Kirby und das Vergessene Land

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“

  • Kirby und das Vergessene Land ist der neueste Titel von HAL Laboratory, die mit der bekannten rosa Kugel im März 2022 auf der Switch in die nächste Runde gingen. Das auffälligste Merkmal stellt hierbei wohl die dreidimensionale Fortbewegung dar, die abgesehen von einem Spin-Off-Titel bisher noch nicht für einen Kirby-Platformer verwendet wurde. Aufgrund dieser Umgestaltung drängt sich natürlich die Frage auf, ob das ein mutiger neuer Schritt für weitere Gameplay-Ideen ist oder ob dem Spiel auf Dauer doch irgendwann die Luft ausgeht. Dem möchte ich nun in dieser Review etwas auf den Grund gehen.


    Die Geschichte beginnt damit, dass Kirby seinen Interessen auf dem Planeten Pop nachgeht, als plötzlich ein merkwürdiges Portal auftaucht. Dieses saugt nicht nur die anwesenden Waddle Dees ein, sondern auch Kirby selbst, der sich danach in einer für ihn unvertrauten Umgebung befindet. Große, verwilderte Städte mit hohen Gebäuden erwarten ihn und das hier beheimatete Bestienrudel, das offensichtlich Waddle Dees einsperrt und verschleppt, ist wenig begeistert von seiner Anwesenheit. Nach einigen Auseinandersetzungen erreicht er die zerstörte Waddle-Dee-Stadt, wo ein Wesen namens Elfilin von einigen Mitgliedern des Rudels bedroht wird. Kirby rettet den Kleinen und erfährt daraufhin, dass Elfilin den Waddle Dees ursprünglich beim Aufbau des Dorfes geholfen hatte. Das Ziel der beiden ist nun also, in der Neuen Welt nach den eingesperrten Waddle Dees zu suchen, sie zu befreien und einen Weg zurück nach Planet Pop zu finden.


    Kirby war im Grunde genommen noch nie für ausufernde Geschichten bekannt und daher verwundert es wenig, dass die Handlung auch im Vergessenen Land simpel bleibt. Lediglich gegen Ende spitzt sie sich etwas zu, um auf den Showdown vorzubereiten, und wirft dabei einige interessante Fragen auf. Zu Beginn werden die verschiedenen Level einer Welt abgegrast, nach Waddle Dees und Geheimnissen durchsucht und so das Dorf weiter aufgebaut. Am Ende einer Welt befindet sich ein Boss, der besiegt werden muss, um zur nächsten Welt zu gelangen. Neu ist an den Leveln, dass verschiedene Aufgaben erledigt werden müssen, die bei Betreten allerdings noch unbekannt sind. Sofern die Umgebung ausreichend erkundet wird, können so weitere Waddle Dees befreit werden und sollte bei Abschluss eines Levels noch etwas fehlen, wird eine Aufgabe pro Abschluss sichtbar. Auf diese Weise sollte es allen leichter fallen, die Missionen abschließen zu können.


    Wie eingangs erwähnt zeichnet sich Kirby und das Vergessene Land aber durch das 3D-Platforming aus. Das bedeutet, die Fortbewegung ist nun nicht wie in früheren Titeln nur vertikal und horizontal, sondern auch in den Raum hinein möglich. Die Änderung geht schnell in Mark und Bein über und innerhalb kürzester Zeit fühlt es sich fast so an, als hätte man Kirby schon immer auf diese Weise gesteuert. Fast nur deswegen, weil insbesondere das Springen und Schweben zwischen Plattformen dazu neigen kann, Entfernungen falsch abzuschätzen. Die Kamera bewegt sich übrigens automatisch mit und muss nicht separat justiert werden. Alternativ ist es möglich, sie etwas in alle Richtungen zu schwenken, um mögliche Geheimnisse zu entdecken.


    Das Abenteuer muss aber glücklicherweise nicht allein bestritten werden. Die Steuerung ist so ausgelegt, dass sie für einzelne Joy-Cons geeignet ist und so kann ein zweiter Controller an eine Person im selben Raum gereicht werden, um neben Kirby den Waddle Dee-Assistenten zu rufen. Eine Online-Verbindung ist nur für Statistiken und nicht für das gemeinsame Spielen möglich. Die zweite Person wird unter Umständen jedoch Schwierigkeiten haben, Schritt zu halten, da sich das Spiel vorwiegend auf Kirby konzentriert, wenn es weiter geht. In diesem Fall ist eine gute Absprache notwendig, um nicht immer wieder zu Kirby teleportiert werden zu müssen.

    Während des Spiels kann jederzeit der Schwierigkeitsgrad gewechselt werden. Zur Auswahl stehen die Frische Brise, die vor allem an Einsteiger in die Reihe und jüngere Personen gerichtet ist, und der Wilde Modus, der sich vorwiegend an erfahrenen Personen orientiert. Die hauptsächlichen Unterschiede bestehen darin, dass bei der Frischen Brise die Gegner weniger Schaden zufügen und im Wilden Modus für den Abschluss von Leveln mehr Sternmünzen, die Währung im Spiel, verrechnet werden. Insgesamt betrachtet ist das Spiel eher einfach bis mittelschwierig und daher stellt das Fortschreiten mit dem härteren Schwierigkeitsgrad über weite Strecken kein Problem dar.


    Hat man sich nun also festgelegt, ob man alleine oder zu zweit spielen möchte, geht es in den Leveln auch schon rund. Kirby kann Feinde einsaugen, ausspucken und bei bestimmten Gegnertypen ihre Fähigkeiten übernehmen. Neu ist hierbei, dass einige Objekte in der Spielwelt, zu denen etwa Autos und Verkehrshütchen zählen, ebenfalls verwendet werden können. Für kurze Zeit kann Kirby also beispielsweise das Hütchen nutzen, um brüchige Stellen im Boden zu zerstören oder mit vorher einsogenem Wasser verschmutzte Stellen zu reinigen. Die Möglichkeiten werden kreativ genutzt und schaffen Abwechslung zu den übrigen Fähigkeiten. Neben den regulären Leveln existieren übrigens auch Herausforderungslevel, in denen die verschiedenen Fähigkeiten zum Einsatz kommen und trainiert werden können.


    Grafisch präsentiert sich das Spiel von seiner besten Seite. Die Welten an sich bieten typische Umgebungen für Platformer und reichen von einer weiten Grasebene bis hin zu einer Eiswelt. Jede dieser Vegetationen ist allerdings detailliert gestaltet, erweitert das Verständnis für die Spielwelt und bietet innerhalb der Level viel Neues zu entdecken. Auf diese Weise kann die Grafik noch mehr genossen werden, da sich selten ein Wiederholungseffekt einstellt. In einigen Sequenzen und besonders, wenn recht viele Gegner auf dem Bildschirm zu sehen sind, kann die Framerate einbrechen. Diese Momente sind glücklicherweise aber eher selten.


    Musikalisch wird eine weite Bandbreite von Genres und Instrumenten abgedeckt. Von ruhigen Levelthemen über treibende Rhythmen bis hin zu nachdenklicheren Liedern zeigt das Team, das es vielfältig aufgestellt ist und die jeweiligen Umgebungen perfekt einfangen kann. Das Intro präsentiert sich für einen Kirby-Titel zudem überraschend rockig und wird in einer fiktiven Sprache gesungen. Während des Abenteuers ist sogar eine kurze Sequenz mit deutscher Sprachausgabe enthalten. Diese richtet sich letztlich nach der Sprache, die auf der Switch eingestellt ist. Die Charaktere bleiben darüber hinaus aber stumm und verständigen sich durch Textboxen.


    Wenn Kirby einmal nicht der Sinn danach stehen sollte, die Welt zu retten, kann er sich natürlich in der Waddle-Dee-Stadt ausruhen. Je mehr Waddle Dees in den regulären Leveln gerettet werden, desto mehr Einrichtungen und Funktionen werden im Lauf der Zeit freigeschaltet. So können hier etwa in einem Kino bereits gesehene Cutscenes erneut begutachtet werden oder in einem anderen Gebäude Fähigkeiten getestet und aufgewertet werden. Diverse Minispiele wie Angeln oder Bedienung in einem Imbissladen dürfen hierbei nicht fehlen und bieten neben dem optionalen Kolosseum etwas Abwechslung zum sonstigen Alltag. Auch wenn die Größe der Stadt im ersten Moment etwas klein wirkt, steht die Entdeckung an vorderster Front und es ist spannend zu beobachten, welche Geschäfte die Waddle Dees mit der Zeit eröffnen.


    Kirby und das Vergessene Land ist ein sehr guter Titel. Die bekannte Formel wird mit der neuen Bewegungsfreiheit aufgefrischt und das Abenteuer präsentiert sich audiovisuell und gameplaytechnisch sauber sowie motivierend. Die Spielzeit ist mit knapp 25 Stunden für 100% moderat und durch die einstellbaren Schwierigkeitsgrade sollte es auch allen möglich sein, nach eigenen Interessen zu einem Abschluss zu finden. Wer eine größere Herausforderung im Platforming-Genre sucht, kann eventuell von der Leichtigkeit enttäuscht werden. Persönlich hatte ich viel Spaß damit, die neue Welt zu entdecken, und kann eine Empfehlung für all jene aussprechen, die mit Kirby bereits vertraut sind oder die einen leicht zugänglichen Platformer suchen.

  • Ich habe vor ein paar Tagen die Demo gespielt und kann diesem Review nur zustimmen. Im Großen und Ganzen scheint es ein gutes Spiel zu sein und ich fand viele der Ideen gelungen. Hat vor allem im Co-Op Spaß gemacht.

    Nur leider überwiegt das hier für mich zu schwer:

    Wer eine größere Herausforderung im Platforming-Genre sucht, kann eventuell von der Leichtigkeit enttäuscht werden.

    Was leider auch der Grund ist, warum ich es mir nicht kaufen werde. Ich hatte die Hoffnung dass es über dem "Wilden Modus" noch einen etwas anspruchsvolleren Schwierigkeitsgrad in der Vollversion geben würde, aber das scheint ja leider nicht der Fall zu sein. Ich will jetzt nicht einen auf Hardcore Gamer machen der immer an sein Limit gehen muss, aber wenn man kaum gefordert ist stört das den Spielspaß leider doch sehr.

    Abgesehen davon aber wie gesagt ein cooles Spiel.

  • Ich will jetzt nicht einen auf Hardcore Gamer machen der immer an sein Limit gehen muss, aber wenn man kaum gefordert ist stört das den Spielspaß leider doch sehr.

    Das reine Hauptspiel von Kirby war nahezu immer darauf ausgelegt, von allen durchgespielt werden zu können und wird bereits seit dem ersten Teil auf dem Game Boy so praktiziert. Insofern war es keine große Überraschung, dass das auch beim Vergessenen Land so gehandhabt wird und die Herausforderungen besonders im Post-Game-Inhalt und dem Kolosseum zu suchen sind. Nachvollziehen kann ich deine Entscheidung definitiv.

  • Deine Review bringt mich dazu, den lieben Kirby von meiner Pile of Shame zu greifen und morgen zu streamen.

    Habe das Spiel vor zwei Jahren gekauft - gespielt hab ich es jedoch nie. Wenn das Spiel wirklich so einfach sein soll, dann ist das für mich eine super Ergänzung zu Princess Peach: Showtime! Denn ein leichtes Spiel ist für mich super comfy und ich freu mich drauf!

    Finde die Review einfach so super schön und übersichtlich geschrieben und kann es kaum erwarten das Spiel anzugehen.

    Werde nach dem Durchspielen vermutlich auch noch etwas sagen!


    Danke dafür und liebe Grüße! :heart: