GEZ/Rundfunkbeitrag - Unnötige Steuer oder solidarische Abgabe?

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  • Dass in Zeiten von Internet und Co. WENIGER die Gefahr besteht, dass Propaganda verbreitet werden kann, finde ich, ist komplett falsch: in Zeiten von Internet und Co. besteht MEHR die Gefahr, dass Propaganda verbreitet werden kann, siehe beispielsweise Kriegsberichte zu Ukraine und Russland oder auch parteinahe Medieninhalte, wie beispielsweise der TikTok-Kanal vom AfD-Politiker Maximilian Krah. Hierbei ist es besonders wichtig, die Inhalte zu checken, zu verifizieren und dann darüber zu berichten, was daran falsch. Als leichteres Beispiel existiert fakecheck vom Mitteldeutschen Rundfunk, die verschiedene virale Falschinformationen aufdecken.

    Sehe ich auch so. Ich meine, es ließe sich beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk wie bei allem über die bestehenden Strukturen diskutieren (würde allgemein den Kommentar hier empfehlen), aber wenn es um seine grundsätzliche Relevanz geht, sehe ich nicht, dass ohne ihn sich nichts groß in dieser Hinsicht ändern würde, oder dass er derzeit diesbezüglich ja ohnehin schon bedeutungslos wäre. Das Internet und soziale Medien tun sich sehr schwer damit, Propaganda als solche zu kennzeichnen oder dagegen etwas zu unternehmen. Indes sind gerade Nachrichtenquellen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks im Aufstehen gegen diese Propaganda relevant: Wer auf Twitter korrigierende Community-Notes schreibt, kann sich eben gerade auf zugängliche Faktenchecks berufen, ebenso wie jemand, der einfach in einer Online-Diskussion auf fehlerhafte, verfälschende oder rein auf Mutmaßung basierende Tatsachenbehauptungen stößt. Die Korrektur dient dann ja auch nicht unbedingt dazu, die Person, die besagte Behauptung von sich gibt, zu überzeugen, sondern eben auch dazu, dass andere Leute, die das lesen, einen Gegenentwurf haben. Das Argument, dass eingefleischte Verschwörungsideolog*innen keinem Faktencheck glauben würden, ist insofern eben auch nicht wirklich stark, weil es um diese dabei eben auch nicht unbedingt geht, sondern um eine ihnen gegenüberstehende, informierte Öffentlichkeit. Auf die simple Behauptung, dass sich das alles ohne den öffentlich-rechtlichen Rundfunk auch schon alles irgendwie einrenken würde, möchte ich mich ehrlich gesagt nur äußerst ungern verlassen.

    Die Kritik zu MrWissen2Go kann ich nicht wirklich verstehen, weil das am Ende das Kanalkonzept ist: politische Inhalte kurz und knapp, aber immer noch verständlich erklären. Man muss dabei auch bedenken: das Publikum, welches MrWissen2Go erreichen möchte, weil es zum Content-Netzwerk funk zählt, ist zwischen 14- und 24 Jahren alt. Aus deinem Profil kann ich nicht ableiten, ob du zu diesem Publikum zählst, aber wenn nicht, dann kann man den Formaten von funk nicht wirklich den Vorwurf machen, dass sie nichts für einen sind. Wenn du dich dementsprechend an sich für ein Thema bei MrWissen2Go interessiert, aber keinen Gefallen an der Machart des Kanals findest, dann ist eventuell ein anderes Format eher ansprechend für dich.

    Hier muss ich mal sagen, weil es mich persönlich schon stört: Ich finde MrWissen2Go überwiegend ziemlich mies, jedenfalls basierend auf dem, was ich jeweils mal gesehen habe. Mein Problem ist dabei wohlgemerkt nicht, dass ich ihn einfach nicht mag oder dass er politische Inhalte in einfacher Sprache und leicht zugänglich aufbereitet und dabei teilweise auch vereinfacht, denn daran wäre erst einmal nichts falsch. Vielmehr ist mein Eindruck einfach von ihm, dass Letzteres bei ihm in einer Weise geschieht, die meines Erachtens nicht wirklich eine mündige Auseinandersetzung mit dem Stoff fördert. Zudem sehe ich oft genug einen Mangel an Kontextualisierung und Einordnung, die eigentlich beide jeweils wichtig wären.

    Und was mich persönlich wirklich, wirklich stört, sind so kontrafaktisch-spekulierende Videos wie zum Beispiel dieses hier, das die Faktenarbeit, die es anfangs macht, dann mit einer vollkommen haltlosen Spekulation wieder einreißen muss, eine, bei der dann später eingestanden wird, dass das alles ja gar nicht so sicher gesagt werden könne (ja, no shit, Sherlock), aber am Anfang im Brustton voller Überzeugung gesagt wird "Wäre Deutsch die Weltsprache geworden, wäre uns zumindest ein Weltkrieg erspart geblieben", und dass das Ganze auch noch das urdeutsche Verlangen anspricht, sich statt der realen Geschichte eine zu denken, in der Deutschland mit mehr Glanz und Gloria dasteht, setzt dann halt dem Ganzen auch nur die deutsche Kaiserkrone auf. Dem Anliegen, ein Thema (eigentlich geht es ja den ersten Teil des Videos um die Frage, warum Englisch überhaupt die Weltsprache ist und ich nehme mal an, das zu vermitteln ist das eigentliche Anliegen) irgendwie "interessant" zu gestalten, muss jetzt in meinen Augen die historische Akkuratheit und Sorgfalt nicht in dem Maße geopfert werden.


    Um aber auch deinen Punkt anzuerkennen und das dahingehend einzuordnen: Während ich schon meinen würde, dass sich Problematiken an dem Typen benennen lassen, die nicht einfach auf die Frage des persönlichen Geschmacks zu reduzieren sind, ist es natürlich so, dass ich sein Einzelformat jetzt nicht als Grund sehen würde, um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk allgemein abzuschaffen und ich würde ihn auch, nebenbei bemerkt, gar nicht allein auf Nachrichten oder reine Informationsformate beschränkt sehen wollen. Denn es gibt durchaus auch abseits davon Formate, die mir grundsätzlich gefallen und die ich auch kulturell als relevant erachten würde - das eine oder andere Satireformat etwa, aber auch durchaus rein unterhaltende Konzepte. Zum Beispiel ist der Tatort imo überwiegend auch einfach nur das langweiligste Ding aller Zeiten und ich könnte auf fast alles davon verzichten und verstehe Null, wie sich das so lange halten konnte, ich muss aber sagen, dass ich den Weimar-Tatort mit Christian Ulmen und Nora Tschirner in den Hauptrollen wirklich genuin unterhaltsam fand. Jedenfalls bin ich da bei den Fällen, die ich gesehen habe, nicht nach fünf Minuten direkt eingeschlafen. Ist natürlich wie gesagt nicht stellvertretend für die Gesamtsendung und sicherlich ließe sich auch hier allgemein mal über die Strukturen reden und warum deutscher Krimi offenbar in der überweigenden Mehrheit so unfassbar langweilig sein muss und ob es nicht auch mal besser ginge, aber ... Nun, dafür müsste auch das eigentliche Format nicht einmal unbedingt eingestampft werden, geschweige denn die Unterhaltungssparte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks als Ganzes.

  • Alles was über Nachrichten hinausgeht, staatlich zu finanzieren, steht zurecht immer mehr in der Kritik.

    Och, es wird bestimmt kritisiert, was für eine Auswahl an Nachrichten gemacht wird und wie diese präsentiert werden… Kritik ist vollkommen in Ordnung. Was viele nicht so ganz verstehen: unsere Öffentlich-Rechtlichen haben einen Bildungsauftrag, der sich auch in Unterhaltungsformaten, wie dem Tatort niederschlägt. Das fällt bei der Mördersuche vielleicht etwas in den Hintergrund, aber subtil kommen dort immer wieder gesellschaftliche Problemstellungen mit rein, mal mehr und mal weniger. Die sind auch dazu geeignet auf eine andere Art Probleme zu präsentieren und künstlerisch wird der Umgang mit ihnen gezeigt.


    Ich würde mir wünschen, dass die Öffentlich-Rechtlichen in Deutschland mehr beim Informationsangebot zusammenarbeiten. Ein Programm wie Phoenix ist total super, weil dort schon die Zusammenarbeit aus ZDF und WDR läuft. Aber warum dann noch sowas wie ZDF-Info oder tagesschau24? Die sind vollkommen überflüssig. Stattdessen sollten sie lieber 1-2 nachrichtlich orientierte Sender machen, statt drei halbe/ganze Sender, wo Dokus auf Halde rauf und runter laufen, weil sonstige Live-Sendungen oder nachrichtliche Sendungen überflüssig sind. Ein parlamentarisch-orientierter Sender, wie Phoenix am Morgen mit Bundestag Live und sonstige nachrichtliche Tagesbegleitung von Pressekonferenzen etc wäre super. Und dann ein etwas übergeordneter, weniger spezieller Nachrichtensender, der vielleicht mehr international ausgerichtet ist und mehr Dauernachrichten bringt, wie ntv oder tagesschau24, auf dem sich evt. Tagesschau und heute abwechseln, wäre auch ein echter Mehrwert.

  • Zitat von monochrome

    Ende kommt es jedoch nicht darauf an, was du mit deinen individuellen Interessen mitfinanzieren möchtest und was nicht, sondern, wie du auch meinst, die durchschnittlichen Menschen, die Gesamtheit an Menschen, an Formaten schaut bzw. schauen möchte bzw. versuchen die öffentlich-rechtlichen Medien mit bestimmten Formaten, jeden Einzelnen abzuholen. Das können lokale öffentlich-rechtliche Medien sein, beispielsweise beim Mitteldeutschen Rundfunk unterschiedliche Nachrichten aus den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, aber auch interessenspezifische Formate, wie beispielsweise junge Menschen, die sich für Biathlon interessieren. Ein Format, welches wirklich alle Menschen von der Machart, vom Thema usw. anspricht, das kann theoretisch auch nicht existieren.


    Das mit den hohen Geldern bei verschiedenen Moderator:innen sehe ich auch komplett ein, jedoch ist das der freie Markt und hat auch viel damit zu tun, wie unsere Verhaltensweisen beim Schauen von Videoinhalten sind. Beispielsweise verkaufen sich Formate, wie "Wetten dass ...?" mit Thomas Gottschalk oder "ZDF Magazine Royale" mit Jan Böhmermann oft nicht nur mit dem Inhalt, sondern auch damit, wer das Format moderiert bzw. welche Personen vor der Kamera zu sehen sind. Das heißt, dass Moderator:innen auch einen Einfluss darauf haben, wie viel Reichweite ein Format bekommt, und aus diesem Grund ist es meiner Perspektive nach nur fair, das auch mit diesen Mitteln zu finanzieren. Allein darüber, wie stark diese finanziellen Mittel nun ausfallen, kann man am Ende wirklich diskutieren, aber ja, ich finde auch, dass das teilweise viel zu viel ist.

    Das Ganze ist halt trotzdem sehr gerontozentrisch, sag ich mal, und nunmal sehr auf den "typischen (älteren) Deutschen / Österreicher" ausgelegt, und dafür sollen dann alle aufkommen.


    Und man sieht halt, wie der ORF sich krampfhaft versucht am Leben zu erhalten und dass da höhere Dosen an Vitamin B für Produzenten, Inhaber des ORFs und co vorliegt. Man möchte die halt nicht fallen lassen, deswegen müssen Projekte des ORFs natürlich weiterhin gefördert werden.



    Alles was über Nachrichten hinausgeht, staatlich zu finanzieren, steht zurecht immer mehr in der Kritik.

    Och, es wird bestimmt kritisiert, was für eine Auswahl an Nachrichten gemacht wird und wie diese präsentiert werden… Kritik ist vollkommen in Ordnung. Was viele nicht so ganz verstehen: unsere Öffentlich-Rechtlichen haben einen Bildungsauftrag, der sich auch in Unterhaltungsformaten, wie dem Tatort niederschlägt. Das fällt bei der Mördersuche vielleicht etwas in den Hintergrund, aber subtil kommen dort immer wieder gesellschaftliche Problemstellungen mit rein, mal mehr und mal weniger. Die sind auch dazu geeignet auf eine andere Art Probleme zu präsentieren und künstlerisch wird der Umgang mit ihnen gezeigt.

    Ich ähm, vertraue einem Tatort jetzt nicht unbedingt dabei, dass er "gesellschaftliche Problemstellungen" anspricht. Mit "aber das gehört nunmal zum Bildungsauftrag" kann man jede Kritik abschmettern, nur damit sich nichts ändern muss.

    An sich ist die Serie wahrscheinlich gar nicht so schlimm, hab die nur ein paar Mal mit meiner Mom gesehen, aber der Gedankensprung von Tatort zu Bildungsauftrag ist schon etwas krass.


    Opernball? Das ist nun nicht so, als würde man dem Kapitol dabei zusehen, wie es der Bevölkerung durch die öffentlich Rechtlichen extravagante, teure Kleider und Kitsch ins Gesicht drückt, nein ähm... der bringt einem österreichische Kultur näher, oder so. Das erfüllt den Bildungsauftrag. xD


    Je nach Bundesland muss man zwischen 180 und 240(!) € jährlich zahlen. Selbst wenn du nicht davon befreit bist, ist ca. 200+ € im Jahr haben oder nicht haben, der Unterschied eines Monatseinkaufs an Nahrungsmittel für eine Person. Bzw. ist das auch mehr als das, was ich jährlich an Netflix zahle, was ich mir selbst ausgesucht habe - und das kann ich wenigstens teilen.


    Man könnte für geringverdienende Menschen zb. ein Entertainmentpaket in den Kulturpass packen, der ohnehin existiert, aber wieso junge Menschen auch Wetten Dass, Tatort und Dancing Stars unterstützen sollen...?

    Die GIS wurde ja auch in die allgemeine Haushaltsabgabe umgewandelt. Früher konntest du angeben, dass du dir keine ORF-Produktionen auf deinem Streaminggerät ansiehst.