Ich habe hier in letzter Zeit ja sehr wenig geschrieben – doch da scheine ich ja nicht allein zu sein.
Viele User hier, die auch gute Spieler sind und häufig auf Turnieren anzutreffen sind also auch Ahnung haben, scheinen den „virtuellen Bleistift“ ja schon längst weggelegt zu haben. Ich hoffe dennoch, dass eben diese Personen sich meinen Worten hier einmal annehmen werden. Den eben diesen gelten sie.
Ich denke vorweg sollte ich sagen, dass mein Plan eigentlich war jetzt mit dem TCG aufzuhören. Ich hatte nun 4 Nationals gespielt und so langsam dachte ich mir ist es Zeit aufzuhören. Es war auch nicht mehr dasselbe wie früher. Mir wurde langsam klar, dass ich allmählich den Spaß verlieren würde bzw. ihn schon verloren hatte gewissermaßen. Zunächst dann ein paar Dinge von mir aus der letzten Zeit.
Die DM habe ich für mich halbwegs zufrieden stellend beenden können und ich bin mit einem weinenden und einem lächelnden Auge aus diesem Tag gegangen. Das lächelnde aus folgenden Gründen: Ich habe nicht schlecht angeschnitten , aber etwas was mir noch viel wichtiger war, war die Tatsache , dass ich viele neue Leute getroffen habe , die ich nur anhand dieser kurzen Zeit sehr in mein Herz geschlossen habe. Und ich habe auch Leute wieder getroffen, die ich sehr lange nicht im RL gesehen habe und wo ich sehr froh war diese endlich mal wieder zu treffen.
Doch ich besaß auch ein weinendes Auge. Und dieses weinte darüber, dass ich diese neuen Bekanntschaften und die alten guten Freunde niemals wieder sehen werde.Ich hatte den Entschluss bereits gefasst, dass ich meine Karten für's Spielen nie wieder anrühren will.Ich hatte dort besonders Schwierigkeiten mich von einem langjährigen sehr treuen und guten freund zu trennen, Dario G. ist sein Name. Ich habe ihn über das Board kennengelernt und nur auf Turnieren wie der DM und dem ECC gesehen, aber ich hatte regen Kontakt. Ich war traurig darüber ihn nie wieder zu sehen. Und auch über die Personen, die ich an diesem Tag kennengelernt hatte Philipp L.und Niklas L. seien hier hervorzuheben. Das waren die noch schönen Seiten des TCG. Tja und da war dann noch etwas. Eine Person die ich wohl auch nicht wieder sehen würde. Ich rede von Andreas P.
Ich habe schon sehr lange zu ihm Kontakt und habe ihn sehr oft auf lokalen Turnieren gesehen. Wir sind schon so etwas wie Freunde geworden. Er hatte aber auch beschlossen nicht mehr weiter zu spielen. Da war es umso cooler, dass er mein Gegner im Spiel um Platz 3 sein durfte. Es war das schönste Turnierspiel, was ich diese Saison gespielt habe, wenn ich es mal so sagen soll. Und dieses eine Spiel wird in diesem Artikel auch noch eine sehr große Rolle spielen, da es sich sehr von eigentlich allen bisher von mir gespielten Spielen unterscheidet.
Ich möchte noch einmal darauf zurückkommen, dass ich ja eigentlich aufhören wollte. Viele Spieler die mir nahe standen, aber besonders Dario G. ist hier hervorzuheben, haben versucht mich davon abzubringen. Oft hörte ich Dinge wie: „ Das Meta wird jetzt besser“ oder „ Die Spiele werden jetzt wieder abwechslungsreicher“ . Diese, ja schon bald Floskeln, sind aber auch immer wieder im Gegenteil zu hören. Da schimpft ein Spieler darüber, dass das Spiel ja so langweilig sei und überhaupt keinen Spaß mehr mache aufgrund des Metagames. Und die Spiele seien angeblich alle nicht mehr spannend und spaßig. Tja diesen Sätzen stehe ich total feindlich gegenüber. Ich denke das Spaß haben am Spiel hat nicht wirklich etwas mit dem Metagame zu tun.
Damit – nach einer längeren Einleitung - wären wir auch schon beim ersten Punkt, auf den ich in diesem Artikel hinweisen möchte. Und zwar handelt der vom Spaß am Spiel.
Zunächst einmal hat mir das spielen in letzter Zeit wenig Spaß gemacht. Es war einfach nicht wirklich spaßig oder abwechslungsreich, aber das können wir ändern. Ich hatte diese Saison wirklich Spiele wo es nämlich anders war. Ich hatte verdammt viel Spaß und die Spiele waren auch interessant. Aber das lag daran, dass mein Gegner und ich sie dazu gemacht haben. Ich hatte einmal in der Liga ein Match, woran ich mich heute noch gern zurückerinnere. Es war ein Spiel gegen – und wie hätte es nun anders kommen sollen – gegen Andreas P. . Er spielte damals Tyram und ich Eel. Wir hatten uns mal etwas großes vorgenommen und zwar wollten wir ein best of 7 spielen. Klingt nach einer komischen Idee für die Liga – war es auch – aber eben genau das, hat das Spiel besonders gemacht. Und zwar waren die Spiele nicht besonders spannend meine ich mich zu entsinnen, aber wir haben sie dazu gemacht. Und zwar haben wir nicht geflucht über evtl. verpasste Topdecks , sondern es locker gesehen. Und dann am Ende da fehlte für mich nur noch ein Sieg zum endgültigen Sieg, aber dann hat Andi einfach mal 3 Spiele so in Folge gewonnen. Tja aber wir fanden das einfach lustig. Wir haben darüber gewitzelt – und auch über Misplays, Unluck, etc. Man muss das ganze einfach locker und vielleicht auch ein wenig sarkastisch dann sehen bzw. darstellen. Dann macht das ganze gleich viel mehr Spaß.
Nun werden einige sagen, dass dies ja auch nur ein Liga Spiel war. Sie haben recht. Auf der DM hätten wir das nicht so leicht hingenommen, das stimmt.Aber ich habe eben aus diesem Spiel etwas gelernt. Und zwar, dass man das ganze nicht zu verbissen sehen sollte. Natürlich will man auch gewinnen und Unluck ist immer ärgerlich, aber wenn man es locker betrachtet dann hilft das schon ungemein. Außerdem ist es auch so, dass man sich dann weniger Druck für die nächsten Spiele aufbaut, da spreche ich auch aus Erfahrung.
Dann möchte ich auch an dieser Stelle noch einmal das besagte Spiel um Platz 3 aufgreifen. Natürlich wollten wir das beide irgendwo gewinnen. Das ist klar und , obwohl es eigentlich total unwichtig ist, hatten wir beide auch ein Stück Ernsthaftigkeit. Aber was dieses Spiel grundlegend von allen anderen unterschieden hat war folgende Tatsache: Wir beide waren locker. Wir haben nichts zurücknehmen lassen, und wir haben uns auch konzentriert, aber wir habe nauch mal das ein oder andere Wort gesprochen und wir haben das locker gesehen, wir haben genau das umgesetzt was dieses b-0-7 uns gelehrt hatte. Und ich würde mich freuen , wenn eben dies auch von anderen Spielern mal so gesehen würde.
Ich habe mit Andi in den letzten Tagen viel gesprochen, ich wollte ihn auch dazu bewegen weiterzuspielen. Doch auch eines seiner Argumente war eben, dass alle das so verbissen sehen, und dass eben deshalb auch das Spiel keinen Spaß mehr machen würde. Da musste ich ihm 100 % Recht geben. Ich denke nicht das Metagame bzw. das Spiel an sich hat den Spaß uns genommen, sondern in einem gewissen Maß nehmen wir dem Spiel den Spaß. Ich will nicht bestreiten, dass es vielleicht nicht das beste Metagame ist, aber ich will sagen, dass wir das Beste daraus machen sollten. Vielleicht als letzten Denkanstoß nochmal, denkt mal an eure ersten spiele als Noobs, mir für meinen Teil haben sie am meisten Spaß gemacht, weil man da eben noch genauso war, wie ich es beschrieben hatte. Das noch so als letzten Denkanstoß.Passt vielleicht nicht 100% dazu, aber denkt mal drüber nach.
Ich möchte nun zum nächsten Punkt kommen und der hat etwas mit den Teams und dem Respekt gegenüber dem Gegner zu tun. Viele Spieler sind ja einem Team zugehörig. Ich finde die Grundidee gar nicht wirklich schlecht, aber ich würde mir wünschen, dass man auch in einem Team dennoch respektvoll und freundlich mit anderen Spielern umgeht und auch denen hilft und freundlich zu denen ist und auch Freunde über das Team hinaus finden kann. Und dass wir die Chance haben vielleicht alle als Spieler ein „Großes Team“ werden können. Und eben da bin ich beim nächsten Punkt. Ich selbst habe damit vor einem Jahr Erfahrungen gemacht, als ich bei der Dm einen 4. Platz belegte. Viele haben gesagt, dass ich das nur durch Glück bekommen hätte und dass ich eigentlich voll schlecht wäre. Ich will gar nicht bestreiten, dass ich damals nicht der beste Spieler war, aber mir würde es nicht einfallen jemanden wegen eines Erfolges den er hat zu Verachten. Er hat es ja nun mal so weit geschafft und ich finde es ist nur fair und auch eine frage des Respekts diesem Menschen dann trotzdem seinen Erfolg zu gönnen oder wenigstens ihn nicht dafür auch noch runter zu machen. Daran wäre mir sehr gelegen, weil ich das damals schon eigentlich ziemlich schade fand.
So lange habe ich nun geschrieben, aber das sind meine Anliegen, die ich eben in der letzten Zeit vielfach bemerkt habe, diese Missstände, so würde ich mir wünschen, würde ich gerne in der nächsten Saison, zumindest ansatzweise gern behoben sehen. Mir ist durchaus klar, dass einigen dieser Artikel durchaus gegen den Strich gehen wird. Aber das sind die Dinge, die meiner Meinung nach einmal zur Sprache gebracht werden sollten. Ich freue mich, dass ihr diesen Artikel komplett gelesen habt und würde mir wünschen , dass ihr euch das mal durch den Kopf gehen lasst, bzw. auch gerne einen Kommentar dazu schreibt. Ich würde darüber auch gerne einmal is Gespräch kommen.
So möchte ich nun gegen Ende einmal sagen, dass ich die Hoffnung auf eine schöne Saison 2012/2013 habe und dass vielleicht einige sich diesen Artikel dafür zu Herzen nehmen und wir Respekt und ein wenig Lockerheit pflegen und den Spaß ein bisschen wieder zurückholen.
MFG
Philip