Ich grüße euch, meine Freunde.
Es ist etwas passiert, was ich nie gehabt habe: Ich bekam eine Eingebung und ich schrieb und schrieb. Ich machte mir keinen Gedanken um das, was ich schrieb, aber es entwickelte sich immer weiter. Entstanden ist eine kleine Kurzgeschichte, bei der ich das Verlangen verspüre, sie allen zu präsentieren. Von daher werde ich auf großes Layout eines Startpostes verzichten, ich werde dieses Topic nur dieser einen Kurzgeschichte widmen. Wenn vielleicht anderer solcher Werke kommen, dann kommen sie dem Topic zu Gute.
Ich verlange von Niemanden Kommentare. Lest die Kurzgeschichte und bildet euch im Inneren einen Urteil. Wie der Hauptcharakter in der Geschichte.
Ich überlasse euch nun meiner Geschichte. Viel ... Spaß beim Lesen, falls man den haben kann.
Bis zu seinem Tod war Edward Mercury ein schweigsamer Mensch gewesen. Aber er hatte viele Geschichten geschrieben, die Botschaften seines Herzens enthielten. Er hatte es geliebt, den tiefsten Empfindungen Ausdruck zu verleihen, und er hatte alle Werke für sich behalten.
Denn Edward Mercury war ein einsamer Mensch gewesen. Er hatte keine Frau und keine Nachkommen gehabt. Er wusste nie, wie er lieben konnte. Die Versuche und Anläufe tat er, doch erfuhr er stets die Ablehnung und die Liebestrauer. Er zog sich stets zurück und schrieb an seinen Briefen. Sie alle wurden ohne Reden des Edward Mercury geschrieben.
Denn Edward Mercury war ein stiller Mensch gewesen. Auch wenn er gerne unter Leuten seinesgleichen verkehrte, wagte er es nie zu sprechen. Er überließ das Reden den Redenden und das Handeln den Handelnden.
Denn Edward Mercury war ein nachdenklicher Mensch gewesen. Statt zu reden, bildete er sich im Inneren seine eigene Meinung, die er für sich behielt. Statt zu handeln, behielt er die Idee der Aktion für sich. Er schaute eher gerne zu. Edward beobachtete gern. Er philosophierte.
Denn Edward Mercury war ein passiver Mensch gewesen. Er hielt sich zurück, trat in den Hintergrund, und widmete sich dem Geschehen, was sich im Vordergrund abspielte. Er beneidete die, die im Vordergrund spielten. Er selbst wollte gerne auch dort spielen, nur ein einziges Mal. Doch er hielt sich immer zurück, trotz seines starken Willens.
Denn Edward Mercury war ein scheuer Mensch gewesen. Er schaute Fremden nie in die Augen. Tat er es doch, so wünschte er sich, er hätte es nicht getan. Als hätte er gegen seinen Willen gegen die Grundsätze seiner Erziehung verstoßen.
Er war ein erzogener Mensch gewesen, doch ließ er sich zu Flegeleien in seiner Jugend und zu Missetaten in seinem Alter überreden. Er schämte sich derer, denn er war christlich. Er betete zu Gott, ziemlich oft.
Doch seine religiöse Lehre gab ihm keine Aussicht auf ein gesegnetes Leben. Seine Mutter starb, an einer schweren Grippe. Sein Vater starb, die Ärzte nannten es Schlaganfall. Sein Hund starb, es war das Alter. Die Großmutter starb. Der Großvater starb. Tante und Onkel starben. Die werten Brüder starben.
Trotz aller Bemühungen, das Beste zu tun und zu versuchen, war Edward Mercury unglücklich. Er hatte keine Geliebte heiraten und keine Kinder gebären können. Sein Heim glich einem Platz für das Weltelend.
Hätte er was tun können? Hätte er sich in seiner Jugend mehr den Leuten geöffnet, würden manche sein Grab besuchen? Leute, die man Freunde nennen könnte? Hätte er seinen tiefen Gefühlen Ausdruck verleihen sollen, sodass die Geliebte verstand, wie viel sie ihm bedeutete? Hätte er nur die Trauer über die zahlreichen Verluste verkraften können.
Nun war es zu spät und alles war verloren. Nur die Briefe, seine Briefe, vermögen heute von seinem Leben zu berichten. Wer hat sie gefunden? Jemand, der sein Haus übernahm, nachdem dieser es sich ersteigert hatte, zu einem billigen Preis.
Dieser Jemand hat die Briefe gefunden, ganz sauber und sorgsam gepflegt. Die Seelen des schweigsamen, einsamen, stillen, nachdenklichen, passiven, scheuen, erzogenen Edward Mercury.
Im letzten dieser Briefe hat der Jemand gelesen: Edward Mercury begann Suizid mit Mercury – Quecksilber.