1. Die Kandidatin Soulin polarisiert in den sozialen Netzwerken mit ihrer Backstory über ihre Flucht aus Syrien, welche von ProSieben bislang in jeder Folge thematisiert. Durch diese Backstory hat sie auch gestern den 1. Job der diesjährige Staffel für den Jeans-Hersteller Levis erhalten. Wie findet ihr es dass die (teilweise auch sehr tragischen) Hintergrundgeschichten der Models so in das Rampenlicht gerückt werden und Juroren, Kandidaten und Zuschauer teilweise unter einen emotionalen Druck setzen? Findet ihr es angemessen oder werden die Themen von ProSieben übertrieben inszeniert?
Also per se finde ich es erstmal nicht schlecht, wenn Hintergrundgeschichten mal hin und wieder in den Fokus gerückt werden, allerdings ist das Maß wie es bei ProSieben inszeniert wird, dann doch zu viel des guten.
Was beispielsweise Soulin alles durchmachen musste in ihrer Vergangenheit tu mir ja wirklich leid für sie, aber auf Dauer nervt es auch irgendwann wenn ProSieben das immer und immer wieder reinscheiden muss, und dann ist es irgendwo auch noch mies, wenn man sowas nervig findet, weil wer weiß denn wir wir reagieren würden, wenn wir an ihrer Stelle wären und ähnliches durchgemacht hätten?
Und für die Inszenierung kann Soulin auch wahrscheinlich nicht einmal was dafür, sondern ist bloß dem Schnitt zum Opfer gefallen.
Dann war es auch beim Job-Casting für Levis auch ein bisschen blöd. Soulins Casting war wirklich rührend und bewegend und auch schön, dass will ich nicht abstreiten, aber gerade jetzt im Bezug darauf, dass auch nochmal für Kleidung geworben wird, fand ich hat Romina es meiner Meinung nach besser gemacht. Aber auch hier war dann auch irgendwie schon vorher klar, dass Soulin den Job bekommt, da es vermutlich sonst an Kritik und Hate gehagelt hätte.
Wie man es vielleicht schon erahnen konnte, fand ich die Inszenierung der (tragischen) Backgroundstorys in dieser Folge etwas too much, und gerade bei Job-Castings finde ich sollte es weniger eine Rolle spielen, da man Models in erster Linie ja auch wegen ihrer Leistung und nicht wegen ihrer Hintergrundgeschichte für einen Job einstellt. Aber das Leistung in dieser Folge gar nicht zählte, sah man ja am Ende noch, als Miriam ausschied, obwohl sie von ihrer Leistung besser war als so manch andere Kandidatin (aber vermutlich einfach weniger polarisierte und für die Quoten irrelevant war).
2. Die ebenfalls polarisierende Linda hat gestern für Belustigung gesorgt, da sie Heidi Klum um Zigaretten für das Modelloft gebeten hat. Da die Models aufgrund der Corona-Situation in einer Art Isolation im Modelloft leben, ist es ihnen nicht möglich selbst Zigaretten zu kaufen und offenbar bekommen sie von ProSieben auch bislang (und weiterhin) keine gestellt. Wie steht ihr dazu? Ist es gerechtfertigt die Models auf einen kalten Entzug zu setzen oder geht das zu weit?
Ich kann die Situation jetzt nicht so gut beurteilen, weiß aber durch meine Mutter, welche selber mehrere Male versucht hat mit dem Rauchen aufzuhören, dass sie die ein und andere Entzugserscheinung hatte, die ihr nicht sonderlich gut tat, daher bin ich der Ansicht, dass es dann doch ein bisschen zu Weit geht, die Kandidatinnen einfach so auf kalten Entzug zu setzen. Allerdings kann ich verstehen, das ProSieben das macht wegen Vorbildfunktion für jüngere ZuschauerInnen (was bei so einem Format wie GNTM irgendwo auch ironisch ist).
Jedoch kann ich mir unmöglich vorstellen, dass dies die erste Staffel ist wo Kandidatinnen rauchen. Das wir so Szenen sehen liegt vermutlich daran, dass die Kandidatinnen diesmal 24h7 von Kameras beobachtet werden und wegen der Pandemie keine freie Zeit haben wo sie das Loft auch mal verlassen dürfen. Daher denke ich, dass Kandidatinnen davor die Jahre, überhaupt eine geraucht hat, dies abseits der Kamera getan haben, und da sie auch raus durften, bestimmt so auch an weitere Zigaretten ran gekommen sind.