Die Legenden der Skelette [Blockierte Grafik: http://imgserv.gamersunity.de/…onsterklassen/skelett.png]
Vorwort
Hallo, liebe Bisaboardbenutzer. Ich schreibe derzeit an einem Fantasybuch, das mindestens 400 Seiten lang werden soll und im Moment sieht es auch nicht schlecht aus, aber ich hab immer wieder mal Durchhänger, wenn ich mich eine Weile einfach nicht aufraffen kann, weiterzuschreiben. Etwa 70 Seiten sind im Moment fertig und in meinem kopf existiert noch genug Material für viele weitere, ich muss dieses nur noch ausformuliert aufschreiben... Naja. Auf jeden Fall veröffentlichte ich hier jetzt mal den Prolog und das erste Kapitel meines Buches. Weitere Kapitel werden folgen, sobald ich einige Rückmeldungen bekommen habe (es sind schon 8 Stück fertig!). Mein ganzes Buch werde ich hier natürlich nicht online stellen, außer, es wäre mir nicht möglich es zu vermarkten.
Zum Buch selbst
Genre: Fantasyroman, und etwas Mystery, Thriller wird wohl auch drin sein, außerdem darf auch die Romantik nicht fehlen, aber lasst euch überraschen. Warnung: Das Buch wird nicht wenige, detaillierte Kampfszenen enthalten, abgrundtief traurige Szenen und wohl auch etwas gruselige Stellen haben. Zartbesaitete Gemüter sollten dieses Buch lieber nicht lesen. Ich empfehle es ab 12 Jahren.
Klappentext
Dies ist die Geschichte über ein Volk, welches niemals zuvor als Volk bezeichnet wurde. Dies sind die Legenden über die Entstehung eines Volkes, einen gewaltigen Krieg und mächtige Magier. Das Volk der Skelette ist gespalten. Ein mächtiger, schwarzer Magier stachelt die Anführer der Skelette gegen die Menschen auf, um das ganze Land Dolwenia zu versklaven. Nur wenige stellen sich gegen die unaufhaltbaren Krieger und ausgerechnet der Sohn eines Schmieds soll der einzige sein, der die Menschheit - und alle anderen Bewohner des Landes - retten kann. Doch wie soll er alleine eine ganze Armee aufhalten? Wird er Verbündete finden, die ihn im Kampf unterstützen? Und wer denkt eigentlich an seine eigenen, ganz menschlichen Gefühle?
Kapitel:
Wo... wo bin ich? Ich kann mich nicht erinnern, was ist passiert? Mein Kopf... es schmerzt. Gedankenfetzen schwirren durch meinen Verstand. Was ist hier los? Ich... ich sehe nichts! Sind meine Augen nicht offen? Doch, ich glaube schon, aber ich erblicke nur Schwärze... hat man mir die Augen zerschnitten? Ja, das könnte sein, ich erinnere mich langsam... Ich war in einer Schlacht, ich kämpfte gegen ein feindliches Heer. Wie ging die Schlacht aus? Ich weiß es nicht. Ich wurde verletzt, schwer sogar. Ja, bin ich vielleicht tot? Nein, ich fühle mich nicht so, aber irgendwie, unwirklich. Ich kann unebenen Stein unter mir fühlen, ja, ich liege auf Stein. Hat mich jemand aus der Schlacht getragen und verarztet? Nein... nein! Meine Wunden waren zu stark, dass konnte ich nicht überleben, aber ich lebe, oder nicht? Hat mich vielleicht... jemand geheilt? Aber wer? Ich kenne keine Heiler und es war meines Wissens nach auch keiner in unserem Heer. Ah, langsam kann ich etwas sehen, ich bin doch nicht blind! Ist das... eine Höhle? Gab es um das Schlachtfeld herum eine Höhle? Nein, das wäre mir aufgefallen, es gab nicht einmal Berge. Ah, da sind doch Menschen, ja, haben sie mir vielleicht geholfen? Ich werde sie fragen, kann ich überhaupt noch sprechen? Wie lange war ich bewusstlos?
„Wer... wer seid ihr?“ Seine Stimme klang noch unsicher und brüchig.
„Aha, du bist wach. Es hat geklappt! Endlich, nach so langem Probieren! Kannst du aufstehen? Erinnerst du dich, was dir widerfahren ist?“
„Ich.. ich war in einer Schlacht... aber ich, ich wurde verwundet... ich müsste eigentlich tot sein.“ Langsam richtete er sich auf.
„Ja, das müsstest du. Das wird jetzt vermutlich ein Schock für dich sein, aber du wirst dich daran gewöhnen. Du warst tot! Wir haben dich wieder zum Leben erweckt, als Skelett. Du bist eines der ersten Skelette, das einen Verstand besitzt!“
„Was!? Ich soll ein Skelett sein, ein Untoter? Aber...“ Er sah auf seine Hände, seine Skeletthände. Es stimmte, was dieser Mensch gesagt hatte. „Das will ich nicht! Ich will kein Untoter sein! Das ist gegen die Gesetze der Natur, widernatürlich! Wenn ihr... wenn ihr mich zum Leben erweckt habt, dann seid ihr... dann seid ihr... Nekromanten!“
„Ganz recht, wir sind Nekromanten. Und wir haben es nach langem Versuchen endlich geschafft, ein lebendiges Skelett mit Verstand zu erschaffen. Ein Skelett das denken kann, Erinnerungen an sein früheres Leben hat und Kräfte aus seinem früheren Dasein mitbringt. Wir haben dich gewählt, weil du ein herausragender Kämpfer bist!“
„Nein... nein... nein!!! Ich will kein Untoter sein! Wie konntet ihr mir das antun? Ich.. ich.. werde euch töten... dafür, dass ihr mir das angetan habt, werdet ihr sterben!“
„Nein, beruhige dich. Überleg doch mal, du kannst noch einmal auf dieser Welt wandeln! Du brauchst nicht mehr zu essen, verspürst keine Müdigkeit, bist nahezu unsterblich!“
„Nahezu... unsterblich? Wieso nahezu? Los, antwortet!“
„Du kannst nur getötet werden, wenn man dir den Kopf abschlägt. Aber du verspürst leider noch Schmerzen, allerdings nicht lange, und du regenerierst dich von deinen Verwundungen, wenn man dir beispielsweise einen Arm abschlägt, wird er sich nach kurzer Zeit von selbst wieder an deinen Körper fügen. Du bist in Zukunft ein fast unaufhaltsamer Krieger, der alleine eine ganze Armee besiegen kann!“
„Woher wisst ihr so genau, wie das mit den Verwundungen und Schmerzen und allem anderem ist, sagtet ihr nicht, ich wäre das erste Skelett, bei dem das Wiederbeleben funktionierte?“
„Du bist eines der ersten Skelette, wir haben es bei mehreren getestet. Und wir haben uns vor dem Wiederbeleben sehr genau Gedanken darüber gemacht, wie es funktionieren könnte und was durch das Verbinden von Seele und Skelett für Vor- und Nachteile entstehen. Im Grunde genommen, sind es auch nur unsere Vermutungen, wie es sein sollte. Wir wissen es noch nicht sicher, aber bald werden wir es wissen.“
„Das... wieso... wie konntet ihr nur... Schämt ihr euch denn gar nicht!!! Das Leben so zu verachten! Ich habe lange genug gezögert. Sterbt!“
Er spurtete nach vorne und schlug auf den vordersten Nekromanten ein, der zuvor gesprochen hatte. Er traf ihn so hart am Kopf, dass ein lautes Knacken ertönte und der Mensch in sich zusammensackte. Die anderen Nekromanten wichen zurück und bildeten eine leuchtende Barriere vor sich, die die gesamte Höhlenbreite ausfüllte. Zwei Nekromanten wandten sich um und flohen aus der Höhle, so verblieben noch vier, die sich ihm entgegenstellten. Er bündelte seine magische Kraft, erfreut, dass es noch funktionierte und schleuderte einen magischen Angriff auf die Barriere, doch die flimmerte nur kurz und der Angriff verpuffte wirkungslos.
Die Nekromanten brachten ein hämisches Grinsen zustande, als ihnen plötzlich die Blässe ins Gesicht fuhr. Die ganze Höhle war auf einmal von einem roten Schein erfüllt, der sich immer mehr vertiefte. Er wandte sich um und erblickte dort ein weiteres Skelett, es schuf einen riesigen Feuerball auf seiner Hand, der größer und größer wurde, dann warf es ihn auf die Barriere, die mit einem splitternden Geräusch zerbrach, doch der Feuerball flog einfach weiter und hüllte einen der Nekromanten ein, der unter lauten, qualvollen Schreien verbrannte. Er war erstaunt, über die unerwartete Hilfe, aber trotzdem sprang er nun vor, und attackierte einen der übrigen Menschen. Er schlug im erst in die Magengegend, dann zog er mit der linken Hand einen Dolch aus dessen Gürtel und schnitt ihm damit die Kehle durch. Gleichzeitig flog ein weiterer Feuerball durch die Höhle und verbrannte einen weiteren Feind. Dann rannte er auf den letzten Nekromanten zu, trat ihm gegen die Brust, so dass er gegen die Wand prallte, dann stach er ihm den Dolch in den Bauch.
„Du wirst uns nun einige Fragen beantworten. Verstanden!?“
„Niemals! Ich werde nicht... mit euch kooperieren... selbst... wenn es meinen... Tod bedeuten sollte.“ Die Worte drangen nur stockend, aber bestimmt aus dem Mund des Schwerverletzten.
„Es wäre angenehmer für dich, unsere Fragen zu beantworten.“ Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, drehte er den Dolch ein Stück, was den Nekromanten laut aufschreien ließ.
„Argh! Ok, ich werde... euch alles erzählen. Es macht... sowieso keinen Unterschied. Die anderen sind geflohen, sie werden... die Ergebnisse unserer... magischen Tests verbreiten, so dass... dieses Wissen nicht verloren geht.“
„Sind wir die ersten Skelette, bei denen die Wiederbelebungsversuche gefruchtet haben?“
„Ja... und nein. Ihr seid die ersten, die... einen eigenen Verstand haben, aber... es gab zuvor... schon willenlose Skelette, die einfach nur... Befehlen gehorchten... und hauptsächlich als Wachen... und Soldaten eingesetzt wurden.“
„Wie viele Nekromanten gibt es in dieser Welt noch?“
„Wie viele? Ich habe nicht die... geringste Ahnung. In den letzten Jahren... gab es immer weniger Magiebegabte, außerdem... fingen die Menschen an, uns zu fürchten... und bekämpften uns. Es wird noch genug geben, um euch.. aufzuhalten. Das... ist das Wichtigste.“ Die Stimme des Nekromanten wurde immer leiser und schwächer.
„Da mach dir mal nicht zu viele Hoffnungen. Ihr habt gesehen, wie stark wir sind. Wie habt ihr uns zum Leben erweckt?“
„Das... wüsstest du wohl gerne. Ich werde es... dir nicht verraten. Ich... bin sowieso... schon so gut wie... tot. Ich... habe nichts mehr... zu fürchten.“
„Du verdammter Hund! Verrate es uns endlich!“
Er rüttelte an den Schultern des Nekromanten, doch dieser gab nur noch einen leisen Seufzer von sich, dann war er tot.
„Verdammt!“, er gab ein dumpfes Grummeln von sich. „Dieser... dieser... Ach, was soll's. Ich werde es schon noch herausfinden.“
Das andere Skelett kam von hinten auf ihn zu, dann tippte es ihm leicht an die Schulter.
„He, ich bin auch noch da! Willst du dich nicht für meine Hilfe bedanken?“
„Doch, natürlich. Vielen Dank! Es tut mir Leid, ich war so wütend auf diesen Magier. Sag mal, wie heißt du eigentlich?“
„Nenn mich einfach Akriel. Und wie heißt du?“
„Mein Name ist... nenn mich Dawn, denn es ist der Sonnenaufgang der Skelette. Meinen alten Namen werde ich nie wieder in den Mund nehmen.“
Aus der Dunkelheit kam plötzlich ein weiteres Skelett getreten.
„Hallo, ich habe auch alles mitbekommen, aber ich habe etwas länger gebraucht, um mich an mein neues Dasein zu gewöhnen, sonst hätte ich euch auch geholfen. Mein Name ist Galegon.“
„Wärt ihr bereit, einen Pakt einzugehen?“, fragte Dawn. „Einen Pakt, dass wir uns gegen die Nekromanten verbünden und alle töten werden, die wir finden. Wir werden allen Skeletten, die diese zum Leben erwecken eine Art Zuhause bieten und ihnen ein Lebensziel präsentieren, damit es ihnen nicht so geht, wie uns beinahe. Seid ihr damit einverstanden?“
„Ja, das hört sich wirklich gut an. Ich werde dich mit all meiner Magie unterstützen.“ Wie zum Beweis, schuf Akriel einen Feuerball auf seiner Hand, der die Höhle in flackerndes Licht tauchte.
„Ich bin auch einverstanden. Diese Nekromanten gehören alle getötet.“
„Also gut, auf eine gute Freundschaft und das Volk der Skelette!“, rief Dawn feierlich.
Dann traten sie aus der Höhle und blickten in die aufgehende Sonne.
„Die neue Gesetzesänderung festigt zwar unsere Macht, aber wozu? Unsere Untertanen haben doch sowieso keinen Grund, uns von unserem Amt zu entheben.“
„Das ist eine berechtigte Frage, die ich euch nicht beantworten werde.“ Er blickte aufmerksam in die Runde. Insgesamt acht Personen saßen an diesem Tisch. Bei sieben davon handelte es sich um die Anführer der verschiedenen Skelettstämme. Die achte Person war völlig vermummt und dadurch nicht zu erkennen. Sie saß direkt neben ihm, doch nun erhob sie sich langsam.
„Ich werde sie beantworten! Ihr habt sicher bereits gemerkt, dass ich eigentlich nicht zu eurer Runde gehöre. Ich bin heute als Gast hier und habe euch ein Angebot zu unterbreiten.“ Ein leises Gemurmel breitete sich unter den Skeletten aus, aber die vermummte Gestalt ließ sich davon nicht beirren. „Doch zuerst, sollte ich mich einmal vorstellen. Mein Name ist Mephisto und ich bin ein Magier. Um genau zu sein ein Nekromant.“
An diesem Punkt änderte sich das Gemurmel schlagartig zu einem entsetzten Schrei. Einer der Skelettanführer stand auf.
„Ein Nekromant? Hier? Das darf doch nicht wahr sein! Wir jagen die Nekromanten seit Jahren!“
„Das ist mir durchaus bewusst, doch hört mich erst an. Ich bin nicht so, wie die anderen Nekromanten. Ich verabscheue euch nicht und ich hege auch keinen Groll gegen euch. Ich selbst hasse die anderen Nekromanten. Sie sind verblendete Narren und nur noch ein Schatten ihrer alten Macht. Aber genug davon, zurück zu meinem Angebot. Ich kann euch Krieger verschaffen. Eine Armee von guten Kriegern.“
„Wir haben genug Krieger und wir sind in der Lage, neue zu rekrutieren. Wir brauchen eure Hilfe nicht!“
„Hört mir doch erstmal zu. Ich spreche hier nicht von Skeletten wie ihr es seid. Ich spreche von willenlosen Skeletten! Ich kann euch riesige Armeen willenloser Skelette zur Verfügung stellen, die nur eurem Befehl gehorchen, euren besten Kriegern ebenbürtig sind und zudem keine Schmerzen verspüren!“
Ein Raunen ging durch den Saal. Damit hatten die Anführer nicht gerechnet. Es waren sehr gemischte Gefühle, mit denen die Anführer dieses Angebot aufnahmen.
„Was verlangt ihr im Gegenzug? Ihr gebt uns diese Armeen wohl kaum ohne Gegenleistung.“
„Das ist richtig. Ich will eure Hilfe bei der Versklavung der Menschheit!“
„Was!?“ Dieser Ruf kam nicht von den Anführern der Skelette. Keiner ihm Saal hatte ihn gehört. Er kam von Dawn, der sich in einem Schacht versteckte, der dicht unter der Decke begann. Eine blaue Feuerwand loderte um ihn und Akriel und beide waren entsetzt über die Geschehnisse im Saal.
„Ich habe es dir ja gesagt! Diese machtgierigen Idioten machen tatsächlich gemeinsame Sache mit einem Nekromanten!“
„Nein, noch haben sie sein Angebot nicht angenommen.“
„Aber allein schon die Tatsache, dass er da ist, sagt doch alles! Sie werden sein Angebot mit Sicherheit annehmen!“ Zorn war in Akriels Stimme zu hören.
„Könnte das etwa die Bedrohung sein, von der in der Prophezeiung die Rede ist?“
„Möglich wär's. Am besten töten wir ihn gleich!“ Man hörte deutlich den Eifer in Akriels Stimme.
„Nein!“, sagte Dawn bestimmt. „Wir warten noch, wie die Anführer reagieren.“
Eine heftige Diskussion war zwischen den Anführern entbrannt. Es schien, als wären sie sich nicht einig darüber, was zu tun sei. Schließlich schienen sie sich geeinigt zu haben, auch wenn einer der Anführer damit nur bedingt einverstanden zu sein schien.
„Gut, wir nehmen dein Angebot an!“
In diesem Moment sprangen Dawn und Akriel aus ihrem Versteck und hechteten auf Mephisto zu. Alle Skelette wanden sich ruckartig zu ihnen um. Dawn schwang zwei lange Schwerter, während Akriel einen Feuerball formte, doch einer der Anführer parierte den Angriff von Dawn mit einem fein gearbeiteten Anderthalbhänder. Akriels Feuerball verpuffte wirkungslos an einem magischen Schild, das ein weiterer Anführer hochgerissen hatte.
„Verdammt!“, schrie Dawn wütend. Dann wandten sich beide gleichzeitig um, rannten auf die Tür zu, die Akriel mit einem Ball aus Feuer aufsprengte, dann stürmten sie hinaus. Drei der Anführer verfolgten sie und riefen lauthals, dass die beiden Verräter seien und einen missglückten Anschlag auf einen Gast der Anführer verübt hätten. Um wen es sich dabei handelte, verschwiegen sie und auch Dawn und Akriel fügten es nicht hinzu. Akriel schleuderte unablässig Feuerbälle nach hinten, die jedoch entweder daneben gingen oder gegen ein unsichtbares Schild prallten und verpufften. Die Anführer schrien, dass die anderen Skelette sie aufhalten sollten, doch nur wenige rührten sich überhaupt, die meisten waren völlig überfordert mit dem Geschehen. Ein einziges Skelett nahm umgehend die Verfolgung auf. Es hatte in der rechten Hand ein Schwert und in der linken eine Axt. An beiden waren lange Ketten befestigt, die sich fast wie Arme bewegten und versuchten, die Flüchtigen zu packen, doch Dawn wehrte sie immer wieder mit seinen Schwertern ab.
Etwas weiter vorne stand Galegon, der seit einiger Zeit keinen Kopf mehr hatte, woran er gut zu erkennen war. Er war ihm bei einem äußerst schwierigem, magischem Verfahren abgenommen worden, ohne ihn zu töten. Die Anführer schrien ihn an, er solle die beiden festhalten, doch er rührte sich nicht. Er sah völlig geschockt aus und schien mit sich selbst zu ringen, was er tun sollte. Da waren Dawn und Akriel schon neben ihm. Er griff nicht nach ihnen und Dawn flüsterte ihm ein kaum hörbares „Danke!“ zu, dann lief er ihnen hinterher, jedoch zu spät, um sie packen zu können, außerdem war er dem Skelett mit den Ketten etwas im Weg, weshalb dieses nicht mehr direkt nach den Flüchtigen greifen konnte. Er ging schnell wieder etwas auf die Seite, doch da waren die beiden schon fast am Ausgang der großen, unterirdischen Höhle, in der sich die Stadt ihres Skelettstammes befand. Die Wachen, die dort standen schlugen sie einfach nieder, dann rannten sie aus der Höhle. Akriel formte einen riesigen Feuerball, der den Höhleneingang in einer riesigen Explosion unmittelbar vor den Verfolgern einstürzen ließ. Dann schmolz Akriel die äußerste Steinschicht mit einer ungeheuer heißen Flamme, die unablässig aus seinen Händen strömte, zu einem Klumpen zusammen, um die Verfolger eine Weile aufzuhalten.
„Das war verdammt knapp!“ Seufzte Dawn. Außer Atem waren die beiden nicht, denn Skelette brauchten keine Luft um zu leben und atmeten deshalb auch nicht.
„Da hast du Recht. Was machen wir jetzt?“
„Ich finde... wir sollten... hast du nicht einen alten Freund, der könnte uns doch vielleicht helfen?“
„Meinst du Wishar? Der weiß doch überhaupt nicht, dass ich jetzt ein Skelett bin, er denkt bestimmt, ich wäre tot. Sofern er selbst überhaupt noch am Leben ist!“
„Ein Versuch ist es wert. Du hast doch immer erzählt, dass ihr euch so gut verstanden habt und dass er enorm viel Wissen hat.“
„Das stimmt, immerhin war er einige Jahre lang mein Lehrer. Aber ich weiß nicht, ob er, sollte er noch leben, noch immer in dieser besonderen Höhle wohnt.“
„Trotzdem, versuchen müssen wir es. Eine andere Möglichkeit haben wir nicht. Oder fällt dir sonst noch was ein?“
Nein, du hast Recht. Gehen wir meinen alten Freund und Lehrmeister Wishar besuchen!“
Es war ein stürmischer Tag. Es regnete schon die ganze Nacht und den halben Tag durch und die dunklen Gewitterwolken schienen kein Ende zu haben. Das war selbst für Dolwenia, das Land, in dem Wilson lebte, ein ungewöhnliches Frühlingswetter, denn es regnete dort zwar oft, aber meistens nicht lange und nicht stark. Er blickte aus dem Fenster. Es war kein Fenster, wie wir es heute kennen, denn Glas gab es in diesem Land kaum. Er hoffte, dass sich das Wetter noch bessern würde, denn er wollte draußen noch mit dem Schwert an seiner selbst gebastelten Übungspuppe trainieren. Viel Hoffnung gab es aber nicht mehr, denn es war schon fast Abend. Wilson lebte in einem Dorf namens Grünau, diesen Namen hatte es wegen der vielen grünen Wiesen um es herum bekommen. Sein Vater war der Schmied des Dorfes, weshalb Wilson auch ein eigenes Schwert besaß und einigermaßen damit umgehen konnte, zumindest im Vergleich mit den anderen Jungen des Dorfes. Es war kein riesiges Dorf, aber trotzdem recht modern, denn es hatte sogar eine Kanalisation, in der das Abwasser gesammelt und transportiert wurde. Er war erst ein Mal dort unten gewesen, und nur wegen einer bescheuerten Mutprobe. Als er gesehen hatte, wie dunkel und gruselig es dort unten war, war er schnell wieder ausgestiegen, aber den anderen Jungs war es genauso ergangen. Hätte ihm jemand gesagt, dass sich sein Leben in wenigen Stunden dramatisch ändern wird, hätte er wahrscheinlich nur darüber gelacht. Natürlich wollte er Abenteuer erleben. Er war 16 und wie die meisten der Gleichaltrigen, wünschte er sich nichts sehnlicher, als ein paar Ungeheuer zu bekämpfen oder eine Prinzessin zu retten. Irgendetwas abenteuerliches halt, aber das waren alles nur Hirngespinste. Wie sollte er schon ein Ungeheuer besiegen oder einer Prinzessin helfen. Er war kein Ritter, geschweige denn ein Held. Ob dieser Überlegungen schweiften seine Gedanken unweigerlich zu seinen Träumen ab. In letzter Zeit hatte er gehäuft seltsame Träume, und obwohl diese teilweise auch sehr beängstigend gewesen waren, konnte man eigentlich nicht von Albträumen sprechen. In diesen Träumen war nie etwas schlimmes passiert, aber Skelette waren vorgekommen, sehr lebendige Skelette. Es war seltsam, an einen Teil des Traumes erinnerte er sich gar nicht mehr, an den anderen aber umso genauer. Er wusste noch, wie die Skelette aussahen und dass er auch in dem Traum vor kam, nur an die Gesichter der Skelette – konnte man überhaupt von Gesichtern sprechen? – erinnerte er sich überhaupt nicht mehr. Ein Skelett hatte breite, stabile Knochen gehabt, zwei gefährlich aussehende, lange Schwerter in den Händen, und er konnte sich gut einen brutalen, gewalttätigen Gesichtsausdruck, passend zu diesem Körper, vorstellen. Moment mal... ein Skelett mit Gesichtsausdruck? Sein Verstand schien gerade nur auf Sparflamme zu arbeiten, ein Skelett konnte wohl kaum einen Gesichtsausdruck haben. Das zweite Skelett hatte weniger kräftig aussehende Knochen gehabt, einen schwarzen Mantel um die Schultern getragen und eine seltsame Aura ausgestrahlt, was eigentlich seltsam war, immerhin war es ein Traum gewesen, aber wieso hatte er dann so etwas „spüren“ können? Er wusste es nicht, aber er wusste, dass diese Aura sich äußerst mächtig angefühlt hatte. Es trug keine sichtbaren Waffen außer einem Schwert, das aus reinem Feuer zu bestehen schien. Wilson glaubte zwar nicht an Magie, aber dieses Skelett schien offensichtlich etwas Ähnliches zu beherrschen. Das dritte Skelett war noch seltsamer gewesen als die anderen. Er war sich nicht mehr ganz sicher, aber es schien gar keinen Kopf zu besitzen, obwohl es in den Geschichten von den „lebenden Toten“ immer hieß, dass ein Skelett getötet werden könne, wenn man es enthauptet. Trotzdem sah dieses Skelett nicht weniger lebendig aus wie die anderen beiden. Es trug als einziges eine Rüstung, einen Brustpanzer aus dunklem Metall, zudem zwei vergleichsweise lange Säbel, die zwar nicht so gefährlich aussahen wie die zwei Schwerter des anderen Skelettes, aber noch immer mörderisch scharf. Er wusste den Zusammenhang, sofern es denn einen gegeben hatte, zwischen ihm und den Skeletten nicht mehr, aber er wusste noch, dass sie ihm die Hände entgegengereckt hatten und ihm immer wieder drei Wörter zugerufen hatten: „Komm zu uns!“, hatten sie stetig wiederholt. Wilson fragte sich, wie die Skelette reden konnten, sich bewegen und warum sie nicht in sich zusammenfielen. Magie wäre hierfür eine gute Erklärung gewesen. Vielleicht... „Wilson, es gibt Essen!“. Seine Mutter riss in jäh aus seinen Gedanken. „Ich komme gleich!“ Dann würde er eben später seinen Gedankengang fortführen. Nach dem Essen ging Wilson zu Bett. Er wollte zwar nochmal über seine Träume nachdenken, aber er war zu müde und obwohl er es versuchte, schlief er ein, bevor er einen klaren Gedanken fassen konnte. Mitten in der Nacht schreckte Wilson auf. Er hatte wieder diesen Traum gehabt, aber diesmal war er anders gewesen, düsterer. Plötzlich wurde er gepackt. Eine Hand wurde auf seinen Mung gepresst, bevor irgendein Laut aus seiner Kehle drang. Es war zu dunkel, um etwas sehen zu können, aber trotzdem wurden seine Augen verbunden. Er wurde grob vom Bett gezerrt und offenbar aus dem Haus getragen. Er war sich nicht ganz sicher, aber da es schlagartig kälter wurde, mussten sie draußen sein. Erst nachdem er schon eine Weile mitgeschleppt worden war, fiel ihm auf, dass es gar nicht mehr regnete, dann setzte ihn jemand auf den Boden und es wurde langsam wärmer. Er hörte ein Feuer knistern, die gleichmäßigen, ruhigen Geräusche machten ihn schläfrig, obwohl es keineswegs eine Situation war, in der man einfach so einschlafen sollte. Langsam döste er ein. „Nicht einschlafen, Junge!“, eine raue Stimme hinderte Wilson am Einschlafen. „Ich weiß, du bist müde. Ich werde dir die Augenbinde abnehmen, wenn du versprichst, leise zu sein.“ Wilson nickte leicht. Die Binde wurde gelöst, aber er brauchte einen Moment, bis sich seine Augen an die neuen Lichtverhältnisse gewöhnt hatten. Er befand sich in einem gut versteckten Hinterhof. An einer Wand wuchs eine Efeuranke empor. In der Mitte des Hofes brannte ein Feuer, drumherum saßen, außer ihm, zwei Gestalten in langen, schwarzen Kapuzenmänteln. Die zwei trugen Handschuhe und Stiefel. Man sah absolut nichts von ihren Körpern, auch die Gesichter waren verhüllt. „Kennst du die Legenden der Skelette?“, fragte die linke Gestalt, sie war die mit der rauen Stimme. Wilson war verunsichert, wieso fragten ihn seine Entführer solche Dinge? „Ein paar schon“, antwortete Wilson trotzdem. „Die Skelette werden als blutrünstige Monster ohne ein Quäntchen Verstand beschrieben. Angeblich kann man sie nur durch Enthaupten töten. Es ist seltsam, dass ihr mich fragt. In letzter Zeit habe ich ständig von drei Skeletten geträumt.“ Wilson überlegte, wie viel er sagen konnte. Immerhin saßen hier zwei ihm unbekannte Gestalten, die ihn entführt hatten! Trotzdem sagte irgendein leises Stimmchen in seinem Kopf, dass die zwei keine bösen Absichten hatten und er ihnen ruhig vertrauen könne. „Eines war groß und breit gebaut gewesen. Es hatte zwei lange, gefährlich aussehende Schwerter in den Händen. Das zweite schien so etwas wie Magie zu beherrschen und trug ein Schwert aus Feuer und einen langen, schwarzen Mantel. Das dritte trug einen metallenen Brustpanzer, zwei lange Säbel und, was mich sehr verwunderte, war kopflos. Das kann, den Legenden nach, doch eigentlich gar nicht sein, oder?“ „Galegon?!“, stieß die eine Gestalt ungläubig hervor. „Was?“, fragte Wilson. „Äh..., ach nichts. Dein Traum ist wirklich seltsam.“ Die Gestalt schien nach Worten zu ringen. „Wir, ähm...“ Die beiden Gestalten flüsterten kurz miteinander, sie schienen sich über etwas nicht einer Meinung zu sein, aber offenbar gab die eine nach. „Sahen die Skelette in etwa so aus?“, fragten die Gestalten während sie die Mäntel zurückschlugen und die Kapuzen abnahmen. Darunter kamen Wilson sehr vertraute Gestalten zum Vorschein. Es waren zwei der Skelette aus seinen Träumen. Ein Schrei wollte sich seiner Kehle entringen, aber das eine Skelett reagierte blitzschnell und legte ihm die behandschuhte Hand auf den Mund. „Sei bitte still, Junge! Die Stadtwache darf uns nicht entdecken! Wir wollen dir nichts Böses!“ Wilson blieb äußerst misstrauisch und ängstlich, aber er beschloss trotzdem, sich vorerst ruhig zu verhalten. „Was wollt ihr von mir?“, fragte er mit einem leichten Zittern in der Stimme. „Wir werden dir alles erzählen, aber du musst uns erstmal zuhören. Einverstanden?“ Wilson nickte langsam. Er traute den Skeletten nicht. Wieso sollte er das auch. Sie machten ihm Angst, aber da war wieder dieses Stimmchen, das ihm sagte, dass er den Skeletten vertrauen konnte. „Zuerst musst du ein paar allgemeine Dinge über uns Skelette wissen. Es gibt sieben Skelettstämme, von denen jeder einen eigenen Anführer hat. Diese sieben treffen sich alle paar Jahre. Meisten findet das Treffen hier statt, da vier der Stämme in diesem Land leben. Wie das zustande gekommen ist, kann ich dir jetzt nicht erzählen, das würde zu viel Zeit beanspruchen. Auf jeden Fall haben diese Anführer bei der letzten Versammlung beschlossen, ein Bündnis mit einem mächtigen Magier und Nekromanten einzugehen, der sich selbst Mephisto nennt, was so viel wie Satan bedeutet. Dieser Mephisto will die gesamte Menschheit versklaven und hat den Anführern im Gegenzug für ihre Hilfe Macht und riesige Armeen voller willenloser Skelette versprochen. Es gibt durchaus einige Skelette, die gegen diese Entscheidung sind, aber außer uns Zweien traut sich kein Skelett, sich den Anführern zu widersetzen. Wir zwei wurden ursprünglich nur verbannt, aber seit einer Weile werden wir von einem Trupp Skelette verfolgt, der extra für diese Mission zusammengestellt wurde. Sein Anführer heißt Galegon, er ist das dritte Skelett, das in deinem Traum vorkam und er war einst unser Freund. Deshalb wissen wir auch, dass er den Entschluss der Anführer nicht gut heißt, aber er ist ihnen bislang trotzdem loyal geblieben. Sein Stellvertreter, Sorrow, hingegen freut sich über diese Entscheidung. Die wenigsten Skelette mögen die lebenden Völker, aber er hasst sie. Er tötet auf seiner Suche nach uns nur niemanden, weil Galegon es ihm verbietet und die Invasionsvorbereitungen noch nicht abgeschlossen sind. Drei Mal hat uns der Trupp schon aufgespürt, aber wir konnten immer entkommen. Wir wissen nicht, wo der Trupp sich im Moment aufhält, aber wir müssen damit rechnen, dass er uns auf den Fersen ist und deshalb entsprechend vorsichtig sein.“ „Und was habe ich mit der Sache zu tun? Und wie heißt ihr überhaupt?“, fragte Wilson. „Verzeih, wir haben völlig vergessen uns vorzustellen. Ich bin Dawn“, sagte das stämmigere Skelett, „und das ist Akriel.“ Er zeigte auf das andere, das vermutlich der Magier sein musste. „Deine Rolle in dieser Geschichte ist kompliziert. Es... es gibt eine Prophezeiung bei uns Skeletten. Niemand weiß, woher diese stammt, was die Anführer als Vorwand genommen haben, um sie als unwahr zu erklären und zu verbieten, darüber zu sprechen. Sie besagt, dass ein Menschenjunge einst das Volk der Skelette und die gesamte Menschheit vor einem bösen Magier beschützen werde. Die Prophezeiung liefert sogar eine genaue Beschreibung des Jungen und...“, Dawn machte eine kurze Pause, „wir glauben, dass du dieser Junge bist.“ Das Gesagte traf Wilson wie ein Hammerschlag. Während der Erzählung war er aufgestanden, nun ließ er sich wieder auf den Boden plumpsen. Er war aschfahl im Gesicht und sein Mund stand sperrangelweit offen. „Ich... ich soll... Mephisto das Handwerk legen? Wie soll ich das hinkriegen?“ „Das wissen wir leider auch noch nicht, aber wir hatten da so eine Idee. Und zwar kennen wir einen Mann namens Wishar. Er ist sehr weise und beherrscht auch etwas Magie. Akriel ist zwar mächtiger, aber die Magie der Skelette unterscheidet sich ein wenig von der normalen. Akriel kann dich deshalb keine Magie lehren, aber er vielleicht schon. Deshalb haben wir gedacht, dass...“ „Moment Mal, wie kommt ihr überhaupt auf die Idee, dass ich Magie erlernen kann?“, unterbrach Wilson ihn. „In der Prophezeiung heißt es auch, dass der Junge mächtige Magie beherrscht, und da die Beschreibung exakt auf dich passt...“ „Ich? Ein mächtiger Magier? Bis gestern habe ich nicht mal an Magie geglaubt! Ich glaube, ihr habt den falschen Jungen erwischt.“ „Wir haben fast zwei Jahre lang nach einem Jungen gesucht, auf den die Beschreibung passt, und du warst der Einzige!!! Du magst glauben, du seist es nicht, aber du musst es sein!“, es war das erste Mal, dass Akriel in Wilsons Beisein gesprochen hatte. Seine Stimme klang viel grausamer und beherrschender als Dawns, aber irgendwie konnte Wilson im trotzdem kein böses Wesen zutrauen. Wilson fand, dass die Stimme gut zu Akriels „Gesicht“ passte. In Dawns Gesicht hatte er, soweit das bei Schädeln überhaupt möglich war, keine besonderen Anzeichen erkennen können, aber Akriels Gesicht sah nicht wirklich menschlich aus, mehr wie eine grausame Fratze. Es sah dennoch fast komisch aus, denn Akriel versuchte, einen halbwegs freundlichen Gesichtsausdruck aufzusetzen. Wilson war irritiert, wie konnte man einem Skelett denn Emotionen vom Gesicht ablesen? Es schien ihm, als würden die einstigen Proportionen des Gesichts, mit Muskeln, Haut und allem, was sich dort einst befunden hatte, leicht über den Knochen hervorschimmern und eine Ahnung des eigentlich gezeigten Gesichtsausdrucks hervorrufen. „Wishar lebt hier ganz in der Nähe. Es handelt sich lediglich um ein paar Stunden Fußmarsch“, hatte Dawn das Gespräch wieder aufgenommen. Wilson war etwas verwirrt. „Wie kommt ihr überhaupt darauf, dass ich mitgehe!?“ „Du hast zwei Möglichkeiten, entweder du gehst freiwillig mit, oder du wirst gut verschnürt von uns mitgeschleppt!“ Akriel wahr offenbar niemand, der lange um den heißen Brei herumredete. „Wow, was für eine große Auswahl.“ Wilson seufzte, er hatte nicht gewusst, dass er, trotz der Lage in der er sich befand, derart sarkastisch sein konnte. „Na gut, ich komme mit, aber nur, weil ihr mir keine andere Wahl lasst.“ „Also, geht doch. Morgen brechen wir auf. Wir gehen durch die Kanalisation, so kommen wir ungesehen aus der Stadt. Ruhe dich noch etwas aus, der morgige Tag wird anstrengend.“ Ein kleiner Teil von Wilson wollte nicht einschlafen, nur von hier verschwinden. Dieser Teil traute den Skeletten kein bisschen, aber der größere Teil von ihm, wollte einfach nur noch schlafen, was seine Zweifel völlig überschattete. Außerdem vermutete er, dass die Skelette, da sie ja theoretisch gesehen tot waren, keinen Schlaf brauchten und es ihm deshalb sowieso nicht möglich war zu fliehen. Kaum, dass er sich möglichst gemütlich hingelegt hatte, schlief er auch schon ein. Wilsons Annahme stimmte, die Skelette brauchten keinen Schlaf, weshalb sie sich noch unterhielten. Dawn fragte gerade: „Glaubst du, er ist es wirklich?“ „Bestimmt! Wir waren so lange auf der Suche, und außer Wilson hat keiner auf die Beschreibung gepasst. Er muss es sein!“ Akriel war so überzeugt, dass auch Dawns Zweifel schwanden. Die zwei schliefen nach dem Gespräch zwar nicht, aber sie ruhten sich aus. Am frühen Morgen weckte Dawn Wilson, indem er ihn sanft rüttelte. „Wach auf, Wilson! Wir müssen los!“ Wilson schlug die Augen auf, schaute Dawn in die Augen und richtete sich auf. „Schon? Es dämmert doch gerade erst.“ „Ja, wir müssen jetzt los, wenn wir nicht von den Wachen entdeckt werden wollen.“ Im Hintergrund packte Akriel gerade einen flachen, aber langen Rucksack aus braunem, robustem Leder. Wilson stand auf und streckte sich. Die Nacht auf dem harten Boden hatte seinen Knochen nicht gut getan, alles tat ihm weh. Nachdem alles gepackt war und die Spuren des Feuers entfernt waren, brachen sie auf. Sie stiegen durch ein Gitter in einer Ecke des Hinterhofes in die Kanalisation hinab. Wilson war mulmig zumute und er vertraute den zwei Skeletten immer noch nicht, aber er hatte nun mal keine andere Wahl. Er wünschte, die Skelette hätten ihm erlaubt, sich noch von seinen Eltern zu verabschieden, aber er wusste genau so gut wie sie, dass es nicht möglich gewesen wäre. Was hätte er ihnen auch sagen sollen? Es täte ihm Leid, aber er müsse zwei lebendigen Skeletten helfen, einen bösen Magier zu besiegen, um die ganze Welt zu retten? Das wäre denkbar idiotisch gewesen. Selbst wenn seine Eltern ihm geglaubt hätten – was er stark bezweifelte – wäre wahrscheinlich nichts dabei herausgekommen. Entweder hätten sie ihn für verrückt erklärt und ins Bett gesteckt, oder... Wilson konnte sich keine passende Reaktion vorstellen, was geschehen wäre, wenn sie ihm geglaubt hätten. Auf jeden Fall wäre es zu keinem guten Ende gekommen. Während Wilson nachdachte, stiegen sie eine steinerne Treppe hinab. Nun hatten sie ihr Ende erreicht. Sie waren in der Kanalisation.
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Nachwort
Die gesamte Geschichte und die in ihr vorkommenden Personen und Schauplätze sind (C) by Mew1993 und ich bitte euch, diesen Text nicht zu kopieren oder sonstwas damit anzustellen. Über Kritik, Verbesserungsvorschläge, etc. würde ich mich sehr freuen! MfG, Mew1993