Ruriko wachte auf, nahm wahr, wie ihr Gesicht auf den sandigen Boden drückte und sprang sofort auf, als sie wenige Sekunden darauf bemerkte, dass sich ein Teil des Sandes in ihrem Mund angesammelt hatte. Rasch spuckte sie alles mögliche aus und rieb sich die Zunge sauber. Anschließend sah sie umher und bemerkte neben der Tatsache, nicht alleine zu sein, schließlich waren die anderen der gekidnappten Gruppe hier, dass sie irgendwo, vermutlich sehr weit weg von Rayono City, gestrandet waren. Zumindest hatte sie in der großen Stadt kein Küstengebiet erkennen können.
Mittlerweile war es Nacht und für das Mädchen kam es so vor, als hätte sie einen Filmriss. Das einzige, was Ruriko noch ganz genau im Kopf hatte, war, wie ihr Partner Sheinux schwer von dem gigantischen Pokémon verletzt wurde, was sie sehr bekümmerte. Sie hätte es dem kleinen Löwen nicht zumuten sollen, auch, wenn er sich von selbst ausgebüchst hätte, um seine Trainerin zu schützen. Innerlich gab sie sich Schuldgefühle und machte ein trübes Gesicht.
Aber an das, was danach geschehen war... Daran konnte sie sich nicht erinnern. Vermutlich war die Sorge um das eigene Pokémon so groß gewesen, dass sie nichts anderes mehr wahrgenommen hatte. Wirklich nichts, nachdem sie ihr Pokémon zurückgeschickt hatte, erschien in ihren Gedanken kein Bild mehr.
Um zu sehen, wie es ihren anderen Pokémon ging, packte sie an die zwei Pokébällen an ihrem Gürtel und schickte Bamelin und Geronimatz heraus. Auch diese hinterließen einen erschöpften Eindruck, nach dem Kampf im Team verständlich. Trotzdem machten sie Freudensprünge und lächelten zugunsten Rurikos. „Schön, dass es euch gut geht!“ Dies heiterte die junge Trainerin ein wenig auf. Geronimatz flatterte auf ihren Kopf, Bamelin wiegte sich an sie. „Und das, wo ich so rücksichtslos war!“, dachte sie sich.
Ihr war es zu aller erst wichtig, sich um ihr drittes Pokémon zu sorgen. Leider hatte sie keine Tränke oder ähnliches bei sich, generell war dies bei ihr Mangelware. Sie setzte viel mehr auf Beeren, welche man in Sinnoh in Hülle und Fülle fand. In Isshu war das doch etwas schwieriger, oder kam es nur ihr so vor? „Ich sollte mir angewöhnen, mehr Items zu kaufen!“
Zum Glück war sie nicht die einzige bei Bewusstsein, womöglich war sie sogar eine der späteren, die aufwachten. Dies gab ihr die Möglichkeit, bei den anderen nachzufragen: „Entschuldige, aber hat einer von euch möglicherweise etwas, damit es meinem Sheinux besser geht?“ Sie hoffte darauf, dass die anderen wussten, was sie damit meinte. Immerhin war das Elektro-Pokémon das erste gewesen, welches besiegt an einer Wand aufschlug.