Beiträge von Voltobal

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    Voltobal (hustend). Ganz schön stickig hier!

    Voltobal (öffnet das Fenster, lächelt). Oh, da fliegt ein Post herein!


    Thrawn hat einen Kommentar in seinem Topic Schluss mit Kleinkunst! bekommen, weswegen er sich gezwungen sieht, zeitnah ein neues Update zu posten. Die letzte Ausgabe des Kleinkünstlers darf immer noch kommentiert werden.


    Auch wenn ultraaaviolets Regenbogenfragmente leider schon länger kein Update mehr erhalten hat, würde ein Kommentar bestimmt die Fortsetzung der Geschichte beschleunigen!


    Da dieses Topic zu lange vernachlässigt wurde, bin ich mal so frei und schreibe zwei aktuelle Sammlungen auf, die dann kein Jahr ignoriert werden.


    Vivit! von Liu freut sich auf deinen Kommentar!

    mabus. von @Mabus hätte sicher nichts dagegen, wenn du deine Gedanken dalässt!


    Auf geht’s, eins kommentieren und schon ist Platz für dein eigenes Werk, um Feedback zu erhalten! Flocon schreibt euch auch ein Elfchen, wenn ihr eure Gedanken egal zu welchem Werk als Kommentar teilt.



    (Voltobal lässt das Fenster offen, rollt sich in der Ecke zusammen und lauscht mit beiden Ohren gespannt dem Pfeifen des Windes.)

    Hilo, Thrawn,

    ich wollte dir im Namen Flocons nun offiziellen inoffiziellen Aktivitäts-Marathons mal meine Gedanken zu deinem „spontan[en] und sauschlecht gelaunt[en]“ Gedicht Optimismus dalassen.

    In diesem Text waren ursprünglich noch mehr Zeilenumbrüche als es jetzt schon sind, Enter ist nun mal eine meiner Lieblingstasten.


    Dein Gedicht besteht aus 7 Versen, mit einem Absatz vor dem Gedankenstrich (der dort sehr verdient wäre, immerhin ändern sich Reimschema, Metrum und Syntax) könnte es aus der Mitte eines Sonetts stammen. Neben dem sonettartigen Schema ist noch interessant zu sehen, dass der erste Abschnitt 4 Verse mit jeweils 3 Wörtern und der zweite 3 Verse mit je 4 Silben hat.


    Natürlich zu allererst auffallend ist der parallele Satzbau der ersten 4 Verse. Sie sind alle wortkarg und keine ganzen Sätze, denn es fehlt immer eine Form von sein. Mit dem Adjektiv „bedrückt“ anfangend folgt dieselbe Syntax mit einem sehr ähnlich klingenden Adjektiv (fast) derselben Wortfamilie, bei dem sich (fast) nur das Präfix verändert. Für diese recht kleinen Veränderungen von Vers zu Vers ist die sich daraus ergebende Klimax eine sehr große; auch wenn sich nur 2 Buchstaben ändern, ist der Sprung von schlechter Stimmung und zerbrochenem Weltbild ein gewaltiger, was zeigt, wie schnell schlechte Stimmung ausarten kann und welche Gefahr von Pessimismus ausgeht.


    Bei so einem kurzen Gedicht mit wenig Inhalt als Beilage sei mir verziehen, wenn ich ein wenig mehr mit Interpretationsfreiheit würze.

    Mein erster Eindruck von der Handlung war, dass die bedrückten Menschen einen gesellschaftlichen Wandel durchlaufen, in welchem sich diese durch unterschiedliche Moralvorstellungen und Weltanschauungen auseinanderleben, („Die Geister verrückt“). Da sie nicht mehr gemeinsam übergeordneten Idealen folgen („Die Götter entrückt“) ist die Sinnfrage nicht mehr erfüllt und die Gesellschaft oder Gruppe von Menschen hat keinen Grund mehr, (friedlich) zusammenzuleben („die Welt, die nunmehr nichts zusammenhält“). Dann kam ich auf den Gedanken, dass es sich auch um eine Einzelperson handeln kann, deren Welt gerade zusammenbricht.


    Durch die wortkarge Verfassung des Gedichts ist aber vieles möglich. So entsteht auch hier eine Pluralität von Interpretationen. Hier spiegelt die Möglichkeit, das Gedicht verschieden zu interpretieren, auch den Inhalt wieder: keine Einigung über die Interpretation, genauso keine Einigung der „Welt“.

    Nennenswert finde ich auch, wie der Zeilenumbruch nach „nichts“ auch verbildlicht, wie der Zusammenhalt nicht mehr besteht, wie im Inhalt so in der Form, das letzte Wort isoliert.


    Interessant hätte ich den Vers „die Götter entzückt“ gefunden; auch wenn hier ein Buchstabe mehr geändert wird, gibt es dieser Klimax einen Gegensatz. Da ich den Inhalt des Gedichts zuerst auf gesellschaftliche Unruhen bis Apokalypse gedeutet habe, würde es nach antiker Mythologie passen, wenn die Götter Spaß dran haben, die Welt (auch nur in einem Menschen) unter gehen zu sehen.


    Dann ist mir jedoch aufgefallen, dass „entrückt“ noch eine andere Bedeutung als „aus dem Kontext gerissen“ hat, und zwar „[religiös] auf sehr angenehme Weise der Wirklichkeit entzogen“.

    Wenn man diese Bedeutung nimmt, fällt mir auf, dass man die ersten 4 Verse auch grammatikalisch als Präteritum Passiv mit Partizipien auffassen kann, statt als Adjektive.

    Neben der Möglichkeit „Die Götter sind entrückt“ – sind also selbst in einer Trance fern vom Menschen – gibt es demnach auch die Möglichkeit „Die Götter wurden entrückt“, in dem Sinne, dass der Mensch sein spirituelles Glück lieber in weltliche Vergnüglichkeiten sucht und deswegen seinen Gott aufgibt. Diese Zweideutigkeit von Aktiv und Passiv, Prädikatsnomen oder Partizip zieht sich nach näherer Betrachtung auch durch die anderen Verse:

    „Verrückt sein“ oder „verrückt worden sein“ sind ganz andere Bedeutungen aufgrund der Doppeldeutigkeit des Wortes, genauso wie die Freiheit, die „erdrückt ist“ – also am Ende ist – oder nur „[unter]drückt wurde“.

    Und hier fügt sich der Titel perfekt in diese Interpretation der Zweideutigkeit ein: Wenn man sich vor Augen ruft, dass man jeden Vers in zwei verschiedenen Arten sehen kann, in einem hoffnungslosen Zustand und in einem, in dem noch Hoffnung besteht, kann man dem Titel gerecht werden, obwohl das Gedicht auf den ersten Blick trostlos pessimistisch aussieht und die Beziehung zwischen Titel und Gedicht ironisch scheint:

    Sind wir optimistisch, steht da: Nein, ich bin nicht verrückt, ich wurde nur verrückt. Die Freiheit ist nicht erdrückt (worden), sie wurde nur (unter)drückt. Die Götter sind nicht entrückt (haben unsere Welt verlassen), sondern wurden entrückt (wurden durch Eigenverschulden entfremdet).

    Und das ist Optimismus, zu sehen, es passiert nicht alles gegen einen (passiv, wurde), sondern es passiert alles wegen einem. Der Mensch selbst, mit der bedrückten Stimmung, ist also Teil des Spiels und kann es ändern. Gute Zeiten kommen nicht von selbst und sind zu erwarten, sondern erfordern Eigeninitiative, Aktivität. Somit sagt uns (mir) das Gedicht aus, dass Optimismus keine Einstellung ist (passive Charaktereigenschaft, entweder du bist es oder nicht), sondern eine aktive Handlung ist und Kraft von der Person selbst braucht.


    Letztlich sagt mir dein Werk sehr zu, unabhängig davon, ob meine Interpretation im Bereich des Gewollten liegt. Die Wortwahl stimmt und fängt den Pessimismus ein, der Titel spielt ein Spiel mit dem Inhalt und es lässt sich angenehm lesen. Dein Werk zu lesen und darüber nachzudenken hat mir Spaß gemacht, darfst gerne mehr deiner Lyrik posten, ob spontan oder nicht. :3

    Guten Abend,
    Ich bin hier, weil ich Kritik am Votesystem der Fanfiction-Wettbewerbe habe.


    Vor zwei Monaten wurde das alte Votesystem des Fanfiction-Bereichs durch ein neues ersetzt. Im offiziellen Post aus der Seite des Fanfiction-Komitees heißt es nur, dass es zum Zwecke einer Vereinheitlichung aller Fanwork-Bereiche geschehen ist. Ich habe keine Stellungnahme dazu gefunden, wieso das neue Votesystem besser sein sollte als das alte. Also scheint das bisher einzige von offizieller Seite genannte Argument für diese Änderung das zu sein, dass es gut sei, wenn alle Bereiche dasselbe System haben. Ich finde es fragwürdig, das alte Votesystem des Fanfiction-Bereichs durch ein neues zu ersetzen, ohne zu erörtern, ob das neue System wirklich besser ist, als das alte, sondern allein aus dem Grund, dass es alle Fanwork-Bereiche es so machen.
    Also möchte ich an dieser Stelle die Vor- und Nachteile der Systeme herausstellen, und damit die Gründe, wieso ich der Meinung bin, dass das alte System besser war.


    Als Disclaimer sei anzumerken:
    Obwohl sich von der nachfolgenden Kritik am Votesystem wahrscheinlich alle Fanwork-Bereiche angesprochen fühlen können, weil alle Bereiche dieses verwenden, bezieht sich dieser Post lediglich auf das Votesystem der Wettbewerbe im Fanfiction-Bereich, weil er die Besonderheit hatte, dass er vor der Änderung ein Votesystem besaß, welches alle Mängel beseitigte, die das neue System mit sich bringt. Von daher sollte sich zunächst der Fanfiction-Bereich alleine für sich überlegen, ob sein altes System nicht besser war und sollte sich nicht dem Einfluss der anderen Bereiche hingeben.




    Im Nachhinein wird das Votesystem (die Art und Weise, durch Votes Punkte zu verteilen und diese zur Ermittlung der Wettbewerbsplatzierungen auszuwerten) der Saison 2016 als "altes System" und das Votesystem ab Saison 2018 als "neues System" bezeichnet.


    Während im alten System eine bestimmte Summe aus Punkten nach strikten Regeln auf die Abgaben verteilt werden sollten, ist es nun im neuen System den Usern vollkommen selbst überlassen, wie sie den Vote gestalten. Denn im neuen System wird versucht, eine persönliche Skala als Kriterium für die Bewertung der Abgaben zu nehmen. Man soll nämlich jede Abgabe auf einer Skala von 1 bis 10 beurteilen. Die auf diese Weise vergebenen Punkte werden dann mit den Punkten anderer Votes aufsummiert. Diese Methode stolpert aber über ein Problem: Jeder User verwendet eine andere Skala. So sieht man manche Votes von 4 bis 6 gehen, manche gehen von 7 bis 10, manche von 3 bis 5 und nur sehr, sehr wenige von 1 bis 10. Da kann man natürlich sagen: Das ist nur die Meinung der User. Der Voter, welcher ein niedrigeres Spektrum verwendet hat, fand die Abgaben insgesamt schlechter, als der, der hohe Punkte vergeben hat. Doch dort stoßen wir relativ schnell auf ein Problem: Für jeden sind bestimmte Stufen auf der Skala etwas Anderes. Die Abschnitte der Skala sind nämlich nicht klar definiert. „10/10“ ist kein einheitliches Maß, denn für jeden bedeuten 10/10 Punkte etwas Anderes. Somit votet jeder auf einer anderen Skala. Und diese unterschiedlichen persönlichen Skalen zusammenzunehmen und daraus eine rationalen Vote zu machen, scheitert, wieso, dazu komme ich gleich. Zunächst möchte ich noch bei dieser ominösen x/10-Bewertung verweilen:


    Die Punktevergabe mit dem Suffix „/10“ sorgt dafür, dass es so aussieht, als würde immer etwas fehlen. Die Abgaben sehen also von vornherein destruktiv bewertet aus, von einer oberen Grenze aus. Es heißt: "Wie viel fehlt bis zur Perfektion", und nicht "Wie viel ist da?", wie beim alten System, bei dem alles auf 0 aufgebaut hat. Es geht nicht von oben herauf und die Abgaben erhalten konstruktiv Punkte, sondern es geht von oben herab.
    Aber warum ist das überhaupt nötig, warum steht bei jedem Vote immer „/10“ hinter der Punktzahl, wenn nicht immer eine Abgabe 10 Punkte bekommt? Warum erreicht die beste Abgabe nicht die bestmögliche Punktzahl? Es scheint also etwas Besseres zu geben als die beste Abgabe dieses Wettbewerbs. Aber was? Nichts, was am Wettbewerb teilgenommen hat. Aber wenn die beste Abgabe hinter etwas steht, was nicht am Wettbewerb teilgenommen hat, ist doch nicht nur der Bezug des „/10“ vollkommen unklar, sondern werden die Abgaben dann nicht auch mit einer imaginären perfekten Abgabe verglichen?
    Es ist ein in sich geschlossener Wettbewerb. Hier wird nichts mit Goethes Zauberlehrling verglichen, welches die eine Norm für die 10 darstellen soll, sondern einzig und allein die Abgaben werden verglichen. Von daher ist befremdend, was die oft nie erreichte „/10“ hier im Wettbewerbsgedanken des Punktesystems verloren hat.
    Ein Beispiel: Wenn ich mit Freunden um die Wette laufe, und ich als erster die Ziellinie erreiche, sagt der Juror auch nicht: „Das war nur eine 8/10, weil du zwar alle anderen geoutspeedet hast, aber Usain Bolt trotzdem schneller ist als du!“ – Das wäre unangebracht, weil das doch keine Rolle spielt, ob ich langsamer bin als Usain Bolt, da dieser nicht mitgelaufen ist.
    Von daher kann mir der Juror natürlich Feedback geben, im Sinne von: Du läufst langsamer als der Durchschnitt in deinem Alter, da ist etwas zu verbessern und bei weitem nicht perfekt! Für die Bewertung muss er sich aber an Kriterien halten und kann meine Leistung an der Stelle nur mit den anderen Läufern vergleichen, die auch am Wettbewerb teilgenommen haben.


    Er wird mir also eine Bewertung á la: "Ich gebe nur 8/10, da eine 10 für mich perfekt wäre und sie aus dem und dem Grund nicht ist" als Feedback geben, für die Auswertung wird er mich aber klar platzieren, und zwar als der Beste, und nicht als „8/10“.
    Manche Voter erreichen die 10 nicht, mit dem Argument, dass keine Abgabe wirklich gut ist. Andere allerdings eichen also die beste Abgabe als 10/10 und gehen von dort aus herunter. Beide Ansätze sind vertreten und führen dazu, dass jeder anders votet und sich diese verschiedenen, den Votern vollkommen frei überlassenen Skalen so schlecht vereinbaren lassen, dass dies zu Problemen führt:


    Die Punkte im alten System waren wertvoll. Denn sie waren begrenzt. Da es weniger Punkte als Abgaben gab, war es etwas Besonderes, Punkte zu erhalten. Wenn es weniger Punkte als Abgaben gibt, so muss scharf differenziert werden zwischen starken Abgaben und schwachen Abgaben. Denn die Punkte wurden im alten System wirklich verteilt, im eigentlichen Sinne. Eben weil man keine Punkte aus dem nichts erschaffen konnte, wie beim neuen System, denn sie kamen aus einem begrenzten Punktetopf, musste wirklich umverteilt werden, wenn man eine Abgabe besser bewerten wollte. Gefiel einem Abgabe 1 so gut, dann bekam sie keinen Punkt mehr aus dem nichts, sondern der Punkt musste von einer anderen Abgabe weggenommen werden. So standen die Abgaben wirklich in Konkurrenz, in einem Wettbewerb. Und eine Abgabe bekam nur dann viele Punkte, wenn sie sich sie wirklich verdienen konnte, eben dann, wenn keine Punkte woanders abgenommen wurden.
    Den Gedanken von wertvollen Punkten hat man im neuen System nicht mehr. Nicht nur gibt es in diesem eine Inflation von Punkten, sondern es muss nicht mehr klar differenziert werden, denn theoretisch könnten alle Abgaben gleich viele Punkte bekommen. Sie stehen in keiner aktiven Konkurrenz, denn es gibt genug Punkte für alle. So könnten auch alle Abgaben mit 10 Punkten bewertet werden. Erreicht wird dadurch gar nichts.


    Dies zeigt auch, wie wertlos die Punkte geworden sind. Die Punkte an sich helfen niemanden, das, was die Platzierung der Abgaben beeinflusst, ist die Differenz der Punkte.


    Ein Vote im neuen System, z. B.


    VoterX
    A1: 8/10
    A2: 7/10
    A3: 7/10


    Platziert keine Abgabe durch Punkte, sondern gibt A1 nur 1 Punkt Vorsprung:


    =


    VoterX
    A1: 7 + 1 /10
    A2: 7/10
    A3: 7/10


    Da die niedrigst-bewerteste Abgabe schon 7 Punkte bekommt, also alle Abgaben die Basis 7 haben, fallen diese bei allen weg, denn sie sind vollkommen unnötig, da sie jeder bekommt. Die Punkte an sich haben also keinerlei Einfluss auf die Platzierung. Das, was die Platzierung beeinflusst, ist eben nur die Differenz der Punkte.


    Im alten System gibt es eine solche Basis nicht. Denn es gibt immer Abgaben, die 0 Punkte bekommen. Somit sind die Punkte absolut. Im neuen System aber werden in großen Mengen Punkte verteilt, die das Ergebnis in keiner Weise beeinflussen. Trotzdem werden diese aber alle mitgezählt, was zu einem vollkommen undurchsichtigen Ergebnis führt. Denn keiner weiß, was in den 137 Punkten so drinsteckt, mit denen man gewonnen hat. Da Stecken die Punkte der Letztplatzierung von VoterX drin, bei denen die Abgabe selbst nur die Basispunkte von 7/10 bekommen hat. Und im Gegenteil dazu stecken die 7/10 von VoterY drin, bei dem diese am besten abgeschnitten hat.
    Bei manchen Votes bedeutet 7/10 die beste Abgabe, bei manchen belegt 7/10 den letzten Platz und bei manchen ist 7/10 die Mitte.
    Denn jeder votet anders. Und das führt zu einem vollkommenen Wertverlust der Punkte.


    Dadurch, dass die Punkte nicht mehr aus einem begrenzten Topf kommen, kann man sie nicht mehr als Lorbeeren aus einem Wettbewerb mitnehmen. Im alten System hat jeder Punkt, wenn man sie zusammengezählt hat, gleich viel bedeutet.
    Und selbst wenn man nur wenige bekommen hatte, und damit wohlmöglich Letztplatzierter war, konnte man sich sagen: Ich habe trotzdem von 2 Votern einen Punkt geholt, und da nur starke Abgaben Punkte erhalten, habe ich also die besondere Anerkennung von 2 Usern bekommen.
    Während ein Letztplatzierter beim neuen System mit seinen 90 Punkte nichts anfangen kann. Da muss dieser erstmal suchen, ob nicht vielleicht einer der 90 Punkte daher rührt, dass man mal besser dastand als andere Abgaben. Und die restlichen 89 Punkte sind dann leere Zahlen. So bleibt am Ende nur eine Platzierung übrig. Und die ist im neuen System nicht mehr so legitim wie im alten:


    Denn welche Abgabe am Ende gewinnt, entscheidet im neuen System nicht mehr nur die Meinung des Votes, sondern auch die Form des Votes.


    Schauen wir uns diese beiden Votes an:


    Abgabe VoterA VoterB
    A1 2/10 4/10
    A2 3/10 6/10
    A3 5/10 10/10
    A4 2/10 4/10




    Beide Votes vertreten dieselbe Meinung, welche Abgaben stark bzw. schwach sind. Trotzdem wirken sie sich ganz anders auf das Ergebnis aus:


    VoterA


    Abstand von A3


    Zu A1 3
    Zu A2 2
    Zu A4 3




    VoterB


    Abstand von A3


    Zu A1 6
    Zu A2 3
    Zu A4 6




    Beide Voter kamen zu dem Ergebnis: "A3 ist die beste, A2 ist gut und A1 und A4 sind schwach." Im neuen System kann man das in ganz vielen Weisen ausdrücken. Der Vote von VoterA wirkt sich aber anders als der von VoterB auf das Ergebnis aus: Dadurch, dass bei VoterB die Abgaben die doppelten Abstände zueinander haben, wirkt sich dieser Vote auch doppelt so stark auf das Ergebnis aus wie der Vote von VoterA. Denn in der Differenz, und nur darauf kommt es bei der Auswertung an, hat A3 bei VoterB doppelt so viele Punkte Vorsprung bekommen, wie bei VoterA. VoterB hat also mal eben für 2 gevotet. Seine Stimme prägt das Endergebnis mehr als die Stimmen der anderen Votes.


    Weil jeder anders voten darf, votet natürlich jeder auf seine eigene Weise, und dies führt dazu, dass diese unterschiedlichen Votes auch unterschiedlich gewichtet werden. Es gibt also starke Votes (VoterB) und schwache Votes (VoterA).
    Natürlich hat jeder Voter andere Kriterien, und es ist vollkommen löblich, dass unterschiedliche Stimmen durch andere Methoden auf andere Punkte kommen, aber beim Ergebnis muss ein einheitliches System da sein, welches die Votes nicht nur zusammenführbar, sondern auch gleichstark macht. Sonst passiert es, dass, wie es jetzt der Fall ist, sich die Votes in starke und schwache Votes unterscheiden, manche Voter das Ergebnis also mehr prägen als andere.


    Es kann nicht sein, dass das Ergebnis der Platzierung davon abhängt, welche Form die Votes hatten. Denn dann kommt man dazu, dass die Votes mancher User prinzipiell stärker sind als die Votes anderer, weil sie in einer Form voten, die sich besser durchsetzt, dass also am Ende die Abgabe eine höhere Wahrscheinlichkeit hat, zu gewinnen, die gerade nicht primär die meisten Voter hinter sich hat, sondern die richtigen Voter.


    Durch die vollkommene Unbeschränktheit der Möglichkeiten im neuen System ist es auch möglich, einer Abgabe zu de-voten:


    A1 9/10
    A2 9,5/10
    A3 10/10
    A4 9/10
    A5 9,5/10
    A6 9/10
    A7 2/10




    Alle Abgaben außer A7 erhalten 9-10 Punkte, A7 erhält nur 2 Punkte. A7 bleibt also hinter allen anderen zurück und erhält relativ in der Platzierung 7 bis 8 Punkte weniger, also in dem Sinne -7 bis -8 Punkte. Ich möchte nicht unterstellen, dass in diesem Forum irgendjemand bewusst so voten würde, sodass eine Abgabe auf solche Weise hinter allen zurückbleibt, also ge„de-votet“ wird. Aber es reicht die Tatsache, dass so etwas in diesem Votesystem funktioniert und erlaubt ist. (Und wenn gerade in der letzten Evaluation verstärkt auf die Gefahr von dubiosen "taktischen Votes" aufmerksam gemacht wurde, merke ich in diesem Sinne an, dass, wenn es sie geben sollte, das neue System ihnen eine wunderbare Heimat bietet. Wenn manch einer sagte, im alten System könne man als Teilnehmer durch Voten das Ergebnis zu Gunsten seiner eigenen Abgabe verändern, dann lasse ich böse Zungen behaupten, dass sich diese Saboteure über das neue Feature freuen, die Konkurrenz auf der Zielgerade entweder ein wenig zu bremsen, oder gleich gegen die Wand fahren zu lassen. Also vollkommen gleich ob es taktische Votes gibt: Wenn sie zum Einsatz kämen, dann im neuen System in großem Stil.)


    Es lässt sich schließen, dass das neue System dem Wettbewerb und seiner Aufgabe, Abgaben durch Userstimmen zu ranken, nicht gerecht wird und keinen Ersatz für das alte System darstellt.


    Natürlich mag die Möglichkeit, Abgaben frei nach einer eigenen allgemeinen Skala zu bewerten, Anklang gefunden haben und den Usern die Möglichkeit gegeben haben, sich individuell mit den Abgaben auseinanderzusetzen, doch diese Möglichkeit gab es schon immer. Auch im alten System können im Vote Abgaben auf User-eigenen Skalen gerankt werden, wenn es einem gefällt. Man kann so viele Skalen im Feedback der Kommentare machen, wie man möchte: Wie gut der Inhalt war, wie gut der Stil war, wie gut die Spannungskurve war … Und damit erreicht man dasselbe, wie im neuen System: Der Autor freut sich, wenn er 10/10 von einem User bekommen hat, der nie 10/10 vergibt. Genauso muss man aber keine Skala ins Feedback schreiben, sondern man kann es auch so handhaben, wie es im Feedback üblich ist: Ein Satz wie „Vom Inhalt war das eine der besten Werke, die ich bisher lesen durfte“ drückt dasselbe aus. Im Feedback ist genug Platz dafür, und dort führt Vielfalt zum Erfolg. In der Bewertung führt Vielfalt aber zu Chaos.


    Das neue System bietet also – aus meiner Sicht – keine Vorteile, also nichts, was das alte System nicht auch bieten kann. Nur kann das alte System etwas bieten, in welchem das neue System schwächelt: Ein repräsentatives und fair gewichtetes Ergebnis.


    Denn, ein letztes Mal: Verschiedene Urteile angemessen zusammenzuziehen, geht nur, wenn alle Voter gleich und nach Regeln voten, denn dann werden alle Votes gleich gewichtet und man sorgt für einen fairen Wettbewerb, der ein repräsentatives Ergebnis erzielt, was das Ziel dieser Wettbewerbe sein muss.
    Eine persönliche, allgemeine Bewertung und eine geeichte, verglichene Bewertung nach Normen müssen getrennt ablaufen. Erstmal sollte im Kommentar ausgesagt werden, wie gut man die Abgabe allgemein findet, ggf.In einer vom User abhängigen Skala (x/10), und dann sollten Punkte verteilt werden, die einen geeichten, gleichen Wert haben. (AX: x Punkte)
    Und so war es im alten System, und so war es gut, wenn einem diese Standards wichtig sind.


    Also möchte ich das Fanfiction-Komitee darum bitten, sich mit den Argumenten für und wider die Votesysteme auseinander zu setzen und zu erwägen, ob der Bereich mit dem alten System nicht besser dastand.


    Wer zu viele Leerzeilen findet, darf sie behalten, war der Editor.

    Hilo,
    Ich habe die Geschichten gelesen und wollte taktisch voten dementsprechend Feedback geben. Das neue Votesystem habe ich nicht verstanden. Vielleicht bringen meine Punkte ja trotzdem etwas, auch wenn mir nicht klar wird, auf welche Weise genau.






    Voltobal

    Habe irgendwie einen Drang dazu, Deadlines auszureizen.





    Punkte:


    ID: 108001
    A1: 1
    A3: 1
    A4: 1
    A9: 1
    A10: 1
    A11: 4
    A15: 1


    Danke wie immer fürs Teilen eurer Werke und habt einen angenehmen [wann immer ihr das lest]. (: