Der Beiteag bezieht sich auf @Sharqis Beitrag unter meinem letzten, am Handy zitieren ist gerade nicht so einfach möglich, entschuldigt bitte.
Dem kann ich so nicht ganz zustimmen. Angebliches Ziel der Radikalen Gruppierungen ist es ja, die einzig wahre Religion zu verbreiten. Da man den Angehörigen der Gruppen beibringt, dass dies nur durch Terror und Gewalt geschehen kann- Stichwort Manipulation- sehen sie die einzige Möglichkeit, ihrer Gruppe zu dienen/ "die Welt zu einem besseren Ort zu machen" fälschlicherweise darin, Selbstmordanschläge zu verursachen. Sie sterben dazu als "Märtyrer", was für sie bedeutet, dass ihre Taten positiven Effekt auf die Zukunft der anderen Gruppenmitglieder haben. Ich kann ihnen natürlich nicht in den Kopf blicken, aber es widerspricht der "normalen" menschlichen Natur, einfach so Selbstmord zu begehen. Dafür gibt es eigentlich immer Gründe. Der eingeflößte Glaube, mit seinem Selbstmord das Richtige zu tun, zum Märtyrer und "Held" für Gleichgläubige zu werden ist ein Grund. Für uns nicht nachzuvollziehen, granted, aber da spielt eben wieder diese gefährliche Gruppendynamik mit hinein.
Auch beim zweiten Punkt muss ich wiedersprechen. Schauen wir rüber zu Amerika, wo die Ghetto-Situation wesentlich schlimmer ist als bei uns, stellen wir fest, dass die Jugendkriminalität erstaunlich hoch ist. Warum? Aussichtslosigkeit, Zukunftsangst, Wut, Enttäuschung. Diese Menschen rutschen bewiesenermaßen sehr einfach in die Kriminalität ab, vielleicht werden sie angeworben, vielleicht geraten sie an die falschen Freunde. Die Gewalt, die in diesen Ghettos herrscht, ist für uns kaum vorstellbar. Warum erwähne ich das jetzt? Weil es im Grunde ein sehr ähnliches Phänomen ist wie das Anwerben von (deutschen) Jugendlichen durch radikale Gruppen, unabhängig von islamischem oder rechtem Radikalismus. Genauso könnte man das Reinrutschen von Südamerikanischen Jugendlichen in die Drogenkartelle erwähnen. Es sind die gleichen Symptome, die sich etwas anders katalysieren.
Das war aber nicht immer so. Es gab eine Zeit, in der einige arabischen Staaten menschenrechtsbezogen sogar ziemlich weit entwickelt waren. Frauen durften studieren, Auto fahren, ohne Kopftuch herumlaufen... und schon damals war der Islam dort die Religion. Man kann es nicht nur darauf abwälzen. Dafür ist das gesamte Geflecht rund im die arabischen Länder zu kompliziert. Krieg, Machtvakuum gefüllt durch Terrorgruppen... Und diese machen sich diesen "gemeinsamen Nenner" zunutzen. Würde es nur an der Religion liegen, dann frage ich mich, warum Länder wie Nord-Korea, die nicht muslimisch sind, aber ebenso schrecklich von einem menschenrechtlichen Standtpunkt aus, nicht eigentlich friedfertig sein müssten. Richtig. Weil sie Manipulation durch die Anführer, Terror, Gewalt und Angst instrumentalisieren. Es ist nicht nur ein Punkt. Und dieser vermeintliche Gemeinsame Nenner liegt überwiegend auch daran, dass sie geografisch so nah beieinander liegen. Da ist die Verbreitung eines Religion naheliegend.
Rechtsradikalismus hat nichts mit der deutschen Mentalität zu tun, denn Fremdenfeindlichkeit gibt es überall. Amerika, Frankreich, Italien (im zweiten Weltkrieg zum beispiel sehr präsent) Argentinien gegenüber Engländern zum Beispiel auch. Sie entsteht durch vielerlei Gründe, Angst, Wut, Perspektivlosigkeit, vorrangegangene geschichtliche Zusammenhänge... Instrumentalisiert man diese negativen Einflüsse entsteht Terror. Stark vereinfacht ausgedrückt, natürlich. Aber es hat, wie erwähnt, nicht bloß etwas mit dem Islam zu tun. Buddhisten gibts auch in der radikalen Variante, Christen ebenso.