Sinnoh - Nothing happens by chance

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Spezial: Endlich in Herzhofen! (Teil 1)





    Das nächste Kapitel meiner Story wird in mehreren Teilen erscheinen. Es soll so eine Art "Spezial" darstellen, im Gegensatz zu vorherigen Kapiteln. Viel Spaß beim Lesen! :)




    (Maike)
    Herzhofen war einfach unglaublich. Dieses Wort beschrieb die Stadt wohl am besten. Ich hatte mich vorerst von Lucia und den anderen getrennt, da diese sich für den Wettbewerb anmelden wollte und ich ja nicht teilnahm. Natürlich wollte ich eine Top-Koordinatorin werden - ich konnte mir ja selbst nicht erklären, warum meine innere Stimme mir von diesem Wettbewerb abriet, aber sie klang überzeugend.
    In Gedanken versunken bummelte ich durch die Stadt. Die Häuser waren einfach einzigartig gebaut. Schlichte Farben wie rosa, blass-gelb oder auch braun bildeten meist den Grundton, die Fenster und Türen waren mit makellos-weißen Verzierungen geschmückt und die Straßen und Bürgersteige waren sauber und müllfrei. In regelmäßigen Abständen verschönerten antike (aber schon elektrische) schwarze Straßenlaternen den Weg. Wenn hier die Sonne schien, wirkte diese Stadt perfekt.
    Für diese Tageszeit war außerordentlich viel los. Die Geschäfte, an denen ich vorbeikam, platzten geradezu vor Menschen und überall wurden wunderschöne Kostüme ausgestellt. Teilweise waren sie sehr teuer, aber ich fand, dass sie das Geld wert waren. Nach einiger Zeit bekam ich auch das städtische Pokemon-Center zu Gesicht. Schon von weitem konnte ich sehen, dass auch dieses Gebäude sich vor Trainern kaum retten konnte. Hier würden wir also nicht schlafen können. Vermutlich waren sie alle wegen des hiesigen Wettbewerbs gekommen. Es hieß, wenn man hier gewann, schaffte man die anderen Wettbewerbe mit links. Seufzend umging ich das Pokemon-Center und wäre fast mit einer älteren Dame zusammengestoßen.
    "Oh, entschuldigung! Ich habe sie gar nicht gesehen!", stammelte ich. Mir passierte aber auch wirklich in jeder Stadt etwas Peinliches!
    "Kein Problem. Aber sag mal, junge Dame, solltest du dir nicht ein Kostm für den Wettbewerb holen?"
    "Nein, das verstehen Sie falsch! Ich nehme gar nicht am Wettbewerb teil."
    "Wusstest du denn nicht, dass nach den Vorführungen ein Ball stattfindet? Ich glaube, dieses Mal ist es sogar ein Maskenball.", erklärte die alte Frau. "Aber wie dem auch sei, einen schönen Tag noch, Kindchen!" Und schon war die Alte um die nächste Ecke gebogen.
    "Typisch. Du bist immer noch ein Anfänger, genau wir früher." Diese arrogante Stimme kannte ich doch! Ich schaute hektisch in alle Richtungen, aber außer mir und ein paar normalen Passanten war niemand da. Ich zog eine traurige Miene. Wurde ich denn jetzt völlig verrückt? Ich hätte schwören können...
    Nein, beruhigte ich mich, das war nur meine Fantasie. Es gab keinen Grund, sich aufzuregen. Ich atmete tief durch und beschloss, zum Wettbewerbsgebäude zu gehen.
    Die Läden, an denen mein Weg vorbeiführte, boten die schönsten Kleider, die ich je gesehen hatte - leider auch mit den höchsten Preisen, die ich je gesehen hatte. Erst würde ich Lucia und den anderen von dem Ball berichten, ehe ich überhaupt nur daran dachte, mir sowas Teures zu leisten.
    So viele glückliche, plappernde Menschen eilten durch die Straßen und dann war da noch ich... Plötzlich fand ich mich vor einem großen, fast runden Gebäude wieder. Die Wände waren aus Stein in verschiedenen Braun-Tönen und eine silberne Kuppel stellte das Dach dar. Genau vor dem Eingang standen Ash, Rocko und Lucia.
    "Oh, hey Maike! Weißt du waas?" Meine Freundin rannte zu mir und zog mich zu Rocko und Ash. "Nach dem Wettbewerb findet eine große Party statt!"
    "Ja, das hab ich auch schon gehört...", murmelte ich und setzte ein künstliches Lächeln auf.
    "Na, dann lass uns keine Zeit verlieren! Wir müssen schnell ein geeignetes Outfit für dich finden - und für mich auch! Und ich brauche noch Wettbewerbsklamotten und die Aufführung ist schon übermorgen!", bestimmte Lucia. "Bis später, Jungs! Ihr sucht euch gefälligst auch ein gutes Kostüm, ich will mich nicht mit euch blamieren!" Schon hatte sie mich wieder gepackt und schleifte mich Richtung Läden. Normalerweise konnte mich ja auch fast nichts vom Shoppen abhalten, aber war sie nicht ein wenig unhöflich zu den beiden? Immerhin waren sie unsere Freunde und wir hatten sie einfach da stehen lassen.
    "Ähm, Lucia...", begann ich, doch gegen ihre Einkaufslaune hatte ich keine Chance.
    "Sieh mal, sieht das nicht wunderschön aus?"
    "Ich dachte, du wolltest an einem Wettbewerb teilnehmen und nicht heiraten?", frotzelte ich. Das Kleid, das Lucia meinte, war ein weißes Brautkleid mit langer Schleppe.
    "Oh... Das hat noch Zeit!" Jetzt musste ich wirklich lachen. Irgendwie schaffte es die 14jährige immer, mich aufzuheitern, ob gewollt oder nicht. Besser gelaunt folgte ich ihr durch die nächsten Läden. Für die Aufführung fand sich schnell ein passendes Outfit, für den Ball eher weniger.
    "Lucia, es ist nur noch 1 Laden übrig. Was machen wir, wenn wir dort auch nichts finden?"
    "Nix da! Wir suchen so lange, bis wir für uns beide was Schönes gefunden haben!", protestierte Lucia. Eigentlich hatte ich schon längst die Lust verloren, aber die Blauhaarige musste morgen ja trainieren und es war ja auch nur noch 1 Laden. Also willigte ich ein und wir steuerten auf das letzte Geschäft von Herzhofen zu, in dem meine Freundin noch nicht die Verkäufer wegen der angeblich so geringen Auswahl beschimpft hatte.
    Erstaunenswert war jedoch die Tatsache, dass ich, als ich den Laden betrat, mein absolutes Traumkleid fand. Ich schob mich an Lucia vorbei, um es näher zu begutachten. Das Kleid war erdbeer-rot, trägerlos und hatte einen leichten Reifrock mit eingenäht, der es hab der Hüfte etwas weiter machte. Um den Schulterbereich zog sich ein ebenfalls angenähtes Tuch in einem tief dunklen schwarz. Dazu konnte man eine rote, mit Federn verzierte Augenmaske kaufen, so eine, wie sie auch früher bei Maskenbällen üblich war. Rote Ballerina's mit leichtem Absatz rundeten das Ganze ab.
    Mit leuchtenden Augen betrachtete ich das Kostüm eine ganze Weile, bis Lucia mich wieder aufweckte. In der Hand hielt sie eine weitere Tüte. Sie hatte sich also ein Kleid gekauft, während ich hier geträumt hatte. Aber ich würde es ja beim und nach dem Wettbewerb sehen, deshalb war ich ihr nicht böse.
    "Na los, probiere es an! Du begaffst das Teil schon seit wir hier sind. Es würde dir bestimmt stehen!", drängte sie mich.
    "Ich weiß nicht..." Letzten Endes nahm ich es aber doch mit in die Kabine und ich traute meinen Augen kaum, als ich mich in dem Kleid sah.
    "Komm raus! Ich will es auch sehen!"
    "Du hast mir deines auch nicht gezeigt, also wirst du auch bis zum Ball warten!"
    "Das ist nicht fair!"
    "Doch, ist es!", hielt ich dagegen.
    "Ja, ich weiß...", gab meine Freundin schlussendlich zu und wir mussten beide kichern. Ich zog mich wieder um und bezahlte das Kleid samt Schuhen und Maske (es war ein ziemlich teurer Spaß). Anschließend verließen Lucia und ich das Geschäft wieder.
    Die Nachmittagssonne legte sich bereits über Herzhofen, man konnte förmlich spüren, wie die Sonnenstrahlen an Intensität verloren. Wir schlenderten noch eine Weile durch die Stadt, bis wir Ash und Rocko über den Weg liefen. Sie hatten je 1 Tüte in der Hand.
    "Wie es aussieht, wart ihr auch erfolgreich!", begrüßte uns Ash. Scheinbar konnten auch Jungs mal richtig shoppen, wenn sie es nur wollten. Leider hatten wir trotzdem noch ein Problem, das es zu lösen galt.
    "Habt ihr euch eigentlich schon darüber Gedanken gemacht, wo wir heute Nacht schlafen sollen? Das Pokemon-Center ist komplett überfüllt und die Hotels hier sind mit Sicherheit zu teuer für uns.", unterbrach ich die gute Laune. Ich behielt Recht. Keiner meiner 3 Freunde hatte das berücksichtigt. Ratlos blickten sie sich gegenseitig an.
    "Nun, wir könnten uns irgendwo in der Stadt niederlassen..."
    "Spinnst du, Rocko?", fuhr Lucia ihn an. "Hier können uns alle Leute sehen! Weißt du, was die dann denken? Sie denken, ich sei zu arm, um eine richtige Unterkunft zu bezahlen!"
    "Aber - ", begann Ash, doch meine Freundin würgte auch ihn ab.
    "Warum campieren wir nicht außerhalb der Stadt? Da stand doch schon ein Zelt, den, der da wohnt, würden wir bestimmt nicht stören!"
    "Laut dem Reiseführer soll es hier eine Kirche, oder viel mehr eine Kathedrale geben. Warum fragen wir dort nicht nach?", schlug Rocko vor.
    "Ja, das ist eine super Idee! Los doch! Na kommt schon, bewegt euch!" Lucia schob uns in Richtung einer ziemlich hohen Baute. Ob es die Kathedrale war, wusste ich nicht, aber es sah selbst aus der Distanz sehr imposant aus.
    Als wir dann vor dem Gebäude standen (meine Freundin hatte uns ja mehr oder weniger freiwillig hierher gebracht) wirkte es noch sehr viel größer. Es überragte meiner Meinung nach sogar die Wettbewerbshalle. Über der Tür waren ein Kreuz und jeweils rechts und links ein Pokemon eingemeißelt. Eines davon war Dialga.
    "Hallo, meine Lieben. Kann ich euch helfen?" Ein freundlich aussehender Mann in schwarzer Robe war aus der Kathedrale gekommen.
    "Guten Tag, ich bin Ash und das sind meine Freunde Maike, Lucia und Rocko.", stellte Ash uns vor. "Wir suchen eine Bleibe für die Zeit bis zum Wettbewerb und wir dachten..."
    "Wir dachten, dass wir vielleicht hier übernachten können.", beendte Lucia seinen Satz.
    "Natürlich könnt ihr hier schlafen. Es findet sowieso kein Gottesdienst statt, da freue ich mich immer über Besuch. Kommt nur herein!"
    Die Kathedrale war von innen noch viel gewaltiger als von außen. Hier drin standen Holzbänke ordentlich in mehreren Reihen hintereinander zum Altar ganz vorne ausgerichtet. An der linken Wand stand eine alte Orgel, bestimmt 5mal so hoch wie ich, wenn nicht mehr. Überall im Raum waren weiße Kerzen zu sehen und wenn man die Decke betrachtete, schien man in eine endlose Welt der Malereien gezogen zu werden. Bunte Fenster, wie sie in jeder Kirche zu finden waren, tönten das hereinfallende Licht in schimmernden Farben. "Ich habe auch einige Kissen und Decken, macht es euch nur bequem!", sagte der Pastor gut gelaunt, verschwand in einem kleinen Nebenraum und kam mit den versprochenden Sachen zurück.
    Wir bauten rasch unsere Schlafplätze auf, bevor der nette Mann sich mit einer Schüssel Frucht - und Beerensalat für jeden zu uns setzte. Unsere Pokemon hatten wir aus ihren Bällen gelassen, damit sie in Ruhe Rocko's Spezialfutter genießen konnten.
    Ash betrachtete enttäuscht seinen Salat. Ja, er war immer noch ein Vielfraß, am liebsten schaufelte er Fast-Food in sich hinein. Manchmal fragte ich mich ob... Nein, Ash vielleicht, aber er nicht. Das war einfach nie seine Art gewesen. Schmunzelnd aß ich meinen Salat. Lucia brach irgendwann das Schweigen.
    "Also, wir dürfen hier übernachten und Sie versorgen uns mit Essen - aber wer genau sind Sie überhaupt?"

    "僕の命令は絶対."
    "My orders are absolute."

    赤司・征十郎 ~

    Einmal editiert, zuletzt von Wielie ()

  • Endlich !!!!
    das warten hat ein ende (und dein spezial steht in den startlöchern ;) )
    ich bin so froh und konnte den besonderen teil deiner story kaum erwarten ...
    (aber ich werde nun natürlich nicht zu viel sagen ...das spezial hat ja erst begonnen )
    ich finde es super dass nach dem wettbewerb noch der ball stattfindet
    und die masken machen natürlich alles noch ein bisschen spannender (was wird lucia wohl zu maikes kleid sagen? )
    natürlich freue ich mich ganz besonders auf den wettbewerb (und die kombinationen ...die beschreibst du immer super gut)
    aber dass die 4 freunde jetzt in einer kirche übernachten ...und dieser geheimnisvolle pastor (ist der typ überhaupt geheimnisvoll..?..naja)
    ich freu mich auf jeden fall auf den nächsten teil ..
    und keine angst du bekommst auch da wieder ein kommentar ;)
    glg.

  • Das versprochene Spezial, klasse Idee das so zu machen!
    Maikes innere Stimme, hat keine Ahnung, aber Überzeugungskraft XD
    Das sie in irgendjemanden rein rennt war ja klar, typisch :)
    Aber dann eine so tolle Info wie einen Maskenball zu bekommen.
    Das sie ausgerechnet da seine Stimme hört, :D
    Für Lucia war der Ball ein gefundenes Fressen mal wieder shoppen zu gehen.
    Und dann "wir suchen bis wir was gefunden haben" wenn nur noch ein Laden übrig ist? :D
    Das Gespräch im Laden war ja auch klasse, zeigs mir, nein tu ich nicht ^^
    Wenigstens haben sie eine Unterkunft gefunden, tolle Idee Rocko XD
    Das Ash von dem Salat nicht begeistert war, kann ich mir vorstellen,
    und ob die Mischung wirklich so gut schmeckt? Einzel geht ja, aber zusammen? ^^
    Und dann zu allerletzt noch Lucias Satz : aber wer genau sind sie überhaupt?
    Ich hätte mich kugeln können vor lachen,
    hoffentlich gehts so auch weiter, und wir erfahren ob Maikes Stimme recht hatte :)

  • Spezial: Endlich in Herzhofen ( Teil 2)



    (Maike)


    "Hallo? Ich habe Sie gefragt, wer Sie sind!" Der Pastor stellte seine Schüssel ab, dann antwortete er:
    "Mein Name ist Jonathan McVries. Ich leite diese Kathedrale hier in Herzhofen seit 7 Jahren. Früher wohnte ich in Jotho, irgendwann bin ich dann hierher gezogen. Frau oder Familie habe ich nicht, in meinem Leben gibt es nur mich und Gott." Lucia sah vor Scham zu Boden.
    "Das... wusste ich nicht. Es tut mir Leid, falls ich Sie...", stammelte sie unbeholfen. So genau hatte ich es eigentlich auch nicht wissen wollen. Ich kaute auf einer Beere herum, mir war der Appetit vergangen. Draußen war es bereits Nacht und durch die getönten Fenster konnte ich ein paar besonders helle Sterne sehen. Sie erinnerten mich an meine erste Begegnung mit...
    Eine bedrückende Stimmung herrschte neben dem höchst unangenehmen Schweigen. Ash und Rocko aßen still, Lucia saß schulbewusst einfach nur da und ich, ich träumte mal wieder in der Gegend herum.
    "Wollen wir uns nicht langsam schlafen legen?", fragte ich in die beklemmende Stille hinein. "Morgen wird doch bestimmt ein harter Tag." Auch wenn mir niemand antwortete und alle mich ansahen, als hätte ich irgendwas total Verrücktes an mir, gab ich mich damit zufrieden, überhaupt etwas gesagt zu haben. Ich kuschelte mich in meine Decke und wandte mich von den anderen ab. Die Pokemon schliefen bereits und auch ich versuchte, den Ereignissen des Tages zu entfliehen, doch es gelang mir nicht sofort.
    Ich bekam noch mit, wie meine Freunde und McVries sich hinlegten (niemand hatte seit mir auch nur ein Wort von sich gegeben) und endlich löste sich mein Denken - ich entschwebte in sanften Schlaf.


    "Hey, was fällt dir eigentlich ein! Wenn du nur gekommen bist, um mich zu beleidigen, kannst du dich gleich wieder verziehen!", keifte ich und drehte mich verdrossen zur Seite. Was fiel diesem Typ eigentlich ein? Jedes Mal, wenn er auftauchte, regte er mich einfach nur auf.
    "Ach, Maike. Ich dachte eigentlich, du wüsstest es besser..." Er warf mir eine seiner üblichen Rosen zu, aber nicht mit dem verschmitzten Lächeln, das er sonst an den Tag legte. Er ging in einen dichten Wald, ließ mich tatsächlich allein vor dem Wettbewerbsgebäude stehen. Und noch dazu beantwortete dieser arrogante Schnösel nie meine Fragen.
    "Was meinst du damit? Bleib sofort stehen und erklär es mir!" Er blieb nicht stehen. Die Sonne senkt sich, er verschwand in einem orange-roten Schleier.
    "Lass es gut sein.", sagte Ash und legte seine Hand auf meine Schulter. Ein wunderbar warmes Gefühl übermannte mich und meine schlechte Laune verabschiedete sich. Er hatte immer zu mir gehalten, er war nie einfach abgehauen...


    "Maike!", schrie jemand mit schriller Stimme. Schlagartig fuhr ich hoch und saß kerzengerade. "Wie lange willst du noch schlafen? Ash und Rocko sind schon lange unterwegs!"
    "Wie... wie spät ist es?", gähnte ich verschlafen. Man wurde ja schließlich auch immer aus seinem Traum gerissen, wenn es gerade am schönsten war. Das musste so eine Art Tradition sein, die immer und überall galt.
    "Jetzt steh schon auf! Es ist schon nach Mittag! Wir wollten doch gleich trainieren!"
    "Ich hab heute echt keinen Sinn dafür, Lucia. Kannst du nicht alleine...?" Es tat mir im Nachhinein schon Leid, dass ich meine Freudin so abgewiesen hatte, doch im Moment war ich einfach zu durcheinander.
    "Oh, ok. Wenn du meinst...", raunte Lucia und ließ mich allein in der Kathedrale zurück. Warum musste mein Leben bloß so kompliziert sein? Mit einem langen Seufzer stand auch ich endlich auf, schnappte mir meine Pokebälle und ging nach draußen.
    Ein weiterer Tag in Sinnoh begrüßte mich mit strahlendem Sonnenschein, einer erfrischenden Brise und einem Schwarm vorbeiziehender Staralili's. Ich schlenderte gemütlich durch die Straßen, meine Freunde würden schon nicht die Stadt ohne mich verlassen. Auf einmal entdeckte ich eine Gruppe kreischender Mädchen. Waren sie etwa wegen...? Nein, das konnte nicht sein. Nach Sinnoh würde er ganz bestimmt nicht reisen.
    Jeder Mensch hier in Herzhofen war ganz euphorisch aufgrund des Wettbewerbes und des Maskenballes - aber was brachte mir eine Party ohne einen Grund zu feiern?



    (Drew)
    Dieser Tag war einfach zu schön, um ihn nicht in vollen Zügen zu genießen. Den ganzen Morgen lang hatte ich mit meinen Pokemon bis zum Umfallen trainiert, jetzt durfte ich mir etwas Spaß gönnen. Ich hatte mich in meine voilette Badehose geschmissen und planschte mit Roselia, Smettbo und Libelldra im See. Vulnona lag schlafend im Schatten, es mochte ja kein Wasser.
    Plötzlich sah ich ein blau-haariges Mädchen in einem kurzen schwarz-rosa farbenen Kleid. Sie ließ ein Plinfa und ein Driftlon aus ihren Pokebällen, anscheinend wollte sie hier trainieren. Ich stieg aus dem Wasser und ging zu ihr.
    "Hey, nimmst du auch am Wettbewerb teil?" Das war die erste Frage, die ich jedem, dem ich begegnete, stellte. Sie war eines der wenigen Mädchen, die nicht sofort rot anlief und in meiner Gegenwart kein Wort herausbrachte.
    "Ja, du etwa auch?", erwiderte sie mit einem freundlichen Lächeln. Irgendwie sah sie recht hübsch aus.
    "Aber natürlich. Mein Ziel ist das große Festival."
    "Echt? Meines auch!"
    "Na dann viel Glück, du Anfängerin.", sagte ich und strich mit meine Haare mit meiner üblichen Handbewegung aus dem Gesicht. Die Sonne hatte sie schon fast wieder ganz trocknen lassen. Ich konnte es einfach nicht lassen, diese Bemerkung würde sie sicher aufregen. Wie recht ich doch hatte, ihre Antwort ließ nicht lange auf sich warten.
    "Pah!", zickte die Blauhaarige. "Das muss ich mir nicht gefallen lassen! Driftlon, Plinfa, wir verschwinden!" Wutentbrannt stapfte sie Richtung Herzhofen und ließ mich und meine Pokemon wieder allein. Irgendwie ähnelte sie meiner früheren Rivalin. Sie hatte mich auch immer angeschrien, wenn ich einen derartigen Spruch gemacht hatte. Ich erinnerte mich noch genau an unsere erste Begegnung mit ihr in Hoenn. Vom ersten Moment an war sie sauer auf mich gewesen - süß.
    Vielleicht nahm sie ja auch am Herzhofen-Wettbewerb teil und dann würde sie auch garantiert zum Maskenball danach kommen, so wie ich sie einschätzte. Mein Herz begann einen Takt schneller zu schlagen. Einen Moment lang schwelgte ich noch in Erinnerungen, ehe ich zurück zu meinen Pokemon in den See lief.



    (Lucia)
    Dieser aufgeblasene Idiot! Was bildete der sich eigentlich ein? Nur wegen dem musste ich auf offener Straße trainieren, wo alle Leute mich sehen konnten.
    Ein kräftiger Wind unterstützte meine Gedanken. Ich hatte die Kombination, die Maike mir in Ewigena gezeigt hatte, solange einstudiert, bis meine Pokemon sie einwandfrei beherrschten. Damit würde ich bestimmt weiterkommen. Manche besonders neugierigen Menschen hatten ihren Kaufrausch sogar kurz unterbrochen, um mir zu zu sehen. Als ich Driftlon und Plinfa jedoch wieder in ihre Pokebälle rief, trotteten sie enttäuscht weiter.
    Ich setzte mich an den Rand eines Springbrunnens und ließ meine Hand durch das kühle, klare Nass gleiten. Diese Stadt gefiel mir immer mehr - hier gab es schöne Läden, Wettbewerbe und die Leute waren sehr freundlich. Veträumt sah ich in den blauen Himmel, die Sonne wärmte meine Haut. Es gab noch so viel zu tun: Ich musste am Wettbewerb teilnehmen... mich bei Paul bedanken... zum Maskenball gehen... und mich bei Paul bedanken... und -
    "Hey, Lucia!" Ash kam gut gelaunt auf mich zu mit Pikachu auf seiner Schulter. "Wie läuft es mit dem Training?"
    "Oh, ganz gut. Eigentlich wollte ich ja außerhalb von Herzhofen trainieren, aber so ein eingebildeter Grünschopf war schon da und hat mich beleidigt. Da bin ich halt hierhin gekommen."
    "Wirklich? Grüne Haare?", hakte Ash nach. Sein Blick wirkte abwesend und seine Miene verfinsterte sich. Das war wieder typisch für ihn. Ich berichtete ihm, dass ich beleidigt wurde und bei ihm blieb nur die Haarfarbe irgendeines Jungen hängen.
    "Ja, grüne Haare. Seinen Namen hat er mir nicht verraten. Wieso ist das so wichtig für dich?"
    "Hm? Nein, es war nur... Vergiss es einfach." Ich schaute ihn verwundert an. Aus Jungs konnte man einfach nicht schlau werden. "Hast du Maike zufällig gesehen?" Auch das war schon eine feste Angewohnheit bei ihm. Es verging kein Tag, an dem er sie nicht erwähnte, sich nach ihr erkundigte oder sonst irgendwie um sie herumschlawänzelte. Leicht genervt antwortete ich:
    "Nein, seit ich sie geweckt habe, ist sie mir nicht mehr begegnet. Wo hast du überhaupt Rocko gelassen?"
    "An einem Blumenstand hab ich ihn stehen lassen. Die Verkäuferin dort war eine junge, hübsche Frau. Was hälst du davon, wenn wir was Essen gehen? Ich sterbe vor Hunger. Und vielleicht laufen wir ja Maike über den Weg."
    "Ja, warum nicht?", sagte ich und versuchte, ein einigermaßen echt aussehendes Lächeln aufzusetzen. Wenn er nur wüsste... Manchmal könnte ich dir wirklich eine knallen, Ash Ketchum.



    (Ash)
    Konnte das wirklich sein? Grüne Haare? Ok, es gab nicht sehr viele Menschen mit grünen Haaren, aber wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass ausgerechnet er es war?
    Ich saß mit Lucia in einem kleinen Restaurant. Maike hatten wir leider auf dem Weg hierher nicht gefunden. Vermutlich hätte Lucia dann mal wieder ihre Klappe aufgerissen, erzählt, dass sie einem arroganten, grün-haarigen Typen begegnet war und Maike hätte mich vollkommen vergessen. Ein furchtbarer Gedanke, aber schier unmöglich. Das Restaurant, in dem wir uns befanden, war echt gemütlich. Die Wände waren in sanftem orange gestrichen und wir saßen in einer gepolsterten Sitzecke mit eckigem Hartholztisch. Im Raum herrschte ein angenehmes Licht und man konnte leises Geflüster von anderen Tischen hören. Wir hatten schon gegessen und saßen nur noch hier um zu quatschen. Naja, mehr oder weniger, weil keiner von uns sonderlich viel zu erzählen hatte. Mir schwebte die ganze Zeit der Gedanke von Maike und diesem schmierigen Typen, dessen Name ich verdrängt hatte, im Kopf herum. Was Lucia dachte... Sie sah nur öfters in meiner Richtung, warum auch immer.
    "Wie sieht es mit deinem Arenakampf aus?", fragte mich die 14jährige schließlich. Ihre blauen Augen (sie erinnerten mich sehr an die von Maike) funkelten mich neugierig an.
    "Nicht so gut. Die Arenaleiterin Lamina war nicht da...", antwortete ich beleidigt. Lucia's einziger Kommentar war ein amüsiertes Lächeln.
    Wir bezahlten das Essen und machten uns auf dem Weg zurück zur Kathedrale. Der Horizont färbte sich leuchtend rot in der kühlen Abendluft und ging dann mit zart-rosa in den dunkel-blauen Nachthimmel über. Die Straßenlaternen erhellten die sich verfinsterne Stadt, es waren nicht mehr viele Menschen unterwegs.
    In der Kathedrale angekommen trafen wir auch Maike und Rocko.
    "Maike, wo warst du den ganzen Tag?", fragte ich die Brünette. Sie saß auf ihrer Decke, während Rocko die Orgel inspizierte. McVries war nirgends zu sehen.
    "Du musst nicht alles wissen!", antwortete meine Begleiterin und streckte mir dir Zunge heraus. Ich setzte mich neben sie und betrachtete sie eine Weile. Ihre saphir-blauen Augen glänzten im schwachen Kerzenschein und ihre Haut wirkte so weich, so makellos. Ihre Hand lag genau neben meiner, nur eine kleine Bewegung würde genügen und ich könnte sie halten - doch ich scheute zurück. Ich fürchtete mich vor der Ungewissheit. Wie würde sie reagieren?
    "Ash, würdest du bitte von meiner Decke runtergehen? Ich möchte jetzt schlafen."
    "Aber klar, natürlich." Das wäre die ideale Chance gewesen und ich hatte es königlich vergeigt, weil ich zu feige war. Ich legte mich in mein notdürftig gebautes Bett (es war direkt gegenüber von Maike's Schlafplatz) aus Decken und Kissen und versuchte, wenigstens in meinen Träumen mit ihr glücklich zu sein.

  • Und nun ein weiterer Teil des Spezials in 4 Sichten!
    Das der Pastor aus Jotho kommt hätte ich jetzt nicht gedacht,
    aber nachdem Lucia ihn so angeschrien hat :D
    Wenn Maike sowas nicht wissen will, sollte sie Lucia das Sprechen verbieten :)
    Maike ist ein Alien, das war sicher der Gedanke von allen. :assi:
    Und dann im Traum: Ash und Maike! OMG, bitte vergisst Maike die Wirklichkeit nicht.
    Zum Glück wars nur ein Traum, sonst :patsch:
    Und wie positiv Maike immer ist, Lucia spürts auch ! :sekt:
    Die Idee mit dem Mädchenschwarm, jeder hat nen Moment in dem er denk Drew ist wieder da,
    außer Rocko, welcher wie bei den Mädels rumhängt :)
    Violette Badehose an Drew, super Vorstellung! :love:
    Aber dann schweift auch Drew ab, er muss an Maike denken,
    und nicht das Lucia Maike ist, das darf nicht passieren.
    Ash denkt nur an die Haarfarbe, aber in diesem Fall ist die sehr wichtig!
    Ich schließe mich Lucia an, Ash mal eine Knallen wie Misty XD
    Aber den ganzen Tag ist Drew Hauptthema :D Gefällt ihm sicher gut :whistling:
    Hoffentlich passiert das nie, das Ash und Maike zusammen sind,
    ganz schlimmer vorstellung für Contestshipper ^^
    Ja dann, ich will wissen, wie die reagieren,
    wenn alle Drew und er Maike wieder sieht, und den WB , dann bis demnächst :thumbsup:

  • So endlick kan oich deine Story noch mal ommentiernen ich bin
    die eltzetn tag nicht dazu gekommen Sorry
    Also deine stroy endwickelt isch ein fach super. Du streust kleine unzufrieden heiten inder Gruppe
    Das sich nciht jeder seiner gefühle sicher ist das lässt die spannung steigen
    Also ob Maike und ash zusammen kommen sollten hab ich mich schon einbar mal gefragt. Ich selbst bin in dem pumkt contestshipperin
    Aber das liegt bei dir und auch wenn dem nicht so ist lesse ich deine story weiter. Genau das selbs wäre es bei Lucia und Ash.
    Ich bin eine Twinleaf und Ikarishippernin und daher bei dem thema Ash und Lucia immer etwas vorsichtig. Aber deine FS IST So oder so sehr gut.
    Rechtschreiber hab ich nur einen gefunden iihn aber beim lesen dan vergessen. ^^
    Ich such ihn auch nciht mehr XD.
    Drew wie er leibt und lebt kann ich woll nur sagen^^
    So ist er nun mal gemein aber auf eine art und weise. Die ma erst mal durch schauen muss^^
    Lucia tut mir irg. am meisten leid. Setzt sich so viel off nung in ash aber da sit ja noch PAul *grins*
    Mein tipp lucia nim Paul :D
    GLG sonnenherz <333

  • Spezial: Endlich in Herzhofen (Teil 3)



    (Maike)
    Ich wachte auf. Ich wachte einfach auf, öffnete meine Augen und war sofort hellwach. Aber es war kein normaler Schlaf gewesen, es hatte sich eher angefühlt wie ein nicht voran kommender Prozess, ein Schlaf in völliger Dunkelheit. Wollte mein Unterbewusstsein mir damit etwas mitteilen?
    Meine Freunde schliefen noch und als ich Lucia zu friedlich schlummern sah, kam mir eine lustige Idee. Ich könnte mich ein klein wenig dafür rächen, dass sie mich am vorigen Tag aus meinem Traum gerissen hatte. Leise schlich ich mich zu ihr hin und kauerte neben sie.
    "Lucia...", flüsterte ich ihr ins Ohr. "Du hast den Wettbewerb verschlafen..."
    "Waaas?" Meine Freundin stieß einen hellen Schrei aus und fuhr hoch, sodass unsere Köpfe schmerzhaft zusammenprallten. Mit pochendem Schädel taumelte ich einige Schritte zurück und ließ mich auf eine der Holzbänke sacken. Ich konnte mich gar nicht mehr halten vor Lachen. Lucia schaute sich irritiert um, dann sah sie mich und ihr Gesicht wurde zu einer nicht sehr hübschen Grimasse.
    "Maike, sag mir, dass das ein Scherz war!" Ich brachte erst kein Wort heraus, weil ich keine Luft mehr bekam. Ash grummelte schlecht gelaunt vor sich hin, während Rocko schon aufgestanden war. Als ich mich beruhigt hatte, japste ich:
    "Oh, Lucia. Du hättest mal dein Gesicht sehen sollen! Das war dafür, dass du mich gestern geweckt hast!"
    "Mensch, Maike...", stöhnte die 14jährige und ließ sich zurück in ihr Kissen sinken. Sie brauchte einen Moment, bis sie wieder in einem neutralen Tonfall reden konnte. "Rocko, wie spät ist es?"
    "Gleich halb 9. Der Wettbewerb beginnt erst um 14 Uhr, du hast noch genügend Zeit." Er sah sie leicht belustigt an. Mittlerweile hatte ich mich wieder eingekriegt und machte mich nun daran, Ash aufzuwecken. Ich zog ihm ruckartig die Bettdecke weg, doch durch sein widerspänstiges Gestrampel riss er mir die Beine weg und ich landete neben ihm auf dem Boden. Mein Haar fiel mir strähnchenweise ins Gesicht, wieder verfiel ich in einen hysterischen Lachanfall. Der Junge aus Alabastia öffnete träge seine Augen, als er mich ansah, erstrahlte sein Gesicht in einem leuchtenden rot.
    "Was ist, Ash? Nicht gut geschlafen?", gackerte ich und kullerte über den Boden. Ich war mal wieder so unglaublich behämmert drauf, dass ich froh war, nur meine Freunde hier zu wissen. Nach wenigen Minuten hatte sich die überhebliche Maike in mir wieder gefangen. Ich stand auf und klopfte mir den Staub aus meinen Klamotten. Rocko hatte inzwischen seine Decken ordentlich für die nächste Nacht zurecht gelegt, Lucia war ebenfalls aufgestanden und zupfte an ihren Haaren herum. "Ganz ruhig, Lucia. Du hast noch jede Menge Zeit."
    "Jaja.", sagte sie nur. Sie schien innerlich sehr labil zu sein, wegen des Wettbewerbs. Ich beschloss, sie erstmal in Ruhe zu lassen. Immerhin wusste ich aus eigener Erfahrung, welche Kraft man aufbieten musste, um dem Druck stand zu halten. Genauso war es bei meinem ersten Wettbewerb auch gelaufen und dann hatte auf am Ende wegen meiner Nervosität verloren. Ich war schon richtig gespannt auf ihr Outfit. Und ich freute mich letztlich sogar doch ein bisschen auf den Maskenball, auch wenn es mir Angst machte mit Leuten zusammen zu sein, deren wahres Gesicht unter einer Maske verborgen lag.
    Rocko und Ash schienen dich deswegen keine Sorgen zu machen. Natürlich, sie waren Jungs, die kümmerte sowas eh nicht.
    Nach dem Frühstück (McVries hatte uns freundlicherweise etwas gebracht) verließen wir die Kathedrale. Die Leute auf den Straßen strahlten noch mehr Fröhlichkeit aus als sonst, jeder, der uns begegnete, grüßte uns mit einem breiten Lächeln.
    "Dass die Stadt wegen eines Wettbewerbs so aus dem Häuschen ist...", sprach Rocko meine Gedanken aus. Lucia hingegen war nicht so gut drauf. In ihrem Blick lag eine unglaubliche Nervosität und sie hatte eine eingeschüchterte Haltung eingenommen, obwohl sie sich vorher so auf den Wettbewerb gefreut hatte.
    Auf einmal merkte ich auf. War da nicht eben etwas Grünes hinter der Ecke verschwunden? Ein komisches Gefühl überkam mich. Nein, versuchte ich mir einzureden, das bilde ich mir nur ein. Wahrscheinlich nur eine Sonnenreflexion oder sowas, nichts Außergewöhnliches. Doch in meinem Inneren zweifelte ich daran. Nach schier endlosen Stunden war es dann endlich soweit. Eine Stunde, bis der Wettbewerb begann, und mit jeder Minute, die verstrich, wurde meine Freundin nervöser. Wir gingen zurück zur Kathedrale, um Lucia's Outfit zu holen und anschließend latschten wir zur Wettbewerbshalle. Wie ein ängstliches Kind hielt sie ihre Tüte in den Händen.
    "Ok, Jungs. Ihr geht schon zur Tribüne und haltet mir gefälligst auch einen Platz frei. Ich werde Lucia begleiten und dann irgendwann zu euch kommen.", veranlasste ich. Ash und Rocko verschwanden ohne Widerworte und ich ging mit Lucia zur Umkleide. Die Flure hier waren ganz anders als die in Flori. Die Wände leuchteten in einem kräftigen rot und alle paar Meter hing ein Bild an der Wand oder stand eine Pflanze. Die Gänge wurden von einem lieblichen Rosenduft erfüllt, wobei das wohl doch eher an mir lag.


    "Wirst du langsam mal fertig? Du bist jetzt schon seit einer Viertelstunde in der Umkleide!", rief ich der Blauhaarigen durch die Tür zu. Allmählich wurde es langweilig, ganz alleine vor einer verschlossenen Tür zu stehen. Andere Koordinatoren waren zwar schon vorbei gekommen, aber sie hatten mich nur mit verachtenden Blicken gemustert und dann ignoriert.
    "Ja, einen Augenblick noch!" Als Lucia sich dann endlich traute, die Umkleide zu verlassen, konnte ich nichts weiter tun, außer sie mit offenem Mund anzustarren. Sie trug ein pinkes Cocktailkleid mit einer schwarzen Schleife, die um ihre Hüfte gebunden war. Es war locker geschnitten, etwa knielang und bot den Beinen genug Platz für Bewegungen. Ihre Haare hatte sie zu einem Zopf nach hinten gebunden. "Und? Wie findest du es?"
    Es dauerte eine Weile, bis ich meine Fassung wieder gefunden hatte, dann antwortete ich:
    "Du siehst einfach umwerfend aus!" Einige Koordinatorinnen kamen vorbei, aber diesmal waren ihre Blicke nicht von Verachtung erfüllt, sondern von Neid. Zufrieden spazierte ich mit ihr zum Aufenthaltsraum. Wie in Flori war dort ein großer Bildschirm angebracht und die Bühne war bereits zu sehen. Eine junge, braun-haarige Frau in einem orangen Minikleid und einem gelben Umhang betrat die Bühne.
    "Hallo, meine lieben Zuschauer. Herzlich Willkommen zum Wettbewerb von Herzhofen! Ich bin Ariane, ihre Moderatorin und ich führe Sie durch den heutigen Wettbewerb!" Die Zuschauer applaudierten lautstark. "Hier sind unsere Juroren, sie entscheiden, wer die nächste Runde erreicht! Da hätten wir: Schwester Joy aus Herzhofen! Mister Josephson, der bei jeder Vorführung dabei ist und unseren Mann Gottes, Jonathan McVries!" Jeder der 3 Juroren winkte kurz dem Publikum zu, welches daraufhin noch mehr klatschte.
    "Jonathan hat uns gar nicht gesagt, dass er ein Juror ist.", bemerkte Lucia trocken. Ich verstand ihre Skepsis. Warum hatte er es uns verheimlicht?
    "So. Als nächstes werden unsere Teilnehmer auf dem Bildschirm gezeigt!", verkündete Ariane.
    "Ich gehe dann mal wieder zu Ash und Rocko. Viel Glück!", entgegnete ich und verließ den Aufenthaltsraum. Diese vielen Gänge waren echt verwirrend, genau wie im Team Galaktik Gebäude in Ewigenau. Den Rosenduft nahm ich mittlerweile kaum noch wahr. Er hatte sich quasi in mein Unterbewusstsein eingenistet und wartete nur darauf, mich einzunehmen.
    Nach der Befragung diverser Leute nach dem Weg kam ich endlich bei meinen beiden Begleitern an.
    "War Lucia schon dran?", fragte ich und setzte mich neben Ash.
    "Sie ist die nächste. ", erklärte Rocko. "Hast du gesehen, wer alles teilnimmt?"
    "Nein, ich war damit beschäftigt, hierher zu finden. Wieso? Kenne ich außer Lucia noch einen der Teilnehmer?"
    "Ähm, nein, das ist doch auch gar nicht wichtig, nicht wahr, Rocko?", sagte Ash mit schneidener Stimme. Er funkelte seinen Freund böse an. Ich wollte ihn gerade fragen, was das heißen sollte, als Ariane's Stimme ertönte.
    "Ich freue mich, Ihnen eine Koordinatorin aus Sinnoh vorstellen zu dürfen. Hier ist Lucia!" Meine Freunde und ich klatschten so heftig, wie wir nur konnten. Die 14jährige lief elegant auf die große Bühne und ließ ihre Pokemon frei.
    "Driftlon! Plinfa! Showtime!" Die beiden Pokemon erschienen völlig synchron und schon erteilte Lucia ihnen die ersten Befehle. Ich ging davon aus, dass sie die Attacken wählte, die ich ihr in Ewigenau gezeigt hatte. So war es auch. "Driftlon, Spukball! Schnabel-Attacke, Plinfa!"
    Wie beim Training zersprang der Spukball durch Plinfa's Schnabel in abermillionen kleine Stücke. "Jetzt Blubber, Plinfa! Und du Driftlon, Windstoß!" Die purpurnen Teilchen wurden von Blasen eingehüllt und vom Windstoß zu einem einzigen, gigantischen, schillernden Wirbel umgeformt. Ein lautes "Ohh" ging durch die Zuschauerreihen und auch die Juroren waren sichtlich beeindruckt. "Jetzt, beende es mit Aquaknarre, Plinfa!" Der Wasserstrahl löste den Strudel auf und überall schwebten kleine, violett-leuchtende Stücke durch den Saal. Mit einer Drehung rief unsere Freundin ihre Pokemon zurück in ihre Bälle, verbeugte sich leicht und verließ die Bühne wieder.
    Ich kriegte mich vor Begeisterung kaum ein, auch wenn ich es schon einmal gesehen hatte. Sie hatte ihre Technik enorm verbessert. Ash und Rocko applaudierten mit einem lächelnden, offenenstehenden Mund.
    "Ich werde ihr mal gratulieren!", sagte ich zu den beiden und drängelte mich an den anderen Zuschauern vorbei zu den vielen Korridoren. Die nächsten Teilnehmer bekam ich nicht mit. Ich stürmte einen langen Gang entlang (ob er zum Aufenthaltsraum führte, würde ich noch rausfinden) und hätte fast die richtige Tür verpasst. Ich riss die Tür auf und sofort fiel mir eine überglückliche Lucia in die Arme.
    "Ich habs geschafft!", jubelte sie. "Alles hat so geklappt, wie ich es wollte!" Ich spürte etwas Feuchtes auf meiner Schulter. Weinte sie vor Freude oder vor Aufregung?
    "Ganz ruhig. Ich war mir von Anfang an sicher, dass du das hinkriegst." Meine Freundin ließ von mir ab und wischte sich eine Träne aus dem Gesicht. "Aber denk an die Kampfrunde. Die Attacken deiner Pokemon müssen ineinander greifen." Eigentlich wollte ich ihre Freude nicht trüben, doch Lucia musste die Fassung behalten, wenn sie tatsächlich weiterkommen wollte. Sie atmete rasend schnell, keuchte fast, aber ich wusste, sie würde es schaffen.
    "Das war unser letzter Teilnehmer. Die Juroren werden nun die glücklichen 8 bekanntgeben, die in die nächste Runde vorrücken.", verkündete Ariane. "Und hier sind sie schon!" Die ersten Bilder erschienen auf dem großen Bildschirm, doch plötzlich wurde die Mattscheibe schwarz. Lucia's Bild hatte ich gerade noch so erkennen können. Ein Laut der Empörung hallte durch den Raum.
    "Lucia, du bist weiter! Ich habs gesehen! Los, geh zur Bühne!", drängte ich meine Freundin, die wie angewurzelt einfach nur dastand. Sie erwachte aus ihrer Trance und lief wortlos an mir vorbei aus dem Raum. Ich blieb noch eine Weile und schaute mir die anderen Koordinatoren an. Manche waren mit ihren Nerven völlig am Ende. Sie waren wohl noch nicht so weit. Nach und nach leerte sich der Aufenthaltsraum und bis ich realisierte, dass ich die einzige hier war, musste schon viel Zeit vergangen sein. Mein Zeitgefühl war noch nie das Beste gewesen.
    Schlagartig verließ ich den Raum und hastete zurück zur Tribüne. Zu meinem Unglück verlief ich mich dabei total in diesem Irrgarten und es dauerte eine ganze Weile, bis ich jemanden traf, der mir den Weg erklären konnte. Und dieser jemand sprach auch noch so langsam und träge, dass ich dachte, er schliefe gleich ein. Mein Herz fühlte sich an, als würde es unter dem Tempo, das ich vorlegte, jeden Augenblick zerspringen, meine Lungen arbeiteten schnell und hart. Mit schmerzenden Seiten kam ich schließlich bei Ash und Rocko an und ließ mich nach Luft schnappend auf meinen Platz fallen.
    "Wo warst du denn, Maike? Du hast Lucia's Kämpfe verpasst!", erläuterte Ash. In seiner Stimme lag eine Spur von Enttäuschung und Sorge.
    "Was?", japste ich. "Alle? War ich solange weg? Wer hat gewonnen?"
    "Es war ein Unentschieden. Die Juroren haben beschlossen, beiden ein Band zu verleihen für ihren harten Kampf und ihren Ehrgeiz.", sagte Rocko ruhig.
    "Wer ist der andere?", wollte ich wissen, doch meine Frage ging in einem tosenden Applaus unter. Ich konnte Lucia erkennen, der gerade von Mister Josephson ein Band überreicht wurde, aber dummerweise standen die anderen Juroren so, dass ich ihren Gegner nicht erkennen konnte. Ash's Blick wirkte leicht verärgert, als er die Siegerehrung verfolgte. Wieso wollte er nicht, dass ich erfuhr, gegen wen Lucia gekämpft hatte? Ariane's Stimme riss mich aus meinen Gedanken.
    "Ich bitte Sie um einen kräftigen Applaus für die Gewinner! Und ich darf Sie daran erinnern, dass heute Abend genau hier ein Maskenball stattfindet, um 20 Uhr geht's los. Extra dafür wird die Bühne umgebaut, haben Sie also bitte Verständnis für die Uhrzeit. Jeder ist herzlich eingeladen!"
    "Kommt, lasst uns Lucia abholen und dann verschwinden. Von dem ganzen Lärm bekomme ich langsam Kopfschmerzen.", klagte ich. Jetzt war es mir auch einerlei, wer neben Lucia gewonnen hatte.
    "Willst du denn gar nicht wissen, wer der andere Gewinner ist?", fragte Rocko, erhielt dann aber einen Schlag von Ash. Er benahm sich echt merkwürdig, seit der Wettbewerb begonnen hatte. Dem würde ich garantiert noch auf den Grund gehen.
    Ash, Rocko und ich hatten gerade den richtigen Weg zur Umkleide gefunden, als Lucia uns schon strahlend entgegenkam.
    "Ich hab mein erstes Band!", kreischte sie und fiel mir um den Hals. "Maike, ich hab mein erstes Band!"
    "Ist ja toll, Lucia. Und wenn du mich loslassen würdest, könnte ich dein nächstes vielleicht auch noch miterleben!", ächzte ich. Meine Freundin presste mir mit ihrer Umarmung die Luft aus den Lungen.
    "Oh, sorry. Natürlich!", lachte sie. Sie so glücklich zu sehen, vertrieb in mir jeden schlechten Gedanken. So war ich nach meinem ersten gewonnenen Wettbewerb auch gewesen, mit dem Unterschied, dass ich bereits von Anfang an einen Rivalen hatte, den es zu übertrumpfen galt. Ich hatte das Gefühl, als würden seine Augen mich genau in diesem Augenblick beobachten. Doch dieses eine Mal nahm ich mir vor, nicht darauf zu achten. Jetzt galt nicht mehr die Vergangenheit, es zählte das Hier und Jetzt - und die Zukunft. Und das Nächste, was anstand, war der große Maskenball.

  • Maikes Idee mit der Rache war super!
    Ash kann wieder gar nichts aufwecken, und Rocko ...
    Das mit der Decke hat sicher ne unsanfte Landung gegeben. :D
    Und dann wird Ash auch noch rot!
    Wenn Drew jetzt reinkäme, wärs erst richtig peinlich. :assi:
    Das mit dem Maskenball hab ich auch mal in ner anderen gelesen,
    da kamen die beiden danach zusammen (Drew und Maike jetzt :))
    Genau Maike sieht Sonnenerektionen! Wers glaubt XD
    Rosenduft streicht durch die Gänge und alles ist rot :love:
    Das Ash sie anlügt, wenn sie das raus bekommt!
    Die Technik die Maike sich ausgedacht hat ist super,
    und du hast sie richtig gut beschrieben,
    aber Ashs Verhalten würde mich auch stutzig machen! 8-)
    Das Maike alle Kämpfe verpasst hat! Wie lange ist die da rumgestreift?
    Sicher war der zweite Sieger Drew, dann wärs ja nicht verwunderlich,
    dass mit Ashs Verhalten, den ganzen Leuten und der Heimlichtuerei!
    Was wohl beim Maskenball passiert? Hoffentlich wissen wirs bald :thumbsup:

  • so. also erstmal VIELEN DANK an all meine treuen leser für die kommis! das hat mich echt ermutigt, mir weiterhin die größte mühe zu geben! :)




    Spezial: Endlich in Herzhofen (Teil 4)



    (Maike)
    "Kommt ihr beiden da jetzt endlich raus? Wenn ihr noch sehr viel länger braucht, ist der Ball vorbei!", gröhlte Ash auf der anderen Seite der Tür. In der Kathedrale hatte sich ein kleiner Nebenraum gefunden, den Lucia und ich als Umkleide benutzten. Ich war sehr aufgeregt wegen des Maskenballes, aber Lucia's Verhalten sprengte alle Rahmen. Nervös eilte sie hin und her, zog hier und zerrte da.
    "Keine Sorge, Ash! So eine Gelegenheit lassen wir uns doch nicht entgehen!", rief ich und zupfte die letzte Kleinigkeit an meinem Kleid zurecht. Meine Freundin hatte mir eine rote Schleife ins Haar gebunden, das einzige, was noch fehlte, war die Maske. Die Blauhaarige sah ebenso gut aus wie ich. Ihr Körper wurde von einem silbernen, glitzernden, trägerlosen Kleid bedeckt, es war ab kurz vor dem Knie schräg geschnitten und endete immer schmaler werdend an ihren rechten Fuß. Ihre Haare trug sie offen mit einem kleinen Diadem verschönert, dazu ebenfalls silberne Schuhe mit kleinem Absatz. Ihre weiße Augenmaske hatte sie bereits aufgesetzt, sie war geschwungen und mit kleinen Saphiren verziert.
    Ich fragte mich innerlich, wie Ash und Rocko in ihren Kostümen aussahen und vor allem, wie sie auf uns reagierten. Als Lucia und ich fertig waren, riss ich die Tür auf und wir traten heraus in den Hauptraum der Kathedrale, wo die beiden Jungs schon auf uns warteten.
    Ash war ausnahmsweise komplett in weiß gekleidet: Weißer Anzug, weißes Hemd und gleichfarbige Schuhe. In der Hand hielt er eine schwarze Maske, die einem Vogelkopf ähnelte (in diesem Fall dem ägyptischen Gott Horus). Der Trainer aus Alabastia gaffte uns mit offenem Mund an, naja, er gaffte MICH an, was mich schon etwas... verängstigte. Rocko ähnelte in seiner Verkleidung sehr einem Mönch. Er trug eine lange, schwarze Kutte mit weitem Ärmeln. Seine Maske war ein bunt bemaltes Gesicht.
    "Ihr seht fantastisch aus!", platzte es aus Ash heraus, aber er meinte, zu meinem Bedauern, wohl eher nur mich.
    "Danke, aber euche Kostüme sind auch nicht von schlechten Eltern!", gab Lucia geschmeichelt zurück. Ich ließ sie in ihrem Glauben. "Wollen wir?"
    Meine Freunde und ich verließen die Kathedrale und machten uns auf den Weg zur Wettbewerbshalle. Aus allen Richtungen strömten Menschen auf das Gebäude zu, aufwendig kostümiert und geschminkt. Frauen mit verschiedenen Kleidern, manche kurz, andere lang mit Rüschen und wieder andere bunt mit klitzekleinen Schleifen und Accessiores. Die Männer trugen meist Anzüge in unauffälligen Farben wie braun oder blau und mit schlichten Masken.
    Ein kalter Wind wehte durch die Straßen von Herzhofen, unzählige Sterne glänzten am klaren Nachthimmel, denen durch die Straßenleuchten der Stadt Konkurrenz gemacht wurde. Die Absätze von Lucia und mir klackerten munter bei jedem Schritt auf dem Asphalt, während wir die wunderschöne Umgebung bewunderten.
    Wir betraten das Wettbewerbsgebäude und drängelten uns durch den Empfangsbereich zum Hauptsaal. Dort, wo vor Kurzem noch die Bühne gewesen war, befand sich eine riesige Tanzfläche. Die Tribüne war bis auf die vordersten Reihen mit roten Vorhängen abgetrennt und mit bunten Blumen geschmückt, 2-farbige Wimpel in pink und weiß zogen sich durch den großen Saal, in den Ecken standen einige Tische und Stühle. Leise Musik ertönte aus Lautsprechern, die ich nicht sehen konnte.
    Es herrschte einfach eine tolle Stimmung, der Raum war erfüllt von verkleideten Menschen, den verschiedensten Parfums und den schillerndsten Farben. Ash, Rocko, Lucia und ich setzten uns an einen der Tische. Bald schon würden die Leute anfangen zu tanzen und dann würde mich hoffentlich auch jemand auffordern. Die Musik wurde lauter, die Tanzfläche voller und ich konnte die wirbelnden Kleider der Frauen bei eleganten Drehungen sehen. Niemand sagte etwas, bis Rocko irgendwann aufstand und sich ins Getümmel stürzte. Ich konnte ihn nur zu gut verstehen, mit uns war es echt langweilig.
    Plötzlich gesellte sich ein Unbekannter zu uns, er trug eine schwarze Hose mit schwarzen Schuhen und dazu ein schwarzes Hemd. Sein Gesicht wurde durch ein dunkles Tuch verhüllt, welches ihm als Augenmaske diente. Auf dem Kopf hatte er eine schwarze Kapuze, die in eine Art Cape überging. Er hielt mir auffordernd seine Hand hin, sagte jedoch keinen einzigen Ton.
    Fragend blickte ich meine Freunde an. Lucia signalisierte mir mit ihrem Blick, dass ich annehmen sollte, Ash wirkte eher enttäuscht. Dann schaute ich den Jungen an, der mir den nächsten Tanz anbot. Ich zögerte kurz, ergriff dann aber schließlich meine Chance und er führte mich zur Tanzfläche. Seine Ausstrahlung war so geheimnisvoll - und doch so vertraut. Er legte seine linke Hand auf meine Hüfte, mit der anderen hielt er meine Hand. Meine freie Hand ruhte auf seiner Schulter.
    Es spielte eine langsame Melodie, zu der wir sachte tanzten. Ich konnte nicht anders, als in seine Augen zu sehen, verlor mich regelrecht in ihnen. Der Fremde schaute in die meinen und es schien, als entschwebten wir in eine andere Welt.





    (Lucia)
    Nachdem Maike sich nun auch amüsierte, saß ich mit Ash ganz alleine an diesem Tisch. Die ganze Zeit starrte er auf die Tanzfläche, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Nein, nicht dass er daran dachte, mich aufzufordern, er beobachtete lieber Maike aus der Ferne.
    Ich sah mich im Saal nach einem potenziellen Tanzpartner um (Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott) und mein Blick haftete bei einer Tür, die nach irgendwo führte. Dort stand, lässig an die Wand gelehnt, ein lila-haariger Trainer, ohne Kostüm, ohne Maske. Er trug seine übliche violette Jacke und eine schwarze Hose. Ich bemerkte nicht mehr, was Ash tat. Spielte mir meine Fantasie einen Streich? Ungläubig stand ich auf und bewegte mich in Zeitlupe auf meinen Blickfang zu. Ich schob mich am Rand der Tanzfläche vorbei auf ihn zu und als er mich entdeckte, ging er durch die Tür.
    Ich beschleunigte meine Schritte und hastete ihm hinterher. Die Tür führte in einen hell erleuchteten Korridor, der mit Bildern von glücklichen Pokemon dekoriert war. Außer mir war niemand in diesen verlassenen Gang. Obwohl ich eigentlich keine Angst zu haben brauchte, wetzte ein wildes Tier namens "Panik" seine scharfen Krallen in meinem Verstand. Es machte sich dazu bereit, aus seinem Käfig auszubrechen und mich zu überstürzten Handlungen zu verleiten.
    "Hallo?", rief ich in die undurchdringbare Stille hinein. Jeder Teil meines Körpers befahl mir, diesen Gang zu verlassen und zu Ash und den anderen zurück zu kehren. Bis auf meine Neugier. Meine Neugier hielt erfolgreich dagegen - aber ich wusste genau, dass ER hier war.
    Ich machte mehrere Schritte vorwärts, zuerst zögerlich, dann etwas mutiger. Ich befand mich ungefähr in der Mitte des Flures, als plötzlich das Licht ausging. Ein Aufschrei löste sich aus meiner Kehle und ich zuckte zusammen. Mein Herz schlug schneller und schneller, meine Hände zitterten vor Angst - die Dunkelheit schien mich förmlich zu verschlingen. Ich tastete mich zur Wand hin und als meine Hände die raue Tapete berührten, fiel ein Teil meiner Furcht von mir ab.
    Mit dem Rücken zur Wand (im wahren Sinne) wartete ich vergeblich darauf, dass das Licht wieder anging. Mein Atem war mittlerweile wieder ruhiger geworden und ich versuchte, mich zur Tür vorzuwagen, doch meine Beine waren wie gelähmt. Ich stand also in einem dunklen Korridor, keiner wusste wo ich war und ich traute mich nicht, auch nur einen Schritt zu machen. Das hast du mal wieder klasse hingekriegt, Lucia!
    Auf einmal spürte ich, dass sich jemand vor mir befand. Nicht einfach nur vor mir, sondern DIREKT vor mir. Es gab dafür nur eine logische Erklärung, eine Möglichkeit, wer es war - ich wusste es. Ich fühlte seinen Atem in meinem Gesicht, es kam mir vor, als würde ich in seine dunklen, faszinierenden Augen blicken. Er berührte mein Gesicht mit seiner Hand, kam mir noch ein Stück näher.
    Und dann spürte ich ein warmes Gefühl auf meinen Lippen. Er küsste mich. Er hatte seine Lippen auf meine gelegt und küsste mich. Als er merkte, dass ich seinen Kuss erwiderte, wurde er überzeugter bei seiner Handlung. Die Zeit schien still zu stehen, dieser Moment sollte niemals enden. Als er sich wieder von mir löste, fühlten sich meine Beine an wie Pudding. Das war der schönste Augenblick meines Lebens, tausende Schmetterlinge tanzten in meinem Bauch.
    "Paul...", säuselte ich. Mehr Worte brachte ich nicht heraus, außerdem hätten sie nur gestört.
    "Es geht einfach nicht.", sagte mein Gegenüber gefühllos. Kurz darauf vernahm ich sich entfernende Schritte. Mein Verstand brauchte eine Weile, bis er realisierte, was gerade passiert war. Das Licht flackerte wieder auf - und Paul war weg. Vor mir auf den Boden fand ich einen Brief mit meinem Namen darauf.


    Liebe Lucia
    Ich musste einfach nach Herzhofen kommen, um dich zu sehen, denn länger hätte ich es nicht mehr ausgehalten.
    Aber es geht nicht. Die Sekunden in deiner Gegenwart waren die schönsten meines Lebens, aber es würde nicht funktionieren.
    Ich erwarte nicht, dass du es verstehst und sicherlich nicht, dass du mir vergibst. Mir würde es genügen, wenn du mich vergisst. Lebe dein Leben, genieße es - und vergiss mich einfach.
    Du hast deine Freunde, deine Familie und du hast Ash. Du brauchst mich nicht.
    Es tut mir Leid.


    Paul




    "Nein...", murmelte ich leise. "Das kann ich nicht. Ich werde dich nicht vergessen." Ich fiel auf die Knie. Nach und nach ließen mich alle allein, die mir wichtig waren: Meine Mutter, Barry und jetzt Paul. Für einen Moment meines Lebens war ich einfach nur glücklich gewesen. Ein Augenblick in meinem ganzen Leben - und es war vorbei.
    Ich vergoss keine Tränen. Sie schienen nicht passend zu sein. Eine tiefe Kälte erfüllte mein Denken, meinen Körper, meine Seele. Aber ich weinte nicht. Ich saß still in diesem leeren Gang und versank in meiner Trauer.

  • Ich ich kan eigentlich nur WOW sagen ich glaub ich muss weinen!!! ;(
    Das war einf wunderbar so gefühl voll und romantisch und dan danzerplatz der
    TRaum in ernem wie eine seifen blase ohne ton nur der klang der tropfen auf dem fuss boden...
    Oh man ich werde grade etwas zu schnulzig aber die situation war einfach wunder wunder schön!!!
    Ash könn wenn ich an lucias stelle wäre bleiben wo der Pfeffer wächst :!:
    Du hast di situation so super schöne beschrieben und den als dan der kuss kam hatte ich gänse haut!!!
    Ich muss einfach immer immer wieder sagen das du eine super Talentierte Autorinn bist^^ DU kannst die gefühle
    super rüber bringen man ist richtig an den text gefässelt Mann will in gran nicht mehr enden lassen
    Ich hoffe das wir bald raus finden was zwischen den beiden ist^^
    Die frage will ich un bedingt beantworteten^^
    Und wer ist woll der missteriös an MAikes seite *ironisch*^^
    Und ash geht leer aus :P
    Freu mich shcon suppppppppppppppppppperrrrr doll aufs nächste Kapi^^
    MFLG sonnenherz <333

  • OKEEEEEE..
    ich muss schon zu anfang sagen : UNGLAUBLICHES kapi (bzw. teil des SPEZIALS) :D
    ich bin schon fast überwältigt und weiß gar nicht was ich schreiben soll ....
    naja ich versuch es mal:
    dass maike zum tanz aufgefordert wurde (ich glaube es ahnt jeder von wem )
    find ich toll ...
    und du hast es in dem teil 3 vorhin ja sehr spannend gemacht
    da maike drew immer verpasst hat oder ihn durch i-etwas nicht sehen konnte .
    aber vlt. wird sie schon bald erfahren wer der gewinner des wettbewerbs (neben lucia) war.
    und jetzt zu lucia und ihrem kleinen verehrer ...
    dass paul überhaupt auf diesem ball aufgetaucht ist , ist schon fast ein wunder ..
    aber er wollte lucia eben nochmal sehen ...
    es ist ja auch nicht wirklich die netteste art ihr einfach einen schlag (in form des kusses) zu verpassen und dann einfach abzuhauen ..
    aber so ist paul eben ...
    und trotzdem war es soooo toll beschreiben :D
    so romantisch ...
    und jetzt zu meinem lieblingsteil :den brief
    ich fand es eine soo tolle idee einen brief in die story mit einzubauen ...
    doch was denkt paul ...dass ash auf lucia steht ..tut er das denn ...
    ich glaub wir werden es noch früh genug erfahren ...:)
    also ich bin schon super gespannt auf den kommenden teil (:D ich bin schon ganz aus dem häuschen )
    glg.
    Ps: super ende ;)

  • Der Ball geht auch schon wieder richtig ende, eine hat ihr Glück gefunden, die andere nicht.
    Aber fangen wir vorne an, alles begann schön und gut,
    obwohl man durch zu viele Filme, auf die Idee kommen könnte, dass Bilder den beiden zuschauen.
    Ist verdammt cool, dass sich wirklich alle mehr oder weniger auffällig kleiden.
    Das Ashs Bilck Maike verängstigt, erstaunt mich nicht.
    Vielleicht gibt es ja auch so verrückt, die als Clown gehen (passt echt nicht :) )
    Alle langweilen sich, und dann kommt Maikes aufforderung.
    Wirklich hübsches Outfit für Drew, wie sie wohl reagiert?
    Lucia hat aber auch wirklich ne blühende Fantasie,
    obwohl sie ja recht hatte, aber Neugier kann gefährlich werden.
    Dass Paul sie geküsst hat... OMG, endlich (2.Lieblingsshipping)
    Seine Reaktion darauf war wieder ganz er -.- so was macht man nicht...
    Aber wenn Paul seine Gefühle weiter so quälen, kommt er zurück, :sekt:
    Dann haben wir ein doppeltes Happy End :thumbup:
    na mal sehen, was so noch daraus wird. :thumbsup:

  • Spezial: Endlich in Herzhofen (Teil 5)



    (Maike)
    Mit diesem Jungen zu tanzen war wie im Himmel zu schweben. Wir glitten geradezu über die Tanzfläche, jeder Schritt und jede Bewegung wirkte perfekt einstudiert. Ob es wohl Schicksal war, dass wir uns hier trafen? In der Stadt der Herzen? Und dass nur noch langsame Lieder gespielt wurden? Egal. Ich sollte es genießen, solange ich noch konnte.
    Immer wieder zogen mich seine tiefgründigen Augen in ihren Bann. Sie waren grün, wie schimmernde Smaragde - und das hatte ihn enttarnt. Aber sein Blick war ganz und gar nicht wie sonst, also abwertend und gehässig, im Gegenteil: Er schien so liebevoll und sogar ein bisschen dankbar zu sein. Ich ging zweifellos davon aus, dass er mich schon längst erkannt hatte, auch wenn er nichts sagte.
    Nach gewisser Zeit hörten wir auf zu tanzen und er führte mich aus dem Tanzsaal hinaus an die frische, kühle Luft. Hinter einer Wolke kam der leuchtende Vollmond zum Vorschein. Er spendete mehr Licht als die spärlichen Straßenlaternen der Stadt. Noch immer hielt mein Tanzpartner meine Hand und ich hatte das Gefühl, mit jedem Schritt, den wir gingen, noch mehr zu erröten. Wie weit würde er gehen? Ich blieb unvermittelt stehen und sagte:
    "Ich weiß, dass du es bist, Drew." Er blieb ebenfalls stehen, nahm seine Maske und seinen Umhang ab und trat einen Schritt näher zu mir.
    "Woher wusstest du es?"
    "Deine Augen haben dich verraten." Wir sahen uns unablässig an. Sein Blick reichte tiefer in mich herein als ich je hätte in mich gehen können. Plötzlich erwachte in mir ein merkwürdiges Gefühl. Es löste eine unbändige Trauer aus und eine unheimliche Freude, ihn wiederzusehen. Eine erste Träne entkam meinem Auge. "Ich... habe dich vermisst." Was hatte ich gerade gesagt? Dass ich ihn vermisste? War das die Wahrheit? Ja, es stimmte, es ließ sich nicht leugnen. Aber ich hatte mir doch vorgenommen, in seiner Gegenwart nicht zu weinen! Ich schluchzte einmal heftig, zitterte am ganzen Körper. Dann tat Drew eine Sache, die ich nie im Leben von ihm erwartet hätte - er legte mir seinen Umhang um und nahm mich in den Arm. So etwas hätte er früher nicht getan.
    Ich schmiegte mich eng an ihn und kuschelte meinen Kopf an seine Brust. In seiner Nähe zu sein, ihn einfach zu spüren war das Schönste auf der Welt. Nach wie vor verließen feuchte Tränen meine Augen. Vor Kummer oder vor Freude, das war mir nicht klar. Das Einzige, was ich wusste, war, dass bisher ein Teil im Puzzle meines Lebens gefehlt hatte. Und dieses Teil war er.
    Auf einmal hörte ich fernab meiner Gedanken eine Stimme, die meinen Namen sagte. Es war nicht Drew.




    (Paul)
    Weg. Ich musste nur noch weg. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich mit dieser Aktion den wahrscheinlich größten Fehler meines Lebens begangen hatte. Mit zu Fäusten geballten Händen marschierte ich von Herzhofen nach Weideburg, wo bereits der nächste Arenaleiter auf mich wartete. Ich hatte mir doch fest vorgenommen, keine Emotionen mehr zuzulassen - ich hatte versagt. Ab jetzt würde es für mich keine Gefühle mehr geben, keine Werte außer Ehrgeiz und Selbstdisziplin. Ich würde nie wieder Lucia's Gegenwart genießen dürfen, nie mehr in ihre strahlenden Augen blicken.
    Bei diesem Gedanken starb ein großer Teil meiner Seele ab. Eine Eiseskälte durchfuhr meinen Körper und ich blieb instinktiv stehen. Es tat weh. Tausend Stiche zogen sich durch mein Herz. Die Trauer und die Wut auf mich selbst stiegen ins Unerträgliche und eine einzige Träne befeuchtete mein Gesicht. Um nicht mehr zu leiden, enthielt ich mir die Person vor, die mir am meisten bedeutete. Wen hatte ich denn sonst noch?
    Meine Eltern hatten mich schon vor langer Zeit verlassen. Seelisch schon lange vorher als körperlich. Nachdem sie angefangen hatten zu trinken und mich und meinen Bruder zu schlagen, befanden sie sich ständig im Delirium. Außer ihm hatte sich niemand um mich gekümmert oder bemüht. Freunde? Nie gehabt. Alle in meinem Alter hatten sich von Anfang an vor mir gefürchtet, obwohl sie mich überhaupt nicht kannten. Es war eine furchtbar einsame Zeit gewesen, ein jämmerliches Leben - bis ich ihr begegnet bin. Sie gab mir ein Gefühl endloser Sicherheit und der Geborgenheit. Schon als ich sie in Jubelstadt von weitem gesehen hatte, war mir klar gewesen, dass sie die Eine war, der ich vertrauen konnte.
    Aber Vertrauen forderte einen hohen Preis. Und den konnte ich auf die Dauer nicht bezahlen, so sehr ich es auch wollte. Der Anfang von Route 212 nach Weideburg lag bereits hinter mir und das einzige Licht, das die Nacht zuließ, war das des Mondes und der Sterne. Meine Lunge füllte sich mit klarer Nachtluft, als ich das hohe Gras und die Pfützen durchquerte.
    Wie ich in dem Brief an Lucia schon geschrieben hatte, brauchte sie mich nicht. Natürlich dachte sie das, doch wenn wir uns nicht mehr begegneten, würde das vorbeigehen. Und sie hatte Ash und ihre Freunde, was wollte sie mehr? Jedoch beruhte diese Zeile in dem Brief nicht auf Gegenseitigkeit, denn ich brauchte sie mehr als alles andere. Schade. Wenn alles so lief, wie ich es mir vorstellte, würde ich sie nie wieder sehen. Besser so - was man nicht hat, kann man nicht verlieren.




    (Ash)
    "Maike?" Dieser Typ, mit dem sie getanzt hatte, machte keinen besonders zuverlässigen Eindruck. Ich war den beiden heimlich gefolgt, als sie den Tanzsaal verlassen hatten und das war genau richtig gewesen. Nun lag meine Maike in den Armen dieses Jungen, den ich unter allen Umständen hatte von ihr fernhalten wollen. Wenn man bedachte, dass ich sie sogar in gewisser Weise angelogen hatte... Und jetzt litt ich. Nicht enden wollende Schläge trafen mein Herz beim Anblick der 2. Immer und immer wieder musste ich Rückschläge ertragen, egal, wie sehr ich mich anstrengte.
    Als die Koordinatorin mich bemerkte, sprang sie erschrocken von ihrem grün-haarigen Begleiter weg. Sie hatte geweint. Der Schein des Mondes und der Straßenleuchten ließ mich ihre leicht geröteten Augen erkennen, wobei sich diese nicht sehr von ihrer Gesichtsfarbe unterschieden. Ich funkelte den Jungen böse an, er erwiderte meinen Blick schweigend. Darin lag kein Entsetzen oder Wut oder Verachtung. Er starrte mich einfach nur durchdringend an.
    "A-Ash, das i-i-ist Drew.", schluchzte Maike. Ihre Stimme klang irgendwie erleichtert. "Ihr habt euch glaube ich schon kennengelernt."
    Warum musste er mit seinem Auftauchen alles kaputtmachen? Das Leuchten in Maike's Augen war nicht zu verkennen. Meine waren von Eifersucht und Hass erfüllt. Wenn Blicke töten könnten, wäre Drew schon lange von uns gegangen. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Schließlich entgegnete ich:
    "Komme ich unpassend?" Eine dümmere Frage hätte mir wirklich nicht einfallen können. Natürlich kam ich unpassend! Maike sah mich fassungslos an und wollte gerade antworten, als Drew ihr zuvorkam.
    "Nein, perfektes Timing. Ich wollte sowieso gerade gehen." Er drehte sich um und ließ die Brünette alleine stehen. Sie brauchte einige Sekunden, bis sie reagierte.
    "Drew, warte!", rief sie und hastete ihm hinterher. Nervös verfolgte ich das Spektakel. "Was hältst du davon, mit uns zu reisen?" Diese Frage überraschte sowohl Drew als auch mich. Mein letztes Quentchen Hoffnung, dass Maike sich für mich entschied, verabschiedete sich und hinterließ eine gähnende Leere.
    "Ist das dein Ernst?", hörte ich ihn fragen. "Was meint denn Ash dazu?"
    Was sollte ich auf diese Frage antworten? In jedem Fall war ich schach-matt gesetzt. Ließ ich es zu, dass er mit uns kam, würde er sie mir direkt vor der Nase wegschnappen. Wäre ich dagegen, würde Maike mir das nie verzeihen und vermutlich mit ihm allein reisen.
    "Warum nicht.", sagte ich knapp. Die Freude meiner braun-haarigen Begleiterin war nicht zu übersehen. Sie strahlte Drew an und er lächelte sein übliches, verschmitztes Lächeln. Ich war nur noch Luft. Enttäuscht ging ich zum Maskenball zurück, Rocko und Lucia mussten noch abgeholt werden. Ich blickte nicht zurück.

  • Das Maike seine Augen erkennt; das würde sie auch unter tausenden,
    dass er sie dann noch so anschaut, hat halt sein Traumgirl in den Armen.
    Zum Glück geht sie nicht noch weiter, sonst wäre das rot dauerhaft geworden.
    Das die Arme ihr so sehr vemisst hat, dass sie sogar weinen muss,
    aber jetzt hat sie ihn ja wieder, auch wenn genau da eine Stimme stört.
    Tja, Paul hats mal wieder geschafft, er hat nicht nur sich verletzt,
    sondern auch Lucias Herz gebrochen.
    Zum Glück wars Ash und nicht Lucia,
    auch wenn es Ash weh tut, weis ers jetzt entgültig, Maike ist nicht die seine.
    Das er sich überhaupt Hoffnungen gemacht hat, war wohl blind.
    Drews Frage, was Ash davon hält kann man entnehmen,
    dass er Ashs Gesichtsausdruck schon richtig gedeutet hat.
    Na, wünschen wir ihm doch mal Glück,
    dass er vorallem Lucia überhaupt wieder zum bewegen bringt. ;)

  • Danke das du moich wieder nformiert hast^^
    Also...
    Das mit drew war ja mal super süß besonders als sie ihn allein an seinen augen akannt hat
    Nun Ash hat woll seine endgüldige entscheidung geseigt bekommen.
    Aber jetzt kommt bestimmt Lucia dran und wenn das der fahl ist werd ich böse.
    Den Lucia gehört nun mal zu Paul....
    so komm ich schon zum nächsten thema und zwar Paul.
    Er tut mir total leid alles was ihm gutes passsiert ist war lucia und dan puff
    Und auch sie ist weg. Bin mal gespannd ob sie sich noch mal sehen *Ironisch*
    Ich fand das Kapitel super schön auch wenn es nicht so lang war wie die anderen
    das muss es garnicht^^
    Lg Sonnenherz <333

  • Spezial: Endlich in Herzhofen (Teil 6)



    (Lucia)
    Fassungslos richtete ich mich auf und taumelte den stillen Flur entlang zu der Tür, durch die ich hereingekommen war. Meine Lippen fühlten immer noch die Präsenz seines Kusses. Diese endlosen Sekunden regierten mein Denken - meine Gefühle, die Achterbahn fuhren. Das Paniktier in meinem Kopf hatte sich verzogen und ein doppelt so schlimmes Geschöpf hatte seinen Platz eingenommen. Es vereinte Trauer, Verzweiflung, Hilflosigkeit und Wut. Wie naiv ich war zu glauben, dass er es tatsächlich ernst meinte. Ja, Abschied nehmen bedeutete immer ein wenig sterben. Nur war "ein wenig" in meinem Fall nicht annähernd richtig. Paul hatte an diesem Abend sehr viel von mir mitgenommen - und dort war nun nichts mehr, bis auf Schwärze und Verlorenheit.
    Der Tanzsaal war nach wie vor recht belebt, man feierte nach Herzenslust. Rocko tanzte mit einer blonden Frau in einem hell-blauen, mit weißen Schleifen verzierten Kleid. Ash oder Maike konnte ich nirgends ausfindig machen, aber ich hatte auch nicht das dringendste Bedürfnis, zu reden. Daher verließ ich den Maskenball und wollte zur Kathedrale zurück. Zu allem Unglück lief mir draußen Ash über den Weg. Er wirkte nicht sehr glücklich.
    "Ich dachte, du und Rocko amüsiert euch auf dem Maskenball?", fragte er leicht verdutzt. Er klang lustlos.
    "Nein, also Rocko schon, aber...", stammelte ich. "Mir geht es einfach nicht gut."
    "Soll ich dich zurück zur Kathedrale bringen?" Seine Augen blitzten im Schein des Vollmondes. Normalerweise hatte ich nein gesagt, doch ich wollte ihn nicht noch mehr vor den Kopf stoßen. Ich nickte stumm und wir schlenderten zu dem alten Gemäuer, welches uns als Unterkunft diente. Mein Begleiter schien mit seinen Gedanken nicht ganz bei der Sache zu sein. Einmal wäre er fast vor einen Laternenpfahl gelaufen, aber nichtmal das vermochte meine Stimmung zu heben.
    Der Hauptraum der Kathedrale, in dem auch unsere Sachen lagerten, wurde nur durch das hereinfallende, durch die Fenster abgetönte Mondlich erhellt. Etwas Anderes schien für meine Existenz nicht angemessen.
    Ash setzte sich auf seinen Schlafplatz, ich legte mich in mein vorläufiges Bett. Ich starrte an die hübsch bemalte Zimmerdecke - so viele Fragen schwirrten in meinem schmerzenden Kopf umher. Wo war Paul gerade? Was dachte er? Wie fühlte er sich? Aber die Wichtigste war: Warum hatte er so mit mir gespielt? Er hatte Unrecht gehabt in seinem Brief. Ich brauchte ihn. Unglaublich, aber ich brauchte ihn verdammt nochmal so sehr. Wenn ich nur an seine dunklen, geheimnisvollen Augen dachte schmolz ich regelrecht dahin. Ein gewisser Trainer aus Alabastia unterbrach meine Selbsterkenntnisse.
    "Hattest du einen schönen Abend?" Er versuchte, mit einer fröhlichen Stimme zu sprechen und sogar zu lächeln. So, wie es aussah, gab es für mich 2 Möglichkeiten: Entweder ich schüttete ihm mein Herz aus und würde durch seine Antworten unter Umständen noch mehr verletzt (er und Paul mochten sich ja nicht sehr) oder ich log ihn dreist an, um Gefühlsausbrüche zu vermeiden. Egal, wie ich mich entschied, auf jeden Fall würde einer von uns verletzt. Bevor ich antworten konnte, öffnete sich die Tür dieses Gotteshauses und 2 fröhliche Gestalten kamen herein. Ihr Gelächter verstummte, als sie Ash und mich sahen.
    "Oh ähm... Drew wollte nur seine Sachen hier abladen, wir sind schon wieder weg!", entgegnete Maike nervös. Hatte ich gerade richtig gehört? Drew? Ein grün-haariger Junge trat aus dem Schatten und legte seine Sachen neben die meiner brünetten Freundin. Ich gaffte ihn ungläubig an.
    "Du?"




    (Drew)
    Die Blauhaarige starrte mich mit großen Augen an. Sie war das Mädchen, das erst vor Herzhofen trainieren wollte und dann ein Unentschieden im Kampf gegen mich erreicht hatte. Welch ein Zufall!
    "Hatte nicht erwartet, dich hier zu sehen." Mit meiner üblichen Handbewegung strich ich mir die Haare aus dem Gesicht.
    "Was?", fragte Maike und blickte irritiert in die Runde. "Lucia, du kennst Drew?"
    "Ja klar! Er war es doch, der neben mir den Wettbewerb gewonnen hat. Wusstest du das nicht?", erklärte Lucia. Offensichtlich herrschte gerade eine kollektive Verwirrung. Irgendwie lustig. Doch das änderte sich schlagartig. Maike machte einen kräftigen Schritt in Ash's Richtung.
    "Deshalb das ganze Theater! Ich sollte gar nicht erfahren, dass Drew hier ist!", motzte sie. Der Angesprochene stand auf und wich einige Schritte zurück. "Ash, du egoistischer Mistkerl!"
    Hätte ich die Brünette nicht festgehalten, wären an Ash schon diverse Verletzungen auszumachen. Ich stand hinter ihr und hatte meine Arme um ihren Bauch gelegt, um sie zurück zu halten. Wie konnte ich mich denn in dieser Situation nur von ihren lieblich duftenden Haaren und ihrer tollen Figur ablenken lassen? Das war mal wieder typisch Ich. Ich und meine Schwäche für die absurdesten Dinge in den pikantesten Situationen.
    "Beruhige dich, Maike!", ächzte ich. Für ein so zartes Mädchen war sie erstaunlich stark.
    "Nein, Drew! Ich werde mich erst beruhigen, wenn er mir sagt, warum er das getan hat!"
    "Das kann ich nicht.", murmelte der Schwarzhaarige und sah zu Boden. Es war zu offensichtlich, was in ihm vorging, jedoch übersah die Brünette in ihrer Wut das Naheliegendste. Irgendwie tat der Junge mir sogar ein wenig Leid. Er musste mitansehen, wie seine geliebte Freundin es bevorzugte, mich bei ihrer Reise dabei zu haben. Aber das war nun auch nicht mehr zu ändern. Außerdem schmeichelte mir Maike's Verhalten sehr. Sie wollte Ash an die Gurgel, weil er mich ihr vorenthalten hatte. Das bedeutete wohl, dass ihr in gewisser Weise etwas an mir lag und das verlieh mir Zuversicht.
    Sie schaffte es, sich aus meinem Griff zu lösen und stürzte wütend auf Ash zu. Ich konnte gerade noch ihr Handgelenk packen, zog sie ruckartig zu mir. So nahe wie an diesem Abend war ich ihr noch nie zuvor gewesen. Eine Welle der Freude überspülte meine Gedanken und für einen Augenblick hätte ich fast meine Handlungen nicht mehr unter Kontrolle bringen können. Schließlich flüsterte ich ihr zu:
    "Lass es gut sein. Er hat seine Gründe." Die 15jährige atmete ein paar Mal tief durch, ehe sie mit angestrengt zurückhaltender Stimme sagte:
    "Ich bin ganz ruhig." Ihre Augen funkelten den Trainer aus Alabastia weiterhin böse an. Sie sah echt süß aus, wenn sie wütend war.
    "Hey, ist das sowas wie ein Klassentreffen hier oder hab ich was verpasst?" Ein gut gelaunter Rocko (ich glaube zumindest, dass er so hieß) betrat die Kathedrale und gesellte sich zu uns. Er war der Einzige im Raum, der heiter war. Ash betrachtete schmollend seine Hände, was mit Lucia los war, wusste ich nicht, Maike wandte sich demonstrativ von Ash ab und ich hatte keine Ahnung, was ich von der Geschichte halten sollte, die sich hier abspielte.
    "Wie wäre es, wenn wir uns einfach schlafen legen?", schlug ich vor. "Morgen sieht bestimmt alles viel besser aus."
    "Ja, ist wohl besser so.", nuschelte Lucia. Sie musterte mich, als hätte ich gerade ihre Gedanken gelesen. So deprimiert hatte sie bei unserem ersten Treffen nicht gewirkt, irgendetwas musste auf diesem Maskenball geschehen sein.
    "Oh Mann, ich muss mich ja noch komplett umziehen!", stöhnte Maike und verschwand in einem kleinen Nebenraum. Ich rief ihr hinterher:
    "Wenn du willst, kann ich dir dabei behilflich sein!"
    "Nichtmal in deinen Träumen.", knurrte Ash und schlug die Tür hinter Maike zu. "Das hättest du wohl gerne!" Fast lachend zog ich mich zurück. Er konnte mich ja nicht ständig im Auge haben. Ich holte einige Decken und ein Kissen aus meinem Rucksack und breitete sie direkt neben ihrem Schlafplatz aus. Dieser Rocko bereitete gerade eine große Portion Pokemon-Futter vor, also ließ ich auch meine Partner aus ihren Bällen. Sie gingen zögerlich zu den anderen Pokemon. Nach kurzer Zeit sah es so aus, als würden sie sich schon ewig kennen. Ein mir nur zu vertrautes Gefühl.
    Die Brünette hatte sich inzwischen umgezogen, verstaute ihr Outfit wieder in einer Tüte und sah mich nun skeptisch an. Ihr Gesicht sagte: "Was soll das denn werden?", aber ihre saphir-blauen Augen meinten: "Da hast du genau richtig gedacht." Sie kommentierte weder meine Handlung noch meinen (hoffentlich gelungenen) es darauf anlegenden Blick, sondern legte sich einfach hin, mit dem Rücken zu mir. Das und Ash's warnende Miene verrieten mir, dass dies keine besonders aufregende Nacht werden würde.






    (Barry)
    Ich befand mich gerade auf dem Weg nach Trostu. Obwohl es Nacht war, musste ich einfach weiterreisen. Mein unbändiges Temperament und meine flammende Ungeduld erlaubten mir keine allzu langen Pausen. Die Nacht war sternenklar und der Vollmond spiegelte sich in kleinen Teichen und Flüssen um mich herum. Interessiert musterte ich meine Umgebung. Diese Nacht war genau wie die, in der ich Ash und Lucia verlassen hatte. Ich werde nie ihr trauriges Gesicht vergessen, ihre Augen, die nur meinetwegen Tränen äußerten. Ich, ihr bester und damals auch einziger Freund, hatte sie allein gelassen. Es war nicht fair gewesen. Schlichtweg nicht fair.
    Ich hatte in letzter Zeit wirklich ungewöhnlich viel an sie gedacht. Sie war meine beste Freundin, da war es doch eigentlich normal, dass ich mich um sie sorgte, oder nicht? Nun, Ash war bei ihr und diese anderen Leute, deren Name ich vergessen hab und ich mir auch nie werde merken können. Lucia hatte ja keine Ahnung, wie sehr es mich gefreut hatte, sie in Ewigenau zu sehen und trotzdem hatte ich sie wieder verletzt, erneut verlassen. Ich war echt ein toller Freund.
    Und schon tobte in mir diese eine Frage, die ich mir bis heute nicht hatte beantworten können: Wieso hatte ich alleine reisen wollen? Nach einer Weile des ruhigen (!) Nachdenkens kam ich letztlich zu dem Schluss, dass Ash daran Schuld gewesen war. Konnte das wirklich sein? Eifersucht? Naja, dieser Blick von ihr, nachdem er sie aufgefangen hatte... Der hatte mir damals richtig einen Schlag verpasst und seit Kurzem hatte ich immer so ein merkwürdiges Gefühl im Bauch, wenn ich an sie dachte. Aber das war wahrscheinlich nur vorrübergehend, eine Magenverstimmung oder so. Was sollte es auch sonst sein?
    Ich durchquerte Trostu in wenigen Minuten. In dieser Stadt gab es weder eine Arena, noch sonst irgendetwas Interessantes, das sich lohnte zu besichtigen. Nur langweilige Steinhäuser, kurzes Gras und irgendeine Höhle, die sich vom Rest der Stadt abhob. Aber ich hatte nun wirklich keine Lust, mich länger hier aufzuhalten. Ein leichter Wind blies mit entgegen und brachte das Gras am Wegesrand zum Rascheln. Damals hatte ich beim Abschied von ihr eine einzige Träne vergossen. Mehr nicht. Im Nachhinein kam es mir als viel zu unwürdig vor. Sie war es doch wert, dass man mehr als eine Träne um sie weint, ihre Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit fehlte mir jeden Tag. Ihr strahlendes Lächeln und ihre tief-blauen Augen.
    Was war bloß los mit mir? Sie blieb immer meine Freundin, egal wie weit wir voneinander entfernt waren und trotzdem konnte ich mein Denken nicht beherrschen. Dabei musste ich mich voll auf mein Training konzentrieren. Was die Vergangenheit betraf... so war sie fast perfekt. Lucia ud ich waren jeden Tag zusammen, hatten Spaß, haben uns alles erzählt. Nur über ein Thema haben wir nie geredet, es gab ja auch niemanden, der damit zu tun haben könnte. Liebe hatten wir nie angesprochen. Kein Wunder, außer uns lebte ja auch kein Teenager in Zweiblattdorf. Ob sie wohl schon mit Ash zusammengekommen war? So hübsch und so talentiert wie sie war hätte sie einen starken Trainer wie ihn verdient. Doch diese Vorstellung behagte mir überhaupt nicht. In Ewigenau hatte sie nicht gerade sehr "Ich-bin-so-froh-dass-ich-endlich-einen-festen-Freund-habe" gewirkt. Vermutlich legten sie nicht sehr großen Wert darauf, es in der Öffentlichkeit zu zeigen. Und wieder ertappte ich mich dabei, wie meine Gedanken langsam auf sie zusteuerten, wie ein Schiff in den sicheren Hafen. Naja, so war das wohl unter besten Freunden, bestimmt dachte sie auch so. Ich nahm mir vor, das nächste Mal, wenn ich ihr begegnete, ein wenig mehr Zeit mit ihr zu verbringen. Und sie nach diesem Gefühl zu fragen.






    Ok, wieder ein nicht soo langes Kapitel, aber im Moment habe ich sehr viel mit Schule zu tun und einfach nich die Zeit, so viel zu schreiben wie ich eigentlich wollte. :( Aber ich versuche natürlich so gut es geht weiterzumachen!

  • Der Anfang hat Lucias Gefühle sehr gut beschrieben,
    und dass es ihr so mies dadurch geht, denkt sich Paul ja auch nicht,
    der denkt nur ihm gings dadurch mies, sonst wär der gar nicht gegangen.
    Aber ich befürchte schon, dass Paul wiederkommt, und wenn er dann wieder geht...
    Ash scheint sich ja jetzt Hoffnungen bei Lucia zumachen, nachdem Maike nicht mehr zur Wahl steht.
    Lucias Reaktion auf Drew ist cool, ein einfaches "Du?"
    Ash ist doch kein egoistischer Mistkerl, niemals :assi:
    Selbst Drew sieht, warum Ash es Maike nicht erzählt hat.
    Lachen hätte ich an Drews Stelle auch getan.
    Aber das Ash immer noch so besitzergreifend ist.
    Schade, dass alle so depri sind, kein Spaß mehr XD
    Jaja, Barry Freundschaft ist wichtig,
    so wies aussieht wird aber irgendjemand verletzt,
    wenn Drew mit Lucia geht, ist Maike verletzt,
    wenn Lucia mit Ash geht, tickt Paul aus und Barry ist verletzt,
    wenn Lucia mit Paul geht, ist Ash entgültig weg und Barry immer noch verletzt.
    Na dann, hoffen wir mal, ich muss nicht auf meine Shippings verzichten :thumbup:

  • ok also versuch ich es nochmal
    die story im gesamten gefällt mir echt super 8-) genauso
    das Maike ash hat abblizen lassen.
    Glück für Drew, Pech für Ash :P außerdem gefällt mir die stelle mit lucia und drew echt gut,
    da muss ich dir zustimmen Roselia.
    Das einfache Wörtchen "DU?" war der hammer ;D .
    Das jetzt auch mal Barry ins Spiel kommt finde ich echt gut,
    aber mach da bitte kein twinleafshipping :thumbdown: (so heist das doch oder?) draus :verysad:
    das ist allerdings deine entscheidung aber wie wärs mit: PaulxLucia :love: ,MaikexDrew :kiss: ,
    AshxMisty(könntest du ja noch einbauen) und BarryxZeoy(oder so...)
    das wäre zumindest meine Überlegung weil ich die anderen Shippings
    total Sinnlos finde(zu welchem anderen shipping gibt es so viele Hints wie
    zum Contestshipping?)wenn ash sich jetzt an Lucia herranmacht bekommt
    ders mit mir zu tun :cursing: !!!(ich weis zwar nicht wie aber egal)
    so ich glaub das war alles ciao Shaymin

    Hey! Ich war wirklich lange weg... Nur als entschuldigung
    hier: Mein Computer war kaputt deswegen war ich in den letzten Wochen verhindert!:(


  • Abschied von Herzhofen

    (Lucia)

    Der nächste Morgen war nicht sehr viel besser als der gestrige Abend. Es herrschte eine extreme Hitze in der Kathedrale, wie in einem Backofen, und wir packten schon früh am Morgen unsere Sachen für die Abreise zusammen. Dieser Pastor, McVries, war nicht mehr aufgetaucht, daher hatten wir beschlossen, die Decken und Kissen, die er uns geliehen hatte, selbstständig wieder wegzuräumen und ihm vielleicht ein kleines Present dazulassen für seine Gastfreundlichkeit. Aber der heutige Morgen war alles Andere als schön. Immer noch schmerzte die Wunde, die ein gewisser Trainer in mir hinterlassen hatte.
    Dieses Mal brachte die Erinnerung an ihn mich tatsächlich zum weinen. Ich ließ all meine Sachen stehen und liegen und flüchtete aus der Kathedrale hinaus ins Freie, meine Freunde sollten mich nicht so sehen. Ich war zu stolz meine Gefühle zuzugeben - vor ihnen und auch vor mir. Die Sonne strahlte mit all ihrer Kraft, die Luft hier draußen war noch wärmer als die in der Kathedrale. Kein Wind wehte, kein Pokemon zog vorbei, nur ein paar wenige Passanten quälten sich auf den Straßen. Meine Tränen fühlten sich aufgrund der hohen Außentemperatur angenehm kühl an, ich gab mir keine Mühe, sie zurück zu halten. Ich ließ mich auf einer hölzernen Bank nieder und träumte vor mich hin.
    Es tat so unglaublich weh, an ihn zu denken, doch ich hielt es gleichzeitig keine Sekunde ohne ihn aus. Ich hatte nichts von ihm sehen können, weder sein Gesicht noch seine Augen.... Diese Erinnerung ließ mich noch mehr Tränen vergießen. Plötzlich setzte mich jemand neben mich, den ich wirklich nicht erwartet hatte. Es riss mich aus meinen Gedanken.
    "Was willst du denn hier?", fragte ich trotzig. Ich wollte ihn nicht unbedingt sehen, geschweige denn mit ihm kommunizieren.
    "Nur mit dir reden. Also, was ist gestern auf dem Maskenball passiert, dass du dich so merkwürdig verhältst?" Seine Augen bohrten sich regelrecht in mich hinein.
    "Warum sollte ich gerade DIR das verraten? Wir kennen uns doch kaum."
    "Dann gib mir eine Chance, dich besser kennenzulernen und dir zu helfen." Jetzt musste ich seinen Blick einfach erwidern, denn sowas hätte ich ihm nicht zugetraut. Aber irgendetwas sagte mir, dass ich ihm vertrauen konnte, also erklärte ich (immer noch unter Tränen):
    "Auf der Party, d-da ist mir jemand begegnet, von dem ich dachte, dass er mich so s-sehr mag wie ich in. Und dann..." Erneut loderte ein stechender Schmerz in mir auf und ich musste mich sehr zusammenreißen, um weitersprechen zu können. "... h-hat er mich einfach sitzen lassen." Ich schluchzte heftig, meine Tränen benässten mein Gesicht, mein Kleid und meine darauf gefalteten Hände. "E-er hat mir sogar einen B-Brief geschrieben, in dem steht, dass er mich zwar sehr mag, aber... aber..."
    "Du kannst nicht ewig an ihm hängen bleiben. Auch wenn es erst gestern passiert ist, lass los. Andere Mütter haben auch hübsche Söhne."
    "Das kann ich nicht.", flüsterte ich. Jeder meinte, dass das so einfach wäre, doch keiner wusste, was in mir vorging. Was, wenn ich ihn gar nicht vergessen WOLLTE? Wenn er und meine Pokemon die Einzigen waren, für die es sich zu leben lohnte? Meine Mutter hatte ja nichtmal der Tag interessiert, an dem ich mein erstes Pokemon bekam. Sollte Paul irgendetwas zustoßen, würde ich mir dasselbe gleich doppelt antun, nur um ihm nahe zu sein. Und sollte er sterben...
    "Ich weiß, ich kann dir nicht sonderlich viel helfen, aber versuche wenigstens, dich abzulenken. Zu deinem eigenen Wohl."
    Ja, Ablenkung könnte echt nicht schaden. Obwohl kein Augenblick verging, in den ich nicht an ihn dachte, so hatte ich noch meine Freunde und mein eigenes Leben.
    "Vielen Dank, Drew.", entgegnete ich, eher er sich erhob und wieder in dem alten Gotteshaus verschwand. Ein kurzes Lächeln huschte über mein Gesicht. Ich beobachtete die Leute, die in mein Blickfeld traten und wieder verschwanden, beneidete sie um ihr einfaches, alltägliches Leben.




    (Maike)
    "Wo warst du, Drew?", wollte ich wissen, als er wiederkam.
    "Draußen, wo sonst. Wahrscheinlich wollte er einfach mal mit Lucia allein sein.", frotzelte Ash. Sein abfälliger Ton missfiel mir, aber ich ließ es auf sich beruhen. Dass Drew nun mit uns reiste, schien ihm nicht sehr zu behagen. Ausnahmsweise hatte ich deswegen jedoch kein schlechtes Gewissen, er hatte seine Chance vor langer Zeit vertan und falls ihm meine Entscheidung nicht passte, war das sein Problem.
    Aber Drew und Lucia? Konnte das möglich sein? Ich spürte, wie eine Welle der Eifersucht mein Herz überflutete. Das würde Lucia nicht tun, niemals. Auch wenn sie nicht wusste, dass ich ihn vermutlich sehr gern hatte (und ich würde es ihr irgendwann beichten müssen) war er nicht ihr Typ. Drew war arrogant, besserwisserisch, ein Draufgänger... romantisch... und süß. Trotzdem konnte ich mir nicht vorstellen, dass sie ihn mochte. Ohne ein weiteres Wort packte jeder seine restlichen Sachen zusammen, wobei Pikachu wie üblich auf Ash's Schulter saß. Nach einiger Zeit wollte Lucia wohl auch wieder bei uns sein. Sie kam mit leicht geröteten Augen herein und stopfte die letzten Dinge in ihren Beutel.
    Als wir die Kathedrale mit all unseren Sachen verließen, überwältigte uns die warme feuchte Luft. Einen Moment lang war mir total schwindelig und ich klammerte mich an jemandem neben mir fest, um nicht umzukippen. Erst später bemerkte ich, dass diese Person Drew war und ich spürte, wie mein Gesicht zu glühen begann. Der Grünhaarige musterte mich mit verstohlen grinsend, mit einem kräftigen Ruck zog er mich wieder hoch - so hoch, dass unsere Gesichter sich fast berührten. Ich musste inzwischen so rot wie eine Tamotbeere sein, zumindest fühlte es sich so an. Wir sahen uns tief in die Augen, Ash, Rocko und Lucia schienen gar nicht mehr da zu sein.
    "Geht es wieder?", fragte Drew mit einer so liebevollen und verführerischen Stimme, dass meine Beine drohten, erneut nachzugeben.
    "Ich... äh ich - also... ja es geht wieder.", stotterte ich und befreite mich aus seinem Griff. Ash funkelte Drew nur böse an, während von Rocko und Lucia ein leises Kichern zu vernehmen war.
    "Pika Pika Chuu...", seufzte das süße Elektro-Pokemon auf der Schulter seines Trainers.
    "Können wir jetzt endlich weiter?" Ash's Resignation war mehr als deutlich. Konnte es sein, dass...?
    Nein, das war lächerlich. So jemand wie er hatte doch gar keine Ahnung von Dingen wie Liebe und Romantik, im Gegensatz zu Drew zum Beispiel. Wie auf ein Stichwort hielt mir der Koordinator eine blühende, rote Rose unter die Nase.
    "Mein Roselia hat sie für dich verschönert.", erklärte er. "Aber so schön wie du ist keine Blume der Welt."
    "Oh, danke." Mehr brachte ich vor Verblüffung nicht hervor. Er hatte sich seit unserer letzten Begegnung sehr verändert - zum Positiven. Die Art, wie er mich ansah, sich in meiner Gegenwart verhielt, ließ meinen Magen Purzelbäume schlagen und jedes Mal, wenn ich in seine grünen Augen blickte, tat mein Herz einen gewaltigen Sprung. Genauso hatte ich mich gefühlt, als ich durch Hoenn gereist war - und zwar mit Ash. Damals war er es gewesen, der mein Denken beherrscht und mein Herz gestohlen hatte. Nun tauchten dieselben Gefühle in mir auf beim Anblick von Drew! Ich durfte mich auf keinen Fall in ihn verlieben. Er war mein ewiger Rivale, mein Ansporn zum Training. Trotzdem fühlte ich mich in seiner Nähe unsagbar wohl und er hatte mir schon wieder eine rote Rose geschenkt, die ich immer noch in meiner Hand hielt. Sie war um ein Vielfaches schöner als die, die er mir bisher geschenkt hatte, ihr Duft war so lieblich wie in meinen Gedanken.
    Ich merkte, dass sein Blick immer wieder zu mir schweifte, während wir Herzhofen in Richtung Weideburg durchquerten und ich traute mich nicht, ihn anzusehen.
    "Hey, Lucia!" Irgendwie musste ich auf andere Gedanken kommen. Meine 14jährige Freundin (sie hatte zuvor mit Ash geplaudert) ließ sich zu mir zurückfallen. "Was hast du eigentlich vorhin draußen mit Drew gemacht?" Ich senkte meine Stimme, damit besagter Junge nichts mitbekam, aber ich musste es einfach wissen.
    "Was?", lachte die Blauhaarige. "Wir haben nur geredet, er hat mich aufgemuntert. Bist du etwa eifersüchtig?"
    "Ach, nein! Pff, was denkst du denn? Ich..."
    "Ja, sicher.", sagte Lucia und musterte mich misstrauisch. Naja, das war jetzt auch egal. Solange sie Drew nichts erzählte, war es mir einerlei, was sie dachte. Schmunzelnd folgte ich meinen Freunden heraus aus der Stadt zu Route 212, die von hochgewachsenen Bäumen eingegrenzt wurde. Manche standen sogar mitten auf dem sandigen Weg und erzeugten abstrakte Schattenbilder. Links von uns ragte eine riesige, backsteinernde Mauer empor.
    "Das hier müsste das Anwesen eines berühmten Pokemon-Sammlers sein.", erklärte Rocko mit einem Reiseführer in der Hand. "Man sagt, er lasse nur die besten Trainer sein Anwesen besichtigen."
    "Kein Problem! Schon bald habe ich die Sinnoh-Liga gewonnen und dann wird dieser Sammler gar nicht anders können als mich reinzulassen!" Von Drew erntete der Junge aus Alabastia nur einen mitleidvollen Blick, den er scheinbar nicht wahrnahm. Er betrachtete mich, als erwartete er von mir die volle Unterstützung. Schnell suchte ich mir einen anderen Bezugspunkt, den mir leider nur Drew bot. Sobald sich unsere Blicke trafen, legte sich ein leichter Magenta-Schleier über meine Wangen, aber ich hielt ihm stand. Ich wollte Ash auf keinen Fall falsche Hoffnungen machen, falls es wirklich so war, wie ich vermutete.




    (Paul)
    Der Arenaleiter von Weideburg war schwach. Seine Pokemon hatten für die meinen kein Problem dargestellt. So hatte ich also meinen 3. Orden gewonnen und trotzdem schaffte es nicht ein Samenkorn der Freude, den Schmerz in meiner Seele zu durchbrechen. Die endlose Finsternis, die seit dem Vorfall in Herzhofen in mir war und sich in meinem Denken ausbreitete wie ein vom Wind angetriebenes Feuer.
    Mein Team hatte sich inzwischen erweitert, jeden Tag trainierte ich meine Pokemon. Um sie stärker zu machen und um endlich von dem Mädchen loszukommen, das ich...
    Weideburg war eine lauschige kleine Stadt mit sehr hoher Niederschlagswahrscheinlichkeit und einem berühmten Großmoor, so wie eine Safari-Zone. Dort hatte ich auch das neue Pokemon, Kindwurm, für mein Team gefangen. Mein Herz flehte mich an, bettelte darum, nach Herzhofen zurückkehren zu dürfen, doch der Rest meines Körpers verweigerte es. Nach allem was ich Lucia (und auch mir) angetan hatte, konnte ich ihr nicht mehr unter die Augen treten. Unter ihre kristall-klaren, blauen Augen. Glücklicherweise besaß ich genügend Selbstdisziplin, um meiner Entscheidung standzuhalten, andernfalls hielte mich mein Ego für den Rest meines Lebens für einen jämmerlichen Schwächling. So viel ich auch trainierte, so schnell ich auch reiste - trotzdem kam es mir vor wie eine Ewigkeit. Warum war ich auf diese dämliche Idee gekommen, nach Herzhofen zu gehen?
    Verärgert trat ich nach einen kleinen, im Weg liegenden Stein. Er flog in ein Gebüsch und schreckte einige Pokemon auf. Schwach. Sie waren alle schwach. Genau wie ich. Niemand, nicht einmal ich selbst, konnte das Chaos beschreiben oder gar begreifen, welches in mir herrschte.
    Wut. Aber auf wen war ich wütend? Auf mich? Auf meine Handlungen, mein Denken? Meine Fehler?
    Hilflosigkeit. Ich hatte keinen, dem ich mich je hatte öffnen können oder vertrauen. Keiner liebte mich, also musste ich auch niemanden lieben - konnte ich das überhaupt?
    Schmerz. Die Dunkelheit, die Leere in mir konnte ich nicht bezwingen, nicht allein. Doch ich war allein mit dem Schmerz, der sich wie Gift einen Weg durch meinen Körper bahnte, alles vernichtend, was glücklich machte, machen könnte, machen würde.
    Der einzige Hoffnungsschimmer in mir war sie. Vor meinem geistigen Auge erschien sie mir wie ein Engel in den Tiefen der Verdammnis, auch Hölle genannt. Ein Engel, der beschützt werden musste vor hässlichen Dämonen und gleichzeitig mich schützen wollte. Dieses Weideburg war ein Dorf voller Verlierer. Ich musste so schnell es ging weiterziehen, um Orden zu sammeln, an der Sinnoh-Liga teilzunehmen und es allen zu zeigen.
    Und dann? Was gab es dann noch zu tun für jemanden wie mich? Das war es. Ich hatte niemanden und ich würde auch nie jemanden an meiner Seite wissen. Keine Familie, keine Freunde. Wo mein Bruder Reggie sich aufhielt? Keinen blassen Schimmer. Und was Lucia betraf... Sie müsste es verstehen lernen. Die Sinnoh-Liga war mein Traum, meine Lebensaufgabe. Wenn ich das vollbracht hatte, war es wohl Zeit für mich, zu gehen.

  • Reine Hitze in Herzhofen, liegt wohl an der globalen Erwärmung?
    Das mit Lucias Stolz kennen wir ja von einem lila haarigem Trainer.
    Tja, ist wahrscheinlich Drew, welcher zu Lucia kommt,
    obwohl ja Ash versucht sich mit beiden zu verkuppeln.
    Das Leben von manchen anderen ist auch nicht so leicht,
    auch wenn das für Lucia ziemlich schwer sein muss.
    Drews negative Eigenschaften, und dann romantisch und süß :assi:
    Ash versteht das doch sowieso nicht, dass Maike nichts von ihm will.
    Nein, Maike darf sich nicht in ihn verlieben,
    braucht sie ja auch nicht, sie ists ja schon :D
    Außerdem würde sie doch nie eifersüchtig werden.
    Sie braucht nicht versuchen Ash keine Hoffnungen zu machen,
    er versteht es doch so wieso nicht, nicht mal wenn Drew sie küsst.
    Und was mein Paul bloß mit "das ich..." vielleicht in sie verliebt ist? XD
    War wohl sein Schicksal nach Herzhofen zu gehen.
    Sein einziger Hoffnungsschimmer ist Lucia,
    und er stößt sie fort, vielleicht findet er sein Gehirn ja noch wieder?
    Na mal sehen, was da noch draus wird :thumbsup: