Die Assimilation von Licht und Dunkelheit

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    Light vs. Darkness by ZwordArts



    Denn an sich ist nichts weder gut noch böse; das Denken macht es erst dazu.


    William Shakespeare - Hamlet


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    [tab=Vorwort]Herzlich Willkommen zu einer weiteren Fanfiction von mir hier im BB. Dieses Mal versuche ich mich an dem Bereich „Mystery Dungeon“. Es werden demnach keine Menschen in dieser Fanfiction anzutreffen sein, dafür werdet ihr Bekanntschaft mit einigen ganz besonderen Pokémon machen.
    Ich hoffe, ihr habt etwas Freude an dieser Geschichte und das ihr vielleicht ab und an mal einen Kommentar hierlasst, wenn ihr Lust dazu habt.


    Und nun wünsche ich euch ganz viel Spaß beim Lesen.
    [tab=Idee / Inspiration]
    Die Idee eine Geschichte im Bereich Mystery Dungeon zu schreiben kam mir, wenig überraschend, während ich ein weiteres Mal Team Himmel gespielt habe. Ich habe wirklich große Freude an diesem Spiel und lasse mich von der Story jedes Mal wieder mitreißen. Während ich spielte, lief im Hintergrund im Fernsehen das Lied „Bilder im Kopf“ von Sido. Das brachte mich irgendwie auf die Idee, eine Geschichte zu verfassen, die einige Jahre nach den Geschehnissen innerhalb des Spieles stattfindet. Schließlich lernt man während des Spieles so viele tolle Charaktere kennen, dass man sie einfach nicht missen möchte und sich mir oft die Fragen stellte, wie es wohl mit diesen weiter ging.
    Allerdings wollte ich nun einmal eine völlig neue Sichtweise aufgreifen. Anstatt aus der Sicht der Protagonisten aus Team Himmel zu schreiben oder aber möglicherweise eines gerade erst rekrutierten Retterteams möchte ich eine Geschichte aus der Sicht einiger krimineller Pokémon erzählen, die so ihre ganz eigenen Methoden haben, wie uns ja auch schon die guten Teams Totenkopf oder Übel gezeigt haben. Ob sich meine Protagonisten dabei ebenfalls manchmal etwas ungeschickt anstellen werden, wird sich noch zeigen.
    Außerdem wollte ich der Welt ein paar neue Gegebenheiten aufzwängen, auf die ich in den folgenden Tabs noch näher eingehen werde.


    Einige von euch werden sich nun fragen, warum ich eine weitere Geschichte veröffentliche, obwohl ich vor Kurzem erst einige in den inaktiven Bereich habe verschieben lassen. Dazu möchte ich sagen, dass diese hier etwas anders ist, als meine bisherigen Werke. Diese hier hat für mich tatsächlich keine tiefere Bedeutung, als mir bloßen Spaß beim Schreiben und etwas Abwechslung zu geben. Ich habe bemerkt, dass ich keine zwei sehr gut durchdachten Geschichten nebeneinander schreiben kann, somit fokussiere ich mich momentan vollkommen auf mein Hauptwerk „Element Engagement“. Da ich dort wirklich jeden Satz überdenke dauert es dementsprechend auch immer lange, bis ich ein neues Kapitel veröffentliche. Bei diesem Werk möchte ich es anders machen. Ich werde wirklich ziemlich kurze Kapitel (wirklich, wirklich kurze) schreiben und habe nur einen sehr groben Plan, wie die Geschichte verlaufen soll und keine wirkliche tiefgehende Botschaft, die ich hiermit übermitteln möchte. Tatsächlich soll nur der Spaß am Schreiben (und hoffentlich auch am Lesen) im Fokus liegen. Ich bin gespannt, ob mir dieses Vorhaben gelingt.
    [tab=Fakten]
    [subtab=Pokémon]
    Willkommen in der wunderbaren Welt der Pokémon. Und zwar nur der Pokémon. Nach Menschen suchst du hier vergeblich. Stattdessen wird es dich vielleicht überraschen, wie intelligent und hochentwickelt einige der Kreaturen erscheinen, denen du begegnen wirst. Geradezu menschlich, könnte man meinen. So sind die Pokémon durchaus in der Lage, menschliche Erfindungen wie z.B. Truhen, Leitern oder Treppen zu nutzen und zu bauen. Ihre Architektur steht denen der Menschen tatsächlich nur in wenigen Dingen nach. Dennoch sind sie in vielen Punkten immer noch Pokémon. Spielereien wie Computer, Handys oder Fernseher gibt es demnach nicht, wohl aber besitzen die Pokémon eine eigene gemeinsame Sprache und Schrift, die sie mit Hilfe von Tinte und anderen Hilfsmittel auch durchaus auf Papier festhalten können. Dabei bedienen sie sich sowohl Büchern, häufiger aber Schriftrollen. Die Pokémon erzählen sich Mythen und Legenden und einige hängen gar einem Glauben an.
    Obwohl man sicher auch gerne mal eine Sinelbeere verschlingt, essen Fleischfresser in der Pokémonwelt auch Fleisch, was sie demnach zum Jagen zwingt. Innerhalb einer Stadt haben die Bewohner und auch Besucher voreinander jedoch nichts zu befürchten und selbst das schwächste Voltilamm kann sich ohne Zögern neben dem freundlichen Arkani von nebenan niederlegen. In der Wildnis verhält es sich jedoch anders, wobei sich natürlich auch hier nicht nur auf die bloßen Instinkte verlassen wird. Kennen sich Arkani und Voltilamm genauer und mögen sich, wird ersteres auch ohne den Schutz einer Stadt wohl kaum einen Angriff auf das kleine Schaf starten.
    Viele Pokémon haben das wilde Leben aufgegeben und leben stattdessen dauerhaft in kleinen Gemeinden und Städten. Dort hat jeder seine Aufgabe, die es zu erledigen gibt. Geschäfte wollen geführt, zukünftige Rettungsteams trainiert werden. Demnach gibt es selbstverständlich auch eine Währung, die als Pokédollar bezeichnet wird und mit der es dem glücklichen Besitzer möglich ist, viele nützliche Dinge zu erstehen. Geld lässt sich auf vielfältige Art und Weise verdienen.
    Außerdem tragen einige Pokémon einige wenige Kleidungsstücke, die meist etwas über sie selbst aussagen sollen. So tragen zum Beispiel viele Rettungsteams farbige Schale oder Bänder und einen Rettungsorden, um sich als solches auszuweisen und das Gefühl von Zusammengehörigkeit untereinander zu steigen. Einige Pokémon tragen verschiedene Kleidungsstücke jedoch auch als Zeichen ihrer gehobenen Position.
    Die Lebenserwartung der Pokémon ist in der Regel recht hoch. Die meisten können ungefähr etwas über 80 Jahre alt werden, einige wenige um einiges älter.
    [subtab=Erzählsperspektive]
    Die Erzählperspektive der Geschichte wird häufig wechseln, sodass die Welt der Pokémon ganz individuell aus verschiedenen Sichten beschrieben werden wird. Die meiste Zeit werde ich die Geschehnisse jedoch durch die Augen der beiden Protagonisten betrachten und versuchen meinen Schreibstil einen Stück weit an die unterschiedlichen Charaktere anzupassen. Sollte dieser Wechsel der Perspektive manchmal für anfängliche Verwirrung sorgen, bitte ich dies zu entschuldigen.
    [subtab=Attacken Level EP]
    All diese Dinge gibt es in der typischen Form in meiner Geschichte nicht. Selbstverständlich gewinnt ein Pokémon an Erfahrungen allerdings nicht, indem es wilkürlich irgendwelche Gegener besiegt und somit eine Anzahl von Erfahrungspunkten bekommt. Vielmehr macht Übung (und sicher auch ein gewisses Talent) den Meister. Auf diese Art können auch Attacken erlernt werden. Nicht alle werden innerhalb der Geschichte immer beim Leben genannt werden. Ihr werdet hier wohl kaum auf ein Pokémon treffen, dass seinem Gegner entgegenruft, welche Attacke es gleich anwenden wird. Die besonderen Fähigkeiten müssen außerdem nicht immer mit Attacken einhergehen. So kann ein Wasserpokémon z.B. auch Wasser spuken, ohne einen wirklichen Angriff ausführen zu wollen.
    [subtab=Titel]
    Der Titel entstand, wie vieles an dieser FF, recht zufällig. Ich wollte Licht und Dunkel miteinander in Einklang bringen und dachte somit zunächst an so etwas wie Zwielicht und ein Paradox wie „Dunkles Feuer“. Das wollte mir aber alles nicht wirklich zusagen. Also wollte ich von einer Verschmelzung von Licht und Dunkelheit sprechen, nur das mir das Wort Verschmelzung nicht gefiel. Da es bereits einen Blog gibt, der den Titel „Die Integration von Licht und Dunkelheit“ trägt und ich diesen Titel nicht klauen wollte, entschied ich mich für das etwas hoch gegriffen klingende Wort „Assimilation“. Allerdings ist es durchaus gewollt, dass es etwas zu sachlich und somit eher ungewöhnlich für eine FF klingt.
    [tab=Handlung]
    Fast 25 Jahre sind vergangen, seid die Welt der Pokémon vor dem drohenden Untergang durch den Stillstand der Zeit bewahrt wurde. Die größte darauf folgende Katastrophe war ein ausbrechender Krieg zwischen den gutherzigen strahlenden Königen und den hasserfüllten dunklen Fürsten. Nachdem sich beide Parteien jedoch auf einen unsicheren Frieden einigten, liegen die Probleme in der Regel bei dem Einzelnen selbst. Somit sind Rettungsteams weiterhin gefragt wie nie.
    Um auf dieser Welle des Erfolgs mitschwimmen zu können, geben sich viele Kriminelle als ebensolche aus. So will auch das junge Ignivor Icio stärker werden und sich zu einem gefürchteten Banditen mausern. Um seine Chancen zu erhöhen meldet er sich als Rekrut in einer dunklen Gilde und beginnt dort zusammen mit dem ihm zugewiesenen Anorith Mafir sein hartes Training. Doch bald schon verliert er die Geduld und heckt einen teuflischen Plan aus, um seine erfolgreiche Verbrecherlaufbahn zu beschleunigen…
    [tab=Kapitel]
    Prolog: Der Eindringling
    Kapitel 1: Totale Finsternis
    Kapitel 2: Käferlicht und Zettelwirtschaft
    Kapitel 3: Die Konkurrenz stellt sich vor
    [tab=Trivia]
    [subtab=Kapitel 1]
    -Volbeats rotes Leuchten: Obwohl Volbeat laut Pokédex & Co. gelbes Licht erzeugen, dachte ich hierbei an die Darstellung der Käferpokémon in PMD2, wenn man den Nebelsee erreicht. In der Ferne leuchten die Volbeat dort rot, grün oder blau.
    [subtab=Namen]
    -Icio: Setzt sich aus den lateinischen Begriffen für Feuer (Ignis) und Macht (Dicio) zusammen.
    -Mafir: Setzt sich aus den lateinischen Begriffen für Wasser (Mare) und Schwäche (Infirmitas) zusammen.
    -Haralet: Entstand aus einem (zerstückelten xD) Anagramm des Namens "Elisabeth Bathory", die besser als die "Blutgräfin" bekannt war/ist. Es handelte sich dabei um eine ungarische Gräfin, die im Jahre 1611 als Serienmörderin verurteilt wurde.
    -Ficzko: War der Spitzname des Hausmeisters eben jener Blutgräfin, nach der Haralet benannt wurde.
    -Calreu: Eine Kombination des hebräischen Namens Cal (Bedeutung: Ergebenheit oder Hingabe) und dem lateinischen Wort "reus" (schuldig).
    -Chelser: Abgewandelt aus dem lateinischen Begriff für Schnappschildkröte (Chelydra serpentina).
    -Vex: Nach dem lateinischen Wort "Vexatio" (Erschütterung).
    -Impina: Nach dem lateinischen Wort "Impius" (Gewissenlos).
    [tab=Benachrichtigungliste]
    Wenn du benachrichtigt werden willst, sobald ein neues Kapitel online gestellt wird, schreibe einfach eine kurze PN/GB oder vermerke es in einem Kommentar.
    [tab=Copyright]
    Es handelt sich hierbei um eine reine Fangeschichte. Die Rechte an Pokémon Mystery Dungeon liegen bei Chunsoft.
    Die Idee der Geschichte (als auch die Geschichte an sich, natürlich) stammen von mir. Sie ohne meine Erlaubnis zu kopieren und/oder an anderer Stelle zu veröffentlichen stellt eine Verletzung des Urheberrechtsgesetzes dar.[/tabmenu]



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    [tab=Die Welt]
    In der Welt, die ihr gleich betretet werdet, gibt es eine Menge intelligenter Geschöpfe. Im Laufe der Zeit haben einige von ihnen Teams und Organisationen gegründet. Auch eine hierarchische Struktur gewinnt zusehends an Bedeutung. Hier werdet ihr somit etwas mehr um den Schauplatz der Geschichte und seine Bewohner erfahren.
    [tab=Teams]
    [subtab=Erkundungsteams]
    Sie bestehen aus Pokémon, die sich zusammen geschlossen haben um Abenteuer zu erleben und neue Entdeckungen zu machen. Zusammen erhoffen sie sich, selbst gefährliche Orte nach sagenumwobenen Schätzen durchsuchen zu können. Ab und an nehmen sie auch Rettungsmissionen an, um sich etwas Geld dazu zu verdienen. In der Regel handeln sie jedoch ohne besondere Aufträge und auf eigene Faust.
    [subtab=Rettungsteams]
    Rettungsteams sind Gruppen von Pokémon, auf die niemand mehr verzichten möchte. Sie begeben sich an gefährliche Orte und erfüllen gegen ein gewisses Honorar die verschiedensten Aufträge. So retten sie verirrte oder verletzte Pokémon, finden Items, fangen und besiegen Verbrecher und führen Eskortmissionen durch. Für viele Pokémon ist es ein Traum, einem solchen Team anzugehören und anderen zu helfen, aber auch viel Ruhm und Reichtum erwerben zu können.
    [subtab=Gilden]
    Da es alles andere als einfach ist, ein erfolgreiches Rettungsteam zu werden und dies viele Gefahren birgt, suchen die meisten angehenden Retter zunächst die Hilfe einer Gilde. Auch Erkundungsteams unterziehen sich dort gerne einem Training, bleiben meist jedoch bei Weitem nicht so lange bei der Gilde wie Rettungsteams. Dort werden sie trainiert, erfahren einige Tipps und haben außerdem nicht das Problem, sich in einem Paragraphendschungel zu verlieren. Viele Gesetze müssen beachtet werden, gründet man ein Rettungsteam auf eigene Faust. Ist man Mitglied in einer Gilde, wird dies von dem Gildenmeister übernommen.
    Die Mitglieder einer Gilde erhalten nur selten persönlich Rettungsaufträge. Stattdessen bedienen sie sich an der Maße an Aufträgen, die täglich an die Gilden im Allgemeinen gesendet werden. Dabei dürfen sie nicht jeden Job sofort annehmen, sondern nur solche, deren Schwierigkeitsgrad sie zu händeln in der Lage sie sind. Einzuschätzen wie weit die Mitglieder sind ist Aufgabe des Gildenmeisters bzw. den von ihn dafür ausgewählten Mitgliedern. Häufig übergibt ein Gildenmeister Aufgaben wie die Einschätzung von Fähigkeiten an seine rechte Hand weiter.
    Gilden hegen untereinander eine gewisse, gesunde Konkurrenz. Ihr oberstes Ziel ist es dennoch stets, den Pokémon in Not zu helfen und ihren eigenen guten Ruf zu bewahren, weshalb Verfehlungen der Mitglieder auch harte Strafen nach sich ziehen können.
    [subtab=Falsche Teams]
    Umgangssprachlich auch als Dunkle Teams bezeichnet, handelt es sich bei diesen Gruppierungen um solche, die sich zwar auf den ersten Blick wie ein Rettungsteam verhalten, jedoch andere Pläne verfolgen. Häufig handelt es sich hierbei um Zusammenschlüsse einiger Kleinkrimineller oder sehr egoistischer und gieriger Pokémon. Das Erledigen von Rettungsmissionen geschieht bei ihnen aus rein habgierigen Gründen. Nicht selten rauben sie einen Auftraggeber, den sie eigentlich retten sollten, nachdem sie ihn angetroffen haben aus oder verlangen eine größere Summe als abgemacht von ihm. Selbstverständlich ist nicht jedes Team gleich radikal in seiner Vorgehensweise. Einige sehen in Rettungseinsätzen auch einfach eine Weg um schnelles Geld zu verdienen und erledigen ihre Aufgaben in Notsituationen jedoch wenig pflichtbewusst, während die Belohnung für gefeierte Rettungsteams meist eine Nebensache darstellt und die vollste Zufriedenheit des Auftraggebers ihr eigentliches Ziel darstellt.
    Dennoch, die hinterhältigsten falschen Teams nutzen ihren Ruf als Rettungsteams, um Schaden anzurichten und sich selbst zu bereichern.
    [subtab=Verbrecherorganisationen]
    Umgangssprachlich auch als Dunkle Gilden bezeichnet.
    Sie sind das Gegenstück zu den eigentlichen Gilden und bezeichnen sich dennoch gerne auch selbst als solche. Meist beherbergen sie mehrere Falsche Teams, denen sie helfen stärker zu werden und ihnen einen gewissen Schutz vor der Justiz bieten, dafür aber einen Großteil der Beute den diese ergattern können verlangen. Zwar wird auch bei normalen Gilden ein Obolus für die Teilnahme am Programm tätig, in diesem Fall ist es jedoch egal wie das nötige Geld beschafft wird. Bringt ein Team zu wenig ein, hat es mit grausamen Konsequenzen zu rechnen. Selbiges gilt, wenn der Standort einer solchen “dunklen“ Gilde verraten wird oder sich ein Team zu auffällig verhält.
    Nicht selten verfolgen die sehr intelligenten und starken Meister einer dunklen Gilde jedoch sehr viel höhere Ziele, als den bloßen Reichtum. Sie achten darauf, dass ihre Gilde nicht als Verbrecherorganisation enttarnt wird und nehmen daher nur sehr gut ausgewählte Pokémon in ihre Reihen auf. Über die eigentlichen Ziele des Gildenmeisters sind sich die Mitglieder in der Regel nicht im Klaren.
    [tab=Die herrschende Klasse]
    [subtab=Die strahlenden Könige]
    Da die Existenz von Rettungsteams zunehmend an Wichtigkeit gewann und die Gesellschaft auch vor erfolgreichen Erkundern großen Respekt entwickelte, war es nur eine Frage der Zeit, bis sich eine gewisse natürliche Hierarchie unter den Pokémon abzeichnete. Derzeit gibt es genau fünf Individuen, die sich durch Respekt, Können und Güte einen Platz an der Spitze erkämpft haben. Diese fünf stärksten Pokémon werden als die strahlenden Könige bezeichnet.
    Sie leben in großen Residenzen und haben häufig viele Anhänger, die mit ihnen zusammen oder aber auch alleine Rettungsmissionen durchführen. In der Regel wird eine so große Stärke und überragendes Können, wie es die strahlenden Könige mit sich bringen, nicht benötigt. Jedoch werden sie bei großen Katastrophen immer wieder zur Hilfe gerufen. Ihre Stärke ist unumstritten und sie sind die Vorbilder eines ziemlich jeden Rettungsteams. Um sie dennoch vor zu vielen Angriffen zu schützen, gibt es kaum ein Pokémon das den Standort jeder Residenz der einzelnen Könige kennt. Vielmehr ist jeweils einer zuständig für ein bestimmtes, umfangreiches Gebiet. Innerhalb dieses Gebietes wissen die Bewohner, welche Art von Pokémon der ansässige König ist und wo er zu finden ist. Mit Touristen oder Durchreisenden wird darüber jedoch nicht gesprochen, sodass diese den ortansässigen Strahlenden wohl nicht einmal erkennen würden, wenn er ihnen über den Weg laufen würde.
    [subtab=Die dunklen Fürsten]
    Tatsächlich sind einige Kriminelle im Laufe der Jahre erstaunlich erfolgreich ihrem Handwerk nachgegangen und haben große Macht gewonnen. Die sechs stärksten unter ihnen bezeichnen sich selbst als die dunklen Fürsten und haben sich in eine Position erhoben, die denen der strahlenden Könige nicht unähnlich ist und sich sicher auch an diesen orientiert.
    An schwer auffindbaren und/oder zu erreichenden Orten herrschen sie über ihr Reich und genießen ihre Macht, wenn sie dann und wann Verbrechen verüben. Für die meisten von ihnen ist dies jedoch zu einem reinen Akt der Langeweile geworden, da sie aufgrund ihrer Reichtümer und zahlreicher ihnen dienender Pokémon keineswegs mehr auf kleine Raubzüge angewiesen sind. Auch darum fürchten viele, dass sie im Dunkeln möglicherweise andere Dinge als einfache Verbrechen und ein wenig Terror planen könnten.
    Nur wenige Pokémon außerhalb der Dienerschaften der dunklen Fürsten wissen jedoch überhaupt, um was für Arten von Pokémon es sich bei ihnen handelt. So wirken sie wie düstere Schatten, die unbemerkt auf die friedliche Welt hinab blicken und im Verborgenen ihre Pläne schmieden.
    [subtab=Verbindung]
    Die strahlenden Könige und dunklen Fürsten haben lange Zeit versucht, sich gegenseitig zu bekämpfen. Da ihre Kräfte weitestgehend ebenbürtig sind und die harten Kämpfe nichts als Verwüstung hervor riefen, einigten sie sich auf eine Art inoffiziellen Waffenstillstand, und gehen sich seitdem weitestgehend aus dem Weg ohne sich in die Angelegenheiten des anderen direkt einzumischen. Ein dunkler Fürst muss jedoch durchaus damit rechnen, auf einen strahlenden König zu treffen sollte er zu viel Chaos anstellen. Selbiges gilt andersherum, wenn die Guten sich zu tief in das Territorium der Bösen hinein wagen.
    Beide Parteien hindern jedoch weder mutige Rettungsteams, noch rachsüchtige Kriminellen die dunklen Fürsten oder strahlenden Könige anzugreifen. Der Waffenstillstand besteht also nur zwischen den Mächtigsten selbst. Da er nirgends wirklich festgehalten wurde und auch keine klaren Bedingungen gesetzt wurden, steht der Frieden auf wackligen Füßen und steht und fällt mit der Selbstbeherrschung der mächtigen Feinde. [/tabmenu]


    [tabmenu]
    [tab=Charaktere]
    Die Charakterbeschreibungen folgen nach und nach, da ich dem Leser nichts vorweg nehmen möchte. Immer, wenn in einem Kapitel ein nennenswerter Charakter auftaucht, werde ich seinen Steckbrief einfügen. Im Laufe der Zeit (bzw. der Kapitel) werde ich diese Steckbriefe dann immer mal wieder aktualisieren, um die aufgedeckten Hintergrundgeschichten, charakterliche Veränderungen usw. zusammen zu fassen. Nebencharaktere, die (zunächst) nur sehr kurze Auftritte hatten, werden möglicherweise nicht alle extra an dieser Stelle Erwähnung finden.
    [tab=Team Nachtmahr]
    [subtab=Icio]


    Name: Icio


    Rasse: Ignivor


    Alter: 15 Jahre


    Geschlecht: Männlich


    Aussehen: Icio zeigt die typischen Merkmale eines Ignivor. Er ähnelt einer Mottenlarve, ein weißer Flaum bedeckt seinen Kopf und einen Teil seines Oberkörpers. Drei kurze, dunkel gefärbte Beinpaare ermöglichen es ihm, sich zu bewegen. Charakteristisch sind außerdem die fünf leicht gewellten Hörner, die an die Strahlen einer Sonne erinnern und über einen stechenden orangeroten Ton verfügen. Icios blaue Augen sind selbst für Ignivor erstaunlich hell und bilden somit einen starken Kontrast zu der dunklen Färbung seines Gesichts. Sein Hinterleib wirkt durch ein leichtes Beigebraun wenig auffällig.


    Charakter: Mit einem mehr als gesunden Selbstbewusstsein gesegnet kämpft sich der junge Icio durch die Welt, die ihn noch nicht als ihren rechtmäßigen Herrscher akzeptieren will. Ihm ist es besonders wichtig, von anderen Pokémon Respekt zu erfahren, wobei ihm ein einfaches Lob dabei nicht genügt und er sich eher danach sehnt, andere allein durch sein Auftreten einschüchtern zu können. Somit strebt das Ignivor nach immer größerer Stärke, auf das irgendwann die ganze Bevölkerung vor ihm erzittern möge.
    Dabei überschätzt sich Icio gerne einmal selbst, gesteht sich Niederlagen in der Regel jedoch nicht ein. Trotz seiner heißblütigen Kampfeslust kann er manches Mal auch erstaunlich vorsichtig und bedacht einen Kampf planen, um einen wichtigen Sieg einzufahren. Meist fehlt ihm jedoch die Geduld, um einen gut ausgeheckten Plan wirklich bis zum Schluss durchziehen zu können. Auch seine Reizbarkeit hinderte Icio mehr als einmal am Erreichen seiner Ziele. Somit legt sein aufbrausender Charakter ihm oft selber Steine in den Weg, schützt ihn zugleich aber auch vor jedem Gefühl der Niedergeschlagenheit. Eine Niederlage ist für Icio somit kaum erwähnenswert, da sie nach seiner Einstellung so oder so nie auf ein Versagen seinerseits zurückzuführen sein kann.
    Er ist ein unverbesserlicher Einzelkämpfer und betrachtet andere Pokémon lediglich als Mittel zum Zweck. Wirkliche Intelligenz glaubt er nur an sich selbst erkennen zu können. Von Größenwahn getrieben ist es für Icio somit überhaupt keine Frage, dass er alles erreichen will, was er sich möchte. Das er dabei nichts überstürzen darf ist ihm im Grunde genommen bewusst, stimmt aber nicht mit seiner Einstellung zu sich selbst überein. So befindet er sich häufig in einem inneren Kampf mit sich selbst, wobei sich vor allen Ungeduld und die, durch seine Intelligenz hervorgerufene, sorgfältige Planung gegenseitig nur selten vereinbaren lassen. [/tabmenu]


    Der Startpost wird immer wieder verändert und überarbeitet. Also schau ruhig abundzu mal wieder rein.


    Und jetzt wünsche ich euch ganz viel Spaß und Freude beim Lesen.

  • Prolog
    Der Eindringling



    „Wir kämpfen, bis die Hölle zufriert. Und dann kämpfen wir auf dem Eis weiter.“


    -Patrick "Pat" Buchanan


    Das blutrote Pokémon lächelte, während es von seinem erhöhten Aussichtspunkt aus beobachtete, wie sich seine baldige Gegnerin ohne große Probleme einen Weg durch das Labyrinth zu seinen Füßen bahnte. Wahrhaftig, sie hatte ein Gespür dafür, sich für die richtige Abzweigung zu entscheiden und den Fallen zu entgehen, die schon so vielen zum Verhängnis geworden waren. Gar faszinierend, wie geschmeidig sie sich bewegte und auch kämpfte, sobald jemand so töricht war, sich ihr entgegen zu stellen, obgleich keine dieser Begegnungen ihren Lauf auch nur kurzzeitig aus zu bremsen vermochte. Konzentrierte er sich darauf, konnte er das Jammern und Stöhnen ihrer Gegner vernehmen, die nicht selten schwer verletzt zurückblieben und sich in ihrer Pein am Boden wälzten und es wunderte ihn doch, dass sich trotzdem immer wieder neue Pokémon fanden, die einen Kampf mit dem übermächtigen Eindringling suchten. War es Mut, Torheit oder bloße Verzweiflung? Handelten sie gar aus reiner Treue ihm selbst gegenüber, der er der Herrscher über diese Gefilde war? Er wischte die Gedanken beiseite. Solcherlei Fragen verschleierten nur seinen Geist und ließen sich in diesem Augenblick so oder so nicht beantworten und waren somit vollkommen überflüssig.
    Schnell vergaß der noch immer geduldige Beobachter so die anderen Pokémon, die nicht mehr als kleine Hindernisse in dem Weg seiner Herausforderin waren, über die sie in einem Akt der Güte entweder hinweg sprang oder aber sie beiseite fegte wie der Wind das Laub das seinen Weg kreuzt. Nur wenige Stunden waren vergangen, da erkannte er mit steigender Faszination, dass sie bereits das große Tor erreicht hatte, das den Eingang zu seinen Turm markierte.
    Kurz schloss er die Augen, genoss das aufgeregte Schlagen seines kampflustigen Herzens und füllte seine Luft mit der kalten, feuchten Abendluft. Dann wandte er sich von dem Fenster ab, von dem aus er so gerne sein Reich überblickte und schritt durch den gigantisch anmutenden Saal direkt auf seinen Thron zu, während sein ewiger Begleiter, dessen Name ihm erneut entfallen war, lautlos neben ihm her lief. Für jeden seiner schnellen Schritte musste dieser junge Fermicula Bengel, mindestens fünf tun. Doch er beschwerte sich nie. Stellte keine Fragen, gab keine Einwände. Auch heute nicht. Er ließ sich einfach nur neben seinem Herrscher nieder, sobald sich dieser auf seinem Thron zusammengerollt hatte wie eine Schlange, die geduldig auf ihre Beute wartet. Der Blutrote begrüßte die Schweigsamkeit des Jungen und überlegte einen kurzen Augenblick, ob er ihm zunicken sollte um seinem Wohlgefallen Ausdruck zu verleihen. Stattdessen richtete er seinen Blick auf die großen Flügeltüren und widmete ihr all seine Aufmerksamkeit. Noch hatte er einige Stunden Zeit, bis seine Gegnerin den Turm erklommen haben würde. Zeit genug, um sich vorzubereiten.
    Er besann sich auf seinen Körper, spürte das Blut in seinen Adern zirkulieren, die steigende Konzentration an Adrenalin. Immer ruhiger wurde sein Atem, bis er ihn selbst kaum mehr wahrnehmen konnte. Konzentriert griff er nach den Kraftreserven in seinem Innersten und verteilte sie auf seine Gliedmaßen, bis er tatsächlich Probleme hatte, seine Beine daran zu hindern sich ohne sein Wollen zu bewegen. Die Lieder seiner Augen zuckten, er zwinkerte. Einmal. Zweimal. Seine Seele stand unter Strom und er ließ die Anspannung zu, die darin ihren Ursprung nahm und die Kontrolle über seinen Körper übernahm.
    „Ich will, dass sie nicht aufgehalten wird“ flüsterte er, den Blick immer noch starr auf die andere Seite des Raums gerichtet.
    Das junge Fermicula erhob sich sofort, sobald es seine Worte vernahm und lief auf die Tür zu, öffnete sie möglichst leise und wandte sich an die Wachen, die dort Position bezogen hatten.
    Der Herrscher selbst ignorierte all dies. Inzwischen war er fast gänzlich bereit für den Kampf. Er würde es mit jedem Gegner aufnehmen und seiner ungebändigten Kampfeslust somit Linderung verschaffen. Bald schon würde er alle Kraft die in seinem Inneren schlummerte auf einen Schlag in dieser Welt manifestieren. Und die Wirkung würde einer alles verzehrenden Explosion gleich kommen. Doch zunächst verursachte sie eine Implosion in seiner Seele, die jeden Hauch von Gefühlen wie Mitleid oder Sanftmut vernichtete, ohne dass er ihnen hinterher getrauert hätte. Stattdessen stürzte er sich gierig auf jeden Funken Zerstörungswut und den kleinsten Hauch Selbstherrlichkeit, den er noch nicht in die wachsende Wolke aus Gefühlen integriert hatte, die zusammengenommen seinen Kampfeswillen darstellte. Dann waren seine Vorbereitungen abgeschlossen und er erstarrte, in ruheloser Erwartung auf seine Gegnerin.
    So lange, bis sich die großen Flügeltüren mit lautem Knirschen öffneten und seinen Blick endlich auf die lang erwartete Herausforderin freigaben. Der Blutrote setzte sich langsam auf und begrüßte sie und die tapferen Worte, die sie ihm augenblicklich entgegen spie, mit seinem breitesten und höhnischsten Grinsen. Aus der Nähe betrachtet hätte er sie möglicherweise gar als wunderschön betitelt, wäre er in Gedanken nicht bereits so sehr in dem baldigen Kampf gefangen. So beschränkten sich seine Worte darauf, sie zu provozieren, während er selbst langsam von dem Thron herunter glitt und sich vor seiner Gegnerin in all seiner Größe aufbaute. Er spürte ihre Nervosität und genoss das Gefühl der Macht, die er verkörperte und den Anblick ihrer geschmeidigen Bewegungen und ihres schlanken Körpers, während sie ihn ruhelos und in weiten Bahnen umkreiste.
    Urplötzlich schob er seinen Körper nach vorne und entließ seine ganze Stärke in die ungeschützte Welt, deren Zentrum schon lange seine Herausforderin zu sein schien. Er machte den ersten Zug in diesem Spiel. Und möglicherweise schlug er schon mit diesem die Dame.

  • Kapitel 1
    Totale Finsternis



    „Allein vom leeren Blick fixiert
    Erwartet er den Stern im Nichts“


    -Goethes Erben - Ganz still


    Als die Morgensonne an diesem Tag ihren alltäglichen Kampf gegen die Dunkelheit ein weiteres Mal gewann und sich auf den Weg zum Zenit machte, tat sie dies ungewöhnlich früh und legte, kaum das die Nacht richtig begonnen zu haben schien, ein orange leuchtendes Tuch über das Wasser des Meeres. Die Wellen schoben sich sanft gegen den Strand, griffen sehnsüchtig nach dem Sand und zogen ihn mit sich in die Ferne, verschlangen ihn mit solch unstillbarer Gier, dass sie sich daran verschluckten und einen Teil wieder ausspien, wenn sie erneut auf das Land zuhielten, um sich noch mehr einzuverleiben.
    Icio beäugte das Wasser und verzog angewidert das Gesicht, während er den Strand überquerte und sich dabei möglichst weit von den das Land berührenden Wellen fernzuhalten suchte. Der noch kühle Sand fühlte sich unangenehm an seinen Tarsen an, die wie jeder Teil seines Körpers die Wärme liebten. Auch die frische Brise, die ihm vom Meer her entgegen wehte und sich in dem weißen Flaum der wie eine Mähne seinen Kopf und einen Teil seines Oberkörpers bedeckte verfing, hob seine Stimmung alles andere als an. Genervt schüttelte er mit dem Kopf und schnaufte.
    „Diese verdammten Idioten“, dachte er wütend. „Wie kamen sie nur auf die Idee gerade an einem solchen Ort eine so wichtige Basis zu errichten?“
    Icio musste zugeben, dass ihm die Nähe des Wassers alles andere als geheuer war. Dennoch war ein Rückzug natürlich keine Option. Dafür war sein Ziel zu wichtig für seine weitere Lebensplanung. Er war bereits zu spät und die Zeit war gnadenlos gegen ihn, ran durch die Finger der Welt und verlor sich wie der Sand des Strandes in den Weiten des Meeres. Unbehagen hin oder her, er musste seinen Weg schnellstens fortsetzen.
    Als wolle das Schicksal selbst ihn verhöhnen, erklang in diesem Augenblick eine Stimme in seinem Nacken und hauchte in sein Ohr: „Du bist ja immer noch nicht da, Kriecher.“
    Icio hatte seinen Verfolger nicht einmal im Traum bemerkt und erschrak so sehr, das ein Funkenregen aus den fünf leicht gewellten, orangefarbenen Hörnern stiebte, die seinen Kopf wie die Strahlen einer Sonne umrahmten. Er fuhr herum und beruhigte sich auch dann nicht, als er das Pokémon wieder erkannte das ihm vor einigen Tagen empfohlen hatte, diesen Ort aufzusuchen.
    Das Magnayen war ihm von Anfang an unheimlich gewesen. Sein schwarzes Fell an der Oberseite des Kopfes und Rücken und das graue das seinen Unterleib bedeckte hatten es bei ihrer ersten Begegnung perfekt mit dem Schatten die die Bäume des Waldes warfen verschmelzen lassen und ihm so ermöglicht, Icio schon damals trotz aller Aufmerksamkeit seinerseits zu überrumpeln. Es war pures Glück gewesen, dass er vor dem hundeähnlichen Pokémon aufgrund ihrer gleichen Gesinnung nichts zu befürchten gehabt hatte. Dennoch hatte sich der wilde Blick, der in den roten Augen des Magnayen funkelte wie Sterne in einer klaren, tiefdunklen Nacht, in sein Gedächtnis eingebrannt und jagte ihm auch nun einen Schauer über den Rücken. Doch als der erste Schreck sich legte, kehrte der Stolz heiß brennend in Icios Eingeweide zurück.
    „Besser kriechen als hecheln, Schoßhündchen!“, keifte er und wandte sich ab, um seinen Weg fortzusetzen und sich nicht länger mit dem Magnayen auseinander setzen zu müssen.
    Das Hundepokémon ignorierte die Beleidigung und schlich neben Icio her, während dieser seine kurzen Beine immer schneller bewegte und den Sand verfluchte, der ihn zusätzlich bremste.
    „Bei manchen von euch Anwärtern frage ich mich wirklich, wie verkommen unser Verein schon sein muss, wenn wir selbst solche nutzlosen Individuen wie dich aufnehmen“, bellte er, hielt seine Stimme dabei jedoch gesenkt als fürchte er, belauscht zu werden. „Wie willst du eine Hilfe sein, wenn du dich doch kaum bewegen kannst, kleines Ignivor?“
    Icio blieb abrupt stehen und warf dem Magnayen einen kalten Blick aus seinen eisblauen Augen zu. Er spürte die Hitze in seinem Inneren lodern und zwang sie durch seinen Bauch und dann den Hals hinauf zu wandern, bis sie in Form von Stichflammen aus seinen Hörnern traten und Rauchschwaden in die Lüfte sandten.
    „Ich muss vor niemandem davon laufen, Köter! Das ist der Unterschied zwischen deiner und meiner Art. Während die meine mit erstaunlichen Kräften gesegnet wurde, wurden euch etwas längere Beine geschenkt, damit ihr vor solchen Pokémon wie mir flüchten könnt, bevor wir euch in ein Häufchen stinkende Asche verwandeln. Schließlich wäre es doch auch problematisch, wenn die Beute zu schnell aussterben würde.“
    Triumphal hob Icio den Kopf und ließ die Flammen erlischen, bevor er sich weiter über den Sand schob. Nun hatte er diesem vorlauten Magnayen demonstriert, wer hier das Sagen hatte. Was für eine Frechheit zu behaupten, er könne keine Hilfe sein! Schon bald würden die stärksten Pokémon vor ihm knien und ihn anflehen, ihnen einen Teil seiner Stärke und Fähigkeiten zu borgen. Dieser blöde Möchtegern-Alphawolf würde da sicher keine Ausnahme bilden. Wie hieß das Vieh überhaupt? Icio dachte kurz darüber nach, ob es ihm einst seinen Namen genannt hatte und kam schnell zu dem Schluss, dass dem nicht so war. Das war nur fair, schließlich wusste der Köter auch nicht, wie man den Ignivor Jungen nannte. Er würde es so schnell auch nicht erfahren, schließlich gab Icio seinen Namen doch nicht jedem dahergelaufenen Pokémon preis. So schnell würde das Magnayen ihn wohl auch kaum mehr ansprechen. Er hatte es mit seiner Ansage vollkommen aus dem Konzept gebracht, denn es hatte aufgehört ihm zu folgen und stand stattdessen noch immer wie angewurzelt dort, wo Icio es zurück gelassen hatte. Sein triumphales Grinsen wurde noch breiter und sein Gang betont langsam. Er hatte es nicht nötig, sich zu beeilen. Sicher wartete man nur auf einen vielversprechenden Rekruten wie ihn, der mit so viel Talent und Können gesegnet war, dass eine Ausbildung fast schon überflüssig erschien.
    Erst als ein lautes Lachen an Icios Ohren drang, erwachte er aus seinen selbstherrlichen Tagträumen von mächtigen Pokémon, die ihm selbst unterlegen waren. Mit einem leichtfüßigen Satz stand das Magnayen wieder vor ihm und entblößte seine mächtigen Fangzähne, während es sein hyänenartiges Gelächter zu unterdrücken versuchte.
    „Eins muss man dir lassen, mein kleiner Freund“, brachte es mit hörbarer Belustigung hervor, „An Selbstbewusstsein mangelt es dir nicht.“
    Augenblicklich begannen die Muskeln Icios zu zittern. Das Lachen stach wie spitze Nadeln in seine Seele und entfachte die Wut in seinem Innersten ein weiteres Mal. Das Rauschen des unruhiger gewordenen Meeres und der nun pfeifende Wind schienen ihn ebenfalls verhöhnen zu wollen. Doch das würde er nicht zulassen, diese Farce würde er beenden, noch bevor sie richtig begonnen hatte. Hitze stieg in ihm auf, schoss aus seinen Hörnern als wäre ein Vulkan in seinen Eingeweiden explodiert und erhöhte die Temperatur um Icio herum um einige dutzende Grad. Mit einer Kraft die wohl nicht jeder dem kleinen Pokémon zugetraut hatte stieß er sich von dem nachgiebigen Sand ab und sprang auf das Gesicht des Magnayen zu, fest entschlossen dessen Augen zu versengen. Doch noch während Icio die geringe Distanz zu seinen neu ernannten Feind weiter verringerte, veränderte sich die Welt um ihn herum urplötzlich auf dramatische Weise. Ein heller Blitz erstrahlte, so kurzzeitig, dass das Ignivor ihn beinahe nur unbewusst wahrnahm und als das Licht erloschen war, war da nichts mehr. Nichts als bloße Finsternis.
    „Was…?“
    Icio landete auf seinen Füßen und versuchte herauszufinden, was geschehen war und wo es ihn hin verschlagen hatte. Doch er konnte absolut nichts erkennen und auch seine anderen Sinne schienen ihm ihren Dienst zu verweigern. Es fühlte sich an, als sei kein Boden unter ihm, nur bloße Luft. Kein Geräusch drang an seine Ohren, kein Geruch suchte sich seinen Weg in seine Nase. Auch seine Muskeln ergaben sich einer unsichtbaren Macht und rührten sich keinen Millimeter, so bestimmt Icio es ihnen auch befahl. Angst verdrang seine Wut und den Mut wie ein Hammerschlag, der einen Spiegel in tausend Splitter zerbersten lässt. Kalter Schweiß drang aus seinen Poren und er konnte das Feuer in seinem Inneren nicht mehr finden, mit dem es ihm vielleicht möglich gewesen wäre die alles verschluckenden Dunkelheit um ihn herum zu durchdringen. Stattdessen manifestierte sich etwas anderes in der Finsternis. Leuchtend Rot starrte ihn ein Augenpaar an und beraubte ihn seines letztem bisschen Selbstbeherrschung. Ein verzweifelter Ruf nach Hilfe wollte sich in Icios Mund formen, doch die Worte blieben stumm. Nur kalte und heiße Schauer, die abwechselnd seinen Körper durchfuhren, gaben ihm das Gefühl überhaupt noch am Leben zu sein. Er schloss die Augen, da die Dunkelheit hinter seinen Lidern weniger tiefgehend erschien, als die um ihn herum. Doch auch dort verfolgte ihn der gierige, rote Blick.
    Panisch riss Icio die Lider wieder hoch und fand sich, befreit von der Finsternis, auf dem Rücken liegend am Sandstrand wieder. Über ihm stand das Magnayen, regungslos, emotionslos und stumm.
    „Scheinbar“, flüsterte es tonlos und seine Stimme schien eine unüberhörbare Drohung zu beinhalten, „ist es bloße Dummheit, die dich antreibt. Doch auch so jemand kann manchmal nützlich sein, wahrlich, nicht immer.“
    Der Schock wich aus Icios Gliedern und machte einem gewaltigen Adrenalinschub Platz. Er wich zurück, rollte sich auf den Bauch um wieder Boden und die Füße zu bekommen und brachte einen gebührenden Abstand zwischen sich und das Magnayen.
    „Was hast du mit mir gemacht?“, brüllte er dem Wolf aus einigen Schritten Abstand zu.
    „Ich habe dich dorthin gebracht, wo du schon lange sein solltest“, war die klare, kalte Antwort.
    Verwirrt wandte Icio den Blick und bemerkte, dass er direkt vor einer hohen Klippe stand, die weit in den Himmel hinauf ragte. Kreischende Pelipper nisteten zwischen dem unregelmäßig angeordneten Gestein und blickten neugierig auf den Fremden hinab, während sie dann und wann mit den steif wirkenden Flügeln schlugen. Einen Angriff wagten sie jedoch nicht. Die Spitze der Felswand blieb Icios nicht allzu guten Sehsinn verborgen, nicht jedoch die Höhle, die direkt in das Gestein eingelassen war und jedes Licht bereits nach wenigen Metern verschluckte.
    „Der Eingang zur Gilde!“
    Icio konnte es kaum glauben. Wie hatte er die die restlichen Meter bis zu dem Eingang zurück gelegt? Hatte das Magnayen ihn tatsächlich hierher getragen, ohne dass er es bemerkt hatte? Ruckartig fuhr er herum, doch das andere Pokémon war verschwunden, als habe der Wind es mit sich fortgetragen.
    „Wo versteckst du dich? Komm raus!“, schrie Icio, dessen Zorn ein weiteres Mal entfacht war, „Denk ja nicht, ich sei schon fertig mit dir! Komm raus und kämpfe!“
    Nur das Rauschen des Windes und der Schrei eines erwachten Schwalbinis in der Ferne antworteten dem aufgebrachten Icio. Selbst die Pelipper waren zu stummen Zeugen der plötzlichen Abwesenheit des Magnayen mutiert. Eine gewisse Erleichterung machte sich in dem Ignivor breit, die er sich selbst nicht eingestehen wollte und stattdessen als Siegesgefühl deklarierte. Schließlich hatte er das Hündchen wohl allein durch seine Ausstrahlung in die Flucht geschlagen. Es wurde höchste Zeit, dass er noch andere Pokémon an seiner erhabenen Erscheinung teilhaben ließ.
    Tief sog Icio ein letztes Mal die salzige Luft des Meeres in seine Lungen, bevor er die Höhle betrat und zuließ, dass eine andere Form der Dunkelheit ihn verschlang, als die, die ihn zuvor in solche Furcht versetzt hatte.

  • Guten Morgen, Paya.
    Eigentlich habe ich mir vorgenommen, vorher andere Fanfictions abgearbeitet zu haben, bevor ich mich anderen wenden wollte. Doch schon beim Überblicken deiner Fakten hat mich der Inhalt recht angesprochen, zumal ich mich teilweise, was "dunkle Gilden" betrifft, an meine bzw. an Fairy Tail erinnert; einem Manga-Ableger, den ich sehr gerne gerade verfolge. Auch waren es die strahlenden Könige und die dunklen Fürsten, die meinem Interesse einer hierarchisch geleiteten Welt entsprachen.
    However, ich möchte dir einfach nur erstes Feedback geben, wobei ich nicht sonderlich auf den Startpost eingehen werde, da ich finde, dass er nach Belieben des Autors gestaltet werden kann (:




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    [tab=Prolog]

    Lugia~Prolog~Lugia


    Schon mit dem Titel und der Ausgangssituation leitest du deine Geschichte intensiv-geladen ein. Bei dem Wort Eindringling kann man viele Aspekte verstehen: der Eindringling in das Leben eines anderen; der Eindringling in das Gebiet eines anderen. Es kristallisiert sich schnell, dass letzteres der Fall zu sein scheint. Es ist interessant aber zu lesen, dass es sich bei dem roten Pokémon um eines der strahlenden Könige handeln könnte. Ich dachte zuerst an die Fürsten, doch dafür war mir das Cover deines Prologs zu "heilig"-anmutend, da ich mir unter so einer dargestellten Halle eher die Residenz eines Königs vorstelle. Aber es handelt sich um einen der beiden Parteien, da der Gedankengang jenes Pokémon darauf ausgelegt ist:

    Zitat

    Gar faszinierend, wie geschmeidig sie sich bewegte und auch kämpfte, sobald jemand so töricht war, sich ihr entgegen zu stellen, obgleich keine dieser Begegnungen ihren Lauf auch nur kurzzeitig aus zu bremsen vermochte. Konzentrierte er sich darauf, konnte er das Jammern und Stöhnen ihrer Gegner vernehmen, die nicht selten schwer verletzt zurückblieben und sich in ihrer Pein am Boden wälzten und es wunderte ihn doch, dass sich trotzdem immer wieder neue Pokémon fanden, die einen Kampf mit dem übermächtigen Eindringling suchten. War es Mut, Torheit oder bloße Verzweiflung? Handelten sie gar aus reiner Treue ihm selbst gegenüber, der er der Herrscher über diese Gefilde war?


    Wäre die Beschreibung über die Gedanken der "faszinierenden" Gegnerin nicht so genau, so würde ich nicht sagen, dass es sich um Pokémon handele, das lange Zeit keine würdige Herausforderung mehr hatte. Später fühlte ich mich durch den Teil "der er der Herrscher über diese Gefilde war?" bestätigt. Hinzu kommt noch ein kampffreudiger Charakter jenes Königs/Fürsten. Er versteckt sich nicht in einem Notraum, sondern wartet auf die Gegnerin ab; er will sogar gegen sie kämpfen, weswegen er die Wachen bittet, sie vorbeiziehen zu lassen. Ich denke, sein analysierender Verstand ist darauf ausgelegt, dass er das Labyrinth als eine Art Prüfung sieht. Je nachdem, wie "geschmeidig" man durchkommt, dann wäre er umso mehr heiß auf einen Kampf mit ihm.
    Eine wirklich interessante Charakterisierung, die du mit entsprechenden Darstellungen seines Verhaltens zum Ausdruck bringst.
    Etwas fraglich ist sein Begleiter, dieses Fermicula. So wie er zur Geltung kommt, also mit seinem Verhalten dem König/Fürsten gegenüber und umgekehrt, scheint er eine besonderere Rolle zu spielen als hier zunächst gezeigt. Ich sehe ihn gerade mehr als "Mund des Königs/Fürsten", da er in seinem Sinne die Wache zum Vorbeilassen der Gegnerin bittet. Der Grund für so eine Treue und Gehorsamkeit wird nicht (genau) genannt, so dürfte man bestimmt von einer tieferen Verbindung sprechen.
    Ein weitaus größeres Mysterium ist jene Gegnerin, die nicht einmal namentlich erwählt wird. Dass sie stark ist, kann man aus der Überzeugung des Königs/Fürsten und ihrer Art des Labyrinth-Durchstreifens erkennen. Vielmehr ist es ihr Motiv, sich in so ein Gefilde eines solchen von dir im Startpost beschriebenen mächtigen Pokémons zu begeben.


    Der Prolog gibt vieles her an Charakteren. Ob diese Begegnung erheblich die Geschichte beeinflussen wird (Das denke ich eher) oder nur gering (das denke ich eher nicht), wird sich noch von dir zeigen lassen. Aber ich sage trotzdem schonmal: "Du bringst mehrere Steine ins Rollen" (:


    [tab=Kapitel 1]


    ~Sou, kommen wir nun zum ersten Kapitel.^^


    Zum Ersten stört es mich nicht, dass du einen Charaktersprung machst. Schließlich ist Icio der Hauptcharakter, und da ist es wirklich nur passend, dass man ihn so früh wie möglich kennenlernt.
    Schon der anfang wurde mir recht sympathisch, da du Icios Gedankengang mit seiner Statur und der Umgebung in eine Verbindung bringst. Du dachtest sehr gut an die kriechende Proportion, welches afaik auch ein Feuer-Typ ist. Umso mehr murrt es ihn, dass er sich durch einen Sandstrand zur Gilde schlagen muss. Diesen Aspekt dieses Pokémons bringst du gut in deine Geschichte ein. Hinzu kommen lebendige Beschreibungen, über die man nicht meckern kann. Weiterhin machst du gleich seine Dringlichkeit, in eine Gilde eintreten zu wollen, deutlich, bevor du das Magnayen als zweiten Charakter dieses Kapitels einführst.
    Auch bei diesem weißt du durch Beschreiben des Äußeres gut seine Eigenschaften damit in Verbindung zu bringen (Schwarzes Fell - Im Schatten nahezu unsichtbar). Auch das Etablieren als "unheimlicher Bekannter" wird knapp und bündig erläutert. Zeitgleich ist es auch ein Mittel zur Beschreibung der Verwunderung in Magnayens Stimme, dass Icio immer noch nicht dasei. Offenbar ist er selber Mitglied der Gilde, der Icio beitreten will. Ich frage mich nur, wieso dieses MAgnayen Icio die Gilde empfohlen hatte, obwohl er ihn nachher in dem Kapitel als "nutzloses Individuum" ansieht. Ich schließe aus seinen Worten, dass er sich für die Gilde einen respektablen Ruf erhofft. An diesem Punkt lässt du Icio so reagieren, wie du ihn im Startpost beschrieben hast: Selbstbewusst und schlagfertig startet er ein Wortgefecht mit dem Magnayen. Die Wortwahl ist in so einer Situation recht passend gewählt, auch wenn mir das "blöde Alpha-Wolf" in seiner inneren Rede etwas merkwürdig klingt. Es klingt in so einer Darstellung der inneren Gedanken weniger wirkungsvoll als in einer direkten Aussprache dem Wolf gegenüber. Das ist nich gerade ein Ausdruck für innere Gedanken, finde ich.
    Offenbar scheint das MAgnayen genauso streitlustig zu sein, da er sich von der Rede nicht unterkriegen lässt. Es hätte nun fast ein richtiger Kampf gestartet, aber im Grunde hast du diese Szene als Überleitung zu der einen Traumszene benutzt, wo Icio bei dem Anblick des Monsters sogar kalten Schweiß ausstößt. Nicht nur, dass Angst ein Kontrast genug zu seinem typischen Verhalten ist, sondern die Verbildlichung des kalten Schweißes; und das bei einem Feuertyp. Ein gut beschriebener Ansatz, wo man eine gewisse Andeutung erhielt, dass Icio in Zukunft eine wichtigere Rolle spielen wird.


    Etwas seltsam, dass ihn Magnayen dann bis zum Eingang der Gilde getragen hat. Schließlich waren beide sowas wie "Schein-Todfeinde" gewesen; eine tiefere Bindung möchte ich daher mal vorerst ausschließen.
    Aber nun beginnt dann mit dem zweiten Kapitel das Eintreten Icios in die Gilde. Man kann gespannt sein (:



    [/tabmenu]


    Ich hoffe, dass mein Kommentar dir hilfreich war^^
    Liebe Grüße,


    Lugia~Silvers~Lugia

  • [tabmenu]
    [tab=X]Nachdem es nun doch länger gedauert hat als anfänglich geplant, bis ich das nächste kurze Kapitel zu Papier gebracht habe, möchte ich vorweg noch kurz auf deinen, Silvers, Kommentar eingehen. Wie bereits erwähnt habe ich mich wirklich darüber gefreut, dass du dich meiner Geschichte so schnell angenommen hast. Ich bin nicht sonderlich gut darin, einen Re-Kommi zu schreiben. Dennoch hoffe ich, dass er nicht allzu schnell abgehandelt erscheint.
    [tab=Re-Kommi]
    Vorab noch einmal Danke für deinen ausführlichen Kommentar.



    [tab=X²]Mehr fällt mir jetzt gerade ehrlich gesagt nicht ein, was ich noch zu deinem Kommi sagen könnte ^^'' Wie bereits erwähnt bin ich nicht sonderlich gut in solchen Sachen. Ich hoffe, ich wurde deiner Kritik dennoch gerecht.
    Ansonsten wünsche ich dir (und natürlich auch allen anderen Lesern) viel Spaß beim Lesen von Kapitel 2 :) [/tabmenu]


    Kapitel 2
    Käferlicht und Zettelwirtschaft




    „Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck “


    -Unbekannt


    Die alles verschlingende Dunkelheit dominierte das Innere der Höhle nicht lange. Noch während Icio mit dem Gedanken spielte, ein paar kleine Flammen aus seinen Hörnern stieben zu lassen um sich zu einem lebenden Kerzenkranz zu wandeln, entdeckte er in nicht allzu weiter Entfernung einen kleinen Lichtpunkt. Je schneller ihn seine kurzen Beine trugen, desto größer und heller wurde der kleine Schein. Bald schon vermochte Icio, die raue Struktur der Höhlenwände und den immer schmaler werdenden Weg vor sich genauer zu erkennen. Fast wirkte es so, als sei der Eingang ein riesiger Mund gewesen und das kleine Ignivor inzwischen bereits mitten in der Speiseröhre, auf dem direkten Weg in den Magen des steinernen Riesen und sein Verderben hinein. Das Licht: Ein Trick, ein Köder, der Anglerfisch in der Dunkelheit der Tiefsee. Und Icio liebte jeden Schritt, den er tat. Er begrüßte das wohlige Gefühl der Aufregung wie einen alten, lange vermissten Freund und verfiel in einen euphorischen Lauf. Die Atmosphäre dieses Ortes zog ihn in seinen Bann. Er konnte es kaum erwarten, diese Gilde zu seinem Zuhause zu ernennen und sah sich schon, stolz erhobenen Hauptes, durch ebendiesen Gang schreiten, gegrüßt von anderen Mitgliedern die, beeindruckt von seinen Erfolgen, miteinander tuschelten. Die Temperatur, die zunächst im Vergleich zu außerhalb abgesunken war, stieg mit jedem weiteren Schritt weiter an. Schnell waren so der kalte Wind des Meeres und die totale Finsternis vergessen. Icio fixierte sich ganz auf den stetig größer werdenden Lichtpunkt, der nun bei weitem nicht mehr so weit entfernt war, wie noch wenige Minuten zuvor.
    Aus der Nähe stellte das Leuchten sich zunächst als rötlich und dann als Pokémon heraus. Der Erzeuger des Lichtes hatte einen gedrungenen Körper aus dem vier zerbrechlich wirkende, transparente Flügel hervorragten. Das Gesicht und der Bauch waren in einem hellen Blauton gefärbt, der nur von zwei gelblichen Streifen auf dem Leib unterbrochen wurde. Rot umrahmte ein haarähnliches Gebilde den Kopf des Pokémon und seine vier schwarzen Gliedmaßen. So bunt und schutzlos es Icio von vorne erschien, so kräftig wirkte sein dunkler Rückenpanzer, der wohl auch den vier Flügeln Platz und Schutz bieten konnte. Der rund geformte, kurze Schweif des Pokémon war der Ursprung des Lichtes, dem das Ignivor bis hierher gefolgt war.
    Einen kurzen Augenblick lang, war Icio irritiert. Warum schwirrte ein Volbeat nur immerzu im Kreis unter der Decke einer Höhle wie dieser? Bisher hatte er solche Pokémon immer nur zuhauf in grünen Wäldern dabei beobachten dürfen, wie sie ihre weiblichen Gegenstücke, genannt Illumise, umgarnten und mit mehr lustvollen als verliebten Blicken um deren Aufmerksamkeit buhlten. Kaum vorstellbar, dass sich eines dieser scheinbar äußerst begehrenswerten Wesen hierher verirrt haben konnte.
    „Hey du! Was machst du hier?“, brülle Icio, während er versuchte, seinen Körper möglichst groß erscheinen zu lassen.
    Das Volbeat ignorierte ihn komplett und zog weiterhin, sichtbar unbeeindruckt, seine Runden. Icio hätte es dabei belassen können. Immerhin konnte er es kaum erwarten, endlich diesen Weg hinter sich zu lassen und den eigentlichen Standort der Gilde zu entdecken, wo er sich in all seiner Herrlichkeit den anderen Mitgliedern würde präsentieren können. Doch natürlich war es absolut nicht hinnehmbar, dass dieses kleine, unwürdige Glühwürmchen ihn ignorierte. Noch einmal schrie er zu dem Volbeat empor, doch erneut erfolgte keine Reaktion.
    ’Du hast es ja nicht anders gewollt!’
    Diesem eingebildeten, glühenden Wurm würde er jetzt einmal richtig einheizen! Icio schoss je einen kleinen Flammenstrahl aus seinen fünf Hörnern. Die Feuer zuckten wie lebendige Wesen und vereinten sich mit ihren Geschwistern zu einem hellen, orange leuchtenden Wall, als sie auf die Höhlendecke trafen. Das Volbeat hatte scheinbar sehr wohl Notiz von Icio genommen und war seiner wenig unerwarteten Attacke mit Leichtigkeit ausgewichen. Die gelben Augen trafen den funkensprühenden Blick des Ignivor.
    „Die Gilde“, flüsterte der Käfer mit zitternder Stimme, „findest du gleich da vorne“
    Er deutete weiter den Gang hinunter. Eine unnütze Geste, gab es doch keinerlei Abzweigung. Geradlinig führte der Pfad weiter in das Innerste der Höhle hinein. Icio entfuhr ein kurzes, schallendes Lachen, dessen Hohn durch das Echo noch zusätzlich verstärkt wurde. Ihm gefiel die Unsicherheit in der Stimme des Volbeat. Welch Furcht musste er vor ihm und seinen Flammen empfinden!
    „Danke für diese unbeschreiblich nützliche Information, du Trottel!“
    In einem plötzlichen Anflug von Gutmütigkeit überließ Icio den Käfer sich selbst und seinem weiterhin andauernden Rundflug, während er seinen Weg fortsetzte. Langsam aber stetig nahm die Dunkelheit wieder zu. Der Mund, den die Höhle darstellte, schien sich langsam um Icio zu schließen. Wie weit mochte es noch sein, bis er die Eingeweide dieses gigantischen Monsters zu Gesicht bekommen würde? Sein Herz klopfte. Aufgeregt hetzte er weiter in die Schwärze hinein, lauschte nach einem Geräusch, blinzelte beim dem Versuch, mehr erkennen zu können. Doch kaum hatte sich der Weg vor ihm in einer undurchdringlichen Finsternis verloren, durchbrach ein kleines Licht in nicht allzu weit entfernter Ferne sie erneut. Schnell stellte es sich als ein weiteres Volbeat heraus. Als sei er eine Kopie des anderen, flog auch dieser seine Kreise unter der Höhlendecke.
    „Ist das irgendein komischer Paarungstanz, den du und dein hübscher Freund da aufführen, Süßer?“, spie Icio ihm schon von Weitem entgegen.
    Er rechnete mit keiner Antwort und freute sich dennoch überraschend, als diese wie erwartet ausfiel.
    „Keine Antwort ist auch ’ne Antwort, was?“
    Lachend setzte er seinen Weg fort, der ihn allmählich zu langweilen begann. Wie weit hatte sich dieser düstere Pfad denn noch in das Gestein hineingefressen? Immerhin war das zurückliegende Meer inzwischen nicht einmal mehr als eine verblassende Erinnerung. Dieser Umstand vermochte Icios Ärger jedoch nur kurzfristig zu zügeln, während seine Ungeduld ins Unermessliche wuchs, sich in ihm aufbäumte und frustriert brüllte. Ein paar Schritte gab das Ignivor dem Weg noch, um endlich seinen Blick auf die Gilde frei zu geben. Ansonsten würde er sich durch das Gestein fräßen, um seiner Wut Ausdruck zu verleihen.
    Die Höhle schien vor seinem Zorn zurückzuschrecken. Kaum war der Gedanke zu ende gedacht, beschrieb der Weg eine Kurve und wurde ein wenig steiler. Icio begrüßte die Veränderung und folgte dem Pfad bis zu einer Kreuzung. Drei Gänge taten sich vor ihm auf, aus allen drang ein leichter Lichtschein. Am intensivsten schien dieser aus dem Mittelgang. Demnach war es keine allzu schwere Entscheidung, sich in diesen zu begeben. Warmes Licht umspülte Icio, leckte jeden Tropfen Dunkelheit, der an ihm gehaftet hatte, von seinem Körper und begrüßte ihn mit ausgestreckten, leuchtenden Armen in der Haupthalle der von ihm so lange gesuchten Gilde.
    Die Höhlendecke lag hier um einiges höher, als in dem Gang aus dem Icio getreten war. Entzündete Fackeln an den Wänden und auf eisernen Sockeln sorgten für den warmen, sanft erhellenden Lichtschein, der sich sichtlich, bemühte, gegen Dunkelheit und Schatten anzukämpfen. An der gegenüber des Eingangs liegenden Wand konnte Icio drei geschlossene Türen ausmachen von denen er sich augenblicklich fragte, was hinter ihnen liegen mochte. Zumindest so lange, bis die Zeichnungen an den Wänden seine Aufmerksamkeit erregten. Das Bild war nicht hoch, dafür umso breiter, zog sich wie ein unregelmäßig aufgemalter Streifen durch die ganze Halle und verschwand in den zwei Gängen, die rechts und links abgingen und womöglich genau dorthin führten, wo Icio auch gelandet wäre wenn er sich anstatt für den mittleren für einen der beiden anderen Gänge entschieden hätte. Bei genauerer Betrachtung konnte das Ignivor Details der bunten Zeichnung ausmachen. Sie stellte die Silhouetten von schlanken, vierbeinigen Pokémon dar, die hintereinander zu rennen schienen, versteinert in der Bewegung, die der Künstler für sie vorgesehen hatte und dazu verdammt, ihr unbekanntes Ziel niemals zu erreichen. Icio interessierte sich grundsätzlich weder für Kunst, noch für andere Pokémon als ihn selbst, weshalb er die grob gezeichneten Schatten keinen Arten zuordnen konnte. Lediglich einer von ihnen erinnerte ihn stark an ein Magnayen. Er schnaufte, als die Erinnerung an das vorlaute Hündchen sich kurz in den Vordergrund schob. Es war es nicht wert, darüber nachzudenken. So ließ Icio den Blick noch einen Moment länger durch den Raum schweifen. An den Wänden neben dem Eingang hingen links und rechts unordentlich angeheftete Zettel in den verschiedensten Farben. Einige hatten sich an dem rauen, steinigen Untergrund nicht halten können und waren zu Boden geschwebt, wo sie wohl schon seit längerer Zeit unbeachtet übereinander lagen. Icio betrachtete sie aus der Nähe und erkannte in ihnen schnell Hilferufe und wütende Anschuldigungen, die nach Gerechtigkeit schrien. Auf einigen grinsten die Bilder selbstbewusst wirkender Individuen ihren Betrachter an. In jedem dieser Gesichter meinte Icio, eine persönliche Beleidigung gegen ihn und eine Herausforderung erkennen zu können. Er konnte es kaum erwarten, sich einem dieser Rettungsmissionen anzunehmen und entweder den Auftraggeber bis aufs letzte Hemd auszunehmen, oder aber gesuchte Pokémon auf seine ganz eigene Art zur Rechenschaft zu ziehen. Nachdem er noch ein paar der am Boden liegenden Zettel umgedreht, aber auf ihnen nichts wirklich Interesses hatte ausmachen können, wandte Icio sich wieder ab und schnalzte mit der Zunge, weil ihn die restliche Kahlheit des zuerst imposant anmutenden Raumes nun als Anzeichen der möglichen Schwäche dieser Gilde erschien. Er hätte sich einfach besser informieren sollen, anstatt blindlings auf die Worte des Magnayen zu vertrauen. Doch die Begegnung mit diesem war wie ein Geschenk der Hölle gewesen. Icio hatte seinen Heimatort bereits Tage zuvor verlassen und war seitdem ziel-, und planlos durch die Gegenden geirrt. Seine Suche nach einer dunklen Gilde hatte sich schnell als sehr viel schwieriger als gedacht herausgestellt, da diese sich grundsätzlich niemals als solche verbrecherischen Organisationen offenbarten. Jede der Gilden, von denen er hörte, hätte also eine von denen sein können, die er suchte. Doch wie hätte Icio dies herausfinden sollen, wie ’Heuchlerisch’ von ’Selbstbewusst’ unterscheiden? Es war das Magnayen gewesen, das ihn auf diese Gilde aufmerksam gemacht hatte. Seine Andeutungen einer ’ganz speziellen’ Gruppierung hatten einfach nicht falsch interpretiert werden können. Doch scheinbar hatte es ihn nur hierher locken wollen, um einen von Schwächlingen und Idioten bevölkerten Verein ein wenig zu pushen. Wäre Icio ein Gildenmeister, es würde wohl kaum so leer und unordentlich aussehen. Vor allen Dingen würde es vor Klienten und Mitgliedern nur so wimmeln. Hier jedoch rührte sich nichts. Kein einziges Pokémon außer ihm selbst streifte durch die relativ große Halle. Wären nicht diese leisen Stimmen gewesen, Icio hätte sich möglicherweise umgedreht und wäre wieder gegangen. Doch nun war er schon einmal hier und wollte aus bloßer Neugier und Häme einen Blick auf die Deppen werfen, die in einer solch heruntergekommenen Basis Anstellung suchen mochten. Die Worte drangen aus dem rechts liegenden Gang an seine Ohren, in den sich Icio ohne weiteres Zögern und mit einem breiten Grinsen auf den Lippen begab. Bereits nach kurzer Zeit führte der Pfad um eine Kurve und endete dort vor einer großen, eisernen Tür. Die Stimmen waren lauter geworden und fanden ihren Ursprung ohne Frage hinter diesem eiskalten, silbern glänzenden Ungetüm, dass den sanften Feuerschein der Fackeln als spitze Strahlen reflektierte, die in Icios Augen stachen. Mit seiner Geduld ging es ein weiteres Mal steil abwärts. Das Ignivor war seit Stunden unterwegs und würde sich jetzt sicher nicht auf den letzten Metern von einer solch dämlichen Tür aufhalten lassen. Er stellte sich auf die hinteren Tarsen und stieß seinen Körper gegen das Metall. Das laute Geräusch des Aufpralls stieß gegen die Wände und wurde zurückgeworfen, bis es tausendfach durch den Gang zu schallen schien. Die Stimmen verstummten. Icio verharrte, ungeduldig mit den Füßen scharrend, und lauschte auf eine Reaktion. Schlurfende, lustlose Schritte erklangen, kurz darauf ein leises, kaum vernehmbares Piepen. Die eiserne Tür trennte sich exakt in ihrer Mitte und die beiden separaten Teile fuhren langsam und stockend, wie auf beschädigten Schienen, links und rechts in die Wand hinein. Icio wartete nicht, bis sie gänzlich darin verschwunden waren, sondern drängte sich hindurch sobald der Spalt breit genug geworden war, um seinem kleinen Körper Platz zu bieten. Das Bild, das sich ihm bot, verwunderte ihn nur im Hinblick darauf, dass er ein paar mehr Pokémon erwartet hatte. Eigentlich unterschied sich dieser Raum kaum von der großen Halle, in der er sich zuvor befunden hatte. Links und Rechts zogen sich die ewig selben Bilder der schattenhaften Pokémon über die Wände, bis sie sich an der gegenüberliegenden Seite des Raumes trafen und in eine Farbexplosion übergingen. Die wahllos an die Wand gehefteten Zettel fehlten. Stattdessen befand sich ein reich verziertes Podest an der Westseite des Raumes, vor dem ein hundeähnliches Pokémon stand. Wie die restlichen vier, die vor ihm auf den Boden hockten, hatte es den Kopf gewandt und starrte Icio direkt an. Lediglich zwei Volbeat, die um die Decke kreisten und mit ihren leuchtenden Schweifen für zusätzliches Licht sorgten und die Fackeln unterstützten, schienen keinerlei Notiz von demjenigen zu nehmen, der das geführte Gespräch unterbrochen hatte. Erhobenen Hauptes schritt Icio zu den anderen und blickte dabei herablassend auf diese hinab, trotz seiner geringen Körpergröße.
    „Soll das hier die hoch angepriesene Gilde sein, die man mir empfohlen hat?“, fragte er spöttisch laut, blickte zu den Volbeat empor und legte den Kopf schief, „Und was ist eigentlich mit diesen Biestern los? Sind das die ganz Durchgedrehten hier? Und das da…“, er nickte zu der Stelle hinüber, an der das gezeichnete Wandbild sich vereinigte und in einem Gewirr aus Farben mündete, „Soll das etwa einen Kampf darstellen? Was für ein Kinderspiel ist das hier?“, Grinsend wandte er sich zu dem Terribark, jenem Pokémon, das zuvor scheinbar das Gespräch dominiert hatte, „Du bist vermutlich der Anführer hier. Siehst genauso erbärmlich aus, wie deine Mitglieder.“
    Icio musterte es spöttisch. Es war in etwa genauso groß wie er selbst, trug zum Großteil hellbraunes, zerzaustes Fell. Blaues, das in der Form seiner Anordnung einem Umhang glich, bedeckte Rücken und Schweif des Pokémon, während eine Ansammlung beiger Härchen in seinem Gesicht einen breiten Schnurbart um seine Schnauze und eine dreizackige Krone über seiner Stirn zu bilden schien. Das Terribark knurrte leise, sichtlich aufgebracht. Doch es flößte Icio keinerlei Respekt ein. Vielmehr hätte er einen Kampf begrüßt, um sich sogleich als neuer Anführer dieser Gilde präsentieren zu können. Als das Terribark den Kopf hob und sich streckte, wohl um größer zu wirken, wurde sich Icio des schwarzen Halsbandes gewahr, das es trug. Eine lila Marke in Form eines kantigen, stark vereinfachten Katzenkopfes mit giftgrün strahlenden Augen, baumelte an dessen Öse hinab. Das Ignivor konnte sich kaum halten vor Lachen, in das er augenblicklich ausbrach. Die anderen Pokémon blickten ihn, inzwischen vollkommen perplex, direkt an. Selbst die beiden Volbeat hatten damit aufgehört, sinnlos durch den Raum zu schwirren und sahen zu ihm herunter. Das Terribark zitterte, beeindruckt von solch einem Selbstbewusstsein und scheinbar bereits auf seinen bevorstehenden Sturz vorbereitet. Gerade wollte Icio versuchen, sein schallendes Gelächter unter Kontrolle zu bringen und ein weiteres Mal zu fragen, wo zur Hölle es ihn hin verschlagen hatte, da erklang direkt in seinem Rücken eine klare, weibliche und zutiefst Achtung gebietende Stimme.
    „Welch angenehm bestechender Duft führt mich hierher und bietet mir dann doch ein gänzlich anderes Bild, als ich zu sehen gedachte?“
    Mit einem Mal wurde Icio klar, dass die Blicke der anderen Pokémon nicht ihm galten, sondern derjenigen, die sich hinter ihm befand. Wie lange mochte sie dort schon sein? Selbst jetzt, wo er sich sicher war dass jemand hinter ihm stand, konnte er sie mit keinem seiner Sinne wahrnehmen. Auch das Gespür, dass er eigentlich empfand wenn etwas in seinem Rücken lauerte, wollte sich nicht einstellen. Wie von weit her spürte er, das ein Tropfen Angstschweiß seine Stirn hinab lief und sein kurzzeitig erstarrtes Herz wie wild zu klopfen begann, als wolle es schreien, habe jedoch seine Stimme verloren. Mit kräftigen Schlägen versuchte es, auf sich aufmerksam zu machen.
    Icio fuhr herum.

  • Hey Paya,
    Da du schon zwei mal meine Kapitel bewertet hast, dachte ich mir, ich bewerte auch mal deine. Ich gebe mir hier alle Mühe und hoffe, dass es dich zufriedenstellen wird, da ich ja noch ein Anfänger bin und du eher ein Profi würde ich mal sagen ;)
    Die Gesichte hat mich schon von Anfang an interessiert, da sie 1. über PMD handelt und 2. Aus der Sicht der "Bösen" beschrieben wird. Auf dem Startpost, Prolog und das 1. Kapitel will ich nicht näher eingehen, da sie ja schon bewertet wurden und ich mich auf das 2. Kapitel konzentrieren möchte. Ich kann nur sagen, dass du alles sehr schön und übersichtlich gestaltet hast und ich nichts auszusetzen habe.
    Übrigens, kannst du mich auch benachrichtigen, wenn du ein neues Kapitel gepostet hast? Wäre nett, danke :)


    [tabmenu][tab=2. Kapitel]


    Du hast den Anfang sehr schön beschrieben (Wie auch derRest :D), wie Icio durch die Höhle entlang krabbelte und er das Volbeat traf. Auch sah man hier wieder seine etwas hochmütige, selbstsichere und unanständige/freche Art. Obwohl das Volbeat wohl mit Leichtigkeit ausgewichen ist, hatte es Angst? Seine zitternde Stimme und den Hochmut von Icio bestätigen das wohl. Und da ist mir auch aufgefallen, dass du gerne auch die Attacken-Namen nennen kannst, ich konnte den Feuerstrahl von Icio noch nicht so richtig einordnen. Und war es etwa schon normal, dass er so starke Attacken beherrschte (Falls die Attacke "Flammenwurf" war). Und die Attacke (?) vom Volbeat, war es etwa "Silberblick"? Wenn ja, wieso das? Du hast auch gezeigt, dass die Volbeats wohl eine Art lebende Fackel für die Gilde ist. Aber als das Terribark erschien, ist es denn etwa wirklich so gross wie ein Ignivor? Ich dachte, ein Terribark sei schon etwas grösser als ein Ignivor.
    Ich fand es aber sehr schön von dir, wie du mich um die Nase geführt hast. Ich meine, ich selber meinte, dass das Zittern der Pokemon, Icio gelten, doch war es wohl die Anführerin der Gilde. Das hast du bis zum ende sehr schön hervorgehoben. Kompliment! Das Ende hast du auch sehr gut gewählt, da es gerade Spannung aufgebaut hat und man unbedingt das nächste Kapitel lesen möchte. Deshalb freue ich mich auf dein nächstes Kapitel! :D
    [/tabmenu]


    Ich hoffe ich habe dir ein bisschen weitergeholfen. Tut mir Leid, dass das Kommentar etwas kurz gefallen ist. Ich dachte, er würde ein bisschen länger werden und etwa auf Silvers oder dein Niveau kommen :P Wenn dir mein Kommentar gefallen und geholfen hat, so freue ich mich weiter deine Kapitel zu bewerten :)


    LG Rabigator

  • [tabmenu][tab=x]Und hier kommt auch schon das nächste Kapitel. Auch wenn es noch nicht ganz eine Woche her ist seidem das letzte hochgeladen wurde, war ich doch schon wieder dem Schreibwahn verfallen.
    Vorab möchte ich aber noch Rambo danken. Danke für den Kommentar. Und keine Sorge, ich fand ihn schon ziemlich ausführlich. Und als Profi würde ich mich auch nicht unbedingt bezeichnen, ich schreibe nur womöglich schon etwas länger, als du selbst. Mhm, außerdem erinnert mich das gerade daran, dass ich dir auch noch einen Kommentar schulde. Aber zuerst bekommst du jetzt deinen Re-Kommi^^
    [tab=Re-Kommi]

    Du hast den Anfang sehr schön beschrieben (Wie auch derRest :D), wie Icio durch die Höhle entlang krabbelte und er das Volbeat traf. Auch sah man hier wieder seine etwas hochmütige, selbstsichere und unanständige/freche Art.


    Es freut mich, wenn die Beschreibungen ankommen. Dankeschön^^

    Und da ist mir auch aufgefallen, dass du gerne auch die Attacken-Namen nennen kannst, ich konnte den Feuerstrahl von Icio noch nicht so richtig einordnen. Und war es etwa schon normal, dass er so starke Attacken beherrschte (Falls die Attacke "Flammenwurf" war). Und die Attacke (?) vom Volbeat, war es etwa "Silberblick"? Wenn ja, wieso das?


    Ich muss sagen, ich nenne Attackennamen nicht unbedingt gern. Ein Feuerpokémon kann ja auch mal Feuer speien, ohne eine von Menschen klassifizierte Attacke zu nutzen. Zumindest in der Welt, wie ich sie mir vorstelle. Aber du hast schon Recht, das sollte ich vielleicht irgendwo im Startpost festhalten. Damit das nicht so undeutlich bleibt. Ein Flammenwurf war das übrigens noch nicht. Im Laufe der Geschichte, wenn so einer das erste Mal auftaucht, wird klar werden, dass ich einem solchen schon noch etwas mehr Kraft zuschreiben würde. Aber es gibt in dieser Geschichte auch nicht wirklich klar zuortbare Level und keinen klar definierten Weg, ein nächstes zu erreichen. Ahhh, mir fällt gerade erst auf, dass ich das alles im Startpost hätte schreiben müssen. Danke, dass du mich darauf aufmerksam machst, da hast du gut aufgepasst^^ Wäre mir sonst vermutlich auch nicht aufgefallen. Natürlich wächst auch in dieser Geschichte ein Pokémon mit den Erfahrungen, die es sammelt. Diese werden eben einfach nicht in Form von Punkten vergeben. Es ist eher, wie im realen Leben auch. Man muss z.B. viel üben, um irgendetwas zu erlernen und besser zu werden. So kann man es sich, denke ich, in der Welt von Icio eher vorstellen.
    Das Volbeat hat tatsächlich gar keine Attacke angewandt. Es hat ihn einfach nur angestarrt. :)

    Aber als das Terribark erschien, ist es denn etwa wirklich so gross wie ein Ignivor? Ich dachte, ein Terribark sei schon etwas grösser als ein Ignivor.


    Dachte ich auch O.o Aber laut Pokewiki & Co. sind beide etwas 1,1 Meter groß. Wobei mir gerade auffällt, dass das vermutlich an den Hörnern von Ignivor liegt. Ich werde da etwas genauer drauf eingehen. Auch hier danke für den Hinweis.

    Ich fand es aber sehr schön von dir, wie du mich um die Nase geführt hast. Ich meine, ich selber meinte, dass das Zittern der Pokemon, Icio gelten, doch war es wohl die Anführerin der Gilde. Das hast du bis zum ende sehr schön hervorgehoben. Kompliment! Das Ende hast du auch sehr gut gewählt, da es gerade Spannung aufgebaut hat und man unbedingt das nächste Kapitel lesen möchte. Deshalb freue ich mich auf dein nächstes Kapitel! :D


    Toll, wenn dir das Ende gefallen hat :) Ich hatte eigentlich Sorge, dass das etwas zu offensichtlich sein könnte. Aber wenn du, genau wie Icio selbst, drauf reingefallen bist habe ich das Ziel dieses Abschlusses ja erreicht. Ich hoffe, dass dir das nächste Kapitel auch gefallen wird.
    [tab=X²]Danke für die Verbesserungsvorschläge und natürlich auch all das Lob. Ich habe mich wirklich über den Kommentar gefreut. Die Sache mit den Attacken und Leveln werde ich so schnell wie möglich in den Startpost einfügen und auch wegen dem Größenunterschied werde ich noch einmal schauen, wie ich das besser beschreiben könnte.
    Ohne weitere Vorreden wünsche ich nun allen Lesern viel Spaß mit Kapitel 3.[/tabmenu]


    Kapitel 3
    Die Konkurrenz stellt sich vor




    „Erst kommt die Pflicht und dann das Recht zu leben.“


    -Untoten - "Die Mutter"


    Seltsamerweise beruhigte es die plötzlich erwachte Nervosität in Icios Eingeweiden in keiner Weise, dass das weibliche Pokémon in seinem Rücken nicht viel größer war, als das Terribark und somit auch die Hörner seiner selbst nicht allzu weit überragte. Etwas an ihr ließ sie viel hoch gewachsener erscheinen, als sie eigentlich war. Ihre Erscheinung schien seltsam Majestätisches und faszinierte Icio augenblicklich. Das mochte der Grund sein, warum er ihr keine seiner üblichen, verächtlichen Worte entgegen spie. Vielleicht hatte es auch etwas mit der Art zu tun, wie sie sich elegant auf die Hinterpfoten niederließ und scheinbar geistesabwesend über ihre, von gelbem Fell bedeckten, Vorderpfoten leckte. Der sichelförmige, lilafarbene Schweif lag brav an der Seite seiner Besitzerin, wie eine eingerollte Schlange die nur darauf wartete, in die Höhe schnellen und ihre Beute mit dem Tot bekannt machen zu können. Das violette Fell zog sich weiter über ihren gesamten Körper und ließ nur an der Unterseite ihres Bauches, ihrer Schnauze und der unteren Hälfte ihrer langen Beine Platz für ein wenig Gelb. Dieses schien seinen Kampf bei der Ausbildung der Fellfarben jedoch nicht so einfach aufgegeben zu haben, und schimmerte hie und da in dreieckähnlicher Form zwischen dem dominierenden Ton hervor. Die giftgrünen, strahlenden Augen, deren Blick Icio noch immer nicht direkt getroffen hatte, waren umgeben von kontrastreichen, pinkfarbenen Abschnitten, die den Eindruck erweckten, das Weibchen trüge eine Maske. Doch das Einzige an ihr, das offensichtlich keinen festen Teil ihres Körpers ausmachte, war ein breiter, goldglänzender Halsreif. Auf eine für Icio nicht erkennbare Art waren zwei separate, goldgelbe und lilafarbene, seidene Bänder an diesem angebracht. Nun lagen sie ruhig auf dem Boden, doch würde das Pokémon sich bewegen, sie würden sicher wehen wie Banner im Wind. Wellenförmig zog sich je ein Streifen der jeweils anderen Farbe über den glänzenden Stoff. Solche Accessoires trug ohne Zweifel nicht jedes dahergelaufene Pokémon und so musste Icio einsehen, dass er einer Fehleinschätzung unterlegen gewesen war. Nicht das leicht aus dem Konzept zu bringende Terribark, sondern dieses Kleoparda musste die Anführerin der Gilde sein.
    Unwillkürlich wich er einen halben Schritt zurück, hielt dann noch in der Bewegung inne und zwang sich dazu, wieder in seine ursprüngliche Position zu gehen. Das Kätzchen hatte ihn kurzzeitig erschreckt, weil sie sich so angepirscht hatte. Das war alles. Sie war kein Geist, wie es ihm seine versagenden Sinne zunächst hatten weis machen wollen. Nun, da er sie vor sich sah, drang der Duft des Kleoparda sanft in seine Nase, zugleich intensiv, geradezu berauschend. Sie roch erstaunlich nach Orangenbaumblüte, Sandelholz und Honig, leicht süßlich und dennoch betörend. Es war, als könne keine Form von Schmutz in irgendeiner Weise an ihr haften bleiben und ihre Schönheit schmälern. Die Katze erstrahlte inmitten dieser unspektakulären Räumlichkeiten wie ein Diamant auf einem Haufen schwarzer Kohle. Und das erste Mal in seinem Leben musste Icio wirklich grübeln, was er einem anderen Pokémon an dem Kopf werfen konnte. Dies machte ihn so wütend, dass der Zorn in Überraschung und Überraschung in Hilflosigkeit umschwang, bis es ihm unmöglich schien, überhaupt ein Wort zu formen.
    „Wann genau hast du meinen hübschen Calreu getroffen?“, fragte das Kleoparda, die Stille sanft durchbrechend.
    Einen Augenblick lang war sich Icio nicht sicher, ob er gemeint war, doch der Blick ihrer Augen ließ kaum Zweifel zu. Die grünen Tiefen waren stark und übten eine seltsame, bedrohliche Anziehungskraft aus, wie ein wild tobender Strudel auf hoher See. Nun war das Ignivor doch unbewusst einen kompletten Schritt zurückgewichen. Alles im Raum schwieg und die Stille lachte höhnisch in seine Ohren, amüsierte sich köstlich über seine Feigheit. Icio drehte den Kopf leicht zur Seite, um dem giftgrünen Blick zu entgehen und konnte so endlich wieder Worte finden, die er ausspie, bevor sie ihm wieder von der Zunge gleiten konnten.
    „Ich habe keine Ahnung, wovon du redest!“, kaum war dieser Satz gelungen, folgten die anderen wie von selbst, „Überhaupt, hat dir deine Mutter gar nichts beigebracht? Man sollte sein Gegenüber zunächst einmal begrüßen“
    Das Kleoparda verzog ihr Gesicht zu einer gespielt überraschten Fratze und erhob sich zügig. Sie machte einen Schritt auf Icio zu, zerstörte jeden Hauch von Distanz zwischen den beiden und ließ das Ignivor allein durch ihre Nähe erschaudern, so sehr er das Zittern auch zu unterdrücken suchte.
    „Du hast recht“, flüsterte sie, „Ich dachte, ich könne darüber hinwegsehen. Aber selbstverständlich ist Unhöflichkeit nichts, was man als gestandene Frau einfach so ignorieren sollte“
    Sie grinste so breit, dass ihre spitzen Fangzähne im Lichtschein der Fackeln glänzten. Eine Sekunde später waren diese Fänge Icio viel zu nah. Die Welt war aus den Fugen geraten und hatte sich ruckartig gedreht. Verwirrt erkannte er die Decke über sich und spürte den Boden an seinem Rücken. Eine Pfote ruhte so zärtlich auf seinem Bauch, dass er ihren Druck kaum bemerkte, rasiermesserscharfe Zähne ruhten über seiner schutzlosen Kehle. Es blieb keine Zeit, um zu erschrecken. Noch weniger, um Furcht zu empfinden.
    Das Kleoparda lächelte verschmitzt und flüsterte, ganz still in sein Ohr: „Du lachst über Ficzkos Halsband? Weißt du, wofür es dient? Es schützt die Kehle seines Trägers. Magst du auch eines haben?“
    So schnell, wie sie Icio umgeworfen hatte, so langsam richtete sie sich auf, ließ ab von dem immer noch perplexen Pokémon und schlenderte zu der regungslosen Gruppe von statuengleichen Beobachtern hinüber. Noch während sie elegant einen Fuß vor den anderen setzte rief sie in die Runde, dass Höflichkeit ein nicht zu unterschätzendes Gut sei. Zumindest wenn es darum ginge, jemandem gegenüber zu treten, der so viel stärker war, als man selbst.
    „Hat man sich das Recht der Unhöflichkeit erkämpft“, beendete sie mit lauter Stimme ihre Ansprache und nahm hinter dem Podest Platz, „so darf man sich ohne jeden Zweifel als einen der Mächtigen bezeichnen. Es ist mir egal, wenn ihr euer Recht einfordern wollt, bevor ihr es euch verdient habt. Nur bei mir solltet ihr das nicht versuchen.“
    Sie nickte zu Icio hinüber, dem es erst jetzt gelungen war, sich wieder aufzurichten. Scham und Wut standen ihm ins Gesicht geschrieben und versiegelten seinen Mund genauso, wie sie seinen Wunsch etwas zu erwidern entfachten. Da ihm seine Zunge jedoch ihren Dienst versagte, entschloss sich Icio das Geschehene zu ignorieren und stolzierte, den Kopf hoch erhoben, zu den anderen Pokémon. Er drängte eines von ihnen bei Seite und nahm dessen Platz ein, von wo aus er mit betont gelangweilter Mine zu dem Kleoparda empor sah und ihrer Rede lauschte. Das Terribark hatte sich inzwischen etwas weiter rechts vor dem Podest positioniert und beobachtete aufmerksam, ganz wie es sich für einen Wachhund gehörte, die fünf neuen Rekruten.
    „Ich bin die Meisterin dieser Gilde“, fuhr die Anführerin fort, „Ab jetzt arbeitet ihr für mich. Ihr wollt euer Leben auf Kosten anderer bereichern? Ein frommer Wunsch, den ich gerne unterstützen möchte. Doch lasst euch eines gesagt sein…“, sie hob die Stimme, um ihren Worten mehr Bedeutung zu verleihen, obwohl die bloße Art, wie sie sie betonte dazu ausgereicht hätte, „Umsonst sind meine Dienste nicht. Seid ihr nicht in der Lage, euren Tribut zu zahlen, seid ihr wertlos für mich. Begeht ihr Fehler, seid ihr es ebenso. Ich bin kein Freund wertloser Pokémon und das Leben selbst, ist es auch nicht. Ich hoffe ihr versteht, was ich meine“
    Icio verstand nicht, aber es war ihm auch herzlich egal, auf was das Kätzchen hinaus wollte. Er wurde immer ungeduldiger. Schließlich war er nicht hergekommen, um sich das Gerede eines aufgeblasenen Schoßtigers anzuhören. Andererseits weckte das Kleoparda etwas in ihm, dass er nie wieder zu fühlen geglaubt hatte: Ein winziger Hauch von Ehrfurcht hatte sich in sein Herz geschlichen. Sie hatte ihn so schnell, so gnadenlos und zugleich so bedacht an den ihm von ihr zugedachten Platz verwiesen, dass er ihr eine gewisse Stärke einfach nicht absprechen konnte. Dennoch, früher oder später -, eher früher -, würde er auch sie überflügeln. Derzeit war er jedoch klug genug um einzusehen, dass er die Gilde nicht sofort würde übernehmen können. Wäre das Terribark der Anführer, wäre das selbstverständlich etwas anderes gewesen.
    Die Gildenmeisterin erhob sich seelenruhig und schwebte geradezu auf die noch immer offen stehende, eiserne Tür zu. Ohne sich umzuwenden sprach sie noch einen zwei letzte Sätze, bevor sie in dem Gang verschwand: „Wenn ihr Fragen habt, wendet euch an Ficzko. Habt ihr zu viele, verschwindet und wagt es nicht, mir Zeit eures Lebens auch nur zufällig ein weiteres Mal unter die Augen zu treten!“
    Noch einen Augenblick lang hingen ihre Worte schwer im Raum, dann kehrte Normalität ein. Die Volbeat begannen erneut mit ihrem niemals zu enden scheinenden Rundflug, die Anspannung löste sich sichtlich von den restlichen anwesenden Pokémon und das Terribark erhob die Stimme.
    „Ihr habt die Gildenmeisterin gehört. Ihr Name lautet übrigens Haralet. Den solltet ihr euch genauso gut einprägen wie jedes einzelne Wort, dass sie jemals an euch richten wird.“
    „Schleimer!“, rief Icio dem Redenden entgegen und erntete sogleich genervte Seitenblicke, „Ich wette, du kriechst ihr immer richtig schön tief in den…“
    Bevor er weitersprechen konnte, hatte das Terribark seine Stimme unnötig laut aufgedreht und unterbrach ihn scharf.
    „Nachdem wir vorhin leider unterbrochen wurden, werde ich noch einmal kurz von vorne anfangen“, protestierendes Raunen erfüllte den Raum, das der Hund mit einem Bellen erstickte, „Ganz kurz nur! Also noch einmal. Mein Name ist Ficzko und ich bin dafür zuständig, neue Rekruten, also euch, einzuweisen. Jeder von euch weiß, was es mit Rettungsteams und dunklen Teams auf sich hat und welchem von beiden ihr in Zukunft angehören wird. Ich gehe davon aus, dass auch unser etwas verspäteter Neuzugang sich darüber im Klaren ist.“
    „Komm zur Sache, Köter!“, brüllte Icio, inzwischen sichtlich gelangweilt.
    Ficzko zog missbilligend eine Augenbraue in die Höhe, fuhr dann jedoch ohne zu zögern fort. Scheinbar war er nicht gewillt, auf die Provokationen des Ignivor einzugehen.
    „Ihr werdet die Aufträge erfüllen, die draußen aushängen. Gerne könnt ihr auch solche annehmen, die ihr privat erhaltet. Dabei solltet ihr nicht zu auffällig vorgehen. Schlagt das Beste aus euren Missionen heraus, aber lenkt nicht das Misstrauen anderer Pokémon auf diese Gilde!“, er stampfte kurz auf und knurrte leise, allein bei dem Gedanken an einen Verrat, „Wenn ihr etwas stiehlt, jemanden überfallt oder mit Tricks Missionen abschließt, tut es so, dass ihr entweder nicht in Verdacht geratet, man euch nicht erkennt oder aber niemand euch zu dieser Gilde zurück verfolgen oder sie mit euch in Verbindung bringen kann. Ein Verstoß gegen diese Regel hat den sofortigen Ausschluss zur Folge!“
    „Bla, bla, bla.“
    Dieses Mal fand Icios halbherziger Zwischenruf überhaupt keine Beachtung. Stattdessen bat Ficzko die neuen Rekruten darum, sich vorzustellen. Das erste Pokémon, das sich daraufhin erhob, ähnelte einer Schildkröte auf zwei Beinen. Es wackelte leicht mit dem großen, pelzartigen, weißen Schweif und strich kurz mit seinen blauen Armen und Händen über seine fast dreieckigen, ebenfalls pelzigen, weißen Ohren, bevor es zu sprechen begann.
    „Ich heiße Chelser und bin der Anführer des Team Seelenlos“, er deutete auf zwei der insgesamt, Icio eingeschlossen, vier weiteren Rekruten, die sich auf seinen Wink hin erhoben, „Für alle die nicht wissen, welcher Art ich angehöre: Ich bin ein Schillok, ein Freund des Wassers und habe ein Problem mit Feuer.“
    Chelser warf dem Ignivor grinsend einen vielsagenden Blick zu. Icio erwiderte lächelnd und stieß demonstrativ ein paar Funken aus seinen Hörnern. Das könnte spaßiger werden, als er sich zu träumen gewagt hatte, wenn seine zukünftigen Opfer schon freiwillig die Konfrontation mit ihm suchten. Er beließ es zunächst dabei, wohl wissend wie sehr es das überhebliche Schillok fuchsen würde, dass er nicht aufgebracht auf die Andeutung reagieren würde. Stattdessen ließ er den Blick prüfend über den ersten Teamkameraden Chelsers schweifen, der inzwischen zu sprechen begann und in seiner Erscheinung stark an ein zu klein geratenes, sandfarbenes Nilpferd mit großer Schnauze und Stielaugen erinnerte, dessen Rücken mit braunen Flecken übersät war, als träge es einen Tarnfarbenanzug.
    „Ich bin Vex, ein Hippopotas.“
    Er war wohl nicht sonderlich gesprächig und gab das Wort sogleich an das letzte Mitglied des Teams Seelenlos weiter. Dieses blickte immer wieder mit funkelnden Augen Richtung Tür, als suche es dort nach etwas und erst als Vex es anstieß, öffnete es endlich den Mund.
    „Achso, ja…“, das Pokémon schüttelte kurz den kleinen, hellblauen Körper, wobei die verhältnismäßig großen Ohren schwankten, und ließ dann den roten Blick über die restlichen Anwesenden schweifen. Als es den Mund öffnete, wurde der große Nagezahn noch deutlicher erkennbar, als schon zuvor, „Mein Name ist Impina, ich bin ein Nidoran und auch wenn ich ein Weibchen bin, bin ich festes Bestandteil des Team Seelenlos und werde zusammen mit Chelser und Vex einmal in aller Welt berühmtberüchtigt sein!“
    Icio lachte lauthals auf.
    „Aber naaaatüüürlich, werdet ihr das! Bei dem Pokémon, dass euch auf euren Reisen als Snack verspeist und dem ihr quer im Magen liegen werdet!“, brachte er hervor und beobachtete zufrieden, wie besonders Impina augenblicklich die Fassung verlor.
    Chelser legte ihr eine Hand auf die Schulter, um sie von einem überstürzten Angriff abzuhalten.
    „Was glaubst du eigentlich, wer du bist, du vorlautes, kleines, kriechendes, Insekt?“, keifte sie ihm entgegen.
    Die Worte perlten an Icios Stolz ab, als sei dieser aus glattem Stahl.
    Grinsend machte er ein paar Schritte nach vorne, hob den Kopf und sagte mit lauter Stimme, während kleine Feuersäulen aus seinen Hörnern schossen: „Ich bin Icio, das Ignivor. Und in nicht allzu ferner Zukunft werde ich eines der gefürchtetsten Pokémon dieser Welt sein. Bis dahin tut ihr gut daran, euch meinen Namen zu merken. Anders als andere Schwächlinge, habe ich keine Kameraden nötig!“, er ließ die Flammen erlischen, sichtlich stolz wegen der eindrucksvollen Show, die er abgeliefert hatte und zuckte beiläufig mit den Schultern, „Ich bin eine Ein-Mann-Armee.“
    „Gar nichts bist du, du vorlaute Made!“, brüllte Impina, noch immer aufgebracht.
    Chelser war inzwischen einen Schritt näher auf Icio zugegangen.
    „Glaubst du tatsächlich an den Quatsch, den du da redest?“ fragte er, leise lachend.
    Icios Grinsen wurde noch breiter. Kampfeslustig pulsierte das Herz in seiner Brust.
    „Willst du mich auf die Probe stellen?“
    Auch das Schillok schien einem Kampf nicht abgeneigt, schlug die Fäuste geräuschvoll gegeneinander und rieb mit den leicht hervorragenden, spitzen Eckzähnen unruhig über seine Unterlippe. Beide jungen Pokémon machten einen weiteren Schritt auf den jeweils anderen zu und starrten sich eine scheinbare Ewigkeit lang starr in die Augen. Das unsichtbare Duell zwischen den beiden war nur eine Aufwärmübung für die bevorstehende Schlacht und Icio war sich sicher, dass keiner von ihnen als erstes den Blick abwenden würde. Ein unerwartetes Bellen unterbrach den Schlagabtausch der beiden Heißblütigen jedoch, noch bevor er wirklich begonnen hatte.
    „Darf ich euch daran erinnern, dass wir noch nicht fertig sind?“
    Die Frage Ficzkos war rhetorisch. Er schob den letzten verbliebenen Rekruten einen Stück nach vorne. Icio hatte das unscheinbare Pokémon schon beinahe vergessen. Seit er es, noch während der Rede Haralets, an die Seite gedrängt hatte, hatte es sich in keiner Weise bemerkbar gemacht. Dabei schien es von der Natur durchaus gut ausgestattet worden zu sein, um sich Respekt verschaffen zu können. Obwohl es durch seinen sehr flachen Körperbau nah an den Boden gefesselt war, ließen die zwei großen, segmentierten Klauen die unterhalb seines großen Kopfes wuchsen es durchaus nicht hilflos erscheinen. Ein etwas zu klein geratener, grauer Panzer bedeckte nicht gänzlich den grünlich schimmernden Körper. Seitlich seines Gesichts verfügte das Pokémon über zwei an Stielen angebrachten, große, runde Augen, mit denen es wohl seine Umgebung wahrnahm, obwohl es Icio zunächst so erschienen war, als erlaubten die roten Flecken auf seinem schwarz gefärbten Stirn ihm die Sicht auf die Welt. Acht flexibel erscheinende, weiße Anhängsel mit roten Spitzen, je vier an einer Seite seines Körpers, blieben dem Ignivor ein Rätsel. Er konnte sich nicht vorstellen, wofür diese gut sein könnten. Auch auf den sehr kurzen Schweif, an dem sich zusätzlich zwei, spitze, graue Auswüchse befanden, hätte das andere Pokémon seiner Meinung nach verzichten können. Noch immer hatte es sich nicht überwinden können, zu sprechen. Fragend blickten Team Seelenlos und Ficzko den verbleibenden Rekruten an, doch erst als Icio genervt mit der Zunge schnalzte, erwachte er aus seiner Starre.
    „Ich heiße Mafir“, sprach er leise, versuchte sogleich jedoch, seine Stimme ein wenig anzuheben, „Ein Anorith. Ich habe noch kein Team und ich glaube“, ein kurzer, schüchterner Blick traf Icio, „alleine bin ich möglicherweise nicht ganz so stark. Ich bin hier, um zu trainieren“, plötzlich erwachte ein Feuer in seinen Augen, das man in ihm möglicherweise zuvor abgesprochen hätte, „Trainieren, ohne mit Samthandschuhen angefasst zu werden. Training, um wirklich mächtiger zu werden. Deshalb bin ich hier.“
    Ficzko nickte Mafir anerkennend zu.
    „Mach dir mal keine Sorgen darum, dass du alleine auf Missionen gehen musst“, der Terrier blickte von dem Anorith hinüber zu Icio, „Zu Beginn ist dies zu gefährlich und neuen Rekruten nicht erlaubt. Du und Icio, ihr werdet ein Team...“
    Er hatte den Satz noch nicht ganz zu Ende gebracht, da schlug ein Feuerball von eher geringem Durchmesser vor Mafir in dem Boden ein.
    „Das sollte noch einmal überdacht werden!“
    Langsam verblassender Rauch stieg aus Icios Hörnern.

  • Wenn sich Galahad bedankt, ist das eine Ankündigung... :music:
    Ok, da ich hier zum ersten mal Kritik gebe, will ich mir erstmal deinen Startpost vorknüpfen:
    Ich finde es eigentlich ganz gut, dass du so viel Freiraum für die Zukunft der Geschichte gelassen hast, so kann man sich noch viel zusammenreimen und bei entsprechender Kapitelzahl wieder verwerfen.^^
    Das Bild ist relativ gut gewählt, nur ist eine "Asimilation" zweier Gegensätze extrem schwer darzustellen, deshalb wirken Licht und Dunkelheit noch immer getrennt. (Wobei ich vermute, dass das Absicht war :) ). Das Zitat aus Hamlet finde ich auch sehr passend, weil Shakespear auch immer wieder überraschende Erzählschritte unternommen hat, und mitunter wichtige neue Perspektiven der Philosophie gegeben hat. (Der Zusammenhang wird später erklärt!)
    Hinzufügen muss ich noch, dass ich bei dem Zitat eine Markierung gebraucht hab, um "gut" lesen zu können. :threeeyes: , aber das ist ja kein Weltuntergang, denn es geht ja um die Geschichte.


    Kapitel 3:
    Ich weiß nicht, ob ich Icio lieben oder hassen soll. Er wirkt zumindest für mich sympathisch, weil ich ebenfalls gern so "rüpelig" auf andere losgehe, aber ansonsten ist er (fast) ein Antiheld. Ich bin froh, dass es mal wieder einen kreativen Protagonisten gibt, denn ansonsten sind alle entweder hyperaktiv oder depressiv, leider, aber Icio ist wirklich einmalig. Es muss sehr schwierig sein, sich irgendwie eine Moral auf so ein Verhalten zu reimen, aber ich glaube dass du das perfekt gemeistert hast. (Stichwort: Neue Perspektive ;) )
    Nun, das Kapitel ist echt gut geworden! Bild passt hier perfekt, der Titel gibt einen winzigen Ausblick auf die Ereignisse, und das Zitat ist ebenfalls gut gewählt. Verwirrt war ich ab der Stelle, bei der das Kleoparda Icio umgeworfen hat, denn das mit "die Welt hat sich gedreht" hab ich so aufgefasst, dass Icio erkennt, dass nicht er der Stärkste ist, und nun eine lebensverändernde Erkenntnis hat... xD
    Aber ansonsten hab ich nichts zu bemängeln, allerhöchstens sind deine Beschreibungen der Figuren etwas unklar, ich musste bei Impina und Mafir bis zur Erwähnung ihrer Gattung warten, bis ich wusste, was sie eigentlich sind (Übrigens auch bei Volbeat im vorherigen Kapi). Aber von der Story und den Erzählschritten war alles erste Sahne!


    ich hoffe, das reicht so


    ~Galahad