[IAdS] - [Johto] Teil 2 - Der Ruf der Verzweiflung

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  • Nachdem sich Zerqu nicht weit von ihm niedergelassen hatte, hoffte der immernoch nasse Ryan darauf, das Gespräch von vorhin weiterführen zu können. Es war jedoch vergeblich, zu warten, bis Zerqu wieder Worte fasste. Dieser kauerte nämlich nur auf dem Boden unweit von Ryan und vergrub das Gesicht in seinen Händen, als ob er sich wünschte nicht hier zu sein. Zwischendurch schlug dieser zwar auf den Boden ein, doch von einem Versuch der Kommunikation konnte dabei nicht die Rede sein. Außer dem leisen Plätschern eines Baches in der Nähe war alles still. Als Ryan schon dachte das Plätschern würde leiser werden und die Gruppe in ein Schweigen versinken, lies Shirley ihr frisch entwickeltes Dragonir aus dem Pokeball. Trotz der Dunkelheit, die alle Geräusche in sich einzusaugen schien, konnte er das angeschlagene Pokemon ziemlich deutlich sehen. Erst dachte er, sie hätte einen passenden Trank in ihrer Tasche gefunden, doch dann wand sie sich doch noch an Zerqu, indem sie ihn nach einem Supertrank bat. Ryan wartete einen kurzen Moment, doch er glaubte nicht daran, dass sich Zerqu aus seiner momentanen Position aurichten würde, also versuchte er einem möglichen Wutanfall vorzubeugen. ,,Ich glaube..", fing Ryan an und kramte dabei in seinem Rucksack. Da er sowieso nicht viel dabei hatte, fand er den Supertrank auf Anhieb. ,,Hier, den hab ich mir schon in Teak City gekauft..", sagte er und streckte ihr den Supertrank hin. Er hoffte nur, dass Zerqu nicht noch mehr darüber verärgert war als er ohne Ryans Eingreifen gewesen wäre, doch nun hatte Ryan ihr den Supertrank schon angeboten und es gab daher kein Zurück mehr.

  • Der Boden unter seinen Füßen entwich ihm. Er stürzte hinab, wasserrauschen war zu vernehmen. Ein großer aufschrei, wer war das? Schneidente Kälte umfang seinen ganze Körper, als sich Surion an die Oberfläche zu retten versuchte. Schwimmen konnte er, doch war er es nicht gewohnt in eisigem Wasser zu schwimmen. Tief schnaufend kam er an der Oberfläche an und drückte sich sofort aus dem Wasser. Durchnässt blieb er rücklings auf dem Boden liegen. Man hätte direkt in sein Gesicht sehen können, in seine Eisblauen Augen, die verwirrt nach einem Anzeichen Licht oder sonstigen Interaktionen suchten, alles verschwamm um ihn. Kurze Zeit später jedoch rollte er sich zur Seite ab und blieb gekrümmt auf dem Boden sitzen. Seine Haare fielen ihm über das ganze Gesicht, ein Umhang verdeckte jegliche Möglichkeit, ihn anzusehen. Mann hätte verzweifelte Gesichtszüge gesehen. Mit der rechten Faust trümmerte auf den „Boden“ ein , er hätte schreien können, doch das würde nur seine Niederlage unterstreichen. Schnell schleuderte er sich die Haare trocken und erhob sich, als wäre nichts, rein gar nichts passiert. Mit typisch arrogantem und niederschmetterndem Blick durchsuchte er die Höhle. Nun, einiges konnte er erkennen. Es wäre besser, mit Mind noch einmal die Symbiose einzugehen…nein, am besten alle Pokémon rufen. Feurigel könnte es wahrscheinlich in dem flachen Wasser leben, selbst Feuerpokémon können sich in seichtem Wasser aufhalten, das beunruhigte Surion nicht. Mit fünffachem Auf klicken und roten Strahlen erschienen Feurigel, Hunduster, Sakuya, Mind, und das neu gefangene Jurob, das sich als weiblich herausgestellt hatte. Wieso hatte er es noch einmal? Surion wusste es nicht. Er würde sich daran gewöhnen, Jurob konnte zu einem starken Jugong heranwachsen, und mit der richtigen Erziehung stärker werden als ein Azumarill oder Austos…


    „Also gut, hört zu. Wir sind hier eingesperrt, ein kleiner pseudoböser Verrückter hat uns hier unten zurückgelassen. Ich habe euch freigelassen, damit ich zum einen theoretischen Plan ausdenken kann, hier wieder herauszukommen, sollte ich eure Hilfe brauchen können, aber auch, weil ihr zum großen Teil“ , Surion besah sich Sakuya, Mind und Hunduster, „Perfekt die Dunkelheit durchdringt. Feurigel, deine Flammen halten Licht, falls wir es brauchen, Die Unlichtler unter euch sollten eingeweiht sein. Mind, “ Natu flog kurzerhand auf Surions Schulter, „ Mind, du wirst mir die Sicht und erweiterte Sinnesgebung schenken, wie vorhin, weißt du noch? Jurob...du kennst dich in diesen Gewässern aus, irgendwann wirst auch du nützlich sein. Und jetzt, lasst uns warten , bis sich der Rest gesammelt hat…“


    Nach dieser Kette eher geflüsterte als gerufene Befehle setzten sich die Massen Surions in eine etwas trockenere Stelle zusammen und beschäftigten sich anderweitig. Surion musste jetzt mit …Seinesgleichen Kontakt aufnehmen. Noch einmal strich er sich unmerklich durch sein halbtrockenes Haar


    „Also gut. Perfekt. Warum seid ihr nochmal hergekommen? Ach ja…Sandra? War es nicht so? Wer leitet diesen Verein eigentlich…“ die Hände in der nassen Hosentasche vergraben suchten seine Blicke eine Leitende Person….als einzige Personen kamen allerdings Shirley und Zerqu in Frage, Shirley war zwar die Art Mensch, denen er gerne die Existenz zerstört, allerdings war sie neben Zerqu länger dabei, wie er das mitbekommen hatte, und hatte leider kompetente Pokémon und Führungsqualitäten…und Zerqu war einfach groß, erwachsen, und aggressiv. Einer musste es ja sein.

  • Nahe zu laut los bewegte sich Seki durch die Höhle, immer auf der Hut, dass ihn niemand bemerkte. Es dauerte nicht lang bis er die Stelle erreichte an der er geflohen war. Es dauerte nicht lange bis er die Spur auf genommen hatte. Gut, es hatte auch keiner versucht eine die Spuren im Dreck zu verwischen. "Eine Falle!?" dachte Seki und überlegte einen Moment, ob er den direkten Weg zu den anderen nehmen sollte oder einen kleinen Umweg in kauf nehmen um auf Nummer sicher zu gehen. NAch einer Weile des Überlegens ging Seki den Umweg. Wenn er auch noch geschnappt werden sollte würde es wirklich problematisch werden.

  • Surion.. Surion. Surion! Er, dieser, dieser, Shirley konnte es nicht definieren, aber irgendwas Schlechtes war Ideal. Dieser, dieser Sacrim! Er nahm sich auch noch das Recht so trotzig vor der Gruppe - falls man es so bezeichnen konnte, etwas zu Fragen! Über die Wut zu diesem Schwarzhaarigen fiel es Shirley garnicht auf, dass Ryan ihr einen Supertrank aus seinem Befund anbot, und an Dragonir dachte sie schon lange nicht mehr. Kalt und schneidend drückte sie ihren Blick Surion auf, welcher Fragen stellte, die nicht gestellt hätten sein dürfen. Nicht von ihm.
    Das Mädchen stand auf und ging einen großen Schritt auf Surion zu. Wie er sich durch sein Haar strich.. wie er fragte, vorallem was er fragte.. das alles.. war töricht. Absolut.
    "Tu doch nicht so.. dass ist auf die Dauer ätzend", murmelte sie bissig, aber deutlicn hörbar, "Wie lange willst du uns eigentlich noch was vorspielen, Sacrim-Sohn?!"

  • Surion musste kurz auflachen. Hatte sie schon wieder von sich ablenken wollen? Ebenfalls einen Schritt vorwärts gehend, entgegnete er ihr leicht gelangweilt:


    „Lächerlich. Wer von uns ist Alodran denn so nahe angerückt, als würde sie ihn am liebsten umarmen? Dieser Mensch ist, abgesehen von seinem vorsintflutlichem Alter, das wohl verabscheuungswürdigste in dieser Höhle…mit Ausnahme von..“


    Absichtlich beendete Surion seinen Satz und lächelte Shirley sarkastisch an.
    „Ihr habt mir nicht geantwortet, wer leitet diesen Haufen? Irgendjemand muss es sein, oder wollt ihr mir weissagen, alle wollten unbedingt in diesen Höhlenkomplex und sich in einer Höhle fangen nehmen lassen? Also?“


    Shirley absichtlich hinter sich lassend, sah er noch einmal kurz nach hinten, zu seinen Pokémon, und dann fordernd in die Gruppe.

  • Mit blitzenden Augen schaute Shirley Surion hinterher. Zu welchen Aussagen hatte er sich da herabgelassen? Sie nahm ein, zwei Schritte, um wieder mit dem Schwarzhaarigen gleichauf zu sein. Das würde sie nicht so stehen lassen. "Lächerlich?!", sagte sie empört und schickte ihm einen weiteren Todesblick hinterher. "Wer hat denn Alodran Papi genannt und war dann extremst nervös weil er realisiert hat dass es ihm herausgerutscht war? Obwohl er als er in den Kampf gegangen ist noch so sicher war?" Die Trainerin verschränkte die Arme vor ihrem Körper. "Mal abgesehen davon, dass Sandra dich wieder erkannt hat.." Sie wollte zwar noch etwas hinzufügen, doch wenn Surion wirklich zu Team Sacrim gehörte, konnte jede Information zu viel sein. Dann lauschte sie seinen weiteren Fragen missmutig. "Falls man 'uns' überhaupt eine Gruppe nennen kann, solltest du diesen Pseudo-Kandidaten da mal fragen", meinte sie knapp und noch deutlich sauer auf Surion mit einer Handbewegung zu Zerqu.

  • Etwas genervter von dem kleinen Mädchen drehte sich Surion halb um, so dass sie ihn perfekt hören könnte.


    „Vergiss es lieber ganz, kleines. Du wirst mir nichts anhängen können, was nicht wahr ist. Hast du mit einem Garados gerechnet? Ich nicht. Und deinem großen Maul nach weißt du in Wirklichkeit auch, dass Papi auf Loriot bezogen war. Lass dein Kinderniveau stecken und zieh dir nicht irgendwas aus der Nase. Warum Sandra mich wiedererkannt hat, ist mir auch ein Rätsel…es ist zu lange her. Du allerdings scheinst irgendwas kompensieren zu müssen…wissen wir vielleicht zu wenig über dich?..“


    Nun drehte Surion sich völligst um und schritt einige Schritt rückwärts zur Gruppe. Seine Pokémon standen hinter Shirley, sie könnte sich nicht wirklich bewegen ohne Feinde um sich herum zu haben. Ihr Lächerliches Kartenhaus aus Vorwürfen war so gut wie zerfallen, ihre Interesse an weiteren Sacrim Abkömmlingen war bemerkenswert.


    „Und ja, ich finde, Zerqu birgt die nötige Erfahrung, uns besser zu führen als ein 15 Jähriges Gör. Er hat zwar keine Kampferfahrung, aber der Rest ist sicher besser entwickelt als bei dir. Vor allem das Hirn.“

  • In seiner eigenen, kleinen, dunklen Welt, in der Zerqu sich zu erholen versuchte, drangen Töne an sein Ohr. Eine Stimme einer zutiefst verhassten Person. Die Worte erkannte er noch nicht aber den Ton, den diese Wort an den Tag legten. In diesem Moment schwörte er sich, die Stimme irgendwann ein für allemal verstummen zu lassen...
    Langsam trennte sich seine wiedermal vor Wut verkrampfte Hand von seinem Gesicht aus dem warnende Geräusche kamen. Er stand auf und gerade wollte er sie anpöbeln was ihr eigentlich einfällt ihn hier jetzt so dermassen beschissen anzumachen aber da realisierte er ein Wort. Dragonir. Urplötzlich war seine Wut weg es blitze sogar Hoffnung und Freude in seinen Augen auf. Wie konnte er seine eigene Idee so schnell vergessen? Zerqu schob sich an Ryan mit einem hastigen "Nein! Hier! Ich hab!" vorbei und hielt Shirley den Trank vor die Nase um ihr zu zeigen, dass er ihn noch hatte. Da fing das mit Surion an. "Hör mir zu, verdammt!"
    Der Streit war eigentlich ziemlich lachhaft. Beide versuchten dem anderen überlegen zu sein und meinten einen auf erhaben zu machen. Dabei kamen sie vor wie kleine, zickige, verwöhnte Prinzesschen. Trotzdem machte sich auch Zerqu seine Gedanken bei manchem Ausgesprochenem. Für ihn war es zum Beispiel ziemlich klar, dass das 'Papi' eine Art Beleidigung sein sollte. Und sonst ist Surion Zerqu nicht wirklich aufgefallen. Auch er kam ihm zu grosskotzig vor aber Shirley überstieg er bei weitem nicht. "Wenn hier einer zu denen gehört dann wohl du...", murmelte er und schaute auf den weiblichen Kämpfer - die anderen hörten es aber wohl sowieso nicht. Und vielleicht noch dieser Bastard da drüben..., seine Gedanken scheiften zu Gareth, ... seine... 'Ausstrahlung' ist einfach nur abartig...
    Pseudo-Kandidaten? Du kannst mich mal, Schnucki. Sein grimmiges Gesicht verwandelte sich bei Surions Kommentar allerdings doch zu einem leichten Lächeln. Aber langsam reichte es. Zerqu trat an Shirley's Seite und drehte sie grob zu ihm. "Schluss jetzt. Wir kümmern uns um Dragonir..." Bedrohlich klang er und befehlender konnte es auch nichtmehr sein. Zerqu konnte sich vorstellen sie zu gebrauchen - Dragonir hatte nämlich wahrscheinlich keinen Grund auf ihn alleine zuhören. So musste sie wohl dem Pokemon sagen, dass es den Trank trinken sollte.

  • Surion und Zerqu wussten wohl wie sie ideal kontern würden, aber Shirleys Verdacht konnte es nicht abschütteln. Sie würde Surions Mimik und Gestik ab nun mit beiden Augen beobachten und jedes Wort aus der geeigneten Perspektive sehen, um ihn anschließend auseinandernehmen zu können. Auf die Gegenvorwürfe ging sie garnicht erst ein, wozu auch? Würde doch eh nichts bringen, wenn sie sich soviel einredeten - gut, sie redete sich auch ziemlich viel ein, aber im Moment war sie überzeugt von einer Sache. Und es gibt einfach Dinge, da kann man kaum etwas umlegen, wenn sie eingraviert sind. Wie ein altes Fossil.
    Die Situation in der Gruppe empfand sie als angespannter denn je zuvor, und bei sich selbst machte sie da keine Ausnahme. Entsprechend reagierte sie, als Zerqu diese befehlartige Bemerkung machte.
    "Lieber spring ich auf eine Schiene als dass ihr euch um Dragonir kümmert", erwiderte sie schneidend und ging dann selbst zu ihrer geschwächten Seeschlange, nahm dessen Kopf in die Hände und sagte in einer Pseudo-hab-dich-lieb Art leise etwas, was der Rest nicht verstehen konnte. Dragonir ließ nur einen schwachen, etwas kläglichen Laut aus, bevor Shirley es wieder in den Pokéball zurückholte. "Offensichtlicherweise..", die Trainerin starrte die Wand an als wäre dort eine interessante Eingravierung. "Möchte Dragonir sich selbst regenerieren um seine Abwehrkräfte zu stärken. Er ist ein kluges Pokémon."

  • Ungläubig und mit leicht geöffnetem Mund starrte Zerqu Shirley an. Was brabbelte sie da? Was fiel ihr ein? Ist die zu blöd zu kappieren? Diese und noch viel mehr ähnliche Fragen stellte sich Zerqu, welche seine Wut immer mehr aufschwappen liessen. Wie dumm musste man sein?! Dragonir ist deren einzige Chance! Selbst wenn nicht ist es ein absolutes Unding sich nicht um sein Pokemon zu kümmern! "Schiene! Auf 'ne Schiene springen!? Du würdest dich selbst fertigmachen?! ICH kann dich fertigmachen!" Während er sie anbrüllt stampfte er auf sie zu und packte sie mit beiden Händen am Kragen. Sein Gesicht war genau vor ihrem und sie bekam seine volle Lautstärke ab. "Wenn du mir nicht gleich dein verdammtes Dragonir gibst hol ich mir eben von deinen hässlichen, zermatschten Körper! GIB! HER!"


    Anmerkung am Rand: Denkt immer daran in was wir für einer Situation sind und was den ganzen Tag über hier in der Höhle passiert ist. Dann müsste man sich gut genug vorstellen, dass ihm so ziemlich gar nichts passt.

  • "Dragonir.. soll unsere Chance sein?" Mit leicht zitternder Stimme legte Shirley ihre Hand vorsichtig auf Zerqus Arm, um sich vielleicht mit leichtem Druck freikriegen zu lassen, oder irgendwas. Auch wenn der Mann recht aggresiv scheinte, war das törichte Mädchen davon überzeugt dass er im Ernstfall nicht zuschlagen würde. "Aber wenn du es unbedingt willst.." In ihrem Gesicht waren leichte Angstzüge zu sehen, welche aber erschlafften als sie wahllos einen Pokéball von ihrem Gürtel griff und mit ihrer noch freien, linken Hand vorsichtig in Zerqus Richtung streckte. "Wehe es passiert etwas anderes damit außer etwas Heilen", fügte sie noch im 'normalem' Ton hinzu.


    Mini >_>

  • Sein tötender Blick wandt sich keine Sekunde von ihr ab. Nicht, als sie den Pokeball sucht, nicht, als sie ihn ihm gab, nicht, als sich Zerqu von ihr umdrehte. Erst, als er ein paar Schritte gehen wollte war der Ball wichtiger. "Komm raus." Zerqu klang nicht wütend sondern einfach nur streng, schliesslich konnte das Pokemon nichts für alles aber ganz konnte er seinen Zorn eben auch nicht verbergen. Der Ball öfnete sich. Der Lichtstrahl erhellte kurz die Umgebung. Und vor ihm zappelte das Pokemon. Es sprach in einem gewissen Rythmuss:"Karp, Karp Kar-pa-dor! Karp, Karp, Kar-pa-dor!"
    Die anderen konnten Zerqu nur von hinten sehen, nur seinen Rücken, und kurz schien es, als wäre er erstarrt. Es zeigte sich keine einzige Bewegung. Aber dann zuckten seine Schultern und eine Art Hauchen war zu hören. Nochmal. Immer mehr und schneller. Sein tonloses Lachen wurde immer deutlicher. Plötzlich drehte er sich blitzschnell um und warf sofort den Pokeball mit einer Art Kampfschrei in Shirleys Richtung. Er wollte sie treffen, er wollte ihr Gesicht zertrümmern. Er hat aber nicht gezielt und knapp verfehlt. Aber alles darauffolgende würde treffen.
    Zerqu lief zwar nicht, war aber trotzdem in Windeseile wieder bei Shirley. Sein Arm bog sich nach hinten, sein erster Schlag sollte ansetzen. Die Faust grub sich zwischen Shirley's Rippen und Bauch ein - das war Zerqu's lieblings Ziel - der Solarplexus. Shirley bog sich schmerzhaft zusammen aber Zerqu liess sie nicht in Ruhe. Er griff nach ihrem Hals und schubste sie nach hinten. Sie fiehl und es schien, als hätte sie sofort beim Aufprall einen Tritt in den Magen erhalten. Weitere Tritte folgten. Nichts liess Zerqu ungeschoren. Oder- und Unterarme und -beine. Brustkorb, Bauch und Hüfte. Nur das Gesicht würde Handarbeit werden. Bei jedem Mal knurrte er nur noch lauter auf. Auf einmal hatte Zerqu wieder soviel Verstand sprechen zu können, trotzdem trat er nach jedem Satz zu. "NA?! Wie findest du das?! HÄ!? Getreten zu werden! Frag doch mal deine Pokemon! DIE WISSEN DAS!" Er packte sie wiedermal an Kragen und hob sie auf. Anscheinend wollte er sehen, ob sie seine Frage verstanden hatte. "Ab jetzt wirst du dich zurückhalten. Hast du das verstanden?! HAST DU DAS VERSTANDEN!?" Er war schon ausser Atem aber aufhören wollte er eigentlich noch nicht. Ein letztes Mal noch. Ein Treffer ins Gesicht und Shirley war achtlos zur Seite weggeworfen. Zerqu setzte sich an die Stelle an der er war. Langsam krochen doch noch die Zweifel zu ihm, ob das alles nötig gewesen wäre und so sass er da wie vorhin schon - die Ellenbögen auf den Knien und das Gesicht in den Händen versteckt - während er ausruhte.

  • Surions Streit mit Shirley war in den Hintergrund gerückt. Als Surion sah, wie Zerqu auf sie losging, wie ein wildes Despotar, die Schläge, die Tritte, der Körper Shirleys. Für einen Moment dachte Surion auch an Ally und das andere Mädchen, die dem Spektakel zusehen mussten. Und die kleinen Jungen. Doch irgendwie machte es Surion auch Spaß. Langsam war es auch genug…nur wegen einem Karpador solch einen Aufstand zu machen, das war es nicht wert. Allerdings hatte Shirley genug Verbrechen begangen, die er ebenfalls nur zu gerne so büßen wollen würde. Langsam und mit neugierigem Blick über Zerqus Rücken schritt er zum „Tatort“. Ein paar Schritte mehr, und er stand neben Shirleys blutigem Körper. Seine Schuhe tippten sie leicht an, und stoßen sie dann in die Rückenlage, sie sollte ja noch nicht ertrinken. Erst sollte sie den Schmerz voll und ganz realisieren…er hoffte, es würde eine Lektion sein. Auch wenn…nein, sie hatte es verdient. Irgendwie.


    Zurück zu Zerqu flüsterte er ihm nur ein „Gute Arbeit…das wird dauern.“ In’s Ohr und lief , schadenfroh lachend zu seinen Pokémon. Er strich Absol über den Rücken und befand die anderen, sich hinter ihm her zubewegen. „Nachdem das geklärt ist, will ich hier raus. Irgendwelche Vorschläge? Na los, eure Pokémon raus. Jegliche spezielle Eigenart ist hilfreich.“

  • Lyra konnte nicht glauben, was vor ihren Augen geschah. Zerqu schlug doch wirklich auf Shirley ein. Das Mädchen konnte nicht anders, ihr wurde es zu viel. Sie schriee auf. Das konnte doch wirklich nicht wahr sein. Lyra konnte das einfach nicht glauben. Nach einigen Minuten hörte sie damit auf.. Zerqu hörte nicht auf Shirley zu schlagen.. Ängstlich drückte Lyra ihr Glumanda, umklammerte es mit einem festen Griff und wollte sie nicht loslassen. Ihr könnte doch auch etwas passieren? Was ist, wenn irgendjemand auf sie losging? Einfach die Klappe halten, vielleicht passiert dann nichts.. Klappe halten, dass konnte Lyra gut.
    Jedoch schüttelte sie wild den Kopf. Sie wollte das nicht mehr sehen. Am liebsten hätte sie 'Aufhören! Lass das!' geschrieen, jedoch brachte sie keinen Ton heraus. Ihr letzter Schrei hatte Zerqu ja auch nicht interessiert...
    Zitternd saß sie da, und wartete ab, was passieren wird. Endlich ließ der Trainer Shirley in Ruhe.. doch nun lief Surion zu ihr hinüber und tippte sie auch noch an. Lyra hatte mit etwas schlimmeren gerechnet, aber er tippte sie nur mit seinen Schuhen an und drehte sie um.
    Endlich ließen sie Shirley in Ruhe. Nun lag sie da... Schnell schüttelte Lyra den Kopf. Dabei hoffte sie, dass wenn sie wieder die Augen aufmachte, keine zusammengeschlagene Shirley am Boden vorzufinden. Vielleicht hatte sie sich das eingebildet, als sie hinutergeschossen wurden.. Langsam öffnete sie wieder ihre Augen.. doch nichts hatte sich geändert. Das Mädchen lag immer noch dort. Lyra vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Man konnte ein leises Schluchzen hören. "Wieso.. wieso nur?! Ich kann ja verstehen, dass Shirley nicht immer das richtige getan hat... aber sie dann direkt WIRKLICH schlagen?! Ich dachte das wäre nur dahergesagt... ich hätte niemals gedacht, dass sie das wirklich tun... und wieso jetzt?... Ich kann nicht mehr... Ich hab Angst... So hatte ich mir das alles nicht vorgestellt.... Und nun fragt Surion wie wir hier rauskommen...? Ist klar..." Das Mädchen konnte nicht mehr klar denken. Das war zu viel gewesen.


    1. Es ist Nachts lool. 2. Hät ich nie mit der Situation gerechnet, deswegen ist das hier mist muh XD

  • Shirley lag einfach nur da. Sie wollte sich nicht bewegen. Sie konnte nicht. Ihr Gesicht drückte sich auf das kalte Gestein - es war diese angenehme Kälte, nicht eine derart, wie man in ihrem Blick spüren konnte. Oder sie war nur in diesem Falle angenehm, wenn einem das heiße Blut durch die Adern schoss wie ein galoppierendes Galoppa, oder auchmal außerhalb der Adern einen Weg an die freie, kühle Luft fand, die in der feuchtkalten Höhle ihren festen Platz gefunden hatte. Jeder Atemzug schmerzte. Dieses regelmäßige auf- und ab bewegen des Brustkorbes, welches sonst so energiespendend und befreiend war, ließen mit jeder kleinsten Bewegung Tränen in die Augen treten. Wenn sie doch nur ihr Bewusstsein verlieren würde, in den Schlaf fallen, all das, welches die dunkelrote Farbe aus ihrem Blickfeld verschwinden ließ, war besser. Der kleine Bruder vom Tod, so wurde der Schlaf nicht umsonst bezeichnet, und noch nie wurde Shirley dieser kleine Bruder in irgendeiner Weise so schmackhaft gemacht.


    Schritte kamen näher. Schlürfend und schwer. Oder kam es Shirley nur so vor? Sie wusste es nicht, aber das was passierte, bereitete ihr abermals Pein. Wenn die Wunden schon offen waren, blaue Flecken schon gemacht, dann tat es wohl noch mehr weh. Eine sarkastische Stimme in ihrem Kopf bestätigte dass. Sie war schon immer dagewesen. Sie hatte dem Mädchen zu törichten Aktionen geraten, Ratschläge gegeben und gewarnt. Nur hatte Shirley sie manchmal überhört. Immer zur falschen Zeit. Und wenn sie sich für die erwachende Stimme Zeit genommen hatte, dann interpretierte sie sie falsch. Was für eine Ironie - bei dem Gedanken zuckten unwillkürlich ihre Mundwinkel, mit der Fußspitze drehte sich ihr Körper auf Rückenlage. Wer 'tritt' Personen, die schon auf dem Boden lagen? Selbst wenn sie ihre Augen nicht spaltbreit geöffnet hätte, hätte sie es ahnen können - Surion. Eine schwächelnde, hohe Stimme in ihrem Ohr flüsterte ihr zu, dass er ein Sacrim sei. Doch die Lebensflamme dieser Stimme würde nicht mehr lange brennen. Dafür würde sie selbst Sorgen.


    Ihre Seele, ihr wahres Ich wollte Brennen, bekommen, was sie verdient hatte. Das Physische reichte dafür nicht. Nichts hatte vorher dafür gereicht, dass entscheidende Streichholz zu zünden, und nach dem Vorgang das Reaktionsprodukt zu bewundern. Manchmal, wenn sie ganz einsam war, meinte sie, hinter einer Tür eine blaue Flamme zu erkennen - doch sie hatte einen trüglichen Schein, von dem sie sich herausgefordert fühlte. Als müsste sie zwischen Schicksal und Kopf entscheiden, sah sie wieder diese blaue Flamme - größer denn je.


    Mit ihr wollte sie brennen. Auch wenn danach nur kalte Asche übrig blieb.

  • Ein weiterer Versuch, Brooke den Wasserfall heraufzubekommen, scheiterte. "Flieg!" "KROAK!" "AU!" Als das kleine Kramurx weiterhin unbedarft herumtappste und hoffte, dass sich sein Gefährte mit einem lauten "SHU!" zurückmeldete, packte es Leon aus dem Hinterhalt und wollte es mit einem gezielten Wurf an das obere Ende des Wasserfalls befördern... doch geistesgegenwärtig wie die kleine Krähe war, verbiss sie sich prompt in seinem Zeigefinger. "Kru." Vorwurfsvoll blickte es den jungen Mann an, als wolle es sagen: Trotz der Situation sind deine Chancen, dass ich gehe, auch nicht besser als in den letzten Jahren. Missmutig setzt Leon den Krähe wieder auf und reibt seine gebissene Hand. "... mitgehangen, mitgefangen, was? Nun ja, ich habe ja auch mit nichts anderem gerechnet."


    Er wandte seinen Blick wieder nachdenklich den herabstürzenden Wassermassen zu, ein wirklich gescheiter Plan war ihm noch nicht in den Sinn gekommen (weswegen versuchte man sonst ein flügellahmes Pokémon auf einen unfreiwilligen Freiflug zu schicken?). Doch ein lautes "KROA! KROAKRU!" lenkte erneut seine Aufmerksamkeit ab. Hinter ihm fand eine Prügelei statt, oder um es treffender zu sagen: Jemand wurde verprügelt. Shirley. "Was zum..." entfuhr es ihm automatisch, doch so schnell wie es begann, war es auch wieder vorbei. *... das... kann doch nicht deren Ernst sein? In dieser Situation wird sowas an die Spitze der Wichtigkeit gesetzt?! Die... sind fast so schlimm wie diese Jugendbanden in Dukatias Untergrund...!* Unsicher trat er etwas näher an den Tatort heran und findet erst noch einem gut hörbaren Schlucken Worte ".... bitte sagt mir, das ihr noch nicht länger als zwei, drei Tage zusammenreist. Denn ihr könnt mir nicht weißmachen, das ihr mit so einer Einstellung schon eine Weile unterwegs seid... OHNE euch umzubringen und dass mit der Begründung, dass es einen gemeinsamen Feind gibt." Er musste einmal Luft holen "... so hilft man den falschen Leuten, und nicht sich selbst."
    "Shuhuhuhuhu!" Ein vertraute Pokémonlache unterbrach ihn, denn Perona war wieder zu ihm zurückgekehrt und schwebte nun lautlos neben ihm. "Perona!! W-wo warst du?!" entfuhr es ihm mit aufgeregtem Ton, die Situation für einen Moment vergessend. Das Geisterpokémon schien zutiefst vergnügt, was in Leon Unverständnis auslöste... bis es ihm wieder einfiel. *Natürlich... die Shuppet lieben Hass und Trauer, davon werden sie angezogen.* Das war auch der Grund, warum sie immer wieder zu ihm zurückfand: Sie musste einfach nur der größten Konzentration an Angst oder Kummer folgen. *... es ist eben ihre Natur...* dachte Leon verbissen und versuchte sich selbst zu beruhigen, als das kleine Pokémon wieder irgendwo in der Dunkelheit verschwand, um sich daran zu ergötzen wie andere sich die Köpfe einschlugen ohne das sie sich später darum scheren musste. Auch wenn er sie noch nie so vergnügt erlebt hatte, ein bitterer Beigeschmack blieb.
    Unsicher ging er zu Shirley, welche von Surion nicht gerade auf die feine Englische umgedreht wurde und kniete sich hin. Es folgte der wohl dümmste Satz, den man in so einer Situation bringen kann: "... Hey... uhm... alles in Ordnung? Geht es... einigermaßen?" Brooke verpasste ihm einen gehörigen Schnabelbiss in die Hand dafür. Doch es würde vielleicht noch seine Zeit dauern, bis Leon wieder etwas Produktives hervorbringen könnte.

  • Gareth sah sich die jüngsten Entwicklungen und Aktivitäten in der Höhle fassungslos an. Auf welche leichtsinnige Weise diese Narren ihre Chancen, lebend hier herauszukommen, immer weiter senkten, hätte ihn fast seine Selbstbeherrschung verlieren lassen.
    Als Zerqu auf Shirley losging, hätte er fast Aratrok zwischen die beiden gehetzt - nicht, um Shirley zu retten, sondern, weil er überzeugt war, sie für die Ausarbeitung eines Fluchtplans zu brauchen. Dieser Idiot konnte seine eigenen Chancen gerne zunichte machen, aber wenn er dabeiauch Gareths Weg durchkreuzte, war das inakzeptabel.
    Zerqu ließ endlich von Shirley ab und setzte sich ein Stückchen abseits auf den Boden.
    Gareth entschied, dass es jetzt endgültig Zeit war, etwas zu tun. Er erhob sich langsam, schulterte sein Gepäck und schnippte den Fingern. Der trockene, kalte Laut zog Aratroks Aufmerksamkeit auf sich; das Kampfpokemon erhob sich und gesellte sich zu Gareth.


    Mir ist nicht gänzlich entgangen, dass dieser Mensch mich mit denselben Blicken ansieht, wie er auch sie angesehen hat. Zweifelsohne aufgrund seiner seltsamen Einstellung, Pokemon nicht als Begleiter, Gehilfen oder Wachen anzusehen, sondern weil er diese seltsame, irrationale und idealistische Beziehung zu ihnen aufbaut und damit sich selbst schwächt.


    Gareth starrte Zerqu einen Moment ausdruckslos an. “Du bist wirklich der perfekte Anführer für diese Truppe.” Obwohl die Stimme gefühllos klang, war boshafter Sarkasmus nicht zu überhören. Gareth wünschte fast, dass Zerqu sich davon provozieren lassen würde. Das würde ihm helfen, klare Grenzen zu ziehen, denn Aratrok stand zwischen ihnen, und an dem Kampfpokemon würde er niemals vorbeikommen. Das Machollo konnte ihn mit einem kräftigen Stoß mehrere Meter weit schleudern, und ein Schlag an die richtige Stelle konnte einen Menschen sogar töten. Wenn Zerqu erst einmal von Machollo in den See zurückbefördert worden wäre, würde sich sein erregter Geist schon wieder abkühlen.
    Gareth wandte sich ab, während Aratrok Zerqu nicht aus den Augen ließ. Ein weiteres Fingerschnipsen. “Xana…” Das Geistpokemon materialisierte sich aus seinem Mantel heraus. Schade, diesen Trumpf zu verspielen, aber er braucht das Geistpokemon jetzt. Mit einem Kopfnicken deutete er auf Shirleys Körper, der beinahe regungslos am Ufer lag, wenn man von den stockenden Atembewegungen absah. Xana schwebte auf das Mädchen zu und begann, Psywellen auszusenden um die Trainerin damit zu untersuchen. Ob Shirley diese Behandlung eventuell unangenehm sein konnte war Gareth egal, das Mädchen war bereits so angeschlagen dass ihr die psychische Sonde, mit der Xana sie durchleuchtete, vermutlich nichts mehr ausmachen dürfte. Der Geist kehrte zu gareth zurück und sandte ihm seinen Bericht in Form eines beruhigenden Impulses, der soviel wie “alles in Ordnung” bedeutete. Dass damit keinesfalls gemeint war, dass es ihr gut gehen würde, war offensichtlich, aber wenigstens schien sie innerlich nicht weiter verletzt zu sein und würde wahrscheinlich keine Folgeschäden davontragen. Ob ihr Geist auch unversehrt war, konnte Xana leider nicht sagen. Gareth hoffte es, weil durchaus zu befürchten war, dass Zerqu ihr mit seiner Behandlung den Willen zerbrochen und sie zu einer dieser anderen Marionetten gemacht haben könnte. Dann hätte die Gruppe ein Drittel ihrer Selbstständigkeit und Entschluss- sowie Handlungsfähigkeit eingebüßt. Übrig würde dann neben ihm nur noch Surion bleiben. Und das könnte sich im Ernstfall als zu wenig herausstellen.


    Wenn sie nicht ernsthaft verletzt ist, könnte sie vielleicht aufstehen. Aber nur, wenn ihr Wille nicht gebrochen ist. Sicher wäre es besser für sie, weil ich kaum glaube, dass irgendjemand sie mitnehmen wird, wenn wir doch noch einen Plan finden und durchsetzen.


    Er ging zu Surion hinüber, Xana schwebte über seiner Schulter und Aratrok stand mit dem Rücken zu ihm, mit dem Blick zu Zerqu und den anderen potentiellen Unruhestiftern.
    “Physische und psychische Stärke steht zur Verfügung” sprach er zu Surion, “aber wir brauchen trotzdem noch eine Möglichkeit, sie einzusetzen.”

  • Ein weiterer Ausraster von Zerqus Seite. Ryan vermutete, dass Alodran genau das wollte. So viele Trainer auf diesem engen Platz, und dann auch noch ohne Ausweg...Irgendwann musste das passieren. Doch das es schon nach wenigen Minuten passierte, hatte Ryan nicht erwartet. Nun war erst einmal angesagt, Ruhe in die Angelegenheit zu bringen. Mit einem seitlichen Blick zu der am Boden liegenden Shirley, machte er ein paar Schritte auf Zerqu zu. ,,Unklug..sehr unklug. Aber das weißt du wohl selber..", murmelte er, doch würde Zerqu es ganz genau verstehen. Da er nicht wollte dass Zerqu wieder in Rage geriet, entfernte sich Ryan auch gleich wieder in Richtung von zwei anderen Trainern. Kurz bevor er bei ihnen angelangte, merkte er dass es Surion und der andere, ihm noch unbekannte Trainer waren. Mit weiteren Schritten stand er neben ihnen. ,,Ob die Stärke reicht, sei mal dahingestellt...jedenfalls werden wir mit einem Kampfpokemon hier auch nicht rauskommen, oder wie stellst du dir das vor?", fragte er seinen Gegenüber. Seine eigenen Pokemon ließ er noch in ihren Pokebällen. Er versuchte einen möglichst standhaften Ausdruck hinzubekommen, was ihm auch recht gut gelang. Nach seiner Frage kam ihm jedoch auch noch ein anderer Gedanke. ...Was wohl gerade Seki macht...ob er Verstärkung holt?...lieber wäre es mir ja wenn er sich beeilen würde...doch ob er uns hier drin noch findet?..vielleicht sollten wir uns irgendwie bemerkbar machen..ich glaube allerdings kaum, dass unsere Rufe weit zu hören sind..hmm...kann dieses Traunfugil von diesem Typ nicht nach Seki suchen..oder sein Zubat?..... Er überlegte nicht und entschied, seine Idee gleich den zwei Trainern vorzutragen. ,,Wie wäre es, wenn dein Traunfugil nach Seki sucht? Vielleicht kann er uns von oben mehr helfen?"

  • "Um Muskeln zu bewegen braucht man einen Kopf, der sie steuert. Ich habe nie angenommen, dass Machollo uns ohne einen Plan hier herausbringen würde. Ich habe nur dargestellt, was wir zur Verfügung haben. Was wir brauchen ist eine Idee, unsere Mittel effektiv einzusetzen."
    Er beäugte den braunhaarigen Jungen misstrauisch. Seine Pokemon waren recht kampfstark, und seine Fähigkeiten wurden von seinen Orden unterstrichen, ebenso wie bei Surion. Falls Shirley wieder zu sich kommen würde und sich ihnen möglicherweise anschloss, hätten sie zumindest die fähigsten Trainer und unabhängigsten Individuen versammelt. Die anderen würden ihnen vermutlich dann folgen; denn das kleine Mädchen, das so entsetzt geschrien hatte, als Zerqu sich auf Shirley gestürzt hatte, Ally, und Zerqu, der jetzt eher apathisch wirkte, als würden ihm die Konsequenzen seiner Tat gerade erst bewusst werden - sie alle wirkten nicht so, als würden sie einen konstruktiven Gedanken fassen können. Wenigstens standen sie nicht im Weg herum.


    "Was immer wir tun - wir sollten uns damit besser beeilen. Alles in allem dürften wir hier um die drei Tage überleben, aber ich würde es bevorzugen, diesen Ort früher zu verlassen."
    Zunächst würde er die Ideen der Anderen hören, falls sie welche hatten. Gareth war sich nämlich selbst noch nicht sicher, was zu tun war.
    Im schlimmsten Fall konnten sie immer noch auf die Hilfe von Seki rechnen, aber Gareth zog das wirklich nur als letzte Möglichkeit in betracht.
    "Wir könnten ihr" -er zuckte mit dem Kopf leicht in Shirleys Richtung- "natürlich jetzt ihr Dragonir nehmen und es heilen. Mit ihm hätten wir zumindest größere Chancen, hier herauszukommen. Das wäre mir lieber, als mich auf seki zu verlassen. Aber gut..."


    Ein kurzes mentales Kommando reichte, um Xana zu vermitteln, was von ihr erwartet wurde. Das Pokemon löste sich von dieser Dimension und wurde fast augenblicklich unsichtbar; Sekunden später erschien es wieder auf der kleinen Plattform, von der sie Minuten zuvor in den See geworfen worden waren, und begann durch die Gänge zu schweben. Das Geistpokemon bewegte sich durch die Schatten und sandte seine Psywellen aus, immer darauf bedacht, nicht auf eventuell herumlaufende Gegner zu stoßen. Zugleich suchte es nach Sekis psychischer Signatur. Ihr Auftrag lautete,ihn zu finden und zur Gruppe zu führen. Er würde so sicher schneller vorankommen, als wenn er ständig durch Nebenwege schleichen musste, um sicher zu sein, niemandem zu begegnen.

  • Still und in Gedanken versunken hatte sich Kalindra nach dem Sturz an eine Felswand gesetzt und das ganze Geschehen beobachtet. Das also ist es was wir diesmal erreicht haben... Alodran und Sandra sind weg, und wir kommen nicht mehr hier raus. Zum zweiten Mal habe ich versagt... und diesmal ist es noch schlimmer gekommen als letztes Mal. Ich hatte nie gedacht, dass dieser Alodran so mächtig geworden ist... und so... nachtragend. Sie wusste nicht, was das alles auf sich hatte, dazu hatte ihr Sandra zu wenig über Alodran erzählt, aber sie war sich sicher, dass er sie nicht aus Zufall als Geißel ausgewählt hatte. Sicher war sie eine Arenaleiterin und er konnte durch ihre Gefangennahme Druck ausüben, aber es waren bei dem Vorfall genug Leute in der Höhle, die er viel einfacher hätte unter Kontrolle halten können. Ich frage mich, weshalb er uns die Pokémon gelassen hat. Waren diese Sacrims damals nicht so scharf auf die Dratinis? Sie wussten, dass eine von uns zumindest ein Dragonir hatte, und trotzdem... entweder sie hatten bereits das erreicht, was sie wollten, oder Alodran wollte uns doch irgendwie eine Chance geben.


    Erschrocken blickte sie auf, als Zerqu wie wild auf Shirley losging. Wieso zerfleischen sich Menschen in solchen Situationen wegen Kleinigkeiten selbst? Sobald wir gezwungenermaßen zu eng zusammenleben, gibt es Streit... das war immer so. Trotz anfänglicher Bedenken mischte sie sich weder mit Worten noch Taten in die Prügelei in. Sie hätte ohnehin nichts ausrichten können, auch mit Zureden nicht, so wie sie die beteiligten einschätzte. Erst als sie Shirley blutend auf dem Boden liegen sah, stand sie auf und begab sich mit langsamen Schritten zum Tatort, wobei sie immer noch ein wenig von den anderen entfernt war. Vorsichtig nahm sie einen Pokéball aus ihrer Tasche und rief das Pokémon darin hervor, darum bemüht, möglichst wenig Aufsehen zu erregen. Es handelte sich um ein Seemon, genau wie das Dragonir von Shirley anscheinend noch recht jung und bei weitem nicht in der Lage, die Trainer den Wasserfall hinaufzubringen. Sie hielt es in ihren Händen und überlegte eine Weile. Sandra hat mir gezeigt, wie es geht... wenn ich ein wenig improvisiere, hätte ich alles, was ich dazu brauche. Aber Seemon wäre verletzt und es ist möglicherweise das einzige, was uns zu ihm führen kann. Sie erschauderte ein wenig bei dem Gedanken an diese letzte Möglichkeit... dieses vielleicht einzige Wesen hier drin, das in der Lage wäre, derart viele Trainer wieder nach oben zu bringen - wenn es denn überhaupt existierte. Nein... entschied sie schließlich für sich, immer noch ohne ein Wort zu den anderen zu sagen, das Mädchen wird auch Medizin überleben. Ich kann diese Möglichkeit nicht wegwerfen... Seemon würde für längere Zeit kampfunfähig davon, es sei denn, jemand hätte etwas, das unsere Pokémon komplett heilen würde. Eigentlich hätte sie das Wort ergreifen müssen, schließlich war sie es, welche die Gruppe darum gebeten hatte, nach Sandra zu suchen. Doch diese Menschen und ihre Streiterein waren ihr nicht ganz geheuer, und sie hielt es vorerst für besser, sich weiter im Hintergrund zu halten.