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Quelle
Geschichten schreiben ist eine Art,
sich Vergangenes vom Halse zu schaffen.
Johann Wolfgang von Goethe
Vorwort
Herzlich Willkommen in meiner ersten kleinen Texte-Rubrik. =3
Die Bezeichnung Kurzgeschichte, trifft auf meine kleinen Texte eher weniger zu. Eher sind es Eindrücke, Beschreibungen wie ich eine bestimmte Situation erlebt habe, bzw. sie mir vorstelle.
Erlebtes verarbeiten
Meine Wenigkeit hat schon einiges an Lebenserfahrung gesammelt - tief traurige Momente, euphorische Glücksgefühle, schwerwiegende Enttäuschungen, vorhersehbare Überraschungen - es ist einiges zusammen gekommen. Diese Emotionen versuche ich festzuhalten und auf Papier zu bannen. Das Ergebnis bekommt ihr hier zu sehen. Einige der Texte werden viel biographisches enthalten, beinahe eine eins zu eins Beschreibung meiner Erinnerungen sein, während andere frei erfunden sind. Ich gedenke zu jedem der Kurz-Texte ein kleines Vorwort zu erfassen, in welchem ich erläutere, wie und warum die Idee zu dem jeweiligen Text entstanden ist.
Bisher erhaltene Briefe
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[tab=~]
Hier möchte ich alle bisher geposteten Texte kurz aufführen um euch einen Überblick zu verschaffen ...
[tab=Briefe]
[subtab=Schmerzende Besuche]
Geliebte Menschen im Krankenhaus zu besuchen, kann manchmal sehr schwer sein ...
Begleite mich auf diesem Weg ...
[subtab=Gedanken eines Mädchens]
Erwachsen werden, neue Freiheiten geniessen und endlich mitreden zu können - das alles sollte doch ganz selbstverständlich sein ...
Doch war es für mich schwerer als ich dachte ...
[subtab=Never gonna stop ...]
Liebe kann schmerzen - wie sehr es manchmal weh tun kann, seht ihn in diesem Brief
[subtab=Treasures]
Meine erste Kurzgeschichte die Beschreibungen beinhaltet.
Schätze gibt es überall auf der Welt, man muss sie nur finden ...
[subtab=Ohnmacht]
Wenn man nur noch akzeptieren kann ...
[subtab=When Showtime ends ...]
Wenn man sich selbst belügt ...[/tabmenu]
Benachrichtigungen
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[tab=~]
Hier werde ich diejenigen aufführen, die von mir benachrichtigt werden, sobald ein neuer Brief online gestellt wird.
[tab=Liste]
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Zum Schluss …
… möchte ich euch nur noch viel Vergnügen wünschen und darauf Aufmerksam machen, dass ich mich sehr über konstruktive Kritik freue und auch durchaus was einstecken kann. Schliesslich möchte ich mich verbessern und dazu brauche ich eure Hilfe …
Und damit ohne Umschweife zu meinem ersten kleinen Text ...
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[tab=Schmerzende Besuche]
[subtab=Vorwort]
Diesen Kurz-Text habe ich im Zug auf dem Weg ins Krankenhaus geschrieben. Einer meiner Bekannten lag schon eine ganze Weile auf der Intensiv Station, weswegen ich in dieser Zeit oft im Krankenhaus war.
Diese bedrückende Stimmung und die ganzen Menschen die auf Genesung hoffen, sich an jeden Strohhalm klammern, habe ich versucht in diesem kleinen Text wieder zu geben. Die Gefühle und Empfindungen eines Besuchers in einem Gebäude, in welchem einem die Sterblichkeit erdrückend vor Augen geführt wird.
Über Korrekturen der Zeitformen bin ich euch sehr dankbar, da ich bei dieser Thematik öfters anstehe … >.<
[subtab=Text]
Schmerzende Besuche
Das leise Summen der Drehtür setzte ein, als ich den gläsernen Durchgang betrat und den blauen Mantel fester um meinen zitternden Körper schlang. Ich hasste dieses Gebäude; zu viele schwächliche, verzweifelte Menschen die dir bewundern, beinahe schon ehrfürchtig bei deinem schnellen Gang durch die ewig weissen, monotonen Korridore nach starrten. Ich hatte es mir zur Gewohnheit gemacht meine Kopfhörer aufzubehalten. Auch wenn es als unhöflich und ungehobelt angesehen wurde, so konnte ich doch Abstand gewinnen. Konnte Musik zwischen mich und diese menschgewordene Verzweiflung bringen, mein Verstand vor diesem Seelengift schützen - vor dieser Stille. Diese erdrückende Stille könnte mich verschlingen, würde alle Lebensfreude übertönen, wenn ich nur lange genug gezwungen werde zu horchen. Nur von dem permanenten Piepsen würde sie durchdrungen; von diesen elektrischen Maschienen die einigen Menschen hier als lebensrettender Anker dienten, als einzige Chance.
Alle hatten sie dieses hoffnungsvolle Schimmern in den Augen, klammerten sich verzweifelt ans Leben und wünschen sich nichts sehnlicher, als mit eigener Kraft durch diese summende Drehtür ins Freie zu laufen. Sie alle wollten wieder leben, wieder frei sein. Vertrauten deshalb auf die weissen Kittel und hofften ein Lichtblick ergattern zu können, um wieder die Kraft zu finden, weiter zu machen, zu kämpfen.
Die Eingangshalle hinter mir lassend, seufzte ich leise auf und atmete dabei dieses stickige Gemisch aus Desinfektionsmittel und Mitleid ein.
Obwohl ich die Atmosphäre, dieses Gebäudes so hasste - bei jedem Besuch beinahe daran zerbrach - kam ich doch immer wieder hier her zurück. Fast täglich betrat ich durch die Glasdrehtür dieses traurige Gebäude, schlug mich bis zum achten Stock hoch, schwieg starrende, sehsüchtige Gesichter im Fahrstuhl an, versuchte die weissen Betten mit den Scheintoten zu ignorieren, die geschäftig über die Gänge geschoben wurden und suchte im Westflügel das Zimmer 23 auf - denn dort wartete er … Auf mich, auf Genesung, auf sein Ende …
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