Das Konsumieren sollte nicht strafbar sein, doch das dealen mit bestimmten Drogen. Ich bin durchaus für die Legalisierung bestimmter (schwächerer) Drogen, wie z.B. Cannabis, weil alles andere wenig Sinn macht. Der Staat würde es regulieren, sauberen Stoff anbieten statt den gestreckten vom Dealer, und würde dadurch sogar noch verdienen an Steuern. Würde aber nicht pauschal sagen "alles legalisieren". Wir sehen ja, wie viel Schaden alleine Alkohol in der Gesellschaft anrichtet.
Niemand redet automatisch davon, es allen Leuten erlauben, die Sachen zu verkaufen. Viel eher wäre ein System, wie in Portugal, anzustreben, wo es zentrale Stellen gibt, die staatlich verwaltet sind, an denen sich Leute saubere, legale Drogen beschaffen und diese bei Bedarf unter Aufsicht einnehmen können. An diesen zentralen Stellen gibt es auch psychologisches Personal, dass mit den Leuten spricht, wenn der Bedarf besteht.
Portugal hat dieses System schon vor einer Weile eingeführt und es hat geholfen, die Kriminalität im Land massiv zu senken, was eben wieder zeigt, dass da wirklich ein Zusammenhang zwischen den Aspekten besteht.
Nein, erst die Legalisierung von Prostitution ermöglicht es der Mafia, Frauen aus dem Ausland gegen ihren Willen anschaffen zu lassen.
Sorry, aber das ist einfach nur falsch. Zwangsprostitution gibt es in allen Ländern, auch in all jenen, die Prostitution verboten haben. In diesen sogar vermehrt, weil es keinerlei Möglichkeit gibt, zu kontrollieren. Ist Prostitution legalisiert, so gibt es für die Prostituierten die Möglichkeit, sich Hilfe zu suchen, wenn etwas nicht stimmt, und auch die Möglichkeit ordnungsamtlich die Bordelle zu kontrollieren und eine Anmeldung für einen solchen Betrieb zu erwarten. Dadurch können Stichproben durchgeführt werden und bspw. können auch Johns, denen etwas auffällt, das melden gehen.
All diese Möglichkeiten fallen weg, wenn Prostitution verboten ist. Dann sind alle Bordelle, sowohl jene, in denen die Prostituierten freiwillig arbeiten, als auch jene, in denen Zwangsprostitution betrieben wird, illegal und Prostituierte, sowie Johns, die irgendetwas melden wollen würden, könnten das nicht, weil sie sich selbst auch Strafbar gemacht haben dadurch.
Auch dies ist ein viel erforschtes Thema und die Forschung ist sehr eindeutig: Verbot von Prostitution sorgt für mehr Zwangsprostitution und stärkere Menschensrechtsverletzungen innerhalb dieser. Deswegen ist es gerade so wichtig, dass Prostitution legal bleibt (und in anderen Ländern legal gemacht wird).
Wie gesagt: Zwangsprostitution gibt es ÜBERALL. Vermehrt in Ländern, in denen Prostitution verboten ist. Je strenger die Strafen, desto größer ist der Anteil an Zwangsprostitution an dem Gesamtteil von Prostitution.
Ich meine, was machst du, wenn dir irgendjemand auf's Maul haut, dich stalkt und belästigt? Der dich erpresst? An wen wendest du dich?
Was mache ich jetzt, wenn das passiert? Ich bin marginalisiert, das heißt, die Polizei hat wenig Interesse mir zu helfen. Ich wurde schon erpresst und die Polizei hat nichts getan, um mir zu helfen. Mein Exfreund wurde schon bestohlen, aber obwohl wir sogar den Namen des Diebs hatten, hat die Polizei nichts gemacht, um zu helfen. Stalking nimmt die Polizei ohnehin in den seltensten Fällen ernst, genau so wie sexuelle Gewalt jedweder Art. Hilft also wenig.
Und selbst wenn die Polizei etwas tun würde, dann kann sie das erst tun, NACHDEM etwas passiert ist. Mir persönlich ist eine Welt lieber, in der die Straftaten verhindert werden, indem ihnen der Nährboden genommen wird.
Aber bekämpft man damit tatsächlich das organisierte Verbrechen? Vielleicht ist es ja so, dass wenn Pokemon-Karten verboten werden, dann würde sich das organisierte Verbrechen diesen Bereich aufnehmen (softere Bereiche) und wenn man Drogen, Prostitution und am besten noch Geldwäsche erlaubt die Organisationen sich um noch extremere Bereiche kümmern (härtere Bereiche), wie vermehrte Auftragsmorde, Menschenhandel etc. Die Legalisierung ändert schließlich nichts an den Kriminellen. Die sind weiterhin Verbrecher und wollen das wahrscheinlich auch bleiben...
Du hast irgendwie eine komplett falsche Vorstellung davon, was Mafia und organisiertes Verbrechen überhaupt sind und welche Leute darin agieren. Ganz ehrlich: Du hast zu viele Filme in die Richtung geschaut, fürchte ich.
Noch einmal: Ein großer Teil der Leute, die im organisierten Verbrechen arbeiten, tun dies aus einem Mangel an Alternativen. Das ist nichts, was ich einfach so behaupte, dass ist nachgewiesen und wird von Kriminologen nicht angezweifelt. Immer, wenn irgendwo die Wirtschaft einknickt und Jobs verloren gehen, blüht das lokale organisierte Verbrechen auf, weil die Leute halt irgendwie einkommen brauchen. Das konntest du in Russland nach dem Fall der Sowietunion beobachten, das ließ sich in Südamerika beobachten und ist auch in Südafrika zu sehen. Weil die Leute sich halt irgendwie ernähren müssen. Die meisten Leute, die für die Mafia arbeiten, sind einfache Menschen, keine hartgesottenen Kriminellen. Selbst von den Kriminellen hast du auch viele Leute, die im Gefängnis waren (teilweise auch für gewaltlose Verbrechen) und jetzt keine Anstellung mehr bekommen.
Die wenigsten Leute, die im organisierten Verbrechen sind, machen das, weil sie es so toll finden. Die meisten sind da, weil sie durch die Umstände dazu gezwungen sind.
Und ja, das organisierte Verbrechen hat finanziell nun einmal die vier Standbeine, die ich schon genannt habe: Drogen, Prostitution (übrigens nicht zwangsweise Zwangsprostitution), Waffen und Schutzgeld. Drogen machen je nach Mafiagruppe zwischen 30 und 70% der Einnahmen aus, deswegen würde Legalisierung den Mafien ein massives Standbein weghauen. Wobei das ohne soziale Absicherung von Staatsseite natürlich nur die eine Hälfte des Problems beseitigen würde. Die meisten Menschen sind eben kriminell, weil sie keine Wahl haben. Insofern ist es halt wichtig, ihnen die Wahl zu geben. (Soll heißen: BGE. BGE würde massiv helfen.)
Und weil diese, gesehen auf die gesamte Bevölkerung, immer noch übermäßig oft in Ghettos und in Armut leben. Weiße, die in Ghettos und in Armut leben, sind ähnlich häufig an den typischen Verbrechen dort beteiligt.
Das Ding ist, dass das weniger eine Frage der Ethnie ist (schon, aber nicht ausschließlich), sondern am Umfeld liegt und daran, dass ärmere Menschen allgemein overpoliced sind. Reichere ziehen sich leichter aus der Sache raus, oder werden gar nicht erst so hart kontrolliert.
Es tut mir leid, Bastet, aber das stimmt einfach nicht. Es wird gezielt die schwarze Bevölkerung overpoliced. Nicht die arme Bevölkerung. Natürlich stimmt es - das zweifel ich nicht an - dass Armut ein Hauptfaktor für Kriminalität ist. Aber dennoch werden weiße Ghettos nicht auf dieselbe Art policed, wie vornehmlich von Schwarzen und BI_PoC bewohnten Gebieten. Egal wie siffig du rumläufst und in welcher Gegend du lebst, die Wahrscheinlichkeit, dass die Polizei dich auf eine inprompto Drogenkontrolle rauszieht ist weit geringer, als wenn du schwarz bist. Auch, ob du dafür einen Klaps auf die Finger oder direkt eine Klage bekommst, hängt von deiner Hautfarbe ab.
Die harte Drogenpolitik in den USA wurde eingeführt, UM GEZIELT SCHWARZE MENSCHEN einzubuchten. Die Drogenpolitik ist gezielt gegen Schwarze gerichtet. Das haben die Leute, die sie eingeführt haben, offen zugegeben. Und darüber werden halt Schwarze auch eher für andere Dinge rangenommen, weil das das Ziel der Polizei ist.
Die Institution Polizei in den USA zumindest hat sich übrigens zumindest in den Südstaaten auch aus Gruppen entwickelt, die entlaufende Sklav*innen gejagt haben. Das ist eng in der "DNA" der Polizei dort drin.
Ich empfehle hier auch wieder den Podcast Scene On Radio. Ein journalistischer Podcast, der sich mit diesen Zusammenhängen (und auch den Folgen von Kolonialismus in den USA) sehr ausführlich auseinandersetzt.