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„Unwillkührlich schaute ich zum Meer – und sah dort nichts als ein einzelnes grünes Licht, winzig klein und weit entfernt, das das Ende eines Stegs markieren mochte. Gatsby glaubte an das grüne Licht, die wundervolle Zukunft, die Jahr für Jahr vor uns zurückweicht. Damals entwischte sie uns, aber was machte das schon? Morgen laufen wir schneller, strecken die Arme weiter aus und einen schönen Tages, so kämpfen wir weiter, wie Boote gegen den Strom. Und unablässig treibt es uns zurück in die Vergangenheit.”
[tabmenu][tab='Nächtliche Gedankengänge']
Ich wünschte, wir würden eine Zukunft haben.
Nachts Zigaretten teilen.
Durch die Straßen laufen ohne zu frieren.
Dazu zu stehen, was wir sind.
Uns anschauen, ohne dass es Zweifel gibt,
ohne, dass da Angst bleibt.
Frei zu sein, frei zu bleiben.
Pläne haben, Pläne schmeißen.
Selbst den Alltag leben, ohne darin zu versinken.
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Im Licht der Straßenlaternen zwischen Jägermeister-Flaschen, Zigarettenrauch und dem Dröhnen der Bässe ist alles so leicht, viel zu leicht. Wir leben das aus, was da zwischen uns ist und ich könnte es nicht einmal benennen, da irgendwann die Sonne aufgeht und die Nachwirkungen des Alkohols von uns abfallen.
Übrig bleibt wieder diese Ungewissheit, die Frage, woher diese Zweifel kommen, warum ich wieder alles in Gleichgültigkeit ertränke.
Und während du schläfst, bist du mir schon wieder egal, ist das alles schon wieder wertlos.
Alle meine Versprechen dir gegenüber habe ich gebrochen und wer weiß, wie viele von Deinen du schon gebrochen hast. Ich will nichts verpassen, bin immer auf der Suche und dabei denke ich nicht an dich, sondern an mich selbst.
Ich würde dir so gerne vertrauen können.
Ich war überall, hab so viele Menschen kennengelernt und doch finde ich nie wieder zurück durch den dunklen, hässlichen Tunnel, durch den ich gekommen bin.
Woher soll ich wissen, ob du an meiner Seite stehst oder an deiner eigenen? Wann komme ich endlich an?
Und morgen gehen wir weiter, schreiten fort in unserer unechten Welt aus gebrochenen Herzen und kämpfen darum, erkannt zu werden.
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I've seen the world, lit it up
As my stage now
Changeling angels in a new age now
Hot summer days, rock n roll
The way you play for me at your show
And all the ways, I got to know
Your pretty face and electric soul
Will you still love me
When I'm no longer young and beautiful?
Will you still love me
When I've got nothing but my aching soul?
Wieder mal läuft die Titelmusik von „The Great Gatsby“ auf dem Screen, mein Lieblingsfilm, vor dem ich immer öfter sitze und an meinem Glas schlürfe.
Die Geschichte eines Mannes, der sich über die Jahre, die er von seiner großen Liebe getrennt war in sein Ideal dieser Person verliebt und ein riesiges Imperium für sie aufbaut. Ein Mann, der sich sicher ist, dass man die Vergangenheit wiederholen kann.
Sobald die Hauptfigur Nick beschließt, sich auf einer von Gatsby’s Parties volllaufen zu lassen, proste ich ihm zu und grinse dümmlich.
„Gatsby glaubte an das grüne Licht, an die wundervolle Zukunft, die Jahr für Jahr vor uns zurückweicht. Damals entwischte sie uns, aber was machte das schon? Morgen laufen wir schneller, strecken die Arme weiter aus und einen schönen Tages, so kämpfen wir weiter, wie Boote gegen den Strom. Und unablässig treibt es uns zurück in die Vergangenheit.“
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[tab='Geschichten']
Und jetzt stehe ich da auf einmal mit diesem mir unglaublich authentisch erscheinenden Menschen, den ich bis jetzt nur aus den Medien kenne, umjubelt, aber trotzdem noch auf dem Boden geblieben. Und mit einem Bier. Mit seinem Bier.
SEINEM.
BIER.
Es ist unglaublich, wie viel man mit einer großen Klappe und zu viel Schnaps im Hirn erreichen kann. In der richtigen Zeit das Richtige zu sagen, scheint manchmal meine größte Gabe zu sein. Und so stehe ich mit ihm vor der großen Halle, in der er heute Abend noch gespielt hat und in der ich nicht mehr war, als eine von Tausenden, ohne Gesicht und ohne Namen. Es ist relativ eisig geworden, aber der Himmel ist knallrot gefärbt von der untergehenden Sonne und nur der Wind weht hin und wieder. Mir ist mittlerweile doch verdammt kalt geworden und obwohl ich dies aufgrund der Umstände völlig verdränge, geht er zu einer Eisentür mitten an der Wand, grinst, hält sie mir auf und bittet mich herein. Irgendwann würde mir mein ständiges Fresse-aufreißen noch leidtun. Aber heute nicht. Während ich mich noch frage, was das für ein seltsames Szenario ist, das hier stattfindet, bin ich schon durch die Tür gegangen und wir treffen im Vorbeigehen die Band. Um Gottes Willen.
Der Backstage-Bereich ist größer, als ich gedacht habe, ein wenig staubig und mehr mit leeren Bierflaschen als mit Möbeln gefüllt. Wie zu Hause.
Schließlich stehen wir uns gegenüber und er haut sein neues Bier mit ein wenig zu viel Schwung gegen meins („PROST!“). Dann zieht er mich hinter sich her und beginnt damit, mir die Location zu zeigen. Ich war hier schon ein paar Mal auf Konzerten, aber heute sehe ich die Bühne von einem anderen Standpunkt aus, nämlich von oben. Während er mir bewusst macht, wie klein man sich hier oben fühlt, redet er die ganze Zeit. Wir lachen viel. Lachen ist gut.
Mir war noch nie so bewusst wie heute, wie schön er ist.
Ich wusste ja, dass er meinem „Beuteschema“ entspricht, aber dass er so wahrhaftig, so echt aussehen kann, wusste ich nicht.
Wir sitzen dort die ganze Nacht, teilen Zigaretten und Bier und unsere Geschichten.
Bis heute steht seine Nummer in meinem Telefonbuch, wie eine stumme Erinnerung an einen Abend voll mit Gesprächen und Musik. Es war natürlich völlig klar, dass wir uns nie wiedersehen werden. Aber das ist auch gut so.
Manche Bilder sollte man einfach in seinem Kopf bewahren, anstatt eine Kopie erstellen zu wollen, den Moment zurückholen zu wollen, der niemals so echt wäre, wie das Original.
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[tab='Alter, metaphorischer Kram']
Sobald du das Gewehr in die Hand nimmst, wirst du auch schießen, denn der Weg zum Schuss ist kürzer als der durch den Wald zurück, um dem Wolf Gnade zu erweisen.
Der Jäger wird schießen. Immer.
Die einzige Frage im Leben bleibt doch, ob du der Wolf bist, der scheu niemandem etwas zu Leide tut oder der mit dem Gewehr in der Hand, der trotzdem schießt.
Es ist eine Frage nach dem wenn und aber, nach dem für und wieder und doch nirgends Ankommen, weil man betäubt ist von der riesigen Überdosis Erleben und Überleben. Weil überleben heute nichts mehr mit körperlicher Unversehrtheit zu tun hat, sondern mit seelischer. Weil es ein Kampf ist, wer von sich selbst am Meisten erhalten kann, ohne durch Andere kleingemacht zu werden.
„Die letzte Rebellion der Menschen ist menschlich bleiben“
Und selbst wenn du aufstehst und für deine Ziele kämpfst und niemand an dich heran kann, weil du über den Dingen schwebst, dann musst du dich doch irgendwann entscheiden, ob du schießen willst. Das bringt den Turm zum Einsturz.
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Es gibt Vögel, die landen nie, denn sie schlafen auf dem Wind.
Kein Adler der Welt wird sie jemals erlegen, weil ihre Flügel die Farbe des Himmels haben.
Sie sind so leicht und schnell, dass sie über den Dingen fliegen und über der Stadt.
Egal, was kommt, ich sag mir innerlich „Ich kann’s“
und hoff dann, dass es leichter fällt.
`Nen richtigen Abschied erkennt man daran, dass er nicht mehr wehtut
und irgendwie hätt ichs wissen müssen,
aber nicht schlimm,
denn „ich kann’s“ ja.
Und ich frag mich, wann ich mal nicht mehr können muss.
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