Werke nach Eingebung

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  • Ich grüße euch, meine Freunde.
    Es ist etwas passiert, was ich nie gehabt habe: Ich bekam eine Eingebung und ich schrieb und schrieb. Ich machte mir keinen Gedanken um das, was ich schrieb, aber es entwickelte sich immer weiter. Entstanden ist eine kleine Kurzgeschichte, bei der ich das Verlangen verspüre, sie allen zu präsentieren. Von daher werde ich auf großes Layout eines Startpostes verzichten, ich werde dieses Topic nur dieser einen Kurzgeschichte widmen. Wenn vielleicht anderer solcher Werke kommen, dann kommen sie dem Topic zu Gute.


    Ich verlange von Niemanden Kommentare. Lest die Kurzgeschichte und bildet euch im Inneren einen Urteil. Wie der Hauptcharakter in der Geschichte.
    Ich überlasse euch nun meiner Geschichte. Viel ... Spaß beim Lesen, falls man den haben kann.


  • Hallu. ^^
    Kein Kommi verlangt, was? Anyway, du bekommst trotzdem eines, schon allein aus dem Grund, weil ich meine Gedanken zu einer Sache gerne aufschreibe. (:

    Das ist wirklich eine sehr interessante Geschichte, die dir da in den Sinn kam. Für mich hast du hier einen sehr introvertierten Mann beschrieben, der anscheinend in Ansätzen wohl immer schon war, aber sich wohl durch Ereignisse aus der Vergangenheit weiter verstärkt hat. Jedenfalls kam es mir so vor, auch wenn seine Vergangenheit hier nur spärlich beleuchtet wird, jedenfalls keine frühe Kindheit oder ähnliches. Der Text ist so speziell, dass ich jetzt direkt überlegen muss, wie ich den am besten angehe. Aber ich glaube, es macht Sinn, wenn ich am Anfang anfange. ^^


    Der Titel ist schlicht ein Name und ich denke mir, dass es wohl um diese Person gehen wird. Wie genau, das kann man anhand des reinen Namens noch nicht sagen, deshalb ist man gleich dazu verpflichtet den Spoiler zu öffnen, wenn man neugierig ist - so wie ich. ^^
    Mir gefällt schon der erste Absatz sehr gut, ich mag die Einleitung und irgendwie wird mir der Charakter auch gleich sympathisch. Das könnte wohl daran liegen, dass ich die Arbeit als Autor selbst mag oder weil ich durchaus verstehen kann, wenn jemand seine Gedanken und Gefühle lieber zu Papier bringt, als diese anderen Leuten mitzuteilen. Manche Sachen sind eben sehr persönlich die sind einfach nicht für jedermann bestimmt. Sehr interessant ist dann der Einstieg in den nächsten Absatz, der eigentlich den Aufbau der Geschichte einläutet, weil jeder Absatz danach eine Eigenschaft von Edward Mercury beschreibt.
    Irgendwie tut er mir gleich leid, wenn man liest, er war ein sehr einsamer Mensch. Ich meine, es gibt ja solche Leute, die sind eher für sich - gehöre ich auch dazu, trotzdem habe ich Gesellschaft gerne -, aber wenn man von Einsamkeit liest, dann denke ich eigentlich immer zuerst daran, dass jemand unfreiwillig einsam ist. Anscheinend wurde das wohl durch die Enttäuschungen verstärkt, dass seine Liebe nicht erwidert wurde. Das war sicherlich immer ein harter Schlag für ihn, so etwas kann einen sehr entmutigen.
    Er hat nie geredet? Aber anscheinend war er ja nicht stumm, also er hätte reden können, aber er wollte es einfach nicht. Jetzt frage ich mich, warum er nicht wollte. Hatte er Angst? Oder fühlte er sich unwohl dabei, seine Meinung kundzutun? Ich meine, so etwas gibt es bestimmt auch. Dass er es anderen überließ finde ich hier einen interessanten Aspekt seiner Persönlichkeit.
    Ah, der nächste Absatz erklärt sein Schweigen: er war einfach sehr nachdenklich und bildete sich seine Meinung still und stellte sich die Handlung nur vor. Irgendwie frage ich mich dann, wie er überhaupt sein Leben leben konnte, weil man muss ja doch sprechen und handeln, allein schon, wenn man arbeitet. Sehr interessant. Ein philosophisch veranlagter Mensch mit einer Freude an der Beobachtung anderer.
    Er war ein passiver Mensch gewesen, der zwar gerne in den Vordergrund gegangen wäre, der gerne etwas getan hätte, aber dafür zu scheu war. Und zwar so scheu, dass nicht mal sein starker Wille ihn dazu bringen konnte, dass er das überwindet. Er hätte bestimmt einiges zu sagen gehabt, Leute die gut beobachten können sind mir sympathisch. ^^
    Oh, gleich so scheu war er, dass er Fremden nicht in die Augen sah? Dann muss er wohl die meiste Zeit auf den Boden gesehen haben. Eine komische Vorstellung von ihm, dass es gegen seine Erziehung sprechen würde, wenn er fremde Personen ansieht. Eigentlich ist das doch gute Erziehung, wenn man freundlich zu den Leuten ist, sie ansieht und grüßt.
    Edward war also ein religiöser Mensch gewesen, der sich seiner Fehler schämte. Komisch, dass er dann so scheu war, Christen sollten eigentlich auf andere zugehen. Aber noch mal zurück dazu, dass er sich seiner Fehler schämte: wenn er oft zu Gott gebetet hat, hat er ihn doch sicherlich um Vergebung gebeten. Und bestimmt würde er dann versuchen die Fehler nicht noch einmal zu begehen.
    Oh, er musste wirklich einiges mitmachen, die gesamte Familie zu verlieren ist sehr hart, damit wird man nur schwer fertig. Aber wenn er religiös war, hätte er doch daraus Kraft ziehen können? Außerdem - interessant, wie mir jetzt ein Bibelzitat einfällt - "Zeit und unvorhergesehenes Geschehen trifft sie alle" (Prediger 9,11). Solche Sachen können allen passieren, was es nicht minder schlimm macht.
    Das er unglücklich war, kann ich recht gut nachvollziehen, er war sehr in sich gekehrt und hat andere wohl nicht an sich herangelassen. Man kann nicht alle Dinge nur Briefen anvertrauen, weil sich so keine Probleme lösen lassen, manchmal muss man sich auch an andere wenden und sie um Rat fragen. (Wenn er gläubig war, hätte er sich ja auch aus der Bibel Rat holen können.) Sein Haus kann ich mir schon recht gut vorstellen, obwohl du es gar nicht beschrieben hast, sehe ich es sehr trostlos vor mir, grau, trist, keine Blumen im Garten, die Fassade ungepflegt und allgemein keine ... Schönheit.


    Hätte er etwas tun können ... mhm, eine sehr gute Frage an der Stelle und ich bin mir selbst unsicher, ob und wie ich sie beantworten soll. Vielleicht hätte er, wenn er offener gewesen wäre Freunde gefunden, vielleicht hätte er, wenn er sich hätte überwinden können, seiner Geliebten sagen können, wie viel sie ihm bedeutet. Was mich dann verwundert ist, dass alles verloren ist. War Edward zu alt? Er hätte doch immer noch etwas ändern können.


    Er schien das leider nicht so zu sehen, denn gegen Ende sagst du, dass nur noch seine Briefe von seinem Leben berichten. Und diese Briefe fand sogar jemand - ein bestimmter Jemand, der zwar namenlos bleibt, aber doch wichtig für die Geschichte ist und ich denke du spielst da auch auf den Leser an sich an, der das alles ja gelesen hat, zwar nicht konkret die Briefe, aber jedenfalls für Edwards Eigenschaften.
    Das Ende ist ziemlich hart, hat etwas Einschlagendes, unerwartet. Ich dachte mir schon, dass Edward wohl gestorben sei, aber nicht, dass er Suizid beging. Und dann ironischerweise auch noch mit Quecksilber, was im englischen Mercury heißt - so wie Edwards Nachname auch.


    Dein Schreibstil ist hier recht einfach und etwas ... alt. Ich weiß nicht, so wirkt er jedenfalls auf mich, weshalb ich Edward auch mehr in das neunzehnte/zwanzigste Jahrhundert eingeordnet habe, frag mich aber nicht warum. Ich weiß es nicht, aber ich denke mal, das lag an dem Schreibstil den du hier verwendet hast. Die Formulierungen klangen nicht nach der heutigen Zeit. Der ganze Aufbau macht diese Geschichte aus und ich finde es sehr interessant, wie du die Persönlichkeit von Edward immer mehr darstellst, indem du eine Eigenschaft mit einer anderen Eigenschaft erklärst und das ganze dann ineinandergreift - wie mehrere Zahnräder. ^^ Das ist ziemlich genial und habe ich in der Form auch noch nicht gelesen. Gefällt mir durch und durch - der Stil, der Aufbau und die Geschichte an sich.
    Ich hoffe du wolltest nicht, dass ich hier großartig interpretiere, weil das liegt mir nicht so. ^^" Die Gedanken dazu kommen spontan und manchmal interpretiere ich mehr, manchmal weniger.
    Aber ich habe das gemacht, was du dir gewünscht hast, ich habe mir meine Gedanken gemacht, wie der Jemand, der die Briefe gefunden hat. Und ich hab sie sogar gleich aufgeschrieben, damit du sie lesen kannst. (:


    - Sqeek-san Feurigel

  • Des Schattens Kleidung



    Es ist gleich, ob ich im Licht stehe oder nicht – ich stehe stets im Schatten, denn ich bin dieser. Auf mir lastet ein Fluch, wie ein Windhauch in der Menge herum zu laufen. Die Leute spüren meine Anwesenheit, doch vermögen mich ihre Blicke nicht zu erkennen geschweige zu sehen. Denn ich beging den Fehler, mich von der Gesellschaft abzuwenden. In der Zeit meiner Einsamkeit habe ich den Stoff gewebt, der sich später heimlich um meine Hände, um meine Beine, um meinen Körper und um mein Haupt gelegt hat – auf mir lastet der Fluch, die Kleidungsstücke der Fürstin Umbra zu tragen:


    Ihre Handschuhe lassen meine Berührungen nichtig werden; ich kann jemanden auf die Schulter tippen und dieser würde dieses nicht einmal als leichten Windhauch bemerken. Meine Hände sind wie die von Geistern. Sie gehen einfach durch die Körper hindurch – Ignoranz meiner Berührung.


    Die federleichtesten Stiefel sind auch in ihrem Besitz; und sie sind nahezu um meine Füße und Beine geschlungen. Kein Laut fährt aus meinen Schritten hervor. Ich nähere mich den Leuten und sie mögen nicht meine Nähe bemerken – Ignoranz meiner Nähe.


    Der Mantel der Nacht, aus dem schwärzesten Seidenmaterial gefertigt, verbirgt meinen bloßen Anblick, selbst im Licht des Tages. Wie ein Schatten einer Person kann ich diese verfolgen und sie würde mich nicht beachten – Ignoranz meiner Anwesenheit.


    Und nicht zuletzt der Fürstin Kapuze, welche tief über meinem Gesicht liegt. Sie verbirgt mein Antlitz, meine Augen, meinen Mund – das Gesicht liegt nun im Schatten. Niemand mag mich nun mehr erkennen, als wäre ich ein Fremder – Ignoranz meiner Identität.


    Wie gern würde ich diese Kleidungsstücke von mir abstreifen, doch ein Fluch lässt sich nicht auf diese Weise belegen. Jemand muss ihn für mich brechen, denn ich allein vermag ihn nicht beheben. Denn wie kann ich den Fluch des Nicht-Erkennens alleine brechen? Es gehören immer zwei dazu – einer, der nicht erkannt wird, einer, der nicht mehr zu erkennen vermag. Hat einer Ratschläge? Kann mir denn niemand helfen?


  • Hallo Lupin! Auf der Suche nach neuen Werken fand ich dein Topic und da mich der Titel deines neuen Werkes anspricht, dachte ich mir, ich hinterlasse dir einen (kleinen) Kommentar.



    Des Schattens Kleidung
    Insgesamt eine sehr verschleiert Geschichte, wo zu Beginn sehr viele Fragen aufgeworfen hat. An sich ist sie ein mysteriös, jedenfalls für mich, wobei als ich anfing zu lesen, ich mir gedacht habe, das es die Gefühle der Person beschreibt, welche in völlig überflüssig erscheint. Im Laufe erfährt man das es die verschiedenen Kleidungsstücke, die die Person in ihrer Einsamkeit gewoben hat, dafür verantwortlich ist, warum sie keiner mehr bemerkt Sozusagen, das diese Kleidung ihre ganze Anwesenheit und Ausstrahlung blockieren und sie für andere nicht da ist bzw. nicht existiert. So wie ich es verstehe, hat sie diesen Fluch teilweise selber auf sich auferlegt hat und in dennoch einer Farbe zu verdanken hat. An sich kannte ich das Wort „Umbra“ nur flüchtig, aber deiner Geschichte habe ich zu verdanken, das ich mich damit näher befasst habe und schließlich die Erkenntnis gewonnen habe, das Umbra das lateinische Wort für Schatten ist. An sich hast du es dadurch auch wunderbar verschlüsseln, so das man sich fragt, was hat nun einen andere Person damit zu tun, wenn es doch die andere selbst war, die sich all dies beschert hat? Die Person ist nun mit dem Fluch des Schattens belegt. Ich finde es auch sehr interessant, das du dies auch durch Kleidung erkenntlich machst, es ist so eine Metapher, die mir selber sehr gefällt und gleichzeitig aber auch ein Symbol ist. Das zumindest wäre meine eigenen Assoziation davon, ich denke das du mit den Kleidungstücken – was auch deutlich herauszulesen ist – das du die Überflüssigkeit der Person zur Geltung bringen willst. Gegen Ende klang es sehr verzweifelt, wie die Person um Hilfe gebeten hat, alles wirkte wie ein Brief an einen Finde, von dem man sich Hilfe erhofft und das endlich jemand den Menschen in den Schatten bemerkt.
    Es war wirklich ein Fehler sich von der Gesellschaft abzuschotten, denn wenn man dies tut, kommen auch keine anderen auf einen zu und selbst zieht man sich immer mehr zurück. In verschiedenen Geschichten hatte das Wort „Schatten“ einen, was ich selbst erkannt habe, gemeinsamen Nenner und zwar, das dieser Ort oder Zustand in dem man sich befindet, das „Nichts“ ist, sozusagen, das man isoliert ist und abgeschottet von den anderen. In deiner Geschichte hat es sich die Person aber vor allem sich selber zu verdanken, warum sie nun sich in dieser Lage befindet. Aber warum hat sich der Charakter von den anderen abgewandt? Der Grund dafür wäre sehr wohl interessant, denn ich denke kaum, das man dies einfach nur so tut. Eine Reue spürt man deutlich, aber warum hat sie diesen Fehler begangen? Ich fand es zum Teil schade das du wenig darüber erzählt hat, über den Uhrsprung des Ganzen. Und auch die Gefühle fehlen mir, zwar konnte man Reue und Verzweiflung spüren, aber warum keine Traurigkeit? Es klang an einigen Stellen eher Gleichgültig, aber dies ist ja nur meine Ansicht, was mir fehlt.
    Im Allgemeinen hat es mir aber sehr gefallen, es klang nicht unbedingt typisch, hat mich aber – wie bereist erwähnt – an einiges erinnert, aber deine eigenen Interpretation von dem Begriff „Schatten“, war etwas leicht anderes und sehr schön beschrieben, während du auf die einzelnen Begriffe der Einsamkeit und Ignoranz, eingegangen bist.



    ~Liebe Grüße

  • Die Leere in meinem Herzen


    „Da bist du ja.“
    „Es tut mir Leid, mein Vater hat mich erwischt. Ich konnte Es war dann schwer, sich nochmals davon zu schleichen.“
    „Ich hatte Angst, dass du gar nicht mehr kommen würdest …“
    „Hey, stimmt etwas nicht? Du zitterst. Ist dir kalt?“
    „Nein … es ist nur … ich habe Angst. Angst, dass unsere Liebe nicht akzeptiert wird. Für dich steht so vieles auf dem Spiel, das kann ich nicht zulassen! Lebe wohl!“
    „Was? Nein … halt, warte!“
    „Aua, lass los! Du tust mir weh!“
    „Es war mein Vater, oder? Hat er dir Angst gemacht? Was hat er dir angetan?“
    „Nichts … aber das wird er, wenn wir nicht aufhören, uns zu treffen! Und ich will nicht, dass dir was zustößt.“
    „Und ich will nicht, dass dir was zustößt!“
    „Dann lass es uns beenden! Unsere Beziehung ist so oder so zum Scheitern verurteilt. Es tut mir Leid, Liebster! Lebe wohl …“
    „Lass uns durchbrennen!“
    „Was?!“
    „Ja, lass uns einen Platz suchen, an dem wir beide glücklich sein können und an dem man unsere Liebe akzeptiert. Keine Pflichten unseren Familien gegenüber, keine Grenzen, die uns in den Weg setzt werden können! Nur du und ich!“
    „Aber … ist sowas möglich?“
    „Ich weiß nicht, wie lange die Suche dauern wird. Tage? Monate? Jahre? Das spielt keine Rolle. Hauptsache, du bist an meiner Seite!“
    „Aber … du bist der Sohn eines Grafen und ich bin nur ein einfaches Mädchen vom Dorf …“
    „Dort, wo wir hingehen werden, wird unsere Herkunft keine Rolle mehr spielen. Wir werden glücklich sein! Glücklich und frei!“
    „Du glaubst so sehr daran?“
    „Ja, weißt du auch weshalb?“
    „ …“
    „Weil ich dich liebe! Ich liebe dich über alles auf der ganzen Welt! Ich kann mir keinen Tag vorstellen, an dem ich glücklich wäre, wenn du nicht an meiner Seite wärst! Was sagst du dazu …?“
    „Ich … ich liebe dich auch! Ja, lass uns durchbrennen, du hast Recht! Auch du bist mir sehr wichtig!“
    „Sieh nur! Eine Sternschnuppe!“
    „Sie ist wunderschön … weißt du, dass man sich im Dorf erzählt, dass solche einen Wunsch erfüllen können?“
    „Das können sie?“
    „Ja; was hast du für einen Wunsch?“
    „Wie ich sagte; dass wir glücklich sein können. Und was ist deiner?“
    „Ich brauche mir nichts zu wünschen … du bist bereits bei mir …“
    „Du zitterst schon wieder!“
    „Bitte, halt mich fest!“
    „Ich wärme dich … ich werde bei dir bleiben …“



    … Warum verfolgen mich diese Bilder, welche im goldenen Zeitalter meines Lebens gemalt wurden. Von was sollen sie mir noch berichten? Von der lauen Luft des Abends, welche mit Sternzeichen und –Bildern geprägt waren? Ich habe schon vergessen, wie ich einst die Sternschnuppe betrachtete. Hätte ich neben dem hellen Streif in der Dunkelheit die Zeichen vom Niedergang deuten können. Der Niedergang einer Ära, wo ich glücklich war. Doch wo endete sie? Wo hat sie angefangen? Ich weiß es nicht mehr!
    Warum spüre ich so einen unangenehmen Luftzug in meiner Brust? Habe ich überhaupt noch ein Herz, welches darin schlägt? Denn schließlich habe ich meines verloren, doch wo? Nein, es ist nicht diese Frage. An wen habe ich es verloren? Was ist das nur für eine blasse Erinnerung? Ein Name schwirrt im Nebel der Vergangenheit umher, doch ich kann mich nicht erinnern. Und warum lässt diese Ahnung meine Brust schmerzen? Oder mein Herz?
    Die Bilder sprechen von einem „Sohn des Grafen“ … von einem „einfachen Mädchen aus dem Dorf“ … Bin ich etwa dieser Sohn? Es wird immer dichter, ich kann nicht mehr sehen als vorher, eher weniger. Habe ich denn nun alles vergessen, was mir eine Identität gab? Und wer ist dieses Mädchen? Und warum schmerzt meine Brust bei dem Gedanken?
    Ich … ich glaube ich sehe, wie es langsam klarer wird. Die Schmerzen werden größer, ich habe eine Antwort auf die Frage, ob ich ein Herz hätte: Ich habe es, jedoch ist es zerschmettert. Es zerfloss durch meine Augen in Form kristallener Tropfen, die nicht enden wollten. Mein Herz sollte groß gewesen, hätte ich mit diesen Tropfen ein ganzes Becken füllen können. So groß war es in meiner Brust, so war es auch meine Leidenschaft.
    Doch nun ist meine Brust leer; mein Herz ist leer. Ich erinnere mich; sie ist fort … fort aus dieser Welt … an ihr hing mein Herz, daher ist es mit ihr fort. Zurück bleibt nur die Leere, die mich jedes Mal mit ungeheuren Schmerzen erfüllt. Ich blieb allein zurück, hilflos, verlassen und unglücklich … und mit unbändiger Wut.
    Ja, ich werde wütend, wenn ich an damals nur zurückdenke. Mein sturer Vater mit seiner Wertvorstellung. Hätte unsere Liebe bei ihm Akzeptanz gefunden, wären wir nie hinausgefahren auf die hohe See, wo wir … wo wir … scheiterten. Wir scheiterten bei dem Versuch, ein Land zu finden, wo wir akzeptiert werden sollten. Sie wurde verdammt zu gehen, die göttliche Hand des Meeres griff nach ihr und zog sie mit sich. Ich jedoch blieb allein zurück.
    Nun verfluche ich diese Welt dafür, dass sie mir und ihr diese Schmerzen angetan haben. Die Verzweiflung, die unserer Liebe widerfuhr, weil ihr von unseren Ständen Grenzen gesetzt wurden. Grenzen, die wir aufzubrechen versuchen mussten. Sie allein ist schuld dafür, dass ich diese Leere in meinem Herzen spüre! Sie allein ist schuld, dass ich auf ewig leiden muss, während alle glücklich sind! Sie allein ist schuld dafür, dass wir verflucht wurden!


    Jetzt bin ich es, der sie verflucht! Sie selbst sollen die Finsternis erfahren, die mir widerfahren ist! Ich werde eine Leere heraufbeschwören, die alle Welten in sich verschlingt! Nichts soll übrig bleiben von dem, was mir Schaden zufügte! Niemand mehr wird je wieder Schaden erfahren, wenn alles in einer Leere existiert!

  • Hallo, da mir deine letzte Kurzgeschichte sehr gefallen hatte, dachte ich mir ich hinterlasse dir auch zu deinem neuesten Werk einen Kommentar dar.~


    Leere in meinem Herzen
    Wie auch dein letzter Titel ist dieser sehr dunkel und düster gehalten, ich denke das sich das auch in deiner Geschichte widerspiegeln wird. Im Übrigen glaube ich auch das du eine leichte Tendenz zu sehr traurigen Geschichten hast bzw. indem du die schmerzvollen Gefühle eines Menschen beschreibst. An sich finde ich das gut, denn Schmerz kann man so viel und so lange beschreiben, dennoch wird er immer vorhanden sein und du stellst auch die menschlichen Emotionen allgemein in einem negativen Licht dar, was sich nicht schlecht auf den Leser auswirken muss, sondern auch den Schmerz an sich, du noch einmal tiefer beschreibst.
    Zu Beginn hast du nur Konversationen geführt, ohne eine kleine Nebenbeschreibung, wer was sagt, das einzige woran sich ein Leser orientieren konnte, war die Stelle wo das Mädchen erwähnt, er sei der Sohn eines Grafen und sie nur ein unbedeutendes Dorfmädchen. Das du auf die Beschreibungen verzichtet hast gab auch einen Kontrast zu deinem anderen Teil, in dem vorwiegend Gedanken herrschten und einige Ereignisse aus der Vergangenheit werden noch einmal erläutert, wie alles dazu kam. Ich finde im allgemeinen auch diese Geschichte gut, teilweise hat sie auch etwas von Romeo-und-Julia, wenn man den Aspekt mit der unglücklichen Liebe berücksichtigt, die keine Akzeptanz fand. Viele Geschichten orientieren sich nach diesem Schema, beispielsweise auch ein Buch, das ich aktuell lese und viele Parallelen mit Shakespeares Werk hat.
    Der letzte Part kommt mir so vor, als sei selber der Junge irgendwo in den Schatten, während sich alles noch einmal vor seinem geistigen Auge spielt. Jedenfalls keimt in mir dieses Bild auf, wenn ich diese Szene lese. Seine Trauer verwandelt sich in Wut, Wut auf seinen Vater, welcher in praktisch gezwungen hat, sich in dieses Elend mit seiner Geliebten zu stürzen, gleichzeitig aber auch, wünschte er sich, das er damals nicht von dieser Sternschnuppe geblendet worden wäre die ihn davon ablenkte zu sehen, was für ein Leid auf das Paar warten würde.Hinzu scheinen aber seine Erinnerung neblig zu sein, aber was auch darauf zurück zu führen ist, das er selber nicht klar bei Verstand ist. An dieser Stelle dachte ich an ein Bild am Strand, wo dieser Junge zusammengekauert vom Meer gespült worden ist, aber das ist nur meine Fantasie.
    Aber gegen Ende scheint er auch der Verzweiflung die Schuld zu geben, ich musste zweimal lesen ob ich mir auch dessen sicher sein konnte, denn zu Beginn dachte ich, er gibt seiner Geliebten die Schuld, was ich einerseits zwar sonderbar fand, aber auf der anderen Seite auch wieder nachvollziehbar.
    Du hast im Prinzip ein (klassischer?) Schicksalsschlag dargestellt, wobei ich auch hier wieder finde, das du mit der Gefühlswelt eines Menschen sehr vertraut bist. Ich selber finde die Gefühle sind immer das wichtigste an einem, denn vor allem sind es die Emotionen die einem Charakter Leben „einhauchen“, aber ich denke das man auch die Handlung berücksichtigen sollte, da diese meistens einen Zusammenhang mit den Gefühlen haben.
    Das war ich dir aber raten würde wäre, das du auch auf den Inhalt achtest, denn du verwendest überwiegend Beschreibungen der Gefühle, was wie schon erwähnt gut ist, aber dennoch in meinen Augen etwas zu einfach gehalten wurde. So sehe ich das zumindest, zwar kann man nicht von jedem Autor sagen, das man diesen Part einer Geschichte gut macht, da jeder seine eigenen Stärken und Schwächen hat, jedoch wäre es auch schön, wenn du vielleicht mehr auf die Situation eingehen würdest, nicht nur durch die Gefühle eines jemanden, offene Fragen und ein offenes Ende erschaffst. Vor allem muss auch davor etwas passieren, zwar hast du auch dieses Ereignis erwähnt, aber es schien eher so, als sei es nebenbei und nicht von großer Bedeutung, dabei war es genau dieses Erlebnis als Auslöser für die Wut und die Trauer des Jungen. Auffällig ist auch, das du wenig auf das äußerliche achtest bzw. auf das Aussehen eines Charakter oder eines Ortes, was auch schön gewesen wäre, wenn du vielleicht erwähnt hättest, an was sich der Junge noch von dem Mädchen erinnern kann? Zwar erschaffst du durch die Details auf die du vielleicht gezielt nicht eingehst, eine gewisse Anonymität, die auch den Aspekt mit sich bringt, das jeder in so einer ähnlich, vielleicht weitaus nicht so schlimmen Situation kommen kann und auch gleichzeitig einem Leser auch viel leichter erscheint, sich in die Person hineinzuversetzen, dennoch aber du mit diesen Informationen die du erwähnen könntest auch eine eigenen Individualität erschaffst, das dich auch ein Stück weit von diesem klassischen Rom-und-Julia-Schema wegträgt. Natürlich hat jedes Werk eine Einzigartigkeit, aber dennoch kann sie einem sehr ähnlich zu einer anderen Geschichte erscheinen und im inneren ein Vergleich erstellt wird, des beiden Geschriebenen.


    Schönheitsfehler
    -„Es tut mir Leid, mein Vater hat mich erwischt. Ich konnte Es war dann schwer, sich nochmals davon zu schleichen.“



    Ich hoffe ich konnte dir vielleicht ein bisschen weiterhelfen. Ich freue mich schon was neues von dir zu hören. ^_^



    ~Liebe Grüße