[Kalos] Zenit der Zerstörung (Ybernagium)

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

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  • [Ybernagiums Basis: Konferenzraum – 05:40]


    „Die Situation ist ernst.“

    Den Anwesenden im abgedunkelten Sitzungszimmer musste dies nicht extra erklärt werden, ihre Gesichter spiegelten ihr Wissen um den Ernst der Lage deutlich wider. Vorstand Morgans stand am Kopf des Konferenztisches vor dem die gesamte Wand einnehmenden Bildschirm und vollbrachte das Kunststück, noch ein wenig verbissener zu wirken als der Rest des einberufenen Teams.

    „Vor vier Stunden erreichte uns ein Bericht von unserem in Cromlexia stationierten Feldagenten bezüglich Hinweise auf eine mögliche Präsenz einer Zelle in der Umgebung, gleich darauf brach der Kontakt ab. Zurückverfolgung des Signals war bislang nicht möglich, weshalb davon auszugehen ist, dass unser Agent entweder durch äußere Umstände gezwungen wurde, den Kontakt absichtlich abzubrechen – oder aber ihm ist etwas zugestoßen. So oder so können wir diese Entwicklung der Ereignisse weder tolerieren noch ignorieren.“

    Morgans drückte auf ihrem Presenter herum und ein Mann erschien auf dem Bildschirm. Er mochte um die dreißig sein, hatte zurückgegelte blonde Haare, einen Bart und trug unauffällige Outdoorkleidung und eine Fliegersonnenbrille.

    „Agent Quick Blanks, seit fünf Monaten in Cromlexia als Beobachtungsposten aufgestellt, öffentlicher Identität nach Betreiber eines provisorischen Pokémoncenters. Mit ihm sind auch unsere Augen und Ohren in Cromlexia verschwunden, ein Umstand, den wir nicht hinnehmen können.“ Sie machte eine Pause. „Das sind die Fakten, ich übergebe.“

    Sie blieb steif, wo sie war, bis sich der Boss erhoben und ihr den Presenter abgenommen hatte. Dann nickte sie knapp und setzte sich. Vito sah schrecklich überarbeitet aus.

    „Nun denn, ich komme gleich zum Punkt. Quick Blanks Verschwinden kommt uns… ungelegen; insbesondere jetzt, wo sich eine Zelle offenbart haben könnte. Doch wie Vorstand Morgans bereits erwähnte, können wir uns nicht erlauben, jetzt noch Zeit zu verschwenden. Unser verfügbares Personal ist momentan dünn gestreckt, ihr“, er wandte sich an die anwesenden Rüpel, „werdet daher bis auf Weiteres von euren momentanen Pflichten enthoben und Vorstand Taiths Trupp zugeteilt. Die Rückgewinnung des Agenten und die Sicherstellung der Zelle wird damit zu eurer obersten Priorität.“

    Besagter Vorstand winkte ihnen zu, Morgans löcherte ihn mit bösen Blicken. Auf dem Bildschirm öffnete sich eine Karte von Cromlexias näherer Umgebung und Vitos Laserpointer wuselte im Südwesten herum.

    „Der Landweg ist zu gefährlich und somit keine Option, ihr werdet daher das Dorf von der Küste her betreten. Sobald ihr angekommen seid, hört ihr euch nach dem verschwundenen Pokémoncenterbesitzer um – der Saloon“, er zeigte auf ein Gebäude im Dorfkern, „sollte eure erste Anlaufstelle sein. Kein Wort von der Zelle. Solange Quick Blanks‘ Status unklar bleibt, ist dies eine verdeckte Mission – also auch keine Uniformen. Ihr werdet euch als reisende Abenteurer ausgeben, deren Pokémon Heilung benötigen. Hört euch nach dem Leiter des Centers um, findet ihn. Sobald ihr ihn habt, unterstützt ihr ihn nach Kräften, um die Zelle ausfindig zu machen – wenn es denn tatsächlich eine gibt. Falls Agent Blanks nicht mehr…“, er überlegte kurz, „verfügbar ist, besteht eure oberste Priorität in der Sicherung der Zelle. Es gelten die üblichen Missionsprotokolle.“

    Die Karte zoomte heraus und der Menhir-Weg tauchte auf. Vito trat einen Schritt auf den Bildschirm zu und wandte dem Team den Rücken zu.

    „Im Süden von Cromlexia befinden sich uralte Gräber. Die Konzentration von Zombiepokémon ist regelrecht absurd in dieser Gegend – vermeidet sie, so gut es geht.“ Dann drehte er sich wieder seinem Publikum zu. „Virgo?“

    Ein beinahe unhörbar hohes Rauschen erfüllte den Raum, als sich Virgos Sprachmodul einschaltete und sie ebenfalls von ihrem Stuhl aufstand.

    „Information: Laboruntersuche belegen, dass Zygardezellen mit Ungleichgewichts-Phänomenen interferieren. Präsenz der Zellen dämpft den Resteinfluss von Xerneas wie auch Yveltal. Aktivität von Zombiepokémon sinkt durch Aussetzung von Zygardezellen bis hin zu Stupor, erhöhte Empfänglichkeit für äußere Autorität. Zustand nimmt mit zunehmender Entfernung zu Zellen ab.“

    Vito nickte. „Wir fanden heraus, dass die Untoten in der Nähe von Zygardes Zellen träge und fügsam werden – behaltet das im Hinterkopf, wenn ihr nach ihr Ausschau haltet.“

    „Einwurf: Genau das hatten wir doch gesagt.“

    „Ja… danke.“ Der Boss warf einen angespannten Blick auf seine Uhr und fasste dann wieder die Rüpel ins Auge. „Meldet euch bei euerm Vorstand in zwanzig Minuten beim Tauchboot. Wir verlassen uns auf euch… enttäuscht uns nicht.“

    Der letzte Satz war dem Wortlaut nach ein Befehl gewesen, doch Vitos sorgenvoller Ton hatte daraus eher eine drängende Bitte gemacht. Damit leerte sich der Raum.




    [Küste vor Cromlexia – 08:25]


    Taith hatte den Anker in einer winzigen, felsigen Bucht ausgeworfen und sogleich die Luke geöffnet. Behände war er aus dem Tauchboot geklettert und balancierte nun auf der glatten schwarzen Oberfläche, während er enthusiastisch seinem Trupp aus dem Gefährt half.

    „Sieht abgelegen genug aus“, schrie er gegen den salzigen Wind, der ihm durch die schwarzen Haare fegte, „Aber wir sollten trotzdem zusehen, dass wir von hier wegkommen. Hier draußen wollen uns nicht nur die Pokémon an den Kragen.“

    Es stimmte: Während in Cromlexia selbst zwar die Ordnung durch eine motivierte Miliz aufrechterhalten wurde, suchten außerhalb des Dorfes Gesetzlose und andere Halunken ihr Glück. Mit einem gewagten Satz hatte er sich zu einer seichteren Stelle befördert, und als die letzten Passagiere von Bord gegangen waren, drückte er schwungvoll auf dem Schlüssel herum und das Boot verschwand mit zwei knappen Pieptönen in den Fluten.

    Dann galt es, die Küstenklippen zu bezwingen. Glücklicherweise nisteten hier nur ein paar Wingull, deren Gekreisch zwar unangenehm war, die Gruppe beim Aufstieg aber nicht weiter behinderte – selbst mit nassen Füßen. Oben angekommen war es nur noch ein Mauzisprung, bis die mit Holzpalisaden verstärkten Steinmauern Cromlexias in Sichtweite gekommen waren. Am Rande des dornigen Waldes, den sie eben passiert hatten, hielt Taith an und wies sein Team mit erhobener Faust an, dasselbe zu tun.

    „Jetzt gilt’s. Aber vorher noch – seid auf der Hut. Dieses Kaff hier ist einer der wenigen Orte, denen es in letzter Zeit nicht kontinuierlich beschissener geht, das will was heißen. Die Leute hier schlagen sich nicht so passabel, weil sie zimperlich sind… Ziehen wohl auch eine Menge anderes Gesocks an, das ein wenig Profit aus den Überresten der Region schlagen will; Plünderer, Halsabschneider, Glücksritter und die paar Wahnsinnigen, die in den Süden wollen.“ Er musterte die Rüpel, die allesamt einen Tick zu sauber aussahen. „Wir werden auffallen. Also bleibt zusammen und sagt nichts, was irgendwie als Provokation aufgefasst werden könnte.“

    Dann gingen sie zum Tor.

    Es war zu. Eine schmutzige Frau mit weitem Hut reckte den Kopf über das Geländer des rustikal zusammengezimmerten Wachturms daneben und krähte herunter.

    „Heey! Hab euch gar nicht rausgehen sehen.“

    „Waren die ganze Nacht draußen! Kannst deinen Kollegen fragen“, rief Taith zurück.

    „Was gefunden?“, wollte die Wache wissen und spuckte über die Brüstung. Taith warf ihr ein Handy hoch. Es vergingen einige Momente.

    „Das‘ ja kaputt!“

    „Die guten Sachen werf‘ ich bestimmt nicht herum.“

    „Konnte es ja mal versuchen. Na gut, dann kommt rein.“

    Wieder verstrichen die Sekunden, dann schwang das massive Holztor einen spaltbreit auf und der Trupp zwängte sich hindurch. Ein ausgemergeltes Absol schlich sogleich um die Rüpel herum und beschnüffelte sie, schien aber nichts Gefährliches ausmachen zu können. Man ließ sie in Ruhe weiterziehen.

    Die Sonne stand inzwischen höher am Himmel und warf ihre bleichen Strahlen auf das belebte Dörfchen. Feste Straßen gab es hier keine, nur ausgetretene brache Flächen überall dort, wo sich die Anwohner und ihre Pokémon öfters durchbewegten. Neben den heruntergekommenen alten Häuschen fanden sich zahlreiche Neubauten aus Holz, Stein und Blech, was auch immer man sich eben habhaft geworden war. Vor den Behausungen saßen auf zusammengebastelten Holzterrassen kämpferisch wirkende Menschen und Pokémon, die sich unterhielten, Waren feilboten, werkten, sich prügelten oder einfach in die Leere starrten. Die Atmosphäre war, so schäbig sie auch erschien, geschäftig und lebendig – die Zivilisation und ihre Grenzen waren in den letzten Monaten stetig weiter geschrumpft, doch in Cromlexia wucherte sie zwischen Staub und Schmutz beharrlich vor sich hin.

    Während das Team den Hauptweg entlangging, zog es Blicke auf sich. Trübe Augen unter breitkrempigen Hüten observierten die Rüpel, abschätzend, ob etwas und wieviel aus diesen Gestalten zu holen war, hinter vorgehaltenen Händen tuschelte man und zwischen behelfsmäßigen Vorhängen aus Stofffetzen oder Bauplanen blitzen Blicke voller Arglist – doch letztendlich hatten die Dörfler allesamt Besseres zu tun, als sich mit den Fremden abzugeben. Am Ende der Straße befand sich der Saloon, ein großes Holzgebäude, dessen Fassade wohl eine gewisse Noblesse hätte ausstrahlen sollen, aber nicht einmal überall gestrichen war. Eine Doppeltür führte hinein, Taith trat ein.

    Die Geräusche der Gäste waren bis auf die Straße zu hören gewesen, als das Grüppchen jedoch durch die Tür getreten kam, erstickten sie bemerkenswert schnell in einem misstrauischen Schweigen. Nahezu die gesamte Gesellschaft der Kneipe schaute von ihren Getränken und Kartenspielen auf und starrte die Neuankömmlinge schamlos an. Nur ein einzelner Musikant in seiner Ecke kratzte einige melancholische Akkorde aus seinem Banjo und das Castellith neben ihm klapperte grimmig mit den Scheren. Schulterzuckend wandte sich Taith an seinen Trupp. „Seht ihr, das meinte ich.“


    Die Wirtin, eine wuchtige Matrone mit ergrauendem Dutt, schaute nicht einmal auf, als die neuen Besucher an die Theke traten. Sie putzte die Tischoberfläche einfach weiter – jedoch war diese längst blitzsauber, es ging ihr offensichtlich nur um die Zurschaustellung ihres Desinteresses.

    „Hab‘ euch noch nie hier gesehen. Hoffe, ihr kommt nicht wegen dem Pokémoncenter.“




    OT: Herzlich willkommen in der Apokalypse! Vielen Dank für eure Anmeldung, eure Belohnung ist ein Sprung ins kalte Wasser. Dabei hoffen wir natürlich, euch viel Freude und Unterhaltung mit diesem RPG bieten zu können.
    Dies ist das Spieletopic, in dem ihr eure Post zu den Missionen verfasst - ihr könnt loslegen, sobald ihr bereit seid. Auf ein tolles Spiel!


  • Pay Belke - Cromlexia Quest 1


    Pay konnte es kaum glauben, er, der nichtsnutzige Koch wurde für eine Mission ausgewählt? Ob er dafür wirklich geeignet war? Er selbst war sich eigentlich ziemlich sicher, dass diese Mission mit ihm keine Früchte tragen würde, doch wie es klang, war die Auswahl um so eine Uhrzeit spärlich. Da seine Heimat Romantia City komplett untergegangen war, lebte er momentan in einem der spärlich eingerichteten Zimmer Ybernagiums. Nicht, dass es ihm sonderlich gefiel, immerhin war hier kaum Platz für Heector, welcher seitdem Vorfall immer mehr im Pokéball versauern musste.

    Auch noch praktisch direkt dort zu wohnen, war es aber auch, weil das frühe Aufstehen um die Kantine mit Essen zu befeuern, für ihn gar nicht mal mehr so einfach war. So hatte er wenigstens etwas weniger Anfahrtszeit. Seitdem Vorfall viel es ihm deutlich schwerer einfach aus dem Bett zu kommen, jeder Tag fühlte sich nutzloser an, als der andere. Auch jetzt.

    Doch er hatte keine Zeit darüber nachzudenken, die Anweisungen waren klar, er musste nach Cromlexia und dort eine Zygarde Zelle ausfindig machen. Es miesfiel ihm tatsächlich ein wenig, dass obwohl sie nun über Wasser reisten, er auch hier Heector nicht herausholen konnte, um ihm mal ein wenig Freiheit gewährleisten zu können. Am liebsten wäre er ja direkt auf ihm durch das Meer geschwommen, aber er wusste auch, dass es nicht mehr sicher war. Gerade die Meere waren unberechenbare Horde von Zombiepokémon geworden, er wollte Heector keiner Gefahr aussetzen und auch die Mission nicht gefährden. Immerhin würde so ein Pokémon durchaus für Aufsehen sorgen.

    Als sie so alleine auf dem Boot saßen, musterte Pay die anderen Rüpel, welche ebenfalls für die Mission ausgesucht worden waren. Eine Sache viel ihm sofort auf, die ihn aber nun auch schon sein ganzes Leben begleitete, sie waren alle deutlich größer als er. Er kannte sie aber nicht, ob das nun daran lag, dass sie neu waren, oder er einfach bei dem rapiden Anstieg der Mitglieder irgendwann den Überblick verloren hatte, konnte er allerdings nicht sagen. "Hallo ich bin Pay, ich hoffe wir können heute etwas bewegen.", stellte er sich also den anderen vor, dabei streckte er eine Hand aus und hoffte, dass sie jemand schütteln würde. Die Situation wirkte dabei sehr steif, erzwungen und unangenehm irgendwie, aber letztendlich musste ja einer von ihnen das Schweigen brechen und für eine erfolgreiche Mission, mussten sie sich auch kennenlernen.




    Es daurte nicht mehr lange, bis sie schließlich an einer abgelegenen Stelle der Küste anlegten. Pay vermied es sich großartig umzusehen, um nicht mit allem möglichen Schrecken konftrontiert zu werden. Doch zum Glück war alles was sie sahen ein kleiner Schwarm Wingull, welche sich wie es den Anschein hatte, allen Regeln getrotzt hatten und nach wie vor die Küste heimsuchte. Es gab Pay ein wenig Hoffnung, dass doch nicht alles verloren war.

    Es dauerte nicht mehr lange, bis sie schließlich vor den gewaltigen Stadtmauern standen. Er kannte diese Stadt... wohl eher eigentlich Dorf, noch von früher. Ein kleines Kaff, abgelegen von Kalos, nie von großartig Interesse für ihn gewesen. Jetzt Dank der Apokalypse war es eine Hochburg geworden. Jeder Überlebende, der etwas auf sich hielt suchte hier Unterschlupf. Es war schon bizarr, dass gerade ein kleines Dorf, direkt neben einem Massenfriedhof gebaut, eine der stärksten Städte ganz Kalos werden sollte.

    Das Reden überließ er in diesem Fall aber erstmal ihrem Vorstand. Taith schien sehr gut auf die Situation vorbereitet zu sein und schaffte es nicht nur gekonnt in die Stadt, sondern auch recht unauffällig. Das alles legte sich jedoch schnell, als sie den Salon betraten. Heruntergekommen, wie alles andere in der Stadt, wirkte er dennoch unverkennbar wie das Herzstück. Es war schon eine Kunst für sich, ein so zerfallenes Gebäude dennoch hochwertiger aussehen zu lassen, wie alle anderen provisorisch errichteten Häuser und Dienstleistungen.

    Der unangenehmste Moment war jedoch, als sie den Salon betraten. Pay war es gewohnt, dass Leute ihn anstarrten, sei es wegen seinen Pokémon oder wegen seiner Größe. Doch jetzt, jetzt würde er am liebsten im Boden versinken und nie wieder auftauchen. All diese unberechenebaren Augen klebten auf ihrer Truppe, mit Ausnahme von einer. Der Wirtin. Sie schien absolutes Desinteresse an Fremden zu haben und scheute sich auch nicht, dies mit einer unfreundlichen Begrüßung - wenn man es denn so nennen konnte - zum Ausdruck zu bringen. "Man hört so viel von Cromlexia. Besonders wie herrausagend das Bier sein soll. Daher... nehme ich eins.", sagte er. Erst klang seine Ansage etwas hochmütig, aber mitten im Satz brach seine Stimme weg und er war sich nicht sicher, ob er gerade einen großen Fehler damit begangen hatte, überhaupt etwas zu sagen. Er senkte seinen Kopf, was sicherlich noch komischer und auffälliger wirkte und hoffte einfach, dass die Situation nicht mehr schlimmer werden würde. Ein flüchtiger Blick viel auf seine Kollegen, vielleicht würden sie ihm irgendwie aus der Patsche helfen?


    OT: So ich mach mal den Start, weil sich niemand zu trauen scheint :3

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

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  • Cromlexia Quest 1 - Henri


    Aufmerksam hatte Henri den Ausführungen der Ybernagium-Vorstände gelauscht. Er war sich zwar noch nicht so richtig sicher, warum ausgerechnet er für diese Mission ausgewählt wurde, aber die Zuständigen hatten sicherlich ihre Gründe dafür, einen Veterinär einzusetzen. Einerseits konnte er so direkt für die Versorgung der Pokémon unterwegs sorgen und andererseits kam er endlich einmal aus diesem Loch heraus. Nie hätte er sich zu träumen gewagt, einmal in solch einer technologisch fortschrittlichen Einrichtung zu leben, geschweige denn sie hier in seiner Heimat Kalos zu finden. Die Region war im Ausnahmezustand und dennoch konnten die Ressourcen für all dies bereitgestellt werden. Insgeheim fragte sich Henri, wie anders wohl Xylem aufgestellt gewesen wäre und ob er die richtige Entscheidung getroffen hatte. So oder so hatte er sich eigentlich vorgenommen, seiner gelernten Arbeit nachzugehen und zu unterstützen, wo es nur möglich war.


    Der erste Auftrag führte wohl nach Cromlexia. Er erinnerte sich, dort in jungem Alter aufgrund eines Familienurlaubs gewesen zu sein. Daher fragte er sich auch, wie dort die Situation nun wohl sein würde. Tempera City, das sich in der Nähe der Basis befand, schien weitestgehend in Ordnung zu sein, aber ein Hort für Abenteuersuchende war ihm dann doch nicht richtig geheuer. Zumindest würde er sich darauf einstellen müssen, mit merkwürdigen Menschen konfrontiert zu werden, die vielleicht mehr wollten als nur ihre Pokémon kämpfen zu lassen. Eine Zelle des Legendären Zygarde zu suchen war alles andere als einfach, galt das Pokémon doch selbst als Teil alter Sagen. Hätte er nicht den Kern hier in der Basis gesehen, würde er diese Geschichten heute noch immer als Aberglaube abtun. Andererseits hatten Xerneas und Yveltal bereits vor einem Jahr eindrucksvoll unter Beweis gestellt, zu welchen Taten sie imstande waren.

    Mit seinem üblichen Reisegepäck – einer handlichen Ausrüstung zur schnellen Versorgung kleiner Wunden, verstaut in einer häufig genutzten, schwarzen Tasche – begab sich Henri schließlich auf das Boot. Die Anfahrt über das Meer machte für ihn Sinn, um nicht sofort gesehen zu werden. Er nutzte die Zeit jedoch dafür, auf seinem Platz in sich zu gehen und die Augen zu schließen. Vielleicht ließ sich so die Müdigkeit noch etwas vertreiben.

    Nach einiger Fahrtzeit meldete sich jedoch Pay, um allen gutes Gelingen zu wünschen. Henri schnaubte ob der Tatsache, bereits jetzt so zuversichtlich zu sein. Sie hatten effektiv noch keine Ahnung, was auf sie wartete und ob sie überhaupt Erfolg haben würden. Im schlimmsten Fall würden sie alle nach einem Scheitern entlassen werden. Dennoch nahm er Blickkontakt mit dem Koch auf und schüttelte ihm freundlich die Hand. Andere sollten nicht darunter leiden, dass er so früh nicht sonderlich gut gelaunt war und es würde seinen Überzeugungen widersprechen, andere im Stich zu lassen.

    „Henri. Sehr erfreut.“


    Die Ankunft in der Nähe Cromlexias sowie der Aufstieg zum Abenteurerort vergingen ohne nennenswerte Probleme. Angesichts dessen, dass Taith zuvor noch mehrmals auf die Bedrohung durch Gesetzlose hingewiesen hatte, fühlte es sich schon beinahe wie ein Spaziergang an. Dasselbe konnte zwar nicht beim Eintritt in das von einer Palisade umgebenen Dorfes gesagt werden, aber die Wache konnte schnell ausgetrickst werden. Glücklicherweise auch das in Henris Augen viel zu magere Absol. Er bezweifelte, dass hier allzu sehr auf die Leute geachtet wurde. Immerhin war es ein stetiges Kommen und Gehen, um Reisende zu empfangen und gegebenenfalls zu schützen.

    Für ihn stand lediglich fest, wie bei der Einsatzbesprechung vernommen, zum hiesigen Saloon zu gehen. Alles andere interessierte Henri aktuell noch nicht und blendete er daher auch aus. Sorgen machen konnte er sich später noch und bei so vielen illustren Gestalten würde es wohl auch niemand wagen, Hand an sie zu legen.

    Das Starren der Menschen im Saloon nahm er sich daher nicht zu Herzen. Alles, was anders war als sie, würden sie immer mit solchen Stielaugen betrachten. Schief angesehen zu werden war der junge Mann gewöhnt und so trat er gemeinsam mit den anderen zur Theke vor. Anders als erwartet bedachte die Wirtin sie mit einer uninteressierten Haltung und Pay bestellte mit viel zu vielen Floskeln eines der lokalen Biere. Henri schüttelte seufzend den Kopf und versuchte, die Situation aufzuklären.

    „Der Kleine ist etwas schüchtern. Ein Bacardi Mojito bitte. Und kann ich hier vielleicht irgendwo mein Pokémon aufpäppeln? Draußen musste es einige Attacken einstecken.“

    Da Henri mit seinem Eguana Riki lediglich ein Pokémon aus Kalos hatte, hielt er sein übriges, für die Region fremdes Team bewusst versteckt. Selbst wenn er dumm angemacht werden sollte, würde er so im Zweifelsfall eine Trumpfkarte besitzen.


    OT: Na dann, auf geht's! Das Pokémon-Center wurde nun zumindest einmal indirekt angesprochen.

  • Pay Belke - Cromlexia Quest 1


    Pay war nicht umhin das schnauben des anderen Mannes wahrzunehmen, der sich daraufhin sogleich als Henri vorstellte. Er schüttelte zwar seine Hand, doch war ihm nun klar, dass er vielleicht doch hätte einfach still sein sollen. Daher schwieg er den ganzen Rest des Weges, nachdem ein "Erfreut.", aus seinem Mund rutschte und er danach in einer Abwehrhaltung in seiner Ecke des Bootes zusammensackte.


    Auch im Salon selber merkte er, dass Henri viel selbstbewuster war. Im Gegensatz zu ihm strahlte er das selbe Desinteresse wie die Wirtin im Zuge der ganzen Blicke aus. Pay fühlte sich immer noch extrem beobachtet und wusste absolut nicht mit der Situation umgehen zu können. Henri schaffte es tatsächlich die Situation ein wenig zu entschärfen, wie er dies tat missfiel Pay aber massivst. Nicht nur, dass er ihn "Kleiner" nannte, was echt ein absolutes Tabu war, nein er stellte ihn auch allgemein als lächerlich da. Am liebsten hätte er in diesem Moment ja etwas gekonntert, aber ihm war bewusst, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt war, um auch noch einen unnötigen Streit unter ihnen anzuzetteln, am Ende war die Informationssammlung erstmal wichtiger. Doch es würde schon der richtige Moment kommen um das Henri heimzuzahlen. "Ja das stimmt, wir mussten uns schon durch einiges Kämpfen um hier durchzukommen. Mein Pokémon ist auch erschöpft.", er griff den Pokéball seines Servols Sas, welches sich ein wenig verwundert umsah, aber letztendlich die Situation bemerkte. Sie war noch das Mitglied, auf welches Pay in so einem spontanen Moment am meisten vertrauen konnte. Sas sah dabei auch ohnehin nicht gut aus. Sie war mittlerweile recht abgemagert und setzte sich einfach auf den Boden, ohne großartige Reaktion. Pay wusste, dass war ihren Depressionen geschuldet. Der Anblick machte ihn immer wieder fertig.


    OOC: Btw wir haben einfach irgendwie höchstens 9 Uhr morgens und besaufen uns erstmal alle, ich liebe <3

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • [Cromlexia: Lichen Lounge - Vormittag]


    “Gar nichts hört man. Da achten wir drauf.“

    Die Wirtin brauchte Pay nicht zu korrigieren, sie war es, die dieses angeblich herausragende Bier den ganzen Tag ausschenkte und konnte somit mit Sicherheit sagen, dass das Bürschchen keine Ahnung hatte, was es da redete. „Wäre ja noch schöner sonst, bins mir nämlich nicht mehr gewohnt, Leuten mit Ansprüchen was aufzutischen. Also, tu dir den Gefallen und“, sie bückte sich, um zwei Flaschen unter dem Tresen hervorzuholen und machte dann eine Kopfbewegung gen Henri, „nimm dir ein Beispiel an deinem Kollegen hier. Das Bier ist nicht grundlos billig, will ich meinen.“

    Sie mischte den Drink, ohne vorerst ein weiteres Wort zu verlieren. Dann setzte sie ihn Henri vor, nannte ihm beiläufig den Preis und musterte erst ihn, dann den Rest der Gruppe scharf. Auch Sas wurde genau unter die Lupe genommen.

    „Hah, ziemlich dumme Zeit habt ihr euch da ausgesucht. Schade um das Häufchen Elend da“, sie zeigte auf das ermattete Servol, „der Doktor ist nämlich nicht im Hause.“ Sie schnippte mit den Fingern. „Weg, einfach so. Den hat seit gestern niemand mehr gesehen, die Leute reden schon. Soll letzte Nacht rausgegangen sein, niemand weiß, wohin… Schätze, ihr müsst warten, bis er zurückkommt.“

    Ein zweiter Bacardi Mojito, den die Frau in der Zwischenzeit zubereitet hatte, landete vor Pay.

    „Ist kein Top-Trank, aber vielleicht lässt’s deinen Liebling etwas weniger düster schauen. Macht dreißig.“

    Einige Momente lang starrte sie gedankenverloren das Servol an, dann beugte sie sich, die übrigen Gäste, die sich inzwischen wieder ihren eigenen Angelegenheiten zugewandt hatten, aufmerksam im Auge behaltend über die Theke.

    „Wisst ihr, vielleicht weiß doch nicht niemand, wohin Blanks gegangen ist. Vielleicht weiß es eigentlich ohnehin das halbe Dorf, weil er nicht unbedingt leise gegangen ist. Ich wünsche meinen Kunden ja nichts Schlechtes, aber ihr scheint mir zumindest nicht hilflos, also…“, sie blickte zur Decke, „kann ja nicht schaden, wenn jemand nach einem Mann von seiner Bedeutung sieht. Hey, er ist der Heiler hier. Ich für meinen Teil hätte nämlich nur wenig Lust, seinen Ersatz mit PDFs und Tiktoks in die Medizin einzuarbeiten – gibt hier nicht wirklich andere Fachkundige. Wenn ihr also arg Wommel im Arsch habt und ein paar Zombies euch keine Angst einjagen, könnt ihr ja mal bei den Gräbern im Süden nachschauen. Das Dorf würd‘s euch nicht übel nehmen. Sobald ihr ausgetrunken habt… und bezahlt, versteht sich.“

    Sie richtete sich auf und wandte sich wieder ihrem Putzlappen zu. So schien es zumindest, doch ein aufmerksamer Blick hätte erkannt, dass sie immer wieder zu den Rüpeln schielte, insbesondere dann, wenn eine Hand in die Nähe einer Brieftasche geriet.


    OT: Weniger ein Handlungsschritt als eine Reaktion, mehr folgt in Kürze ✌

  • Cromlexia Quest 1 - Henri


    In aller Ruhe sah Henri der Wirtin zu, wie sie das von ihm gewünschte Getränk mischte. Zumindest schien sie an Geld interessiert zu sein, da sie sich durchaus Mühe gab, den Mojito so zu mischen, wie er für gewöhnlich sein sollte. Angesichts dessen, dass der Saloon nicht gerade den einladendsten Eindruck erweckte, wurde er so doch überrascht. Weniger allerdings von der Tatsache, dass das zuvor hochgelobte Bier niederschmetternd zurückgewiesen wurde. Damit hatte Henri nach dem Auftritt seines vorübergehenden Kollegen leider gerechnet.

    Pay hatte in der Zwischenzeit auch eines seiner Pokémon freigelassen. Ein Servol, das in seinem Leben wohl schon wesentlich bessere Tage gesehen hatte. Henri konnte jedenfalls auf Anhieb erkennen, dass sich in diesem Gesicht keine Erschöpfung widerspiegelte. Ganz im Gegenteil wirkte es so, als würde Servol etwas belasten. Zwar zweifelte er, ob es so gut war, dieses Pokémon frei herumlaufen zu lassen. Für den Moment würde es aber genügen, um eventuell etwas Mitleid zu schinden. In der Zwischenzeit hatte die Wirtin den Mojito fertig gemischt und Henri vorgesetzt.

    „Zu freundlich“, gab er als Reaktion zurück, bevor er an dem Glas nippte. Der Alkohol hinterließ auf der Zunge und im Abgang ein wohliges Gefühl der Wärme. Begleitet wurde es vom angenehmen Geschmack der Limette sowie der in seinen Augen etwas aufdringlichen Minznote. Angesichts des vorliegenden Etablissements konnte er darüber aber hinwegsehen.

    Anstelle eines Bieres erhielt Pay ebenfalls einen Mojito. Als sie den Preis genannt und Henri sein Glas abgestellt hatte, zückte er das geforderte Geld für beide Drinks aus seiner Brieftasche und schob es der Wirtin hin. In der Zwischenzeit hatte sie über den Aufenthaltsort des Doktors berichtet, so weit sie davon wusste.

    „Ich zahle“, richtete er das Wort an Pay. Es reichte in seinen Augen, wenn nur eine Person aus der Gruppe offen Geld zeigte. Zumindest musste es nicht provoziert werden, dass sie alle ausreichend bei sich hatten.

    Erneut nahm Henri das Glas hoch und nippte an seinem Getränk. Dass sich die Zelle ausgerechnet im Süden bei den Gräbern befinden sollte, wäre tatsächlich eine Ironie des Schicksals. Inmitten eines sehr gefährlichen Gebiets zu agieren, wo im wahrsten Sinne des Wortes alles passieren konnte, war nun nicht seine bevorzugte Richtung, in die diese Mission gehen sollte. Im schlimmsten Fall mussten sie dieser Spur aber nachgehen. Vorausgesetzt natürlich, sofern keine weiteren Hinweise auftauchten.

    „Weiß vielleicht jemand sicher, wo er hingegangen ist?“, bohrte Henri nach. Letztendlich konnte es nicht schaden zu fragen und mehr als abweisen konnte ihn die Wirtin auch nicht.

  • Sicher? Sicher nicht. Der könnte jetzt überall sein, am wahrscheinlichsten aber bereits unter der Erde. Aber…“ Sie setzte aus und suchte den Schankraum offenbar nach jemandem ab – und fand, was sie gesucht hatte: In der Nähe der Theke drängte sich eine Gruppe junger Männer um den Stammtisch und spielte Karten. Mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete, orderte sie einen der Zecher zu sich. Dieser legte sein Blatt auf den Tisch, drückte seine Zigarette in den Aschenbecher und kam betont lustlos angeschlendert, Blick, Haltung und Aufmache wiesen ihn klar als Anwohner aus, ein zerzaustes Schwalbini hatte es sich auf seinem Kopf bequem gemacht. Die Herrin des Hauses beobachtete die beiden scharf.

    „Lucien hier hatte letzte Nacht Wachdienst. Lucien, erzähl unseren motivierten neuen Gästen hier doch mal von der… Abreise des Docs. Wohin er ist, wollen sie wissen.“

    Der Mann, der als Lucien vorgestellt worden war, hatte wirres schwarzes Haar, das in Kombination mit dem Vogelpokémon auf seinem Kopf an ein Nest erinnerte. Er schob sich einen Kaugummi in den Mund, kaute, kratzte sich an seinem Dreitagebart, öffnete den Mund jedoch nicht.

    „Mögen keine Schnüffler! Piep! Kommen gut zurecht! Steck Nase in Dinge, brich sie dir!“

    Es war durchaus eigenartig – seine stoische Trinkermimik hatte sich kein bisschen verändert, die Lippen noch immer versiegelt, doch das Schwalbini flatterte und zappelte. Hatte es anstelle des Mannes gesprochen…? Ein Putzlappen traf Luciens Gesicht, die Wirtin war nicht amüsiert.

    „Lass den Scheiß, Bürschchen. Uns allen hier tut es unendlich leid, dass du mit einem so nutzlosen Talent wie der Bauchrednerei gesegnet bist, aber das hier ist wichtig, klar? Wenn ich deinem Vögelchen den Flügel ausrenke, wirst auch du den Doktor vermissen.“

    Der verkannte Künstler verzog schmollend das Gesicht und lehnte sich an den nächsten Holzbalken. Auch er starrte unverfroren die Neulinge an, bevor er sich überwinden konnte, seinen nun offenen Mund zum Sprechen zu bewegen.

    „Seiens Bullen… oder so? Pfadfinder? Was wollen‘s überhaupt vom Doktor?“

    Von der Wirtin kam ein energisches Schnippen, sie wies ihn an, ihr den Lappen vom Boden zurückzugeben. Lucien, der die Hand, die ihn tränkte, nur ungern beißen wollte, tat wie geheißen und überreichte ihr den Fetzen. Sofort klatschte er ihm wieder ins Gesicht.

    „Vielleicht solltest du zur Abwechslung dein Federvieh zu Wort kommen lassen – käme bestimmt was Klügeres raus. Die wollen ihre Pokémon fixen, Grillenhirn. Und da sind sie hier nichtmal die einzigen, also spuck aus, was du gestern gesehen hast.“

    Lucien warf der Wirtin einen empörten, wenn auch schielenden Hundeblick zu. „Martha… wie grob.“ Bereits um diese Zeit roch sein Atem regelrecht brennbar, er senkte den Kopf und starrte Henri mit der überzeugten Theatralik eines Säufers durch die schwarzen Fransen an. Die Sekunden verstrichen, bevor er seine Worte beisammen hatte. Seinen Monolog begann er mit einem Rülpsen.

    „Der hat eine Szene gemacht, hat er. Wollten ihn aber nicht rauslassen, he-he-eh, weil… ist halt der Doc, den brauchen wir. Dann hat er rumgeschrien und“, Lucien gestikulierte wild, sein Schwalbini ebenso, „mich einen, einen - äh, einen… beleidigt hat er mich! Sagte, er geht…“, er stieß auf, „Runden laufen. Rund… herum. Oder so… Oder nein, er geht – ah, egal. Nein, warte, warte! Genau das wollt‘ er nich‘ tun, er wollte, ähhh. Wollte dings.“

    Lucien machte eine kreisende Handbewegung und hatte dabei Mühe, sein Gleichgewicht zu halten. Die Wirtin warf ihm einen genervten Blick zu, ebenso die Gäste in der Nähe. Doch der Strolch glaubte nun anscheinend, eine heiße Spur zum gesuchten Ausdruck zu haben.

    „Die Kugel… Form da, wenn sie flach is‘, du weißt, da wollte er… ging er hin, ja – ja wissens, also… jA SCHEISS DRAUF, OKAY?! DER HAT DAS TOR KAPUTTGEMACHT! Hat sein Pokémon gerufen, fieser Bastard, eh – äh, und der hat es weggehauen, einfach so – bam“, er stellte einen Armstoß nach, „und is‘ dann verschwunden. Hatte dann doch kein‘ Bock mehr, bin ich gegangen, Angie hat gesagt, sie repariert dann, uh…“

    Martha schüttelte den Kopf. „Das hätte sogar ich besser hingekriegt, und ich hab geschlafen. Aber so lief es wohl ab: Irgendwas ist in den Doc gefahren und er hatte es auf einmal höchst eilig, von hier wegzukommen. Richtig überzeugt war er wohl, fast schon besessen, wenn man den Idioten vom Wachdienst gestern glauben kann. Viel gescheiter als Lucien hier schien er sich ohnehin nicht ausgedrückt zu haben. Naja“, sie stützte das Doppelkinn in die Hände, „wenigstens haben sie das Tor wieder in Schuss gekriegt.“

    „Ohhh… ziemlich gut, was? Is‘ wieder wie neu, da muss der… ah, der Doc! Da muss er schon früher aufstehen, so wie ich, siehst ja, ich stehe immer früh auf, bringe… die Wirtschaft zum Laufen, alles sportlich, immer.“ Er zog seinen Rotz hoch und stieß die Faust in die Luft, „CROMLEXIA!“

    Seine Saufkumpanen am Tisch taten es ihm gleich und brüllten ebenfalls. Luciens Blick mäanderte zu den Fenstern. „Aber, hey, hey… Hey! Was‘ das für ein Radau da draußen, ein Tumult is‘ das! F-Furor! Seiens doch leise, hier is‘ man beschäftigt!“

    Der Alkohol hatte seinen Fokus auf der Erzählung zerstoben und auf die Ereignisse vor der Tür gelenkt, die inzwischen an bemerkenswerter Lautstärke gewonnen hatten. Auch den übrigen Trinkern und Spielern war es aufgefallen und sie reckten halb neugierig, halb apathisch die Hälse. Das Bauchrednertalent ließ sich nicht lumpen und torkelte sogleich zum Ausgang, einige besonders neugierige oder sorglose Gesellen folgten ihm. Doch noch bevor sie aus dem Halbdunkel der Taverne ans Tageslicht getreten waren, wurde besagtes Halbdunkel noch etwas dunkler: Mit einem Schlag – wortwörtlich, denn es knallte ganz beachtlich – waren sämtliche Frontfenster des Saloons von einer tiefschwarzen, viskosen Flüssigkeit verklebt, gegen deren verfinsternde Wirkung das Sonnenlicht nicht ankam. Lucien stolperte mit dem Übermut eines Mannes, der die Stimme der Vernunft durch chronische Zufuhr von diversen Spirituosen gewissenhaft ertränkt hatte, durch die Doppeltüren und wurde prompt von einem Solarstrahl niedergestreckt.


    Gelehrte der Kriegskunst sind sich durchgehend einig, dass Mauern im Angesicht fliegender Feinde obsolet sind. Aber sehr zum Verdruss aller Anwohner waren die Leute von Cromlexia weder in der Kriegskunst bewandert, noch hatten sie es bislang mit fliegenden Feinden zu tun gehabt – doch es gibt immer ein erstes Mal, und dieses erste Mal spielte sich gleich jetzt auf höchst dramatische Weise im gesamten Dorf ab: Die Zombies kratzten nicht länger an den Barrikaden – sie hatten allen Anschein nach ihre geflügelten und schwebenden Mituntoten dazu überreden können, sie ein kurzes Stück mitzunehmen, gerade weit genug, um innerhalb des Dorfes wieder abzuspringen. Die flugfähigen unter ihnen hielten sich nicht lange in der Luft, sei es ihren brüchigen und malträtierten Flügeln, dem Gewicht der zahllosen kleineren Untoten, die sich eine Überfahrt über die Mauern gesichert hatten oder beiden Faktoren geschuldet, sie stürzten ziemlich bald schon wieder ab, mit einer Gleichgültigkeit, die man unter den Lebenden nicht fand. Schlugen sie auf, sprangen ihre Passagiere sogleich ab und stürzten sich auf das nächstbeste Ziel, nur wenig später hatten sich auch die Transporteure auf die gebrochenen Beine gehievt und sich dem Angriff angeschlossen. Cromlexia fand sich mit einem Mal im Mittelpunkt einer ausgewachsenen Invasion – doch von der Angst und dem Schrecken, die ein solcher Überfall nach Monaten der relativen Sicherheit mit sich ziehen sollte, war nicht viel zu spüren. Im Gegenteil: Die Raufbolde, die das Dorf ihre Heimat nannten, schienen ganz und gar begeistert, endlich Dampf ablassen zu können. Unter Kampfschreien, Kreischen und Stöhnen hatte sich das streitlustige Nest innerhalb weniger Augenblicke in einen undurchsichtigen Sumpf aus Gewalt, enthusiastischer Selbstüberschätzung und Rücksichtslosigkeit verwandelt, durch den Pokémon-Attacken in alle erdenklichen Richtungen schossen. Da war ein altes Männlein, das sein Pampross die Hauptstraße herunterhetzte, fieberhaft darauf bedacht, so viele untote Invasoren wie möglich zu zertrampeln; zwei Mädchen mit Zöpfen, die zuoberst auf einer klapprigen Rutschbahn ein Sodamak anfeuerten, das die anstürmende Horde mit seiner Aquaknarre wieder und wieder die Rutsche hinunterspülte; und auf dem Dach des Gebäudes gegenüber dem Saloon thronte ein modriges Tropius, an dessen Hals anstelle von frischem Obst ein farbloses Octillery hing, seltsam sorgfältig verknotet, sein eines noch intaktes, aber nicht minder lebloses Auge starr auf den Eingang der Lichen Lounge fixiert. Dieses unheilvolle Gespann war es gewesen, das den Durstigen in der Lounge erst mit einer Octazooka die Sicht auf die Straße genommen hatte und nun dafür sorgte, dass niemand mehr unbeschadet den Schankraum verlassen konnte.


    Im Inneren des Saloons war die Hölle los. Auch der vernebeltste Taugenichts hatte mitbekommen, welches Schicksal Lucien ereilt hatte, aber noch hinderte der Schreck die gefangenen Haudegen daran, ihm zu folgen. Vorerst begnügten sie sich mit Gebrüll, Drohungen und Flüchen, Martha hingegen schloss die Kasse ab und schielte milde irritiert zu den Rüpeln. „Das hat jetzt besser nichts mit euch zu tun, Fremde. Aber wenn ihr schon hier seid, könnt ihr euch auch nützlich machen. Wenn ihr danach noch steht, geht Luciens Zehnuhrrunde an euch.“


    OOC: Ohje, ihr scheint in der Tinte, in der Falle und auch sonst überhaupt in keiner besonders reizvollen Lage zu sitzen. Vernünftig wäre es wohl, die Belagerung des Tropius zu durchbrechen - oder zu umgehen? Fenster gibt es im Untergeschoss der Lounge nur an der Front, Optionen hingegen schon mehr.

  • Cromlexia Quest 1 - Henri


    Trotz der Einladung, nach dem Doktor zu suchen, bekam Henri immer mehr das Gefühl, die Wirtin würde ihn und seine Gruppe nicht ganz ernst nehmen. Verständlich, wenn man bedachte, dass sie vermutlich als Einzige an seinem letzten Aufenthaltsort interessiert waren. Wäre Cromlexia nicht zum größten Teil ein Ort voller Durchreisender, würden sie wohl noch mehr auffallen als ohnehin. So konnten sie sich zumindest etwas bedeckt halten.

    Die Wirtin mit den scharfen Fiaro-Augen holte einen gewissen Lucien zu sich. Auch er schien sich nicht allzu viel daraus zu machen, wohin der Doktor verschwunden sein könnte, und zeigte viel lieber sein Talent für die Bauchrednerei. Nach einem sonderbaren Auftritt der beiden, der mehr an die laienhafte, slapstickartige Performance mancher Theaterstücke erinnerte, riss er sich schließlich einigermaßen zusammen. Aus seinem lallenden Gebrabbel die wichtigsten Informationen zu filtern stellte sich allerdings nicht als sonderliich einfach heraus. Obwohl Henri sicher nicht nur einmal mit den Augen rollte, fiel das den anwesenden Personen wohl nicht weiter auf. Er schaffte es, seine Haltung ohne Anzeichen von Langeweile oder Genervtheit zu halten und war tatsächlich verwundert, dass so früh bereits so viele Menschen angetrunken waren. Oder vielleicht waren sie das noch immer nach dieser Nacht?


    Nach einem allgemeinen Aufschrei des Tisches, an dem Lucien zuvor saß, fasste die Wirtin die Geschichte erneut in aller Kürze zusammen. Ein zerstörtes Tor also? Wenn das tatsächlich alles letzte Nacht passiert war, sah man davon mittlerweile nur noch sehr wenig. Trotz aller Versicherung, dass alles genau so passiert wäre, zweifelte Henri an der Geschichte. Lediglich die helle Aufregung des Doktors würde in Zusammenhang mit der entdeckten Zygarde-Zelle passen.

    Während er noch in Gedanken über die Erzählung grübelte, torkelte Lucien aufgrund eines draußen stattfindenden Tumults aus dem Saloon. Und plötzlich geschahen mehrere Dinge gleichzeitig. Nicht nur wurden die Fenster mit einer pechschwarzen Flüssigkeit versehen, sondern draußen begann Geschrei über eine Zombieinvasion. Die noch anwesenden Leute berichteten von einem Tropius samt Octillery, die es sich auf einem der gegenüberliegenden Dächer gemütlich gemacht hatten und dafür sorgten, dass niemand so schnell aus dem Gebäude treten würde.


    Henri seufzte im nun entstandenen Gebrüll des Saloons und begann, wieder an seinem Mojito zu nippen. All diese unvorbereiteten Dinge halfen seiner Verfassung an diesem Morgen wirklich nicht. Eventuell war nun die beste Gelegenheit, die Stärke seiner Gruppe zu erfassen und einen Plan zu schmieden. Wenn sie nicht gerade selbst leblos enden wollten, mussten sie dem Pokémon-Ansturm zumindest etwas entgegensetzen.

    Das Glas war leergetrunken und die Wirtin hatte die Kasse in der Zwischenzeit geschlossen. Während er den letzten Rest des Getränks im Rachen spürte und sich die wohlige Wärme in seinem Körper ausbreitete, wandte sich Henri mit einer beinahe schon unangenehmen Ruhe an seine beiden Kollegen.

    „Ihr habt nicht zufällig Pokémon, die fliegen können oder aus einer größeren Entfernung angreifen können? Wenn wir hier raus wollen, müssen wir wohl den Scharfschützen drüben ausschalten.“

    Dabei deutete er zum Eingang, an dem sich bereits ein kleiner Teil der Menschen positioniert hatte. Entgegen seiner Erwartung schienen sie alle ratlos zu sein, was nun zu tun war.


    OT: Ich bin gespannt, welche Möglichkeiten sich ergeben.

  • The Hateful Dead – Gilian


    Bislang hatte Gilian den Mund nicht wirklich aufgebracht. Während der Hinreise war er stark ausgelastet gewesen mit dem Anstarren der Bootswand und nach ihrer Landung hatte er es tatsächlich fertiggebracht, Pays ausgestreckter Hand mit einer grüßenden Faust zu begegnen. Um die Situation dann nicht noch seltsamer zu machen hatte die nächste Bewegung im Zurückstreichen seiner Haare gelegen, die gescheiterte Bekanntmachung verfolgte ihn seither. Zumindest hatte sie das getan, bis sie Cromlexia erreicht hatten. Es war ein… Erlebnis, ohne Zweifel. Als Stadtkind hatte sich Gilian nie wirklich mit dem Landleben beschäftigt, umso überwältigter war er gewesen, mit besagtem Landleben gleich in solch vibrantem Ausmaß zu konfrontiert zu werden. Auf dem Weg in den Saloon hatte er die Augen und den Mund nicht mehr zugekriegt, erst im Inneren hatten ihn die Reaktionen der Gäste zu einer seriöseren Miene veranlassen können. Er hatte die Kneipe als Letzter betreten und sich die größte Mühe gegeben, den forschenden Blicken standzuhalten, während das Feuerwerk der Aufregung in seinem Inneren seine betont ungerührte Fassade einzureißen drohte. Oh, das war alles noch viel besser, als er es sich ausgemalt hatte. Die ausgetrockneten gelben Gesichter hinter dem Stumpenqualm, die knarzende Stimme des Banjos, die Ataraxie, mit der die Leute hier ihre Morgenstunden versoffen, der schiere Stumpfsinn, es war grandios. So fand er sich auch während Henri und Pays unterschiedlich erfolgreichen Versuchen, sich in die Szene einzufügen, noch in einer beobachtenden Rolle, sein begeistertes Grinsen etwas weniger begeistert forcierend.

    Als notorisches Leichtgewicht, einer Jugend des physischen Leistungsdruckes geschuldet, war er nicht allzu scharf darauf, sich einen Drink zuzuführen – überhaupt hatte er das Gefühl, dass jeder Atemzug in dieser Höhle seine Lebenserwartung drastisch verkürzte. Gilian neidete Vielen Vieles, und gerade neidete er den Dörflern ihre Gleichgültigkeit, mit der sie ihre Körper herunterwirtschafteten. Korsakow wäre aus dem Datensammeln nicht mehr herausgekommen… aber es war so authentisch. Diese schonungslose Authentizität fuhr gleich darauf wie ein Hammerschlag auf ihn herunter, als einer der Säufer von der Wirtin zu Rate gezogen wurde. Hätte Lucien nicht keinen Meter weit gesehen, so hätte er sich bestimmt von Gilians hemmungslos fasziniertem Starren provoziert gefühlt, doch die monumentale Aufgabe, die ihm aufgebürdet worden war – das Rekapitulieren der Ereignisse letzter Nacht – hielten ihn voll und ganz beschäftigt. Raue Sitten, von rauen Gestalten gelebt.

    Nach Luciens Monolog fühlte sich Gilian nicht wirklich schlauer als davor, insbesondere, weil der anscheinend nur eine Überleitung in die nächste Szene gewesen war; nach einer enthusiastischen Darbietung des Lokalpatriotismus schweiften die Laseraugen von Dionysos‘ Legionär nämlich nach draußen, wo plötzlich irgendein Aufruhr vonstattenging. Viel war nicht zu erkennen, vornehmlich aufgrund der Tintenschüsse, sogleich zielgenau die Fensterscheiben verklebten, doch Lucien, mit der Geschmeidigkeit von altem Leder, hatte nicht lange gefackelt und sich einen Überblick verschafft. Zu seinem Pech hatten die Angreifer ähnlich schnell gehandelt und diesen heroischen Akt ebenso spektakulär wie kaltschnäuzig unterbunden.


    Eigentlich war Gilian es gewohnt, auf sich schnell entwickelnde Ereignisse zu reagieren – eigentlich, denn die Ereignisse, mit denen er sich auskannte, spielten sich stets auch in einem Rahmen ab, mit dem er sich auskannte. Das hier war anders. Wäre Henris unverschämte Ruhe nicht gewesen, hätte er sich wahrscheinlich dem kopflosen Gezeter der restlichen Gäste hingegeben, so aber hielt ihn der absurd kühle Kopf seines Kollegen auf dem Boden der Tatsachen, wo er sich ansonsten nur ungern aufhielt. So cool. Er durfte nicht hinterherhinken, vor allem dann nicht, wenn er tatsächlich maßgeblich zur Entschärfung dieser durchaus unangenehmen Situation beitragen konnte. Aus seiner Tasche holte er Stars Pokéball und aus diesem Star. Sie materialisierte sich ausgebreitet auf dem Bauch liegend auf den Holzdielen und zischte die nächstbeste Person mürrisch an, rührte aber ansonsten keinen Finger. Gilian wandte sich mit erhobenen Augenbrauen an Henri.

    „Matschbombe, Einäschern, such dir etwas aus. Aber“, er blickte zu den verdunkelten Fenstern und der Tür, „solange die Tür dort der einzige Ort mit freier Schussbahn bleibt, dürften wir kaum als erste zum Zug kommen. Ich sage, die Scheiben müssen weg, sonst fällt ein Angriff eher… berechenbar aus.“

    Das war alles schön und gut, nur hatte Gilian herzlich wenig Lust, sich den Kämpfen weiter anzunähern und zu einem potentiellen Ziel zu werden. Dazu kam, dass Vandalismus eigentlich nicht in sein Gebiet der Expertise fiel, vielleicht aber in dasjenige von Henri.

    „Also, pardon die Annahme, aber du siehst aus, als… würden dir eingeschlagene Scheiben zumindest ähnlich viel Freude bereiten wie Ganze. Vielleicht lassen sich auch die Gäste hier motivieren, ich würde darum nur ungern…“, er hatte meine Haut riskieren sagen wollen, wollte sich dann aber für einen weniger feigen Wortlaut entscheiden, fand ihn nicht und verlief sich in ratlosem Gestikulieren. Schnell drehte er sich zu Martha um. „Ah, und was ist mit dem Hinterausgang? Bestimmt gibt es hier sowas, nicht?“


    OT: Mir ist aufgefallen dass unsere Mission noch keinen cleveren Namen hat und habe mich des Problems angenommen. Zumindest einem. Yeehaw, Aufholen!

  • The Hateful Dead (wäre in Kalos nicht Französisch angebrachter?) - Henri


    Zum ersten Mal seit der Ankunft in Cromlexia hatte sich nun auch Gilian zu Wort gemeldet. Auf dem Boot war er eher von der schweigsamen Sorte gewesen, wenngleich Henri sein Name zumindest ein Begriff war. Die genauen Hintergründe für seine Anwesenheit wollte er im Moment allerdings nicht hinterfragen. Sie alle kamen aus unterschiedlichen Teilen des Landes und ihr Leben hatte mal mehr und mal weniger ein Schnippchen geschlagen. Wichtiger war es nun, die feindlichen Pokémon draußen zu beseitigen.

    Die Freilassung einer beleibteren Amfira-Dame sowie die Aufzählung einiger Attacken bedachte Henri mit einem stummen Nicken. In gewisser Hinsicht war er überrascht über die zweifelsfrei gute Verfassung seines Pokémons. Auch wenn sie einen eher ungelenken Eindruck machte, so wusste der junge Mannnoch aus Alola, dass Amfira unter allen Umständen mit Vorsicht begegnet werden musste. Dabei erinnerte er sich an diverse Trainingsrunden mit Fran, die mit ihrem Partner-Pokémon nicht nur einmal den Sieg angeführt hatte. Er wusste daher um die Fähigkeiten dieses Pokémons bestens Bescheid.

    Die Anmerkung zur Zerstörung der Fenster lehnte Henri jedoch entschieden ab. Seinem Aufzug nach zu urteilen hätte der Drang zum Vandalismus durchaus hervorscheinen können. Allerdings hatte er mehrere Gründe dagegen, so vorzugehen, wovon einer sein eigenes Gewissen war. Immerhin war er hier, um seiner Heimat Kalos zu helfen und nicht, um sie weiter zu zerstören.

    „No way! Außer du willst der Wirtin noch mehr Geld zahlen. Dann können wir das gerne so machen.“

    Dabei deutete er mit dem Kopf wirsch zu Martha. Sie würde vermutlich jede Gelegenheit in Kauf nehmen, einen entsprechenden Lohn von der Truppe einzunehmen und der junge Mann konnte sich Besseres vorstellen, als hier mehr Zeit als notwendig zu verbringen. Dementsprechend überlegte er in Ruhe grübelnd nach weiteren Alternativen. Einfach hinauszugehen war definitiv keine Option. Während Gilian nach einem möglichen Hinterausgang aus dem Gebäude fragte, überdachte Henri die Fähigkeiten der Pokémon. Fleur könnte mittels Zauberblatt eventuell dafür sorgen, dass Octillery außer Gefecht gesetzt wurde. Dafür bräuchte sie aber mindestens eine gute Deckung, um nicht plötzlich vom Gegner getroffen zu werden.

    Sein Blick glitt zum Eingangsbereich und zum gegenüberliegenden Haus. Würde Rikis Donnerschock so weit reichen? Ven kam nicht infrage, auch wenn er der vermutlich giftigen Tinte am ehesten standhalten könnte. Sollten Amfiras Feuer-Angriffe so weit reichen, wären sie eine gute Möglichkeit, Tropius zu verbrennen. Pay. Natürlich, er hatte sich noch nicht gemeldet!

    „Welche Pokémon hast du dabei, Pay?“, fragte Henri und bedachte den Koch mit einem forschen Blick. „Ich könnte Zauberblatt anbieten, um Octillery zu treffen. Distanzangriffe würden uns hier sehr helfen.“

  • Pay - Quest 1


    Pay konnte gar nicht so schnell begreifen, wie alles um ihn herum passierte. Einen Moment vorher hatte er noch peinlich nach einem Bier gefragt, bekam dann aber ein komplett anderes Getränk. Nicht, dass er diesem abgeneigt war, aber eigentlich war für ihn gerade überhaupt kein Vibe für einen Cocktail. Ja eigentlich hatte er gerade eigentlich gar keine Motivation zu trinken, es war ja noch nicht mal Mittag. Da Henry aber auch noch für das Getränk bezahlte, konnte er jetzt natürlich auch nichts mehr zurückziehen. Als er es schließlich Henry gleich tat und erstmal etwas vorsichtig am Getränk nippte, musste er jedoch überraschend feststellen, dass es sogar schmeckte. Von dieser Absteige hier hätte er das wirklich nicht erwartet.

    Aber das war natürlich nicht die Sache, welche ihn so aus dem Konzept gebracht hatte. Das Gespräch ging weiter und die Wirtin rief nach einem Mann, welcher in einer Ecke des Salons saß. Es war schwer festzustellen ob dieser schon, oder immer noch betrunken war, laut seinem Körpergeruch zu urteilen, war er vermutlich seit Jahren nicht mehr nüchtern gewesen und ernst nahm er die Situation auch nicht.

    "Hatte er sich denn nicht schon vorher irgendwie komisch verhalten? Man geht doch nicht einfach so weg und zerstört dabei das Tor.", meldete sich Pay zu Wort. Ob er darauf nun eine Antwort erhalten würde, war allerdings eine andere Frage. Denn sogleich verdunkelten sich die Fenster mit einem lauten Platschen und ein Tumult brach los. Einige stürmten aus der Bar um sich anzusehen was passierte und der Mann, welcher gerade noch berichtet hatte, lag nun sehr wahrscheinlich tot vor dem Eingang, getroffen von einem Solarstrahl.

    "Ich glaube ich brauche das doch gerade.", sagte er in einem stumpfen Ton und kippte seinen Mojito mit einem Zug hinunter. Gegessen hatte er heute noch nichts, vielleicht wirkte es ja zumindest ein bisschen. Das Glas stellte er geradezu kontrastreich ordentlich an die Theke, dafür was für eine Hölle gerade in Cromlexia losgetreten wurde. "Also ich habe ein Pokémon, welches uns zumindest als Schild dienen kann, dafür müssen wir aber erstmal zum Eingang gehen. Hier drin kann ich es nicht freilassen.", Heector würde sich vermutlich nicht gut gegen den Solarstrahl behaupten können, aber das Octillery auszuschalten sollte erstmal ihre erhöhte Priorität sein. Außerdem rief er Sas wieder in ihren Pokéball zurück, sie konnte mit ihren Attacken ohnehin wenig tun und er wollte ihr diesen Anblick ersparen. Dann wannte er sich wieder zu seinen Kollegen. "Also wie genau gehen wir zum Eingang, ohne wie dieser komische Typ zu enden? Ich hab keine Lust heute von einem Solarstrahl niedergestreckt zu werden.".

    Er überlegte kurz und kam dann auf eine Idee, er wannte sich an die Wirtin, welche schleunigst die Kasse geschlossen hatte. "Gibt es einen Hinterausgang in diesem Gebäude?", fragte er sie. Wenn ja wäre das eine gute Chance für sie, unbeobachtet hinaus zu kommen.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • The Hateful Dead - Henri


    Nach der ersten Realisierung über die entstandene Unruhe hatte sich Pay endlich dazu entschlossen, seinen Cocktail in einem Zug zu leeren. Er kam gleich nach Abstellen seines Glases zur Sache, indem er das zuvor freigelassene Servol in den Ball zurückholte. Anstelle dessen schlug er vor, ein anderes Pokémon als Schild zu nutzen, was Henri nickend absegnete. Wenn es nicht gerade wie Lucien von einem Solarstrahl weggeblasen werden würde, könnte diese Möglichkeit natürlich genutzt werden. Angesichts dessen, dass aber niemand von den dreien die aufgewühlte Situation außerhalb des Saloons zu erkennen vermochte, war es auch eine sehr riskante Taktik.

    Henri grübelte und blendete dabei das Geschrei um ihn herum für den Moment aus. Wenn sich nicht gerade der magische Hinterausgang für die Truppe öffnete, blieben ihnen nur wenige Möglichkeiten, den feindlichen Pokémon entgegenzutreten. Sich auf Fernangriffe zu konzentrieren sagte ihm dabei mehr zu, als hinter einem vermutlich großen Pokémon Schutz zu suchen. Eventuell beherrschte dieses aber auch Schildattacken. In jedem Fall mussten sie einen ersten Schritt wagen.

    „Fleur!“, rief er nun und entließ aus dem gezückten Pokéball sein erstes Partner-Pokémon. Mit einer grazilen Rolle überschlug sich Curelei in der Luft und schnappte gekonnt das andere Ende ihres Blütenkranzes. Anschließend stieß sie einen glockenhellen Klang aus, der selbst in diesem Chaos für eine angenehme Ruhe zu sorgen vermochte. Henri lächelte, als sie so begeistert wie immer auftrat. Ganz egal, wie oft er sich in schwierigen Situationen fand, so schaffte Fleur es, ihm einen Hoffnungsschimmer zu geben.

    „Die Menge versperrt den Weg zum Eingang. Dazu bräuchten wir schon mindestens ein kräftiges Argument, um dort hin zu gelangen.“

    Er sah dabei zu Fleur, die sich in der Zwischenzeit mit einem besonders breiten Lächeln Amfira genähert hatte. Obwohl sie deutlich im Nachteil wäre, kannte sie keine Scheu vor der großen Echsendame. Vermutlich hatte sie bereits erkannt, dass sie sich aufeinander verlassen mussten und beäugte nun interessiert die anderen Pokémon. In einem kurzen Augenblick erinnerte sich Henri an die Drohgebärde, mit der Amfira aufgetreten war. Er wandte sich daher an Gilian und deutete mit einer Kopfbewegung zu seiner Partnerin.

    „Kann sie dafür sorgen, dass wir weiter nach vorne kommen?“

  • The Hateful Dead - Gilian


    „Das sollte sie wohl können…“, kam es gedankenverloren von Gilian. Nach Henris heftiger Reaktion auf seine – zugegeben, wenig diplomatische – Annahme schien seine erste Idee vom Tisch zu sein und es behagte ihm nur mäßig, dass das Pläneschmieden nun in fremden Händen lag. Wie dem auch sei. Zumindest hatte er Star nicht umsonst dieser… Umgebung ausgesetzt. Während er so über die jüngste Idee seines Kollegen nachdachte, ergriff Martha einmal mehr das Wort.

    „‘Türlich haben wir einen. Lasst mich nur kurz…“, sie nahm die Kasse unter den Arm und verschwand in einem Hinterzimmer. Durch den Lärm der Gäste war fein das Klicken und Riegeln eines Schlosses zu vernehmen, dann ein fremdes Kreischen, gefolgt von einem unverschämt nüchternen Ausruf der Wirtin und schließlich dem Knallen einer Tür. Gilian reckte auf seinem Hocker den Hals. Martha kehrte zurück, die Kasse unter dem rechten Arm und in der linken ein… Bein. Sie sah aus, als wäre ihr kurz vor einem Arbeitstag aufgefallen, dass der Tankpegel ihres Autos nicht mehr ausreichte – milde enerviert. Sie warf das Bein auf den Tresen und stellte die Kasse lautstark zurück auf ihren alten Platz. Glänzende Fäden wehten sachte um ihren Kopf.

    „Verdammte… Hey!“ Ihre Aufmerksamkeit galt nun wieder den Barbesetzenden. „Hinterausgang is‘ blockiert, son‘ ekliger Kriecher hat da sein Netz aufgespannt… Hat ihn aber was gekostet, heheh.“

    Unter den Spuren der Nekrose war die abgeschlagene Gliedmaße als einem Ariados zugehörig zu erkennen. Die Stelle, die sie einmal mit dem Rest des Körpers verbunden hatte, war platt und ausgefranst – Martha musste die Tür zugeschlagen haben, als der Angreifer gerade dabei gewesen war, mit einem seiner vielen Beine nach ihr zu schnappen. Die Herbergsmutter lehnte sich an das Spülbecken und wischte sich die Spinnweben aus der Frisur. „Also?“

    Ihre ungerührte Art stieß Gilian langsam sauer auf. Warum dies bei Henri nicht der Fall war konnte er gerade nicht bestimmen, und eigentlich war es auch mehr als egal. „Also?! Wir sitzen hier noch immer fest, wir-“, er atmete lautstark aus und schlug die Hände auf das Holz vor sich, Star blickte auf, mit ihrer Zunge dem Curelei entgegentastend. „Wir könnten durch den Haupteingang, Zauberblatt und lebendiger Schutzschild sind schön und gut, aber – oh, ich glaube weniger. Star hier ist stur, aber wenn ich mir die Leute hier so ansehe… Ich bin mir nicht sicher, ob sie das Durchsetzungsvermögen dafür hat. Was ich- was ich meine“, Gilian griff nach dem Bein und war unbeschreiblich froh, Handschuhe zu tragen, „mit einem Ariados werden wir fertig. Besonders stabil wirkte es ja nicht, und Netze verbrennen wir einfach. Ohne Netz dürfte es auch… wiederauferstanden nicht besonders flink sein.“ Sein fahriger Blick schweifte zu Taith, doch der war mit seinem Smartphone beschäftigt. Wenigstens würde man in der Basis nun wissen, wo ihre Überreste zu bergen waren. „Also, wir scheuchen den Pöbel vom Eingang weg oder wir brennen dem Kriecher ein Loch in den Panzer.“ Er stand auf und lockerte seinen Nacken. „Und sonst“, etwas seltsam Entrücktes verlieh seinem unangebrachten Grinsen einen unheilvollen Unterton, während er langsam die Hände zusammenschlug und Knockin‘ On Heavens Door in seinem Kopf spielte, „entfessle ich das läuternde Inferno eben alleine.“

    Star rülpste.


  • The Hateful Dead - Henri


    Etwas kleinlaut gab Gilian zu erkennen, dass Amfira womöglich für eine freie Bahn zum Haupteingang sorgen konnte. Wie auch immer diese ausgesehen haben mochte. Denn während Henri sich die Option durch den Kopf gehen ließ, hatte die Wirtin Martha bereits ihre Kasse geschnappt und den Hinterausgang des Saloons begutachtet. Nach einer kaum ausnehmbaren Auseinandersetzung in den nicht zugänglichen Räumlichkeiten kam sie allerdings wieder zurück und platzierte ein merkwürdig geformtes Bein auf dem Tresen. Offenbar hatte sich ein Käfer-Pokémon, womöglich ein Ariados, dort breit gemacht und ließ niemanden hinaus.

    Henri unterdrückte auf seinem Platz ein Prusten. Er hatte tatsächlich mit allem gerechnet, aber nicht, dass die Wirtin angesichts der drohenden Apokalypse außerhalb des Gebäudes diese Ruhe besitzen würde. Mehr noch verlangte sie durch ihren Auftritt, dass sie, die Neuankömmlinge, die Pokémon beseitigen sollten. Angesichts der Situation eine nicht ganz einfache Aufgabe.

    Während Gilian die Möglichkeiten ausschöpfte und auf sein Amfira Star verwies, hatte sie nun Fleur ausfindig gemacht. Wenngleich sie an ihrem Gegenüber interessiert war, besaß sie zumindest den Anstand, nicht in ihre Richtung zu rülpsen. Die giftigen Dämpfe von Pokémon konnten unter Umständen schwerwiegende Probleme mit sich ziehen und bei genauerer Betrachung könnte das auch den Anwesenden im Saloon passieren. Insbesondere nachdem zuvor noch Feuer-Angriffe erwähnt wurden, war sich Henri nun mehr als sicher, nicht mehr den Vordereingang zu wählen. Auch Fleurs Heilkräfte hatten ihre Grenzen und Gegengifte waren sicherlich nur spärlich vorhanden. In dieser Hinsicht war Ariados' Beseitigung die wesentlich ansprechendere Option.

    Mit einem Ruck stand Henri auf und blickte abwechseln von der zeternden Meute zu Martha und zum Hinterausgang. Grundsätzlich hatte er seine Entscheidung schon getroffen, allerdings wollte er kein Detail übersehen.

    „Nehmen wir den Hinterausgang“, begann der junge Mann und wandte sich an Gilian. „Aber lass bitte das Inferno da, wo es ist. Wir wollen nur hinaus und nicht den Saloon abbrennen.“

    Mit einer klaren Handbewegung zitierte er schließlich Fleur wieder zu sich. Sie hatte sich von Star abgewandt und gab mit einem freudigen Laut bekannt, dass sie die Aufforderung verstanden hatte. Sogleich begab sie sich an Henris Seite und war bereit zu unterstützen, wo sie konnte.


    OT: Ich habe kein Problem damit, wie es beschrieben ist. Ulti Suchen wir uns am besten einen Ausgang, wenn PLUSQUAMPERFEKTION bereit ist.

  • The Hateful Dead - Pay


    Das Chaos um sie herum wurde immer lauter, dafür, dass die Leute in dieser Stadt eigentlich direkt neben einem Friedhof wohnten und täglich gegen Zombies kämpften, waren sie alle unfassbar schlecht auf eine tatsächliche Invasion vorbereitet, allerdings konnte er auch nicht einschätzen, obs an dem Alkoholeinfluss und was auch immer viele von ihnen sonst noch für Drogen zu sich genommen hatten lag, oder daran, wie unfähig diese ganzen Leute allgemein waren.

    Auf seine Frage hin, suchte die Wirtin auf jeden Fall schleunigst den Hintereingang auf, aber nicht ohne ihre Kasse mitzunehmen. Letztendlich war es sicherlich auch aus gegebenem Anlass, in diesem Chaos könnte jeder das Geld stehlen. Obn das aber die richtige Priorität war? Für Pay nicht unbedingt, aber letztendlich war das auch nicht sein Problem. Wichtig für ihn war es, zu wissen, was mit dem Hinterausgang war. Doch schien es so, als wäre es für sie nicht so einfach dort einfach hinauszuspazieren, denn ein Pokémon hatte sich dort breit gemacht.

    Der Kampf den sich Martha mit dem Pokémon machte zeigte Pay eindeutig, dass er ganz froh war, dass sie zumindest momentan auf seiner Seite war. Von einer Frau, die sich mal eben so mit einem ausgwachsenen Ariados anlegte und ihm auch noch ein Bein ausriss, wollte er keine Schläge bekommen. Zumal er selbst auch nicht der stärkste war. "Aber wenns nur ein Ariados ist, kriegen wir das doch hin. Amfira sollte das schon alleine hinkriegen und zur Not haben wir noch dein Curelei Henri. Ich hab leider kein Pokémon, welches uns hier großartig helfen könnte. Es ist einfach zu groß, es würde den Salon zerstören und vermutlich auch einige hier zerquetschen.", sagte er dann und gab ein paar mehr Details über Heector frei. Chad erwähnte er gar nicht erst, ihn in so einem Chaos überhaupt freizulassen wäre fatal. Das kleine Chilingel wäre sofort über alle Berge verschwunden und würde diese ganze Szene hier vermutlich noch als Spiel interpretieren. "Aber... ist das Ariados ein Zombie oder normal? Vielleicht können wir uns auch mit ihm verbünden. Ein Pokémon zu haben, welches Netze Spinnen kann, könnte uns helfen.", erwähnte er als zweite Option. Er war eigentlich kein Freund von sinnloser Gewalt und solange das Ariados gerade nur überrascht wurde und sein Revier verteidigen wollte, sollten sie es vielleicht erstmal nicht weiter angreifen.

    "Wisst ihr was ich gehe jetzt dahin. Zumindest wenn ich darf.", sagte er begab sich schon ein gutes Stück hinter den Tresen und besonn sich dann, dass die Wirtin da wohl immer noch das letzte Wort hatte. Deswegen hielt er vor ihr inne und warf ihr einen fragenden Blick entgegen.


    OOC: Ein Herz für Ariados!

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • The Hateful Dead - Henri


    Nachdem Pay die Möglichkeiten mit seinen Pokémon erwähnt hatte, war für Henri die Sache klar. Ariados würde nicht einfach so zur Seite weichen und Star war von allen aktuell freigelassenen Pokémon die beste Wahl für diesen Fall. Fleur war in erster Linie auf Heilung spezialisiert und besonders gegen giftig anmutende Gegner könnte sie tatsächlich in Bedrängnis geraten. Bei dem untoten Octillery machte er sich nur wenige Gedanken, da es mithilfe von Zauberblatt wohl nicht lange stehen würde.

    Tatsächlich schien Pay aber auch eine Option darin zu sehen, sich mit dem wilden Ariados draußen zu verbünden. Henri war sich unsicher, ob er nur einen Scherz machte oder das Vorhaben tatsächlich ernst meinte. Angesichts der vagen Ansage, das Pokémon aufsuchen zu wollen, sprach der junge Mann auf den Koch ein. Dieser befand sich bereits hinter dem Tresen.

    „Auch wenn ich den Gedanken nachvollziehen kann, aber würdest du jemandem helfen, der dir gerade ein Bein ausgerissen hat? Ob Zombie oder nicht wird hier aller Voraussicht nach keinen Unterschied mehr machen. Ariados aufzusuchen wird daher gefährlich. Noch dazu ohne ein Pokémon an der Seite, das dich vor einem Angriff schützen könnte.“

    Mit dem letzten Satz sprach er Pay ins Gewissen, dass er nicht einfach auf eigene Faust losziehen sollte. Eigentlich wäre das Taiths Aufgabe gewesen, allerdings schien er noch immer mit seinem Smartphone beschäftigt zu sein. Insgeheim fragte sich Henri, ob sie aus diesem Schlamassel überhaupt entkommen konnten.

  • The Hateful Dead - Gilian


    Sich verbünden? „Und dann wollen wir uns erst den halben Tag mit seiner Erziehung abmühen? Zeigen wir ihm doch einfach den Weg ins Jenseits… mit Nachdruck. Ich meinte, wir hätten Prioritäten? Puh…“ Gilian griff Star unter die Arme, hob sie auf die Beine und freute sich eigentlich ungemein darauf, seinerseits den Kampf zu den Wiedergängern zu tragen. Überhaupt war er es sich ja gewohnt, dass die matchentscheidenden Aktionen ihm zufielen, in seinem Eifer hatte er also nicht im Mindesten ein Problem damit, den Angriff anzuführen - insbesondere, wenn ihre Chancen so gut standen.

    „Also, der Schlüssel…“, begann er, an Martha gewandt, die musterte ihn kritisch, warf ihm dann aber dennoch etwas Unverständliches brummend den Schlüssel zu. Diesen an seinem Bändchen herumschwingend drehte er sich auf den Fersen zu seinem Team um und kramte im Gedächtnis nach Worten für einen schmissigen Einzeiler, einfach irgendetwas, das über den Umstand hinwegtäuschen würde, dass er wirklich keine Ahnung von Pokémonkämpfen hatte. Es kam nichts Gescheites dabei raus. Die Typenwechselwirkungen beherrschte er gerade so und eine Feuerattacke stand ihnen auch zur Verfügung, das musste reichen…Sofern man ihn einfach machen ließ.

    Gerade wollte er mit Star an Pay und Henri, die noch immer diskutierten, vorbeirauschen, als die Worte Letzterens unbequem in seinem Kopf widerhallten. Sein eben noch vorfreudig-sorgloser Ausdruck zog sich säuerlich zusammen und er blieb stehen.

    „Nein… würde ich nicht. Ich würde ihn beenden.“ Gilians Stimme war monoton und leise geworden, aus seinem auf den Boden fixierten Blick sprühte ein Bruchteil der ungeheuren Wut, die sich plötzlich in seinem Magen zusammengeballt hatte. Es war eine ziellose, unangebrachte Wut, die nichts mit ihrer momentanen Lage zu tun hatte, der durch Henris – wahrscheinlich beiläufig gestellte – Frage nach dem ausgerissenen Bein jedoch Tür und Tor geöffnet worden war. Seine angespannte Kiefermuskulatur sprach Bände über die Prozesse, die gerade hinter seiner Stirn abliefen. Nichts Geringeres als ebendiese Wut würde sie auch hinter der nächsten Tür erwarten, gewissermaßen ein Leidensgenosse, wild entschlossen, das ihm zugefügte Unrecht zu rächen. Entgegen aller Erwartungen zogen sich Gilians Mundwinkel nach oben zu einem merkwürdigen Grinsen. Wie poetisch. Wie poetisch, dass ihm diese seelenlose Hülle in ihrem Netz mit demselben Hass begegnen würde, der ihn antrieb! Ein schicksalhafter Kampf stand bevor, und der Sieg würde jenem zufallen, dessen Animosität heller brannte.

    Star hatte Gilians kurzweiligen Gedankenexkurs mitbekommen, doch der Funke war nicht übergesprungen. Sie blickte ihn skeptisch an, gab ein gurgelndes Geräusch von sich und tapste müßig in den vollgestellten Lagerraum, ihr Trainer folgte in grimmiger Verbissenheit. Sein Kampf.

    „Ich lösch‘ es aus!


    Taith steckte sein Smartphone weg und schaute Gilian hinterher. Irgendetwas war in ihn gefahren und er war sich nicht ganz sicher, was es war. Der Junge erweckte beinahe den Eindruck, dass er es persönlich nahm, dass ihnen ein Ariados den Weg versperrte – da er bislang mit niemandem aus seinem hastig zusammengestellten Trupp nähere Erfahrungen gesammelt hatte, schielte er leicht sorgenvoll zu Henri und Pay. „Kommt er zurecht?“


    Gilian indessen hatte Star den Plan schnell erklärt – ein besonders komplexer Plan war es nämlich nicht; er würde die Tür aufstoßen und sie alles versengen, was sich dahinter bewegte. Also holte er mit dem rechten Bein aus und trat mit voller Kraft gegen die Tür, worauf nichts passierte, denn besagte Tür schwang nach innen auf. Ärgerlich über die weitere Verzögerung der Auseinandersetzung griff er also zum Schlüssel, an den er überhaupt nicht mehr gedacht hatte, und schloss auf. Ein letzter Blick zu Star versicherte ihm, dass auch sie bereit war, dann drückte er die Klinke herunter und öffnete, wobei er sich so hinter die Tür stellte, dass er dem Pokémon draußen kein Ziel bot.

    Je planmäßiger die Menschen vorgehen, desto wirksamer vermag sie der Zufall zu treffen. Günstiger hätte ihre Ausgangslage eigentlich nicht sein können, jedoch nahm mit dem Öffnen des Hinterausganges Seltsames seinen Lauf: Ein unwirkliches Klirrgeräusch fuhr durch den Saloon und mit ihm eine transparent leuchtende, schachbrettgemusterte Mauer mitten durch die Gaststube. Sie schien keine Tiefe zu haben und zog sich vom Boden bis zur Decke sowie von einer Wand zur nächsten und womöglich sogar durch sie hindurch, während der Raum auf ihrer Innenseite – die Bar – von einem diffusen Licht erhellt wurde. Der Wasserhahn über dem Spülbecken, der eben noch quälend langsam vor sich hingetropft hatte, begann auf einmal wie verrückt zu rinnen, Getränkespritzer verdunsteten beinahe augenblicklich und das bisher überaus schwungvolle Pendel der altmodischen Uhr auf einem der Regale schien sich plötzlich wie durch Honig zu bewegen. Gilian indessen nahm bloß eine Veränderung der Beleuchtung wahr und dachte sich seinen Teil erst, als Stars Einäschern-Attacke ihr Ziel nicht gefunden hatte. Beunruhigt spähte er hinter der Tür hervor und traute seinen Augen nicht: Das Problem war nicht, dass der Feuerstoß nicht getroffen hatte – das Problem war, dass er noch nicht getroffen hatte. Im Schritttempo bewegte sich das Lodern ohne Hast auf das Netz zu, er konnte buchstäblich die Sekunden bis zum Einschlag zählen. Sekunden, die er nicht hatte.

    Nicht der gesamte Türrahmen war zugesponnen worden; zuoberst befand sich ein netzfreier Bereich, durch den sich das eindeutig untote Ariados mit einer Geschwindigkeit, die unter dem Wirken der Gesetze der Physik eigentlich hätte ganz und gar unmöglich sein sollen, drängte, dem Einäschern spielend auswich und sich auf Star stürzte. Sofort hatte es eine Nadelrakete abgefeuert, deren Trajektorie im Anbetracht des Tempos, mit der sie auf das Amfira einschlug, überhaupt keinen Sinn machte, während sein Opfer wie in Zeitlupe versuchte auszuweichen und dabei miserabel scheiterte. Einige lange Momente später traf die Feuerattacke auf das Netz und ein entsetzlich behäbiger Verbrennungsprozess stellte sich ein.


    Was ging hier vor sich?


    OT: Es sieht fast danach aus, als hätte Ariados Verstärkung... irgendwo. Was schnell ist, ist jetzt langsam - was langsam ist, ist jetzt schnell. Ihr wisst, was Bizarroraum macht. Ariados befindet sich jetzt innerhalb des Lagerraumes und die Netze vor dem (offenen) Ausgang sind dabei zu verbrennen. Der Lagerraum selbst misst 3x6 Meter, aufgrund der Regale findet sich aber weniger Platz zum Herumstehen, es ist ziemlich eng. In den Regalen stehen vornehmlich Getränkeflaschen, Nahrungsmittel und geschlossene Kisten mit Zeugs drin, wenn ihr etwas Bestimmtes benutzen wollt und euch nicht sicher seid ob es vorhanden ist schreibt mich an ✌️

  • The Hateful Dead - Henri


    Gilian hatte nun seinerseits den Schlüssel von Martha angenommen und machte sich auf den Weg zum Hinterausgang. Dabei blieb für Henri nicht unbemerkt, dass sein für diese Mission vorläufiger Partner stehen blieb und einige Worte so leise vor sich hin murmelte, dass er sie nicht verstehen konnte. Das anschließende Grinsen und die Aussage, das vermutlich zombifizierte Pokémon auszulöschen, sorgten lediglich dafür, dass er eine Augenbraue hob. Was hatte er vor?

    Star blickte zuerst verwirrt zu ihm auf und hatte sich anschließend in den Lagerraum begeben. In der Zwischenzeit hatte sich Taith endlich von seinem Smartphone gelöst und schien nun bemerkt zu haben, dass jemand aus ihrer Gruppe offenbar einen Rachefeldzug planen würde. Seine Frage hatte einen merkwürdig sorgenvollen Unterton, als wüsste er nicht, wie er mit der Situation umzugehen hatte.

    „Wir sollten ihm zumindest folgen, damit er uns hier nicht abfackelt“, gab Henri zurück und trat ebenfalls den Weg zum Lager an. Als oberste Priorität hatte er für sich festgelegt, dass sie möglichst lebendig aus dem Saloon entkommen und ihre Mission abschließen konnten. Fleur konnte seine Absicht erkennen und folgte ihm langsam schwebend hinterher.

    Bevor er jedoch den Nebenraum betreten konnte, vernahm der junge Mann ein seltsames Geräusch und die Beleuchtung in der Umgebung hatte einen deutlich anderen Ton angenommen, als er es wenige Momente zuvor noch gewohnt war. Erst mit Betreten des Lagers realisierte Henri, was genau vor sich ging. Ariados hatte sich mit solch enormer Geschwindigkeit auf Star gestürzt, dass der Angriff beinahe als unmöglich eingestuft werden konnte. Beinahe.

    Ein Bizarroraum?

    Henris Blick fiel auf das hoch gesponnene Netz, das nun langsam zu brennen begann. Offenbar würden sie mit diesem einen Pokémon doch deutlich mehr zu kämpfen haben, als ihnen zuvor bewusst war. Ob es durch das fehlende Bein überhaupt einen Nachteil aus der Situation zog?

    Noch im selben Atemzug sah er zu Fleur, die ähnlich wie Star so wirkte, als wären ihre Bewegungen in diesen Räumlichkeiten deutlich eingeschränkter. Kein Zweifel. Mit einem Bizarroraum würden sie nicht so einfach fertig werden, wenn ihr behäbiger Gegner auf einmal eine deutlich höhere Geschwindigkeit an den Tag legen konnte als ihre Pokémon. Und sie selbst waren ebenfalls in Gefahr.

    „Gilian!“, rief Henri nun und bedeutet ihm, hinter der Tür versteckt zu bleiben. „Langsame Pokémon! Raus mit ihnen! Pay, du auch!“

    Während er die Worte herausbellte, überlegte Henri bereits fieberhaft, wie er selbst kontern könnte. Vermutlich würde keines seiner Pokémon auch nur den Hauch einer Chance gegenüber Ariados besitzen. Er hoffte, dass seine beiden Teamkollegen etwas entgegenzusetzen hatten. Ansonsten mussten sie sich wohl an den Gegenständen im Regal bedienen. Oder gar an Marthas unverdrossener Art.


    OT: Ich lasse es mal eher langsam angehen. Wenn ihr gute Ideen habt, nur her damit.

  • The Hateful Dead - Pay


    Pay wurde bei dem Versuch sich gut mit dem Ariados zu stellen aufgehalten. Er fühlte sich dabei ein wenig dumm, als würden die anderen ihn nicht richtig ernst nehmen. Auch wenn ihre Argumente vielleicht einleuchtend waren, war es für ihn dennoch einfach nicht akzeptabel jetzt ein weiteres Pokémon, ein noch gesundes Pokémon auf die Bretter zu schicken, nur weil dieses sich unsachgemäß in der Hinterkammer eingeniestet hatte. "Aber ich... denkt ihr...", stotterte er vor sich hin, wurde aber schleunigst von sowohl Gillian als auch Henri überstimmt. Sie hatten wohl keine Wahl, letztendlich gefärdete ein Fehltritt nur ihre Mission, um welche es eigentlich ging. Das wusste er auch und der Verlust eines Pokémon war nichts, wenn sie es nicht schafften die Zygardezelle bergen.

    Daher begab sich nun Gillian mit seinem Amfira nach hinten um dem Ariados schnell den Gar aus zu machen. Ariados waren nicht sonderlich stark, von daher machte er sich eigentlich keine Sorgen, dass ein paar gezielte Feuerattacken den Job nicht schnell erledigen würden. Schnell war hier jedoch das Stichwort. Zuerst bemerkte er, wie auch die anderen nur eine Farbveränderung der Beleuchtung, doch schnell bemerkte auch er, dass da nicht einfach die Lampen kaputt waren.

    "Langsame Pokémon raus?", sagte Pay nachdenklich, als Henri ihm den Befehl gab. Der Lagerraum schien gerade groß genug zu sein, dass Heector hier nicht alles kaputt machen würde, aber ob das eine gute Idee war? Er griff immer noch etwas unsicher nach dem Köderball, in welchem sich sein treues Heerashai befand. "Na gut! Aber dann geht aus dem Weg, sonst wird es ungemütlich!", schrie er den anderen zu und warf den Ball direkt in den Lagerraum.

    Heector manifestierte sich, halb im Lagerraum, halb auf dem Gang, sein Schweif zerbrach dabei die Türe, hinter welcher sich die beiden Männer eigentlich versteckt hielten. "Los Heector Nassschweif!", brüllte Pay daraufhin und sah dabei zu, wie das Pokémon in dem beengten Raum irgendwie versuchte diese Attacke auszuführen.


    OOC: Ich hab jetzt einfach mal beschlossen, dass er, wenn er sich ein bisschen zusammen zieht, irgendwie existieren kann. Stellt es euch am besten so vor:

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • Es krachte, rumpelte und lärmte fürchterlich, als das Heerashai, das nicht einmal genügend Platz im Lager hatte, sich diesen Platz verschaffte: Gegen seine mächtige Schwanzflosse hatten die Holzwände des Saloons nichts entgegenzusetzen und wurden unter nervenzerreißendem Knirschen der Schwungbahn der Attacke nach niedergerissen. Sonnenlicht strömte in die nun demolierte Kammer. Heector, bestimmt nicht das agilste Pokémon der Welt, profitierte dabei gewaltig von der verdrehenden Wirkung des Bizarroraums und erwischte das Ariados – bei all der Zerstörung hätte man leicht vergessen können, was eigentlich sein ursprüngliches Ziel gewesen war – mit seinem muskulösen Schweif und klatschte es gegen die Regale, die an der Wand zwischen Lagerraum und Gaststube standen. Dort, wo die Flosse auftraf, zerbrachen die Gestelle wie Streichhölzer und Alkohol, Konservendosen, Pasta und diverse andere Nahrungsmittel flogen und spritzten durch die staubige Luft. Ariados aber ließ sich davon nicht besonders beeindrucken, stemmte sich gegen die Mauer und nutzte die Wucht des ihm gegoltenen Schlages, um sein Horn in die Schwanzflosse zu bohren – so kräftig, wie Heector zugeschlagen hatte, spießte es sich damit gewissermaßen selber auf. Der Schaden war beträchtlich, sowohl an Pays Pokémon als auch an der Infrastruktur. Über den Kämpfenden knarrte und ächzte die Decke, um deren Statik es nach dem Wegfallen der Hälfte der stützenden Wand auch schon deutlich besser gestanden hatte.

    Taith hatte sein Cavalanzas gerufen, doch solange das Ariados unter Heectors Schwanzflosse begraben war, hatte niemand in diesem Raum Chancen, es tatsächlich auch zu treffen. Glücklicherweise war ein konventioneller Sieg durch die haarsträubende Zerstörung, die sich gerade abspielte, auch nicht mehr die oberste Priorität; der Weg nach draußen war frei, zwar auf die denkbar primitivste Art und Weise, aber trotz allem frei. Und hinter der klaffenden Schneise schimmerten die Grenzen des Bizarroraums. „Zumindest war das effektiv! Und jetzt raus, bevor uns die Decke über den Köpfen einstürzt!“

    Er warf Martha, die aussah, als stünde sie kurz vor einer Wahlglas-Eruption in der Sonne, zwei Münzen zu, lächelte sie entschuldigend an und setzte sich dann mit einem gewagten Sprung, der sich durch die Zeitverschiebung jedoch beinahe komisch zäh entwickelte, über das eingerissene Mauerwerk hinweg. Noch in derselben Bewegung rief er Cavalanzas zurück und landete auf einer herumstehenden Kiste, strauchelte und trat sie dabei um. Sie brach auf und gab ein lädiertes Brimova frei. Es schien sich auch jetzt noch angestrengt auf etwas zu konzentrieren, sofern seine verrottenden Züge überhaupt Auskunft auf so etwas geben konnten.

    „Sieh an. Spielst du etwa mit den Dimensionen herum?“


    Gilian, der um seine gravierenden Unkenntnisse bezüglich der aktuellen Situation wusste, hatte Henri sofort Folge geleistet, denn er ging stark davon aus, dass in diesem Moment wahrscheinlich alle anderen besser informiert waren als er. So hatte er Star so schnell es ging – was nicht mehr wirklich schnell war, im Gegenteil – zurückgerufen. Keinen Moment zu früh; gleich darauf hatte Heector die Wand eingerissen und Star wäre wohl zu Kollateralschaden verkommen. Mit starrem Blick und Schweißperlen auf der Stirn drückte er sich gegen die Wand gegenüber der Tür, durch die der Ball geworfen worden war, seinen Pokéball wiederum verkrampft umklammernd.

    „AUF WESSEN SEITE STEHST DU EIGENTLICH, PAY?!“

    Auch er hatte bemerkt, dass sie nun nicht länger auf die Tür angewiesen waren um die Lounge zu verlassen. Das Problem dabei war: Zwischen ihm und der frischen Luft stand ein ausgewachsenes Heerashai, welches ihm so wenig Raum gelassen hatte, dass selbst der eigentlich angepeilte Hinterausgang unerreichbar geworden war. Das Netz bestand noch immer, doch die Flammen hatten inzwischen genug von den Fäden verschlungen, dass mit einiger Kraft ein Durchbruch möglich sein dürfte. Vorausgesetzt, Gilian würde es überhaupt erreichen können.

    „DEIN RIESENFISCH SETZT MICH HIER FEST!“


    OT: Ich sagte doch es sei eng 😭 Auftrag erfüllt, ihr seid frei, zumindest ein paar von euch. Hier habt ihr eine grobe Map vom relevanten Teil der Bar sowie den (geschätzten) Positionen der Charaktere:

    Danach möchte ich noch eine Kleinigkeit einführen:

    Kampfinteraktionen werden über den Showdown-Calculator entschieden, wobei weder EVs noch DVs einbezogen werden, Wesen spielen auch keine Rolle. Dabei wird für das Ergebnis immer die minimale Roll genommen, Multihitattacken treffen, sofern nicht anderswie beeinflusst, dreimal. Kritische Treffer werden ausgewürfelt, für normale Attacken wäre das 1D24, für Attacken mit erhöhter Chance 1D8. So sieht das momentane Konzept aus, falls sich in Zukunft bessere Optionen oder gar Probleme zeigen - nichts ist in Stein geschlagen. Wie immer ist die Leitung ganz Ohr für Feedback 👌