Idols und Idolgruppen

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  • Guten Morgen,


    Ich würde heute gerne einmal über ein „Ding“ der japanischen Pop-Culture sprechen, das man letzten Endes auch zumindest in Vergleichbarer Form in den westlichen Medien finde und das ich zumindest sehr kritisch betrachte.


    Die Rede ist von „Idols“.


    Ich denke viele Anime-Fans werden schon etwas von den japanischen Idols mitbekommen haben, da sie auch immer wieder in Anime auftauchen – und Idolgruppen auch öfter einmal für die Openings von Anime zuständig sind. Bei Idols handelt es sich um junge Mädchen oder Jungen – meist zwischen 12 und 21 Jahren – die bei einem Plattenlabel unter Vertrag stehen und Musik produzieren, jedoch dabei auch oftmals Modeln oder Rollen in Filmen oder J-Drama haben, bzw. auch manchmal als Seiyuu für Anime oder Spiele arbeiten.
    Zentrale Verkaufsstrategie ist dabei, dass die Mädchen und Jungen als „Kinder/Jugendliche von Nebenan“ präsentiert werden, die halt zufällig berühmt sind. Sie müssen dabei vor allem hübsch oder (gerade die Mädchen) niedlich sein, jedoch nicht besonders viel Talent haben.


    Die berühmtesten japanischen Idol-Gruppen – also Gruppen von solchen Idols – sind wohl AKB48, Morning Monsume und Momoiro Clover Z.


    Der Idol-Trend begann in Japan in den 70er Jahren, nachdem ein französischer Film (Cherchez l'idole) die Sängerin Sylvie Vartan in einer vergleichbaren Rolle zeigte. Der damalige Trend bezog sich vor allem auf junge Mädchen, die nun als Gruppen und Einzelkünstler vermarktet wurden, während sich die entsprechende umgebene Industrie erst nach und nach entwickelte.
    Als in den 90ern der J-Rock-Trend immer stärker wurde, bei dem die Musik eine weit größere Rolle spielte, als das Aussehen der Sänger, nahm das Fieber rund um weibliche Idols in Japan langsam etwas ab, während der Trend rund um männliche Idols immer stärker wurde.
    Doch dies hielt nicht so lange an. Gegen 2005 kamen auch die weiblichen Idols zurück in den „Sternchenhimmel“ Japans und gerade die Idolgruppen waren auf einmal so beliebt wie nie zuvor.


    Das Idol-Phänomen breitete sich während der 80er Jahre auch über Korea und teile Chinas und Taiwans aus, wo es ebenfalls bis heute eine entsprechende Industrie gibt.


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    Wenn man sich die Auftritte und Videos japanischer Idols und besonders der Idolsgruppen ansieht, so stellt man fest, dass dabei vor allem bunte Farben, Uniform-artige Kostüme und ausgearbeitete Tanzchoreographien eine große Rolle spielen.
    Googlet man noch ein wenig nach den Gruppen, so stellt man auch fest, dass das ganze eine sehr Merchandise-reiche Industrie ist, die nicht nur CDs und DVDs herstellt, sondern auch Kalender, Poster, Bettbezüge, Uhren, T-Shirts, Kartenspiele und teilweise sogar Actionfiguren der Mädchen und Jungen.
    Und wer noch ein wenig mehr herumschaut, stolpert vielleicht über den ein oder anderen Idol-Skandal – der eigentlich weniger Skandalös ist, als man meint.


    Ein solcher Skandal war zum Beispiel, als ein 16jähriges Mitglied von AKB48 zugab eine Beziehung mit einem 18jährigen Mitglied einer männlichen Idol-Gruppe zu haben und bei einer Pressekonferenz unter Tränen die Fans um Vergebung bat und gleichzeitig flehte, nicht aus AKB48 herausgeworfen zu werden.
    Denn Idols dürfen bei den meisten Labels keine Beziehungen haben – immerhin sollen die Fans fantasieren können, dass sie selbst eine Beziehung zu den Mädchen oder Jungen haben. Immerhin sind gerade bei den weiblichen Idol-Gruppen die Hauptzielgruppe jüngere Mädchen, die selbst davon träumen ein Idol zu sein, und junge Männer, die keine Freundin haben, dafür den Gruppen oft wie einer Religion folgen.


    Es sei zudem erwähnt, dass viele dieser Idols, sobald sie älter werden, in Vergessenheit geraten. Die Idols, die einzeln auftreten, bringen oftmals sogar nur ein oder zwei Alben heraus und verschwinden dann wieder von der Bildfläche, während die Idols der großen Gruppen meist in Vergessenheit geraten, sobald sie einmal die Gruppe verlassen haben.
    Natürlich gibt es Ausnahmen, also Mädchen und Jungen, die auch nach ihrer Idol-Karriere sich als Sänger, Schauspieler oder Synchronsprecher eine Karriere machen, doch viel häufiger ist es so, dass sie am Ende mit 24 da stehen und keine vernünftige Ausbildung haben, während sie bei weitem nicht so viel verdient haben, wie man bei einer so großen Industrie vielleicht meinen würde.


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    Ja, wie ihr seht bin ich bezüglich dieser Sachen schon sehr kritisch – doch es gibt etwas, bei dem ich noch kritischer bin, als bei den normalen Idols: Bei Junior Idols oder Chidols.


    Wie sich der ein oder andere vom Namen her denken kann, handelt es sich dabei um noch jüngere Mädchen und Jungen (vor allem aber Mädchen), die Singen und Schauspielern und dabei oft zwischen 5 und 12 Jahre alt sind. Diese werden vor allem unter dem „kawaii“-Label vermarktet, denn immerhin sind es kleine, niedliche Mädchen. Nun, dass es so etwas gibt, sollte auch für uns nicht unbekannt sein. Kinderschauspieler gibt es immerhin auch in Hollywood – genau so wie kritische Stimmen dazu. Was diebezüglich in den asiatischen Bereich jedoch besonders macht, ist wohl, dass es mit diesen Kindern ebenso Kalender und Poster gibt, bei denen teilweise 7jährige Mädchen in Unterwäsche oder Bikini und eindeutigen Posen posieren. Die eindeutigen Posen bleiben selbst dann, wenn die Kleidung vielleicht etwas bedeckender ist.


    Nun wird der ein oder andere sagen: „Aber wieso redest du davon, dass es etwas vergleichbares bei uns gibt? Solche Bilder würden bei uns doch unter das Kinderpornographiegesetz fallen, oder?“
    Und diejenigen kann ich insofern beruhigen, dass der Umgang mit Prominenten Kindern hier doch bei weitem Vernünftiger ausfällt, als diese Dinge in Japan.


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    Doch was wie auch haben, sind eben die Teen Idols – um genau zu sein ist es sicher kein Zufall, dass der englische Wikipediaartikel zu dem Thema mehr über Europa und die USA redet, als über Japan.
    Denn auch hier haben wir die Teenager, die aus irgendeinem Grund von einem Plattenlabel unter Vertrag gestellt werden und auf einmal Megaberühmt sind, dies jedoch nur für eine bestimmte Zeit normal halten können und dann, wenn sie älter werden, entweder von der Bildfläche verschwinden oder zur „Skandalnudel“ werden. Oftmals werden sie für Drogenprobleme bekannt, für ihre starke Alkoholabhängigkeit und/oder für Sexskandale.
    Eins der bekanntesten Beispiele ist hier wohl Britney Spears, die bereits in der Kindheit TV-Auftritte hatte und ihr Debut als Sängerin mit gerade einmal 18 hatte... Und, nun, wir wissen, wohin das geführt hat.
    Aber auch diverse andere Sänger und Gruppen fallen durchaus in das Schema mit hinein. Ich denke es fallen allen von uns ein paar Boy Bands oder Girl Bands ein, die eine ähnliche Karriere hatten – unabhängig davon, ob sie von uns heute vielleicht verhasst sind.


    Demnach hier ein paar Fragen von mir an euch zum Thema:


    Was haltet ihr von Idols generell, bzw. von Idol-Gruppen?
    Wie findet ihr die Produzierte Musik?
    Habt ihr eine Lieblingsidolgruppe?
    Wie findet ihr die oft sehr sexualisierte Vermarktung der Mädchen?
    Was haltet ihr vom Konzept „Junior Idol“, beziehungsweise „Chidol“?
    Denkt ihr, es wäre gut, diese Industrie stärker zu regulieren?

  • Soweit ich das verstehe kann man das auch auf Boygroups und co. ausweiten.
    Ich finde es generell nicht gut, wenn Kinder oder junge Teenager zu früh zu viel gesellschaftliche/mediale Aufmerksamkeit erhalten. Während manche am Boden bleiben können, heben auch viele ab.


    By the way, das Verhalten der Medien, der Fans und der restlichen Internetgemeinschaft ist oft auch unter totaler Sau. "Witze" wie "Wenn du zu denen gehörst, die jubeln würden, wenn sich One Direction/Tokio Hotel/Justin Bieber vom Hochhaus schmeißen, kopiere das in deine Sig" fand ich immer schon unter jeder Kritik, egal wie man zu der Band oder dem Menschen auch stehen mag.
    Ich glaube wohl kaum, dass solche kindischen Hasshypes und Spott in den Schlagzeilen auf eine jugendliche - oder an sich irgendeine - Psyche gut auswirken können. Man hat niemanden zu hassen, weil einem seine Musik nicht passt … oder weil es grad in ist, Tokio Hotel/One Direction/Maxi Mustermann zu hassen und glaubt, man wäre einer von den Coolen, die sich nicht mit dem "Schrott" abgeben.


    Manche dieser "Idolgruppen" find ich ehrlich gesagt, wie etwa One Direction, für die gute Laune zwischendurch :D, auch heute noch gut hörbar. Früher mochte ich manche Lieder von recht vielen Gruppen, weil die ja auch als Ohrwurm konzipiert werden und ich Chart-Gute-Laune-Musik gerne habe, finde auch das Lied der japanischen Girlband einen echten Ohrwurm, ich hatte aber nie diese ungesunde Besessenheit und keine Startempel aufgebaut oò


    Was ich unmöglich finde ist der Eingriff ins Privatleben, diese Vorgabe keine Beziehung führen zu dürfen, nur damit Teenager ihren Fantasien nachhängen dürfen, weil sie selbst nicht beliebt sind.
    Genauso wie mit der Sexualisierung. Wenn Britney Spears mit 16 in knappe Outfits auftrat, fand ich das okay, die Kleidchen der japanischen Gruppe ebenfalls, wenn eine Zehnjährige das macht, not, die in Szene gesetzt werden, damit die Pedos auf … ihre Kosten kommen.