Häufige Fehler - und täglich grüßt der Fehlerteufel
[Blockierte Grafik: http://abload.de/img/fehlerteufelgzs3o.gif]
Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten. - Konfuzius
Inhaltsverzeichnis:
- Einleitung
- Auflistung häufiger Fehler
- Abkürzungen
- Auslassungspunkte
- Das scharfe S
- Das/dass
- Der Buchstabe É
- Wechselpräpositionen
- Die Vergangenheit
- Des Weiteren/desweiteren
- Dialoge
- Ließ/lies
- Mal/mal
- Seit/seid
- Viel/fiel
- Wieder/wider
- Konjunktiv
- Wage/vage
- Recht/recht
- Getrennt- und Zusammenschreibung
- Nachwort und Danksagung
I. Einleitung:
Das Fanfiction-Komitee heißt euch in diesem - so hoffen wir - nützlichen, kleinen Leitfaden willkommen. Wie ihr unschwer am Titel erkennen könnt, liegt das Hauptaugenmerk in diesem Schreibschultopic auf einem besonders leidigen Thema, dem wir uns nun aber intensiv widmen wollen: Häufige Rechtschreibfehler, wie man sie erkennt, behebt und hoffentlich niemals wieder begeht.
Zweifelsohne ist niemand perfekt, oder um es mit einem Zitat deutlich zu machen: "Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler". Fehler gehören zum Alltag und wie man so schön sagt, kann man aus Fehlern auch lernen. Wir, das Komitee, stoßen regelmäßig auf die typischen Stolpersteine und wissen daher inzwischen recht gut Bescheid, wo die Quellen dieser Probleme liegen. Aus diesem Anlass haben wir uns auch dazu entschlossen, euch, der Community, dieses kleine Sammelwerk von häufig anzutreffenden Fehlern bereitzustellen und hoffen, dass es euch gute Dienste erweisen wird.
Gerne sehen wir es, wenn ihr euch aktiv an diesem Nachschlagwerk beteiligt. Habt ihr also Fragen, so könnt und sollt ihr diese hier auch zur Debatte bringen. Möchtet ihr Vorschläge für eine Erweiterung der nachfolgenden Aufzählung einreichen, so solltet ihr allerdings lediglich Beispiele nennen, denen ihr tatsächlich oftmals hier im Forum oder auf anderen Websites begegnet. Würden wir sämtliche Fehler, und damit meinen wir sämtliche, hier einfügen, würde der Thread schnell jegliches Format sprengen. Aus diesem Grund möchten wir uns hier lediglich den wirklich häufigen Fehlern widmen.
II: Auflistung häufiger Fehler, Beschreibung, Beispiele und Korrektur:
- Abkürzungen im Text
Abkürzungen sind für gewöhnlich außerhalb der Regel, was aber nicht heißt, dass ihre Verwendung völlig abwegig ist. Abkürzungen erfüllen, wie der Name schon sagt, den Zweck, ein Wort in ein kompaktes Format zu bringen. Es ist allerdings zu beachten, dass der Begriff am Ende nicht so verschleiert wird, dass der Leser nur äußerst mühsam hinter dessen Bedeutung kommt. Es haben sich daher recht gängige Abkürzungen eingebürgert. Der Punkt spielt meist eine tragende Rolle bei der Verwendung von Abkürzungen; es gibt allerdings auch einige Ausnahmen. Wir wollen hier drei verschiedene Typen thematisieren: Abkürzungen verschiedener Wörter, wobei jedes Wort mit einem Punkt abgekürzt wird, Abkürzungen, bei denen lediglich am Ende ein Punkt steht, und Abkürzungen ohne dergleichen.
- Abkürzungen, in denen jedes Wort mit einem Punkt gekennzeichnet wird:
Die Definition dieses Typs lautet, dass sie dann in Kraft treten, wenn ein abgekürzter Begriff/abgekürzte Begriffe im Lesefluss dennoch ausgesprochen werden. Jedes einzelne Wort wird mit einem Punkt gekennzeichnet und zwischen jedem Wort erfolgt ein Leerzeichen.
Ein Beispielsatz:
Zitat"Was hältst du von etwas Obst, einem Apfel z. B.?"
Wenn wir diesen Satz lesen, dann sprechen wir natürlich "zum Beispiel" aus und lesen nicht jeden Buchstaben einzeln vor. Zu beachten ist, dass der Schlusspunkt, sollte eine derartige Abkürzung am Ende des Satzes stehen, entfällt. Dies gilt aber nicht bei Ausrufe- oder Fragezeichen, wie man an dem oberen Satz sieht. Ein weiteres Beispiel:
Zitat"Vor dem Essen wäscht man sich die Hände, zumindest i. d. R."
Der Schlusspunkt entfällt. Wie sähe es nun aber aus, würde man keinen Freiraum lassen? Dann müsste der obrige Satz so lauten:
Zitat"Vor dem Essen wäscht man sich die Hände, zumindest i.d.R." -> Falsch!
Daraus folgt:
Zitat"Vor dem Essen wäscht man sich die Hände, zumindest inderRegel" -> Falsch!
- Abkürzungen, in denen lediglich am Ende ein Punkt steht:
Diese Form tritt eher selten in Erscheinung, da sie sich aus dem - wir nennen es mal so - Volksmund gebildet haben. Obwohl die oben genannte Regel hier in Kraft treten müsste, tut sie es nicht, beziehungsweise muss sie es nicht. Eingebürgert haben sich insbesondere "usw." (und so weiter) und etc. (et cetera). Am Ende der Abkürzung erfolgt, wie gehabt, eine Leerstelle, sollte der Satz nicht enden. Der Abkürzungspunkt nimmt dann abermals die Rolle des Schlusspunktes ein.
Beispiel:
Zitat"Ich suche noch nach Stiften, Heften, Textmarkern usw."
- Abkürzungen, in denen der Punkt entfällt:
Diese Form einer Abkürzung kennzeichnet sich dadurch, dass wir sie im Text nicht als Wort, sondern jeden einzelnen Buchstaben als solchen lesen. Hier wird kein Punkt gesetzt, sofern natürlich die Abkürzung nicht am Ende des Satzes steht; auch eine Leerstelle zwischen einzelnen Buchstaben sucht man hier vergeblich. Beliebt sind insbesondere Bezeichnungen für Gesetze (EstG -> Einkommensteuergesetz), Gesellschaftsformen (KG -> Kommanditgesellschaft), Fernsehsender (ORF -> Österreichischer Rundfunk) und Währungseinheiten (USD -> US-Dollar). Einen Sonderfall stellen unter anderem Maßeinheiten dar, denn obwohl wir kaum mm, sondern Millimeter sagen, und man sie deshalb in die erste angesprochene Gruppe zuordnen müsste, entfällt auch hier der Punkt; die Leerstelle bleibt allerdings nach wie vor erhalten.
Verschiedene Beispiele:
Zitat"Wir befinden den Angeklagten im Sinne des StGB in allen Punkten für schuldig."
Zitat"Unter einer KG versteht man eine Personengesellschaft, in der es mindestens einen Vollhafter und einen Teilhafter geben muss."
Zitat"Im ZDF läuft gerade eine spannende Reportage."
Zitat"Für lächerliche 4.999 € gehört der Wagen Ihnen!"
Man beachte aber eine solche Abkürzung am Ende eines Satzes, wo ein Punkt oder ein anderes Satzzeichen stehen muss.
Zitat"Der Angeklagte ist schuldig, so sieht es zumindest das StGB."
Zitat"Ich schaue gerade eine Dokumentation im ARD."
Wie bereits erwähnt, wäre es auch hier falsch, die Leerstelle - insbesondere bei den Maß- und Währungseinheiten wegzulassen. Dann sähe es nämlich so aus:
Zitat"Das macht dann 99€." -> Falsch!
Zitat"Das macht dann 99Euro." -> Falsch!
- Auslassungspunkte
Die korrekte Verwendung der Auslassungspunkte ist im Grunde genommen recht einfach, aber dennoch kommt es hier wiederholt zu Fehlern. Befassen wir uns aber zuerst mit dem Grundprinzip der drei kleinen Punkte: Die Auslassungspunkte erfüllen den Zweck, eine Lücke im Text als solche zu kennzeichnen. Dabei gibt es verschiedene Formen. Wir möchten die folgenden Punkte behandeln: - Der offene, nicht vervollständigte Gedankengang bzw. die Kennzeichnung einer speziellen Stimmung am Satzende;- das Fehlen eines Wortes;
- die Pause;
- und so weiter und so fort;
- der Wortabbruch in einer wörtlichen Rede.
Bevor wir uns aber nun diesen einzelnen Beispielen zuwenden, stellen wir uns nun die Frage, was man eigentlich falsch machen kann. Das wäre eigentlich lediglich eine Sache, was die ganze Debatte schon fast banal wirken lässt. Viele unterlassen bei der Verwendung der Auslassungspunkte den Einsatz einer Leerstelle, auch bekannt als geschütztes Leerzeichen. Dies ist aber in den meisten Fällen ein Fehler! Warum aber? Ein Beispiel:
Zitat"Ehrlich gesagt denke ich, er ist ein ...", begann ich vorsichtig. Wie konnte ich ihm nur schonend vermitteln, was ich über seinen Freund hielt? Dass Timo, der ja schließlich Mikes bester Freund war, ein großes Ekelpaket war, konnte ich ihm natürlich nicht so einfach ins Gesicht sagen.
Das Leerzeichen bei den Auslassungspünktchen gibt zu verstehen, dass dort weitere Worte stehen könnten. Was würde passieren, wenn wir die Leerstelle vor den Auslassungspunkten nun entfernen und den Redner seine Gedanken zuende führen ließen?
Zitat"Ehrlich gesagt denke ich, er ist einEkelpaket." -> Falsch!
Unansehnlich, nicht wahr? Kein Freiraum für ein neues Wort. Das darf nicht sein, weswegen ein wenig Luft in diesem Fall unabdingbar ist. Lediglich beim letzten der oben genannten Beispiele muss kein Leerzeichen gesetzt werden. An diesem Punkt müssen wir uns nun intensiv mit den vier Fällen befassen.
- Der offene, nicht vervollständigte Gedankengang bzw. die Kennzeichnung einer speziellen Stimmung am Satzende: Insbesondere in Dialogen möchte der Autor eine bestimmte Stimmung seiner Handlungsteilnehmer vermitteln. Besonders gut funktioniert das natürlich bei sehr emotionalen Themen, in denen Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit oder Trauer deutlich gemacht werden sollen.
Zitat"Es ist doch alles sinnlos ..."
Zitat"Ich weiß nicht, was ich tun soll ..."
Es steht dem Autor hier natürlich frei, auch einen Punkt zu setzen. Die Wahl der Auslassungspunkte obliegt einzig und allein ihm. Es gibt immer wieder Stellen, in denen es sich mehr oder weniger lohnt. Was bemerken wir bei diesen beiden Beispielen? Ein Leerzeichen wurde gesetzt. Weiterhin fällt auf, dass die Auslassungspunkte am Satzende stehen, womit der Schlusspunkt entfällt. Falsch wäre es also, wenn man einen weiteren Punkt setzen würde.
Zitat"Keine Ahnung ...." -> Falsch!
Zitat"Es hat doch alles keinen Zweck...." -> Falsch!
Anders ist es aber bei Frage- und Ausrufezeichen, die auch am Ende der Auslassungspunkte gesetzt werden müssen.
Zitat"Wie soll das nur zu schaffen sein ...?"
Ein nicht vollendeter Gedankengang kann den Satz auch inmitten unterbrechen und dann gleich einen neuen einleiten:
Zitat"Ist es vielleicht möglich, dass ...? Nein, das kann nicht sein ..."
- Das Fehlen eines Wortes
Ob am Ende eines Satzes oder in dessen Mitte - dies kommt auch immer wieder vor. Mit dem Auslassen eines Wortes möchte der Autor möglicherweise eine bestimmte emotionale Atmosphäre schaffen, den Dialog lebendiger gestalten, vielleicht aber auch nur auf ein unanständiges Wort verzichten.
Eine nicht vollständig ausgesprochene Drohung eignet sich wunderbar für die Verwendung von Auslassungspunkten. Hier als Beispiel:
Zitat"Verschwinde oder ich ...!"
Was wollte der Dialogführer uns wohl sagen? Die Botschaft ist klar, doch welche Worte er abschließend verwenden wollte, bleibt unserer Phantasie überlassen. Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, dass gleich mehrere Wörter fehlen. Wie zum Beispiel? Nehmen wir mal an, unser Handlungsnehmer ist in eine Zeitung vertieft, nebenbei läuft das Radio. Er hört nicht alles, bis er vielleicht die Zeitung ablegt.
Zitat"... ist keine Besserung in Sicht, da noch immer der Ausnahmezustand herrscht."
Würde unser Handlungsnehmer sich nun inmitten dieses Ereignisses wieder in seine Zeitung vertiefen, könnten weitere Auslassungspunkte gesetzt werden. Er würde also immer nur stückchenweise den Redakteur im Radio hören.
Zitat... ist keine Besserung in Sicht, da noch ... Und nun zum ... stark bewölkt ...
- Die Pause:
Auslassungspunkte trennen sehr stark. Sie erzeugen eine größere Pause als ein Komma, Gedankenstrich und Semikolon. Sie eignen sich daher besonders gut, um das Stocken während eines Dialogs zu kennzeichnen. Dieses Prinzip wird gerne verwendet, um den Redner vielleicht eine Gedankenpause zu gönnen oder aber um seine Vorsicht bei seinen nachfolgenden Worten zu verdeutlichen. Sehr schön wird das erkennbar, wenn der Redner vielleicht ein ganz anderes Wort im Sinn hat, es dann aber nach gründlicher Überlegung doch etwas blumiger ausdrückt.
Zitat"Er ist ein ziemlicher ... Widerling."
Was hätte da wohl auch stehen können? Dreckbeutel oder gar etwas Schlimmeres? Das bleibt dem Leser zur freien Interpretation überlassen.
Lassen wir nun einen Dialogführer stocken:
Zitat"Ich ... ich bin mir nicht sicher ..."
Durch die Wiederholung wird die Lage des Redners erst recht deutlich, was aber natürlich keinesfalls zwingend ist. Letztendlich muss der Autor für sich entscheiden, wie stark er seine Geschichte/Dialog pausieren möchte.
- Und so weiter und so fort
Ganz banal: Zählen wir etwas auf und wollen deutlich machen, dass es noch einige Zeit so weiter geht, können Auslassungspunkte gesetzt werden.
Zitat"Auf und ab, auf und ab, auf und ab ..."
Zitat"Ich brauche noch, Obst, Gemüse, Käse, Fisch, Quark, Milch, Eier, Butter, ..."
Mehr gibt es hierzu nicht zu sagen.
- Der Wortabbruch in einer wörtlichen Rede:
Dies ist das einzige von unseren Punkten, bei denen eine andere Regel in Kraft tritt. Ein Leerzeichen ist hier nicht zu finden. Warum aber? Einfach: Uns wird das Wort mitten im Satz abgeschnitten. Es beginnt kein neues Wort.
Zitat"Wir sind noch nicht ganz fe..." Hier unterbrach er mich.
Zitat"Lass den Stein fall... Autsch!"
Ist ein Wort also nicht komplett, darf kein Leerzeichen die Auslassungspunkte von dem Wort trennen.
Nun die Preisfrage: Schreibt man nach den Auslassungspunkten groß oder klein? Dies hängt oft vom Satz und natürlich von der Sichtweise des Autors ab. Möchte der Schreiber nun nach den Auslassungspunkten einen selbständigen Satz schreiben und sieht die Sache auch so, dann schreibt er folglich groß. Ein Anderer würde die Sache nun vielleicht anders sehen, was er auch kann. Bei einem kurzen Stopp im Satz allerdings, wie wir beispielsweise im Punkt "die Pause" sahen, folgt i. d. R. kein eigenständiger Satz, sondern der abgebrochene Satz wird fortgesetzt. Folglich schreibt man klein weiter, es sei denn, es handelt sich um kein Substantiv.
Übrigens: Statt der Auslassungspunkte sind bei manchen Autoren auch Gedankenstriche beliebt, die denselben Regeln unterliegen und denselben Zwecken dienen.
Zitat"Es ist - etwas schwierig."
Zitat"Ein - Idiot wie er im Buche steht."
Auch hier entfällt der Punkt, sollte der Gedankenstrich als Alternative für die Auslassungpunkte am Ende des Satzes stehen; Ausrufe- und Fragezeichen werden gesetzt.
Zitat"Keine Ahnung -"
Zitat"Nie und nimm-"
- Das scharfe S
Hier stoßen wir auf eine sprachliche Diskrepanz. Das scharfe S (ß) findet man ausschließlich in der deutschen Sprache wieder, wobei selbst in Ländern wie Liechtenstein, in denen Deutsch gesprochen wird, dieser Buchstabe nicht auftritt. Das scharfe S unterlief durch verschiedene Rechtschreibreformen oftmaligem Wandel. Die Rechtsprechung zu diesem Punkt scheint aber nun endlich festzustehen. Schon in der Grundschule lernten wir: Nach einem kurz betonten Vokal folgt ein doppelter Konsonant. Nach einem langen Vokal folgt ein einzelner Konsonant. Das scharfe S diente vor 1996 gerne als Ersatz für das doppelte S. Seit diesem Zeitpunkt gilt in Deutschland folgende Regel: Folgt auf einen langen Vokal ein stimmloses S, so muss das ß gesetzt werden. Stimmlos kann so interpretiert werden, dass das Hauptaugenmerk der Betonung auf dem Vokal liegt.
Zitat"Maß für Maß."
Zitat"Schönen Gruß."
Zitat"Fußball."
Gerade am letzten Beispiel sieht man es gut. Würde man nun Fussball sagen, müsste man den Vokal, laut deutschem Recht, schnell sprechen. Tut dies und ihr stellt fest, dass dies kaum sein kann. Die Betonung liegt dennoch auf dem Vokal (u), folglich wird das ß gesetzt.
Liegt die Betonung sowohl auf dem Vokal wie auf dem Konsonanten (S), so wird folglich kein ß gesetzt.
Zitat"Lesen"
Zitat"Darstellung"
Zitat"Gras"
Es ist wirklich nicht sonderlich leicht und die Erfahrung macht es bei diesem Thema. Im Zweifelsfall aber hilft immer ein Blick in den Duden.
Übrigens: Überregional wird generell ss als zufriedenstellender Ersatz für ß anerkannt.
- - Das/dass
Dieses Problem ist allgegenwärtig: Wann schreibe ich dass, wann dagegen nur das? Wo liegt überhaupt der Unterschied? Um diese Feinheit der deutschen Sprache zu erkennen, müssen wir uns über die Rollen dieser beiden unterschiedlichen Wörter bewusst werden.
- Das:
"Das" kann in einem Satz zwei verschiedene Rollen einnehmen, je nachdem, wie der Satz gebaut ist: Als bestimmter Artikel oder aber als Relativpronomen. Fühlt ihr euch nun durch diese beiden Begriffe erschlagen, so lest weiter. Bestimmte Artikel stehen vor dem Substantiv (Nomen) und sind darüber hinaus ein wichtiges Erkennungsmerkmal, in welchem Kasus (Fall) das Substantiv steht. Die wohl bekanntesten bestimmten Artikel sind zweifelsohne der (steht vor einem männlichen Substantiv), die (steht vor einem weiblichen Substantiv) und das (steht vor einem sächlichen Substantiv). Haben wir also ein sächliches (geschlechtsneutrales) Substantiv, so wird "das" mit nur einem S geschrieben.
Zitat"Das Pferd."
Zitat"Das Haus."
Zitat"Das Rad."
Beachte: Ein Adjektiv, das einen Platz zwischen das (als Artikel) und dem Substantiv einnimmt, behindert diese Regel nicht.
Zitat"Das braune Pferd."
Zitat"Das große Haus."
Zitat"Das neue Fahrrad."
In seiner zweiten Rolle nimmt das (meist) seinen Platz als eines von vielen möglichen der sogenannten Relativpronomen ein. Ein Relativpronomen startet einen sogenannten Relativsatz. Relativsätze werden mit einem Komma vom Hauptsatz abgetrennt. Sie beschreiben eine Sache oder Vorgang genauer und geben dem Leser die Handlung in vielerlei Hinsicht besser zu verstehen.
Zitat"Das Pferd, das auf der Weide steht, ist braun."
Zitat"Das Haus, das dort steht, ist groß."
Zitat"Das Fahrrad, das mein Freund besitzt, ist neu."
Seid ihr euch nun aber nicht sicher, ob "das" ein Relativpronomen ist und somit nur mit einem S stehen muss, so könnt ihr dies leicht testen. Verwendet hierzu ein anderes Relativpronomen. Würde dieses in diesem Zusammenhang des Satzes passen, so erfüllt das seine Rolle als Relativpronomen. Brauchbare Relativpronomen sind beispielsweise: Welcher (ersatzweise für das Relativpronomen "der"), welche (ersatzweise für das Relativpronomen "die"), welches (ersatzweise für das Relativpronomen "das"). In unserem Fall greifen wir also auf welches zurück, da wir ein neutrales Relativpronomen als Das-Ersatz brauchen.
Zitat"Das Pferd, welches/das auf der Weide steht, ist braun."
Zitat"Das Haus, welches/das dort steht, ist groß."
Zitat"Das Fahrrad, welches/das mein Freund besitzt, ist neu."
Weiterhin beliebt als geschlechtsneutrale Relativpronomen sind übrigens dieses und jenes. Auch mit ihnen könnt ihr testen. Sollte eines dieser drei neutralen Relativpronomen passen, so wird das stets mit einem S geschrieben.
Übrigens: Es gibt auch einige Ausnahmen, in denen das zwar den Anschein eines Relativpronomens erweckt, aber kein Komma in den Satz eingebaut wird.
Zitat"Das will ich einfach nicht glauben!"
Zitat"Ich bezweifle das auf keinen Fall."
Doch auch hier könnte man ein anderes Relativpronomen verwenden, um sich zu vergewissern.
Zitat"Jenes/das will einfach nicht glauben!"
Zitat"Ich bezweifle dieses/das auf keinen Fall."
- Dass: Dass nimmt nur eine Rolle in einem Satz ein, nämlich die Rolle einer Konjunktion. Ähnlich wie Relativpronomen, starten Konjunktionen einen Nebensatz, der mit einem Komma abgetrennt wird. Konjunktionen haben keinen Einfluss auf den Fall eines Substantivs, anders als es bei dem bestimmten Artikel der Fall ist. Es gibt nun eine ganze Reihe von Konjunktionen. Unser Hauptaugenmerk bleibt allerdings auf dass. Mit dem eben erst Gelernten können wir sehr leicht erkennen, ob es sich bei das/dass nun um ein Relativpronomen oder um eine Konjunktion handelt. Können wir keines der oben erwähnten Ersatz-Relativpronomen (welches, dieses, jenes) einbringen, so handelt es sich bei dass um eine Konjunktion.
Zitat"Ich hätte nicht gedacht, dass (
welches, dieses, jenes) dies geschehen würde."
Zitat"Es ist nicht deine Schuld, dass (
welches, dieses, jenes) es so weit kam."
Zitat"Ich gab dir das Versprechen, dass (
welches, dieses, jenes) ich immer für dich da sein werde."
Der Einsatz der angesprochenen Relativpronomen würde den Sinn des Satzes rauben. Daraus folgt: Dass ist eine Konjunktion und muss folglicherweise mit zwei S geschrieben werden.
Übrigens: Dass als Konjunktion bringt meist ein Komma mit sich, denn wie wir gelernt haben, verbindet eine Konjunktion Haupt- und Nebensatz. Dass muss aber nicht immer hinter dem Komma stehen. Doch auch hier können wir das testen.
Zitat"Dass (
welches, dieses, jenes) es so weit kommen würde, hätte ich nicht gedacht."
Bei diesem Beispiel könnte das Komma auch komplett entfallen, möchte der Autor nun den Frust des Dialoggebers durch Auslassungspunkte klar machen.
Zitat"Dass (
welches, dieses, jenes) es so weit kommen würde ..."
Wir fassen zusammen: Prüfen, welche Rolle das/dass einnimmt. Beschränkt man sich nun auf ein Relativpronomen und auf eine Konjunktion, testen wir, ob wir mit welches, dieses oder jenes arbeiten können. Sollte es der Fall sein -> Relativpronomen; falls nicht -> Konjunktion.
- - Der Buchstabe "É":
Ein häufiger Fehler, den man natürlich speziell in diesem Forum sieht, ist der korrekte Umgang mit dem typischen É. Das Haupt dieses Vokals ziert ein sogenannter Akut, wie man ihn beispielsweise in Pokémon findet. Man kann es als kleinkariert bezeichnen, dies nun als Fehler scharf zu kritisieren, doch gibt es nur eine richtige Schreibweise für Pokémon: Eben diese, wie sie auch im offiziellen Logo zu finden ist.
[Blockierte Grafik: http://upload.wikimedia.org/wi…Pok%C3%A9mon_logo.svg.png]
Jede andere Schreibweise, die davon abweicht, ist folglich fehlerhaft. Eine einfache Behebung dieses Fehlers bieten die meisten Textbearbeitungsprogramme, mit denen man sämtliche Wörter dieses Schlags per Suchfunktion (STRG + F beispielsweise in Word) herausfiltern und sogar per Knopfdruck mit der richtigen Version ersetzen kann.
Das Programm wird sich in Windeseile durch euren Text arbeiten und diesen Fehler ausmerzen. Achtet auch auf ähnlich klingende Wörter wie beispielsweise Pokéball, Pokémon-Center, usw.
- - Dativ-Akkusativ-Problematik (Wechselpräpositionen):
"Wen gehört der Pferd? Richtig, dich."
Spätestens an dieser Stelle wird einem schmerzlich bewusst, dass man entweder durch den Deutschunterricht in der Grundschule hindurchgeschlafen hat, man die Limonade einmal wieder mit dem Spülmittel mit Erdbeeraroma verwechselt hat oder aber auch einfach nur - wie viele andere auch - vor dem altbekannten Kasus-Problem steht. Hallen die Schritte auf "den Boden" oder auf "dem Boden"? Ist der Brief an "ihn adressiert" oder an "ihm adressiert"? Flackert das Licht auf "der Mauer" oder auf "die Mauer"? Das Problem sind die sogenannten Wechselpräpositionen (an, auf, hinter, in, neben, über, unter, vor, zwischen). Um der Lösung dieses Problems habhaft zu werden, können wir in beiden Fällen einen Trick verwenden. Der Dativ erfragt in derartigen Fällen das "Wo gerade jetzt" (die lokale Bedeutung), der Akkusativ dagegen das Wohin (die Orts- oder Richtungsänderung).
Zitat"Das Beweisstück befindet sich hinter den/dem Schrank." - Wo befindet sich das Beweisstück? Hinter dem Schrank.
Zitat"Sie ist auf den/dem Rummel gegangen." - Wohin ist sie gegangen? Auf den Rummel.
Zitat"Des Rätsels Lösung liegt über ihm/ihn." - Wo liegt des Rätsels Lösung? Über ihm.
Zitat"Er legt das Buch auf den/dem Tisch." Wohin legt er das Buch? Auf den Tisch.
- - Korrekter Umgang mit der Vergangenheit
Ihr lest von Futur und fühlt euch sofort an den Glücksdrachen aus "Die unendliche Geschichte" erinnert? Präsens bewirkt stattdessen, dass ihr instinktiv die Hand für ein Präsent aufhaltet? Das Plusquamperfekt könnt ihr lediglich als ein äußerst hartnäckiges Magengeschwür einordnen? Dann seid ihr hier absolut richtig. Der Buchstabe Z gehört zu einem der häufigsten Randkommentare, die den Aufsatz nach der Korrektur des Lehrers in roter Schrift zieren. Z wie Zeit. Kein wirkliches Wunder. Schnell ist's passiert und man springt fröhlich zwischen Vergangenheit (ich war), Gegenwart (ich bin) und Zukunft (ich werde) hin und her. Insbesondere in Erzählungen, in denen so manch ein Dialog, eine Rückblende oder eine Aussicht auf ein erhofftes Ereignis thematisiert wird, gehört das Kopfzerbrechen über die korrekte Anwendung der Zeit dazu wie das Salz in der Suppe. Wir möchten hier insbesondere die Vergangenheit thematisieren, da die Schreibweise in dieser Form zu den geläufigsten Erzählungen gehört. Einfach gestrickt lässt sich die Vergangenheit in zwei verschiedene Formen untergliedern: Die abgeschlossene Vergangenheit (Präteritum und Perfekt) und die Vorvergangenheit (Plusquamperfekt). Einem wissbegierigen Menschen stellt sich nun wohl die Frage, wo die Unterschiede liegen. Lernen wir dazu vorerst die abgeschlossene Vergangenheit näher kennen.
- Die abgeschlossene Vergangenheit:
Wie der Name bereits mehr als deutlich sagt, beschreibt diese Form ein Ereignis, das bereits abgeschlossen ist. Sie lässt sich in zwei Kategorien einordnen: Dem Präteritum und dem Perfekt. Hier sei allerdings noch einmal deutlich gesagt, dass beide Formen, Präteritum und Perfekt, dieselbe Zeit repräsentieren. Sie unterscheiden sich lediglich darin, wie man sie bildet.
Bildung des Präteritums: Das Verb wird in die Vergangenheit gesetzt. Ein Hilfsverb existiert nicht, im Gegensatz zum Perfekt. Wichtig ist, dass man zwischen starken und schwachen Verben unterscheiden muss. Schwache Verben sind eher problemlos, sie erhalten im Präteritum die typische Nachsilbe te.
Zitatmeinen - meinte reisen - reiste spielen - spielte
Starke Verben erfahren einen besonderen Lautwechsel. Hier macht es die Erfahrung.
Zitatsehen - sah fahren - fuhr lesen - las
Mit diesem Wissen sollte es kein Problem sein, unseren gewünschten Satz in das Präteritum zu setzen.
Zitat"Gabi meinte (das schwache Verb im Präteritum) es zumindest so."
Zitat"Sven sah (das starke Verb im Präteritum) sich bedroht."
Bildung des Perfekts: Kommen wir nun zum Perfekt, welches sich in derselben Zeitlinie wie das Präteritum befindet. Um das Perfekt zu bilden, wird ein Hilfsverb (sein oder haben) benötigt. Dieses Hilfsverb wird, abhängig von der Person, gebeugt (ich bin, du bist, er/sie/es ist, usw.) und befindet sich im Präteritum. Das ausführende Verb wird in das sogenannte Partizip II (das Mittelwort der Vergangenheit) gesetzt. Typisch für das Partizip II ist die Vorsilbe ge (nicht immer!). Empfindet ihr es als schwierig oder seid ihr gar verwirrt? Zur Info: Das Perfekt wird von einem Großteil der deutschsprachigen Bevölkerung dem Präteritum vorgezogen. Es ist wirklich kein Hexenwerk, wie ihr durch die Beispiele sehen werdet. Die beiden oberen Beispiele ins Perfekt gesetzt:
Zitat"Gabi hat (Hilfsverb im Präteritum) es zumindest so gemeint (das ausführende Verb als Partizip II)."
Zitat"Sven hat (Hilfsverb im Präteritum) sich bedroht gesehen (das ausführende Verb als Partizip II)."
Zwei weitere Beispiele, dieses Mal mit dem Hilfsverb sein.
Zitat"Maria ist (Hilfsverb im Präteritum) gestern zwölf geworden."
Zitat"Sie sind (Hilfsverb, dieses Mal dritte Person Plural, im Präteritum) keine Bedrohung gewesen (das ausführende Verb als Partizip II)."
Schreibt ihr eure Geschichte, in der ihr über bereits abgeschlossene Ereignisse berichtet, so könnt ihr während des Verlaufs zwischen diesen beiden Zeitformen hin- und herpendeln. Die Sicht des allwissenden Erzählers ist meist eine dieser beiden Formen. Es wird davon abgewichen, wenn man sich einem Ereignis stellt, das noch weiter zurück liegt, also in der Vorvergangenheit, womit wir uns nun dem Plusquamperfekt widmen.
- Die Vorvergangenheit:
Die Ereignisse des Plusquamperfekts liegen noch vor denen des Perfekts und des Präteritums.
Bildung des Plusquamperfekts: Wie das Perfekt greift das Plusquamperfekt auf ein Hilfsverb (sein und haben) zurück, dieses aber steht im Präteritum. Auch hier findet sich das Partizip II in seiner gewohnten Form (siehe oben).
So weit, so gut. Wann aber muss ich auf diese Zeit zurückgreifen? Das ist nicht immer einfach zu erkennen. Ein Beispiel sollte es allerdings verdeutlichen. Wir stellen uns vor, wir würden unseren Protagonisten in unserer Erzählung, die in der abgeschlossenen Vergangenheit spielt, sich an etwas erinnern lassen, das vor diesem Ereignis stattfand.
Zitat"Tina und ihre Bekannten feierten den Sieg. Sie hatte (Hilfsverb im Präteritum) es tatsächlich geschafft (das ausführende Verb als Partizip II)."
Mit dem ersten Satz möchten wir noch einmal verdeutlichen, wo wir uns eigentlich befinden, nämlich in der einfachen Vergangenheit. Nun aber, im nächsten Satz, erinnert sich Tina an die Ereignisse, die vor wenigen Augenblicken geschahen. Sie liegen aus der Erzählperspektive noch weiter zurück - in der Vorvergangenheit. Ein weiteres Beispiel, diesmal mit dem Hilfsverb sein.
Zitat"Die Tastatur ging nicht mehr. Laut Sarah hatte (Hilfsverb im Präteritum) sie bereits vor Stunden den Geist aufgegeben (das ausführende Verb als Partizip II)."
Satzteile können auch in zwei verschiedenen Zeitzonen stehen, wie ihr gleich sehen werdet. Stellt euch hierzu vor, ihr, der Erzähler, berichtet über euren Protagonisten in der abgeschlossenen Vergangenheit.
Zitat"Mario ging die Straße entlang."
Kein Problem. Nehmen wir nun an, er erinnert sich an etwas, was vor diesem Zeitpunkt stattgefunden hat.
Zitat"Mario ging die Straße entlang, als ihm einfiel, dass er seinem Großvater ein Versprechen gegeben hatte."
Der erste Teilsatz befindet sich zweifelsohne im Präteritum; der letzte Teilsatz dagegen im Plusquamperfekt. Absolut richtig in diesem Fall. Man erkennt deutlich, dass sämtliche Kriterien erfüllt sind. Unser Protagonist handelt in der einfachen Vergangenheit, doch besinnt er sich plötzlich an ein Ereignis, das vor diesem Punkt stattgefunden hat. Dieser Satz befindet sich in der Konstellation "Präteritum-Plusquamperfekt". Natürlich können wir ihn aber auch problemlos in das Gefüge eines "Perfekt-Plusquamperfekt-Satzes" stellen.
Zitat"Mario ist die Straße entlang gegangen, als ihm einfiel, dass er seinem Großvater ein Versprechen gegeben hatte."
- - Des Weiteren/desweiteren:
Dies gehört nicht zu den Fehlern, die durch eine Anpassung der Rechtschreibreform provoziert worden ist. Oft liest man, dass "des Weiteren" zusammengeschrieben oder auch komplett großgeschrieben wird. Das aber ist ein Fehler!
Zitat"Kaffee, Milch und desweiteren/Desweiteren auch Saft." -> Falsch!
Es handelt sich hierbei um zwei Wörter, wobei "Weiteren" eine Substantivierung darstellt (das Weitere), das heißt, aus einer anderen Wortart wird ein Hauptwort gebildet. Man kann diese beiden Wörter nun nur noch wie folgt richtig schreiben.
Satzanfang:
Zitat"Des Weiteren verbitte ich mir diese Unterstellung!"
Mitten oder am Ende des Satzes:
Zitat"Diese Unterstellung verbitte ich mir des Weiteren!"
- - Dialoge - Setzen der Anführungszeichen und andere Satzzeichen:
Von Anfängern gerne falsch behandelt, doch auch der ein oder andere Profi könnte sich daran schwer tun: Wie werden die Satzzeichen korrekt in Dialogen gesetzt? Die wörtliche Rede wird mit Anführungszeichen, umgangssprachlich auch liebevoll Gänsefüßchen genannt, eingeschlossen, um diesen Teil des Satzes als solchen zu kennzeichnen. Hier als sehr simples Beispiel:
ZitatCarmen lobte: "Das hast du gut gemacht!"
ZitatGregory sagte: "Ich gehe jetzt schlafen."
ZitatTina fragte: "Wie spät ist es?"
Der Doppelpunkt macht hier deutlich, dass eine wörtliche Rede beginnt. Diese wird in Anführungszeichen gesetzt. Der Satz endet mit dem notwendigen Satzzeichen und im Anschluss mit einem weiteren Anführungszeichen.
Wörtliche Reden können auch durch Begleitsätze getrennt werden.
Zitat"Finde ich schon", sagte Gregor.
Zitat"Für mich nichts Neues", meinte Mirco mit einem Schulterzucken.
Achtet auf die Satzzeichenstellung! Die wörtliche Rede wird durch ein Komma vom Begleitsatz abgetrennt. Auch steht der Punkt als abschließendes Satzzeichen am Ende des kompletten Satzes. Fragezeichen und Ausrufezeichen werden allerdings in der wörtlichen Rede gesetzt und am Ende des Satzes steht dennoch der Punkt.
Zitat"Hast du schon deine Klausur erhalten?", fragte Miriam.
Zitat"Ich warne dich!", drohte Steffen seinem Kontrahenten.
Falsch wäre es, würdet ihr den Begleitsatz, der nicht mit einem Fragezeichen oder Ausrufezeichen endet, mit einem Punkt abtrennen.
Zitat"Gehen wir weiter.", sagte Tom. -> Falsch!
Wird die wörtliche Rede in der Mitte durch einen Begleitsatz abgetrennt, ergeht es dem Rest des Satzes ähnlich:
Zitat"Im Moment", murmelte Sabine, "regnet es."
Zitat"Ich denke", begann Tobias, "wir sind gut in der Zeit."
Wird der Begleitsatz durch einen Punkt abgetrennt und es folgt eine weitere wörtliche Rede, so schreibt man groß weiter.
Zitat"Es wird Zeit", sagte Antonio. "Wir müssen los."
Zitat"Gehen wir doch etwas unternehmen!", schlug Katja vor. "Wir können beispielsweise ins Kino gehen."
Es obliegt der Gegebenheit des Vorgangs und natürlich eurer Entscheidung, ob der Satz eine solche Pause bekommen soll.
Stellen wir uns nun einmal vor, wir zitieren in einer wörtlichen Rede, beispielsweise wiederholen wir die Worte eines Freundes oder nennen einen Filmtitel. Wir haben nun zwei Möglichkeiten. Entweder wir setzen dies in eine kursive Schrift oder aber benutzen abermals Anführungszeichen. Die kursive Schrift wird allerdings nur dann verwendet, wenn ein einzelnes Wort zitiert wird:
ZitatSabine antwortete: "Wir lesen aktuell Twilight im Unterricht."
Zitat"Es wird auch Äquivalenzumformung genannt."
Befassen wir uns aber nun mit etwas größeren Konstruktionen, die über ein Wort hinausgehen. Zitieren wir beispielsweise die exakten Worte eines unserer Gesprächspartner, hätten wir zwei Mal Anführungszeichen in unserem Satz. Um das Zitat als solches zu kennzeichnen, werden halbe Anführungszeichen gesetzt:
Zitat"Meine Eltern antworteten mit den Worten: ,Morgen vielleicht'."
Zitat"Was soll das heißen ,Wir haben kein Geld mehr'?"
Auch bei exakten Titeln verhält es sich so:
ZitatSusi sagte: "Heute kommt ,Zurück in die Zukunft' im Fernsehen."
Übrigens: Arbeitet ihr online und setzt dort Anführungszeichen, so werden diese automatisch im internationalen Stil gesetzt, also oben ("oben"). Im deutschsprachigen Raum wird die Unten-Oben-Methode allerdings bevorzugt gesehen („deutsche Form“), wobei es bei Werken am Computer und Schreibmaschine anerkannt wird. Eine weitere Möglichkeit bilden die doppelten, spitzen Anführungszeichen, die denselben Zweck erfüllen (»doppelte, spitze Anführungszeichen«).
- - Ließ/lies:
Ein Problem, das unmittelbar mit dem scharfen S in Verbindung steht, sozusagen deutschgebacken. Wann schreibt man ließ, wann dagegen lies? Wo ist der Unterschied? Einfache Antwort.
- Ließ: Ließ ist die Vergangenheitsform von lassen und wird folglich nur in diesem Zusammenhang mit einem scharfen S (unsere Freunde aus der Schweiz und Liechtenstein verwenden ein Doppel-S) geschrieben.
Zitat"Wir ließen die Vergangenheit an diesem Punkt ruhen."
Zitat"Müde und ausgelaugt ließ ich mich auf mein Bett fallen."
- Lies: Lies dagegen steht für die Befehlsform von lesen. In diesem Zusammenhang schreibt man also lies mit einem einfachen S.
Zitat"Lies den Text an der Tafel vor!"
Zitat"Jetzt lies doch einfach selbst, wenn du es mir nicht glauben willst!"
- - Mal/mal:
Wann heißt es Mal, wann dagegen mal? Die Frage ist also, groß oder klein? Nun, es kommt hierbei klar darauf an, welche Rolle Mal/mal im Satzgefüge einnimmt. Ist es ein Substantiv, schreibt man es logischerweise groß, ansonsten wird es natürlich kleingeschrieben.
- Mal: Kennen wir insbesondere als Zähleinheit:
Zitat"Es war das erste Mal, glaube ich."
Zitat"Das einzige Mal war vor etwa drei Jahren."
Zitat"Ich frage dich nun zum zweiten Mal: Wo ist sie?"
- mal:
Dieses Wort wird umgangssprachlich insbesondere dann benutzt, wenn man einmal etwas salopper ausdrücken möchte, was insbesondere in Dialogen oft der Fall sein kann.
Zitat"Es ist mal/einmal/nun einmal einfach so! Ende der Diskussion!"
Zitat"Kannst du mal/einmal kurz kommen?"
Auch Rechenkönige schreiben mal klein.
Zitat"Drei mal drei macht neun."
Übrigens: Grenzt ein anderes Wort an Mal an, was dieses zu einem Adverb umwandelt, so schreibt man es im Normalfall klein.
Zitat"Ausnahmsweise lasse ich dich diesmal gehen."
Zitat"Ich möchte einmal Millionär sein ..."
Es gibt gewissermaßen aber auch ein Wahlrecht, sollte man besonders betonen wollen; wollt ihr aber auf Nummer sicher gehen, so schreibt es dennoch klein.
- - Seit/seid:
Seid ihr soweit zu erfahren, seit wann man zwischen seit und seid differenziert? Nun, dieser Satz sagt grundgenommen alles aus, was man wissen muss. Wir gehen hier aber dennoch ins Detail und analysieren die beiden Wörter für euch.
- Seit:
Seit in dieser Schreibweise ist eine zeitliche Präposition oder auch eine Konjunktion. In diesem Fall schreibt man dieses Wort mit T am Schluss.
Zitat"Seit (zeitliche Präposition) drei Jahren herrscht bereits Krieg."
Zitat"Es geht mir seit (zeitliche Präposition) kurzem deutlich besser."
Zitat"Er hat deutlich Fortschritte gemacht, seit (Konjunktion) er um Hilfe ersuchte."
Zitat"Seit (Konjunktion) ich hier bin, geht es aufwärts."
- Seid:
Seid finden wir als gebeugte Form des Verbs sein, nämlich in der zweiten Person Plural:
Singular:
Ich bin
Du bist
Er/sie/es ist
Plural:
Wir sind
Ihr seid
Sie sind
Bildet man also einen Satz, in dem man sich beispielsweise um den Zustand einer Gruppe von Leuten erkundet oder in dem der Zustand der Personen thematisiert wird, so schreibt man seid auf diese Weise.
Zitat"Seid ihr in Ordnung?"
Zitat"Ihr seid ein komischer Haufen ..."
Übrigens: Auch in der Befehlsform ist "seid" zu entdecken.
Zitat"Seid vorbereitet!"
Zitat"Jetzt seid doch endlich still!"
- - Viel/fiel:
Auch hier handelt es sich um zwei völlig unterschiedliche Wortarten, die wir für euch analysieren.
- Viel:
Viel ist ein Numeral (Zahlwort). Steht also eine Anzahl zur Debatte, so greift ihr auf viel zurück.
Zitat"Es gibt viel zu berichten."
Zitat"Viel Geld wechselte an diesem Tag seinen Besitzer."
Zitat"Es war viel zu schwierig für mich ..."
Zitat"Viele meinen, es wird noch einen Wetterumschwung geben."
Übrigens: Gelegentlich sieht man, dass viel in Verbindung mit anderen Satzgliedern zusammen- oder auch getrenntgeschrieben wird. Warum ist die Frage? In den meisten Fällen schreibt man klar getrennt.
Zitat"Es gibt noch so viel zu tun ..."
Zitat"Zu viel davon kann nicht gesund sein."
Benutzt man aber "viel" als Konjunktion, um einen Nebensatz einzuleiten, so schreibt man es zusammen.
Zitat"Soviel ich weiß, ist er gerade auf der Arbeit."
Zitat"Er geht niemals ohne Handy aus dem Haus, soviel die Leute sagen."
Ein Wahlrecht gibt es bei Adjektiven, die mit viel ein zusammengesetztes Partizip bilden.
Zitat"Er ist ein vielinteressierter/viel interessierter Mensch."
Zitat"Das ist ein vielgefragtes/viel gefragtes Produkt."
Die getrennte Schreibweise wird allerdings in der Regel vorgezogen.
- Fiel:
Fiel in dieser Form finden wir als Präteritum von fallen in der dritten Person Singular.
Zitat"Er fiel in den See."
Zitat"Sie fiel von ihrem hohen Ross."
Zitat"Es fiel ihm nicht leicht."
Als Test setzen wir diese Sätze nun ins Perfekt:
Zitat"Er ist in den See gefallen."
Zitat"Sie ist von ihrem hohen Ross gefallen."
Zitat"Es ist ihm nicht leicht gefallen."
- - Wieder/wider:
Heißt es nun widerlich oder wiederlich, kommt er wider oder aber wieder? Mit diesen Fragen wollen wir uns abschließend beschäftigen.
- Wieder:
Wieder könnte man leicht als Ersatz für Wörter wie abermals, erneut oder "noch einmal" verwenden.
Zitat"Wieder ging sie auf mich los."
Zitat"Hin und wieder kommt es vor."
Zitat"Immer und immer wieder ..."
Übrigens: In Verbindung mit anderen Verben und Adjektiven setzt sich "wieder" mit diesen Worten zu einem Gefüge zusammen. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn "wieder" im Sinne von "zurück" verstanden wird.
Zitat"Er braucht mir ja nicht wiederzukommen!"
Zitat"Gerade heute hat er mir das Buch wiedergebracht."
Umgangssprachlich haben sich noch einige weitere Begriffe gebildet, so zum Beispiel wiederholen, wiederverwerten, wiedergeben, ...
Getrennt schreibt man wieder in Verbindung mit anderen Satzzeichen dann, wenn wieder mit nochmals oder erneut gleichzusetzen ist.
Zitat"Es ist mir gerade wieder eingefallen."
Zitat"Irgendwann werde ich diesen Flecken Erde wieder aufsuchen."
- Wider:
Wider hat stets einen ungestümen Charakter, denn drückt dieser Begriff eine Gegenwehr aus. Wo es also einen Gegensatz zu thematisieren gilt, seid ihr mit diesem Wort gut bedient. Synonyme hierfür sind umgangssprachlich auch entgegen und gegen.
Zitat"Es ist ganz klar wider/gegen das Gesetz."
Zitat"Das Echo hallte wider/entgegen."
Zitat"Da muss ich ganz klar widersprechen/gegensprechen."
Gerade beim letzten Beispiel sieht man, dass es nicht immer wirklich sinnig erscheint, eines dieser Synonyme zu verwenden. Haltet euch bei Unschlüssigkeit einfach vor Augen, welche Rolle wider in eurem Satz einnehmen soll. Ruft es einen klaren Gegensatz hervor, dann seid ihr mit wider stets gut bedient.
Der Konjunktiv bereitet des Öfteren Probleme. Besonders, da es zwei verschiedene Formen gibt, fällt die richtige Wahl umso schwerer und wird auch gerne verwechselt. Die eine wird nämlich für die indirekte Rede benutzt, während die andere für Wahrscheinlichkeiten und Wünsche Verwendung findet.
Im folgenden Artikel wollen wir euch diese beiden Arten näher bringen.
- Konjunktiv I
Der Konjunktiv I wandelt eine direkte Rede in eine indirekte Rede um. Das bedeutet, dass der gesprochene Satz somit nicht mehr unter Anführungszeichen steht, sondern direkt im Fließtext wiedergegeben wird. Er findet vor allem in Verbindung mit der dritten Person Anwendung, kann jedoch ebenso mit jedem anderen Personalpronomen gebildet werden. Zudem ändern sich bei der Umwandlung der direkten Rede in den Konjunktivsatz das Personalpronomen und das Verb, welches sich dabei an den Infinitiv (= Grundform des Verbs) anlehnt. Da dies der jeweiligen Zeitform angepasst werden muss, wollen wir euch mit einigen Beispielen zeigen, wie sich der Satz in der entsprechenden Situation ändert.
Behandeln wir zuerst das Präsens. Da das Verb aus einem Satzglied besteht, wird es ganz einfach in die dem Infinitiv ähnlichen Konjunktivform umgewandelt.
ZitatTobias sagt: "Ich gehe nach Hause."
ZitatTobias sagt, er gehe (Infinitiv = gehen) nach Hause.
Ein anderes Beispiel.
ZitatKarin meint: "Ich bin zehn Jahre alt."
ZitatKarin meint, sie sei (Infinitiv = sein) zehn Jahre alt.
Kein Problem also. Sehen wir uns eine Situation an, wenn der Charakter aus seiner Vergangenheit erzählt.
ZitatTobias sagt: "Ich bin gestern nach Hause gegangen."
Dieser Satz würde im Konjunktiv I folgendermaßen lauten.
ZitatTobias sagt, er sei (Infinitiv = sein) gestern nach Hause gegangen.
Wie hier ersichtlich ist, hat sich bei der Umwandlung lediglich das Hilfsverb geändert, während das eigentliche Verb im zweiten Partizip unangetastet blieb. Selbiger Fall gilt im Übrigen auch für das Futur, bei dem ebenfalls nur das Hilfsverb an den Infinitiv angelehnt wird, wie sich am folgenden Beispiel erkennen lässt.
ZitatTobias sagt: "Ich werde nach Hause gehen."
ZitatTobias sagt, er werde (Infinitiv = werden) nach Hause gehen.
Nehmen wir nun einmal an, dass die Geschichte im Präteritum erzählt wird und nicht im Präsens.
ZitatTobias sagte: "Ich gehe nach Hause."
Anders als erwartet wird hier nämlich der Konjunktiv nicht im Präteritum dargestellt, sondern ebenfalls im Präsens, während der Einleitungssatz gleich bleibt. Diese Schreibweise kommt daher, weil bei der Umwandlung das gewählte Tempus der direkten Rede beibehalten wird. Das lässt sich im Übrigen auf jede verwendete Zeitform des Begleitsatzes übertragen und daraus schließen wir:
ZitatTobias sagte, er gehe nach Hause.
Die bisher verwendete Ausdrucksweise hat sich dabei danach gerichtet, den Satz in der direkten Rede originalgetreu wiederzugeben. Es existiert aber auch der Fall, die indirekte Rede mit der Konjunktion "dass" zu bilden. Hier rutscht das Verb dann automatisch ans Ende des Satzes.
ZitatTobias sagt, dass er nach Hause gehe.
ZitatKarin meint, dass sie zehn Jahre alt sei.
- Konjunktiv II
Der Konjunktiv II wird für Wahrscheinlichkeiten, Wünsche oder unwahrscheinliche Fälle verwendet; also Bedingungen, die womöglich nicht eintreten werden. Damit steht er völlig im Kontrast zum Konjunktiv I, der mittels seiner Aussagen eine neutrale Meinung darstellt. Da der Konjunktiv II vom Präteritum abgeleitet wird, stehen die Sätze mit ihm immer im Bezug zur Vergangenheit.
Bevor wir näher eingehen, wie er allgemein gebildet wird, schauen wir uns ein paar Beispiele für die jeweiligen Fälle an und setzen einige Konjunktivsätze in die Form des Präteritums und des Plusquamperfekts.
Zitat"Wenn Jana nur bald wieder gesund würde!"
Zitat"Das könnte ich auch alleine machen."
Zitat"Ohne deine Hilfe wäre ich nie rechtzeitig fertig geworden."
Merkt ihr, wo die Zusammenhänge bei all den Beispielen liegen? Jeder Satz beschreibt eine Situation, die entweder als Wunsch oder unwahrscheinliche Folge geäußert wird. Dabei ist anzumerken, dass die Beispiele nur so in dieser Form existieren und nicht an einen umgewandelten Satz angelehnt sind.
Die Bildung des Konjunktivwortes nimmt sich dabei die Indikativform des Präteritums (wurde, ging, ließ, etc.) zugrunde und wandelt diese Wörter ab. In einigen Fällen passiert es sogar, dass plötzlich Umlaute die Wörter zieren und eine teils seltsame Aussprache haben, jedoch sind sie nach wie vor korrekt.
Zitatflog - flöge
Zitatkam - käme
Zitatsah - sähe
Ebenso wie im Konjunktiv I tritt derselbe Fall beim Plusquamperfekt ein, dass nur das Hilfsverb seine Form verändert, während das zweite Partizip unangetastet bleibt.
Zitathatte gesehen - hätte gesehen
Zitatwurde erstellt - würde erstellt
Ebenso werden Sätze relativ oft mit dem Wort "wenn" oder "falls" eingeleitet.
Zitat"Wenn ich das vorher gewusst hätte, dann hätte ich anders gehandelt."
Zitat"Falls du so freundlich wärst, würdest du mir bitte ein Glas Wasser holen?"
Dies sind Bedingungssätze; der Nebensatz stellt jeweils den unbekannten Faktor dar, nach der die Situation im Hauptsatz verlaufen würde. Dieser behandelt nämlich ebenfalls eine unbekannte oder nicht vorstellbare Situation und deshalb werden beide Satzteile mit dem Konjunktiv II geschrieben.
Der Konjunktiv II wird nicht nur für Bedingungssätze verwendet, sondern ebenso für die indirekte Rede. Der Unterschied zum Konjunktiv I ist aber weiterhin jener, dass unwahrscheinliche oder zweifelnde Aussagen gefällt werden.
Zitat"Der alte Schwindler sagt, er hätte die große Erbschaft gemacht."
Zitat"Sie meinte, es ließe sich nicht ändern."
- - Wage/Vage:
Nicht selten geht man ein Wagnis ein, wenn man wirklich jedes Wort auf die Goldwaage setzt, gerade dann, wenn man sich dummerweise auch nur noch ganz vage an besagte Rede erinnern kann und seine Worte nun besser abwägen sollte, will man kein Risiko wagen. Dieser Satz ist nicht nur krampfhaft mit reichlichen Kommata gespickt, sondern auch mit einer Botschaft, die ihr sicherlich unschwer durch den Titel dieses Unterpunkts herausfiltern könnt.
- Wage:
Wenn man von wagen in dieser Form spricht, so hat man es mit einem Verb in der Grundform zu tun. Etwas wagen steht stets im direkten Zusammenhang mit einem gewissen Risiko, weshalb man diesen Begriff auch eindeutig als Ersatz für riskieren oder trauen nutzen kann. Im ersten Fall Singular besitzt es klanglich eine besondere Ähnlichkeit mit dem Substantiv Waage, einem Messgerät, dem Wagen, eine Bezeichnung für ein Gefährt, und dem Adjektiv vage.
- Vage:
Akustisch mag vage tatsächlich eine schon fast erdrückende Ähnlichkeit mit wagen besitzen, doch durch ihre unterschiedlichen Worteigenschaften nehmen sie natürlich auch ganz andere Rollen ein. Wie wir sicherlich alle wissen, verwenden wir Adjektive, um eine Sache genauer zu beschreiben und somit mehr zu durchleuchten. Etwas veraltet, doch längst noch nicht aus der Mode gekommen definiert vage einen zweifelhaften Umstand, den es beispielsweise durch verblasste Erinnerungen oder lediglich Indizien noch näher zu durchleuchten gilt. Ist man sich also bei einer Sache ungewiss, kann man hier im Grunde stets von einem vagen Umstand sprechen.
Zusammengefasst sind also die Anwendungsmöglichkeiten klar definiert:
- wagen: Ein Verb in der Grundform, das einer Handlung ein gewisses Risiko verleiht
- Waage: Ein Messinstrument
- Wagen: Ein Fortbewegungsmittel
- vage: Ein Adjektiv, das eine Sache in ein unschlüssiges und ungewisses Licht stellt
Recht bedeutet im Grundsatz soviel wie Gesetz – Man kann aber auch recht haben, habe ich Recht? Ich habe aber auch ein Recht darauf, zu erfahren wie man es jetzt schreibt! Allerdings können solche Worterklärungen auch recht schwierig sein.
-
Das Recht
Das Recht ist mit anderen Worten das Gesetz und ein Nomen, daher schreibt man es groß. Es ist ein oft gebrauchtes Synonym und somit ein wichtiges Wort, wenn man etwas zu dieser Thematik schreiben möchte.- Beispiel: Laut dem Recht ist Diebstahl verboten!
-
Recht/recht haben Wenn man Recht hat, dann liegt man mit seiner Aussage oder Ähnlichem richtig! Nur schreibt man es groß oder klein? Prinzipiell ist laut dem Duden beides erlaubt, man kann es sowohl groß als auch klein schreiben, wie man es lieber hat – beziehungsweise was man eben gewöhnt ist. Dabei gibt es allerdings eine Ausnahme, welche mit zwei bestimmen Verben zusammenhängt.
Steht das Wort recht in Verbindung mit sein oder werden, so muss es zwangsweise klein geschrieben werden.- Beispiele: Ich habe doch gesagt, dass ich Recht habe! / Ich habe doch gesagt, dass ich recht habe!
- Es wird schon recht sein, wenn wir das so machen.
- Ist das so recht?
-
recht
Das Wort recht als Adjektiv ist recht einfach zu erklären. Da es ein Adjektiv ist, schreibt man es klein. „Recht“ bedeutet in diesem Fall ziemlich oder besonders.- Beispiel: Es sind recht viele Menschen anwesend.
Nun seid ihr immer im Recht, wenn ihr gefragt werdet, wie man es schreibt, sowas passiert recht häufig!
Viele zermartern sich beim Schreiben das Gehirn, ob das folgende Wort, welches man schreiben möchte, auseinander- oder zusammengeschrieben wird. Da gibt es drei Regeln, mit denen man dies bestimmen kann. Bei Wörtern, die benachbart sind und sich aufeinander beziehen, muss man entscheiden, ob sie eine Wortgruppe oder eine Zusammensetzung bilden.
-
1. Wortgruppen
Die Wortgruppen schreibt man immer getrennt, da sie keine feste Sinneinheit bildena) fast alle Verbindungen (Verb + Verb)- Michael muss schreiben üben.
Moni muss tanzen üben.
Jedoch gibt es drei Ausnahmen: Verbindungen mit „lassen“ und „bleiben“ und das Wort „kennenlernen“ können sowohl getrennt, als auch zusammen geschrieben werden (hängen lassen / hängenlassen; kennen lernen / kennenlernen)b) Verbindungen mit sein: Diese Verbindungen werden generell auseinander geschrieben
- fertig sein, übrig sein, zufrieden sein
- Michael muss schreiben üben.
-
2. Zusammensetzungen
Zusammensetzungen schreibt man immer zusammen, weil sie eine neue Sinneinheit bilden- Der Arzt riet ihr kürzerzutreten.
Theresa kann sich über die Situation nur kranklachen.
a) Die meisten Zusammensetzungen sind trennbar, aber im Infinitiv, Partizip I und Partizip II werden sie zusammengeschrieben
- Er ist die Straße entlanggegangen.
Er geht die Straße entlang.
b) Manche Zusammensetzungen von Verben mit Nomen, Adjektiven, Präpositionen oder Adverbien sind fest miteinander verbunden, auch in anderen Formen (Infinitiv, Partizip I & II)
-
So ist es richtig: Der Lehrer maßregelt den Schüler.
So ist es falsch: Der Lehrer regelt den Schüler maß.
- Der Arzt riet ihr kürzerzutreten.
-
3. Einheiten sowohl als Wortgruppe, als auch als Zusammensetzung
Bei dieser Art von Einheiten muss man mit der Betonungsprobe prüfen, ob sie auseinander- oder zusammengeschrieben werden.- frei sprechen -> beide Teile werden gleich betont, also sind die Wörter eine Wortgruppe, Bsp.: Beim Referat konnte er nicht frei sprechen.
- freisprechen -> Hauptakzent auf dem 1. Bestandteil, also eine Zusammensetzung, Bsp.: Der Richter musste ihn freisprechen.
III. Nachwort und Danksagung: Uli, der Fehlerteufel, der das Haupt dieses Artikels ziert, ist eine Figur von Ellis Kaut.
Ein Dank gebührt sämtlichen Mitgliedern des Fanfiction-Komitees, die im Zeitraum des ersten Quartals 2012 an der Mitwirkung dieses Artikels beigetragen haben. Auf ewig vermerkt sein sollen insbesondere die Helfer Clio, Snake, Eryn, Cyndaquil, Noxa, McNuke, Majiata, bec, Akatsuki und Nykro.
Weiterhin gilt ein besonderer Dank im Voraus an alle Mitglieder dieser Community, die mit ihren Fragen und Anregungen zu diesem Artikel postiv beitragen werden.