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Der Thread von Akira hat mich hierdrauf gebracht. Auf das Thema mit den anderen Ländern und fremden Kulturen.
Generell ist es oft ja doch so, dass viele Fanfictions, aber auch Originale, nicht in Deutschland, sondern in anderen Ländern oder gar gänzlich anderen Welten angesiedelt sind. Immerhin sind - für viele Autoren und auch viele Leser - die Geschichten eine Möglichkeit für etwas Abwechselung. Raus aus dem tristen Alltag und rein ins "Wunderland", wenn man so will. Immerhin liegen Fernweh und Abenteuerlust beim Menschen immer stark in seinem Herzen verankert.
Allerdings stelle ich selbst beim Fanfiction-Lesen immer wieder fest, dass viele Fanfictions, auch wenn sie vermeintlich in Japan oder den USA oder gar in einer anderen Welt spielen, eigentlich doch sehr deutsch sind. Zwar haben die Charaktere keine deutschen Namen, aber das ist oftmals das fremdländischte, was man an ihnen finden kann, da sie sich voll und ganz wie Deutsche verhalten und auch ihre Umgebung im allgemeinen sehr deutsch (oder schweizerisch oder "österreichisch") ist. Das geht teilweise so weit, dass japanische Kinder Gymnasien besuchen und Sonntags in die Kirche gehen... Obwohl es in Japan keine Gymnasien gibt und die meisten Japaner dem Shito- und buddhistischem Glauben angehören.
Von dem im anderen Thread angesprochenen Thema der Sexualität ganz zu schweigen...
Und das gilt so auch für andere Welten. Auch hier haben oftmals die Charaktere die Neigung, auch wenn sie in einer mittelalterlichen, morgenländisch geprägten Welt leben, sich eigentlich wie moderne, deutsche Teenager zu verhalten.
Dies gilt nicht zuletzt auch für die Pokéwelt, würde ich behaupten. Denn auch wenn diese eigentlich, jedenfalls in Kanto, Johto, Hoenn und Sinnoh, ein gemildertes Abbild der japanischen Gesellschaft ist, kommt auch hier oft in Fanfictions das deutsche Denken hoch.
Generell habe ich zudem oftmals das Gefühl, dass auch Autoren, die sich dessen bewusst sind, das Japan, Korea und China ein wenig anders sind als Deutschland, oftmals kein Verständnis haben, dass auch Briten, Italiener, Franzosen oder US Amerikaner teilweise andere Denkweisen haben als wir. Manche Dinge, die für den Deutschen sehr normal sind, sorgen in Amerika teilweise für aufsehen oder gar für eine Strafanzeige - und das nicht nur, weil es in den USA die seltsamsten Gesetze zu allen möglichen Thematiken gibt.
Und dann ist da natürlich auch noch diese andere Sache. Sie ist nicht unbedingt deutsch und auch nicht unbedingt modern... Doch durch diverse epische Fantasy-Streifen geprägt, stellt man sich gerne die Heldentruppe vor, wie sie wunderbar sauber Monatelang durch die Wildnis rennt, da Dreck an ihnen nicht haften bleibt.
Auch Krieg und blutige Morde, teilweise die Not selbst töten zu müssen, tangieren oftmals junge Helden nur peripher.
Daher die Frage: Findet ihr dieses "eindeutschen" fremder Kulturen gut oder schlecht? Oder steht ihr dem ganzen vielleicht einfach neutral gegenüber, da es sich nicht vermeiden lässt?
Wie steht ihr dazu, wenn diverse Sachverhalte, wie das von mir genannte Beispiel mit Gymnasien in Japan, einfach nicht recherchiert wurden?
In wie weit setzt ihr euch mit einer Kultur, über die ihr schreibt, auseinander? Was tut ihr, um zu versuchen, die andere Kultur besser zu verstehen und auch besser darstellen zu können?
Wie wichtig ist es für euch, das andere Kulturen vernünftig dargestellt werden?
Und nicht zuletzt: Ob nun Fantay oder Historie, viele Geschichten spielen in anderen Zeiten oder Welten, die an anderen Zeiten angelehnt sind.
In wie weit ist es wichtig diese Zeiten zu recherchieren - vor allem auch was das Gedankengut der Menschen angeht? Welche Fehler fallen euch dabei besonders auf?