Viele Grenzen eines Seins

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    Das Wort zum Anfang: Da ich sehr häufig Gedichte schreibe und genug auf Lager hab um dieses Thema für ... immer zu unterhalten habe ich mich entschlossen, es noch einmal in diesem Bereich zu versuchen und ihn als Pinnwand für das zu nutzen, was sonst nur zwischen dem Anfang und dem Ende eines Papierumschlages steht.


    Leider kann ich nicht mit besonders anspruchsvollen Zeug aufwarten, noch bin ich sehr bewandert was Metra angeht (was nicht ist, kann ich nicht werden) aber vielleicht findet ja der eine oder andere etwas, dass ihn ab und zu an die Küste der Zeilen zurück schlägt - jeder findet ja eine andere Muschel schön, und an diesen Strand werden genug Muscheln gespült. Wenn für euch der Strand eher wie eine Wüste aussieht, was durchaus vorkommen kann, finden sich eure Schätze bestimmt in anderen Gedichtsammlungen, denn der Bereich hat viel interessantes und verschiedenes zu bieten. Mein Repertoire an Gedichten ist eher farblos aber vielleicht konnte ich ja genug Kontraste setzen, damit man sich nicht gelangweilt fühlt. Gedichte schreibe ich meist um unkonventionelle Bilder für Geschichten oder Ideen zu finden, daher ist es eher eines meiner Abfallprodukte. Aber es ist recycelbarer Abfall, auf den ich gerne zurückkomme.


    Kommentare: Selbst bin ich ein sehr (kommentar)fauler Mensch, aber das heißt nicht, dass ich eure Gedichte ungerne unter die Lupe nehme. Auch wenn ihr in diesem Thread vielleicht kein Feedback hinterlässt könnt ihr mir gerne einen Link zu eurem Gedichttetopic per PN schicken (Gute gibt es hier ja wie Sterne im Himmel, haha, das Sandbild habe ich schon aufgebraucht) und ich versuche Zeit dafür zu finden oder, was mir noch lieber wäre, ihr schreibt ein Gedicht heraus und tretet mit mir per PN in Dialog darüber, dann findet das ganze auf einer persönlicheren Ebene statt und die Impulse können wechselseitig gegeben werden, was viel nahrhafter ist als eine einzige Wall-of-Text in eurem Thread. Euch steht natürlich frei, dass so auch mit meinen Werken zu handhaben.


    Entstehung: Alle hier veröffentlichten Gedichte stammen aus dem Zeitraum 2005 - 2011. Leider habe ich mir nicht angewöhnt, Daten zu hinterlassen, und die Gedichte sind zusammengesucht aus Ecken und alten Blättern und längst vergessenen Notizen. Die Werke sind deshalb gezwungenermaßen zeitlos in einem besonderen Sinne. Schlimmer als diese Nachlässigkeit ist mein Gedächtnis, was bestimmt nicht mehr die ursprüngliche Entstehungsgeschichte (außer in besonderen Fällen) der Gedichte reproduzieren kann.. wenn etwas dazu gesagt werden muss, steht es in einem Subtab.


    Fang ich gleich mal an mit den 'Leitgedichten'...
    [tabmenu][tab='Über das Schreiben']
    Ein Traum wird geboren
    aus meiner Hand
    gezüchtigt, erzogen
    in Worte verbannt
    lernt zu Atmen
    der Schriften Geiste
    schreibt sich schnell nieder
    bevor er vergisst -
    dass man den Wert
    nicht in Sätzen misst
    [tab='Sommerfarben kalt']
    Trau dich
    und mal mich
    in kalten Sommerfarben
    Trau dich und tanz
    Auf verjährten Narben
    atme die Luft die noch schien so klar
    nun trägt eine Schwere sonderbar


    Fall in den Brunnen
    auf dem Weg nach Haus
    spreiz deine Arme
    und fliege hinaus
    vergrabe dich selbst
    unterm Rosenstrauch
    begieß dich mit Blut als alnächtlichen Brauch
    er wächst, du wächst
    es wird zum Wald
    strahlend in Sommerfarben kalt
    [tab='Karma']
    [subtab='Info']Aufgabe aus dem Deutschunterricht - schreibt ein neues Gedicht unter der Verwendung der folgenden vier Zeilen aus Georg Trakls "Kleines Konzert":
    - Ein Rot, das traumhaft dich erschüttert
    - Sich still zu einer Tat bereiten
    - In Mittag strömen gelbe Felder
    - Einfältig schweigen goldene Wälder


    Zumindest die letzte Strophe, die daraus entstanden ist, gefällt mir ganz gut - die letzten zwei Zeilen sind zu meinem künstlerischen Mantra aufgestiegen und geben meiner Meinung einzeln stehend eine ganz schöne Traumbeschreibung ab. Der "Zwilling des kühlen Mondenscheins" ist ein Motiv was aus meinen Geschichten stammt und das ich quasi 24/7 missbrauche :D
    [subtab='Gedicht']Im Mittag strömen gelbe Felder
    tanzen im Lichte was niemand versteht
    Einfältig schweigen goldene Wälder
    schicken die Lilien in tiefes Gebet.


    Ein Rot das traumhaft dich erschüttert
    sucht im Meer sich sein Geleit
    ein Wunsch, der schon das Ende wittert
    gestört nur von des Himmels Neid


    Sich still zu einer Tat bereiten
    im Zwilling des kühlen Mondenscheins
    die Augen zu, die Spiegel weiten
    viele Grenzen eines Seins.
    [/tabmenu]
    [Fügen Sie hier ein geistreiches Schlusswort ein]

  • Hallo, Aurora ^^
    Eine neue Gedichte Topic, yay. Da lass ich doch gleich mal meinen Kommi da, wäre zu schade, wenn deine Gedichte noch länger unkommentiert blieben.


    ~Über das Schreiben.
    Der Titel an sich ist ja schon mal ganz nett, aber irgendwie mag ich diese Titel mit "Über dieses und jenes" nicht besonders. Aber das muss ja nicht heißen, dass ich deswegen auch dein Gedicht nicht mag. Naja, wie auch immer, der Titel sollte schon viel über ein Gedicht aussagen, und das tut dieser hier eindeutig. Du beschreibst in dem Gedicht ja das Schreiben, da ist der Titel wirklich passend ^^


    Ein Traum wird geboren
    aus meiner Hand
    gezüchtigt, erzogen
    in Worte verbannt
    lernt zu Atmen
    der Schriften Geiste
    schreibt sich schnell nieder
    bevor er vergisst -
    dass man den Wert
    nicht in Sätzen misst


    Ein Traum wird geboren, damit meinst du das, was du schreibst. Schön umschrieben, aber ich hätte an deiner Stelle nicht so etwas wie Traum gewählt, sonder eher etwas anderes, da Träume nicht wirklich etwas mit Schreibwerken zu tun haben. Aber irgendwo ist das auch Geschmakssache, ob du nun ein Schreibwerk mit Traum oder einem anderen Wort umschreibst. Ein Traum wird geboren aus meiner Hand - diese Umschreibung ist wirklich sehr gut gewählt (zu dem mit dem Traun sagte ich ja bereits was), denn dieses geboren aus meiner Hand gefällt mir sehr gut. Umschreibt sehr schön, dass man alles per Hand aufschreibt, was ja irgendwie logisch ist. In Worte verbannt - an dieser Stelle macht das mit dem Traum schon mehr Sinn, denn man schreibt, wenn ich das jetzt richtig deute, seinen Traum auf, verbannt in Worte, da man es anders ja schlecht festhalten kann. Weiterhin beschreibst du sehr schön, wie dieses Schreibwerk zustande kommt, zu diesen Versen gibt es nicht sonderlich viel zu sagen, außer dass sie, wie die anderen, wirklich sehr schön geschrieben sind. Dann am Ende finde ich die Stelle schön, wo du beschreibst, dass man den Wert eines Satzes nicht messen kann, weil ein Schreibwerk, was von Herzen kommen, wo man seine Gefühle zum Ausdruck bringt, einen sehr großen Wert haben kann. Schönes Gedicht, wirklich sehr schön.


    So, das war's erstmal von mir aus. Ich Freu' mich auf weitere Gedichte von dir. Sommerfarben kalt werde ich bald auch noch kommentieren, aber dazu komm ich mal wann anders.


    Liebe Grüße, Ruki.~

  • Guten Morgen^^
    Mir kam zwar zu Ohren, dass du mich nicht sonderlich zu mögen scheinst, aber einen netten Kommi will ich dir dennoch geben. Der Startpost zB gefällt mir sehr gut und ist auch informativ. Was mir da so ein bisschen fehlt, ist ein nettes Einleitungsbild, aber das muss ja nicht sein.
    Ich knöpfe mir mal Sommerfarben kalt vor.


    Trau dich
    und mal mich
    in kalten Sommerfarben
    Trau dich und tanz
    Auf verjährten Narben
    atme die Luft die noch schien so klar
    nun trägt eine Schwere sonderbar

    __________________________________
    Die ersten zwei Verse sind schon mal eine sehr schöne Einleitung, die einen neugierig auf weiteres macht. Der dritte Vers scheint ja zum selben Satz zu gehören. Das kommt ein bisschen komisch rüber, aber es ist mal was neues. Wenn du schon die Satzzeichen weg lässt, kannst du in jeder neuen Zeile groß schreiben um ein bisschen Struktur rein zu bringen. Nun, das Komische daran ist eigentlich nur, dass du erst drei zusammengehörender Verse und dann vier hast.
    Ich nehme mal an, dass du zu wem schreibst und gewisse Veränderungen dich dazu bewegt haben, dieses Gedicht zu verfassen. Leider hast du nicht geschrieben, was dich dazu inspiriert hat...


    Fall in den Brunnen
    auf dem Weg nach Haus
    spreiz deine Arme
    und fliege hinaus
    vergrabe dich selbst
    unterm Rosenstrauch
    begieß dich mit Blut als alnächtlichen Brauch
    er wächst, du wächst
    es wird zum Wald
    strahlend in Sommerfarben kalt

    __________________________________
    Ich kann nicht alles klar zuordnen. Sprich, es ist mir nicht klar, welche Verse nun zusammen gehören und welche nicht. Es wäre wohl doch besser gewesen, genau wie bei der ersten Strophe, mehrere kleine daraus zu machen, aber das passt auch so. Die siebte Strophe ist viel zu lang, im Vergleich zu den anderen. Die ersten vier Verse scheinen erst schlecht zu beginnen und dann gut zu werden, wobei herausfliegen auch damit verbunden sein kann, dass man stirbt und als Engel in den Himmel fliegt (ich habe eine blühende Fantasie '_'). Auch beim nächsten Abschnitt, den ich mal als einen ansehe, hast du es ähnlich gemacht. Nur dass du es hier genau umgekehrt gemacht hast. Das gefällt mir wirklich sehr gut. Ich weiß jedoch nicht, als was ich die letzten drei Verse werten muss und würde mich freuen, wenn du mich aufklären könntest.


    Da ich mich noch nicht zum Titel geäußert habe, werde ich das mal an dieser Stelle tun. Auch wenn ich in der ersten Strophe und in der fast ganzen zweiten nichts, das ich mit dem Titel in Verbindung bringen würde, entdeckt habe (bis auf das Malen), passt er ganz gut, denn der letzte Vers der zweiten Strophe erwähnt genau diese Worte. Das wirkt echt einzigartig und erzielt einen tollen Affekt. Klasse, nur weiter so!

  • Hey Ho :)
    Mir hat der Titel gefallen, weswegen ich mich einfach mal hinein geklickt habe. ^,^
    Zwar hat Chocolate das schon gemacht, aber dennoch möchte ich ebenfalls auf Sommerfarben kalt eingehen, da es in mir die meisten Interpetationsansätze ausgelöst hat.


    Zitat

    Trau dich
    und mal mich
    in kalten Sommerfarben


    Trau dich
    Eine Aufforderung an das lyrische Du. Es soll etwas tun wofür es vorher noch nicht den Mut hatte, eigentlich eine recht nette Sache jemanden Mut zu machen.


    und mal mich
    Hier wird es interessant. Jemanden zu zeichnen kostet ja eigentlich nicht so viel Überwindung, es geht hier aber wohl auch mehr um die Symbolik.
    Ich schätze die Person soll das Lyrische Ich darstellen, beziehungsweise so von ihr reden.
    Da wird besonders der dritte Vers interessant, die kalten Sommerfarben.
    Wenn ich an Sommerfarben denke, denke ich meist an fröhliche Farben wie Rot, Orange, Gelb. Genauso geistern in meinem Kopf Bilder von einem Strand mit vielen bunten Wasserbällen, Sonnenschirmen und spielenden Kindern fest.
    Also Sommerfarben -> Fröhliche (warme) Farben.
    Das kalt steht dazu natürlich im krassen Kontrast und springt einem quasi direkt ins Gesicht.
    Ich vermute hier einfach mal es soll meinen, dass alles so aussieht als sei es in Harmonie vereint, doch in Wahrheit ist es bloß Fassade und ein eisiges (böses?) Gemüt steckt dahinter.


    Nehmen wir nun Vers zwei und drei zusammen, so ergibt sich die Aussage, dass das Lyrische Du so tun soll, als würde es dem Ich fabelhaft gehen.
    Das dem nicht so ist, erkennt man an den kalten Sommerfarben.


    Zitat

    Trau dich und tanz
    Auf verjährten Narben
    atme die Luft die noch schien so klar
    nun trägt eine Schwere sonderbar


    Trau dich und tanz
    Auf verjährten Narben

    Oh eine erneute Symbolik und eine so schöne noch dazu. :]
    Sehen wir uns erst einmal die Narben an, diese entstehen ja meist durch Wunden, in diesem Falle sind wohl Seelische Wunden gemeint.
    Dass die Person darauf tanzen soll, meint wohl, dass diese die Narben ignorieren soll.
    Spontan kam mir der Satz
    "Auf Gefühlen herumtrampeln"
    in den Kopf, und ich glaube, dass genau das hier gemeint ist.
    Dass das Lyrische Ich hierzu auffordert finde ich sehr interessant, denn sowas wünscht sich ja eigentlich niemand.
    Hier kommt meiner Meinung nach ein sarkastisches, kauziges (zickiges?) Verhalten rüber.
    Das Ich scheint, obwohl die Narben verjährt sind, immer noch gekränkt zu sein, doch die zweite Person im Bilde versucht dies zu ignorieren.
    Hierzu passt auch wieder das Zeichnen in kalten Sommerfarben.


    atme die Luft die noch schien so klar
    nun trägt eine Schwere sonderbar

    Die letzten beiden Verse in dieser Strophe bringen noch einmal den Konflikt schön zur Geltung.
    Früher war alles in Ordnung, die Luft war schön klar, doch nun sieht es nur noch danach aus.
    Wenn man die Sache näher betrachtet, bemerkt man, dass da etwas ist.
    Es schwebt etwas in der Luft, wie man so schön sagt und dieses Etwas ist wohl die Spannung, die zwischen den beiden Menschen herrscht.



    Zitat

    Fall in den Brunnen
    auf dem Weg nach Haus


    BANG!
    Hier merkt man es deutlich, das lyrische Ich scheint das Du zu hassen.
    Mehr gibt es dazu wohl nicht zu sagen, deswegen rasch weiter.


    Zitat

    spreiz deine Arme
    und fliege hinaus
    vergrabe dich selbst
    unterm Rosenstrauch


    Wenn man hinaus fliegt, bedeutet dies ja meist, dass man frei ist/sein will.
    Doch gleichzeitig wird das Du aufgefordert sich selbst zu begraben und es scheint so als würden diese beiden Dinge immer parallel ablaufen.
    Wenn also das Du versucht zu fliehen, wird es sich damit das eigene Grab schaufeln.
    Finde ich eine schöne Stelle, und einen guten Kontrast.


    Zitat

    begieß dich mit Blut als alnächtlichen Brauch


    Mit Blut gießen? Keine schöne Vorstellung.
    Ich schätze es handelt sich um das Blut des Lyrischen Ich, welches ja immer noch wütend ist beziehungsweise Schmerz empfindet.
    Gleichzeitig könnte mit Blick auf die folgenden letzten Zeilen, das Blut für Lüge stehen.
    Das Lyrische Du, soll ja so tun, als sei alles in Ordnung und diese Lüge weiter halten.
    Sodass daraus bald ein ganzer Wald (oder eine ganz große Lüge) entsteht.
    Der Schlusssatz verdeutlicht dies noch einmal ganz schön, der Wald leuchtet in kalten Sommerfarben, und mit genau diesen Farben wurde ja diese Lüge über die intakten Gefühle beschrieben.


    Fazit:
    Es gab wohl einen Konflikt zwischen dem Du & Ich, der bis heute nicht geklärt ist.
    Während das Du versucht so zu tun als sei nichts, bleibt das Ich nachtragend und wird ihm wohl ewig die Sache vorwerfen, bis die zwei sich ausgesprochen haben.


    Ein interessantes Thema, denn oft haben wir solche Dinge ja in der Realität. Wie gern versuchen wir vor Problemen zu fliehen und sie zu ignorieren.
    Dumm nur, dass dies nicht auf Dauer funktionieren und - wie in diesem Falle - Hass und noch mehr Probleme mit sich ziehen kann.


    Gefällt mir dein Gedicht, vielleicht liest man ja noch mehr von der Sorte. :)
    Gruß, Gera

  • Hallo Aurora,


    Ich mag deinen Starterpost Aurora, wobei ich mir bei dir fast schon ein kleines Bild wünschen würde. Etwas simples, was zwar nicht den Blick auf sich zieht, aber doch stark ist :3
    Der Titel ist schön gewählt- alleine über ihn könnte man jetzt wirklich lang philosophieren. Jedoch bin ich gerade nicht in dieser Stimmung, aber wenn du meine Gedanken dazu hören willst, kann ich diese gerne für dich zusammenfassen.


    Da ich wiedermal merke, wie schwer es mir fällt Gedanken in Worte zu formulieren, dachte ich, es wäre der passende Moment das Gedicht "Über das Schreiben" zu kommentieren.


    Ein Traum wird geboren
    aus meiner Hand

    Ein recht positiver Einstieg. Dass die Hand hier der 'Ursprung' für das Geschriebene ist, habe ich schon bei vielen Dichtern gesehen. Ich finde diese Formulierung immer wieder interessant, da man ja eigentlich meinen könnte, es wäre eher der Kopf, die Gedanken selber aus denen dann etwas entsteht. Der Bezug zur Hand ist für mich ein Zeichen, dass es sich wirklich um das Geschriebene Wort handelt. Gedanken - oder hier Träume- also etwas abstraktes werden fassbar gemacht. Gleichzeitig muss man hier schon bedenken, ob die Hand dies überhaupt vermag. Einen Traum tatsächlich fassbar machen... Deutet sie diesen nicht einfach nur an?
    Da kommt mir auch schon ein weiterer Gedanke. Ein Traum ist selber oft nur eine unscharfe Projektion von Gedanken oder Gefühlen. Nie zeigt ein Traum genau das an, was ihn eigentlich hat entstehen lassen. So könnte man es vielleicht auch interpretieren. Die Hand kann nur den Traum entstehen lassen, niemals all die Gedanken und Gefühle, die sie dazu veranlasst haben. Der Traum hier, als vages Bild von dem, was man sagen möchte.



    gezüchtigt, erzogen
    in Worte verbannt

    Oh ja. Wie oft kämpfe ich genau mit diesem Problem, sobald ich mich an einen Text setze oder jemandem erklären möchte, was ich fühle. Worte können so starr sein, in eine bestimmte Richtung gelenkt, dass dein Gedanke sofort den Sinn verliert, sobald du ihn formulierst. Oder er wird viel zu eingeschränkt ausgedrückt. Worte setzen Grenzen, abhängig von der Interpretation eines jeden Individuums. Der Gedanke/die Idee, der/die ursprünglich so frei und grenzenlos im Kopf existierte wird in ein bestimmtes Format gesetzt, sobald man es niederschreibt (oder auch ausspricht). Ich bin am Ende oft unzufrieden mit dem, was ich produziere, weil ich merke, es ist nicht das, was ursprünglich dastehen sollte. Worte sind manchmal wie eine Vakuumverpackung aus Plastik, die deine Gedanken versucht zu konservieren, aber sie dadurch eher zerstört.


    lernt zu Atmen
    der Schriften Geiste

    Das ist schön...
    Ein Geist ist wieder etwas ohne feste Form und des Schriftes Geiste deswegen wohl dem Gedanken näher, als das niedergeschriebene Wort. Diesen Geist atmen, hmm... Also in sich aufnehmen, verinnerlichen und dadurch von den Grenzen des Wortes befreien. Wichtig ist hier wohl vor allem das Verb 'lernen' <3 Lernen ist ein Prozess und bedeutet außerdem, dass man diese Fähigkeit, die man erlernen soll, noch nicht hat. Eine schöne Aufforderung, fast schon wie "Lest doch das, was hinter den Worten steckt und zwischen den Zeilen verborgen liegt". Das ist tatsächlich auch etwas, was ich Menschen allgemein empfehlen würde. Nicht alles so hinnehmen, wie man es auf den ersten Blick wahrnimmt. Sich seiner Umgebung mehr bewusst werden und darüber hinaus gehen. So ein Baum zB. ist ja nicht einfach nur ein Stamm mit Ästen und Blättern (also nicht nur ein 'Wort'). Der Baum ist alt, hat viel erlebt. Kinder sind drauf geklettert, Insekten suchen Schutz, Vögel bauen Nester, er hat Winter durchgestanden, Verletzungen, Blätter verloren, neue wachsen lassen und und und...



    schreibt sich schnell nieder
    bevor er vergisst -
    dass man den Wert
    nicht in Sätzen misst

    Manchmal sitze ich da und versuch mir tolle Formulierungen zu überlegen, damit mein Gedicht nach etwas 'besonderem' klingt. Aber im Grunde wird es nur immer schlimmer, je länger man versucht ein originelles Wort zu finden. Man entfernt sich immer mehr von dem, was man eigentlich sagen wollte. Manchmal verleugnet man selber, der schönen Formulierung zuliebe, den Sinn. Ganz frei nach dem Motto "Das ist zwar nicht ganz das, was ich wollte, aber es klingt besser". Hüten sollte man sich davor. Und da kommen wir auch zu den letzten zwei Versen bzw. Zeilen. Das ganze Gedicht will genau das aussagen. Man sollte am Ende nicht danach beurteilen, was dasteht und wie viel dasteht, sondern was es aussagt. Wie viel Mühe dahinter steckt und welche Gedanken. Darauf kommt es letztendlich an. Etwas super formuliertes, kann völlig seelenlos sein, während ein paar simple Worte die Welt erklären.



    Die Aufteilung hat keine Bedeutung, nur dass ich jeweils zu den Zeilen separate Gedankengänge hatte. Deine Wortwahl gefällt mir. Was mir auch auffällt ist, dass man auch durch die Hand erziehen und züchtigen kann. Ist ein interessanter Zusammenhang (also, für mich XD). Die Verwendung von Traum und Geist spricht mich auch an, da beides zwar irgendwie ähnlich ist, aber doch sehr unterschiedlich (falls du meinem Gedanken folgen kannst).
    Es ist einfach ein Thema mit dem ich mich sehr oft beschäftige. Alleine schon, wenn ich mich mit Menschen unterhalte. Meine Gedankengänge triffst du gut :3 Deswegen gefällt es mir auch super.Allgemein freu ich mich von dir mal ein Gedicht zu lesen ^__^



    .: Cassandra :.

  • @Rukiia Danke für deinen Post, freut mich, wenn es dir gefällt und es war auch sehr interessant zum Beispiel die Wandlung deiner Auffassung des Wortes "Traum" innerhalb der Interpretation zu lesen.


    Chocolate Du scheinst da etwas missverstanden zu haben, wenn eine Klärung in deinem Sinne ist, spreche mich doch bitte per PN an.
    Ansonsten danke ich dir für deine Worte. Ich kann dein Anliegen verstehen, allerdings habe ich nicht vor das Gedicht noch in kleinere Strophen einzuteilen und Satzzeichen zu setzen, da ich ganz bewusst Enjambements verwendet habe. Deine Kritik ist natürlich trotzdem mehr als in Ordnung, da (so kommt es mir zumindest vor) du hier nicht dein gewöhnliches Verständnis von den angesprochenen Punkten antriffst. Vielleicht gefällt dir eines der folgenden Gedichte formell mehr?


    @GeradaksFan Danke, es hat mir viel Freude bereitet deine Interpretation zu lesen. Ein paar Eckpunkte hast du ganz anders angesteuert als intentioniert, was mir gezeigt hat dass ich einige Formulierungen vielleicht überdenken sollte und das ist einfach schön ist, dass jeder etwas anderes in Worten finden kann :3


    Cassandra Das mit dem Bild ist son Layout-Ding - macht meiner Meinung nach den Startpost ästhetischer, jedoch will ich eigentlich um keinen Fall etwas, was eine besondere atmosphärische Ausstrahlung hat (oder sonstige Assoziationen mit sich zieht) weil mir besonders bei den Fanstories während meiner Mod-Zeit aufgefallen ist, dass man sie völlig anders aufnimmt (meist besser, da die gewünschte Atmosphäre verstärkt wird), wenn ein Bild vorangestellt wird. Klar kann man jetzt auch über den Einfluss des jeweiligen Stils und Avatars diskutieren, aber da man diese öfter sieht denke ich, dass sie sowieso schon längst mit dem Konstrukt des Forums an sich und wie man es aufnimmt verschmolzen sind. Und ich möchte gerne, dass die Worte getrennt von diesen zusätzlichen Eindrücken (wie zum Beispiel ein starkes Bild) aufgenommen werden, so gut es geht. Um das ästhetische nicht zu vernachlässigen, habe ich jetzt einfach mal einen Lösungsansatz im Startpost - ein Bild, was aus Worten besteht, die ich häufig in Gedichten verwende. Nicht nur eine Rüge für mich, dass ich endlich mal andere Wörter benutzen sollte, sondern auch ein paar wörtliche Eindrücke ohne ganz fehlzuleiten, hoffe ich...


    Zur Interpretation: Du bist da akkurat wie gewohnt, und ich kann mir vorstellen, dass du zu dem Gedicht natürlich auch besonderen Zugang hattest da du selbst Gedichte formulierst und wir alle irgendwann irgendwie irgendwo mal den gleichen Problemen beim Prozess begegnen. Danke für deinen Beitrag :3
    ______________________________________________________


    So, hier mal das nächste Dreiergespann. Diesmal nicht wirklich einer Kategorie zugeordnet. Ich habe Zahlen entscheiden lassen...


    [tabmenu][tab=Kannst du noch zählen?]
    Eins zwei vier
    Ich kann nicht mehr zählen
    kein Laut hilft mir mehr
    das Rechte zu wählen
    ich kann nicht weiter
    nicht weiter als zwei
    weiter als zwei oder vorbei


    schwarz weiß schwarz
    ich kann nichts mehr sehen
    von den Farben die waren
    kann nichts mehr verstehen
    Vermisse das grau
    und zähle bis drei
    weiter als zwei ist es vorbei


    und kannst du mir sagen
    was der Wind heute singt?
    Ob heut' dein Traum in der Höhe zerspringt?
    Sag nichts, selbst wenn du wirst gefragt
    dein Ende von mir auf Morgen vertagt.
    [tab=Leg das Gewand an]
    (Eigentlich unbenannt, aber für diese Art von Gedichten werde ich hier einfach die erste Zeile als Titel wählen weil ich davon einfach zu viele habe Q_Q.)


    Leg das Gewand an
    aus Purpur und Blut
    mach es zu Eisen
    das tut dem Fleisch gut
    Polier das Metall
    mit deines Feindes Wein
    Es spricht nicht, verdreckt
    nur fremdes Gebein.


    Die Sehnsucht springt nicht auf dich über.
    Der Alkohol betäubt dich nicht.
    Die Sehnsucht springt nicht auf dich über.
    Den ein Toter sträubt sich nicht.


    Die Taube zerfliegt
    zerfliegt zu schnell
    die Glocken läuten noch zu hell
    aus dem Buch hast du von Frieden erzählt
    und heute bewusst Korruption gewählt.
    [tab=Vernunft]
    Ich nenn mich den größten Feind dieser Welt
    der kleinste Laut der aus dir drängt
    der Freund der Freunden gut gefällt.


    Ich bin der größte Feind dieser Welt
    kein System kann mir mir stehn
    doch wenn man's Todesurteil fällt
    muss alles mit mir untergehn.


    Ich bin die Migräne, der ewige Fall
    Ich bin nicht der Stern der die Augen lenkt
    Ich bin der Planet im unendlichen All
    der brennend deine Seel' versengt.[/tabmenu]
    Adios Amigos! ~

  • Sei gegrüßt holde Maid,


    wie du siehst habe ich endlich mal wieder meinen Weg zu deinen Gedichten gefunden. Das Thema soll keinesfalls in Vergessenheit geraten, denn ich find deine Gedanken und Formulierungen einfach immer wieder aufs Neue interessant und etwas fremdartig (was positiv gemeint ist XD).
    Deswegen nehm ich mir mal ein Werk vor, dessen Thematik mir in letzter Zeit (leider) etwas öfters brutal im Dunklen begegnet ist.



    Vernunft
    ist hier der Titel. Ein schönes und zugleich hässliches Wort in meinen Augen. Das ist eines dieser Dinge im Leben, wo man oft höchst subjektiv entscheidet, wann man es will und wann nicht. Zudem ist das so ein unglaublich breit gefächerter Begriff, der Werte, Wissen, Erfahrung, Theorien, Zusammenhänge, Moral und und und umfasst. Das ist auch die eine Sache, die uns angeblich von anderen Lebewesen unterscheidet. Das nehmen wir uns heraus. Ein schwieriges und doch alltägliches Wort. Mal schauen was du damit machst.


    Ich nenn mich den größten Feind dieser Welt
    der kleinste Laut der aus dir drängt
    der Freund der Freunden gut gefällt.

    Recht widersprüchlich beginnt es auch hier. Ich erlaube es mir mal zu sagen, dass hier die Vernunft personifiziert wurde und dementsprechend das Lyrische Ich ist. Und sie bezeichnet sich hier gleich sowohl als Feind, als auch als Freund. Der größte Feind dieser Welt kann die Vernunft wirklich sein, vor allem dann, wenn sie gegen das spricht, was man eigentlich gerne tun würde. Egal worum es geht, irgendwo hat die Vernunft ihre Finger mit im Spiel, schließlich ist sie ja auch was allzu menschliches. Wir beginnen und beenden Kriege aus scheinbar vernünftigen Gründen, wir handeln aus scheinbarer Vernunft heraus (zumindest versuchen wir es) und es ist immer verlangt „vernünftige“ Entscheidungen zu treffen. Egal wo wir sind oder was wir tun, wir werden von der Vernunft bedrängt.
    Und doch sprichst du hier auch die andere Seite an. Zumindest sehe ich das so, dass gerade die Vernunft uns Menschen umgänglich macht. Da auch sowas wie Erfahrung und Moral mit reinspielen, ist es nun mal so, dass vernünftig sein oft damit zusammenhängt, andere mit in seine Entscheidungen zu beziehen und nicht zu egozentrisch zu denken. Sonst ist die Gefahr groß, dass es nicht funktioniert. Dementsprechend ist die Vernunft natürlich der Freund eines Dritten. Vor allem dann, wenn wir uns selber „richtig benehmen“ und es dem anderen zu Gute kommt.
    Äußerlich betrachtet haben wir mit Welt und gefällt einen unreinem umrahmenden Reim, wobei auch drängt doch sehr ähnlich klingt, wodurch es beim Lesen doch alles ineinander verschmilzt. Die kleine Anapher tut auch ihr übriges und verbindet durch die Wiederholung von „der“ beide Aussagen mit dem ersten Vers, da es wie eingefügte Relativsätze klingt. Gleichzeitig klingt das mit der immer wieder männlichen Kadenz jedes Mal abschließend, gar absolut in der Aussage, was den Inhalt nochmal etwas in den Kopf hämmert; „ist so. Punkt.“.


    Ich bin der größte Feind dieser Welt
    kein System kann mir mir stehn
    doch wenn man's Todesurteil fällt
    muss alles mit mir untergehn.

    Mal vorwegnehmen, soll das eine „mir“ im zweiten Vers ein „mit“ sein?
    Der einleitende Vers birgt eine inhaltliche Wiederholung, nur diesmal ist es als Fakt dargestellt. „Kein System kann mit mir stehen“ lässt mich auf meine Aussage zurückgreifen, wie breit gefächert dieser Begriff ist. Gerade da die Vernunft so viel in sich vereint, ist es nahezu unmöglich ihr irgendwas „recht zu machen“. Es ist ein recht wandelnder Begriff und es kann wirklich nichts „stehen“, das mit etwas so fließend veränderbarem in Verbindung steht. Vor allem nicht, wenn es irgendwie darauf aufbaut. Wenn das Fundament unseres Systems bricht, sich ändert, dann kann das Gehäuse darauf keinen festen Bestand haben. Ich mag hier die Wahl des Wortes „System“. Ich hoffe es stört nicht, wenn ich ein wenig pädagogisch ausschweife :x Unser Kopf, Gehirn, unsere Gedanken bauen sich auch aus Systemen auf. Wir Kategorisieren, wir packen in Schubladen, setzen (für uns) sinnvolle Verbindungen und Zusammenhänge, erweitern, ersetzen und verändern diese Strukturen tagtäglich. Aus all diesen Dingen baut sich auch unsere Vernunft auf. Ich kann nur insofern vernünftig handeln, wie es mein Wissen und meine Erfahrungen zulassen. Auf der anderen Seite baut sich das alles auch durch die Vernunft auf. Je nachdem, was ich für Erfahrungen, Eindrücke, Kenntnisse usw. habe, baue ich meine Strukturen. Also ein echt interessantes Wechselspiel, wo nicht ganz klar ist, was zuerst da war. Der Ansatz der Vernunft oder die dazugehörige Struktur – das System. Genau das drückt diese Strophe so gut aus. Nichts kann stehen, aber sobald man die Vernunft komplett „kickt“, fällt alles in sich zusammen. Unser System kann nicht ohne Vernunft funktionieren, den das Miteinander würde ziemlich darunter leiden, wenn wir nur instinktiv entscheiden und handeln.
    Diesmal haben wir hier vier Verse, die man inhaltlich aber in zwei Teile trennen kann. Der erste spricht von der „zerstörerischen“ Seite der Vernunft als Feind, während der zweite eher anspricht, dass diese auch wieder wichtig ist. Das Wechselspiel zwischen diesen beiden Seiten, wird formell durch den Kreuzreim verstrickt, was ich doch sehr schön finde.


    Ich bin die Migräne, der ewige Fall
    Ich bin nicht der Stern der die Augen lenkt
    Ich bin der Planet im unendlichen All
    der brennend deine Seel' versengt.

    Oh, was für eine wunderschön metaphorische Strophe. Solche Metaphern lassen mein Herz höher schlagen, da die Bilder, die sie wecken, episch sind. Zwischen all den malerischen Worten, wie „Stern“, „Planet“, „versengen“ und „ewig“ klingt „“Migräne“ so ernüchternd. Aber es ist wirklich gut getroffen. Ein quälender Schmerz im Kopf ist diese Vernunft wirklich.. Und je unpassender desto schmerzhafter wird es. Auch den „ewigen Fall“ hier als Vergleich zu nehmen finde ich sehr interessant. Gerade das Fallen zwingt uns doch wieder aufzustehen und es neu zu versuchen, was in unserer Entwicklung, im ständigen Lernprozess so unglaublich wichtig ist. Hier wären wir auch wieder bei den Systemen in unserem Kopf, die niemals still stehen, sondern immer wieder neu zusammengesetzt werden. Dieses ewige Fallen bringt uns überhaupt einen Schritt weiter. Und wieder die eher „negative“ Seite an dem ganzen. Vernunft leitet uns nicht, da sie auch irgendwo durch uns erst entsteht. Es ist also kein hübscher Stern von Bethlehem der uns ans Ziel führt. Vor allem ist es nichts, das von außen auf uns einwirkt. Das führt zu den letzten beiden Versen und der Metapher, die mir hier am meisten zusagt. „Ein Planet im unendlichen All“; irgendwo ist die Vernunft existent, aber nicht wirklich zu finden, zu deuten. Doch sie erreicht uns in unserem innersten, in das, was uns tatsächlich als Persönlichkeiten ausmacht – unsere Seele. Ich liebe dieses Verb „versengen“. Es ist so stark und vor allem „nachhaltig“. Wenn uns etwas versengt, dann wird was verändert an der Form, an der Oberfläche und es dringt als intensiver Schmerz bis ins Innerste. Zudem bleibt eine Narbe zurück. Die Vernunft, egal wie und wo wir sie machen, hinterlässt immer Spuren. Sie ist die Spur und wird wiederrum durch Spuren gelenkt/mitgebildet. Selbst wenn du nochmal die gleiche Stelle versengst, wird die neue Verletzung auf der alten aufbauen.
    Wieder eine Anapher, die sehr gut betont und das Augenmerk auf die Nomen richtet. Die Verstrickung wieder durch die Kreuzreime passt und ich find es gut, dass das Schema hier beibehalten wurde. Ist durchaus vernünftig :D



    Insgesamt find ich die Wortwahl wieder toll. Hat etwas leicht düsteres und starkes bei solchen Begriffen wie „Welt“, „Todesurteil“, „untergehen“, „fallen“, „ewig“, „Fall“, „unendlich“ usw. Der ganze Begriff der Vernunft wird sehr groß genommen und allgemein gehalten. Die Doppelseitigkeit dieses Themas wurde so schön dargestellt und es hat wirklich Spaß gemacht, die Widersprüche zu lesen. Diesmal ist das Gedicht nicht ganz so abstrakt in seiner Wortwahl, wie viele andere deiner Werke, was ich im Bezug zum Inhalt auch gut finde, da man „vernünftige“ Worte eigentlich immer verstehen sollte (nur nicht immer, was sie wirklich bedeuten, lol). Passt also hier ganz gut, dass es eine recht bodenständige äußere Form ist.


    Bevor ich es vergessen; ich mag das Bild, das du letztendlich genommen hast. Optisch funktioniert es sowieso und auch „inhaltlich“ passt es doch gut zu dir. Deine Werke konzentrieren sich wirklich auf die Worte in ihrer Stärke, da kann man doch nichts Besseres dazu finden.
    Somit verabschiede ich mich mal hiermit und hoffe, dass ich irgendwann mal den Kopf genug frei habe, um mich auch an die anderen Werke zu wagen. Ansonsten hoffe ich doch, dass du dieses Topic selber nicht vergessen hast.



    .: Cassandra :.