Das kleine Dorf Ictatu

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  • Ist zwar keine Kurzgeschichte mit offenem Anfang und Ende, eher ein Märchen, aber egal.



    Es war einmal ein kleines Dorf mitten im Nirgendwo. Es trug den Namen Ictatu und hatte etwa 32 Einwohner, welche alle glücklich lebten. Es gab einen großen Fürsten, einige Offiziere, welche lediglich die Wünsche des Fürsten an die Bauern überbrachten und viele fleißig arbeitende Bauern, und es gab noch eine weitere, wissenswerte Information: Es gab keine Lügen in dem Dorf.
    Nein, diesen Satz muss ich widerrufen. 31 der zweiunddreißig Einwohner kannten keine Lügen. Der Fürst hingegen log Tag und Nacht, im Sommer und im Winter, und dies nutzte er um sich das Leben zu erleichtern. Egal was er wollte, er musste nur eine Lüge erfinden. Und da kein anderer Lügen kannte, musste diese auch nicht kreativ sein, sie wurde geglaubt.


    Doch eines Tages änderte sich etwas, ein Reisender betrat das Dorf, er kam aus der fernen Stadt Libertia, welche mit ungefähr 61171 Einwohnern deutlich größer war. Und da sich diese große Stadt dem Einflussbereich des Fürsten entzog, kannte er auch Lügen, Misstrauen, Eifersucht und natürlich seine geliebte Ironie, welche er den Dorfbewohnern auch gleich zeigte: " Ich will auf der Stelle Offizier in diesem Dorf werden, dann kann ich alles schlechte bekämpfen!" , denn er dachte, das könne ohnehin keiner ernst nehmen, denn er sah nach seiner Reise ungepflegt aus und war auch in Libertia als Tunichtgut bekannt. Die Dorfbewohner jedoch ließen schnell einen Offizier herbeieilen, welcher nur als "die Schlange" bekannt war. Dieser warf den Neuling schnell in den Kerker und rief einen Richter, der ihn verhören sollte.


    Der Neue musste feststellen, dass es nicht einfach war, den Richter von seiner Meinung zu überzeugen, denn schließlich wurde jeder Bauer, der mehr Rechte wollte, eingesperrt und für den Richter war die Situation nicht neu, die Antworten des Gefangenen jedoch schon. Anders als alle vor ihm behauptete er nicht durchgehend, er wolle mehr Rechte haben, nein, er meinte er hätte die Aussage nichts ernst gemeint. Erst als der Richter zu Selbstversuchen gedrängt wurde, stellte er fest, dass nicht alles wahr sein muss was einen menschlichen Mund verlässt. Der Richter zog den einzig logischen Schluss: Der Gefangene hatte nichts verbrochen und durfte in die Freiheit.


    Und dieser war zwar ein Tunichtgut, wollte jedoch zumindest den Einwohnern Itcatus etwas Gutes tun und verkündete es öffentlich, was dem großen Fürsten natürlich missfiel, und er rief seine beiden Offiziere, die Schlange und einen gewissen Omitos, zu sich: "Nehmt diesen Mann fest und bringt ihn zu mir" , die beiden Offiziere jedoch ahnten bereits die Lügen ihres Vorgesetzten und stellten somit eigene Forderungen. Nachdem der Fürst ihnen jedoch mehr Gold, mehr Komfort und edle Speisen zusagte, gingen sie ohne zu Murren zum Dorfplatz und nahmen den jungen Mann aus Libertia fest.


    Der junge Mann wehrte sich mit allen Kräften, doch er konnte nichts gegen die beiden Offiziere ausrichten und wurde auf grausame Art und Weise hingerichtet. Dem Dorf erzählte man, als die Bewohner neugierig wurden, der junge Mann wäre in seine Stadt zurückgereist, denn die beiden Offiziere kannten bereits das Geheimnis der Lüge, das Dorf jedoch hatte ein völlig unbekanntes Gefühl: Misstrauen. Und als dann auf einmal die Leiche des jungen Mannes in einem Busch gefunden wurde, brach der Sturm los. Alle 29 Dorfbewohner stürmten das Schloss des Fürsten und ermordeten ihn und seine beiden Offiziere.


    Drei Wochen später wurde auf dem von Fürst-Sonitus-Platz zu Platz der Freiheit umbenannten Dorfplatz der erste, demokratisch gewählte Bürgermeister, gewählt. Und in seiner ersten Rede an seine Mitbewohner erzählte er von einer neuen Zukunft, die allen ermöglicht werden sollte, egal ob jung oder alt, Mann oder Frau, Schwarz oder Weiß, jeder sollte die selben Rechte haben. Doch obwohl Ictatu die Freuden der Demokratie und Gleichheit kannte wussten alle, dass es noch zu viele Menschen gibt, die unterdrückt werden und der Bürgermeister sagte diesen den Kampf an...


    Diese Geschichte geht an alle Menschen dieser Welt die, wie auch immer, unterdrückt werden, sei es aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Hautfarbe, ihrer Religion oder ihrer Meinung. Diese Menschen sollen ein Recht haben, so zu leben, wie sie es wollen.

  • Huhu o/


    Ich wusste gar nicht das du so schön schreiben kannst :O
    Deine kleine Geschichte gefällt mir wirklich sehr gut und hat mich etwas an die Mafia/Die Werwölfe vom Düsterwald erinnert. Also jedenfalls der Teil mit dem kleinen Dorf :D
    Wie genau kam dir die Idee hierzu?


    Und deine Geschichte hat sogar eine Moral bzw. einen Hintergedanken. Das finde ich toll. Rassismus ist etwas schrecklich altmodische wie ich finde, aber leider immernoch viel zu verbreitet auf unserer eigentlich so modernen Welt :/ Und es zeigt das das Gute immer siegt.
    Ich hoffe du schreibst noch viele solcher hübschen kleinen Geschichten, und entschuldige Bitte für diesen wenig Professionellen Kommentar :D sonst Kommentiere ich ehr Fanfictions zu Digimon oder Pokemon ^^


    LG Hime :heart:

  • Huhu Hime, vielen Dank für deinen Kommentar, schön dass dir die Geschichte gefällt. Die Idee, so eine Geschichte in ein eher mittelalterliches Dorf zu setzen kam mir nicht wegen Mafia, keine Ahnung wie ihr darauf kommt, sondern um so ein Geschichte vernünftig darzustellen, was natürlich wunderbar mit der Zeit vor einigen Jahrhunderten zu machen ist, da damals viel aufbrach und neue gesellschaftlichen Formen entstanden. Daher war diese Zeit meiner Meinung nach die Beste, um so eine Geschichte zu erzählen ^-^