Caroits Kunst im Wandel der Zeit

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  •  



    Vorwort


    Hallo,

    vor einigen Tagen hat Youtube mir Videos von verschiedenen Künstlern vorgeschlagen und darüber kam es, dass ich die letzten Tage sehr viele Zeitraffervideos von unglaublichen Kunstwerken gesehen habe. Das hat mich Lust dazu gemacht selbst mal wieder ein bisschen zu zeichnen und als ich meine alten Stifte zusammen gesucht habe, bin ich auch auf einen Block gestoßen, in dem ich einige Zeichnungen aufbewahrt habe. Die stammen alle etwa aus der Zeit 2012 bis 2015, sind also schon uralt, aber tatsächlich habe ich seitdem auch nicht mehr wirklich was gezeichnet. Ich dachte mir, dass es schön wäre, meine Fortschritte über die Zeit irgendwie zu dokumentieren und darüber ist dieses Topic hier entstanden.


    Zeichenmittel 


    Ich hab zwar theoretisch ein Grafiktablet vor Ewigkeiten zu Weihnachten bekommen, aber so 100%ig warmgeworden bin ich damals damit nicht und ich würde zwar nicht ausschließen, dass ich es irgendwann auch mal mehr nutze, aber vorerst bleib bei traditionellen Mitteln.


    Die digitalen Werken entstehen aktuell mit Hilfe eines Wacom Bamboo Captures und bei den traditionellen Werken schreibe ich direkt dazu, was ich benutzt habe.


      

  • Es sind leider nur einige der Zeichnungen, die ich damals gemacht habe, die anderen sind nach wie vor verschollen. Keine Ahnung, ob ich sie jemals wiederfinden werde.


     



    Das Bild ist 2012 entstanden und war so ziemlich das erste, was ich damals in den Block gezeichnet hab. Ich weiß noch, dass ich zu dem

    Zeitpunkt unglaublich stolz auf diesen geflochtenen Zopf war.


     



    Das Bild ist wenige Tage nach dem ersten entstanden und stellt meinen ersten Versuch da jemanden im Profil zu zeichnen. Die Haare sind ganz schön uff und über die Nase wollen wir erst gar nicht reden...


     



    Das war dann der erste Versuch, Menschen mit ganzem Körper zu zeichnen. Bei den Armen hatte ich keine Ahnung, was ich sonst mit ihnen machen sollte (zumal ich sonst irgendwie auch Hände hätte zeichnen müssen) und dank dem Kleid konnt ich mich um korrekte Proportionen bei den Beinen herumdrücken.


     



    Bei dem Bild war ich auf nem Familiengeburtstag, hatte meinen Magister Negi Magi Manga mit dabei und hab einfach was abgezeichnet.


     



    Das ist das letzte Bild, von dem ich safe weiß, dass es 2012 entstanden ist. Das war auch so ziemlich das erste Bild, bei dem ich mir bewusst ne Vorlage gesucht habe, um durch das Abzeichnen ein bisschen was dazu zu lernen. In dem Fall war es eine Referenz für die Haare, um da Schattierungen und Co besser hinzubekommen (aber wie auf den späteren Bildern zum Teil sichtbar ist, wirklich verinnerlicht hatte ich das damals trotzdem nicht).


     



    Das war mein erster Versuch eine Hand zu zeichnen (irgendwann zw. 2012 und 2015, vermutlich 2013 oder 2014). Von den Proportionen her und so sieht es noch etwas seltsam aus, aber für einen ersten Versuch gar nicht mal so super bad.


     



    Dieses Bild dürfte kurz nach der ersten Handzeichnung entstanden sein. In meinem Kopf hatte ich das Bild von einem Mädchen, die etwas von ihrer Hand weg pustet. Aber die Hand zu zeichnen hat mich dann vermutlich derartig frustriert, dass sie nie fertig geworden ist.


     


      


    Diese beiden Bildern kann man vermutlich zusammen fassen, da beide in der Schule entstanden sein müssten, als mir langweilig war. Man sieht, ich hab lieber nur ein Auge gezeichnet, weil das zweite Auge mMn immer deutlich schlechter aussah.


     



    Als ich mein Grafiktablet geschenkt bekommen hab, war meine erste Idee einen Manga mit einer Elfe als Protagonistin zu zeichnen und im Titelbild sollte sie elegant fliegen. Das ist die Skizze dazu gewesen, die ich dann digitalisieren wollte, was bis heute nie passiert ist. Zu dem Zeitpunkt wusste ich bereits, dass ich einen Körper erstmal grob mit Kreisen für Gelenke und Co darstellen kann, um bessere Proportionen und natürlicher wirkende Bewegungen hin zu bekommen. Für den Post hab ich nachgeguckt, wann ich mein Tablet bei Wacom registriert habe, das war 2013. Das Bild muss also im selben Jahr entstanden sein, was mich ein bisschen überrascht, weil ich es vom Gefühl her eher später eingeordnet hätte.


     



    Das Bild ist aus dem Jahr 2015. Für den Hut hatte ich mir ne Referenz gesucht, ansonsten habe ich versucht Shattierungen mal ganz alleine hin zu bekommen. Hinsichtlich der Schattierungen ist das Ergebnis eher meh, aber die Schattierung der Iris gefällt mir bis heute eigentlich recht gut.


     



    Und das ist das letzte Bild aus der Vergangenheit, was ich in diesem Block gefunden habe (ja, es ist insgesamt recht überschaubar). Es müsste ebenfalls 2015 entstanden sein und war mein erster einigermaßen gelungener Versuch eine Bewegung zu zeichnen. Selbst die fliegende Elfe fühlt sich halt eher statisch, in der Position verharrend an. Es ist noch nicht unbedingt perfekt, aber die Skizze gefällt mir nach wie vor sehr gut.


     

  • Nachdem ich jetzt alle alten Utensilien, die irgendwie auffindbar waren, zusammengesucht habe, musste ich natürlich auch direkt loslegen und gucken, wie gut das alles nach all den Jahren noch funktioniert.


     



    Von den Kunst-Videos, die mir Youtube vorgeschlagen hat, habens mir vor allem hyper realistic Zeichnungen angetan. Gestern wurde mir dann dieses Tutorial vorgeschlagen und ich hab mich einfach mal dran versucht ^-^

    Ich muss gestehen, dass ich grad ziemlich stolz drauf bin, weil ich nicht gedacht hätte, dass ich sowas schaffen könnte. 100%ig zufrieden bin ich zwar nicht (die linken oberen Wimpern sind mMn nicht so gut wie die rechten oberen Wimpern) und sowas wie ein weißer Gelstift, für die letzten, feuchten Reflexionen im Auge, fehlt mir halt einfach. Aber insgesamt bin ich wirklich sehr zufrieden mit dem Ergebnis.


    Material: HB, 4B, 6B, Pinsel


     


    Ich glaube, ich bleibe auch erstmal bei Bleistiftzeichnungen und übe dabei noch besser schattieren, damit ich das irgendwann auch ohne ein Tutorial hinbekomme. Dafür werd ich morgen auch mal nach nem 9B Bleistift Ausschau halten. Ein paar Stellen im Bild hätte ich nämlich an sich gerne noch dunkler gehabt.

  • Hello, ich finde es gut, dass du auch ein neues Bild hochgeladen hast um mit deinen älteren Bildern vergleichen zu können!

    und sowas wie ein weißer Gelstift, für die letzten, feuchten Reflexionen im Auge, fehlt mir halt einfach.

    Diese Gel-Pens sind erfahrungsgemäß nicht gut geeignet für realistische Bleistiftzeichnungen! Auch weiße Acrylfarbe nicht. Die haben bei mir kaum den gewünschten Effekt hervorgerufen, sondern sahen bloß wie gräulichen Schmutz aus ^^" Es ist kein fettes weiß, welches die Zeichnung wunderbar ergänzt, sondern ist ziemlich blass. Vielleicht gibt es ja bessere Stifte, aber ich hab bis jetzt keine guten Erfahrungen gemacht und wie gesagt, auch relativ intensive Acrylfarbe sah nicht besser aus (hab damals versucht so leuchtende Punkte im Hintergrund zu zeichnen).

    Am besten sind halt Radiergummis, oder halt Eraserpencils. Wenn du mehrere realistische Bilder mit Bleistift zeichnen möchtest, können dir Eraserpencils sehr nützlich sein. Ich benutze sie sehr oft und damit kann man gut Lichtreflexe einzeichnen, auch feine Lichtreflexe, wie zum Beispiel an den Haaren.


    Die Zeichnung sieht gut aus, gefällt mir, aber für meinen Geschmack hast du zu sehr verwischt und das Bild kommt sehr eintönig, detailarm und 2 dimensional rüber. Wenn du überall die Linien verwischt, sieht das Bild nicht mehr detailliert genug aus. Schraffuren erzeugen in der Zeichnung eine gewisse 3 Dimensionalität und Plastizität, deswegen würde ich versuche eher mit denen zu arbeiten.

    Ich mach das immer so, dass ich immer wieder verwische, dann schraffiere und dann nochmal so lange, bis mir das Bild 3-dimensional genug aussieht, damit meine ich auch, dass die ganzen Abstufungen von den Values (korrigiert mich, falls es nicht das ist, was ich meine, kenne das nur aus Instagram) stimmig sind und ineinander übergehen. Die dunkle Stellen erscheinen mir auch zu blass/hell. Also mir fehlt in der Zeichnung so die größere Breite an Values, also ehm ich meine einen größeren Abstand zwischen sehr hell und sehr dunkel. Bei dir wirkt alles irgendwo mittig, es fehlen so ein bisschen die Extreme, finde ich, verstehst du, was ich meine?

    Ist die Zeichnung auf DIN A4 gezeichnet? Wenn ja, würde ich dir raten, kleiner anzufangen. Ich hab vor länger als einem Jahr auch erst mit A5 angefangen und ich finde da lässt sich alles noch leichter kontrollieren und es ist einfach so zu üben. Du kannst sonst natürlich auch mehrere kleine Zeichnungen auf einem A4 Blatt zeichnen. Ein paar Künstler ergänzen ihre Bilder mit Fineliner, besonders an den dunklen Stellen, das merkt man, wenn man geübt dran ist, dann nicht mehr und das Bild wirkt dann sehr 3 dreidimensional und kontrastreich. Ich benutze selber selten Stifte ab 5B und benutze meistens nur 2H, H, HB und F. Es gibt auch Papier, welches für ein kontrastreiches Arbeiten mit Bleistift besser passt, als anderes (Ich finde die 120gsm DN A4 Skizzen-Blöcke von Hahnmühle sehr gut).


  •  



    Für dieses Bild habe ich dieses Tutorial verwendet, wobei ich da gerade einem Vortrag zuhören musste und deswegen nur eine bildliche Anleitung durch das Tutorial hatte und der Audiospur dazu leider nicht zuhören konnte. So ganz zufrieden bin ich mit dem Ergebnis auch nicht wirklich. Die Augen sind etwas klein und nen Ticken zu nah beieinander, das Gesicht wirkt ua dadurch auch zu rund. Das Fell und die Fellzeichnungen sehen nicht so natürlich aus, wie ich es gerne hätte. Aber es ist die beste Zeichnung von einem Tier die ich bis jetzt angefertigt habe. Ich werd einfach noch ein gutes Stück in dem Bereich üben müssen.


    Material: HB, B, 4B, 8B


     

  • Sowas habe ich sogar schon. Einen zum Anspitzen von früher und einen in Stift form zum Rausschieben (so ähnlich wie ein Druckbleistift, nur dass er halt deutlich dicker ist als die Mine von so nem Bleistift). Bei dem neusten Bild habe ich sogar versucht die zu benutzen, um bspw. Schnurrhaare zu erzeugen. Ansonsten versuche ich aber eher so zu arbeiten, dass ich Stellen, die weiß bleiben sollen, von vornherein weiß zu lassen, um nicht hinterher radieren zu müssen. Ich weiß, dass es Künstler gibt, die sehr gut damit arbeiten können, Reflexionen durch radieren zu erzeugen. Aber aktuell fühl ich mich diesbezüglich einfach noch nicht sicher genug und hab bei sowas eher die Befürchtung zu viel weg zu radieren und damit alles kaputt zu machen.

    Ich hab auch beide, also zum einen den Tombow Mono Eraser Pencil und einmal die von Faber Castell zum Anspitzen, dabei gibt es einmal den soften, mit der roten Mine und den harten mit der weißen Mine. Der harte soll dafür da sein, Linien mit Tinte auszuradieren, aber tatsächlich benutze ich meistens den bei meinen normalen Bleistiftzeichnungen und bis jetzt hab ich ganz gute Erfahrungen damit gemacht. Meistens gehe ich mit diesem Stift über komplette Areale, nur damit die Schattierungen gleichmäßiger aussehen.

    Sachen von vornehin leer lassen, finde ich tatsächlich viel schwieriger, als später einfach mit einem Eraserpencil drüberzugehen und es macht einen Unterschied, wenn man erst ganz zum Schluss radiert und die "weiße" Stelle dann über den Linien ist und nicht umgekehrt und so sieht das Endergebnis doch plastischer und 3-dimensionaler aus, finde ich. Ganz ehrlich, ich weiß gar nicht, wie ich früher ohne die gezeichnet habe, weil ich die einfach so oft benutze.

    Zum Großteil ist das gewollt, die Linien zu verblenden, damit es eben gerade nicht gezeichnet sondern möglichst realistisch aussieht. Damit dass 3-Dimensionalität fehlt, hast du aber recht. wobei ich sagen würde, dass das eher darüber gekommen wäre, die dunklen Stellen noch dunkler zu machen und darüber mehr Kontrast rein zu bringen. Mit dem 6B Bleistift habe ich es tatsächlich leider nicht dunkler bekommen und aktuell traue ich mich einfach noch nicht mit einem Fineliner am Ende dran zu gehen, da ich befürchte, dass man das zu sehr sehen würde. In nem Video habe ich allerdings gesehen, dass einer einfach nen schwarzen Stift genommen hat, dass könnte ich vielleicht mal versuchen.

    Ich benutze auch manchmal einen schwarzen Buntstift (meinst du das mit "schwarzen Stift"?), aber ich bin dann immer vorsichtig damit, weil ich hab den manchmal für große Flächen benutzt und das sah dann nicht so toll aus. Finde die feineren Bleistiftlinien beißen sich dann im Endeffekt mit den kräftigen und fetten Linien vom schwarzen Buntstift, deswegen benutze ich den nur noch als Ergänzung bei ganz dunklen Stellen, wie die Pupillen etc. Ich würde bei Fineliner auch etwas vorsichtiger sein und diese auch nur ergänzend bei Wimpern oder Haare benutzen, hab das aber bis jetzt noch nicht versucht, muss das nächste mal daran denken!

    Ich benutze auch Kohlenpuder ergänzend zu meinen Bleistiften, weil ich auf Instagram öfters gesehen habe, wie Leute damit Haare machen und damit echt sehr gute Ergebnisse hinbekommen, aber so richtig was reißen damit konnte ich auch nicht und da muss ich auch immer vorsichtig sein, weil Kohle und Graphit lassen sich nicht so einfach kombinieren, aber ich bin da noch am Probieren. Generell finde ich Kohle grad eh interessanter, aber bin viel geübter beim Umgang mit Bleistiften und mir macht es Spaß, deswegen hab ich bis jetzt noch nicht wirklich was mit Kohle probiert (Vorteil von Kohle ist, dass es nicht so glänzt, wie Graphit und dieses Glänzen gefällt mir grad überhaupt nicht und viele Bilder mit Kohle und Kreide sehen einfach sehr kräftig und intensiv aus, was mir sehr gefällt).

    Von der Größe her hätte das Auge auch gut auf DIN A5 gepasst. Auch wenn ich auf DIN A4 zeichne, versuche ich aktuell nicht das Bild so zu skalieren, dass es das gesamte Blatt ausfüllt, sondern zeichne einfach in einer Größe, die sich angenehm für mich anfühlt. Aber wenn ich die Bilder hier hochlade, wäre es halt einfach nicht schön, wenn 50% des Bildes weiß ist, deswegen lade ich einen Ausschnitt hoch.

    Das macht natürlich Sinn. Kleiner Tipp, vielleicht auch für später: versuche deine Zeichnungen nicht bloß frontal abzufotografieren, also so ist es vielleicht einfacher, sich ein besseres Bild von der Zeichnung zu machen, aber ich finde es auch nicht verkehrt, die Zeichnungen von ihrer Schokoladenseite zu zeigen ^^ Ich fotografiere meine Bilder sehr gerne schräg unter dem Sonnenschein mit meiner Hand einen Stift haltend :)


    Zu der Katze kann ich nicht viel sagen, weil ich bis jetzt nur 1-2 Tierportraits gezeichnet habe (keine einzige Katze), kenne mich mit Tieranatomie auch nicht aus, aber auf dem ersten Blick wirkt der Kopf schon ein Stück zu rund. Ich sehe das auf dem Foto jetzt auch nicht so gut, aber das Fell schaut aus, als würde es aus vielen kleinen Strichen bestehen, die allesamt fast die gleiche Dicke und Intensität haben und mit vielen Lücken dazwischen und das wirkt dann etwas unrealistisch. Ich würde hier auch erst überall blenden, damit man eine graue Unterfläche hat und keine weiße Stelle und dann mit dem Schraffieren loslegen und dann, wie ich vorher geschrieben habe, eventuell erneut blenden und schraffieren. Die Lichtreflexe und anderen helle Stellen am Fell und an den Augen mach ich eben ganz zum Schluss mit den Eraserpencils. (So mach ich das und ich hab gute Erfahrungen damit gemacht, aber du kannst natürlich selber gucken, wie du das machen möchtest! ^^ Nachteil bei mir: für ein Bild brauch ich unterm Strich mega lange!) Ich würde dir auch raten etwas selbstbewusster zu arbeiten, denn das macht auch einen großen Unterschied, finde ich! Aber das kommt mit der Zeit.


    Bin gespannt auf weitere Bilder!


    LG

  • Caroit

    Hat das Label von Traditionell auf Traditionell & Digital geändert.
  •  


    Ich weiß, ich hab vor einem Monat noch geschrieben, dass ich erstmal bei traditionellen Sachen bleiben will. Aber dann hab ich nen Post im Topic für Grafiktablet gesehen, was mich dazu animiert hat mein eigenes mal wieder raus zu kramen. Nachdem ich an einem Abend 4h damit verbracht habe ein verdammtes Blending-Tool bei Manga Studio Debut 4 zu suchen (das Programm gabs damals zum Grafiktablet dazu, aber ich hab mich damit nie wirklich zurecht gefunden und auch keine guten Tutorials zu gefunden) ohne fündig zu werden, habe ich Clip Studio Paint entdeckt. Ich nutze grad den kostenlosen Probemonat und bin absolut verliebt in das Programm. Ich hab nie viel herum suchen müssen sondern es war viel intuitiver und es macht mir einfach nur Spaß, damit zu experimentieren.

    Durch das neue Programm bin ich auch endlich mit meinem Grafiktablet warm geworden und ich glaube, auch wenn Bleistiftzeichnungen und traditionelle Kunst allgemein einen ganz eigenen Charm hat, werd ich erstmal beim digitalen Malen bleiben, um mich zu verbessern. Ab dem Zeitpunkt, ab dem mir ein Bild gefällt, habe ich Angst, es mit einem falschen Strich zu ruinieren. Beim digitalen Malen habe ich diese Angst nicht, weil ich einen miesen Strich einfach rückgängig machen kann, was mich dazu animiert, mich mehr Sachen zu trauen und mit verschiedenen Sachen zu experimentieren.


     



    Diese Sonnenblume ist als Geschenk für meine Oma entstanden (ist ihre Lieblingsblume und wird dann noch auf gutes Papier gedruckt und gerahmt). Bei der Skizze habe ich mich an dieses und dieses Bild gehalten (beim ersten habe ich leider auch über ne Bildersuche nicht das Original gefunden). Ich weiß inzwischen, dass Copying und Tracing ein sehr kontrovers diskutiertes Thema in der Art Community ist und wenn es um fremde Fotos geht, gehen die Meinungen nochmal weit auseinander. Ich hab bisher noch nicht wirklich Übung im skizzieren und eine Skizze von einem Foto abzuzeichnen hilft mir aktuell einfach mich auf andere Aspekte wie Schattierung zu konzentrieren, für die ich aktuell ein besseres Gefühl bekommen möchte.

    Mit der Blüte und der Struktur der Blütenblätter bin ich eigentlich sehr zufrieden, mit dem Laub dafür nicht so ganz. Es sieht noch zu monoton aus, aber meine Versuche mehr Farbe rein zu bringen sind leider nicht wirklich geglückt. Ist wohl einfach ein weiterer Punkt auf meiner "Musst du dich nochmal intensiver mit beschäftigen und lernen"-Liste.


    Zeit: 9,5h (ich weiß, ich brauch unglaublich lange zum Malen ^^")


     

  • Hi Lara,


    ich werde jetzt deine Sonnenblume kritisieren. Deshalb sollte ich unbedingt vorweg sagen: Sie gefällt mir. Ich finde, du hast es super hingekriegt, die Vorlage zu übertragen und gerade in den Blütenblättern ist es mMn zum Teil so gut gelungen, dass es schwer fällt einen Unterschied zu erkennen. Aber (du kennst mich) es fällt mir leichter, zu kritisieren, Dinge zu nennen, die du vielleicht etwas verbessern könntest (ohne es selbst jemals zu können). Deshalb werde ich das jetzt machen, aber behalte unbedingt im Kopf, dass mir das Bild sehr gefällt!

    Okay, also der erste Punkt, der mir auffiel ist: Deine Sonnenblume sieht irgendwie unecht aus. Und das nicht, weil sie ein Bild ist, sondern sie wirkt ein wenig wie aus Plastik. Es hat etwas gedauert, bis ich erkannt habe, was für mich dieses Gefühl auslöst, muss aber, nach Betrachtung der Vorlage sagen, dass auch der strahlend blaue Himmel nicht ganz unschuldig ist. Was ist also mein Problem? Die oben gelobten Blütenblätter. Und zwar spezifisch jene unterhalb des ... Mittelteils (verdammt, ich wusste bestimmt irgendwann mal wie das heißt ... heißt es bei Sonnenblumen auch Stempel, obwohl es so groß ist?). Ich glaube, es hätte deinem Bild gut getan, wenn man die einzelnen Blütenblätter besser hätte erkennen können. Ich weiß, dass es in der Vorlage auch nicht immer ganz so gut erkennbar ist, aber ich glaube, dass dieses Gefühl einer ganzen Fläche, das bei dir entsteht, nicht sinnvoll ist. Ich bin mir aber auch ziemlich sicher, dass das Kritik auf recht hohem Niveau ist und ich das selbst sicher eh nie so hinbekommen hätte.

    Dass deine Blätter noch ausbaufähig sind, hast du ja selbst gesagt. Ihnen fehlt ein wenig die Struktur und dadurch auch die Plastizität. Ich schätze, allein stärkere Adern hätten schon etwas geholfen, aber das ist nur eine These. Beim Stamm stimme ich dir übrigens ebenfalls zu - der ist dir gut gelungen.

    Fehlt noch der ... Mittelteil, der irgendwie etwas flach wirkt. Ich finde es großartig, wie du das Muster in der Mitte hinbekommen hast, es ist der Teil drum herum, dem etwas die Tiefe fehlt, die in der Variante mit Outlines noch irgendwie mehr vorhanden zu sein scheint. Allerdings ... was kritisiere ich hier eigentlich? Das dein gemaltes Bild nicht wie ein Foto aussieht? Ich schätze, ich brauchte einfach irgendwas, was ich schreiben konnte, damit hier überhaupt irgendetwas steht. Also betone ich nochmal, wie großartig ich deine Blütenblätter finde und dass die ganze Sonnenblume dir sehr gut gelungen ist.

    Und damit wäre ich dann auch schon am Ende des Kommentars angelangt. Vielleicht hat er dir Dinge aufgezeigt, auf die du noch achten kannst bei weiteren Werken, vielleicht hat er nur Sachen erwähnt, die du selbst schon gesehen hast, vielleicht ist er nicht im Geringsten hilfreich, weil ich dein Bild viel zu sehr mit der Vorlage verglichen habe, anstatt es für sich wirken zu lassen. (Allerdings kam mir der Plastik-Gedanke unabhängig von der Vorlage.) Nun ja, was soll ich noch sagen? Du hast ein tolles Bild geschaffen, weiter so!


    Hab dich lieb :*

    ~ShiraSeelentau