Die Zukunft steht noch in den Sternen,
Die Vorzeit liegt in Stein verborgen.
Und wenn wir über Gestern lernen,
Erfahren wir auch mehr von Morgen.
Seid mir gegrüßt, liebe Lesende!
Anfang des Jahres habe ich mir in den Kopf gesetzt, ein Tarot mit Dinosauriermotiven zu designen, und hier bin ich nun. Seit Februar veröffentliche ich diese schon auf Twitter und Instagram und komme dabei momentan auf etwas mehr als einen Dino pro Monat. Die Motive für die Großen Arcana - die ersten 22 Karten - sind schon weitestgehend durchgeplant, sodass ich auch entsprechend flüssig daran weiterarbeiten kann, wenn ich ein Bild abschließe. Die Karten bestehen jeweils aus einem kurzen Text mit Information zum abgebildeten Tier, dem tatsächlichen Bild in einem fest definierten Stil, und einer Bildbeschreibung (im Sinne von ALT-Text für Screenreader), die ich in der Form als Gesamtwerk betrachte. Ich arbeite mit FireAlpaca und einem XP-Pen Artist 12 Pro.
Ich mag meine Dinos farbenfroh und gefiedert - ich finde, grün-braune, schuppige Monster gab es in der Geschichte schon genug. Ein besonderes Augenmerk lege ich hierbei auf eine dem heutigen Wissensstand nach möglichst akkurate Anatomie, wobei der Stand von heute natürlich morgen bereits veraltet sein kann, wenn neue Entdeckungen gemacht werden - aber das ist für mich gerade das Spannende an der Paläontologie! Alle Informationen über längst verschwundene Wesen liegen irgendwo in Stein verborgen, wir müssen sie nur finden und richtig interpretieren.
Und nun wünsche ich euch viel Spaß mit meinen Dinos, und vergesst nie, an das Herz der Karten zu glauben!
0 - The Fool: Giraffatitan
Giraffatitan war einer der größten Dinosaurier, von dem wir wissen. Es war wahrscheinlich so groß, dass es völlig sorglos durch die Landschaft stampfen und Futter in sein Maul stopfen konnte, weil es schlicht keine Fressfeinde gab, die groß genug gewesen wären.
Tarot-Illustration mit Dinosauriermotiv. Karte 0: The Fool.
Zentral abgebildet ist Giraffatitan, ein etwa 12 Meter hoher und 20 Meter langer Sauropode. Er steht mit vier massiven Beinen fest auf dem Boden und hat einen langen Schwanz, der seinen ebenso langen Hals ausbalanciert. Aus seinem Maul hängen Zweige einer Konifere. Hinter ihm ist ein Wäldchen, an dessen Boden zwei kleine bräunliche Ornithopoden nach Futter suchen, die dort gut getarnt sind. Der Himmel ist hellblau, man sieht die Sonne und zwei kleine Wölkchen sowie drei kleine graue Pterosaurier.
Giraffatitan ist sehr bunt: Sein Kopf, Hals, sowie die Oberseite seines Rückens und Schwanzes sind gelb mit hellblauen Streifen und Flecken. Sein Unterkiefer ist orange. An der Oberseite seines Halses und Schwanzes hat er kurze violette Fortsätze. Der große Teil seines Torsos, seiner Beine und seines Schwanzes sind tannengrün und an der Unterseite braun. An den Hinterfüßen hat er je drei und an den Vorderfüßen je eine schwarze Kralle.
- Die Tarotkarte des Narren steht für Sorglosigkeit und Spontanität. Für mich stand gleich fest, dass ich dafür einen großen Sauropoden abbilden möchte, da gesunde Tiere dieser Größe keinerlei Fressfeinde hatten - selbst die einzige wirklich verletzliche Körperstelle, der Hals, war allein schon dadurch geschützt, dass er so weit in der Höhe war. Giraffatitan ist einer der größten bekannten Vertreter dieser Gruppe, wobei die Frage nach "dem Größten" immer noch umstritten ist.
- Ich habe in einem Artikel gelesen, dass Sauropoden die Hälse der anderen vermutlich sehr sexy fanden und dass es deswegen gut möglich war, dass diese bunt gefärbt waren. Schließlich waren Tiere dieser Größe auch ohne solche Merkmale schon auffällig genug, dass es keinen überlebenstechnischen Nachteil gegeben haben dürfte, wenn diese noch auffälliger waren.
- Für die lila Fortsätze an der Wirbelsäule entlang habe ich mich unter anderem von den Diplodocus aus der BBC-Doku "Walking with Dinosaurs" und anderen davon inspirierten Darstellungen inspirieren lassen, die ich als Kind sehr beeindruckend fand.
- Die kleinen Dinosaurier am Boden sind Dysalotosaurus und die Pterosaurier in der Luft sind Tendaguripterus, von denen Stand jetzt jedoch nur sehr unvollständige Überreste entdeckt wurden und deren Aussehen deshalb an verwandte Spezies angelehnt ist. Die Bäume sollen zuletzt nicht näher definierte Koniferen darstellen.