Das Rad der Zeit

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  • An sich nicht, weil man eben immer noch eine eigene Person ist und auch noch anderen Einflüssen ausgesetzt und zudem halt seinen eigenen Willen hat. Die Frage ist am Ende immer, wie viel dir dein eigener Wille Wert ist und ob du einfach den Weg gehst, der weniger Energie und Gegenwehr von dir erfordert.

    Die Welt ist unter auch deshalb nunmal so demoliert wie sie ist, weil viele Leute, die nun um die 40, 50+ sind das nunmal zugelassen haben, indem sie nie eingeschritten sind, und teilweise aktiv mitgewirkt haben, und je länger man in der "die Welt läuft nunmal so und das gehört sich nunmal so"-Denkweise steckt, desto schwerer kommt man nunmal heraus.


    Es ging doch nicht darum, was ich als "ordentliches Leben" ansehe, sondern dass es vor allem für viele Menschen aus der älteren Generationen nur die Vorstellung von einem guten Leben gibt, das bedeutet: Zumindest gute Mittelschicht, "ordentlicher Job", heterosexuelle Familie, zwei Kinder, Haus und ein Golden Retriever gibt, und sowohl Freund*innen wie auch Familie müssen nach außen hin eben perfekt und "ordentlich" aussehen.

    Und davon gibt es sehr, sehr viele Familien.



    Also meiner Erfahrung nach, saufen die Kinder am Dorf viel früher lol

    Und das Ganze wird hier eben extrem klischeehaft dargestellt und wie gesagt, hier muss keiner versuchen Aufklärer zu spielen. ^^"


    Die Realität ist nun auch selten ein schlechter High School-Film und die wenigsten, die mit 13, 14 schonmal betrunken waren "stürzen komplett ab". Es ist am Ende eine normale Erfahrung, die man ab und zu macht und mehr nicht.

    Es gibt schon Leute, die sich in der Schul- und Unizeit regelmäßig am Wochenende abgeschossen haben und ich hatte mit so 16+ auch relativ viel gefeiert (jedoch nie "abgeschossen"), aber so what... wir haben trotzdem Matura gemacht und viele haben auch einen Ausgleich zu dem ganzen Stress in der Schule und Uni gebraucht.


    Da kann man vielleicht auchmal den immensen Druck an sich kritisieren, dass man ein derartiges Ventil braucht bzw. ein solches Ventil haben will, und ich würde nichtmal sagen, dass ich so viel schulischen, aka akademischen, Druck in der Schule hatte, sondern wie oben schon bereits Beispiele gebracht... gut die Hälfte der Lehrkräfte war einfach ekelhaft bishin zu anderen Dingen, die einfach alle Grenzen überschritten.

    Die andere Hälfte war zwar an sich ganz gut mit auszukommen bis super, aber sie haben oft auch recht wenig Interesse daran gehabt bei solch beschriebenen Dingen einzuschreiten, weil man sich's mit den Kolleg*innen nicht verscherzen will, näh? Und oft, wenn man dagegen was gesagt hat, kam "die dummen Teenager wollen ja nur rebellieren. :)"


    Und das andere Ding ist... sich manchmal auf diese Weise zu sozialisieren und betrunken zu sein oder whatever, macht halt vielen Spaß.



    Nein, der "Gruppendruck" ist eben nicht Schuld. Wenn Jugendliche mit schwierigen Familienverhältnissen daheim oder in der Schule nicht abhängig von Substanzen werden, zeigt sich das dann eben in anderen Problemen wie Magersucht, Sucht nach Computerspielen, Esssucht, Depressionen etc.

    Am Ende ist der Hauptauslöser noch immer, dass es da ernstzunehmende Probleme im Umfeld gibt. Das Problem verschiebt sich nur auf etwas anderes hin, das kaum besser, oder eben weniger schädlich ist, als eine Substanzabhängigkeit.



    Aber ich teile nicht die Ansicht Jugendlichen Drogen konsumieren zu lassen Abseits von Alkohol bzw Rauchen...oder ich sage es mal anders. Man sollte sich, wie vieles im Leben, vorher darüber informieren, Dokus anschauen und was es nicht noch alles gibt und als Elternteil Verständnis zeigen und offen sein, mit seinen Kindern darüber zu reden selbst wenn sie einem Beichten, dass sie Droge x/y genommen haben. Nur würde ich dem Kind dann dennoch sagen, dass ich es nicht gut heiße, falls es Drogen nehmen würde. Wenn es dann 18 Jahre alt wird, kann es von mir aus tun und lassen was es will. Es spielt halt doch immer noch das Gesetz mit in die ganze Sache, weshalb ich da nicht so "locker" das handhaben würde...aber das ist meine Ansicht.

    Menschen konsumieren sowieso, was sie wollen, wenn sie es denn unbedingt wollen und es hat selten damit zu tun, dass diejenigen zu wenig aufgeklärt sind.

    Ich hab ja auch nicht von "gutheißen" geredet.


    Und Gesetze ändern sich mit der Zeit. Dann sollte man vielleicht lieber an der Legalisierung arbeiten, anstatt Angst vor dem Gesetz zu haben.

    Es ist nun egal wie man zu Drogen oder welcher Sache auch immer man steht; auch wenn es um Sterbehilfe oder eben einfach das Recht geht, dass man sein Leben zu welchem Zeitpunkt man beenden kann oder um andere Dinge wie das Selbstbestimmungsgesetz, Abtreibungen und co.: ein Staat dürfte nie eine solche Macht über die Menschen darin haben. Es ist einfach nur Patronizing und uns wird eingeredet, es sei doch eh gut und selbstverständlich so, dass der Staat eine Fürsorgepflicht für die Menschen darin hätte, was auch beinhaltet, diese in allen möglichen Bereichen zu bevormunden.

  • Ich bin, nein, ich gehe, das passt besser, auf die 40 zu.

    Meine Eltern hängen immer noch an dem Glauben fest, wer sich nicht vernünftig in allgemeine Diskussionen einpflegen kann, nichts anderes guckt, als Anime und Fantasy, oder Action, vor allem Anime, Kinderkram, werde erwachsen, bla bla bla, ist nicht selbstständig.


    Ich weiß, dass ich Diabetes habe, und wenn ich vom Arzt gesagt bekomme, naschen in Maßen statt Massen und ich eine Tafel Schokolade esse, in einem Monat! heißt es dann wieder, du bringst dich um, du isst zu viel usw usw.


    Dann kommt wieder, ja, als wir in deinem Alter waren...

    Seid ihr nicht, das waren ganz andere Zeiten, damals.


    Erwachsen werden ist tatsächlich nicht so schwer, aber erwachsen sein, so wie es andere von euch erwarten, ohne einen eigenen Willen zu haben, ohne einen Kompromiss zu finden, unmöglich, ohne immer wieder aneinander zu geraten.

  • An sich bin ich auch zufrieden. I mean, man wird erwachsen und sammelt seine Erfahrungen und natürlich brennt man dann nicht mehr für gewisse Dinge, wie man es dann mit 12 oder so getan hat. Ich denke natürlich nicht, dass ich mein Feuer verloren habe. Ich brenne immer noch für gewisse Dinge, viele tolle Dinge. Ich habe nur irgendwie gerade eine Phase der Reflektion und der Erinnerung, wo ich irgendwie bestimmte Kindheitserlebnisse vielleicht auch intensiver wahrnehme, wie sie eigentlich waren. Damals war vieles einfach nur aufregend, aber hat vllt auch viel mit Verdrängung zutun, weil gewisse Dinge früher eben nicht so schön waren. Aber daran will man natürlich nicht denken.


    Ich denke Corona hat mich aktuell doch mehr zurück geschlagen wie ich eigentlich zugeben will. Ich dachte, diese Lockdowns wurden mir nichts ausmachen, aber ich habe Schwimmen, ins Kino gehen, Essen gehen usw. schon echt vermisst. Das wirft einen schon zurück, wenn man plötzlich in der Öffentlichkeit nicht mehr so viel machen kann. Vor Corona habe ich zwei große Japanurlaube mit meiner Freundin gebucht und diese fielen natürlich ins Wasser. Danach habe ich keine großen Urlaube gemacht, da ich mir einfach viel zu unsicher gewesen bin wegen des Virus. Ich habe mich in meiner Freizeit dann mit vielen Medien beschäftigt und irgendwann ist es dann auch einfach etwas too much und dann brauch man eine Pause bzw auch mal neuen Input.

    Die nostalgische Phase ist aber irgendwie überall präsent. In meinem Bekanntenkreis oder z.B. meine Schwester schickt mir auch teils Sachen von früher so nach dem Motto "weißt du noch?~", und nostalgie ist eigentlich auch voll toll. Habe dadurch eben vieles wieder entdeckt, was ich so mag/mochte.


    Das Arbeitsleben ist halt eben... ein zweischneidiges Schwert. Irgendwo muss oder sollte man Geld verdienen, um sich eben seinen Lebensunterhalt leisten zu können und ohne meinen Job könnte ich mir auch nicht so viele "Luxusgüter" leisten, wie regelnäßige Käufe von Videospielen beispielsweise. Ich wollte aber nie wirklich viel arbeiten. Ich sehe das moderne Arbeitsleben immer noch ziemlich kritisch, da viele einfach in Vollzeit ausgebeutet werden, bis sie irgendwann Burnout haben oder eben krank sind, dass sie das Leben nicht mehr so genießen können. Ich war ganze zwei Jahre in meinem Vollzeitjob und mir stand das Wasser bis zum Hals, so sehr hätte ich kotzen können. Nein, das hält keiner mehr aus. Ich bin zufrieden, wie es nun ist und ich hoffe, dass ich meinen Teilzeitstatus behalten und wenn möglich auch noch weiter reduzieren kann, denn mir ist eben meine Freizeit auch wichtiger und ich sehe keine Erfüllung in einem zermürbenden Job, der mich und mein Leben in Ketten fesselt.

  • Zeit ist ja überhaupt sehr wichtig...

    ...und ein verdammtes Miststück.


    Die letzten 2 Jahre liefen eh im Fast Forward, was auch ganz gut so ist, aber jetzt sind wir ja wieder hier! In meinem letzten Post von vor 13 Jahren habe ich klischeehaft darüber lamentiert, wie schnell die Zeit doch vergeht, und wie alles, was hier war, ist morgen vielleicht schon egal...äh. Naja. Gerade aber in Zeiten, in denen recht wenig - oder vielleicht auch zu viel - passiert, denke ich dann gerne an die alte Zeit zurück, in der es eben anders war. Bei Stress an die entspannten Tage der Kindheit, der Jugend, des Studiums, denn aus diesen Zeiten hat mein Hirn selektiv schon all die Strapazen, all das gesellschaftliche Anecken, das Gefühl, nicht dazuzugehören, weitestgehend herausgefiltert. Und in Zeiten der Leere an die Zeiten, in denen man tagtäglich etwas unternommen hat, spannende Sommer voller Tatendrang, die einen damals ebenso ans Limit des sozialen Burnouts (Introverts kennen's) gebracht haben, aber sich im Nachgang wunderbar romantisieren lassen.


    Allmählich erfüllt es mich jedoch zunehmend mit Wehmut, darüber nachzudenken, was hätte sein können, wenn man an den entsprechenden Stellen einfach mal den Mut gefunden hätte, ein Wagnis einzugehen. Gleichermaßen deprimiert es mich zu sehen, was heute möglich ist, was damals schon möglich gewesen wäre, aber einfach auch aus rechtlichen Gründen nicht möglich war. Oder dass man gar nicht wusste, was alles geht. Ja, ich schieb aktuell wieder eine melancholisch-dysphorische Phase und würd gern die Zeit 15 Jahre zurückdrehen, damit ich mein Selbstmitleid nicht gegen ein "besser spät als nie"-Mindset tauschen muss.


    Aber das Rad der Zeit dreht sich eben nur in eine Richtung, und diese Was-wäre-wenn-Gedanken machen mich ungefähr genauso kaputt wie die heißen Dysphoriephasen in meinen angsty teen years.


    Das Arbeitsleben ist halt eben... ein zweischneidiges Schwert. Irgendwo muss oder sollte man Geld verdienen, um sich eben seinen Lebensunterhalt leisten zu können und ohne meinen Job könnte ich mir auch nicht so viele "Luxusgüter" leisten, wie regelnäßige Käufe von Videospielen beispielsweise. Ich wollte aber nie wirklich viel arbeiten. Ich sehe das moderne Arbeitsleben immer noch ziemlich kritisch, da viele einfach in Vollzeit ausgebeutet werden, bis sie irgendwann Burnout haben oder eben krank sind, dass sie das Leben nicht mehr so genießen können. Ich war ganze zwei Jahre in meinem Vollzeitjob und mir stand das Wasser bis zum Hals, so sehr hätte ich kotzen können. Nein, das hält keiner mehr aus. Ich bin zufrieden, wie es nun ist und ich hoffe, dass ich meinen Teilzeitstatus behalten und wenn möglich auch noch weiter reduzieren kann, denn mir ist eben meine Freizeit auch wichtiger und ich sehe keine Erfüllung in einem zermürbenden Job, der mich und mein Leben in Ketten fesselt.

    Und während ich mir denke, dass Freizeit super ist, spüre ich immer öfter Phasen, wo ich mich in dieser für absolut gar nichts motiviert kriege. Ich brenne insofern kaum noch, sondern glimme nur noch ab und zu auf. Ich verkomme quasi zu dem, was ich mir nie hätte vorstellen können: dass ich lieber auf Arbeit sitze als mich daheim zu langweilen. Hoffentlich ist das bloß 'ne Phase und legt sich wieder, puh. Grundsätzlich war meine Einstellung nämlich auch, so wenig zu arbeiten wie möglich, um so viel Zeit für mich selbst und eigene Interessen zu haben. Aber jetzt kommen immer mehr Gedanken von Eigentum dazu. "Ja, so ein Haus wäre schon schön, aber es sollte nicht irgendein Haus sein, nein, ich will da selbst mitdesignen und es soll unique und knuffig-rustikal, aber funktional-modern auch sein", dies das, Ananas, und irgendwo geh ich gedanklich grad komplett im Konsumkapitalismus auf, weil ich, wo ich schon dabei bin, ja auch noch 'nen schicken Sportwagen fahren könnte und der begehbare Kleiderschrank, der geplant ist, auch entsprechend gefüllt werden muss. I mean: Mein voraussichtliches Einkommen wird für all das wohl eh nie reichen, aber mit 10 Stunden pro Woche weniger wird das alles nochmal deutlich unrealistischer, da ja auch die Fixkosten nicht automatisch um 25 % sinken.


    Von verpassten Chancen beim Insider Trading, mit denen ich mir diesen Luxus mit drei Mausklicks finanzieren hätte können, fang ich gar nicht erst an.

  • Gerade aber in Zeiten, in denen recht wenig - oder vielleicht auch zu viel - passiert, denke ich dann gerne an die alte Zeit zurück, in der es eben anders war. Bei Stress an die entspannten Tage der Kindheit, der Jugend, des Studiums, denn aus diesen Zeiten hat mein Hirn selektiv schon all die Strapazen, all das gesellschaftliche Anecken, das Gefühl, nicht dazuzugehören, weitestgehend herausgefiltert.

    Gut bis auf den letzten Teil kann ich das so dermaßen gut verstehen.

    Ich bin jetzt 28 Jahre alt und denke mir halt auch immer wieder wo ist die Zeit nur hin und ich mache halt auch den Fehler immer wieder in alten Tagen (vermutlich auch zu oft) zu schwelgen.

    Die Zeit die zwar mit Mobbing gefüllt war, aber abseits dieses Themas doch irgendwie anders schön war, die Unbeschwertheit und so vieles mehr..., ich erinnere mich gerne an die Urlaube zurück die sehr schön waren, die Ferien in denen ich noch abseits der Onlinesucht (lel) gezockt habe und dann diverse Dinge aus Spielen nachbauen oder nachmachen wollte, aber auch als ich Online mit den Gilden unterwegs war, die lustigen Gespräche, Leute mit denen man über alles reden konnte.

    Ja selbst die Schule, auch wenn, wie schon gesagt Mobbing oftmals der Fall war. (wäre rückblickend so etwas, was ich auch ändern würde lel)


    Damals war meine Mutter schon verwundert, als ich Ihr dann irgendwann gesagt habe, "die Zeit vergeht so schnell", tja so rückblickend hatte das auch irgendwie was mit meiner Onlinegamingphase zu tun. xD

    Nach dem ich mein Leben in den letzten 2 Jahren wieder mehr strukturiert habe, geht die Zeit schneller rum, aber dennoch es ist halt nichts mehr wie es war (ist ja irgendwie klar), ich bin Abteilungsleiter und habe ein eigenes Haus, Auto usw., das sind halt irgendwie trotzdem Dinge, die ich nicht in meinen Kopf bekomme, denn wie 28 Jahre (auch wenn mir von anderen immer gesagt wird, ich klinge schon wie 50+) fühle ich mich keineswegs so, gefühlt bin ich irgendwo bei 16 stehen geblieben und die Zeit hat sich weiter gedreht.

    Was ich mir halt wirklich immer wieder wünsche, dass ich nochmal so gedankenverloren bin, wie damals, vieles mitzubekommen und zu verstehen, was da passiert und wie es wirklich teilweise auf der Welt aussieht, macht hier und da auch etwas mad, über so etwas habe ich mir vor 6 Jahren nicht mal ansatzweise so viele Gedanken gemacht und von jetzt auf gleich BOOM war das einfach da, diese Erkenntnis ohne das ich viel dafür getan habe.


    Ich will ja nicht wie ein alter Sack klingen, aber vieles war früher für mich halt wirklich besser und wenn es nur die Unbeschwertheit war.

    (Das Mobbing war natürlich nicht ohne, aber das Feeling heutzutage ist nochmal ein anderes, was ich nicht mal wirklich beschreiben kann, lel)


    Naja ich hoffe ich behalte mir meine Art bei und die verschwindet nicht auch einfach unbemerkt. :P

    Ich will einfach nicht so enden wie ein Teil meiner Familie. xD

  • Allmählich erfüllt es mich jedoch zunehmend mit Wehmut, darüber nachzudenken, was hätte sein können, wenn man an den entsprechenden Stellen einfach mal den Mut gefunden hätte, ein Wagnis einzugehen. Gleichermaßen deprimiert es mich zu sehen, was heute möglich ist, was damals schon möglich gewesen wäre, aber einfach auch aus rechtlichen Gründen nicht möglich war. Oder dass man gar nicht wusste, was alles geht. Ja, ich schieb aktuell wieder eine melancholisch-dysphorische Phase und würd gern die Zeit 15 Jahre zurückdrehen, damit ich mein Selbstmitleid nicht gegen ein "besser spät als nie"-Mindset tauschen muss.


    Aber das Rad der Zeit dreht sich eben nur in eine Richtung, und diese Was-wäre-wenn-Gedanken machen mich ungefähr genauso kaputt wie die heißen Dysphoriephasen in meinen angsty teen years.

    Ja, fühle ich. Also so richtige Dysphoriephasen hatte ich nicht, dass ich zb. meine Brüste nicht mochte oä., aber immer eine gewisse Unzufriedenheit, die ich nicht erklären konnte.

    Dann hab ich's auf mein "Übergewicht" geschoben, das nie wirklich da war ^^', hab dann peinlich genau Kalorien gezählt und hatte für einige Zeit so rund unter 50 kg (sah scheiße an mir aus, obwohl's laut BMI Normalgewicht war, aber es standen halt meine Hüftknochen raus und ich konnte auch nichts mehr essen, was Spaß machte) und hatte Abs und war trotzdem nicht ganz zufrieden. Like... that's not it lol.

    Obwohl es echt nice war Abs zu haben, aber es ist halt schwierig die zu erhalten.


    Dann kam in letzter Zeit das Thema Gender und Nicht-Binärität erst so richtig auf und ich dachte, kann's nicht sein, weil ich halt keine Dysphorie gegenüber meinen Brüsten hab und so und halt klischeehaft, weil mich auch andere weiblich lesen, aber ich hab seitdem nur wenig Unzufriedenheit mit meinem Körper.

    Wäre halt sehr schön gewesen, wenn es schon vor fünfzehn, zwanzig Jahren Thema gewesen wäre und man damit hätte aufwachsen können.


    Was ich mir auch wünschte ist, dass ich keine dummen "not like the other girls!"-Phasen gehabt hätte. PS: Den Plottwist hatte ich aber nicht kommen sehen lol.

    Also dass ich in dummen Teeniephasen teilweise typisch feminine Sachen abgelehnt habe, einfach weil meine Kumpels Großteils männlich waren. Typisch feminine Aktivitäten waren und sind nunmal immer noch belächelt - herablassend behandelt und ich hätte damalsschon gern gewusst wie viel Spaß die machen.

    Es ist auch sehr schade, dass ich für lange Zeit nicht so einen richtigen Stil hatte.



    Das Arbeitsleben ist halt eben... ein zweischneidiges Schwert. Irgendwo muss oder sollte man Geld verdienen, um sich eben seinen Lebensunterhalt leisten zu können und ohne meinen Job könnte ich mir auch nicht so viele "Luxusgüter" leisten, wie regelnäßige Käufe von Videospielen beispielsweise. Ich wollte aber nie wirklich viel arbeiten. Ich sehe das moderne Arbeitsleben immer noch ziemlich kritisch, da viele einfach in Vollzeit ausgebeutet werden, bis sie irgendwann Burnout haben oder eben krank sind, dass sie das Leben nicht mehr so genießen können. Ich war ganze zwei Jahre in meinem Vollzeitjob und mir stand das Wasser bis zum Hals, so sehr hätte ich kotzen können. Nein, das hält keiner mehr aus. Ich bin zufrieden, wie es nun ist und ich hoffe, dass ich meinen Teilzeitstatus behalten und wenn möglich auch noch weiter reduzieren kann, denn mir ist eben meine Freizeit auch wichtiger und ich sehe keine Erfüllung in einem zermürbenden Job, der mich und mein Leben in Ketten fesselt.

    Und während ich mir denke, dass Freizeit super ist, spüre ich immer öfter Phasen, wo ich mich in dieser für absolut gar nichts motiviert kriege. Ich brenne insofern kaum noch, sondern glimme nur noch ab und zu auf. Ich verkomme quasi zu dem, was ich mir nie hätte vorstellen können: dass ich lieber auf Arbeit sitze als mich daheim zu langweilen. Hoffentlich ist das bloß 'ne Phase und legt sich wieder, puh. Grundsätzlich war meine Einstellung nämlich auch, so wenig zu arbeiten wie möglich, um so viel Zeit für mich selbst und eigene Interessen zu haben. Aber jetzt kommen immer mehr Gedanken von Eigentum dazu. "Ja, so ein Haus wäre schon schön, aber es sollte nicht irgendein Haus sein, nein, ich will da selbst mitdesignen und es soll unique und knuffig-rustikal, aber funktional-modern auch sein", dies das, Ananas, und irgendwo geh ich gedanklich grad komplett im Konsumkapitalismus auf, weil ich, wo ich schon dabei bin, ja auch noch 'nen schicken Sportwagen fahren könnte und der begehbare Kleiderschrank, der geplant ist, auch entsprechend gefüllt werden muss. I mean: Mein voraussichtliches Einkommen wird für all das wohl eh nie reichen, aber mit 10 Stunden pro Woche weniger wird das alles nochmal deutlich unrealistischer, da ja auch die Fixkosten nicht automatisch um 25 % sinken.


    Von verpassten Chancen beim Insider Trading, mit denen ich mir diesen Luxus mit drei Mausklicks finanzieren hätte können, fang ich gar nicht erst an.

    Was ich nie verstehe: Was fangen die Leute dann mit ihrem schönen, großen Haus und Sportwagen an, wenn sie ihr Leben hauptsächlich auf der Arbeit verbringen, um die Kredite für all den Stuff abzubezahlen, anstatt Zeit in ihrem Haus zu verbringen?

    Wenn es kleiner und nicht so toll wäre und es auch ein kleines Auto, oder bei Möglichkeit gar keines, täte, müsstest du halt nicht so hohe Beträge abbezahlen und steckst nicht in diesem Hamsterrad fest.


    Die Leute machen sich doch teilweise selbst zu "Wage-Slaves" für den Arbeitsmarkt und unfrei, wenn sie alle meinen, sie bräuchten ein supertolles Haus, das halt schnellmal 150.000 und weit, weit mehr kostet, und einen Sportwagen.

    Und dann denk daran wie viel du bei einem großen Haus putzen musst, wenn du dann mal mehr Zeit daheim verbringen kannst, und dass immer wieder Reparaturkosten anfallen, hurray. :upsidedown:


    Einen begehbaren Kleiderschrank brauchst du auch nur, wenn du Berge über Berge an Klamotten hast, I guess, aber ich hab letztens den tollen Tipp gelesen, dass man nicht mehr sls 50 verschiedene Kleidungsstücke besitzen sollte (Unterwäsche, Socken und Nachtwäsche ausgenommen, ofc), weil man den Überblick verliert und mit dem kreativ werden soll, was man hat und mit zu vielen Klamotten seinen eigenen Stil nicht findet. Werde mich auchmal mehr dran halten. ^^


    I understand. Wenn ich in der Zeit zurückreisen könnte, würde ich mich nun über Bitcoins schlau machen, meinem früheren Ich befehlen in Bitcoins zu investieren, bevor es alle anderen tun und dann zu verkaufen. Ich wäre so reich. xD

  • Ich will ja nicht wie ein alter Sack klingen, aber vieles war früher für mich halt wirklich besser und wenn es nur die Unbeschwertheit war.

    Zu dieser Aussage habe ich sehr verschiedene im Konflikt stehende Gedanken.

    Einerseits kann ich den Gedanken nachvollziehen. Man hatte als Kind weniger Verantwortung, weniger Verpflichtungen, die Freunde waren im Umkreis und man hat sie jeden Tag in der Schule gesehen und man musste sich wenig Gedanken um die eigene Grundsicherheit machen, denn darum haben sich die Eltern (oder Eltern von Freunden) gekümmert. Man hatte mit der Schule eine sehr strukturierte Richtung, in der man sich selbst nicht so verlieren konnte, weil es eben gleichzeitgi sehr frei aber eben auch sehr geregelt war, egal bis zu welchem Abschluss man blieb. Man hat sich nicht so viele Gedanken machen müssen, weil auch einfach die Alternativen oder Unterschiede nicht so da waren. Grundbildung ist für alle gleich. Egal wie reich die Eltern von dem Typ 2 Bänke weiter waren, solange man auf der gleichen Schule waren galten die gleichen Regeln für jeden. Klar, man hatte auch Probleme, die aber eben Probleme der Zeit waren und mit denen man dann heute, älter und weiser, auch deutlich besser umgehen könnte und merkt, dass sie vielleicht doch nicht der Weltuntergang waren, zu dem man sie damals gemacht hat. Aber allgemein war es wohl eine einfachere Zeit, an die man sich gern zurückerinnert. Eben auch durch die rosarote Nostalgie-Brille.

    Das passiert mir auch, ich denke auch oft an die Sommer mit Freunden, die Tage und Abende am See oder einfach gemeinsam irgendwelche Dinge tun zurück. Oder an manch ein Mitten-in-der-Nacht-Abenteuer mit meiner Freundin, als wir sonst wo unterwegs waren und niemandem bescheid gesagt hatten (was eine extrem beschissene Idee ist, lasst zumindest immer irgend eine Person wissen, wo ihr seid, ganz besonders, wenn ihr Nachts an verlassenen Orten unterwegs seid, das ist nicht ungefährlich).

    Aber der Punkt, warum ich dieses "früher war alles besser" immer so grauenvoll finde, ist der gleiche, warum ich auch immer schon so Aussagen und Sprüche in Richtung "Deine Unizeit wird die beste Zeit deines Lebens!" oder so gehasst habe. Wie deprimierend ist es bitte, wenn es danach nur noch bergab gehen kann? Wie deprimierend ist es, wenn deine beste Zeit schon hinter dir liegt? Dieses ganze Mindset von wegen "Ja wenn man dann im Arbeitsleben ist passiert nichts mehr" ist einfach nur dämlich. Auch wenn man Vollzeit arbeitet hat man noch alle Möglichkeiten, spannende Dinge zu erleben. Spannende Urlaube bezahlen sich ja auch nicht von nichts. Ins Ausland zu gehen und zu Reisen ist teuer, das Geld muss man eben erstmal zusammen bekommen und das tun viele eben erst wenn sie im Beruf sind. Ein Eigenheim zu besitzen und sich darum zu kümmern braucht das Geld eines festen Arbeitsverhältnisses. So viele Dinge, die das Leben spannend und einen glücklich machen, werden eben erst mit dem Geld möglich, was man durch Arbeiten verdient, aber wenn man dann dasteht und sich denkt "ja aber jetzt ist ja eh vorbei, meine Jugend ist rum, früher war alles besser und jetzt kann ich nur noch sterben" nimmt man sich selbst die Chance, ein Leben zu führen, in dem eben nicht die Vergangenheit das beste war, sondern die Zukunft immer noch neue, aufregende und viel tollere Dinge zu bieten hat, als es die Vergangenheit könnte.

    Daher würde ich halt nie sagen "früher war alles besser". Denn ja, früher hatte schon einige coole Dinge, aber die Zukunft wird noch deutlich coolere Dinge mit sich bringen.

  • Aber der Punkt, warum ich dieses "früher war alles besser" immer so grauenvoll finde, ist der gleiche, warum ich auch immer schon so Aussagen und Sprüche in Richtung "Deine Unizeit wird die beste Zeit deines Lebens!" oder so gehasst habe. Wie deprimierend ist es bitte, wenn es danach nur noch bergab gehen kann? Wie deprimierend ist es, wenn deine beste Zeit schon hinter dir liegt? Dieses ganze Mindset von wegen "Ja wenn man dann im Arbeitsleben ist passiert nichts mehr" ist einfach nur dämlich.

    Naja gut, das interpretierst du jetzt gerade da rein.^^"

    Ich fand die Zeit damals wirklich besser (natürlich war nicht alles besser, ganz klar), nur dass ich die Zeit heutzutage nicht mehr so gut finde wie damals, das heißt aber NICHT, dass in mir der Gedanke keimt, es würde jetzt nur noch Berg ab gehen, ich würde mal sagen zu den wie du es nennst "coolen Dingen" was ja auch sehr positiv ist, ist der Hauskauf, meine Position in der Firma und noch ein paar Punkte mehr, was für mich jetzt auch immer noch etwas unwirklich erscheint.

    Ich werde weiterhin (also denke ich xD) Erfolgserlebnisse habe, nur war die damalige Zeit halt "cooler", der Ansicht kann man doch sein, ohne dass man sich jetzt ins andere Extrem stürtzt und alles weitere in seinem Leben als unbedeutend und als Achterbahn in die Hölle ausmalt.

    Natürlich schwinkt da ein leicht negativer Vibe (also zumindest bei mir) mit, aber nur weil man etwas früher als besser bezeichnet hat, ist das nicht der Untergang für die Zukunft, es wird sicherlich noch vieles gutes kommen, nur die damalige Zeit steht halt über dem.

    Man kann im übrigen diese Vibes bei dem Flashback auch dafür nutzen um sich in einem schlechten Moment wieder positiv zu stimmen, hat halt jeder selbst in der Hand, wie er mit dem Punkt umgeht.

  • Was ich nie verstehe: Was fangen die Leute dann mit ihrem schönen, großen Haus und Sportwagen an, wenn sie ihr Leben hauptsächlich auf der Arbeit verbringen, um die Kredite für all den Stuff abzubezahlen, anstatt Zeit in ihrem Haus zu verbringen?

    Wenn es kleiner und nicht so toll wäre und es auch ein kleines Auto, oder bei Möglichkeit gar keines, täte, müsstest du halt nicht so hohe Beträge abbezahlen und steckst nicht in diesem Hamsterrad fest.


    Die Leute machen sich doch teilweise selbst zu "Wage-Slaves" für den Arbeitsmarkt und unfrei, wenn sie alle meinen, sie bräuchten ein supertolles Haus, das halt schnellmal 150.000 und weit, weit mehr kostet, und einen Sportwagen.

    Und dann denk daran wie viel du bei einem großen Haus putzen musst, wenn du dann mal mehr Zeit daheim verbringen kannst, und dass immer wieder Reparaturkosten anfallen, hurray. :upsidedown:

    Ja. Ja. Ja.


    Der Plan wär auch eher, das Zeug mal zu haben (und bezahlen zu können), um danach auf Erhaltungskosten mit leichtem Überschuss zu kommen. Aber bei den Preisen (150.000 € zahlt man hier für so'n altes Landhaus von 1900, das auch nicht größer als die durchschnittliche Wohnung ist) ist es unrealistisch, in absehbarer Zeit aus den Schulden rauszukommen, wenn die eher in Richtung halbe Mio. gehen. Denn einerseits kann ich sagen "gut, ich will das jetzt haben, denn wenn ich nächstes Jahr sterben sollte, dann interessiert mich der Kredit auch nicht mehr", andererseits erwarte ich dann doch noch ein paar mehr Jahre auf dieser Welt. Und bevor ich dann 25 Jahre lang zittern muss, nicht mal arbeitslos - oder single - zu werden, weil ich den Kredit dann nicht zurückzahlen kann und das Haus gepfändet wird...äh, ja, dann wohne ich doch lieber zur Miete. Für das Geld, das initial in das Haus gesteckt werden müsste, rechnet sich das auch - ohne Berücksichtigung von Instandhaltungskosten - erst nach 40 Jahren. Das klingt halt echt gar nicht mal so gut, wenn man keine Erbtanten hat, die einem ihren überraschend ausgeprägten Wohlstand hinterlassen. :rolleyes: Wobei ich auch noch immer das österreichische Mindset habe, wo man von der Pension ganz gut leben kann, wenn man davor nicht ganz katastrophal verdient hat. Meanwhile ist die Rente in Deutschland einfach nur 'ne Frechheit. Wer da also nix zurücklegt, kann froh sein, wenn er mit 60 voller Glück vom Dach fällt.


    Ich glaub persönlich ja, dass ich mit diesen Allüren anfange, weil mir grad einfach 'ne sehr unpraktische Summe an Geld in Aussicht gestellt wird. Mehr Geld als ich brauche, um mit Freunden im Park und 'nem kalten Cider zu chillen, aber zu wenig, um die Freunde ins holzgetäfelte P&P-Zimmer einzuladen. Denn Real Rap: Mehr als die erste Variante braucht man grundsätzlich nicht für ein kleines Glück. Aber wenn dir mit Variante 2 unter der Nase herumgewedelt wird, vernimmt man eben doch den süßen Duft der Möglichkeiten. Der Duft lenkt eben gut vom Gestank ab, den die ganzen Verbindlichkeiten dafür mit sich bringen.


    Allein schon, dass man bei solchen Anschaffungen rechnen muss "so und so viele Jahre noch, bis ich X machen", zeigt den Irrwitz der Sache doch schon auf. Eigentlich will ich gar nicht weiter in die Zukunft planen als "welchen Urlaub macht man nächstes Jahr?", aber darin war ich noch nie gut. Ich hab mit 13, in der 8. Klasse/4. Unterstufe Depressionen gekriegt, weil ich keine Kontrolle drüber hatte, was in 5 Jahren sein wird. To be fair, da ging es nicht nur um die berufliche Zukunft, aber trotzdem.


    Es hätten 5 € Investition gereicht vor 12 Jahren. Gar nicht drüber nachdenken, lalalalalala.

  • Natürlich schwinkt da ein leicht negativer Vibe (also zumindest bei mir) mit, aber nur weil man etwas früher als besser bezeichnet hat, ist das nicht der Untergang für die Zukunft, es wird sicherlich noch vieles gutes kommen, nur die damalige Zeit steht halt über dem.

    Ja aber das ist doch genau das was ich sage (okay, vielleicht habe ich es etwas extrem formuliert, aber ja). Ich finde es traurig, wenn man der Meinung ist, dass nichts mehr so gut werden kann wie "damals". Dabei kommen die wirklich guten Möglichkeiten eben oftmals erst, wenn man älter und finanziell stabiler ist.

  • Dabei kommen die wirklich guten Möglichkeiten eben oftmals erst, wenn man älter und finanziell stabiler ist.

    Auch wenn das ebenso ein Spruch ist, bei denen einige die Krätze bekommen, aber "Geld ist nicht alles", natürlich braucht man Geld aber jeder setzt da seine Prios anders, natürlich geht es ganz ohne nicht, aber das ist halt auch so ein Ding wo ich immer wieder die Augen verdrehen muss, wenn meine Kollegen nur über Geld, Aktien usw. reden, das ist natürlich Ihr Ding, aber es muss halt nicht jeder dahin die Prio haben.

    Wie schon gesagt, nur weil ich negative Vibes damit verbinde heißt das nicht, dass meine Kindheit/Jugend 100% beste Leben war und mein jetziges Leben nur noch 10%, weil früher vieles besser war.

    Ich hatte ja schon ein paar gute Dinge "nach dieser Zeit" und es werden auch weitere kommen, ich persönlich bin aber der Meinung (und es ist halt auch nur meine Einstellung, kann jeder dazu ja eine andere haben), dass meine Unbeschwertheit (die eine Kombination aus Unwissenheit (bezogen auf Zeitgeschehen und Co.), das verdienen von Geld (ja ich habe schon als Jugendlicher diverse Tätigkeiten ausgeführt, nur Stand halt dort in den wenigstens Fällen das Geld an forderster Stelle und wenn ich es aufs heute Zeitgeschehen schiebe, die steigenden Kosten, Inflation usw., natürlich hat man auch damals schon mit dem Geld gewirtschaftet, aber es war bspw. nie so schlimm wie jetzt, auch wenn ich noch gut da stehe), die Zeit in der ich mich halt noch nicht damit befasst habe, was das Mobbing mit mir gemacht hat, weil ich es verdrängt(?) habe uvm.) wesentlich "angenehmer waren als das heute.

    Die Sicht die sich halt auch durch Veränderung ergeben haben, sind halt das Problem und da geht es mir halt nicht um Finanzen, vllt. war ich damals so naiv (wenn ja was ein Glück x) ), es hat sich vieles gewandelt und das ist es, was mir bei der ganzen Sache zu schaffen macht (und ich wiederhole, nein mein Leben ist jetzt NICHT vorbei xD).

    Man wird weitsichtiger, sieht Dinge mit anderen Augen, sieht was sich alles verändert hat, das ist natürlich nicht zwangsläufig schlecht, aber für mich persönlich auch nichts zwangsweise gut, in einigen Dingen haben sich Menschen weiterentwickelt, in anderen habe ich das Gefühl, dass Sie wieder rückständig geworden sind (was uns ganz besonders die letzten 2 Jahre gezeigt haben), auf der einen Seite ist es teilweise so, auf der anderen Seite hat man das im frühren Alter halt nicht so wahrgenommen, weil man für so etwas nicht unbedingt das Gefühl hatte.

  • Auch wenn das ebenso ein Spruch ist, bei denen einige die Krätze bekommen, aber "Geld ist nicht alles", natürlich braucht man Geld aber jeder setzt da seine Prios anders, natürlich geht es ganz ohne nicht, aber das ist halt auch so ein Ding wo ich immer wieder die Augen verdrehen muss, wenn meine Kollegen nur über Geld, Aktien usw. reden, das ist natürlich Ihr Ding, aber es muss halt nicht jeder dahin die Prio haben.

    Man muss aber auch sagen, dass Geldvermehrung ohne erbrachte Leistung schon ein sehr spannendes Thema ist. :blush: Aber auch da gilt wieder: Diese Gespräche könnte man ohne das nötige Grundkapital gar nicht führen, weil 10 % Rendite sind vielleicht toll, wenn man 5-/6-stelliges Kapital mitbringt, aber wenn ich mit Bafög nicht mal meine Wohnung geheizt krieg, dann zahl ich dem Broker schon mehr Transaktionsgebühren denn als ich Profit hab. Liebe deswegen auch die FDP-Bubble so, die einem was von Sparsamkeit, cleveren Investitionen und dem richtigen Mindset erzählt. Oh well.

    Es wäre insgesamt aber natürlich traurig, wenn Geld alles wäre. Aber wie du schon sagst: Natürlich braucht man Geld. Aber der Stellenwert, den dieses einnimmt, unterscheidet sich abhängig von der eigenen Lebensrealität. Ich würde nicht einmal sagen, dass Geld da einen höheren oder geringeren Stellenwert einnimmt, wenn man arm oder reich ist, sondern dass Geld schlichtweg eine andere Bedeutung hat. Überlebensgrundlage zum einen, Mittel zur Erfüllung von Wünschen zum anderen. Statussymbol dann nochmal am Rande. Selbst wenn man keine Liebe oder ewigwährende Gesundheit kaufen kann, will man eine sichere Basis für eine Beziehung schaffen oder sich eine Gesundheitsvorsorge überhaupt leisten können, mit der die Wahrscheinlichkeit, unheilbar zu erkranken, noch einmal sinkt.


    Früher dachte ich aber auch "buhu, wir sind arm, ich kann nix machen". 'n Scheißdreck waren wir arm. Wir waren sicher nicht obere Mittelschicht, aber auch von Armut weit entfernt. Wir hatten eine 80-m²-Wohnung, seit einigen Jahren sogar Eigentum, und mein Opa war seinerzeit besserverdienend, also im Zweifel hätte auch der einen finanziell aufgefangen. Wir hatten halt kein Geld zu verprassen, weil das Gehalt meiner Ma direkt in einen ziemlich angenehmen Lebensstandard geflossen ist. Klar hätten wir auch in 'ner 50-m²-Wohnung leben und keine 3 verwöhnten Flauschknödel, die kein Noname-Katzenfutter aus dem Supermarkt fressen wollen, unterhalten können, aber irgendwo muss man eben auch selbst entscheiden, was einem wichtig ist. Und da ich selbst definitiv nicht zu kurz gekommen bin, hab ich auch keinen Grund, mich hinterher zu beschweren. Gerade aber als ich in der gymnasialen Unterstufe war, bestand meine Klasse überwiegend aus Bonzenkindern, was für mich einfach diesen Eindruck geschaffen hat, es ginge uns schlecht. Nein, den anderen ging es einfach überdurchschnittlich gut. Finanziell zumindest.


    Naja. Zumindest fällt es mir jetzt auch leicht, entsprechend zu wirtschaften, damit das Monatsende nicht schon am 12. zelebriert wird. Wohin die Reise finanziell hingeht, bleibt noch abzuwarten, aber momentan sieht's zumindest nicht so aus, als erwarte mich eine prekäre Zukunft. Ob Haus oder ETW drin sind, bleibt abzuwarten, aber wenn nicht, dann eben nicht.

  • Also für mich kann ich sagen, dass früher sicherlich nichts besser war und ich will auf gar keinen Fall in diese Zeit zurückgehen wollen, sowohl privat wie auch gesellschaftlich.



    Man muss aber auch sagen, dass Geldvermehrung ohne erbrachte Leistung schon ein sehr spannendes Thema ist. :blush: Aber auch da gilt wieder: Diese Gespräche könnte man ohne das nötige Grundkapital gar nicht führen, weil 10 % Rendite sind vielleicht toll, wenn man 5-/6-stelliges Kapital mitbringt, aber wenn ich mit Bafög nicht mal meine Wohnung geheizt krieg, dann zahl ich dem Broker schon mehr Transaktionsgebühren denn als ich Profit hab. Liebe deswegen auch die FDP-Bubble so, die einem was von Sparsamkeit, cleveren Investitionen und dem richtigen Mindset erzählt. Oh well.

    Zwischenzeitlich spielen sie auch Shonen-Protagonist und erzählen dir, dass man alles schaffen kann, wenn man es nur will und daran glaubt!!1

    Sicher gehört überall Eigenleistung dazu und man kann vieles schaffen, doch zu welchem Preis, wenn man da überhaupt hinkommt.

    Und die dir erzählen, dass Dinge ja so furchtbar leicht zu bewältigen seien, sind meist dieselben, die alles im Leben von Mama und Papa bezahlt bekommen haben.

  • Und da ich selbst definitiv nicht zu kurz gekommen bin, hab ich auch keinen Grund, mich hinterher zu beschweren. Gerade aber als ich in der gymnasialen Unterstufe war, bestand meine Klasse überwiegend aus Bonzenkindern, was für mich einfach diesen Eindruck geschaffen hat, es ginge uns schlecht. Nein, den anderen ging es einfach überdurchschnittlich gut. Finanziell zumindest.

    Uns ging es früher auch nicht schlecht, es waren eher die familiären Verhältnisse, die sehr toxisch waren. Mein Vater hat im Außland auch mehr Geld verdient wie in Deutschland und meine Mutter konnte somit auch als Hausfrau zuhause bleiben, wovon wir Kinder eben sehr profitiert haben weil eben immer eine Bezugsperson da war und sich gekümmert hat. Letzteres war eben aufgrund der toxischen Familienverhältnisse systematische Unterdrückung von meiner Mutter, bedingt durch meinen Opa väterlicherseits, der eben dieses klassische Bild der "Frau dumm, gehört an den Herd" hatte. Ich mochte ihn als Kind schon gar nicht, mir war seine Präsens immer unangenehm, was ich dann auch irgendwann zu spüren bekommen habe. Aber naja, finanziell gesehen hatten wir als Kinder auch immer alles, was ausreichend war. Also dahingehend kann ich mich rückblickend auch nicht beschweren. Bei mir waren es wie gesagt eher die emotionalen Verhältnisse, die einfach nur schlimm und toxisch waren und als Kind steckst du da eben einfach drin und kommst nicht weg, erfährst eben Jahre später weshalb und wieso und reflektierst dich und merkst einfach, wie scheiße deine Familie eigentlich ist. XD


    Dahingehend kann ich deinen Vergleich aber aus Schulzeiten nachvollziehen. Ich hatte immer irgendwie den Eindruck, dass es bei anderen Familien besser wäre und dass andere Schüler eben aus besseren Verhältnissen kommen. Aber das ist dann meist was man sich selbst einredet, in den meisten Fällen geht es den anderen auch nicht besser und das was man mitbekommt ist eine glückliche Illussion. Es mag natürlich auch viele heile, Wohlbehütete geben, aber eigentlich sind doch die meisten Familien bis zum Anschlag verfeindet oder voll negativ untereinander.

  • Und bevor ich dann 25 Jahre lang zittern muss, nicht mal arbeitslos - oder single - zu werden, weil ich den Kredit dann nicht zurückzahlen kann und das Haus gepfändet wird...äh, ja, dann wohne ich doch lieber zur Miete. Für das Geld, das initial in das Haus gesteckt werden müsste, rechnet sich das auch - ohne Berücksichtigung von Instandhaltungskosten - erst nach 40 Jahren.


    Klar, kann immer etwas sein, dass einem beim Thema Eigentum im nachhinein einen Strich durch die Rechnung macht. Auch wenn die Beziehung noch so stabil ist, kann sie in die Brüche gehen. Aber dafür gibts zum einen Absicherungen und zum anderen kann man Eigentum glücklicherweise auch wieder Veräußern. Sonst hätte ja niemand welches. ;)


    Über den Arbeitsmarkt mache ich mir aktuell absolut keine Sorgen. Sieht man sich den Wachstumsirrsinn der Unternehmen und die Geburtenrate an braucht man das wohl auch in naher Zukunft nicht. Bewerbermarkt, yay!


    Der letzte Punkt ist zu kurz gerechnet: Der Break-Even mag zwar im Vergleich von Mietkosten zu Kredit erst in ~40 Jahren sein. Der Unterschied ist aber halt auch, dass du die Mietkosten einfach verbrennst. Eigentum ist immer eine Investition, egal ob ich selbst drin wohne oder nur spekuliere (was ja leider erlaubt ist) - du kannst zu jeder zeit Veräußern.


    Ich selbst saniere grad mein Elternhaus bzw das Großelternhaus. Nach 4 Jahren in der Stadt kann ich es auch kaum erwarten, hier endlich wieder raus zu kommen. Ursprünglich wollten wir ein Grundstück Kaufen und ein Fertigteilhaus draufstellen. Inzwischen bin ich aber ganz glücklich, dass wir uns doch noch anders entschieden haben. Schlussendlich war das Ding hochkarätig sanierungsbedürftig und meine Eltern konnten das jetzt in der Pension einfach nicht mehr stemmen und auch die Instandhaltung wird künftig ein Thema sein, dass schwieriger wird. Unser Gewinn ist dafür ein Grundstück das man in dieser Form nicht mehr kriegt. Dafür müssen wir halt Schlucken das sanieren immer schwieriger ist als ein Neubau und das Ding eigentlich einfach viel zu Groß ist (meine Großeltern hatten 7 Kinder).

    Es gibt aber immer Lösungen und Wege, wenn man etwas Kompromissbereit ist. Alters-WG mit unseren Freundin inc und zwischenzeitlich hat halt jeder ein eigenes Büro.


    Was das Projekt und die Kosten an sich angeht hatten auch wir die Hosen voll. Da wir aber eigentlich kaum Konsumausgaben haben (1 Auto, Essen, Haushalt, im Quartal mal ein Spiel das keiner spielt) und in den letzten 2 Jahren gut 50k aufs Konto gekommen sind die verstaubt sind war das für uns eigentlich rein der psychologisch Aspekt von "damn, wir haben jetzt einen Berg voll Schulden". Statt irgendwelchen Urlauben investiere ich das aber liebend gern eher in ein Eigenheim, bei dem ich einfach gern zu Hause bin. Gerade wo Home Office immer mehr wird.


    Ob ich jetzt 1k im Monat für 60m² Miete zahle, in einer Stadt in der ich nicht sein möchte oder doch lieber zurück aufs Land und auf 260m² für 1,4k verstecken spiele war dann doch irgendwie ein no-brainer. Zumindest für unsere Situation. Wir haben auch Freunde, die immer noch nicht verstehen, wieso wir wieder zurück gehen.


    Wenn das Projekt fertig ist, kann ich beim Rad der Zeit wieder ein Stück weiter drehen und hab eigentlich alles erreicht was ich mir je vorgenommen habe. Das Rad dreht sich zwar weiter aber ich geh quasi zumindest in Achievement Pension (Ok, das Thema Nachwuchs ist noch nicht ganz vom Tisch, aber da sind wir uns beide noch nicht 100% sicher).

  • Und bevor ich dann 25 Jahre lang zittern muss, nicht mal arbeitslos - oder single - zu werden, weil ich den Kredit dann nicht zurückzahlen kann und das Haus gepfändet wird...äh, ja, dann wohne ich doch lieber zur Miete. Für das Geld, das initial in das Haus gesteckt werden müsste, rechnet sich das auch - ohne Berücksichtigung von Instandhaltungskosten - erst nach 40 Jahren.

    Klar, kann immer etwas sein, dass einem beim Thema Eigentum im nachhinein einen Strich durch die Rechnung macht. Auch wenn die Beziehung noch so stabil ist, kann sie in die Brüche gehen. Aber dafür gibts zum einen Absicherungen und zum anderen kann man Eigentum glücklicherweise auch wieder Veräußern. Sonst hätte ja niemand welches.

    Für viele aus unserer Generation ist die einzige Möglichkeit wie man an ein Haus kommt, dass man entweder schon als Bonzenkind aufwächst oder man zufällig als Erbe eingesetzt ist. Dann darfst du warten bis ähm... es soweit ist, I guess.


    Aber ich will auch nicht dieses typische Spießbürgerleben haben bzw. das typische Heteroleben mit anderem Vorzeichen haben.

  • Über den Arbeitsmarkt mache ich mir aktuell absolut keine Sorgen. Sieht man sich den Wachstumsirrsinn der Unternehmen und die Geburtenrate an braucht man das wohl auch in naher Zukunft nicht. Bewerbermarkt, yay!


    Der letzte Punkt ist zu kurz gerechnet: Der Break-Even mag zwar im Vergleich von Mietkosten zu Kredit erst in ~40 Jahren sein. Der Unterschied ist aber halt auch, dass du die Mietkosten einfach verbrennst. Eigentum ist immer eine Investition, egal ob ich selbst drin wohne oder nur spekuliere (was ja leider erlaubt ist) - du kannst zu jeder zeit Veräußern.

    Stimmt natürlich, aber wenn nicht alles komplett katastrophal läuft, komm ich langfristig im öffentlichen Dienst unter - und dann interessiert mich der Arbeitsmarkt sowieso nicht mehr. Nachdem man in den neuen Bundesländern mit 'nem Master of Engineering teils für Mindestlohn arbeiten muss, bin ich nicht sonderlich erpicht darauf, alsbald in der Privatwirtschaft tätig zu werden.


    Genauso stimmt's, dass man das Haus auch vor der Privatinsolvenz bereits wieder abdrücken kann und dann das "erzwungene Sparbuch" wieder ausgezahlt kriegt (je nachdem, wie sich der Markt entwickelt, auch mit Zinsen), auch wenn das ein wenig stressiger ist als "OK, mal für die nächsten 6 Monate aufs Ersparte zurückgreifen". Der Aspekt des Eigenheims als finanziellen Notgroschen interessiert mich grundsätzlich aber nicht wirklich. Genauso will ich kein spießbürgerliches Leben in meinem Reihenhaus führen, wie Bastet es anführt, weil ich eigentlich auch nicht in einem Eigenheim wohnen will um des Eigentums willen, sondern als Zeichen des individuellen Ausdrucks. Und ich rede nicht vom Eigenheim als Statussymbol, sondern von der generellen Ästhetik. In mir sackt alles zusammen, wenn ich an diese sterile Kombi aus weißen Möbeln und rauchgrauen Granitoberflächen denke. Ich habe dann doch noch diese romantische Vorstellung eines "funktionalen Märchenschlosses" mit verwildertem Rosengarten, den ich nie betreten werde, weil holy cow, darin wohnen alle Spinnen der Welt. Insofern wäre Bruchbude sanieren sogar eine realistische Option, haha. Wird hier aktuell sogar für knappes Geld zwangsversteigert (aber leider ohne den Rosengarten ;_;).


    Ansonsten klopft auch noch die Line "Eigenheim macht unmobil - das ist der Grund, warum ich mich so unwohl fühl" hinten in meinem Kopf, denn wenn wir dann wirklich unser Traumhaus vor Ort haben, aber es z.B. jobtechnisch gar nicht mehr passt, kann man zwar immer noch verkaufen, aber dann gibt man eben auch diesen kleinen Traum wieder her. Insofern ist es natürlich praktisch, wenn man ihn im Vorfeld schon verworfen hat. Andererseits wird man als Eigentümer im öD auch häufig erst als letztes versetzt. Insofern ist es dann doch wieder 'ne gute Absicherung. :^)


    Außerdem hab ich Angst, dass ich mich doch noch auf 'ne HRT einlasse und dann aus meinem Leben rausgemobbt werd und eh nur von meinem Hartz-IV-Regelsatz leben werde.

  • Für viele aus unserer Generation ist die einzige Möglichkeit wie man an ein Haus kommt, dass man entweder schon als Bonzenkind aufwächst oder man zufällig als Erbe eingesetzt ist. Dann darfst du warten bis ähm... es soweit ist, I guess.


    Möglich, ich probiere mich nicht mit anderen zu vergleichen. Hab ich mir schon in der Lehrzeit geschworen. Sonst würde ich jetzt auch in der Halle stehen und jeden Montag sülzen wie blöd nicht alles ist. Das wollte ich um jeden Preis vermeiden.

    Außerdem hilft es mir auch nicht jedes mal drüber nachzudenken, mit wie wenig effort andere durchs Leben gehen. Zieht einen nur runter i guess. :p


    Es kommt halt drauf an was man möchte. Gerade jetzt hätten wir uns beispielsweise auch Gründe angesehen, die am Ende der Welt waren. Für uns im Prinzip kein Thema. Es mag aber halt nicht jeder abseits von jeglicher Nähe zur Stadt / Infrastruktur wohnen. Aber da sind Grundstücke halt noch leicht leistbar. Sanieren ist zwar nicht billiger, aber aus alten Häusern kann man mit genug Eigenleistung was tolles zaubern. Bei uns wieder gesehen. Macht man halt einen Raum nach dem anderen. Jedes Jahr eines. Muss ja auch kein 80€ / m² Parkett oder Holz-Alu-Fenster sein. Gleichzeitig ist sanieren ökologischer als ein Neubau. Wieder gesagt, kommt halt auch auf die Kompromissbereitschaft an.


    Aber ja, es bleibt abzuwarten ob sich die Preise der letzten 6 Jahre bzw insbesondere der letzten 2,5 Jahre wieder einkriegen.


    Zitat

    Aber ich will auch nicht dieses typische Spießbürgerleben haben bzw. das typische Heteroleben mit anderem Vorzeichen haben.

    Ich bin mir nicht sicher, ob ich verstehe was damit überhaupt gemeint ist. Wenn ich es richtig interpretiere kommts wieder auf Kompromissbereitschaft und was einem wichtig ist raus I guess? Andere fahren lieber auf Urlaub, gehen Essen, investieren in neueste Technik Gadgets, ... andere machen wieder was anderes.

  • Zitat von Bastet

    Aber ich will auch nicht dieses typische Spießbürgerleben haben bzw. das typische Heteroleben mit anderem Vorzeichen haben.

    Ich bin mir nicht sicher, ob ich verstehe was damit überhaupt gemeint ist. Wenn ich es richtig interpretiere kommts wieder auf Kompromissbereitschaft und was einem wichtig ist raus I guess? Andere fahren lieber auf Urlaub, gehen Essen, investieren in neueste Technik Gadgets, ... andere machen wieder was anderes.

    Ich meinte, dass ich kein Reihenhaus mit Garten, typischer Spießerehe, eineinhalb Kinder, Golden Retriever und Middle Class / 40h-Job will, weil ich so ein Leben sicherlich nach kurzer Zeit nicht abkönnen werde.

  • D:<

    Hat den Titel des Themas von „Älter werden....“ zu „Das Rad der Zeit“ geändert.
  • Mipha

    Hat das Label Sonstiges hinzugefügt.
  • Ach ja, das Rad der Zeit. Für mich ein sehr wichtiges Thema. Mein Zeitempfinden hat sich im Laufe meines Lebens immer wieder verändert. In der Kindheit sind die Stunden mit Freunden draußen, mit dem Cousin und Cousine und vor dem Nintendo nur so vorbeigerauscht. Ich hatte wirklich eine tolle Kindheit, obwohl sich damals schon die familiären Probleme anbahnten. Dann kam eben die Teenie-Zeit und die Pubertät. Manch einer blüht da auf, bei mir war es (bis jetzt) die schlimmste Zeit meines Lebens. In dieser Zeit habe ich oft die Minuten und Stunden gezählt, bis die unangenehmen Momente und auch leider eigentlich angenehmen Momente endlich vergehen. Wenn ich mich zurückerinnere, war alles irgendwie ganz grau. Kennt ihr das auch, dass ihr Zeit mit Farben verbindet? Die Kindheit war immer sehr hell und golden.


    Für die "graue" Zeit: dazu gehören die für mich langweiligen Schulstunden, durch die ich mich gequält habe. Als dann auch noch meine chronische Krankheit anfing zu wüten, war's echt übel für mich. Da war Zeit für mich ein empfindliches Thema, da ich immer das Gefühl hatte, dass sich die unangenehmen Momente bis in die Unendlichkeit zogen. Meine Familie hat es mir teilweise auch nicht leicht gemacht. Das Ganze gipfelte dann darin, als sich mein damaliger und vertrautester Freund entschloss sein Leben zu beenden, mit blutjungen 18 Jahren. Wir waren damals zwei Wochen vor dem Mathe-Abitur, aber diese Prüfungszeit habe ich wie im schlechten Film war genommen. Man, war das alles scheiße, sage ich euch... Die Zeit danach war/ ist in meiner Erinnerung irgendwie so ein ganzes kühles Blau und vieles weiß ich nicht mehr oder will es eher verdrängen. Würde mich wirklich mal interessieren ob noch jemand die Zeit in Farben einteilt?


    Heute ist die Zeit und das Empfinden über ihr Vergehen bei mir zwiegespalten. Es gibt immer noch Momente, wo die Zeit sich wie ein zäher Kaugummi dehnt, z.B. auf Arbeit bei einem langweiligen Projekt oder wenn ich mit Menschen unterwegs bin, die nicht auf meiner Wellenlänge liegen. Und dann gibt es wieder so Dinge wie bei Festivals oder beim Motorradfahren mit den Kumples, wo ich mir denke: "Eh, wo ist wieder die Zeit hin?"


    Und während ich mir denke, dass Freizeit super ist, spüre ich immer öfter Phasen, wo ich mich in dieser für absolut gar nichts motiviert kriege. Ich brenne insofern kaum noch, sondern glimme nur noch ab und zu auf. Ich verkomme quasi zu dem, was ich mir nie hätte vorstellen können: dass ich lieber auf Arbeit sitze als mich daheim zu langweilen. Hoffentlich ist das bloß 'ne Phase und legt sich wieder, puh. Grundsätzlich war meine Einstellung nämlich auch, so wenig zu arbeiten wie möglich, um so viel Zeit für mich selbst und eigene Interessen zu haben. Aber jetzt kommen immer mehr Gedanken von Eigentum dazu. "Ja, so ein Haus wäre schon schön, aber es sollte nicht irgendein Haus sein, nein, ich will da selbst mitdesignen und es soll unique und knuffig-rustikal, aber funktional-modern auch sein", dies das, Ananas, und irgendwo geh ich gedanklich grad komplett im Konsumkapitalismus auf, weil ich, wo ich schon dabei bin, ja auch noch 'nen schicken Sportwagen fahren könnte und der begehbare Kleiderschrank, der geplant ist, auch entsprechend gefüllt werden muss. I mean: Mein voraussichtliches Einkommen wird für all das wohl eh nie reichen, aber mit 10 Stunden pro Woche weniger wird das alles nochmal deutlich unrealistischer, da ja auch die Fixkosten nicht automatisch um 25 % sinken.


    Von verpassten Chancen beim Insider Trading, mit denen ich mir diesen Luxus mit drei Mausklicks finanzieren hätte können, fang ich gar nicht erst an.

    Kenne ich auch. Da steht man am Sonntag mal früh auf um seiner Hobbys zu frönen, kriegt aber nix gebacken in der Zeit. Da denke ich mir auch: ,,Auf Arbeit hättest du jetzt wenigstens was Sinnvolles gemacht." Jo, und ich bin ja auch ein kleiner Kapitalist geworden. Mir fällt auch immer wieder ein, dass ich diesen und jenen Schnickschnack brauche, aber ich find die 40 h pro Woche reudig. Will gar nicht von den Baustellen Stunden reden.


    Aber der Punkt, warum ich dieses "früher war alles besser" immer so grauenvoll finde, ist der gleiche, warum ich auch immer schon so Aussagen und Sprüche in Richtung "Deine Unizeit wird die beste Zeit deines Lebens!" oder so gehasst habe. Wie deprimierend ist es bitte, wenn es danach nur noch bergab gehen kann? Wie deprimierend ist es, wenn deine beste Zeit schon hinter dir liegt? Dieses ganze Mindset von wegen "Ja wenn man dann im Arbeitsleben ist passiert nichts mehr" ist einfach nur dämlich. Auch wenn man Vollzeit arbeitet hat man noch alle Möglichkeiten, spannende Dinge zu erleben. Spannende Urlaube bezahlen sich ja auch nicht von nichts. Ins Ausland zu gehen und zu Reisen ist teuer, das Geld muss man eben erstmal zusammen bekommen und das tun viele eben erst wenn sie im Beruf sind. Ein Eigenheim zu besitzen und sich darum zu kümmern braucht das Geld eines festen Arbeitsverhältnisses. So viele Dinge, die das Leben spannend und einen glücklich machen, werden eben erst mit dem Geld möglich, was man durch Arbeiten verdient, aber wenn man dann dasteht und sich denkt "ja aber jetzt ist ja eh vorbei, meine Jugend ist rum, früher war alles besser und jetzt kann ich nur noch sterben" nimmt man sich selbst die Chance, ein Leben zu führen, in dem eben nicht die Vergangenheit das beste war, sondern die Zukunft immer noch neue, aufregende und viel tollere Dinge zu bieten hat, als es die Vergangenheit könnte.

    Daher würde ich halt nie sagen "früher war alles besser". Denn ja, früher hatte schon einige coole Dinge, aber die Zukunft wird noch deutlich coolere Dinge mit sich bringen.

    Du sprichst mir aus der Seele! Zu mir haben die Leute auch schon immer gesagt, wie toll die Schul- und Uni Zeit ist und alles danach soll dann nur noch Tristesee sein. Bullshit x). Wie gesagt, meine Schulzeit ab der 6 Klasse auf dem Gym war die reine Tortur. Die Uni-Zeit war zum Glück echt okay mit

    zeitweilig tollen Erlebnissen und Menschen. Hab mir da nebenbei auch noch meinen Freund gekrallt. Allein deswegen hat es sich schon gelohnt. :D

    Aber es waren überwiegend eben viele harte Zeiten dabei und viel Kummer... und ist nicht mit meiner Kindheit und der damaligen Unbeschwertheit zu vergleichen, trotz rosaroter Brille.


    Das Arbeitsleben jetzt finde ich wirklich okay. Wie du schon sagst, Geld ist nicht Alles, aber schon ein wichtiger Teil sich sein Glück und seine Zeit schön zu machen. Ohne Moos nix los. Grade in unserer Zeit heute. Finde das Arbeitsleben auch ziemlich spannend, man trifft mehr in sich gefestigte Menschen (okay, kommt auf den Job an) als in den Schulen und Unis und es gibt einen Feierabend, sofern man natürlich nicht andere Verpflichtungen nachkommen muss wie Kinder, pflegebedürftige Eltern etc... Aber für mich endlich wieder ein gewisse Unbeschwertheit zurückgekommen, zwar nicht mehr so wie früher als Zwerg, aber dennoch genug um wieder in die Gaming-Welt abzutauchen und anderen Hobbies nachzugehen. Ich mein, ich sitz mit 25 Jahren in der Nacht mit meinem GBC und der Gold aufm Bett und freu mich wie ein Kind, dass ein Pixelhaufen sich zu einem anderen Pixelhaufen entwickelt :D.


    Lange Rede, kurzer Sinn: Zeit war schon immer ein Auf und Ab für mich, heute ist es ganz gut und ich versuche die Zeit so gut es geht zu nutzen.