Acryllacke

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  • Mit diesem Tutorial möchte ich euch das schöne Medium Acryl als Lack vorstellen und euch erklären, wie man es benutzen kann. Dabei ist zu beachten, dass Acryllacke etwas anders funktionieren als normale Acryle, wie ihr sie aus Tuben kennt.Was braucht man also für das Arbeiten mit diesem Material? Rein theoretisch nur einen Pinsel, Wasser und ein Blatt Papier. Dazu gibt es aber noch kleine Feinheiten, die es zu beachten gilt.


    Grundlagen



    Die Farben


    Die Acryllacke kommen in praktischen Tiegelchen daher und diese kann man für wenig Geld in sehr vielen Hobbyläden umme Ecke kaufen, bzw. aus dem Internet bestellen. Ich selber nutze die Farben von Hobbyline. Da ich nur diese bisher verwendet habe, kann ich leider nichts zur Qualität der anderen Hersteller (zB. Marabu) sagen.


    Hobby line Mattfarben
    http://www.c-kreul.de/Acryl-Mattfarben.249.0.html


    Hobby line Glanzlacke
    . http://www.c-kreul.de/Acryl-Gl…5D%2Findex.php%3Fid%3D500


    Mit 69 Farbtönen im Bereich der Mattfarben ist der Bedarf sehr gut abgedeckt. Meine e iner hat nicht alle Farben und kommt dennoch sehr gut ohne Mischen aus, und selbst wenn das Angebot nicht ausreicht, können die Farben untereinander problemlos zusammengematscht werden- auch unter Glanzlacken.
    Die Acrylfarben sind sehr ergiebig, sodass ein kleines 20ml Fässchen vollkommen ausreicht und man nur dann auf größere Mengen zurückgreifen sollte, wenn man einen gewissen Ton besonders oft verwendet (bei mir wären das zum Beispiel Weiß, Schwarz, und Himmelblau)
    Und weil sie wasserfest sind, solltet ihr darauf achten, dass ihr unter eurem Bild ein Schmierpapier oder Zeitung auslegt und alte Klamotten tragt, die ruhig schmutzig werden dürfen.



    Das Papier


    Leinwand ist natürlich optisch das Ansprechendste, aber leider auch sehr, sehr kostspielig. Nichtsdestotrotz gibt es viele preisgünstige Alternativen in Papierform, die das geschickt ausgleichen können.
    Es existieren so viele verschiedene Papiersorten, wie es im Wald Bäume gibt, da ist es natürlich schwer, sich für das Richtige zu entscheiden. Im Endeffekt muss jeder für sich selber entscheiden, welches Material er verwenden möchte, doch gibt es eine feste Faustregel, die man sich ganz leicht merken kann: Die Stärke des Papieres sollte nicht unter 220g/m² liegen. Am besten sind natürlich Werte, die weit höher sind. Also in kurz: Je schwerer, desto besser. Dadurch verhindern wir, das das Papier sich unschön wellt und sich nicht mehr scannen/ abfotografieren/ rahmen lässt.
    Zusätzlich kann man auch noch auf die Beschaffenheit achten, bzw. auf die Struktur. Es gibt Hersteller, die Blöcke so anlegen, dass ein Blatt auf einer Seite strukturiert ist und auf der anderen Seite eine glatte Oberfläche anbietet. Je nach Geschmack und Bedarf kann man also aussuchen, was man nutzen möchte.
    Dabei ist aber zu beachten, das bei einer groben, strukturierten Oberfläche sich die Farbe gleichmäßiger verteilen lässt und sich somit für größere Flächen eignet. Bei einer sehr Glatten hingegen können sich Striemen bilden, sind aber für sehr detaillierte Bilder ohne große Flächen empfehlenswert, weil kleinere Feinheiten sich so leichter umsetzen lassen.


    - Papierstärke über 220g/m²
    - Struktur für Bilder mit großen Flächen für Gleichmäßigkeit
    - Glatte Oberfläche für Details



    Der Pinsel



    Beim Pinsel kann man ruhig knauserig sein, denn es gibt bei den Acrylfarben einen wesentlichen Haken: Die Farben sind nach dem Trocknen wasserfest und selbst nach sehr gründlichem Ausspülen können Reste zurückbleiben, die die Haare am Pinsel verkleben und ihn somit unbrauchbar machen. Ich rate von Verdüngungen zum Reinigen angetrockneter Pinsel ab, weil die Sache nicht ganz ungiftig ist.
    Es reichen billige Pinsel aus, die aber von der Qualität her so gut sein sollten, dass sie nicht haaren.


    Hier habe ich Pinsel für den Hintergrund und die Hautflächen genommen, die flach und breit sind, bzw. härtere Bosten haben und für die Kleidung und Haare habe ich welche verwendet, die spitz zulaufen und weiche Härchen vorweisen.


    Persönlicher Tipp: Pinsel von Kolibri in Stärke vier- meine Allzweckwaffe für fast alles.



    Der Unterschied zwischen Mattfarben und Glanzlacken- Für welche soll ich mich entscheiden?


    Grundsätzlich kann ich sagen, das man sich für keines von beiden zwangsweise entscheiden muss. Sie lassen sich hervorragend untereinander mischen und kombinieren, dennoch kann ich es nicht empfehlen nur Ganzlacke zu benutzen. Im Gegensatz aber können Mattfarben auch allein wunderbar funktionieren.
    Aber kommen wir nun zu der genaueren Beschreibung der Eigenschaften:
    - beide sind wassermischbar aber wasserfest, wenn sie trocken sind
    - haben die gleichen Kosten
    - sehr farbintensiv
    - sehr ergiebig


    Hier ein kleines Beispiel, wie sie nach dem Trocknen in Natura aussehen:


    Nun kann man eigentlich schon ganz schön erkennen, was den Glanzlack so auszeichnet: obwohl er bereits getrocknet ist, wirkt er nass, glänzt herrlich im Sonnenlicht und gibt dem Bild am Ende etwas Pepp. Ein perfektes Highlight. Rechts seht ihr die Mattfarbe.
    Der Vorteil liegt aber ganz klar beim Zweiten. Sie sind deckend und können in Schichten bearbeitet werden. Wenn man irgendwann merkt, dass das Bisasam eigentlich gar nicht lila- orange- kariert ist, so ist das nicht weiter tragisch und man kann problemlos mit grüner Farbe drüber gehen. Am Ende ist der kleine Fauxpas nicht mehr zu erkennen. Bei Glanzlacken ist das etwas anders, denn es gibt nur sehr wenige Farben, die deckend sind. Das heißt, hat man den Fehler erst einmal gemacht, kann man nicht mehr mit einem anderen Glanzlack diesen begradigen.
    Erschwerend kommt hinzu, dass auf Glanzlack keine weitere Farbschicht aufgetragen werden können. Es ist, als würde man auf Folie malen und die Farben perlen ab bzw. müssen mehrere Schichten aufgetragen werden, damit die Ursprungsfarbe endgültig abgedeckt ist.



    Soweit zur Theorie. Weitere Posts folgen mit diesen Themen:


    1. Acryl ganz Traditionell
    2. Acryl und Wasser
    3. Outlines und andere Tipps

  • Das Colorieren mit Acryl ist sehr einfach, wenn man viel Fleiß und Zeit mitbringt. Man kommt nur sehr langsam voran, weil man bei detailierten Sachen aufpassen muss, das man bereits fertige Flächen nicht aus Versehen übermalt- trotzdem macht diese Art sehr viel Spaß.


    Einfache Vorgehensweise:
    Bevor ihr ein Bild anfangt zu kolorieren sollte euch klar sein, wo das Licht und wo die Schatten liegen. Danach beurteilt ihr, wo die dunkleren und wo die helleren Farbtöne gesetzt werden.
    Fangen wir mit einer einfachen Anschauung an, wie eigentlich jede Fläche koloriert wird. Auf einer Seite tragt ihr die Farbe auf und auf der anderen einen helleren oder dunkleren Farbton (bei Licht und Schatten habe ich es mir abgewöhnt, die Farben zu sehr mit schwarz und weiß zu verfälschen. Das sieht farbenfroher aus, wenn sich ähnelnde Töne zur Schattierung benutzt werden)
    Da wo sich die zwei Farben treffen nehmt ihr am besten einen zweiten Pinsel und vermischt sozusagen die Töne auf dem Papier. Das macht ihr solange, bis ein Übergang entsteht. Je nachdem wie gewissenhaft ihr vorgeht, desto sauberer und gleichmäßiger wird der Übergang. Es kann dem Bild aber eine besondere Note geben, wenn es wie im Beispiel eher gröber gehalten wird.


    Es ist natürlich möglich auf diese Art und Weise Übergänge mit mehreren Farbtönen zu schaffen, also einen regelrechten Regenbogen. Aber das ist sehr schwer und braucht einiges an Übung. Was aber wirklich nicht gut funktioniert sind Übergänge zu Komplementärfarben (Farben, die sich im Farbkreis gegenüber stehen, ergo blau mit orange, lila mit gelb oder rot mit grün).


    Das war es auch schon zur Grundlage. Auf diese Weise könnt ihr ein komplettes Bild durcharbeiten. Mein Tipp: arbeitet von hinten nach vorn. Gerade der Hintergrund ist schwieriger zu handhaben, wenn der Vordergrund bereits fertig ist und man mit dem Pinsel sich verbiegen muss, damit man nichts übermalt. Gerade in den hinteren Bereichen macht es Sinn, etwas grobschlächtiger vorzugehen. Und da die Farben deckend sind (immer in Vorraussetzung ihr nehmt die Mattfarben!) macht es dem Motiv nichts aus, wenn Feinheiten unter der Farbe verschwinden.
    Bei den folgenden Fotos sieht man, wie ich zuerst den Himmel und die Wiese gemalt habe und dann erst die Schatten, die Bank und den Baum rechts koloriert habe. Am Ende sieht man von den ganzen übermalten und gefleckten Lines nichts mehr- das heißt aber auch, dass man beim Vordergrund vorsichtiger sein muss. Wenn man sich da vermalt ist es sehr mühselig den Fehler auszumerzen.


    Ein weiters Beispiel:
    Für den Himmel habe zu erst oben rechts weiße Farbe für die Sonne auf das Papier gebracht und nach links hin immer weiter in einem Lavendelton eingefärbt. Nachdem ich mit dem Himmel fertig war, kam ein kleiner Wasserfall und Gestrüpp hinzu.


    Anwendungsbeispiele



  • Acryllacke können nicht nur auf traditionelle Art und Weise auf das Papier gebracht sondern auch als Aquarell- und Tuscheersatz zweckentfremdet werden. Der Vorteil zu anderen Acrylen liegt daran, das sie sich nicht unschön in ihre Pigmente zerstreuen (das sieht getrocknet eher punktig aus). Sie sind farbintensiver als Aquarelle und preisgünstiger als Tusche.
    Diese Technik wende ich gerne bei schlichteren Hintergründen an. Mit etwas Fingerspitzengefühl können komplette Bilder und nicht nur Hintergründe koloriert werden


    Wie gehe ich also vor?
    Als erstes nehmen wir uns eine Mischpalette (oder in meinem Fall Jogurtdeckel) und hauen uns ein wenig Wasser drauf. Das Wasser vermengen wir ein wenig mit Acryl. Je nachdem wie blass oder intensiv die Farben erstrahlen sollen, wägt ihr ab, wie viel Farbe ihr hinzufügen wollt. Am besten das Mischungsverhältnis auf einem Schmierblatt austesten. Zu blass -> mehr Farbe. Zu dunkel-> mehr Wasser.


    Nachdem ihr eure Farbe präpariert habt feuchtet ihr die Stellen eures Bildes, die ihr bunt machen wollt mit einer großzügigen Menge an Wasser an (ich habe das Wasser zur Anschauung leicht angefärbt, damit man auf dem Foto sehen kann, das da was nass ist- ihr benutzt natürlich klares Wasser für eure Bilder ;3)
    Danach tupft ihr munter darauf los. Ihr stippt euren Pinsel in eure angemischte Farbe und dann unmittelbar punktweise auf euer angefeuchtetes Blatt Papier. Ihr könnt sofort erkennen, wie sich die Farbe faserig nach allen Seiten ausbreitet.


    Ihr könnt, wenn ihr wollt, noch dunklere Akzente reinbringen, wenn ihr die Farbe unverdünnt auf das Blatt hineintupft. Allerdings verteilen sie sich nicht so gut, deswegen müssen sie am Anfang unbedingt angemischt werden.


    Anwendungsbeispiele:

  • Man kann noch so sachte und fein arbeiten wie man will, man kommt nicht drum herum, die Lines nach dem Kolorieren nachzuziehen. Die Farben überdecken zum Teil die Lines. Das ist aber nicht nur bei Acryl so und sollte von denen zu Herzen genommen werden, die auch mit Aquarell und Gouache malen.



    Überarbeitete Outlines:


    Besonders bei den Füßen und Schnäbeln kann man den Unterschied am besten sehen. Zusätzlich ziehe ich die Lines bei weißen oder angeleuchteten (durch Lampen oder Sonnenstrahlen) Flächen mit einem weißem Gelstift nach. Für normale schwarze Outlines nehme ich 0,05 copic multiner (nur bei Kakao-Karten oder sehr kleinen Details) oder einen 0,1 edding. Wer eine ruhige Hand und viel Zeit mit sich bringt, kann die Lines auch mit Pinsel nachziehen, denn genau dafür lassen sich die Acryle ebenfalls zweckentfremden. Dazu muss man die Farbe nur ein wenig mit Wasser verdünnen. So bekommen die Lines eine unberechenbare Dynamik, wie man sie selbst mit einem Stift niemals hinbekommen könnte. Die Outlines kann man dadurch beliebig bunt machen (meistens sind die Fineliner auf schwarz oder sepia begrenzt) Alternativ zu Acryl bietet sich auch Tusche an – hat den Vorteil das man sie nicht erst verdünnen muss, sind aber leider teuerer und oft nicht deckend genug.


    Lines mit Acryl


    Natürlich kann man auch ohne Outlines schöne Bilder machen. Das fordert aber schon einiges an Übung und eine sehr ruhige Hand, daher kann ich es gerade dem Einsteiger nicht empfehlen.
    Die Bleistiftlinien sollten nur sehr dünn aufgetragen werden (Tipp: Skizze am besten am Lichttisch oder an der Fensterscheibe abpauschen)


    Bilderbeispiele mit ohne


    Zwei weitere hilfreiche Tipps
    - Manchmal ist es egal, wie stark man ist- selbst wenn man Pippi heißt- man bekommt die Tiegelchen zum Verrecken nicht aufgeschraubt. Das passiert besonders dann, wenn man ein paar Farbtöne hat, die man nicht so oft benutzt. Die Farbe am Rand trocknet fest und verklebt somit den Verschluss. Aber es gibt eine prima Sache, wie man das Problem schnell lösen kann:
    Mit einer Wasserpumpenzange! Die Schraubverschlüsse sind stabil und verformen sich nicht, wenn man das Tiegelchen mit einer WaPuZa aufschrauben muss.
    - Für manchen könnte es sein, das die Acryle zu dickflüssig sind. Da ist es natürlich schade, wenn die Farbintensität durch das Verdünnen mit Wasser verloren geht. In dem Falle lassen sie sich mit Tusche gut kombinieren.


    Ich bedanke mich recht herzlich für eure Aufmerksamkeit und verabschiede mich mit wohl gesonnen Grüßen.
    Rabi

  • Also auf den ersten Blick, Rabeneid, finde ich dieses Tutorial echt klasse. Ich habe es noch nicht ausprobiert, aber ich werde es bestimmt mal tun, ich wollte so wie so mal etwas mit Acyllacken ausprobieren und bevor ich mir dann irgendwas gekauft hätte und alles falsch gemacht hätte, kommt mir dieses Tut gerade Recht.


    Außerdem war es sehr informativ, danke schön, Rabeneid.


    Gallopa


    Ps. Und das, was du gemalt hast, sieht es klasse aus:D

  • Sou, Rabi, dann teile ich Dir auch noch einmal meine Meinung über Dein Tutorial mit: Also ich denke, Du kannst schon erraten, was jetzt kommt, oder? Genau, haufenweise Lob. xD
    Also ich kann Dir versichern, hätte es das hier nie gegeben, so hätte ich es auch nie in Erwägung gezogen, Acryllack anzufassen. Einfach, weil ich mich nicht als fähig ansehe, mit diesen umzugehen. Nicht, dass ich Pessimist das jetzt täte, doch etwas Mut hat es mir schon gemacht. Wobei ich mir wirklich überlege, ob nicht erst einmal das Ausprobieren an den Utensilien eines anderen besser wäre. Müsste aber wohl erst einmal jemand mit diesen Utensilien da sein, hehe.
    Deine Beschreibung des Produktes und Einführung in dessen Benutzung erachte ich jedenfalls als wunderbar, Interesse wird dadurch auf jeden Fall geweckt. Zumindest bei mir; ich hoffe mal, da bin ich nicht ganz einsam.
    Wie Gallopa, habe auch ich noch nicht damit herumprobiert, geht wohl auch etwas schlechter ohne Acryllack selbst, aber dass ich es versuchen möchte, habe ich ja bereits geschildert.
    Was mich ungemein freute ist: Du erwähntest ebenfalls Dinge, die man nicht tun sollte, mit denen Du eventuell eigens Erfahrung gemacht hast. (Und überhaupt: individuelle Erfahrungen) Das und die Beispiele zeigt nicht nur, dass Du Dich auch tatsächlich sehr gut damit auskennst und mit dem Lack vertraut bist, sondern macht auch auf eventuelle Fehler des Lesers auf, die auftreten könnten. Warnungen eben. Und die erwähnten Nachteile nicht zu vergessen. Nicht, dass später noch jemand angetanzt kommt mit "Das hast Du mir aber nicht gesagt, wähwäh".
    Meckern müsste ich nur in der Form, dass hier und da ein Recht- und/oder Tippfehler seinen Platz gefunden hat, aber eine wirkliche Störung sind sie nicht und der Kontext wird dadurch nicht verfälscht. Darum bedeuten sie nicht den Tod, keine Sorge, falls es die gab (lol). ;3 (Wenn es Dich dennoch interessiert, kann ich sie auch noch einmal per PN nachreichen xD)

  • effizient

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  • effizient

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