Kapitel 3
Es war eigentlich ein Tag wie jeder andere auch. Zumindest schien er so zu sein, doch mal wieder herrschte dieses Gedrängel in der Cafeteria, dieses Geschrei. Entweder man gehörte auch hier wie im Bus zu den Coolen, welche an den Fenstern und in der Mitte saßen, oder zu den kompletten Outsidern, die an den Türen sitzen musste. Das Essen war immer sehr komisch, aber jeder hat einen anderen Geschmack. Man konnte wohl ziemlich gut darüber streiten, ob Spinat zum Frühstück wirklich das Richtige für einen ist.
Rainey und Celeste saßen das erste Mal bei den drei wichtigen Damen. Rebecca, die Teamleiterin, Leona, die Zickige und die „Rechte Hand“ von Rebecca und Tracey, welche immer alles wusste und Gerüchte schnell verbreiten konnte. Rebecca in der Mitte, Leona rechts und Tracey links, direkt davor Rainey und Celeste.
„Weißt du noch Celeste, wo wir dich früher immer schwarzes Loch genannt haben?? Du hattest ja immer alles in dich hineingefressen und man hat es nie wieder gesehen.“ Die Mädchen lachten, aber Celeste schmunzelte nur kurz, innerlich total verletzt. „Das war früher.“, sagte Rainey, um vom Thema abzukommen. Es gelang ihr, aber Rebecca nahm es schlecht wahr. Als ob Rainey sie hätte angreifen wollen. Doch sie wollte nur Celeste retten. Sie schien immer noch nicht dabei zu sein, aber Celeste wollte nicht verstehen, dass man Freundschaften nicht so schnell aufbauen kann.
Die Jungen machten armdrücken, der Höhepunkt immer in der Pause. Wer gewinnt, durfte zusammen mit Rebecca eine Choreographie planen. „Planen“ nannten sie es, obwohl es eine bessere Definition gegeben hätte. Es hatte nun nichts mehr mit Pokémon zu tun, nur noch mit Lust und Freude. Rainey würde es nie machen, aber auch nur Rebecca entschied, ob der Gewinner wirklich Sieger war oder nicht. Mit dem Wort „Verlierer“ rettete sie ihren Ruf immer wieder, nein, mehr als das. Sie zog ihn höher als je zuvor.
Rebecca nahm einen Schluck vom Getränk, welches auf dem Tisch stand. Coca Cola Light. Zu viele Kalorien darf es natürlich nicht geben, betonte einer der drei immer wieder.
Rebecca stand auf und ging weg, wohin wussten eigentlich alle, aber Leona und Tracey blieben sitzen.
„Und, wie gefällt es euch so?“ „Eigentlich ganz gut, nur leider… konnten wir noch nicht viel mit Pokémon machen.“ „So, interessant, Rainey.“, sagte Leona. „Rebecca!“, schrie sie schnell. Rebecca kam schnell angelaufen und wartete nur auf die Nachricht. Leona flüsterte etwas zu ihr, Rebecca schmunzelte und schaute Rainey an. „Ah, zu wenig? Vergesst nicht, ich sagte doch mal etwas… Dieses eine Wort mit ‚M‘…“ Rainey schaute sie wenig verwundert an. „Falsche Antwort, Methoden wäre richtig gewesen.“ Sie nahm die Coca Cola Light und warf sie zu Rainey. Sie war leer, doch einen Schock brachte es ihr trotzdem. „Sag sowas nie wieder, hörst du?“ Sie ging weg, Tracey und Leona standen ebenfalls auf und folgten ihr.
„Rainey? Zeig dein Gesicht.“, sagte ihre Mutter zu Hause, doch Rainey drehte ihr Gesicht weg. „Was ist das für eine Schramme?“, fragte sie noch, aber Rainey schaute sie nur kurz an. „Warum mischt du dich überall ein? Es ist doch meine Sache!“ „Rainey, was sagst du da? Was ist denn nur los mit dir?“ „Geh weg!“, schrie sie. „Wo hast du diese Schramme her?“, rief ihre Mutter, während sie ihren arm festhielt. „Vom Training und jetzt lass mich los!“
Ihre Mutter blieb stehen und zuckte nur noch zusammen, als sie die Tür knallen hörte. „Ich mach dann Essen…Schatz“ Es kam keine einzige Reaktion, als ob sie einfach nur Selbstgespräche geführt hätte. Langsam lief sie in die Küche und schnitt weiter Tomaten. Alles machte sie selbst. Sie benutzt sicherlich keinen Tomatenmark, wer weiß, was da drin ist. Sie ließ den Dampf in der Küche qualmen, vergessen hatte sie das Fenster zu öffnen. ‚Sie ist zu sensibel‘, betonte Rainey immer. Doch liebte sie ihre Mutter trotzdem? ‚Natürlich!‘, wäre ihre Antwort auf diese Frage gewesen.
Ihre Mutter schaute auf den Stundenplan, während sie einen Topf abtrocknete. „Rainey hatte doch heute gar kein Training.“, sagte sie leise vor sich hin.
Tut mir leid, aber ich musste in der Schnelle dieses Kapitel verfassen. Verzeiht mir.