Wie denkt ihr über psychische Krankheiten?

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  • Reden wir hier mal weiter. Ganz ehrlich, ich möchte mal genau wissen, ob entlassene Leute aus einer Psychiatrie nicht weiter beobachtet werden oder doch? Weil der Täter in Würzburg hat 2 Wochen nach seiner Entlassung zugeschlagen und wenn es vorher schon Auffälligkeiten gab, dann hätte man ihn auffindbar machen sollen und ihn wieder in die Psychiatrie bringen. Aber das wurde nicht getan.

  • In einer normalen psychiatrischen Einrichtung wird man normalerweise nicht weiter beobachtet nachdem man entlassen wird, außer i guess es besteht wirklich dringender Verdacht, dass man plant andere Menschen in schlimmsten Fall in nem Amoklauf/Terroranschlag zu verletzen/töten oder ähnliches, schon gar nicht wenn man die Zeit in der Klinik in einer offenen Station verbracht hat. Wenn man nach einer schweren Straftat in Sicherungsverwahrung kommt sieht die Sache natürlich anders aus, wobei die wenigsten Menschen die aus guten Gründen in Sicherungsverwahrung gesteckt werden aus z. B. psychischen Gründen wieder frei kommen.

  • Ganz ehrlich, ich möchte mal genau wissen, ob entlassene Leute aus einer Psychiatrie nicht weiter beobachtet werden oder doch?

    Verwechselst du schon wieder Psychiatrie mit forensischer Psychiatrie? :)


    Wenn man aus einer Psychiatrie entlassen wird (also einer Klinik für psychische Erkrankungen ohne kriminellen EInlieferungsgrund) steht man genauso in "Beobachtung" wie nach jedem anderen Krankenhausaufenthalt auch. Sprich: man geht wahrscheinlich zum Hausarzt, sucht sich vielleicht noch einen niedergelassenen Psychiater bzw. Psychotherapeuten und die passen dann auf die körperliche und geistige Gesundheit auf. Weigert sich der Patient dies zu tun, dann hat das in der Regel keine Konsequenzen - ausgenommen er hat einen gesetzlichen Betreuer zugesprochen bekommen, der sich unter anderem um die Gesundheit kümmern muss: hier muss sich dann der Patient an die Vorgaben des Betreuers halten.

    Allerdings dient so ein Betreuer eher dem Schutz des Patienten - er soll die Angelegenheiten regeln, die der Schützling nicht mehr regeln kann. Was darunter fällt entscheidet ein Gericht und alles, was darüber hinaus geht, liegt dann nicht in den Händen des Betreuers... dennoch kann das auch das Aufenthaltsrecht betreffen... aber auch das hat dann strenge Auflagen: der Betreuer kann nicht zur Gänze bestimmen wo ein Mensch wohnt, er muss, soll und darf lediglich dafür sorgen, dass sich sein Schützling nicht gefährdet.

    Nur zur ein Ordnung von Betreuern: diese werden auch oft dementen bzw. alzheimerkranken Menschen zur Seite gestellt, wenn diese nicht frühgenüg ihre Verwandte dazu autorisiert haben (sobald die Erkrankung zu schwerwiegend wird, darf man das nicht mehr, weil die Entscheidung dann nicht mehr bei klaren Verstand gefällt werden würde :/ ).


    Nach einem forensischen psychiatrischen Aufenthalt dürfte das anders laufen. Hier gibt es dann eine Führungsaufsicht, die ebenfalls vom Gericht bestellt wird und prinzipiell das Selbe ist wie ein Betreuer - nur mit deutlich mehr Bestimmungsmacht und das hier auch (aber nicht nur) der Schutz Anderer vor dem Schützling eine wichtige Rolle spielt.

  • Ja aber hier steht:


    Zitat von Tagesspiegel

    Der Verdächtige war laut Polizei in den vergangenen Monaten bereits gewalttätig gewesen und psychisch aufgefallen. Erst vor einigen Tagen sei er wohl in eine psychiatrische Behandlung eingewiesen worden, sagte Herrmann. Nach Polizeiangaben lebte der Mann zuletzt in einer Obdachlosenunterkunft. Oberbürgermeister Schuchardt sagte, der Migrant sei seit fünf Jahren in Deutschland gewesen. Welchen Aufenthaltstitel der Verdächtige hatte, war am Abend noch unbekannt.

    https://m.tagesspiegel.de/gese…n-wuerzburg/27365612.html


    War schon öfters gewalttätig und psychisch auffällig und wurde immer wieder eingewiesen und dann lässt man ihn wieder raus und nun das? Warum kam er nicht vorher schon in eine forensichere Psychiatrie? Oder kommt man erst da rein wenn man auch Menschen tötet?


    Und anscheinend hätte man diese Tat verhindern können wenn er vorher schon in einer forensichere Psychiatrie wäre oder er hätte immer eine Begleitschutzperson bei sich. Ich finde die Gesetze zu psychisch auffälligen Personen werden mit zu viel Respekt begegnet. Oder anders gesagt: "Das wird schon, er wird schon nicht mehr auffällig werden". Aber dieser Respekt vor diesem Menschen wurde nun Verhängnis. Warum wird er nicht wenigstens unter Beobachtung gestellt und ganz ehrlich, für mich gehören solche psychische Motive wie Gewalttätigkeit nicht in die Öffentlichkeit. Dazu lebt er schon seit 2015 bei uns und hat mit 24 Jahren einfach auf Leute zugestochen. Dazu soll er auch noch vielleicht einen islamitischen Hintergrund haben. Allha Akbar gerufen haben. Falls das stimmen soll, dann ist das nicht das erste Mal, dass das auf die Flüchtlinge zurückzuziehen ist. Heißt im Umkehrschluss, es kann auch in 10 Jahren noch ein Flüchtling auf die Idee kommen auf Menschen einzustechen? Dabei erwarte ich von jeden, der hier lebt, dass man sich auch angepasst hat und mit dem Messer zu stechen ist keine Anpassung.


    Die meisten psychischen Störungen sind ja keine, die auf Gewalt berufen. Aber in diesem Fall war es aber. Ist Gewalt also kein Motiv um in eine forensichere Psychiatrie zu kommen oder wenigstens immer unter Beobachtung zu stellen? Es ist unglaublich wie sehr wir von jeden das Gute erwarten, aber am Ende nur enttäuscht werden.


  • Nö, da steht er sei wohl in eine psychiatrische Behandlung eingewiesen worden. Eine. Nicht immer wieder.


    Abgesehen davon müsstest du nach deiner Logik jeden Menschen der sich auffällig oder mal gewalttätig verhalten hat einfach mal potentiell weg sperren, denn er könnte ja mal irgendwann in der Zukunft mal gefährlich werden.


    Ich stimme absolut zu, dass bei einigen Vergehen im Vorfeld zu wenig unternommen wurde, aber man kann trotzdem nicht jeden unter generalverdacht stellen. Psychisch auffällig heißt halt auch nicht immer potentieller Amokläufer. Und gewalttätig kann man auch nach ner simplen Schlägerei neben ner Kneipe wirken. Witterst du da auch den nächsten Mörder? So funktioniert das einfach nicht..

    « I might not be able to decide whether the road is easy or not,

    but whether I walk it is entirely up to me. »


  • Zitat von Elize Thorne

    Nö, da steht er sei wohl in eine psychiatrische Behandlung eingewiesen worden. Eine. Nicht immer wieder.


    Abgesehen davon müsstest du nach deiner Logik jeden Menschen der sich auffällig oder mal gewalttätig verhalten hat einfach mal potentiell weg sperren, denn er könnte ja mal irgendwann in der Zukunft mal gefährlich werden.


    Ich stimme absolut zu, dass bei einigen Vergehen im Vorfeld zu wenig unternommen wurde, aber man kann trotzdem nicht jeden unter generalverdacht stellen. Psychisch auffällig heißt halt auch nicht immer potentieller Amokläufer. Und gewalttätig kann man auch nach ner simplen Schlägerei neben ner Kneipe wirken. Witterst du da auch den nächsten Mörder? So funktioniert das einfach nicht..

    Dann eben nur einmal, aber das war erst vor Kurzem. Da ging er vor Kurzem in einer psychiatrischen Behandlung und als Ergebnis tötet er mit dem Messer Menschen? Warum wurde er entlassen?


    Also wenn jemand mal mit dem Messer Andere bedroht hat und auch sprschlich gesehen Auffälligkeiten gezeigt hat, dass man etwas zutief verachted und dabei Rachegelüste zeigt, dann sollte man meiner Meinung nach sofort reagieren und diese Person in eine forensichere Psychiatrie stecken. Aber wir ich bereits gesagt habe, geht es bei den meisten psychiatrischen Problemen nicht um Gewalt oder irgendwelche Rachegelüste. Sondern viel mehr um Hilflosigkeit, Rat und halt viele andere Probleme. Außerdem sind die meisten wohl in einer "normalen" psychiatrischen Behandlung und da werden doch keine paranoidische Menschen sein, die am liebsten sofort jemanden mit dem Messer zustechen würden. Und nein wenn vielleicht 1% der psychiatrischen Problemen ein Fall für die forensichere Psychiatrie seien, dann heißt es im Umkehrschluss nicht, dass meine Logik darauf beruht, dass alle Menschen, die in psychiatrischen Behandlung sind, unter Generalverdacht stünden. Gänzlich kann man solche Fälle wohl nie verhindern, aber es sollte alles getan werden, dass es nicht auftritt.


    Bei Kneipenschlägereien liegt es wohl an Alkohol. Das blockiert die Nerven und die Betrunkenen können kaum noch nachdenken was sie grad tun. Und auch die Reaktion ist schlechter. Die Schlägerei allein ist ja auch nicht immer ein Fall für die Psychiatrie, aber wenn da noch psychiatrische Probleme dahinter stecken, dann sollte es aufjedenfall unter Beobachtung gestellt sein. Aufjedenfall sollte hier die Gesetzgebung reformiert werden, dass am Ende psychisch und gewalttätig auffallende Personen schneller in eine forensichere Psychiatrie landen. Hätte man nach der Einweisung zur psychiatrischen Behandlung seine Mitbewohner befragt, dann hätte man (siehe unten) viel rausgefunden über die Person. Und dann hätte man auch die Entlassung wohl eher zurückgenommen und ihn lieber in eine forensichere Psychiatrie gesteckt. Außerdem war er schon mehrmals polizeibekannt. Und es ist nicht selten, dass immer wieder die selben Personen polizeibekannt sind. Dass dort nicht viel mehr therapiert oder etwas dagegen übernommen wird. Die Einsätze kosten schließlich uns allen viel Geld und sind nur nötig wenn es die Probleme gibt.


    Zitat von Ein Mitbewohner

    Doch dieses eine Mal, das habe ihm mehr als gereicht. „Der Typ ist total unnormal. In der Zeit, die wir zusammen an der Bushaltestelle standen, hat er nur totalen Schwachsinn erzählt. Sachen wie ‚Der russische Präsident verfolgt mich‘, oder ‚Die Deutschen wollen mich töten‘, völlig krankes Zeug. Alle wussten, dass er total durchgeknallt ist.“

    Zitat von Unverständnis

    Das findet auch ein junges Studentenpaar, das wenig später vor dem Obdachlosenheim in der Nachmittagshitze entlangspaziert und das ebenfalls in der Nähe wohnt. „Unsicher haben wir uns hier nicht gefühlt und auch nichts Schlechtes über die Leute im Heim hier gehört“, sagt der junge Mann, der seinen Namen lieber nicht nennen will. Aber allein die Tatsache, dass der Täter schon vorher wegen angedrohter Gewalt mit einem Messer im Obdachlosenheim in die Psychiatrie eingewiesen worden war, wie die Würzburger Polizei an diesem Nachmittag bestätigte, das mache ihm Angst. Zwar wisse er durchaus, dass es die „totale Sicherheit“ nie gebe und es solche Angriffe vermutlich immer wieder geben werde. „Wenn jemand in die Psychiatrie eingewiesen wird, dann muss es dafür schon einen triftigen Grund geben“, das habe er auch in mitbekommen, als er im Rettungsdienst gearbeitet haben. Ihn würden wirklich die Gründe interessieren, warum Abdirhaman J.A. wieder aus der Psychiatrie entlassen worden sei. Womöglich, schiebt der Student nach, hätten die drei Opfer noch am Leben sein können.


    https://www.focus.de/panorama/…202106261943&cid=26062021


    Also schon echt eindeutig, dass wir bei der psychiatrischen Behandlung eine Reform brauchen.

  • Nein Edex. Man kann niemanden einfach so von einer normalen in eine forensische Psychiatrie einweisen. Genauso wenig, wie du einen Menschen einfach sie in ein Gefängnis (nicht U-Haft) stecken kannst. Das benötigt eine richterliche Anordnung inklusive psychiatrischem Gutachten sowie Beweise, dass eine Straftat vorliegt oder geplant wird - denn nicht jeder, der droht, setzt diese Drohung auch in die Tat um. Alles andere wäre Freiheitsberaubung und ist strafbar.

    Selbst Zwangseinweisungen in einer Psychiatrie sind schon extrem schwierig und jeder Arzt, der das tut, begibt sich auf eine schwere Gradwanderung zwischen rechtmäßig und strafbar. Das sorgt dafür, dass Ärzte das ungemein ungern tun und das vollkommen verständlich. Und auch diese strenge Gesetzregelung ist vollkommen richtig, damit niemand seine besonderen Rechte ausnutzen kann (um zum Beispiel eine anstrengende Person "wegzusperren", die aber keinerlei Gefahr für sich oder andere darstellt). Das Selbe gilt auch für die anhaltende stationäre Behandlung entgegen des Wunsches des Patienten. Selbst eine 5-Punkte-Fixierung unterliegt schon aus gutem Grund strenge Auflagen und die Nichtentlassung ist nochmal eine Stufe härter als die Fixierung. Mit Beiden machen sich die Verantwortlichen erst einmal strafbar und auch hier soll es verhindern, dass das Personal seine Macht ausnutzt. Und das passiert. Also die Ausnutzung dieser Macht - selbst jetzt schon, mit seinen schweren Auflagen.


    Des weiteren weis keiner der Interviewten was in der Psychiatrie vorgefallen ist. Seine Paranoia könnte auf eine Schizophrenie hinweisen, weswegen er da Medikamente bekommen hätte können und die Klinik durchaus stabil wieder verlassen haben könnte - und das auch geblieben wäre, wenn er seine Medikamente weiter eingenommen hätte. Vielleicht hat er das nicht. Dennoch hätte die Therapiebarkeit der Erkrankung die Zwangsmaßnahmen aufgehoben, denn diese darf nur solange bestehen bleiben, bis es Alternativen gibt - und "unter Medikamente keine Gewaltbereitschaft mehr" ist eine Alternative.

    Man kann aber auch hier einen paranoiden Schizophrenen nicht einfach wegsperren. Denn die meisten führen dank Medikamente oft ein normales Leben und sind in regelmäßiger Kontrolle bei einem Psychiater, der bei Auffälligkeiten sofort reagieren könnte. Trotzdem wird es immer wieder schizophrene Menschen geben, die auf einmal gewalttätig und gefährlich werden und das allein aufgrund ihrer Erkrankung. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass sie alle jederzeit gefährlich sind. Die meiste Zeit sind sie sogar ganz normal (solange sie ihre Medikamente nehmen) und man erkennt gar nicht, dass mit ihnen etwas nicht stimmt, weil sie ein vollkommen normales und sozialverträgliches Leben führen.


    Bitte nicht falsch verstehen: der Mann hätte auch eine andere Grunderkrankung haben können, die letztendlich zur Paranoia führt. Alzheimer, Tumore, Alkoholkonsum und noch eine handvoll anderer psychischer Erkrankungen könnten auch Verursacher sein. Aber hier gilt letztlich das Selbe wie bei der paranoiden Schizophrenie: wenn der Mann unter stationären Bedingungen keine Auffälligkeiten mehr zeigte (oder nur so gering, dass er keine Gefahr mehr darstellte), gab es keinen Grund mehr ihn festzuhalten - und damit wäre es Freiheitsberaubung gewesen, wenn man ihn behalten hätte.


    Natürlich besteht trotzdem die Möglichkeit, dass die Psychiatrie falsch gehandelt hat - da arbeiten immerhin auch nur Menschen und die sind beeinflussbar. Vielleicht haben sie aus Angst vor Fehlern bezüglich der Freiheitsberaubung die Entlassung zu früh veranlasst, vielleicht konnte der Kerl ihnen weiß machen, dass nun alles in Ordnung ist, vielleicht brauchten sie auch einfach nur das Bett - aber das wird dann auch alles seine Konsequenzen haben... und wenn es nur hausintern ist und nicht an die Öffentlichkeit kommt (wo es auch erstmal nicht hingehört). Ich bin mir sogar sicher, dass die da jetzt schon aktiv sind und versuchen heraus zu finden, ob die Entlassung falsch war oder ob man was hätte anders machen können und müssen.

  • Zitat von YnevaWolf

    denn nicht jeder, der droht, setzt diese Drohung auch in die Tat um.

    Lasst uns doch mal ein Beispiel nehmen. Wenn ein Mitarbeiter einer Firma immer wieder von der selben Personen mit Worten wie:"Ich werde dich töten!" oder "Soll ich dich umbringen?" und halt mit solchen und ähnlichen Drohungen bedroht wird, dann ist das letztendlich zumutbar, weil solange das nicht in der Tat umgesetzt wird ist es also Freiheitsberaubung? Aha, also die Drohungen sind für das Opfer keine Freiheitsbersubung oder eine Einschränkung. Das ist doch Einschüchterung.


    Oder ein anderes Beispiel. Mann spielt privat gerne Ballerspiele und interpretiert sich so rein, dass er auch zu seinen besten Freunden immer wieder davon erzählt, dass er liebend gern das auch in echt tun würde. Einfach eine Waffe nehmen und auf Menschen schießen. Seine Freunde finden es komisch und halten das für keine gute Idee. Er selber ist aber davon überzeugt, dass das was Gutes ist und ist nicht mehr umzustimmen. Mit Worten wie:"Im Spielen Leute zu killen, das kann jeder, aber im echt Leute zu killen, das können nur die Profis!" ist er weiterhin von sich überzeugt und würde sich auch eine Waffe besorgen.

    Hier liegt zwar keine Androhung statt, aber ist eine solche eigene Überzeugung auch kein Fall für eine forensichere Psychiatrie, weil es kein Tatbestand ist? Und das wäre sonst Freiheitsberaubung für ihn?


    Mal ein 3.Beispiel, eine Frau ist eine sehr überzeugene Veganerin und reagiert auch sehr perplex auf andere Lebensweisen, die ihr überhaupt nicht passen. Ihr Freundeskreis besteht nur aus Leuten, die auch wenigstens Veganer sind mit allen Anderen hat sie Schluss gemacht. Da sie aber auch so immer wieder mit anderen Menschen in Berührung kommt, die halt Fleisch essen oder von Dingen ernähren, die ihr nicht passt reagiert sie oftmals so überreagiert, dass sie mal von anderen Menschen das Essen quasi von der Hand wegschmeißt und dann anschließend fragt sie sich, ob man wisse was das ist und wie schlecht das sei und schreit auch dabei auch rum, dass man sowas nie wieder essen soll und man soll sich vegan ernähren. Sobald die Gegenreaktionen ihr auch nicht passen, spuckt sie oftmals den Opfer ins Gesicht und geht weg. Aber dies bleibt nicht beim ersten Mal und tut das immer wieder bei anderen Menschen, weil sie kann andere Lebensweisen nicht akzeptieren. Ist das hier auch kein Fall für eine forensichere Psychiatrie, weil sie zum Teils zwar sehr überreagiert und dabei Andere schikaniert, aber dabei auch "Aufklärung" betreibt. Oder wäre diese Tat überhaupt ein Fall?


    Das sind jetzt einfach 3 Beispiele, die mir grad eingefallen. Die können total utopisch sein, aber ich finde das sind durchaus mögliche Reaktionen. Aber mich würde doch einfach interessieren wie jetzt diese 3 Fälle zu bewerten wäre wenn es wirklich so ist. Und ich würde auch mal gerne wissen, wann jemand in einer Psychiatrie kommt und wann in ein Gefängnis? Welche Standpunkte sind entscheidend, ob man ins Gefängnis oder in einer Psychiatrie kommt?


    Zitat von YnevaWolf

    Des weiteren weis keiner der Interviewten was in der Psychiatrie vorgefallen ist. Seine Paranoia könnte auf eine Schizophrenie hinweisen, weswegen er da Medikamente bekommen hätte können und die Klinik durchaus stabil wieder verlassen haben könnte - und das auch geblieben wäre, wenn er seine Medikamente weiter eingenommen hätte.

    Wenn das so war, dass er die Medikamente nicht genommen hat und deshalb diese Tat begangen hat. Dann weißt man ja woran es letztendlich lag. Dann sollte jeder, der Medikamente bekommt auch unter Beobachtung stehen. Das kann sein, dass jemand immer bei ihm ist. Also Begleitschutz. Oder es kann auch sein, dass er es immer zeigen muss wenn er die Medikamente einnimmt. Also ich weiß nicht wie oft man die nehmen muss, aber wenn jetzt täglich. Dann muss er täglich wenn er die Medikamente einnimmt sich selber zeigen beim einnehmen der Medikamente. Was ja zum Beispiel über Skype ginge. Oder er trägt halt etwas bei sich oder hat ein Gerät, wo man seine Blutwerte und so weiter messen kann. Und er muss halt regelmäßig messen und die Daten kommen per Funk oder einer digitalen Datenübertragung dann bei Psychiatrie an. Die die Blutwerte und so weiter kontrollieren. So kann man festlegen, ob die Bestandteile der Medikamente im Körper sind. Bei niedrigen Bestandteilen oder garkeinen sollte natürlich sofort eingegriffen werden. Also das ist auch nur das was mir grad einfällt und auch hier frage ich mich, wird die Medikamenteneinnahme kontrolliert und falls ja wie? Und falls nein, warum nicht? Vertraut man die Personen das zu sehr an, dass sie es tun? Ich meine wenn er erst vor Kurzem aus der psychiatrischen Behandlung entlassen wurde, dann sollte man doch erst recht ihn im Auge behalten..


    Zitat von YnevaWolf

    Bitte nicht falsch verstehen: der Mann hätte auch eine andere Grunderkrankung haben können, die letztendlich zur Paranoia führt. Alzheimer, Tumore, Alkoholkonsum und noch eine handvoll anderer psychischer Erkrankungen könnten auch Verursacher sein. Aber hier gilt letztlich das Selbe wie bei der paranoiden Schizophrenie: wenn der Mann unter stationären Bedingungen keine Auffälligkeiten mehr zeigte (oder nur so gering, dass er keine Gefahr mehr darstellte), gab es keinen Grund mehr ihn festzuhalten - und damit wäre es Freiheitsberaubung gewesen, wenn man ihn behalten hätte.

    Ja, das kann sein. Aber wenn jemand schon bekannt ist, dass er/sie eine Gefahr ist und im stationärer Behandlung war und ihn dann bei Nichtauftreten von Auffälligkeiten wieder entlässt. Wird diese Person danach noch weiter beobachtet oder ist das auch Freiheitsberaubung? Für mich erhöht das einfach die Sicherheit für ihn und für Andere.


    Zitat von YnevaWolf

    Natürlich besteht trotzdem die Möglichkeit, dass die Psychiatrie falsch gehandelt hat - da arbeiten immerhin auch nur Menschen und die sind beeinflussbar. Vielleicht haben sie aus Angst vor Fehlern bezüglich der Freiheitsberaubung die Entlassung zu früh veranlasst, vielleicht konnte der Kerl ihnen weiß machen, dass nun alles in Ordnung ist, vielleicht brauchten sie auch einfach nur das Bett - aber das wird dann auch alles seine Konsequenzen haben... und wenn es nur hausintern ist und nicht an die Öffentlichkeit kommt (wo es auch erstmal nicht hingehört). Ich bin mir sogar sicher, dass die da jetzt schon aktiv sind und versuchen heraus zu finden, ob die Entlassung falsch war oder ob man was hätte anders machen können und müssen.

    Ja, das kann natürlich auch sein. Aber selbst bei Fehlern der eigenen Behandlung hätte man bei einer weiteren Beobachtung auf Auffälligkeiten entsprechend reagieren können. Also das ist anscheinend auch der entscheidende Knackpunkt, dass die Patienten nach ihrer Entlassung zu wenig kontrolliert werden. Nur eine Routinekontrolle beim Arzt finde ich zu wenig, weil man vorher schon Auffälligkeiten zeigen kann, wo die Routinekontrolle schon zu spät ist. Oder wie siehst du das?

  • Lasst uns doch mal ein Beispiel nehmen. Wenn ein Mitarbeiter einer Firma immer wieder von der selben Personen mit Worten wie:"Ich werde dich töten!" oder "Soll ich dich umbringen?" und halt mit solchen und ähnlichen Drohungen bedroht wird, dann ist das letztendlich zumutbar, weil solange das nicht in der Tat umgesetzt wird ist es also Freiheitsberaubung? Aha, also die Drohungen sind für das Opfer keine Freiheitsbersubung oder eine Einschränkung. Das ist doch Einschüchterung.

    Die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers sollte dafür sorgen, dass diese Situation beendet wird, notfalls mit Kündigung. Des Weiteren sind ständige Drohungen gegenüber den stets selben Individuum anders zu werten als eine Drohung im Affekt. Gerade bei deinem Beispiel kann das zu einer Freiheitsstrafe führen (sofern sie angezeigt wird... wo kein Kläger und so). Bei einer Drohung im Affekt handelt es sich aber meist um eine Übersprungshandlung aus Stress heraus, der in aller Regel keine Handlung folgt und letztlich nur zum Adrenalinabbau dient.


    Oder ein anderes Beispiel. Mann spielt privat gerne Ballerspiele und interpretiert sich so rein, dass er auch zu seinen besten Freunden immer wieder davon erzählt, dass er liebend gern das auch in echt tun würde. Einfach eine Waffe nehmen und auf Menschen schießen. Seine Freunde finden es komisch und halten das für keine gute Idee. Er selber ist aber davon überzeugt, dass das was Gutes ist und ist nicht mehr umzustimmen. Mit Worten wie:"Im Spielen Leute zu killen, das kann jeder, aber im echt Leute zu killen, das können nur die Profis!" ist er weiterhin von sich überzeugt und würde sich auch eine Waffe besorgen.

    Hier liegt zwar keine Androhung statt, aber ist eine solche eigene Überzeugung auch kein Fall für eine forensichere Psychiatrie, weil es kein Tatbestand ist? Und das wäre sonst Freiheitsberaubung für ihn?

    Das ist ein wunderschönes Vorurteil. Nur weil jemand Ballerspiele mag, heißt das nicht, dass er sich so weit hinein steigert, dass er ernstlich mit einer scharfen Waffe auf Menschen schießen wird. Da ist in der Regel mehr kaputt und es liegt nicht an Shootern.

    Der Strafbestand wäre hier auch nicht die Aussage "echte Menschen abknallen wäre bestimmt auch lustig" sondern im Besorgen und Tragen der Waffe ohne Waffenschein und/oder Waffenbesitzkarte. Das ist leider nicht so schwer, wie es sein sollte, Schwarzmarkt sei dank. Ansonsten ist "ich würde gerne mal auf einen echten Menschen schießen" auch mit Paintball und co umsetzbar und muss nicht zwingend zu einen Amokläufer führen. Anders wäre es, wenn der Amokläufer dann schon von generellen Plänen spricht (an einem bestimmten Tag, an einem bestimmten Ort, bestimmte Ziele) - hier hätten wir dann ja auch wieder die Planung einer Straftat und diese gehört angezeigt (zur Vereitelung) und ist in zu teilen auch strafbar (in deinem Beispiel wäre er für den illegalen Besitz von Waffen strafbar aber nicht für den geplanten Amoklauf).


    Mal ein 3.Beispiel, eine Frau ist eine sehr überzeugene Veganerin und reagiert auch sehr perplex auf andere Lebensweisen, die ihr überhaupt nicht passen. Ihr Freundeskreis besteht nur aus Leuten, die auch wenigstens Veganer sind mit allen Anderen hat sie Schluss gemacht. Da sie aber auch so immer wieder mit anderen Menschen in Berührung kommt, die halt Fleisch essen oder von Dingen ernähren, die ihr nicht passt reagiert sie oftmals so überreagiert, dass sie mal von anderen Menschen das Essen quasi von der Hand wegschmeißt und dann anschließend fragt sie sich, ob man wisse was das ist und wie schlecht das sei und schreit auch dabei auch rum, dass man sowas nie wieder essen soll und man soll sich vegan ernähren. Sobald die Gegenreaktionen ihr auch nicht passen, spuckt sie oftmals den Opfer ins Gesicht und geht weg. Aber dies bleibt nicht beim ersten Mal und tut das immer wieder bei anderen Menschen, weil sie kann andere Lebensweisen nicht akzeptieren. Ist das hier auch kein Fall für eine forensichere Psychiatrie, weil sie zum Teils zwar sehr überreagiert und dabei Andere schikaniert, aber dabei auch "Aufklärung" betreibt. Oder wäre diese Tat überhaupt ein Fall?

    Ich will den Richter sehen, der jemanden deswegen in eine forensische Psychiatrie einweist. Nochmal: das ist gleichzusetzen mit einem Gefängnis. Allenfalls würde hier bei einer Anklage eine Psychotherapie auferlegt werden, damit die Person an ihren Verhalten arbeiten kann. Ansonsten wird's maximal eine Geldstrafe (Schmerzensgeld) sein und das auch nur, wenn es zur Anzeige kommt und diese nicht wegen Geringfügigkeit fallen gelassen wird. Und auch hier wäre die Dame in deinen Beispiel nicht nur... "vegankrank"... sie hätte auch andere Auffälligkeiten und ihre Handlungen wären nur Symptome eines anderen Leidens. Solche Verhaltensauffälligkeiten und EInfühlungsunvermögen kommen ja nicht von heute auf morgen aus dem nichts.


    Welche Standpunkte sind entscheidend, ob man ins Gefängnis oder in einer Psychiatrie kommt?

    Das entscheiden (u.a.) psychiatrische Gutachter, die mit Hilfe ihrer Ausbildung und Erfahrung erkennen, ob eine Handlung aufgrund psychischer Erkrankungen durchgeführt wurde oder nicht (und ob der Täter nur so tut oder nicht). Dabei spielt auch die Vergangenheit eine Rolle, denn eine schwere Psychose hat auch immer eine Vorgeschichte (Erkrankung zuvor schon diagnostiziert, organische Ursachen wären nachweisbar, Tablettenschachteln liegen ungeöffnet zu Hause, etc. pp.)


    Dann weißt man ja woran es letztendlich lag. Dann sollte jeder, der Medikamente bekommt auch unter Beobachtung stehen.

    Und wer bitte soll das leisten? Woher soll das dafür ausgebildete und geschulte Personal kommen? Weißt du eigentlich, wie viele Menschen auf Medikamente angewiesen sind - selbst wenn man nur Psychopharmaka in Betracht zieht? Da würden Milliarden an Euro versenkt werden und das, obwohl gut mind. 95% aller Patienten diese Aufsicht gar nicht benötigen würden (ich rede jetzt mal nur von denen, die nicht eh schon einen Betreuer, Pfleger oder ein Familienmitglied haben, die darauf achten).

    Und auch deine anderen Beispiele sind nicht alle umsetzbar:

    Alles kann vom Patienten umgangen werden, indem er diese Maßnahmen einfach verweigert. Es ihm aufzuzwingen ist nur nach gerichtlichen Entschluss möglich (gesetzliche Betreuung) und auch da hat man Grenzen des Möglichen, denn die Betreuer leben nicht bei den Schützlingen (so ein gesetzlicher Betreuer hat viele Schützlinge - das ist ein Berufszweig). Selbst eine Blutabnahme ist nicht aufzwingbar, weil es defacto eine Körperverletzung darstellt - der Patient müsste da also freiwillig mitmachen, Und die, die da mitmachen, sind nicht die, die ihre Medikamente nicht nehmen. Zumal nicht jedes "Medikament nicht genommen" mit Absicht sein muss. Einnahme vergessen ist genauso möglich wie falsche Medikation eingenommen (durch Packungswechsel, was in Deutschland leider ein riesiges Problem ist durch Rabattverträge und gemünzt auf alle Medikamente kommen solche Verwechslungen viel zu oft vor)... oder auch einfach das die Wirkstärke für den Patienten nicht mehr stark genug ist oder durch Nahrungsmittel ungünstig beeinflusst wurde.

    Ja, das kann sein. Aber wenn jemand schon bekannt ist, dass er eine Gefahr ist und im stationärer Behandlung war und ihn dann bei Nichtauftreten von Auffälligkeiten wieder entlässt. Wird diese Person danach noch weiter beobachtet oder ist das auch Freiheitsberaubung? Für mich erhöht das einfach die Sicherheit für ihn und für Andere.

    Das habe ich bereits beantwortet. Beitrag 323


    Nochmal:

    Wenn jemand gesund ist oder so weit eingestellt, dass er ein normales Leben leben kann und dabei auch einsichtig ist, gibt es keinen Grund, warum man ihn beobachten müsste. Menschen, bei denen das fraglich ist, können einen Betreuer bekommen, aber das sind gerichtliche Entscheidungen, weil das ein schwerer Eingriff in die Selbstbestimmung ist. Und wir wissen immer noch nicht, ob das nicht im Falle des Messerstechers angeleiert wurde oder werden musste bzw. ob das Gericht zum Entschluss gekommen ist, dass ein Betreuer notwendig ist - oder eben nicht. Wir wissen nicht, ob er vielleicht sogar einen Betreuer hatte und diesen umgangen hat (was auch Konsequenzen haben dürfte, wobei ich nicht weiß welche - dazu finde ich nichts).

  • Danke für deine Antworten. Ich kann sie soweit letztendlich nachvollziehen außer das hier:


    Zitat von YnevaWolf

    Alles kann vom Patienten umgangen werden, indem er diese Maßnahmen einfach verweigert.


    Ja, aber dann sollte man für mich sofort eingreifen. Wenn jemand Maßnahmen verweigert, dann heißt das auch, dass man die Therapie abbricht und das kann zu einer Gefährdung der eigenen Person und der anderen Personen kommen. Man müsste ihn sofort auffindbar machen um ihn wieder sofort in die Psychiatrie zu bringen.


    Zitat von YnevaWolf

    Zumal nicht jedes "Medikament nicht genommen" mit Absicht sein muss. Einnahme vergessen ist genauso möglich wie falsche Medikation eingenommen (durch Packungswechsel, was in Deutschland leider ein riesiges Problem ist durch Rabattverträge und gemünzt auf alle Medikamente kommen solche Verwechslungen viel zu oft vor)... oder auch einfach das die Wirkstärke für den Patienten nicht mehr stark genug ist oder durch Nahrungsmittel ungünstig beeinflusst wurde.

    Ja gut, dann holt man es halt nach wenn man die Einnahme vergessen hat. Also wer Verpackungen lesen kann sollte es nicht verwechseln können, es seidenn man ist ein Analphabet. Das muss natürlich beim Arzt festgestellt werden welche Mengen und welche Nagrungsmittel man nicht nehmen soll.


    Zitat von YnevaWolf

    Wenn jemand gesund ist oder so weit eingestellt, dass er ein normales Leben leben kann und dabei auch einsichtig ist, gibt es keinen Grund, warum man ihn beobachten müsste. Menschen, bei denen das fraglich ist, können einen Betreuer bekommen, aber das sind gerichtliche Entscheidungen, weil das ein schwerer Eingriff in die Selbstbestimmung ist. Und wir wissen immer noch nicht, ob das nicht im Falle des Messerstechers angeleiert wurde oder werden musste bzw. ob das Gericht zum Entschluss gekommen ist, dass ein Betreuer notwendig ist - oder eben nicht. Wir wissen nicht, ob er vielleicht sogar einen Betreuer hatte und diesen umgangen hat (was auch Konsequenzen haben dürfte, wobei ich nicht weiß welche - dazu finde ich nichts).

    Es kann doch einfach nicht sein, dass der Typ in psychiatrischer Behandlung war und das vor Kurzem und nun Menschen getötet hat. Hat er das aus Affekt getan oder war das geplant? Da müssen Fehler passiert sein, aber warum passieren sie jedes Mal und dass er verrückt sei, ist er nicht zum ersten Mal wenn man seinen Mitbewohner hört. Wenn man vorher schon auffällig war, dann sollte man schon die ganze Therapiephase beobachten. Und ich finde hier ist jedes Geld gut aufgehoben, wenn die Bertroffenen am Ende wieder ein gutes Leben führen können.

  • Also wer Verpackungen lesen kann sollte es nicht verwechseln können, es seidenn man ist ein Analphabet. Das muss natürlich beim Arzt festgestellt werden welche Mengen und welche Nagrungsmittel man nicht nehmen soll.

    Nein. Mal als Beispiel hieran;



    Jede der fünf Schachteln enthält den Wirkstoff Levodopa, jede enthält 100mg Levodopa und 25mg Hilfsstoff aber es sind drei verschiedene Medikamentenvarianten, die, wenn man sie vertauscht, nicht wirken wie gewollt. Und die meisten Patienten müssen zwei bis drei verschiedene L-Dopa-Medis einnehmen, damit sie beschwerdefrei über den Tag kommen.


    6 Firmen stellen das Präparat unter den Namen Madopar her, 56 Hersteller unter Levodopa.



    Und dann gibt es noch Patienten, die sich nie so richtig merken können, wir ihr Tabletten heißen (oder gar nicht lesen können) und nach dem Aussehen der Schachtel gehen:



    Jetzt nehme man mal an, dass er ASS zur Blutverdünnung einnehmen soll und dann zur Ibu greift. (zugegeben sieht die ASS-Packung für die Blutgerinnungsdosis anders aus aber auch hier herrscht weiß-orange vor und ist wiederum mit anderen Produkten von Ratiopharm verwechselbar und ich wollte einfach nur zeigen, wie verdammt ähnlich sich die Packungen innerhalb der selben Pharmafirma oft sehen).


    Und dann kommen noch die Rabattverträge hinzu, weswegen dauernd der Name auf den Packungen wechselt, das Aussehen der Packung, ja sogar das Aussehen der Tabletten. Dan wird dann von Medikament A erst Ratiopharm und von Medikament B dann 1A-Pharma gegeben und ein Quartal später genau andersherum und schon werden die mit einander verwechselt.


    Verwechslungen von Medikamenten kommen oft vor. Sehr oft. Ich sehe es ja selbst bei unseren Patienten. Und an mir selbst... ich hab auch schonmal beinahe zwei Medis verwechselt, OBWOHL ich es besser weiß.


    Es kann doch einfach nicht sein, dass der Typ in psychiatrischer Behandlung war und das vor Kurzem und nun Menschen getötet hat. Hat er das aus Affekt getan oder war das geplant? Da müssen Fehler passiert sein, aber warum passieren sie jedes Mal und dass er verrückt sei, ist er nicht zum ersten Mal wenn man seinen Mitbewohner hört. Wenn man vorher schon auffällig war, dann sollte man schon die ganze Therapiephase beobachten. Und ich finde hier ist jedes Geld gut aufgehoben, wenn die Bertroffenen am Ende wieder ein gutes Leben führen können

    Nochmal:

    Wir wissen >nicht< was da in der Psychiatrie passiert ist. Wir wissen nicht, ob er einen Betreuer hatte, ob die behandelnden Psychiater das in die Wege geleitet haben oder nicht und wir wissen auch nicht, ob er innerhalb der stationären Behandlung in Ordnung war. Es gibt KEINEN Grund einen Menschen diese Einschränkungen aufzuerlegen, wenn er logisch und klar denken kann, einsichtig ist und versteht, warum er seine Medikamente nehmen muss. Du stellst dich ja auch nicht bei einem Menschen nach Herzinfarkt hin und passt auf, dass der immer brav seine Blutverdünner nimmt, sobald er wieder stabil ist und die Reha erfolgreich abgeschlossen hat. Jetzt hier auf die zuständigen Psychiater oder das System zu bashen, wenn wir gar nicht wissen, was gemacht wurde und was nicht, ist aber sinnlos.

    Vielleicht haben die Psychiater gesehen, dass der Mann einen Betreuer braucht, der Gutachter und das Gericht sind aber zu einem anderen Schluss gekommen. Dann haben die behandelnden Ärzte erstmal keine Handhabe mehr. Vielleicht auch nicht. Wir wissen es nicht.


    Ja, aber dann sollte man für mich sofort eingreifen. Wenn jemand Maßnahmen verweigert, dann heißt das auch, dass man die Therapie abbricht und das kann zu einer Gefährdung der eigenen Person und der anderen Personen kommen.

    Und damit wären wir wieder in Strafbestand. Du darfst keinen mündigen Menschen befehlen Blut abzunehmen, du darfst einen mündigen Menschen nicht befehlen, wo er sich aufhalten darf, du darfst ihm keine Medikamente aufzuzwingen. Du kannst ihm nur Empfehlungen aussprechen, ihm klar machen, warum die Einnahme so wichtig ist und so weiter. Das ändert sich erst, wenn entsprechende Maßnahmen durch das Gericht angeordnet wurden (oder eine Vollmacht vorliegt - und da muss der Patient zustimmen). Und das ist hier ja offensichtlich nicht passiert, auch wenn wir nicht wissen warum.

  • Btw, ich hab jetzt mal alle vorigen Beiträge durchgelesen und wtf... dude.


    Du hast zwar den "Arbeit ist scheiße"-Avatar, aber weißt du, bei der BILD könntest du mit etwas Glück Karriere machen oder Drehbücher für Mitten im Leben schreiben. Nur so eine Idee. :pflaster:


    Dann sollte jeder, der Medikamente bekommt auch unter Beobachtung stehen. Das kann sein, dass jemand immer bei ihm ist. Also Begleitschutz. Oder es kann auch sein, dass er es immer zeigen muss wenn er die Medikamente einnimmt. Also ich weiß nicht wie oft man die nehmen muss, aber wenn jetzt täglich. Dann muss er täglich wenn er die Medikamente einnimmt sich selber zeigen beim einnehmen der Medikamente. Was ja zum Beispiel über Skype ginge. Oder er trägt halt etwas bei sich oder hat ein Gerät, wo man seine Blutwerte und so weiter messen kann. Und er muss halt regelmäßig messen und die Daten kommen per Funk oder einer digitalen Datenübertragung dann bei Psychiatrie an. Die die Blutwerte und so weiter kontrollieren. So kann man festlegen, ob die Bestandteile der Medikamente im Körper sind. Bei niedrigen Bestandteilen oder garkeinen sollte natürlich sofort eingegriffen werden. Also das ist auch nur das was mir grad einfällt und auch hier frage ich mich, wird die Medikamenteneinnahme kontrolliert und falls ja wie? Und falls nein, warum nicht? Vertraut man die Personen das zu sehr an, dass sie es tun? Ich meine wenn er erst vor Kurzem aus der psychiatrischen Behandlung entlassen wurde, dann sollte man doch erst recht ihn im Auge behalten..

    Erstmal... JEDER? Woher nimmst du dir das Recht dazu andere Menschen derart zu entmündigen und... du bist wirklich ein Fan von Dikaturen und einem totalen Überwachungsstaat, oder?


    Edit:

    Zitat von YnevaWolf

    Zumal nicht jedes "Medikament nicht genommen" mit Absicht sein muss. Einnahme vergessen ist genauso möglich wie falsche Medikation eingenommen (durch Packungswechsel, was in Deutschland leider ein riesiges Problem ist durch Rabattverträge und gemünzt auf alle Medikamente kommen solche Verwechslungen viel zu oft vor)... oder auch einfach das die Wirkstärke für den Patienten nicht mehr stark genug ist oder durch Nahrungsmittel ungünstig beeinflusst wurde.

    Ja gut, dann holt man es halt nach wenn man die Einnahme vergessen hat. Also wer Verpackungen lesen kann sollte es nicht verwechseln können, es seidenn man ist ein Analphabet. Das muss natürlich beim Arzt festgestellt werden welche Mengen und welche Nagrungsmittel man nicht nehmen soll.

    Nur ist man halt ein Mensch und passt oft nicht auf oder tut was Dummes, obwohl man weiß, dass man es nicht tun sollte.

    Ich darf auch keinen Alkohol trinken während ich das Escitalopram nehme. Rat wer es trotzdem schon zwei, drei Mal getan hat. 🤷🏼‍♀️

  • Zitat von YnevaWolf

    Jede der fünf Schachteln enthält den Wirkstoff Levodopa, jede enthält 100mg Levodopa und 25mg Hilfsstoff aber es sind drei verschiedene Medikamentenvarianten, die, wenn man sie vertauscht, nicht wirken wie gewollt. Und die meisten Patienten müssen zwei bis drei verschiedene L-Dopa-Medis einnehmen, damit sie beschwerdefrei über den Tag kommen.


    6 Firmen stellen das Präparat unter den Namen Madopar her, 56 Hersteller unter Levodopa.

    Aber auf der Verpackung steht zum Beispiel Madopar T Madopar Depot oder Madopar LT. Das ist ja schon ein Unterschied.


    Zitat von YnevaWolf

    Jetzt nehme man mal an, dass er ASS zur Blutverdünnung einnehmen soll und dann zur Ibu greift. (zugegeben sieht die ASS-Packung für die Blutgerinnungsdosis anders aus aber auch hier herrscht weiß-orange vor und ist wiederum mit anderen Produkten von Ratiopharm verwechselbar und ich wollte einfach nur zeigen, wie verdammt ähnlich sich die Packungen innerhalb der selben Pharmafirma oft sehen).


    Und dann kommen noch die Rabattverträge hinzu, weswegen dauernd der Name auf den Packungen wechselt, das Aussehen der Packung, ja sogar das Aussehen der Tabletten. Dan wird dann von Medikament A erst Ratiopharm und von Medikament B dann 1A-Pharma gegeben und ein Quartal später genau andersherum und schon werden die mit einander verwechselt.


    Verwechslungen von Medikamenten kommen oft vor. Sehr oft. Ich sehe es ja selbst bei unseren Patienten. Und an mir selbst... ich hab auch schonmal beinahe zwei Medis verwechselt, OBWOHL ich es besser weiß.

    Aber da steht doch eindeutig ASS drauf und nicht IBU. Und wenn ich vom Arzt was verschrieben bekomme und es von der Apotheke hole, dann bekomme ich genau das was auf dem Zettel steht. Und wenn ich davon eine neue Packung brauche, gehe ich mit der leeren Packung zum Apotheker und sage einfach: "Die bitte"


    Ich weiß nicht, was ich hier verwechseln kann. Ansonsten kann ich es mit der alten Packung vergleichen, ob es das Gleiche ist. Ganz ehrlich. Ich bin gegen das Onlinegeschäft von Tabletten oder Medikamenten. Wegen eben der Verwechslungsgefahr. Das sollte der Apotheker vor Ort machen.


    Zitat von YnevaWolf

    Nochmal:

    Wir wissen >nicht< was da in der Psychiatrie passiert ist. Wir wissen nicht, ob er einen Betreuer hatte, ob die behandelnden Psychiater das in die Wege geleitet haben oder nicht und wir wissen auch nicht, ob er innerhalb der stationären Behandlung in Ordnung war. Es gibt KEINEN Grund einen Menschen diese Einschränkungen aufzuerlegen, wenn er logisch und klar denken kann, einsichtig ist und versteht, warum er seine Medikamente nehmen muss. Du stellst dich ja auch nicht bei einem Menschen nach Herzinfarkt hin und passt auf, dass der immer brav seine Blutverdünner nimmt, sobald er wieder stabil ist und die Reha erfolgreich abgeschlossen hat. Jetzt hier auf die zuständigen Psychiater oder das System zu bashen, wenn wir gar nicht wissen, was gemacht wurde und was nicht, ist aber sinnlos.

    Vielleicht haben die Psychiater gesehen, dass der Mann einen Betreuer braucht, der Gutachter und das Gericht sind aber zu einem anderen Schluss gekommen. Dann haben die behandelnden Ärzte erstmal keine Handhabe mehr. Vielleicht auch nicht. Wir wissen es nicht.

    Und wann wissen wir das alles?


    Zitat von YnevaWolf

    Und damit wären wir wieder in Strafbestand. Du darfst keinen mündigen Menschen befehlen Blut abzunehmen, du darfst einen mündigen Menschen nicht befehlen, wo er sich aufhalten darf, du darfst ihm keine Medikamente aufzuzwingen. Du kannst ihm nur Empfehlungen aussprechen, ihm klar machen, warum die Einnahme so wichtig ist und so weiter. Das ändert sich erst, wenn entsprechende Maßnahmen durch das Gericht angeordnet wurden (oder eine Vollmacht vorliegt - und da muss der Patient zustimmen). Und das ist hier ja offensichtlich nicht passiert, auch wenn wir nicht wissen warum.

    Unser Rechtssystem ist schon fragwürdig. Ob das so richtig ist.


    Zitat von Bastet

    Du hast zwar den "Arbeit ist scheiße"-Avatar, aber weißt du, bei der BILD könntest du mit etwas Glück Karriere machen oder Drehbücher für Mitten im Leben schreiben. Nur so eine Idee. :pflaster:

    Gefällt dir mein Avatar?


    Ich weiß nicht wie du auf mich darauf kommt. Jeder hier kann Karriere machen.


    Zitat von Bastet

    Erstmal... JEDER? Woher nimmst du dir das Recht dazu andere Menschen derart zu entmündigen und... du bist wirklich ein Fan von Dikaturen und einem totalen Überwachungsstaat, oder?

    Jeder der von der Psychiatrie aus Medikamente nehmen muss. Nicht alle Menschen.


    Nein, ich bin für mehr Vorsorglichkeit und lieber mehr aufpassen als einmal zu wenig.

  • Zitat von Bastet

    Du hast zwar den "Arbeit ist scheiße"-Avatar, aber weißt du, bei der BILD könntest du mit etwas Glück Karriere machen oder Drehbücher für Mitten im Leben schreiben. Nur so eine Idee. :pflaster:

    Ich weiß nicht wie du auf mich darauf kommt. Jeder hier kann Karriere machen.

    Die Anspielung auf BILD und solche Trashsendungen wie Mitten im Leben sollte darauf abzielen, dass deine Beispiele extrem klischeehaft und beleidigend sind, genauso wie man es auch von solchen diffarmierenden Medien kennt.

    Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass das nicht verstanden wurde und nehme mal an, du spielst den Unwissenden ...


    Jedenfalls: Es ist teilweise sehr verletzend und eine Frechheit wie du dir dauernd(!) alle Mühe machst und dir die allerschlechtesten Soap Operas aus dem Ärmel schüttelst, um Menschen mit psychischen Krankheiten als gefährliche Irre darzustellen, von denen man am besten möglichst viele Personen wegsperren oder 24/7 überwachen sollte, nur weil sie mal in einer Psychiatrie untergebracht waren. :tired:


    Zitat von Bastet

    Erstmal... JEDER? Woher nimmst du dir das Recht dazu andere Menschen derart zu entmündigen und... du bist wirklich ein Fan von Dikaturen und einem totalen Überwachungsstaat, oder?

    Jeder der von der Psychiatrie aus Medikamente nehmen muss. Nicht alle Menschen.


    Nein, ich bin für mehr Vorsorglichkeit und lieber mehr aufpassen als einmal zu wenig.

    Nochmal: Woher nimmst du dir dieses Recht heraus all diese Menschen by default zu entmündigen?

  • Aber auf der Verpackung steht zum Beispiel Madopar T Madopar Depot oder Madopar LT. Das ist ja schon ein Unterschied.

    Du verstehst es nicht, oder?

    Du bekommst heute Madopar LT, Madopar und Levodopa Retard.

    Morgen bekommst du Madopar LT, Levodopa und Madopar Depot.

    Übermorgen hast du Madopar LT. Levocarp und Levodopa Retard.

    Und dann schaust du einmal nicht richtig, weil du zum Beispiel nicht einsehen magst, dass du im Alter eine Lesebrille brauchst. Oder dich wegen der identischen aber ständig leicht wechselnden Namen, die so nicht auf deinen Medikamentenplan stehen, vertust. Oder weil du Analphabet bist und nur nach der Packungsoptik gehst. Oder weil du eine beginnende Demenz hast und das selbst nicht einsiehst und auch noch nicht diagnostiziert wurde.

    Und dann hast du auf einmal Madopar, Levocarp und Levodopa im Dispenser, was an sich dreimal das selbe Mittel in der selben Darreichungsform ist.


    Du als Jungspund kannst da natürlich klug daher reden. Ich als MFA erlebe die Dramen mit. Es kommt vor. Nicht oft, aber dennoch zu oft. Viel zu oft. Den letzten Fall von "Tabletten verwechselt" hatten wir erst vor zwei Wochen bei einer recht jungen Frau, die von ihrem Mann unterstützt wird und da wurden trotzdem zwei komplett verschiedene Mittel mit komplett verschiedenen Namen vertauscht, weswegen sie über Wochen (!) von dem einen zu wenig und von dem anderen zu viel eingenommen hatte - und das, obwohl sie besagte Medikamente zuvor seit über zehn Jahren korrekt eingenommen hat.

    Festgestellt haben das dann wir in der Praxis, weil sie ihre Tabletten zu früh nachbestellte und wir da nachfragen, wenn das passiert (meistens sind es dann "Urlaub", "verloren" oder ähnliches... aber in einen von zehn Fällen sind es Medikamentenfehleinnahmen).


    Edit

    Achja... noch ein Beispiel, wie man Tabletten verwechseln kann? Ich nehme drei verschiedene Tabletten ein und zwei hab ich ab und an mal von der selben Firma. Dadurch sehen sich die Packungen extrem ähnlich, aber die Blister (das Plastikding, in dem die Tabletten eingeschweißt sind) haben markante Unterschiede. Ich lege die angebrochenen Blister immer auf die jeweilige Umverpackung, weil ich zu faul für dispensieren bin und auch zu faul das jedes Mal aus der Packung zu friemeln.

    Ich hab schlecht geschlafen, war spät dran um zur Arbeit zu fahren, tot müde und musste noch mein Herz-Medikament nehmen. Es lag da, wo es immer liegt und dennoch griff ich im Müdigkeits-muss-schnell-machen-Tran nach meinen Lungen-Tabletten, die ich abends einnehme. Es fiel mir nur auf, weil ich mich darüber ärgerte, das die Blister der beiden Medis sich jetzt auf einmal so ähnlich sehen und mein müdes Hirn einwarf, dass sie das am Vorabend noch nicht taten.

    Also auch Müdigkeit sorgt für Fehler... direkt bei der Einnahme oder beim dispensieren.

    Und ich habe nur vier verschiedene Medikamente (eines ist gasförmig, hab ich daher oben unterschlagen ;) ). Ich kenne Patienten, die mehr als zwanzig einnehmen müssen. Einige vor dem Frühstück, andere nach dem Frühstück, manche fünf- bis sechsmal am Tag zu festgelegten Zeiten, manche abends, andere vorm Schlafen gehen (ja, das ist ein Unterschied), manche nur bei Bedarf, die meisten aber immer. Da die Übersicht zu behalten ist durchaus anspruchsvoll. Nebenbei auch für Pflegekräfte.

    EDIT ENDE


    Aber da steht doch eindeutig ASS drauf und nicht IBU. Und wenn ich vom Arzt was verschrieben bekomme und es von der Apotheke hole, dann bekomme ich genau das was auf dem Zettel steht. Und wenn ich davon eine neue Packung brauche, gehe ich mit der leeren Packung zum Apotheker und sage einfach: "Die bitte"

    Funktioniert in Deutschland nur bei Kassenrezepten nicht mehr immer. Es gibt Rabattverträge. Das heißt, dass jede Krankenkasse mit jeder Pharmafirma für jedes Medikament Preise aushandelt. Ständig. Immer wieder neu. Dann gibt Pharmafirma da Rabatt, die andere Firma bissle mehr Rabatt, die andere hat ihre Rabattaktion für die Kasse gerade beendet... dadurch wechseln ständig die Preise. Und die Apotheker sind verpflichtet die günstigsten Medikamente rauszugeben. Davon gibt es einige wenige Ausnahmen (meist Hormonpräparate), weil da schon geringe Änderungen massive Schwankungen verursachen. Ärzte können aut idem streichen, wodurch die Apotheken nur noch genau das Mittel heraus geben dürfen, das auf dem Rezept steht. Aber wenn das Ärzte zu oft machen, dann bekommen sie einen Regress (sollen also Strafe zahlen). Geben Apotheker das falsche Mittel raus, müssen sie die Mehrkosten selbst tragen (wenn also dein "Die Bitte" 20 Euro kostet und die drei günstigsten Medikamente 2€, dann darf der Apotheker 18€ aus eigener Kasse zahlen).

    Sinn dahinter ist Geld sparen - auf dem Rücken der Patienten.


    Und wann wissen wir das alles?

    Wir als Öffentlichkeit hoffentlich nie, denn eigentlich geht es uns verdammt nochmal nichts an.



    Unser Rechtssystem ist schon fragwürdig. Ob das so richtig ist.

    *lol*

    Wenn der Staat das ändern würde, wäre es für mich ein Grund sofort auszuwandern... bzw eher zu flüchten. Dann wären wir in einer Diktatur delux. Und zwar in einer ziemlich-dreckigen, die dir früher oder später sämtliche Eingriffe aufzwingen darf. Denn von "Blutabnahmen ohne richterlichen Beschluss aufzwingen" zu "Lobotomie" oder "Zwangssterilisation" ist es dann kein weiter Weg mehr. Auch wenn das jetzt drastisch klingen mag.


    Blutabnahmen sind eine Körperverletzung. Wer dir gegen deinen Willen Blut abnimmt macht sich strafbar. Das ist Fakt. Das ist richtig und wichtig so.


    Und es wird die überraschen: Wir haben viele, wirklich viele psychisch-kranke Menschen in unseren Patientenstamm. Die meisten lassen sich nicht nur freiwillig Blut abnehmen, die fragen auch aktiv danach. Zwar geht es dann eher darum zu schauen, dass die schwer-wirksamen Medikamente keine Organschäden verursachen als um Spiegelkontrolle, aber bei denen, die das nötig haben, kann man das dann wunderbar mitmachen. Braucht in der Regel nicht mal ein extra Röhrchen. (und bevor jemand fragt: wenn die Patienten fragen, dann sagen wir auch, was wir alles untersuchen... bzw. teilen es ihnen vorher grob mit ("Nierenwerte, Blutbild, Medikamentenspiegel" anstatt die genauen Laborparameter... wobei wir die auch nennen, wenn sie die wissen wollen), wenn es das erste Mal ist. Mal eben heimlich irgendeinen Wert mitbestimmen is' nich')

  • Zitat von Bastet

    Die Anspielung auf BILD und solche Trashsendungen wie Mitten im Leben sollte darauf abzielen, dass deine Beispiele extrem klischeehaft und beleidigend sind, genauso wie man es auch von solchen diffarmierenden Medien kennt.

    Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass das nicht verstanden wurde und nehme mal an, du spielst den Unwissenden ...


    Jedenfalls: Es ist teilweise sehr verletzend und eine Frechheit wie du dir dauernd(!) alle Mühe machst und dir die allerschlechtesten Soap Operas aus dem Ärmel schüttelst, um Menschen mit psychischen Krankheiten als gefährliche Irre darzustellen, von denen man am besten möglichst viele Personen wegsperren oder 24/7 überwachen sollte, nur weil sie mal in einer Psychiatrie untergebracht waren. :tired:

    Meine Beispiele sind einfach Beispiele, die realitätsnah sind. Weil es sicherlich ähnliche Fälle schonmal gegeben hat. Ich sehe daran keine Probleme.


    Es ist wichtig und richtig, dass Menschen mit psychischen Problemen nunmal behandelt werden. Würden wir sie wie Normale behandeln, dann unterschätzen wir deren Probleme. Und da hier ein unvorhersehbares Risiko besteht ist es wichtig solche Menschen unter Kontrolle zu haben. Damit sind auch nur die Menschen gemeint, die aufgrund ihrer psychischen Problemen die Unversehrtheit Anderer gefährden.


    Zitat von Bastet

    Nochmal: Woher nimmst du dir dieses Recht heraus all diese Menschen by default zu entmündigen?

    Wenn es um die eigene Sicherheit und und die Sicherheit Anderer geht, dann ist die Kontrolle bedeutender als ohne Kontrolle um auf Glück zu spielen.


    Letztendlich profitieren alle davon, weil ohne die Kontrollen könnten schlimme Dinge passieren, die aber verhindert werden könnten.


    Es kann sein, dass ich es nicht verstehe.


    Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man nachfragen. Im Zweifel nie. Und auch hier steht der Apotheker wegen Rat zur Stelle. Und wer die Wichtigkeit zur korrekten Einnahme der Medikamente unterschätzt, ist letztendlich auch selber Schuld. Das ist dann eine Eigenverschuldigung/Eigenversagen. Es wird immer wieder darauf hingewiesen, es zählt das was der Arzt sagt und wenn nicht der Arzt, dann das was in der Packungsbeilage steht.


    Zitat von YnevaWolf

    Du als Jungspund kannst da natürlich klug daher reden. Ich als MFA erlebe die Dramen mit. Es kommt vor. Nicht oft, aber dennoch zu oft. Viel zu oft. Den letzten Fall von "Tabletten verwechselt" hatten wir erst vor zwei Wochen bei einer recht jungen Frau, die von ihrem Mann unterstützt wird und da wurden trotzdem zwei komplett verschiedene Mittel mit komplett verschiedenen Namen vertauscht, weswegen sie über Wochen (!) von dem einen zu wenig und von dem anderen zu viel eingenommen hatte - und das, obwohl sie besagte Medikamente zuvor seit über zehn Jahren korrekt eingenommen hat.

    Festgestellt haben das dann wir in der Praxis, weil sie ihre Tabletten zu früh nachbestellte und wir da nachfragen, wenn das passiert (meistens sind es dann "Urlaub", "verloren" oder ähnliches... aber in einen von zehn Fällen sind es Medikamentenfehleinnahmen).

    Es ist für mich unerklärlich wie das passieren konnte. Viele unterschätzen einfach die Wichtigkeit der richtigen Einnahme und kann solche Fehler einfach nicht verstehen. Wenn man mal etwas nicht weißt, kann man es auch aufschreiben. Vielleicht brauchen welche Kurse zur Tabletteneinnahme oder sie können es nicht richtig einnehmen und müssen sich Hilfe holen.


    Puhh, ja deine Tablettenaufbehaltungseinordnung macht soweit Sinn. Deine Müdigkeit war also Schuld. Vielleicht deine Tabletten irgendwo hinlegen, wo du schon wach bist? Vielleicht dort, wo du nach dem Bad hingehst. Ansonsten gibt es Dinge, die mir gegen Müdigkeit helfen. Sich leicht verletzen (Fuß gegen etwas treten oder so). Duschen, möglichst kalt, Kopf schütteln und so weiter. Oder du verpackst die Tabletten in einer Box oder in die Schublade, damit du vor der Einnahme eine Tätigkeit hast um zu den Tabletten zu kommen. Ein Zahlencode könnte auch helfen um den Kopf arbeiten zu lassen, was auch wach machen soll.


    Also bei 20 Tabletten pro Tag, ich weiß nicht, ob mir dann das Leben noch Spaß macht. Da wäre ich mehr mit den Tabletten beschäftigt als mit anderen Dingen.


    Zitat von YnevaWolf

    Funktioniert in Deutschland nur bei Kassenrezepten nicht mehr immer. Es gibt Rabattverträge. Das heißt, dass jede Krankenkasse mit jeder Pharmafirma für jedes Medikament Preise aushandelt. Ständig. Immer wieder neu. Dann gibt Pharmafirma da Rabatt, die andere Firma bissle mehr Rabatt, die andere hat ihre Rabattaktion für die Kasse gerade beendet... dadurch wechseln ständig die Preise. Und die Apotheker sind verpflichtet die günstigsten Medikamente rauszugeben. Davon gibt es einige wenige Ausnahmen (meist Hormonpräparate), weil da schon geringe Änderungen massive Schwankungen verursachen. Ärzte können aut idem streichen, wodurch die Apotheken nur noch genau das Mittel heraus geben dürfen, das auf dem Rezept steht. Aber wenn das Ärzte zu oft machen, dann bekommen sie einen Regress (sollen also Strafe zahlen). Geben Apotheker das falsche Mittel raus, müssen sie die Mehrkosten selbst tragen (wenn also dein "Die Bitte" 20 Euro kostet und die drei günstigsten Medikamente 2€, dann darf der Apotheker 18€ aus eigener Kasse zahlen).

    Sinn dahinter ist Geld sparen - auf dem Rücken der Patienten.

    Wusste ich garnicht. Danke für die Erleuchtung. So kaputt ist unser Gesundheitssystem...


    Zitat von YnevaWolf

    Wir als Öffentlichkeit hoffentlich nie, denn eigentlich geht es uns verdammt nochmal nichts an.

    Aber es gibt halt Interessenten.


    Wenn es viele freiwillig tun, dann ist das schön. Aber es ging um die Frage, wie man es garantieren/kontrollieren kann, dass Patienten ihre sehr wichtigen Medikamenten auch einnehmen? Weil es gibt ja Medikamente, die bei Nichteinnahme/ falscher Einnahme schwere Folgen haben könnte. Von daher sollte es so eine Checkliste geben, damit jeder Patient diese wichtige Medikamente auch wirklich richtig einnimmt. Und dafür gibt es doch mehrere Möglichkeiten zu kontrollieren.

  • Nein, es sind extremst konstruierte Beispiele, die man am ehesten noch in Trashsendungen und Trashzeitungen findet, die deine Mentalität über psychische Erkrankungen teilen und am Ende nur eine Freakshow zeigen.

    Und nur weil mal etwas vorgekommen sein könnte,heißt es nicht, dass es der Normalität und der tatsächlichen Realität entspricht. Deine oberen Beispiel, besonders zwei und drei, sine echt eklig.


    Woher willst du btw wissen wer die Unversehrtheit anderer verletzen könnte? Es sei denn die Person hat bereits eine ernstzunehmemde Drohung gegen jemanden ausgesprochen oder sowas wie einen Amoklauf angekündigt.


    Mal davon abgesehen leiden viele Menschen, die Drohungen aussprechen und wahrmachen, nichtmal unter einen psychischen Krankheit, sondern fühlen sich vielleicht sehr gekränkt, weil sie gekündigt oder von jemanden verlassen oder betrogen wurden... und es geschehen viele Morde, weil irgendjemand viel lieber alleine erben oder keine Scheidungsabfindung zahlen wollte.


    Ein schlechter Mensch zu sein und zu Grausamkeiten fähig zu sein und anderen zu drohen und zu schaden, ist keine psychische Krankheit, punkt. Das ist eine Charakterfrage und wenn da eine psychische Erkrankung mit im Spiel sein sollte, dann ist diese eher selten die Hauptursache für Gewaltverbrechen.


    Besonders in deinem ersten Beispiel ist es mir ein Rätsel wie du von einer Drohung gegenüber dem Kollegen darauf kommst, dass da zwangsläufig eine psychische Krankheit im Spiel sein müsste.


    Also viel Spaß damit die ganze Menschheit überwachen zu lassen. Entweder das, oder du kommst dann langsam wieder runter von deinem Stasi-Trip ...


    Tja, Menschen sind Menschen und deine Belehrungen wirken hier ziemlich herablassend. Glaubst du andere wissen das alles nicht?


    Bloß macht man viele alltägliche Dinge wie Medikamenteneinnahme etc. nebenher, weil man mit den Gedanken einfach anderswo ist, sich mit jemanden gerade unterhält oä. Mir ist es vor einer Woche passiert, dass ich bei Leuten zu Besuch war und die hatte ihre Schachtel mit der Pille auf einem Tisch rumliegen. Wir haben uns gerade unterhalten und sie hat fast zu meiner Schachtel gegriffen, die ich zu der Zeit einnehmen wollte.


    Mir ist es in dem Jahr, in dem ich mein Antidepressiva schon nehme, auch schon passiert, dass ich dann eben doch etwas Alkohol getrunken und einmal Gras geraucht habe, obwohl das nicht gerade der klügste Move ist. Passiert aber sehr vielen Leuten.


    Viele Medikamente sind auch darauf ausgelegt, dass sie dir eine gewisse Fehlertoleranz einräumen und dich bei Fehlern nicht gleich umbringen und von potentiell tödlichen Medikamenten dürfen keine zu großen Packungen verschrieben werden, damit keine Suizide damit begangen werden können. Außerdem löst eine hohe Dosis eines Medikaments häufig einen Brechreiz aus, sodsss der Wirkstoff nicht aufgenommen werden kann ... Obwohl diese Vorsichtsmaßnahme irgendwo auch kritisch zu sehen ist, imo. Wenn jemand mit Hilfe von Medikamente Suizid verüben wollen würde, ist das seine Entscheidung.


    Anyway. Genauso sind viele Medikamente heutzutage darauf ausgelegt, dass du sie auchmal zeitverzögert einnehmen kannst.

    Wenn du am Abend drauf vergisst, kannst du sie dennoch noch am Morgen danach einnehmen, weil sie ihren Wirkstoff langsam und etwas zeitversetzt abgeben.


    Zitat von YnevaWolf

    Wir als Öffentlichkeit hoffentlich nie, denn eigentlich geht es uns verdammt nochmal nichts an.

    Aber es gibt halt Interessenten.

    Wenn die Oma Ingrid den ganzen Tag am Fenster sitzt und wissen will, ob ihre Nachbarin etwas Neues am Laufen hat, ist sie auch eine Interessentin. Geht es sie deshalb was an, ob dem so ist? Soll man nun wegen ihr eine Kamera in der Wohnung der Nachbarin installieren?


    Hab mal absichtlich ein sehr überzogenes Beispiel gewählt, um dir zu zeigen wie deine Ideen auf andere wirken.


    Wie @YnevaWolf bereits sagt: Von einer Kontrolle und Zwang, sowie du dir das vorstellst, ist es kein weiter Weg mehr bis wir wieder bei Lobotomie und co. gelandet sind.

    Wie gesagt: komm runter von diesen ekligen Stasi-Ideen. Alles was du vorschlägst, klingt wie eine Dystopie...

  • Meine Beispiele sind einfach Beispiele, die realitätsnah sind.

    Nein. Deine Beispiele sind Extremfälle, die, wenn überhaupt, nur sehr selten passieren dürften.


    Und wer die Wichtigkeit zur korrekten Einnahme der Medikamente unterschätzt, ist letztendlich auch selber Schuld. Das ist dann eine Eigenverschuldigung/Eigenversagen. Es wird immer wieder darauf hingewiesen, es zählt das was der Arzt sagt und wenn nicht der Arzt, dann das was in der Packungsbeilage steht.

    Viele unterschätzen einfach die Wichtigkeit der richtigen Einnahme und kann solche Fehler einfach nicht verstehen. Wenn man mal etwas nicht weißt, kann man es auch aufschreiben. Vielleicht brauchen welche Kurse zur Tabletteneinnahme oder sie können es nicht richtig einnehmen und müssen sich Hilfe holen.

    Was bildest du dir eigentlich ein?

    Der Großteil der Patienten, die hochwirksame Medikamente nehmen, wissen um die Wichtigkeit ihrer Medikation und schlucken die nicht wie Smarties. Die Patientin in Beispiel wurde zum Beispiel leichenblass, als wir dahinter kamen, was sie falsch gemacht hatte. Sie wusste ganz genau, was das für Folgen hätte haben können. Auf die Frage, wie sie die Tabletten einnehme, konnte sie aus dem Kopf ganz genau sagen, wie sie sie einnehmen muss, zog dann ihren Dispenser für den Tag aus der Tasche und sagte dann "Scheiße!"

    Der Fehler passierte nebenbei, weil eine dritte Person, weder die Patientin noch ihr Mann, die Tablette geholt und anders in den Schrank gelegt hatte, als die Patientin gewohnt war, Nach über zehn Jahren immer die selbe Routine war diese durchbrochen und dann passieren Fehler.

    Und nochmal:

    Solche Fehler passieren auch, wenn man langsam dement wird. Wenn man jahrelang alles richtig macht, dann weiß man doch nicht "JETZT braucht er Hilfe" - das erkennt man erst nach und nach. Und leider erst, nachdem die Fehler passierten, weil die Fehler die Anzeichen dieser Demenzerkrankung sind, die es bisher nicht gab. Analphabeten geben in der Regel nicht zu, dass sie nicht lesen können, weil es ihnen schrecklich peinlich ist. Und wenn ständig Medikamentennamen wechseln, was man als Arzt, Apotheker und Patient nur gering beeinflussen kann, ist das auch eine riesige Fehlerquelle (und durchaus der Hauptgrund bei solchen und ähnlichen Fehlern).


    Puhh, ja deine Tablettenaufbehaltungseinordnung macht soweit Sinn. Deine Müdigkeit war also Schuld. Vielleicht deine Tabletten irgendwo hinlegen, wo du schon wach bist? Vielleicht dort, wo du nach dem Bad hingehst. Ansonsten gibt es Dinge, die mir gegen Müdigkeit helfen. Sich leicht verletzen (Fuß gegen etwas treten oder so). Duschen, möglichst kalt, Kopf schütteln und so weiter. Oder du verpackst die Tabletten in einer Box oder in die Schublade, damit du vor der Einnahme eine Tätigkeit hast um zu den Tabletten zu kommen. Ein Zahlencode könnte auch helfen um den Kopf arbeiten zu lassen, was auch wach machen soll.

    Und an der Stecke hackt es bei dir nicht mehr richtig im Kopf. Was berechtigt dich mir vorzuschreiben, wie ich meine Tabletten einnehme?! Ich nehme meine Tabletten eine halbe Stunde nach dem Aufstehen, in der Regel 5 Minuten bevor ich zur Arbeit fahre. Es ist quasi das letzte was ich morgens mache. Krieg es in deinen Kopf: Das sind Fehler, die passieren. Fehler machen ist menschlich. Jeder Mensch macht Fehler und das passiert auch bei der Einnahme von Tabletten. Und wenn man etwas über Jahre jeden Tag macht, dann schleichen sich Routinen ein (die in der Regel gut sind) und die Unterbrechung dieser Routinen sorgt dann für die Fehler. Und diese Unterbrechungen kann man nie komplett verhindern. Weil wir Menschen sind und Fehler machen.



    Also bei 20 Tabletten pro Tag, ich weiß nicht, ob mir dann das Leben noch Spaß macht. Da wäre ich mehr mit den Tabletten beschäftigt als mit anderen Dingen.

    Und nun maßt du dir an über das Leben und die Qualität von Leben anderer zu bestimmen. Die meisten Menschen wären ohne ihre Medikamente oft schon tot, wollen aber lieber leben. Sie arrangieren sich mit ihren Medikamenten und genießen ihr Leben, weil die Medikamente es wieder lebenswert machen. Später - ab einen gewissen Punkt im Leben, der von Mensch zu Mensch individuell ist - wollen sie das dann auch nicht mehr und setzen nach und nach Medikamente ab. Diese Menschen haben dann eine Lebensmüdigkeit, sie gehen dem Tod mit gehobenen Haupt entgegen, sind aber nicht suizidal. Das muss man ihnen dann auch zugestehen und das tut man auch. Das gehört dann mit zur Palliativmedizin, bei denen man mit dem Patienten bespricht, welche Medikamente man sinnvollerweise nicht absetzen sollte (z.B. Schmerzmittel oder eben auch Psychopharmaka, die Psychosen verhindern sollen).

    Aber solange 20 Medikamente das Leben lebenswert machen, kann man doch nicht sagen "dann macht das Leben keinen Spaß mehr". Die Krankheiten, weswegen man diese Medis nehmen muss, die machen das Leben weniger Spaßeswert. Nicht die Medikamente.


    EDIT


    Und verzeih bitte den harschen Ton nach den jeweiligen Zitaten. Das hat mich gerade auf 180 gebracht, *seufz*

  • Hör verdammt nochmal endlich auf jeden Zwischenfall zu instrumentalisieren, um Menschen mit psychischen Erkrankungen als gefährlich und verrückt darzustellen.


    Wenn du nichts anderes beizutragen hast, als wahlweise dauernd irgendwelche random Zwischenfälle zu posten, um eben das zu propagieren, oder hier deine feuchten Überwachungsstaatfantasien mit uns zu teilen, dann halt dich einfach von diesem Topic und allgemein von dieser Thematik fern.