Wien-Wahl 2015

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Zuerst mal weiterhin danke für die Beiträge:
    Wahlschluss war 17 Uhr. Trotzdem bleiben in diesem Jahr auch nach der fertigen Auszählung noch die Briefwähler übrig die es dieses Jahr aufgrund der relativ hohen Anzahl noch spannend machen.


    Hochrechnung 18:28 (inklusive Wahlkartenprognose)
    Auszählungsgrad 62,6% Schwankungsbreite 0,9% Quelle SORA/ORF
    Wahlbeteiligung 73,5%


    SPÖ: 39,5%
    FPÖ: 30,9%
    ÖVP: 9,4%
    Grüne: 11,6%
    NEOS: 6,2%
    ANDAS 1,1%
    GFW: 1%
    WWW 0,2%
    Sonstige 0,2%


    Die SPÖ gilt dadurch fixiert auf Platz 1. Die NEOS sind garantiert im Landtag/Gemeinderat vertreten. GFW, ANDAS, WWW und sonstige Kleinstpartein verfehlen die 5%-Grenze deutlich. Die ÖVP sind das erste Mal seit Gründung (1945) einstellig.


    Mandatsverteilung:
    SPÖ 44 (-5)
    FPÖ 34 (+7)
    ÖVP 7 (-6)
    Grüne 10 (-1)
    NEOS 5 (+5)


    Mögliche Koalitionen sind nach Mandatsmehrheit: SPÖ-Grün, SPÖ-ÖPV und SPÖ-FPÖ. (der Wahrscheinlichkeit nach sortiert)





    @Hoktar
    Das weiß ich auch, ist ja nicht so, dass das ein FPÖler wäre. ;P
    Es gibt bei der ÖVP tatsächlich auch einige Punkte (keine AHS als neue Mittelschule), die mir gefallen und einige, die mir missfallen.


    Natürlich hab ich jetzt auf Stadtebene SPÖ gewählt, aber ekeln tu ich mich grad trotzdem, dass ich den Häupl gewählt hab. :hmmmm:

    Es wird sehr selten eine Partei geben bei der einer durchschnittlichen Person jeder Aspekt des Parteiprogramms gefällt. Nichtmal innerparteilich sind sich alle immer einig. Man sollte halt eine Partei wählen deren Parteiprogramm man eher positiv gegenübersteht und auch abschätzen wie wahrscheinlich die Umsetzung ist.


    Man solls ja auch niemandem verbieten, und klar gibts Situationen in denen man ein Auto halt braucht. Aber ich denke, grad in Wien kann man die meiste Zeit auch darauf verzichten. Der öffentliche Verkehr ist da ja super ausgebaut. Wenn ich das mit unserer ländlichen Steiermark vergleiche, wo an Schultagen vielleicht alle 2 Stunden ein Bus geht, bzw. Wochenends vielleicht zweimal am Tag...
    Zumindest finde ich, dass der öffentliche Verkehr gefördert und ausgebaut werden sollte.

    Also ich finde den öffentlichen Verkehr innerhalb von Wien wirklich schon so gut ausgebaut, dass man für die alltäglichen Fahrten auf ein Auto verzichten kann. Man hat halt einen Abschlag wenns um Zeit und Gemütlichkeit geht, wobei beispielsweise der Gürtel zur Stoßzeit schneller mit der U6 bewältigt wird als mit dem Auto. Außerdem kommen ja nicht selten noch Parkgebühren als Zusatzkosten zum Sprit dazu. Mit 1€ am Tag (bei kauf der Jahreskarte um 365€, etabliert durch Rot-Grün) kommt man deutlich billger durch die Stadt als mit dem Auto (natürlich auch abhängig von Wegstrecke und Häufigkeit)
    Wartezeiten erfährt man natürlich auch in Wien, aber ich sag mal zwischen 6 und 20 Uhr gibts da selten Zeiten 30 Minuten.


    Nur um ganz kurz meinen Senf dazu zu geben: Wieder einmal haltet man die Wähler für FPÖ für nicht zurechnungsfähig oder rechts angehaucht oder irgendwas in der Richtung.
    Ich frag mich, ob dann wirklich (in OÖ zb.) ein großer Bevölkerungsteil entweder rechts ist oder unzurechnungsfähig? Die FPÖ stieg ja bei der Wahl in OÖ über 30% und ich kann mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass sich diese prozentuale Verschiebung in Wien heute noch stärker zeigen wird. Aber warum? Werden alle rechts? Sind sie alle leichtgläubig und rennen Strache hinterher ohne nachzudenken? Oder doch alle ein Fall für die geschlossene?

    Ich habe nie gesagt sie sind nicht zurechnungsfähig, oder rechts. Ich hab lediglich unterstützt, dass Wähler der FPÖ kein Geschichtswissen haben. Alternativ können sie natürlich auch kein Politikwissen, und/oder Wirtschaftswissen haben. Oder sind eben doch etwas rechts angehaucht, bis in gewisse Kreise wo sie sogar etwas mehr als nur angehaucht sind. Ich befürchte auch, dass die Gewinne der FPÖ in Wien ähnlich ausfallen werden. Warum? Um auf deine Fragen zu Antworten: Nein. Ja. Nein.
    Strache gelingt es die Ängste der Wähler auszunutzen und sie zu intensivieren um Probleme der anderen Parteien aufzuzeigen ohne wirkliche Problemlösungen zu bieten. Nicht jeder der FPÖ wählt ist plötzlich rechts ausgerichtet. Aber viele fallen auf Straches Populismus rein und laufen zum großen Retter in der Not der die Flüchtlinge draußenhält. Strache hätte nichts besseres als der IS passieren können. Er profitiert hauptsächlich durch die Unfähigkeit der amtierenden Parteien die überfordert sind und stellt sich als Beschützer der Österreicher dar.
    Es gibt immer ein paar gezielte Fragen wie man testen kann, ob ein FPÖ-Wähler nur ein meinungsloser Nachplapperer ist, oder sich doch mehr mit der FPÖ auseinandergesetzt hat.
    Die Fragen kommen im direkten Gespräch natürlich besser, aber man kann ja auch online bitten, dass das Gegenüber auf eine Internet-Recherche verzichtet.
    1) Wofür steht die FPÖ?
    Meist kommt dann "ja für die Heimat. Die letzte Partei die sich noch für die Österreicher einsetzt"
    2) Nenn mir ein paar Punkte aus dem Parteiprogramm.
    Dann beginnt schon die Stammelei. "Naja. Die Ausländer raus. Keine neuen rein. Und Österreicher unterstützen." so weit so falsch, zumindest wenn man das offizielle Parteiprogramm hernimmt. Man kann dann auch noch weiterbohren:
    3) Nenn mir 2 FPÖ-Politiker außer Strache.
    Überraschend häufig kommt dann erst recht "Also Strache und...." ein paar bringen dann vielleicht noch Gudenus (übrigens Holocaust-Verleugner) bei dem sie aber beim Fragen nach dem Vornamen entweder passen, Johann (korrekt) oder Joachim sagen. Dann kommt erstmal nichts. Manchmal kommt vielleicht noch Haider (was ja an sich nicht ganz unkorrekt ist) und eventuell Susanne Winter (wenn sie wieder durch Leugnung der globalen Erwärmung in den Nachrichten ist)
    Allein an den drei Fragen merkt man meißt, dass die Wähler eigentlich keine Ahnung von der Partei haben die sie wählen und eben nur Strache nachrennen der sagt was die andern nicht alles falsch machen. Lösungen ist er bisher schuldig geblieben.


    Ich glaube einfach, dass es daran liegt, dass sich viele einfach nicht bewusst sind, wofür die FPÖ wirklich steht und welche Ziele sie verfolgt.
    Medien haben sich die letzten zwei Monate bemüht, gemeinsam mit vielen anderen Partein, gegen die FPÖ zu hetzen - also die FPÖ ist hier nicht der alleinige Hetzer.
    Das nicht alles für bare Münze genommen werden sollte ist natürlich klar, wenn es um Postings geht, die eventuell auf FB gepostet wurden.
    Wenn man die extreme Seite der SPÖ oder der Grünen her nimmt oder meinetwegen auch die der NEOS und dann diese mit der extremen Seite der FPÖ vergleicht und das Mittelmaß rausmisst, kommt man zum Großteil auf die am ehesten zutreffende Bilanz.

    Vielen ist wirklich nicht bekannt welche Ziele die FPÖ verfolgt. Selbst die Wähler der FPÖ wissens nur selten. Ein Blick ins Parteiprogramm offenbart das gleiche wie Straches Ansprachen. Viel heiße Luft um nichts. Während es andere Parteien schnell auf den Punkt bringen kommt bei der FPÖ erstmal eine Lobeshymne wie gut, toll und unfehlbar die deutsche Volks-, Sprach- und Kulturgemeinschaft ist, dass das Vaterland frei und selbstbestimmend sein soll und nur dessen Angehörigen geholfen werden darf. (Übrigens nicht von mir stark umformuliert. Hab lediglich das Vokabular übernommen. Alles nachzulesen im Programm (PDF).)
    Die Lieblingsausrede der FPÖ. Die Medien (linkslinke Lügenpresse) unterdrücken sie und alle anderen Parteien hetzen gegen sie. In entferntem Zusammenhang hat Strache ja die FPÖ inzwischen als "neue Juden" bezeichnet (glaub beim "Akademikerball" der schlagenden Burschenschaftler mit der FPÖ als Gastgeber, letztes Jahr müsst das gewesen sein).
    Mag sein, dass sich die Parteien und manche Medien gegen die FPÖ eingeschworen haben, aber es wurde in gleichem Maße von Fehltritten der anderen Parteien berichtet. Nur gibts da eben nicht so viele. Hier passt eins meiner Lieblingszitate von Willhelm Busch: "Tolleranz ist gut. Aber nicht gegenüber Intolleranten." Wenn eine Partei dermaßen gegen Homosexuelle und Ausländer (als Überbegriff für Asylwerber, Asylanten, Wirtschaftsflüchtlingen und sämtliche anderen Nichtösterreicher) hetzt, dem darf aufgezeigt werden, dass es in einem aufgeklärten Land im Europa des 21. Jahrhunderts keinen Platz für ewiggestriges Gedankengut gibt.


    Das nicht jedes Facebook-Posting ernst genommen werden soll unterstütz ich. Zumindest solange die Postings keinen strafrechtlich relevanten Inhalt haben. Es ist aber garantiert kein Zufall, dass sich rechtsgerichtete und ausländerverachtende Kommentare mehrheitlich auf Facebook-Seiten im FPÖ-Zusammenhang finden. Das Argument das oft gebracht wird, dass man eine Partei nicht nach die Taten und Sagern der Anhänger beurteilen soll lass ich nicht ganz gelten. Hierzu bin ich so frei und zitiere mich selbst aus dem Forum der Zeitung DerStandard:

    Eine Partei besteht aus 3 Aspekten. Aus den Politiker, dem Wahlprogramm und der Wählerschaft.
    Parteien werden stets so agieren, dass man die eigene Wählerschaft nicht verliert.
    Wenn man eine Partei wählt wählt man die Politiker, das Wahlprogramm und eben auch die Wählerschaft. Auch wenn einem nicht alles passt, man kann sich nicht entscheiden was der Partei man will und was nicht.

    und:


    Der Inhalt der FPÖ ist größtenteils ausländerverachtend (=menschenverachtend). Es gibt genug Alternativen zur FPÖ. Wer FPÖ wählt ist entweder dumm genug um auf die Propaganda reinzufallen, oder unterstützt deren Gedankengut. In beiden Fällen sehe ich keinen Grund davon abzulassen die Partei und deren Wähler zu verunglimpfen. Jeder hat die Wahl für wen er stimmt und wenn jemand eine offen ausländerfeindliche Partei wählt kann man davon ausgehen, dass er die Aussagen auch unterstützt. Ich sehe kein Problem bei der einheitlichen Richtung gegen Strache, denn sie zeigt, dass die Mehrheit der Österreicher noch immer (mitunter aktiv) gegen ewiggestriges Gedankengut und Parteien mit ebendiesem Gedankengut eintritt.


    Das ist aber nicht nur in der Politik so, sondern generell bei den Medien - das ist allgemein unter "die Infos aus mehreren Quellen beziehen und sich DANN eine Meinung bilden" ein Begriff.


    Tatsache ist, dass man sich fragen muss, wieso die FPÖ die letzten Jahre an Stimmen so extrem zugenommen hat.
    Seit vielen Jahren hat nun die SPÖ den Sitz und hat mit Schwarz und Grün bereits "zusammengearbeitet".
    Aber warum ist die Lage so, wie sie jetzt ist?
    Grün zb. warb für Schaffung von neuen Arbeitsplätzen - waren die nicht schon am Zug und hätten das auch schon bei der letzten Wahl umsetzen sollen? Versprochen hatten sie es.

    Die Frage weshalb die FPÖ dermaßen im Erstarken ist ist nachzuvollziehen und nicht einheitlich zu beantworten. Die derzeitige Asylproblematik, der zunehmende islamistische Terror in unmittelbarer Nähe und die steigende Arbeitslosigkeit sehe ich aber unter den Top-Gründen. Ich kann auch nachvollziehen, dass man nach 70 Jahren SPÖ in der Wiener Stadtregierung mal etwas anderes will ist nachzuvollziehen, auch wenn die Arbeit mMn eher positiv erledigt wurde gibt es natürlich auch Kritikpunkte.
    Gerade wenn du das "Infos aus mehreren Quellen beziehen" erwähnst ist es auch wichtig zu erwähnen, dass du vielleicht irgendwo gelesen haben solltest, dass Änderungen in der Politik ein bisschen Zeit brauchen um Auswirkungen zu bemerken. Zusätzlich noch zu erwähnen ist, dass wenn es um Arbeit geht im Parteiprogramm der FPÖ lediglich erwähnt wird, dass man durch niedrigere Steuern einen "gesunden" Arbeitsmarkt schaffen will. Zu wenig um wirklcih etwas zu bringen. Auch die (nicht schriftlich festgelegte) Meinung Straches, dass die EU den Arbeitsmarkt in Österreich belastet kann man dazuzählen wenn man zwanghaft nach Meinungen (und Lösungen) zur Arbeitspropblematik seitens der FPÖ sucht.


    Also ich bin der Meinung, dass Strache zum Großteil gute Vorstellungen hat, wie man es eventuell angehen könnte - von den anderen Partein hab ich bis auf die NEOS nur gehört, dass sie mit allen Mitteln versuchen, einen Einzug von Strache als Mehrheit zu verhindern. Ich stimme nicht mit allem überein, was Strache so vorhat, aber mit Abstand am meisten von allen, die antreten.
    Somit stehe ich zur FPÖ und mache daraus kein Geheimnis.

    Gute Vorstellungen haben kann er ja. Es gilt diese auch politisch umzusetzen und außer dem Hypo-Debakel hat uns die FPÖ bisher nur Suderei in der Opposition und Schimpferei auf die Regierung gebracht.
    Außer von NEOS hast dus von allen gehört? Die NEOS sind die die am lautesten gegen Strache geschrien haben und Strache sogar in allen TV-Werbungen ansprechen. Ich als NEOS-Wähler (hab ja noch nicht erwähnt wie ich gewählt habe) finde sogar, dass das restliche Programm hier leider zu kurz gekommen ist. Die Mehrheit der Wähler liest sich leider nicht alle Parteiprogramme durch um sich eine Meinung zu schaffen. Von den Werbekampagnen ist aber nicht viel hängen geblieben, wenn man die doch überraschend vielen Plakate der Grünen außen vor lässt.


    Klar, find ich auch. Allerdings find ich es auch nicht geschickt den Autofahrern das Auto madiger zu machen, anstatt die Öffis noch ansprechender.
    Denk mal, Autofahrer haben Ausgaben für das Auto und müssen dann auch noch teure Jahreskarten kaufen.
    Jetzt sollen es 365 € im Jahr werden, angeblich(?), warum also nicht gleich so?

    Die 365€-Jahreskarte gibts schon seit Mai 2012 und wurde eben unter Rot-Grün (stark angetrieben durch Grün) eingeführt.
    Das ist eben 1€ pro Tag um so viel zu fahren wie man will. Glaub eine Einzelfahrt kostet derzeit glaub ich 2€ oder so. Wenn man nur jeden zweiten Tag im Jahr einmal mit einem öffentlichen Verkehrsmittel fährt zahlt sich das schon aus. Meist muss man aber gleich Hin UND Zurück fahren, wären dann schon 4€ für den Tag, wenn man bei einem einzelnen öffentlichen Verkehrsmittel bleibt.


    Ansonsten soll jetzt angeblich auch die Praterstraße neu gestaltet werden. Für ca 50 Mille, ehrlich!?
    Ich kenn die Straße, ich hab daran nicht wirklich was dran auszusetzen.
    Da wirbt man für Bildungsinvestition und Flüchtlingshilfe, steckt das Geld aber in Projekte, die eh keiner so wirklich braucht.
    Ich hab nichts dagegen, wenn man das zu einem späteren Zeitpunkt macht, aber ich bin dafür, dass man die 50 Millionen (wie viel es wirklich ist kann man sich streiten), man muss nicht alle Projekte auf einmal umsetzen, vll. für die zusätzliche Betreuungskräfte in Schulen aufwendet, um wirklich Flüchtlingskindern zu betreuen.

    Ja leider sind ein paar Projekte nicht wirklich sinnvoll. Auch das Vorhaben mit der neuen Straßenbahn von Friedrich-Engelsplatz bis Praterstern ist mMn eher unnötig.


    Ausbau und Erneuerung ist wichtig, aber es gibt auch abseits des Verkehrs Baustellen um die man sich kümmern müsste. Besonders wenn man das Bildungssystem anschaut, aber auch die derzeitige Asylkrise bedenkt.


    Für Bildung, Forschung und Gesundheit steht schon mal grundsätzlich zu wenig Geld zur Verfügung. Zusätzlich noch das Problem, dass in Österreich hier jeder sein eigenes Süppchen kocht. Grün und NEOS haben ja in diesem Wahlkampf mit Bildung geworben. Es bleibt zu hoffen, dass sich diesmal etwas wirklich ändert, wobei man eben weiterhin bedenken sollte, dass es gerade in der Bildung einige Jahre dauert bis sich Auswirkungen von Veränderungen zeigen.

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    PS: Heute schon meine Postings bewertet?

    7 Mal editiert, zuletzt von Hoktar () aus folgendem Grund: Hochrechnung 18:28 plus weitere Infos

  • Nun, den Hochrechnungen nach dürfte sich wieder eine Rot-Grüne Mehrheit ausgehen. Auf Seiten der "ECHTEN" Wahlsieger gibts jetzt halt viel Mimimi, aber wems in Wien nicht gefällt, der kann ja gerne wieder dorthingehen, wo er herkam ;)

  • Nun, den Hochrechnungen nach dürfte sich wieder eine Rot-Grüne Mehrheit ausgehen. Auf Seiten der "ECHTEN" Wahlsieger gibts jetzt halt viel Mimimi, aber wems in Wien nicht gefällt, der kann ja gerne wieder dorthingehen, wo er herkam ;)

    Die FPÖ kann diesmal weder echter noch falscher Wahlsieger sein. Ansonsten kommt ja immer "Wir sind zwar nicht Platz 1, aber wir sind die wahren Wahlsieger, weil wir den größten Zuwachs hatten"
    Jetzt ist halt die SPÖ auf Platz 1 und NEOS mit dem größten Zuwachs. Womit wollen sie sich jetzt brüsten? Naja. Ein Drittel der Wiener hat sie gewählt. Immer noch traurig genug.


    PS: Aktuellste Hochrechnung (auch mal mit Vergleich zur letzten Wahl):
    Stand 19:23 Schwankungsbreite 0,6% Auszählungsgrad 97,3%
    Wahlbeteiligung: 74,3% (+6,67)


    SPÖ 39,5% (-4,8)
    FPÖ 31,0% (+5,2)
    Grüne 11,7% (-1,0)
    ÖVP 9,2% (-4,8)
    NEOS 6,2% (+6,2)
    ANDAS 1,1% (+1,1)
    GFW 1,0% (+1,0)
    WWW 0,2% (+0,2)
    Sonstige 0,2% (-3,1)


    PPS: Simmering (einwohnermäßig größter Bezirk mit 10% der Wiener Einwohner) und Floridsdorf (flächenmäßig zweitgrößter Bezirk mit 9,3% der Fläche Wiens) haben auf Gemeinde-Ebene mehrheitlich blau gewählt.

  • Ich würd was wetten, dass Strache heute/morgen noch verlautbaren lässt, dass er die Wahl eigentlich gewonnen hat, aber alle anderen Parteien mal wieder böse zu ihm sind. Und natürlich wird er auch wieder Betrugsvorwürfe aufbringen.


    Briefstimmen/Wahlkarten sollten auch noch in den nächsten Tagen dazukommen, oder?

  • Ich würd was wetten, dass Strache heute/morgen noch verlautbaren lässt, dass er die Wahl eigentlich gewonnen hat, aber alle anderen Parteien mal wieder böse zu ihm sind. Und natürlich wird er auch wieder Betrugsvorwürfe aufbringen.


    Briefstimmen/Wahlkarten sollten auch noch in den nächsten Tagen dazukommen, oder?

    Strache wird sagen, dass man den Willen von einem Drittel der Wiener ignoriert, wenn man nicht die demokratisch naheliegendste Lösung, eine Koalition der zwei größten Parteien, übernimmt. Wenn Häupl keinen Schlaganfall kriegt und Strache wie zu erwarten abwimmelt, ist natürlich für die FPÖ klar, dass er undemokratisch ist und nur für seinen Machterhalt ist.
    Wahlkarten der Briefwähler werden soweit ich weiß ab Morgen (Montag) ausgezählt. Ich werd dann entsprechende aktualisieren.


    PS: Noch eine Nachricht die mich freut. Die NEOS haben es im 1. Bezirk (Innere Stadt) auf 11,04% beim ersten Antritt in Wien geschafft. Wähler dürften vor allem von der ÖVP abgewandert sein. ÖVP-Wien-Chef Jurazcka wird zurücktreten




    Und inzwischen gibts auf www.wien.gv.at das vorläufige Ergebnis ohne Wahlkartenprognose:


    SPÖ 39,44% (-4,90)
    FPÖ 32,26% (+6,49)
    Grüne 11,14 (-1,50)
    ÖVP 8,70% (-5,29)
    NEOS 5,95% (+5,95)
    ANDAS 1,08% (+1,08)
    GFW 1,02% (+1,02)
    WWW 0,21% (+0,21)
    Sonstige 0,21%


    Quelle: https://www.wien.gv.at/wahl/NET/GR151/GR151-109.htm


    Bezirkte auf Gemeinde-Ebene haben alle mehrheitlich rot gewählt mit Ausnahme der bereits erwähnten (Simmering und Floridsdorf)





    Als letztes Update gibt's heute noch die Wählerstromanalyse der Sora (Sozialforschungsinstitut) für den ORF.:


    Die FPÖ konnte die Wähler am besten erhalten. Im Vergleich zur Wahl 2010 konnten Sie 87% der damaligen Wähler auch dieses Jahr überzeugen. Die SPÖ 77%, Grüne nur 61%. Der Wert wird von der ÖVP unterboten, die lediglich 52% der damaligen Wähler halten konnte.


    In gesamten Zahlen kamen gut 33.000 blaue Stimmen von bisherigen SPÖ-Wählern, 17.000 von ÖVP-Wählern und 27.000 von bisherigen Nichtwähler.
    Die SPÖ wiederum konnte 27.000 bisherige Nichtwähler für sich gewinnen, was wohl auf die Wahlkampfmobilisierung aus Angst vor Strache zurückzuführen ist. Weiters konnte die SPÖ 12.000 FPÖ-Wähler überzeugen.
    Grün hat unter dem Kampf Häupl vs. Strache gelitten. Die erwähnten "Leihstimmen" die Grün-Wähler an Rot abgegeben haben wurden schon von Glawischnig und Vassilakou erwähnt. 16.000 frühere Grün-Wähler wählten SPÖ. 11.000 Grüne Stimmen kamen den NEOS zugute. Rund 25.000 Grünwähler waren frühere Nichtwähler, aber auch Erst-Wähler.
    Die ÖVP musste 19.000 Stimmen an die NEOS abgeben.


    Zuletzt eine Umfrage bezüglich Wien als lebenswerte Stadt. Hier zeigt sich ein eindeutiger Trend. Wähler sämtlicher Parteien tendieren dazu, dass Wien lebenswert ist, außer die der FPÖ. 75% der Personen die angaben, dass sie Wien für nicht lebenswert halten kommt von der FPÖ. Auch sind nur 13% der FPÖ der Meinung Wien sei lebenswert.


    Morgen kommt dann das Endergebnis, sowie weitere Neuerungen, auch in Form von Grafike. Soweit ich gute finde.





    EDIT: Das Ergebnis der Wahlkarten wird vermutlich in der Nacht auf Dienstag veröffentlich. Dennoch sollte sich am Endergebnis nicht mehr viel ändern. Insgesamt müssen 160.000 Stimmen ausgezählt werden, da sich fast 14% der Wahlberechtigten für die Briefwahl entschieden haben (Erinnerung: zwei verschiedene Wahlen, daher bei vielen Wählern zwei Stimmen).
    Laut Prognose wird die SPÖ ihren Vorsprung ausbauen, allerdings kein Mandat dazubekommen. Anders schaut es bei der FPÖ aus, die rund einen Prozentpunkt sinken könnte und daher ein Mandat abgeben müsst. Dieses wird vorraussichtlich an die Grünen gehen. NEOS und ÖVP bleiben laut Prognosen bei ihrer Mandatsanzahl.


    Der derzeitge Stand auf wien.gv.at (14:26) beträgt:
    SPÖ 39,43% (-4,91%) mit 44 Mandaten
    FPÖ 32,18% (+6,41%) mit 35 Mandaten
    Grüne 11,18% (-1,46%) mit 9 Mandaten
    ÖVP 8,72% (-5,27%) mit 7 Mandaten
    NEOS 5,97% (+5,97%) mit 5 Mandaten


    Absichtlich nur auf die Parteien die den Einzug geschafft haben reduziert.




    Außerdem gibts nun ein Ergebnis für die Bezirksvertretungswahlen.
    In aller Kürze:
    Wien hat auf Bezirks-Ebene mehrheitlich rot gewählt.
    Simmering (11. Bezirk) und Floridsdorf (21. Bezirk) haben auf Bezirks-Ebene FPÖ gewählt.
    Währing (18. Bezirk) und Neubau (7. Bezirk) haben auf Bezirks-Ebene die Grünen gewählt.
    Hietzing (13. Bezirk) und Döbling (19. Bezirk) haben auf Bezirks-Ebene ÖVP gewählt.


    Grafik zur Veränderung zur Bezirksvertretungswahl 2010 (Änderung durch Wahlkarten noch möglich):


    Für genauere Infos zu den Bezirkswahlen bitte HIER klicken

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    PS: Heute schon meine Postings bewertet?

    6 Mal editiert, zuletzt von Hoktar () aus folgendem Grund: EDIT: Vorläufiges Ergebnis und Bezirksvertretungswahlen

  • Der Thread gefällt mir. Könnte von mir sein. :cool:


    Ihr werdet es mir vielleicht nicht glauben, aber meine persönliche Prognose war vollkommen richtig. In fast jeder Umfrage lagen SPÖ und FPÖ Kopf an Kopf und bis zum späten Wahlabend wurde von einem Duell zwischen Häupl und Strache gesprochen, aber ich habe die ganze Zeit über damit gerechnet, dass das nicht die tatsächlichen Verhältnisse widerspiegelt und dass die SPÖ haushoch gewinnen würde. Am Ende habe ich Recht behalten und zwischen der SPÖ und der FPÖ passt in Wien noch eine ganze ÖVP rein. Sehr erfreulich.
    Das liegt einerseits daran, dass Häupl, ob man ihn persönlich nun sympathisch findet oder nicht, immer noch sehr beliebt ist, weil er im Gegensatz zu Landesfürsten wie Niessl oder Pühringer prinzipiell zu seinen Ansichten steht und sich klar gegen die FPÖ positioniert. Andererseits liegt das daran, dass die Mehrheit keinen Bürgermeister Strache will (wahrscheinlich nichtmal die Mehrheit der FPÖ-Wähler) und deshalb schon von Anfang an klar war, dass auch gemäßigte Bürgerliche, Grün-Wähler und gegen Strache eingestellte Nichtwähler für die SPÖ stimmen würden, um Strache zu verhindern. Das hat den kleineren Parteien ordentlich geschadet.


    Ich persönlich habe weder rot noch grün gewählt, obwohl ich mit der Arbeit der Stadtregierung im Großen und Ganzen sehr zufrieden war, weil ich mir zu 100% sicher gewesen bin, dass sich Rot-Grün wieder ausgehen wird. Deshalb habe ich Wien anders gewählt, damit wir eine progressive Opposition bekommen, die der SPÖ auf die Finger schaut. Hat leider nicht geklappt, aber trotzdem bin ich im Nachhinein froh, nicht die Grünen gewählt zu haben. Vassilakou hat vor der Wahl versprochen zurückzutreten, falls die Grünen verlieren sollten und sie hat ihr Versprechen nicht gehalten. Ganz gleich wie man zu ihrer Arbeit als Verkehrsstadträtin stehen mag (und ich finde sie hat ihre Arbeit sehr gut gemacht!), diese fehlende Handschlagqualität wird den Grünen noch teuer zu stehen kommen. Ich werde das jedenfalls nicht so schnell wieder vergessen.


    Die FPÖ, so sehr sie auch versucht diese +5%-Wahl als Sieg zu verkaufen, hat in Wahrheit eine katastrophale Niederlage erlitten. Wenn es die Rechtspopulisten nämlich nichtmal während einer Flüchtlingskrise, und in einer Zeit, in der Bundeskanzler Faymann so unpopulär ist wie es noch nie zuvor ein Kanzler gewesen sein dürfte, schaffen in der Hauptstadt auch nur in die Nähe der SPÖ zu rücken, dann muss man sich mal vorstellen wie "gut" sie unter normalen Umständen abgeschnitten hätten. Natürlich sind 30% für völlig konzeptlose Hetzer, die bereits ein ganzes Bundesland in den Ruin getrieben haben, noch viel zu viel, aber die Wahlergebnisse der letzten 20 Jahre zeigen: je höher die FPÖ steigt desto tiefer fällt sie nach einiger Zeit auch wieder.
    Trotzdem darf sich die SPÖ darauf nicht ausruhen. Dass die SPÖ ihr zweitschlechtestes Wahlergebnis in der Geschichte Wiens derart feiert, zeigt in was für einem maroden Zustand sich die Sozialdemokratie in Wien und auch in ganz Österreich befindet. Für die SPÖ gilt es nun endlich wieder zu ihren Wurzeln zurückzukehren und für die Arbeiterschaft, die sozial Schwachen und die Modernisierungsverlierer zu kämpfen, die derzeit ihr Heil bei der FPÖ suchen, weil die SPÖ-Eliten seit den Neunzigern immer abgehobener, arroganter und visionsloser geworden sind. Der erste Schritt wäre es, den völlig überforderten Faymann loszuwerden und zur Abwechslung einmal einen echten Sozialdemokraten zum Kanzler zu machen.


    Andreas Babler gebe ich hier vollkommen Recht: http://derstandard.at/20000235…-wieder-politische-Wuerde

  • Am Ende habe ich Recht behalten und zwischen der SPÖ und der FPÖ passt in Wien noch eine ganze ÖVP rein. Sehr erfreulich.

    Shots fired. Haha. Sehr nette Anschauungsweise.

    Das liegt einerseits daran, dass Häupl, ob man ihn persönlich nun sympathisch findet oder nicht, immer noch sehr beliebt ist, weil er im Gegensatz zu Landesfürsten wie Niessl oder Pühringer prinzipiell zu seinen Ansichten steht und sich klar gegen die FPÖ positioniert. Andererseits liegt das daran, dass die Mehrheit keinen Bürgermeister Strache will (wahrscheinlich nichtmal die Mehrheit der FPÖ-Wähler) und deshalb schon von Anfang an klar war, dass auch gemäßigte Bürgerliche, Grün-Wähler und gegen Strache eingestellte Nichtwähler für die SPÖ stimmen würden, um Strache zu verhindern. Das hat den kleineren Parteien ordentlich geschadet.

    Bezüglich Pühringer bleibts mal abzuwarten ob er einen blauen Knicks macht oder nicht. Im Vorhinein hat er ja eigentlich angekündigt, dass er aus Menschlichkeit nichts mit der FPÖ anfangen würd (wenn ich mich da recht erinnere).
    Wies mit der Möglichkeit von Bürgermeister Strache bei den FPÖ-Wählern aussah weiß ich nicht. Als Kanzlerkandidat (wenn man den Kanzler direkt wählen würde) hatte er bei der eigenen Partei immer die Nase vorn, wobei das auch an Faymann als Konkurenz liegen könnte. Die "Leihstimmen" von den Grünen, die mobilisierten Nichtwähler und ein paar Stimmen von Bürgerlichen haben sicher geholfen den Vorsprung zu vergrößern, aber ich persönlich finde, dass es zumindest bei den Grün-Wählern unnötig war. Es war im Vorhinein relativ klar, dass die SPÖ am ehesten die Koalition mit den Grünen weiterführt, wenn es sich ausgehn sollte. Selbst die Grünen haben ja sogar damit geworben, dass man für eine Rot-Grüne Koalition Grün wähen muss. Selbst wenn man annimmt, dass alle 16.000 die laut Wählerstromanalyse von Grün zu SPÖ gewechselt sind "Leihstimmen" waren, sind das lediglich 2,3% (wenn ich mich nicht verrechnet habe). Ich mein ja, Grün wäre positiv, aber die SPÖ ist dadurch nicht sonderlich erstarkt. Die Koalition bleibt nur weiterhin eher rot-lastig, was ich persönlich mit eher gemischten Gefühlen betrachte. Hätte starke Grüne mehr begrüßt. Mir tuts nur Leid um die Leute die ihre Stimme mit ANDAS und GfW verschwendet haben. Ich bin zwar nicht der Meinung, dass man Kleinstparteien im Vorhinein ablehnen soll, aber beide orientieren sich mit ihrem Wahlprogramm stark an Grün bzw. Rot, wobei ANDAS das grüne Wahlprogramm maßlos übertrieben hat und GfW auf "SPÖ für Ausländer" gmacht hat. Wären gemeinsam nochmal gute 2% um die die Koalition stärker gewesen wäre.


    Ich persönlich habe weder rot noch grün gewählt, obwohl ich mit der Arbeit der Stadtregierung im Großen und Ganzen sehr zufrieden war, weil ich mir zu 100% sicher gewesen bin, dass sich Rot-Grün wieder ausgehen wird. Deshalb habe ich Wien anders gewählt, damit wir eine progressive Opposition bekommen, die der SPÖ auf die Finger schaut. Hat leider nicht geklappt, aber trotzdem bin ich im Nachhinein froh, nicht die Grünen gewählt zu haben. Vassilakou hat vor der Wahl versprochen zurückzutreten, falls die Grünen verlieren sollten und sie hat ihr Versprechen nicht gehalten. Ganz gleich wie man zu ihrer Arbeit als Verkehrsstadträtin stehen mag (und ich finde sie hat ihre Arbeit sehr gut gemacht!), diese fehlende Handschlagqualität wird den Grünen noch teuer zu stehen kommen. Ich werde das jedenfalls nicht so schnell wieder vergessen.

    Ich war mir auch relativ sicher, dass Rot-Grün die Mehrheit behält, daher hab ich den Gedanken des taktischen Wählens für die Grünen dann doch verworfen und NEOS gewählt. Hab taktiert, dass wenn Rot-Grün doch nicht geht vermutlich Rot-Grün-Neos gewählt worden wäre (bzw. wird. die Hoffnung stirbt zuletzt).
    Ja die Aktion von Vassilakou ist einfach nur schwach. Schwach sich auf die Mandate auszuredet, die aber selbst wenn sie durch die Briefwähler noch eins dazubekommen ein Minus davor haben. Wenn Vassilakou auch nur ein bisschen Ehre hat geht sie wie sies versprochen hat. "Leihstimmen" mitzuzählen sollte nicht gelten.
    Das Rot-Grün die Arbeit nicht schlecht gemacht hat kann man kaum leugnen, wenn man nicht ordentlich verblendet ist. Dennoch wärs schön gewesen ein bisschen Änderung reinzubringen. Eben beispielsweise durch NEOS in der Regierung, oder zumindest eine Machtverschiebung in Richtung Grün. Ich fände es auch derzeit noch ganz intelligent die NEOS in eine Dreier-Koalition zu holen, auch wenn Häupl offenkundig kein Fan davon ist. NEOS lässt sich großteils mit SPÖ und Grüne vereinigen und NEOS in der Opposition kann sehr nervig werden. So haben wir mit ÖVP und NEOS gleich zwei bürgerliche Parteien in der Opposition. Aber naja. Vielleicht auch nur ein Wunschdenken von mir.


    Die FPÖ, so sehr sie auch versucht diese +5%-Wahl als Sieg zu verkaufen, hat in Wahrheit eine katastrophale Niederlage erlitten. Wenn es die Rechtspopulisten nämlich nichtmal während einer Flüchtlingskrise, und in einer Zeit, in der Bundeskanzler Faymann so unpopulär ist wie es noch nie zuvor ein Kanzler gewesen sein dürfte, schaffen in der Hauptstadt auch nur in die Nähe der SPÖ zu rücken, dann muss man sich mal vorstellen wie "gut" sie unter normalen Umständen abgeschnitten hätten. Natürlich sind 30% für völlig konzeptlose Hetzer, die bereits ein ganzes Bundesland in den Ruin getrieben haben, noch viel zu viel, aber die Wahlergebnisse der letzten 20 Jahre zeigen: je höher die FPÖ steigt desto tiefer fällt sie nach einiger Zeit auch wieder.

    Sie haben trotzdem einen Weg gefunden sich als die wahren Gewinner darzustellen. Anscheinend geht ihnen bei der Sperrminorität mächtig einer ab. Sie klammern sich halt an jeden Strohhalm um als Gewinner dazustehen um danach froh und munter weiter zu schimpfen.
    Wir können nur hoffen, dass die FPÖ noch fällt bevor sie in die Bundesregierung einzieht. Denn derzeit dürften ja alle Zeichen darauf stehn, dass sich bei der nächsten Nationalratswahl Blau-Schwarz ausgeht. Wir sollten uns da vielleicht nicht an Kärnten ein Beispiel nehmen...
    Aber naja. Was die FPÖ und das Geld angeht:


    Trotzdem darf sich die SPÖ darauf nicht ausruhen. Dass die SPÖ ihr zweitschlechtestes Wahlergebnis in der Geschichte Wiens derart feiert, zeigt in was für einem maroden Zustand sich die Sozialdemokratie in Wien und auch in ganz Österreich befindet. Für die SPÖ gilt es nun endlich wieder zu ihren Wurzeln zurückzukehren und für die Arbeiterschaft, die sozial Schwachen und die Modernisierungsverlierer zu kämpfen, die derzeit ihr Heil bei der FPÖ suchen, weil die SPÖ-Eliten seit den Neunzigern immer abgehobener, arroganter und visionsloser geworden sind. Der erste Schritt wäre es, den völlig überforderten Faymann loszuwerden und zur Abwechslung einmal einen echten Sozialdemokraten zum Kanzler zu machen.

    Die SPÖ scheint auch schon inoffiziell Konsequenzen zu ziehen. http://wirwollenmehr.at/
    Eine deutliche Verjüngungskur was Parteiprogramm und Politiker angeht ist gefragt, wenn man bei der nächsten Wahl auch nur irgendwas gscheites reißen will.


    Andreas Babler gebe ich hier vollkommen Recht: http://derstandard.at/20000235…-wieder-politische-Wuerde

    Stimme ich auch komplett zu.




    Inzwischen sind auch schon die Stimmen der Bezirksvertretungswahlen ausgezählt, die doch noch eine Entscheidung geliefert haben.
    Die Innere Stadt (1.Bezirk) ist mit 25,68% doch noch schwarz geblieben. Somit fällt die City (die seit 1946 in schwarzer Hand war) doch nicht an die SPÖ. Der Unterschied beträgt lediglich 137 Wählerstimmen. Im Vorfeld der Wahl wechselte die bisherige Vorsteherin Ursula Stenzel von der ÖVP zur FPÖ mit der sie 18,73% einfuhr.


    Ansonsten gabs soweit ich gesehen habe keine Wechsel mehr.
    Auch beim Gesamtergebnis der Gemeinderatswahl hat sich laut wien.gv.at noch nichts getan. Bei gegenwärtiger Aktualisierung um 22:48 ist nochimmer der aktuelle Stand von 14:46 als vorläufiges Ergebnis ausgewiesen.
    Auch hat bisher keine Zeitung über eine abgeschlossene Briefwahlkartenauszählung berichtet.
    Sollte jemand heute doch noch was bemerken kann ers garantiert gerne posten, ansonsten sollts morgen früh soweit sein.



    EDIT:
    Zeit für einen Endstand und weitere relevante Infos dies derzeit gibt:


    Das Endergebnis der Landtags-/Gemeinderats-Wahl (im Vergleich zum Stand 2010) lautet wie folgt:
    Wahlbeteiligung 74,75% (+7,1%)
    SPÖ 39,59% (-4,75%) 44 Mandate (-5)
    FPÖ 30,79% (+5,02%) 34 Mandate (+7)
    Grüne 11,84% (-0,8%) 10 Mandate (-1)
    ÖVP 9,24% (-4,75%) 7 Mandate (-6)
    NEOS 6,16% (+6,16%) 5 Mandate (+5)


    Die 5%-Hürde und somit den Einzug in Landtag und Gemeinderat verpasst haben:

    ANDAS 1,07% (+1,07%)

    GFW 0,91% (+0,91%)
    WWW 0,21% (+0,21%)
    Sonstige 0,2% (-2,32)


    Die Ergebnisse verstehen sich auf die gültig abgegebenen Stimmen. Ungültig waren 2,51% (+0,04) der Gesamtstimmen. In Zahlen sind das 21.425 ungültige Stimmen von 854.406 abgegebenen Stimmen. Dem gegenüber standen 1.143.076 Wahlberechtigte.


    Auf Gemeinde-Ebene haben sämtliche Bezirke, außer Simmering (11.Bezirk) und Floridsdorf (21.Bezirk), mehrheitlich die SPÖ gewählt.


    Auf Bezirks-Ebene sieht es etwas anders aus:
    In der Inneren Stadt (1.Bezirk) konnte sich die ÖVP durch die Briefwahlstimmen noch mit 137 Stimmen Vorsprung gegen die SPÖ durchsetzen. Mit einem Verlust von 12,27% auf Bezirks-Ebene ist dass aber eher ein letzter Strohhalm als ein glücklicher Sieg.
    Neubau (7.Bezirk) wählte auf Bezirks-Ebene mit 41,02% erneut deutlich Grün (im Vergelich zur zweitplatzierten SPÖ mit 24,68). Dennoch fuhr man ein Minus von 4,42% ein.
    In Favoriten (10.Bezirk), eine der zwei bisherigen SPÖ-Hochburgen, konnte man sich zwar den Sieg sichern, allerdings beträgt der Abstand auf die zweitplatzierte FPÖ lediglich 2,04%.
    Simmering (11.Bezirk), als traditioneller Arbeiterbezirk bisher die Hochburg der SPÖ, wurde wie auf Gemeinde-Ebene auch auf Bezirksebene Blau, allerdings mit deutlich geringerem Abstand (2,64% Vorsprung auf Gemeinde-Ebene und 0,93% auf Bezirks-Ebene)
    Hietzing (13.Bezirk) blieb auf Bezirksebene Schwarz mit 39,35% (+2,84%), vor SPÖ mit 23,29%. (Auf Gemeinde-Ebene baute die ÖVP hier 8,54% ab und landete hinter SPÖ und FPÖ auf Platz 3)
    In Währing (18.Bezirk), einem bisherigen bürgerlichen Bezirk, gab es auf Bezirks-Ebene ein knappes Rennen von ÖVP und Grün, dass Grün mit 0,81% Vorsprung letztendlich gewann. (Auf Gemeinde-Ebene wurde die ÖVP gar hinter SPÖ, FPÖ und Grüne auf Platz 4 verwiesen)
    Döbling (19.Bezirk) blieb wie zu erwarten auf Bezirks-Ebene schwarz.
    Floridsdorf (21.Bezirk) wurde wie bereits erwähnt auf Gemeinde-Ebene blau. Mit Wahlkartenstimmen, konnte die SPÖ das Ergebnis auf Bezirks-Ebene mit einem Vorsrung von 1,21% noch retten.
    Nicht erwähnte Bezirke blieben im Vergleich zum Vorjahr unverändert (wenn ich nichts übersehen habe)



    Alle Ergebnisse der Bezirksvertretungswahl und auch der Landtags-/Gemeinderats-Wahl gibt es nach einzelnen Bezirken augestefallelt recht gut hier: http://www.vienna.at/wien-wahl…n-wiener-bezirken/4481771


    Wer sich einzelne Wahlsprengel und den Ausgang ansehen will kann das HIER tun.


    Vorzugsstimmen:
    Vorzugsstimmen werden zusätzlich zur Partei-Wahl (optional) abgegeben. Der Sinn dahinter ist, Kandidaten die auf der Parteil-Liste auf hinteren Plätzen sind mit Vorzugsstimmen auf vordere Listenplätze zu holen um ihnen den Sprung in den (in diesem Fall) Gemeinderat bzw. Landtag zu ermöglichen.



    Großer Gewinner hier ist Bürgermeister Michael Häupl der sich mit 24.119 Vorzugsstimmen deutlich durchsetzen konnte. Platz 2 innerhalb der SPÖ belegt Renate Brauner mit 3.482 Stimmen. Platz 3 Omar Al-Rawi mit 2.496 Stimmen


    Bei der FPÖ liegt Heinz Christian Strache deutlich auf Platz 1 mit 18.111 Vorzugsstimmen. Darauf folgen Ursula Stenzel, frühere Bezirksvorsteherin 1.Bezirk die im Vorfeld von ÖVP zur FPÖ wechselte, mit 2.827 Stimmen und Johann Gudenus mit 2.534 Stimmen


    Bei der ÖVP wurden andere Vorzugsstimmenregelungen vereinbart, sodass man nur ein Zehntel der Erfordernisse erreichen muss um vorgereiht zu werden. Das Rennen war knapper als bei SPÖ und FPÖ. Auf Platz 1 kam Seniorensprecherin Ingrid Korosec mit 2.379 Stimmen, gefolgt von Gudrun Kugler (christliche Abreibungsgegnerin) mit 2.276. Auf Platz 3 folge Manfred Juraczka mit 2.073, der nach der Wahl seinen Rücktritt bekanntgab.


    Bei den Grünen wurde Maria Vassilakou deutlich, wenn auch mit geringerem Abstand als SPÖ und FPÖ, auf Platz 1 gewählt. Sie erhielt 6.824 Vorzugsstimmen. Gefolgt von Christoph Chorherr mit 1.966 und David Ellensohn mit 1.332 Stimmen.


    Bei den NEOS ist Spitzenkandidatin Beate Meinl-Reisinger mit 3.023 Stimmen deutlich vor Markus Ornig mit 640 Stimmen und Christoph Wiederkehr mit 345 Stimmen.



    Weitere Konsequenzen der Wahl:
    Da die FPÖ auf 34 Mandate kommt darf sie den Vizebürgermeister (ohne eigenes Ressort) stellen. Dies wird Johann Gudenus, da Strache im Vorfeld bereits angekündigt hat, dass er nur Bürgermeister werden würde, den Vize-Bürgermeisterplatz allerdings mit Gudenus besetzen würde um sich wieder auf Bundespolitik zu konzentrieren.
    Außerdem hat die FPÖ nun eine Sperrminorität. Diese wird wichtig, wenn es für Gesetzesbeschlüsse eine Zwei-Drittel-Mehrheit benötigt.
    Weiters können sie nun ohne weitere Unterstützung Untersuchungsausschüsse im Landtag oder eine Kommision im Gemeinderat beantragen, sowie Verfassungsgerichtshof und Bundesrechnungshof anrufen.
    Für Untersuchungsausschuss und Kommission müssen 30 Mandatare einen Antrag unterschreiben. Jeder Mandatar kann pro Wahlperiode insgesamt nur zwei Anträge unterstützen. Weiters muss ein "aktueller Missstand" untersucht werden.


    Außerdem scheinen die Grünen das Park-Pickerl in Währing einführen zu wollen.


    Die Wahl brachte:
    Der ÖVP das vierzehnte Minus in Folge.
    Der Wiener ÖVP erstmals ein einstelliges Ergebnis.
    Der SPÖ das achtzehnte Minus bei 20 Wahlen.
    Der FPÖ eine neue Rekordmarke (außerhalb Kärntens)
    Den Grünen das sechste Minus bei 19 Wahlen.


    Soweit wars das von der Wahl. Auf Grafiken verzichte ich, weils irgendwie nicht so ganz mit dem Einbinden von Bildern funktioniert, und ich ehrlich gesagt keine Lust darauf hab mir das anzuschaun worans scheitert. Sobald es Koalitionspläne gibt werd ich noch aktualisieren, wobei es vermutlich auf Rot-Grün hinauslaufen wird. Rot-Blau halte ich für unwahrscheinlich wegen Häupls Einstellung gegenüber der FPÖ. Rot-Schwarz wäre eine knappe Mehrheit mit einem Mandat.
    Ich persönlich hoffe, dass man sich gerade wegen der Stärke der FPÖ in der Opposition noch eine dritte Partei in die Regierung holt. Favorisieren würde ich die NEOS, aber Rot-Grün-Schwarz halte ich auch für nicht unmöglich.


    Ansonsten bedanke ich mich für die Beiträge hier und entlasse euch bis zur nächsten Wahl. Sollte keine Neuwahl vorgezogen werden ist das die Bundespräsidenschaftswahl (spätestens April 2016), gefolgt von Nationalratswahl (spätestens September 2018) und EU-Wahl (Mai 2019). Aber wer weiß was sich bis dahin noch so tut.


    PS: Auch wenn das bereits schöne abschließende Worte gewesen wären gabs im Zusammenhang mit der Wahl einen neuen Einzelfall in der FPÖ

    MAPPER GESUCHT:

    PS: Heute schon meine Postings bewertet?

    2 Mal editiert, zuletzt von Hoktar () aus folgendem Grund: EDIT mit Endstand

  • Mipha

    Hat das Label Allgemeine Diskussionen hinzugefügt.