Das offizielle BBL Kampfstadion Magazin: Ausgabe 4

Im Fokus-Band: FC Octillerpool "Disziplin, hartes Training und Teamwork sind die Schlüssel zum Erfolg!"

Einigermaßen schlecht gelaunt stapfe ich durch den strömenden Regen. Yoshi konnte es sich für seine Interviews in Cafes und Schlössern gemütlich machen, aber wenn es nach England gehen soll, ist der Herr Chefredakteur auf einmal im Urlaub. Einen Regenschirm habe ich aufgrund der aktuellen Wetterlage in ganz Europa nicht mitgenommen, aber so etwas wie gutes Wetter scheint es in Großbritannien wohl nicht zu geben. Immerhin hellt sich meine Stimmung etwas auf, als ich in der Ferne die Umrisse von Stonehenge erkennen kann; ein ziemlich exotischer Ort für ein Interview, aber was sollte ich von einem solchen Managerduo anderes Erwarten. Völlig durchnässt suche ich notdürftig Schutz unter den Steinformationen, packe einen inzwischen zum Papierklumpen verformten Block aus und beginne das Interview:

BBL Kampfstadion Mag: Auch wenn du immer wieder betonst, dass es bei euch im Team keine alleingänge der Manager gibt und insbesondere du und Marcel gleichgestellt sind, muss ich die erste Frage doch an dich alleine stellen: Nachdem du im letzten Jahr den FC St. Gaalen zu einem erfolgreichen zweiten Platz geführt hast, hattest du dich nach der Abgabe deiner Managerposition an Luca scheinbar aus dem Geschäft zurückgezogen. Was hat dich letztendlich dochnoch dazu bewogen, es erneut in der BBL zu versuchen?

Camel-eon: Ursprünglich hatte ich vor, ein weiteres Jahr bei meinem Heimatclub anzuhängen, um den Sprung nach ganz oben zu schaffen. Als mir allerdings klar wurde, dass die Mannschaft nicht mehr in derselben Besetzung wie letztes Jahr antreten würde, musste ich mich schweren Herzens von St. Gaalen trennen. Ich tat dies aber im Wissen, dass ein guter junger Manager meine Nachfolge antreten würde. Als ich dann einen überraschenden Anruf aus England erhielt, hat mich der Ehrgeiz noch einmal gepackt. Als dienstältester Manager wollte ich es der jungen Garde natürlich noch einmal beweisen. Vor allem die Aussicht auf die Duelle mit meinem Ex-Club sowie meinem Dauerrivalen (positiv!) Solar hat mich letzten Endes dazu bewogen, in die BBL zurückzukehren.

BBL Kampfstadion Mag: Die nächste Frage ist dafür nur an Marcel gerichtet: Du bist nicht grade bekannt in der Kampfzone des BBs, trotzdem hast du dich entschlossen, dein Glück als Manager zu versuchen. Was erhoffst du dir von dieser Saison und wie planst du, zum Erfolg des Teams beizutragen?

Marcel: Natürlich hoffe ich, dass der FC Octillerpool am Ende der Saison möglichst hoch in der Tabelle angesiedelt ist, und ich mich dadurch in der Kampfzone als guter Manager beweisen kann. Ein genaues Ziel haben Camel-Eon und ich nicht definiert, aber natürlich sind die Erwartungen an uns gerade durch das sehr gute Abschneiden im letzten Jahr des FC St. Gaalens äußerst hoch, und ich werde mein bestes geben, um diesen Erwartungen gerecht zu werden. Dies möchte ich vor allem durch hartes Training mit dem Team erreichen. Bei uns zählt nicht nur der Ruf des Spielers in der Kampfzone, sondern auch sein Einsatz für das Team und die Bereitschaft, sich aktiv mit dem Team und dem Gegner auseinanderzusetzen. Disziplin, hartes Training und Teamwork sind meiner Meinung nach die Schlüssel zum Erfolg!

BBL Kampfstadion Mag: Im Vorfeld der Aktion hattet ihr angegeben, weniger teure Einkäufe machen zu wollen und wie in der letzten Saison bevorzugt auf unbekanntere Gesichter zu setzen. Trotzdem habt ihr mit Massi, Akatsubaki und Dardan drei recht teure Spieler zum Verein geholt. Welche Leistungen erwartet ihr von ihnen?

Camel-eon: Um eines klarzustellen; Wir, die Vereinsführung, haben nie behauptet, wir würden keine teuren Einkäufte tätigen. Wir wollten uns damals lediglich vom Gerücht distanzieren, wonach wir an Hassi interessiert seien. Das war eher ein "taktischer Schachzug" unsererseits. Hätten wir damals gleich gesagt, dass wir Hassi um jeden Preis haben wollen, hätte die Konkurrenz vermutlich versucht, den Preis zu pushen. Fakt ist, dass wir damals sehr wohl an Hassi interessiert waren, allerdings wäre es das falsche Signal gewesen, dieses Interesse öffentlich an die grosse Glocke zu hängen. Von Massi, Akatsubaki und Dardan erhoffen wir uns natürlich einiges. Massi und Akatsubaki haben am ersten Spieltag bereits gezeigt, wozu sie fähig sind. Letzterer hat immerhin den teuersten Spieler der diesjährigen Ausgabe besiegt und uns dadurch einen wichtigen Sieg eingefahren. Die drei helfen uns zudem mit ihrer grossen Erfahrung enorm weiter und passen auch charakterlich perfekt in unsere Mannschaft, wo wir viel Wert auf Bescheidenheit und Bodenständigkeit legen.

Camel-eon öffnet eine Lunchbox mit etwas, das verdächtig nach frittierten Octillery-Ringen aussieht. Eine reichlich merkwürdige Beziehung zum Wappentier wenn man mich fragt ...

BBL Kampfstadion Mag: Gerüchten zu Folge hatte der FC Octillerpool Probleme mit untergetauchten Spielern. In wiefern stimmt das und wie wird das den Verein in den kommenden Wochen beeinflussen?

Camel-eon: Dazu kann ich lediglich sagen, dass vor allem Marcel das bestmögliche getan hat, um alle Spieler im Team zu integrieren. Er hat sich sofort mit allen in Kontakt gesetzt und die Spieler zusammengebracht. Allerdings gab es ein paar Spieler, die trotz unserer Bemühen, keine Anstalten machten, ihrem Vertrag folgezuleisten. Natürlich sind wir darüber sehr enttäuscht, da wir in den entscheidenden Wochen jeden Mann brauchen können. Da das, was von meinem Notitzblock noch übrig war längst vollgekritzelt ist, fange ich aus lauter Verzweiflung an, mir auf den Unterarm zu schreiben. Zurzeit reicht der Kader noch aus, allerdings dürfte in ein paar Wochen die Luft äusserst eng werden. Wir setzen weiterhin alles daran, damit sich besagte Spieler doch noch eines besseren besinnen. An dieser Stelle möchte ich aber auch noch einmal Massi, Akatsubaki, Dardan, Chrisley, Henrique und Substitute ein Kompliment aussprechen, da sie sich sofort eingelebt hatten und seither versuchen, alles für das Team zu geben. Insgesamt herrscht eine sehr positive Atmosphäre.

BBL Kampfstadion Mag: Plant ihr deswegen eventuell, die Transferchance zwischen dem dritten und vierten Spieltag zu nutzen?

Camel-eon: Sollten alle Gespräche zum Scheitern verurteilt sein, werden wir definitiv gezwungen sein nachzurüsten. Zurzeit scouten wir aber noch keine Spieler, da wir immer noch hoffen, dass sich die Lage entspannt.

BBL Kampfstadion Mag: Was ist eure Bilanz nach dem Derby gegen den Mitaufsteiger FC Eeverton? Hätte es besser laufen können oder seid ihr Zufrieden mit dem Ergebnis? (Zum Zeitpunkt des Interviews stand das endgültige Ergebnis aufgrund einer Verlängerung noch nicht fest, Anm. d. Redaktion)

Marcel: Ich denke, dass wir alle sehr mit dem Ergebnis des ersten Spieltages zufrieden sein können, da nicht nur unsere Starspieler Massi und Henrique wichtige Siege eingefahren haben, sondern auch Akatsubaki den teuersten Transfer dieser Saison bezwingen konnte und so bewies, dass er dieses Jahr bei den ganz Großen mitspielen kann. Die beiden Niederlagen waren natürlich nicht sehr toll, aber ich denke, dass die Spieler auch daraus ihre Erfahrungen ziehen konnten und mit diesem Vorwissen beim nächsten Spieltag ihr wahres Können zeigen werden. Plötzlich klingelt sein Handy (ich bin einigermaßen überrascht, dass es hier Empfang gibt), die Musik klingt verdächtig nach einer Haftbefehl-Interpretation des Pokemon Openings. Marcel ignoriert das Klingeln und fährt fort: Im Moment ist ja noch nicht entschieden, ob wir den Spieltag mit einem Sieg unsererseits oder mit einem Unentschieden beenden, da das entscheidende Spiel zwischen Dardan und AnemosSpei noch aussteht, aber ich denke, dass wir, unabhängig vom Resultat dieses Spieles, überaus zufrieden mit der Leistung unserer Spieler sein können und mit einem guten Gefühl in das Spiel gegen den amtierenden Meister gehen werden. Wir werden vielleicht als Außenseiter gehandelt, aber dies muss ja nicht unbedingt ein Nachteil sein.

BBL Kampfstadion Mag: Zu Schluss möchte ich nochmal über die anderen Mannschaften reden. Auf welche der kommenden Begegnungen freut ihr euch besonders? Welchen eurer Konkurrenten haltet ihr für am stärksten? Und vor allem: Was ist euer Saisonziel?

Marcel: Ich persönlich freue mich immer auf das nächste anstehende Spiel, da im Moment ausnahmslos jedes Team der Liga sehr stark aufgestellt ist, und unser Team so immer wieder aufs Neue die Chance hat, sich zu beweisen. Dass das nächste Spiel gegen den amtierenden Meister sein wird, erhöht meine Vorfreude jedoch noch mehr! Einen richtigen Favoriten für diese Saison, wie oben schon erläutert, habe ich deshalb auch nicht. Die Play-Offs sind natürlich das erste große Ziel, welches wir gerne erreichen würden, alles andere steht noch in den Sternen. Am wichtigsten ist mir jedoch, dass die Spieler in unserem Team Spaß haben und in ihrer Zeit in England einiges lernen und mitnehmen können (bis auf die Erinnerungen an das Wetter hier). Ich nicke zustimmend, inzwischen bin ich mit den Notizen auf meinem linken Bein angekommen, während mir der Regen die auf meinen Armen schon wieder verlaufen lässt.

Camel-eon: Ein Highlight haben wir bereits hinter uns: Das erste Derby der BBL-Geschichte. Desweiteren freue ich mich persönlich auf die Begegnungen mit meinem Ex-Club FC St. Gaalen mit meinem ehemaligen Schützling Luca sowie das Duell gegen den amtierenden Meister. Und man verzeihe mir die Ausdrucksweise, aber alle Bescheidenheit und Selbstbeherrschung in Ehren; bei der Arroganz, die die Welsarvereinsführung an den Tag legt, freue ich mich richtig darauf, denen das Maul zu stopfen. Ich habe nichts gegen die Spieler bei Welsar Bremen. Im Gegenteil; ich ziehe meinen Hut vor diesem guten Kader. Aber der Manager hat diese Meisterleistung durch sein lautes Mundwerk selbst zunichtegemacht.
Bezüglich der Favoritenrolle äussere ich mich nur ungerne. Meiner Meinung nach haben alle Teams das Potential, den Titel zu holen. Mein Geheimtipp bleibt aber Schallelos und der FC Eeverton.

BBL Kampfstadion Mag: Vielen Dank für das Interview und einen schönen Tag noch!

Falls man von sowas überhaupt bei diesem Wetter sprechen kann, denke ich mir, während ich die fünfzehn Kilometer Fußweg bis zur nächsten unüberdachten Pferdekutschenhaltestelle zurück wandere. Als ich durch den Regen zurückblicke, fördert Marcel ein Enton aus einem Pokeball zu Tage, um mit Wolke Sieben den Regen zu beenden - ohne sichtbaren Erfolg, vermutlich ist diesen Wassermassen nichts und niemand gewachsen. Ich drehe mich wieder um und beschleunige meine Schritte in der Hoffnung auf einen warmen Tee im nächsten Pub, während ich überlege, wie viel ich von meinen Notizen überhaupt entziffern können werde.