Cosi! Wie du mir, so ich dir! Und wehe du postest ein unerwartetes Update, während ich das hier tippe!
Ich würde gerne ein paar Worte zu deinen beiden Gedankenausschnitten verlieren, auch wenn die Kategorie wirklich schwierig zu kommentieren ist, einfach weil es ja in erster Linie so eine Art stream of consciousness ist - Gedankenausschnitt eben. Im Prinzip bringen deine Texte das auf den Punkt, was viele Leute hier wahrscheinlich genau so sehen und empfinden. Du bist relatable und so schreibst du auch, zugänglich für alle, schnörkellos (ein Wort, dass ich inzwischen gerne verwende und es ist absolut positiv gemeint) und kurz auf den Punkt. "Abitur durch die Tür" ist noch ein wenig unstrukturierter als der unbetitelte zweite Gedankenausschnitt, glänzt aber dennoch durch den Bogen, den du am Ende wieder zu der Kafka-Thematik ziehst und mit der grandiosen Pointe "Ich bleibe dumm", mit der du natürlich nicht nur die Thematik vom Anfang deines Textes bestätigst, sondern vielleicht auch ein wenig Gesellschaftskritik übst. Du bleibst dumm und bist damit nicht anders als der Rest der Welt, in der niemand von sich behaupten kann, ein Fachmann für alles zu sein. Mein Gott, ich habe quasi meinen Bachelor in Politikwissenschaften in der Tasche und habe selbst kaum Ahnung davon wie bedrohlich Trump wirklich für uns sein kann. Ich bin dumm, du bist dumm, die Menschheit ist dumm - auch das quasi im besten Sinne, denn wenn man die Hilfe anderer annehmen kann und sich nicht ignorant hinter der eigenen Meinung versteckt, dann hat man immerhin die Chance, sich von Leuten bilden zu lassen, die wirklich Ahnung haben, wovon sie reden.
Der zweite Gedankenausschnitt greift die Thematik auf "Was wäre wenn", mit der ich mich tatsächlich gestern erst beschäftigt habe (der gute alte Fall von: Warum spreche ich diese eine Person im Café nicht an, wenn sie mir so gut gefällt?) und hier ist sogar ein wenig Struktur vorhanden mit dem sich wiederholenden Satz "Aus Angst, Charme, Wut; gibt ja immer Gründe."
Diese Ausrede, die mich so sehr frustriert und von der ich unbedingt loskommen will. Natürlich hat man Angst vor der Reaktion anderer Leute, natürlich ist man in der Gesellschaft unbekannter Menschen etwas schüchtern, aber warum lasse ich mich immer wieder davon aufhalten? Bestes Beispiel mein erstes BB-Treffen in Nürnberg, bei dem ich vollkommen grundlos ziemlich zurückhaltend war. Es sind doch alles nur Menschen, die genug mit sich selbst beschäftigt sind, um mich zu verurteilen.
Das Feedback ist jetzt irgendwie mehr ausgeartet, als ich gedacht hatte. Vielleicht ist das ja das schöne an deinen kurzen Gedankenausschnitten: Sie regen die Leser selbst mehr zum Denken an.
Ich hoffe bald auf mehr von dir :)