Da ich in meinem Leben schon einige Male umgezogen bin, ist das ein ideales Thema für mich.
Das erste Mal umgezogen sind wir, als ich 5 Jahre alt war. Zuvor besetzte meine Mutter die unterste Wohnung in dem Haus, wo meine Grosseltern die mittlere Wohnung besetzt hatten. War ganz praktisch und auch notwendig, da Mama etwas überfordert mit mir als Kind war.
Ab 5 hatte ich also zwei Häuser, in denen ich häufig rein und raus ging. Zwei Haushälter bedeuteten auch zwei verschiedene Erziehungsmethoden. Während meine Mutter unordentlich war, übernahm ich diesen "Lifestyle" währenddessen ich bei den Grosseltern Ordnung halten musste und irgendwann auch wollte.
Viel spannendes passierte dann nicht mehr bis 2007, da kam meine Mutter mit ihren Freund zusammen und plötzlich war das Haus, in dem wir wohnten, nicht mehr ausreichend genug und wir zogen vom Berg runter in ein grösseres Dorf maximal zwei Minuten entfernt vom See. Das war eine echt grossartige Wohnung aber viel zu teuer. Meine Mutter entschied sich nur dafür, um ihren Freund zu beeindrucken (die Wohnung glich der ihres Freundes, dort lebte ich auch an den Wochenenden, es waren mit Umzug zwei Wohnungen dort. Glücklich war ich darüber aber nie, da es zu städtisch war und ich niemanden kannte, da investierte ich viel Zeit in Videospiele.
Währenddessen änderte sich nach 2004 auch meine Situation bei den Grosseltern, da der Grossvater verstarb, wir stritten uns so 2011 herum fast täglich, weshalb wir beide uns entschieden haben, dass ich ausziehe. Für jene, die meine Situation noch nicht kannten: Ich war unter der Woche bei den Grosseltern, am Wochenende bei der Mutter. Meine Mutter wollte, dass ich zu ihr ziehe, doch ich weigerte mich dagegen, da es sehr weit weg von meinen Freunden war und ich den Freund nicht mochte (in meinen Augen ist er ein Rassist, während ich mich nie um die Nationen oder Herkunft meines Umfeldes scherrte). Der Deal war, wenn ich eine Wohnung für unter 500 Schweizer Franken (ca 465 Euro) finden sollte, darf ich bleiben. Lustigerweise fand da meine Grossmutter eine Wohnung für 470.- knapp 5 Minuten von der überteuerten Wohnung meiner Mutter entfernt.
So zog ich mit 17 aus, erstes Jahr war top, danach wurde ich einsam und depressiv und konnte mit der Unterstützung der Lehrer auf ein Internat wechseln und dort das Gymnasium abschliessen. Das Leben im Internat tat mir gut, weil man keine Viertelminute von anderen entfernt war und es war auf einem Berg, sprich im Winter konnte man dort Skifahren. Das kleine Zimmer hat mir nichts ausgemacht, da ich eh meistens am Billardtisch im Freizeitraum am Lernen war. Ich machte im Gymnasium den Abschluss und danach hiess es Wohnungen fürs Studium suchen. Die erste war sehr Ortsnah, jedoch waren die Vermieter sehr skurril, ich durfte keinen Abfall im Haus entsorgen sondern musste immer alles in die öffentlichen Mülleimer geben. Zum Glück esse ich eh schon immer alles aus und kaufe eher wenig Verpackungsmaterial aber das fand ich dann doch etwas übertrieben. Mir gefiel es dort nicht, weshalb ich noch einmal Umzog, das mal wieder eher in eine ländliche Region, wo es mir auch gefallen hat, doch dann kam der Anruf eines ehemaligen Schulkamerades, dass er ein Haus auf dem Land übernehmen kann. Wollte zwar eigentlich nicht schon wieder umziehen (dritter Umzug in einem Jahr!) aber das Gebiet ist wunderschön, viele Wälder und Grünflächen, ein eigener Teich, super Jogging und Fahrrad Routen. Ich konnte nicht nein sagen und lebe daher seit 2017 in einer WG.
Noch einmal alle Umzüge:
1999: Mutter zieht in ein eigenes Haus
2007: Mutter findet Freund, dieser wohnt in der Stadt, weshalb ich die meisten Wochenende dort verbringen musste, er zieht auch einmal um.
2009: Mutter kündigt das Mietverhältnis und zieht in eine Wohnung mit See nähe
2011: Mutter kündet das Mietverhältnis da zu teuer
2012: John zieht 5 Minuten entfernt von der ehemaligen Wohnung in ein kleines Zimmer mit See nähe (3 Minuten)
2014: Depressionen führen dazu, dass John mit Hilfe der Lehrer des Gymnasiums in ein Internat wechseln kann.
2016: Abschluss im Internat, Umzug in die Stadt in eine skurrile WG.
2017: Zu Beginn des Jahres Umzug aufs Land
2017 (Teil 2) Umzug da tolle WG frei wird.
Nächster Umzug wird hoffentlich der letzte sein^^
• Was haltet ihr von WGs in der heutigen Zeit
Grundsätzlich finde ich das Leben in einer WG sehr praktisch für Leute, die nicht gerne alleine sind. Wenn man sich gegenseitig fördern kann, ist es eine gute Sache. Problem ist halt immer, dass man manchmal nicht genug Zeit für sich selbst findet und vor allem in Zeiten wie Corona, wo Leute das Haus weniger verlassen (dürfen) als üblich, kann man sich teilweise echt zu viel über den Weg laufen, was zu Anspannungen wegen Kleinigkeiten führen kann. Finde da 4 Personen praktisch, da sich da im Gegensatz zu 3 eher weniger "X zu 1" bilden. Ich nerve mich aber teilweise etwas über den einen WG Partner, da er eine völlig andere Weltansicht als ich habe aber das ist ein anderes Thema^^
Da hast du einiges durchgemacht und trotzdem den Abschluss geschafft. Tolle Leistung. Kannst du stolz drauf sein. Darf ich fragen, wie dein Verhältnis inzwischen zu deiner Mutter und ihrem Freund ist? Ist Privatsphäre... Kein Problem, wenn nicht.
Vielen Dank :)
Klar, darfst du. Bin, was meine Vergangenheit angeht, ein sehr offener Mensch, werde aber nicht mit einem neuen Beitrag hier antworten (da Off-Topic) sondern dich dieses Wochende einfach einmal auf dem Profil besuchen kommen, wenn das in Ordnung geht. Für heute bin ich aber zu müde.