[...] finde es aber fast genauso dumm zu behaupten, der Trauernde sei deshalb irrational, weil er doch Anderes auf der Welt auch betrauern müsste. Denn erstens müssen diese noch so dummen Menschen gar nichts, sondern können trauern, wie sie wollen, und zweitens funktionieren Gefühle sowieso nicht auf diese Weise. Mit der gleichen Begründung könnte man kritisieren, dass ich mich freue, wenn der FCB Meister wird, weil ich mich ja auch freuen könnte, dass Santos oder wer auch immer in Brasilien Meister wird, denn weder mit dem einen noch mit dem anderen habe ich außerhalb der persönlichen Emotion etwas zu tun.
Du hast den Punkt nicht verstanden. Es geht nicht darum, dass wir jemanden vorschreiben wollen worüber er trauert. Worum es geht ist, dass diese Personen behaupten zu trauern, tatsächlich aber nicht trauern (können) und weißt du warum das so ist? Weil sie nichts, absolut gar nichts über diese zwölf Menschen wissen. Weißt du wieso du dich darüber freuen kannst, wenn der FCB Meister wird? Weil du den FCB kennst. Du wirst dich aber niemals freuen können, wenn ein dir völlig unbekannter Club gewinnt.
Dass sie gerade um diese zwölf Menschen angeblich trauern ist kein Vorwurf, sondern ein Beweis dafür, dass das nicht stimmt. Weil sie über diese zwölf Menschen genau so wenig wissen, wie über die Menschen, die letzte Woche in Deutschland durch einen Verkehrsunfall umgekommen sind. Wenn sie mir Empathielosigkeit vorwerfen, weil ich nicht um diese zwölf trauere, dann darf ich ihnen Empathielosigkeit vorwerfen, weil sie nicht um die Verkehrstoten trauern. Quasi dieselbe Seite der Medaille.
PS: Niemand hat hier irgendjemanden als dumm bezeichnet. Weil das hier mit Dummheit nichts zu tun hat. Also vielleicht wieder sachlich werden und keine Aussagen in den Mund legen, um irgendwie zu dramatisieren. Ach ja, Gefühle sind für Gewöhnlich auch irrational.
Vielleicht sollten Linke einfach mal darüber nachdenken, sich dem islamistischen Terror ernsthaft zu widmen und nicht stets zu bagatellisieren, wenn von dieser Seite etwas geschieht, aus einer gewissen Angst vor rechter Meinungsmacher heraus.
Davon abgesehen dass ich kein Linker bin ist das Effektivste gegen den islamistischen Terror diesem möglichst wenig öffentliche Aufmerksamkeit zu schenken. Das hat nichts mit bagatellisieren zu tun, nur: wenn jemand etwas tut, dann um ein Ziel zu erreichen. Willst du dass er damit aufhört, dann mache es ihm unmöglich sein Ziel zu erreichen. Terror zielt nicht darauf ab irgendwelche zufälligen Personen zu töten, es geht um die Wirkung der Tat.