Wie findet ihr Hausaufgaben?

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  • Man sucht sich das Studium oder eine Ausbildung dennoch selbst aus und hat für gewöhnlich auch mehr eigene Autonomie daheim, um zu entschließen wo und wann man lernen möchte.

    Kinder werden hingesetzt "da interessier dich mal für Physik / Geschichte / Latein" und es wird ihnen aufgezwungen, egal wie ihr weiterer Lebensweg aussieht. Und ehrlich "das kannst du später brauchen" ist meistens eine Lüge. Später kann man höchstens nur noch ein paar Brocken Latein und erinnert sich an sonst nichts mehr.

    Wär natürlich praktisch, wenn man vorher schon wüsste, was man später mal machen will bzw. wird. Weiß man aber nicht.

    Und natürlich wirst du später nie alles brauchen, trotzdem ganz gut, wenn man weiß wo Afrika ist oder dass Wasserstoff brennbar ist...


    Viele verwechseln hier halt Hausaufgaben mit dem allgemeinen Problem des Bildungssystems.

    Was den ursprünglichen Artikel betrifft, der die Diskussion überhaupt erst ausgelöst hat, weiß ich nicht mal, wieviele Hausaufgaben es hierzulande in den Klassen 1-3 überhaupt gibt. Kann mir nicht vorstellen, dass das wirklich viel ist. Aber vielleicht weiß da hier jemand mehr.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Da das irgendwie mein Alltag als Pädagogin ist, wollte ich zu dieser Aussage kurz was anmerken:

    Persönlichkeitsentwicklung und Erziehung ist nicht Aufgabe der Schule, sondern des Elternhauses.

    Das trifft zumindest in Deutschland und größtenteils auch Europa (und andere Länder auch) nicht zu. Auf welchen Quellen bzw. pädagogischen/gesetzlichen Konzepten baut diese Aussage auf? In all den Jahren, in denen ich Bildungsziele studiert habe, ist mir das tatsächlich kein einziges Mal unter gekommen. Persönlichkeitsentwicklung ist ganz im Gegenteil, das Fundament, auf dem der Rest aufbaut. Selbst Wissensvermittlung hängt damit zusammen, weil Lernen nicht getrennt davon betrachtet werden kann. Ein Einblick bietet z. B. hier das bayerische Recht zum Erziehungswesen. Hier die Aufgaben von Schulen:

    Und eine Metaebene höher (Artikel 1) mit Bezug auf unsere Verfassung:

    "Die Schulen haben den in der Verfassung verankerten Bildungs- und Erziehungsauftrag zu verwirklichen. Sie sollen Wissen und Können vermitteln sowie Geist und Körper, Herz und Charakter bilden."


    Das, was man dem Text entnehmen kann, sind vor allem diverse Soft Skills, also Kompetenzen, die mit der Persönlichkeitsentwicklung zu tun haben. Es wäre auch nicht möglich, dass es "alleine Sache der Eltern ist", da wir hier nicht nur starke soziale Diskriminierung fördern würden (Unterschiede der Lebenssituationen durch Arbeit, Armut, Gesundheit und Fähigkeiten der Eltern), sondern auch einfach realistisch sehr viel Zeit in der Schule verbringen und das ein wichtiger und sehr einflussreicher Sozialisationskreis ist. Ein weiterer Punkt ist, dass die Plastizität vom Gehirn in der Kinder- und Jugendzeit noch groß ist und gerade die emotionale Entwicklung sehr beeinflusst wird (siehe z. B. hier). Vieles, dass man später gar nicht oder nur mit Mühe noch hinbiegen kann. Es ist absolut essentiell, dass wir gerade während der Schulzeit viel Wert auf die Persönlichkeitsentwicklung legen. Überall und jeder (nicht nur Eltern). Deine Aussage ist faktisch nicht haltbar und widerspricht sowohl unserem Gesetz als auch den Bildungszielen in unserer Gesellschaft.


    Davon abgesehen, wenn man aufgreift, dass Schule auch auf das Berufsleben vorbereitet, dann wird es immer wichtiger, dass wir Zeit und Geld in die Persönlichkeitsentwicklung stecken. Bei der Vermittlung von Arbeitskräften ist man öfter im Gespräch mit Unternehmen und auch diverse Umfragen zeigen auf, dass Wissen/Kenntnisse in vielen Bereichen nicht mehr so relevant sind, weil man diese mit Medienkompetenz heutzutage gut kompensieren kann. Persönlichkeit bzw. Soft Skillz sind hingegen sehr wichtig, gerade in unserer schnellen Informationsgesellschaft mit Thema lebenslanges Lernen. Die Wirtschaft dankt es einem auch nicht, wenn man die Persönlichkeitsentwicklung außer Acht lässt. Das jetzt nur aus kapitalistischer Sicht, auch wenn es nicht unbedingt das Hauptargument sein sollte.


    Ah, PS bz. Edit:

    Hausaufgaben an Grundschulen sind oft sehr abhängig vom Lehrenden. Wenn es welche gibt, kann das aber auch viel sein = mehrere Blätter. Vor allem auch frustrierend, weil man als Elternteil nicht mal immer helfen kann, da Aufgaben auf das Wissen von dem Kleinkind ausgelegt sind und deshalb oft für uns unverständlich sind. Bei einigen Familien können Hausaufgaben zu täglichen Konflikten, Frust und absolute Demotivation führen. Das muss echt nicht sein und für etwaige Übungen/Wiederholungen kann man noch immer die Schulzeit einplanen und diese unter Betreuung vom pädagogischen Personal erledigen lassen. Was auch viele Schulen heutzutage machen, um Kinder und Eltern in der Freizeit zu entlasten und bessere Resultate beim Lernen zu erzielen. Wer noch Hausaufgaben aufgibt, ist eh von vorvorgestern lol - zumindest aus pädagogischer Sicht.