Pokémon Quest [Buch 1] - Das Erbe des Giratina

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  • Zitat

    Gegen das Kreischen der weiblichen Fans war nicht gegen anzukommen. Sie waren kaum zu Bremsen.

    Ohje, Zickenterror...*grins*


    Okay...erstmal muss ich mich mal selber treten *sich selber tret*
    Da wartet man so lange darauf, dass Shuu&Haruka merken dass Psiana dicker geworden ist und platsch verpasst man das Kapitel...*seufz*
    Nja, macht nix. Kommi ist ja schliesslich da^^ R&S sind super, da enthalte ich mir einen Kommentar...zum Inhalt:


    Ich hab ja keine Ahnung, warum Rika&Sato sich nicht mögen, aber eins ist klar: Satos Reaktion hätte anders sein müssen. Der braust doch immer direkt auf, und hier macht er einen auf cool? Passt nicht so :/ Trotzdem: wenn man Satos Charakter nicht aus dem Anime kennen würde dann wär es eine herrlich beschriebene Szene(ist's eh*lach*), die einfach nur Leben ins Spiel bringt. Trotzdem...ahja*grins* Wenn Nachtara&Psiana ein Symbol für die Shuuka Beziehung ist, dann müsste theoretisch in den nächsten Kapiteln was...JuschG inkorrektes geschehen :assi:
    Mei, was bin ich heute versaut drauf... XD

  • Phoenix
    Oh, thx. XD Ich hatte's immer noch nicht geändert. Aber danke, dass du es mir nochmal gesagt hast. xD Was Psianas Ausfall betrifft... Haruka bekommt Verstärkung! ^-^


    Cali (Darf ich dich so nennen?)
    Yay, thx. xD
    Was Shuu und Haruka betrifft, ja, es wird was geben, allerdings werde ich noch ein Special schreiben müssen. ^^
    _________________________________________________________________________________


    Nochmals vielen Dank an Phoenix, die mir bei diesem Kapitel ausgeholfen hat. ^^


    44. Kapitel


    Der Mikuri-Cup beginnt!


    Shuu trat mit anmutiger Würde auf die Bühne. Der weiße Umhang raschelte bei jedem Schritt und die eisenbeschlagenen Stiefel gaben einen klangvollen Ton von sich. Der Junge war in einem schwarzen Anzug gekleidet, die Nähte waren hingegen weiß. Unter den metallischen Platten an seinen Schultern wallte ein weißer Umhang hervor. Eine Rose war an Shuus Brust befestigt, die Haruka ihm gegeben hatte. Ein Glücksbringer.
    Auch wenn der schwarze Anzug, dem eines wunderbaren Prinzen gleich, Haruka zum Schmunzeln gebracht hatte, so betrachtete sie ihn nach kurzer Zeit mit Wohlwollen.
    Shuu nahm einen Pokéball zwischen Finger und hielt jenen flüchtig vor sich.
    „Glumanda, los!“
    Mit einer eleganten Umdrehung warf Shuu den Pokéball vor sich. Jener Lichtstrahl, umgeben von blauen Sternen, formte ein reptilähnliches Wesen.
    Ehrfürchtig betrachtete Glumanda die tobende Ansammlung von Menschen. Nervosität griff nach dem Herzen der Feuerechse und doch war es erfüllt von Shuus Selbstbewusstsein.
    „Glumanda.“, seine Stimme holte das Echsenmädchen in die Gegenwart zurück. Diese spannte bereitwillig die Muskeln an. „Feuerwirbel.“
    Flammen glimmten in Glumandas Rachen auf, die sich wenig später um ihren Körper legten, wie ein Strudel Wassers gleich.
    Unzähligemale waren sie die Durchführung durchgegangen und doch entschied sich die Feuerechse für diese schöne, aber auch wilde Art.
    „Und nun Schlitzer!“
    Die scharfen Krallen spreizend und die Eckzähne zu einem schauerliches Grollen entblößte, fuhren jene sanft durch die wirbelnden Flammen. Loderner Glutregen fiel auf die Bühne herab und ließ das Echsenmädchen ungezügelt erscheinen.
    „Finale!“, rief Shuu, öffnete dabei die Arme. Sein Umhang flatterte. „Drachenwut!“
    Glumanda formte einen hellblauen Energieball im Maul, schleuderte diesen mit geballter Kraft auf die Wasseroberfläche auf. Gischt stob auf und regnete auf die Zuschauer herab. Zum ersten Mal ihres schweren Lebens fühlte Glumanda wieder Spaß und das Gefühl etwas Wunderbares vollbracht zu haben.
    In den Reihen des Publikums herrschte eine schweigende Stille. Dann aber währte ein jubelnder Beifall an.
    Glumanda neigte den Kopf zu Shuu, der ihr aufmunternd zunickte. Dann legte die kühne Echsendame den Kopf in den Nacken und spie einen glühenden Flammenball in die Höhe.
    Es war eine geglückte Eröffnung! Dies spiegelte sich in der Bewertung der Jury wider: einundneunzig Punkte.


    Auf dem Gang begegnete Shuu Haruka, die ihn unruhig anblickte. Aber der Grünhaarige schaute sie nicht an, obwohl sie sich gegenüber standen. Zwischen ihnen war wieder die alte Rivalität zu spüren. Wortlos streckte Haruka ihre Hand aus und berührte zärtlich seine Wange. Seine Haut war weich und anschmiegsam, aber reflexartig zog die Braunhaarige die Hand wieder weg. Angst abgewiesen zu werden, legte sich um ihre Gedanken.
    Mit gesenktem Haupt ging Haruka rasch auf die Bühne um ihre Vorführung zu vollziehen.
    „Und hier kommt aus Blütenburg City Haruka!“, rief Marilyn, sobald Haruka ins Freie trat.
    Das Mädchen atmete nochmals tief durch, ehe sie aus den Schatten trat und sich den Zuschauern offenbarte. Der Stoff ihrer Kleidung schmiegte sich geradezu zärtlich an ihren zierlichen Körper. Dieser war aus reinster Seide gesponnen und seine liebliche Farbe ergänzte die rötliche Farbe ihres Oberteils. Der darunter liegende weiße Stoff bewahrte vor unliebsamen Blicken, da jener leicht durchscheinend war. Der rosafarbene Schleier war unter einem Goldreif befestigt.
    Ihre Augen schloss sie ein letztes Mal besinnend, ehe sie ihren Pokéball zückte und diesen in die Höhe warf. „Schillok! Stage on!“
    In einer Flut aus Bläschen materialisierte sich der Körper der Schildkröte. Das Licht brach sich in den Blasen, die Schillok einhüllten, während dieses sich in der Luft wand und schließlich einen Handstand vollführte als dieses den Boden berührte.
    Haruka, die allen Kummer verdrängte, ließ sich durch das Gefühl, welches ihren Körper durchströmte, wenn sie auf der Bühne stand, mitreißen. Sie hob anmutig den Arm und rief mit fester Stimme: „Beginne mit Turbodreher!“
    Schillok hüpfte behände in die Luft, zog sich zurück in seinen schützenden Panzer, der gleich darauf zu rotieren begann und über die seichte Oberfläche zu schießen. Das kühle Nass spritzte empor als Schillok auf das Wasser für einen kurzen Moment aufsetzte. Bevor Schillok in die Luft sich katapultierte, rief Haruka: „Nassschweif!“
    Aus seinem Panzer erscheinend, wirbelte das Pokémon Wasser auf und verursachte einen wunderschönen Fächer, der sanfte Tropfen herumwarf und die gesamte Vorführung etwas Mystisches verlieh. „Und jetzt beende es!“
    Schillok kam auf seine Trainerin zu, machte einen Überschlag und schlug den Schweif auf den Boden, sodass das Wasser zu jeder Seite spritzte.
    Die Braunhaarige legte die Handflächen aufeinander und verbeugte sich vor den Zuschauern, während Schillok auf seinen Schweif saß und mit einer schwachen Aquaknarre einen Regenbogen zauberte. Das Pokémon fühlte sich wohl im Licht der Bühne.
    Ebenso wie das Publikum war auch die Jury vollkommen zufrieden mit Harukas Performance, dennoch lag sie nur knapp hinter Shuu: achtundachtzig Punkte. Das Mädchen hätte ein besseres Ergebnis erwartet, aber sie ließ sich nicht unterkriegen.


    Es folgten einige Vorführungen, die Shuu als ‚mittelrangig’ einstufte und nicht gerade bedeutend für den Konkurrenzkampf in Frage kämen. Sie schnitten deutlich schlechter ab als Haruka und Shuu zuvor. Doch wie jedes Mal gab es Ausnahmen und diese sollte nun der nächste Teilnehmer sein: Kenta.
    Marilyn bewegte sich elegant über das Podium zwischen den verschiedenen Vorführungen und hielt dabei das Publikum stets bei Laune. „Und hier liebe Zuschauer ein begabter Koordinator aus Jubelstadt, Kenta!“
    Selbstbewusst schritt der feminine Junge auf die Bühne, gekleidet in einem azurblauen Kimono, der an den Seiten mit einem geschwungenen Blumenmuster bestickt war.
    Ihm war bewusst, dass viele Augenpaare auf ihn gerichtet waren und diese folgten jede seiner Bewegungen, die er mit einer sonderbaren Abwägung tat.
    Der Fächer, den er in einer Hand trug, verdeckte sein Gesicht um sich nicht von dem Publikum ablenken zu lassen. Doch als er zwischen seinen Fingern einen Pokéball nahm, senkte er diese ab. Mit einer schwungvollen Bewegung warf er diesen in die Luft. „Absol, los!“
    Aus dem Licht des Pokéballs formte sich die anmutige Schattenkatze. Das schneeweiße Fell glänzte wohl gepflegt. Nun streckte sich Absol in seinem schlanken Körper und stieß ein kämpferisches Brüllen aus.
    Kenta klappte den Fächer geräuschvoll zusammen und befahl gleich darauf: „Klingensturm!“
    Die Schattenkatze spannte die Muskeln, warf den Kopf nach hinten, während die seitliche Klinge an der Stirn zu glühen begann. Scharfkantige Klingen schossen daraufhin auf die Oberfläche des Wassers, sodass eine gewaltige Wand aus dem kühlen Nass sich aufbaute. Obwohl diese drohte auf Kenta und sein Pokémon herabzustürzen, blieb Kenta ruhig und hob die Hand. Mit den Fingern schnippsend, öffnete Absol sein Maul. „Nun Eisstrahl, Absol!“
    In seinem Rachen begann es zu leuchten, dann formte sich eine kleine, glasklare Kugel vor seiner Schnauze. In Sekunden war aus der kraftvollen Welle eine skurile Statur entstanden, die begierig über Kenta und Absol langte. „Und jetzt das Finale! Eisenschweif!“
    Mit einem kräftigen Satz in die Luft schlug die Schattenkatze mit einer sonderbaren Härte den säbelartigen Schweif gegen das Eisgebilde, was einen klirrenden Klang abgab und schließlich in tausend funkelnde Teilchen sprang.
    Ein irritiertes Schweigen herrschte an, bloß ein bezauberndes Raunen ging durch das Publikum als dann sich der Applaus in die Luft legte und auch die Jury schien zufrieden zu sein, denn Kenta führte nun mit fünfundneunzig Punkten.


    Nozomi war die nächste Teilnehmerin nach Kentas atemberaubender Show. Ihre Anspannung verflog augenblicklich als sie mit Selbstvertrauen die Bühne betrat. Der dunkelrote Smoking raschelte als das Mädchen einen Pokéball zwischen den Fingern nahm und in geübter Weise auf den Boden warf. „Lumineon, los gehts!“
    Zwischen einem Hagel aus glimmender Glut materialisierte sich die Gestalt eines wunderschönen, blaufarbenen Fisches, der sich um seine eigene Achse drehend, in das Wasser sprang. „Benutze deinen Silberhauch!“
    Lumineon katapultierte sich wieder an die Luft und erschuf einen silberfarbenen Windstoß, der das Wasser zu teilen schien und schließlich prallte eine Welle eine Wand. Gischt stob zur Seite. „Und jetzt Bodyguard!“
    Der anmutige Körper Lumineons wurde in einen grünlichen Glanz gehüllt, ehe es in die Tiefe hinab tauchte und das gesamte Wasser in derselben Farbe aufleuchtete. „Aquawelle!“
    Die Augen des Pokémons erstrahlten. Eine mächtige Wassersäule stob in die Luft, während Lumineon hinauf sauste und in die Höhe sprang. Ein glänzender Schein umspielte den zierlichen Körper des Fisches. Dann tauchte es wieder ins Wasser ein und breitete seine flügelartigen Flossen aus. Nozomi hielt ebenfalls feierlich die Arme.
    Mikuri lobte, wie seine Vorgänger, diese wunderbare Vorführung. Stolz lächelte die Rothaarige, ehe sie von der Bühne ging.


    Satoshi betrat die Bühne. Schon lange war die Nervosität seinem Selbstbewusstsein gewichen. Viele Augenpaare richteten ihren Blick auf den jungen Trainer, doch dieser störte sich nicht daran. Bloß war es ungewohnt jenen schwarzen Smoking zu tragen, welchen er auch bei seinem vorhergehenden Wettbewerb getragen hatte. Er sah jedoch gut in ihm aus, zuminderst bestätigten ihm dies andere Koordinatoren.
    „Bamelin!“, rief Satoshi aus, warf den Pokeball in einstudierter Geste vor sich. Ein Wiesel, welcher in einem orangefarbenen Fell gewandt war, wurde ob des roten Lichtstrahles geformt. Wasserblasen, in dem einfallenden Licht eines Prismas gleich funkelnd, umgaben Bamelin.
    Sie kreisten um ihn, schienen für wenige Momente ihn vor der Sicht der Zuschauer verbergen zu wollen. „Aquaknarre Bamelin!“
    Sich um seine eigene Achse drehend, spie der Wiesel einen Wasserstrahl aus seinem Maul. Die Blasen zerplatzten, legten sich als kleine Tröpfchen in die Luft um die Zuschauer zu umschmeicheln.
    „Bamelin, spring in das Wasser.“
    Rasch sprang das Wasser-Pokémon ab, tauchte unter die Wasseroberfläche. Bloß die Silhouette seines Körpers blieb nicht im Verborgenen.
    „Wasserdüse!“ Die selbstbewusste Stimme seines Trainers, für Bamelins sensible Ohren selbst unter Wasser klar und deutlich vernehmbar. Sich mit einem dichten Schleier aus Wasser umgebend, stürmte er nach vorne.
    „Anhalten Bamelin!“
    Der schiere Kragen des Wasserpokémon stoppte das Wasser-Pokémons ruckartig.
    „Benutz deinen Klingensturm!“
    Bamelin befolgte treu die Anweisungen seines Trainers. Sich mit einem starken Energiesichel abstoßend, sprang es nach vorne, repräsentierte zugleich Anmut und Kraft. Die Blicke der Zuschauer folgtem dem Wiesel, als dieser für einen Moment in der Luft zu stehen schien.
    „Nocheinmal deinen Klingensturm Bamelin.“
    Der Schweif des Pokemon formte abermals einen Sichel, schoss die Energie hinab in das Element in dem er sich geborgen fühlte. So spaltete Bamelin das Wasser. Einer kontrollierbaren Form gleich schwappte es zu beiden Seiten in die Höhe, bildete so um Satoshi einen Kreis, der allmählich in ein Herz, geformt aus Wasser, überging.
    Bamelin hüpfte hinab, sprang vor die Beine seines Trainers. Dies war die Endposition. Sollten sich die Zuschauer an diese Position, Trainer und Pokémon umgeben von einem Kreis aus Wasser, zurückerinnern sollten sie dies mit seinem Auftritt assoziieren. Satoshi lächelte stolz. Mikuri schloss schließlich die lobenden Worte seiner Vorgänger ab und so spurte der junge Trainer mit einer letzten Verbeugung von der Bühne.
    In dem langen Koridor traf Satoshi auf Hikari, die mit langsamen Schritten ihm entgegen kam. „Hikari!“
    Seine Stimme riss das Mädchen aus den Gedanken. „Du und Bamelin waren klasse, Satoshi.“, lobte Hikari den Jungen. „Danke, Hikari.“, erwiderte er. „Und nun zeigst du, was in dir steckt, versprochen?“
    Sie nickte halbherzig. „Versprochen.“, sagte sie leise, hob dann aber die Hand und klatschte in Seine ein. Schließlich eilte sich Richtung Bühne.
    „Und nun ist es Zeit für unsere nächste Teilnehmer, Hikari!“, kündigte die Moderatorin gutgelaunt.
    Ein weiteres Mal teilte sich der Vorhang. In Hikari stieg die panische Nervosität auf. Dürre Finger der Selbstzweifel griffen nach ihrem Herz, während viele Augenpaare auf sie gebannt waren und die Unsicherheit nur noch schürte.
    Sie schloss voller Angst die Augen.
    „Hikari.“
    Plötzlich sah sie vor ihrem geistigen Auge Shinji, der sie mit regungslosem Blick anstarrte. Doch seine Augen hatten einen seltsamen Ausdruck. Mit einer flehenden und bittenden Art, die Hikari einen eiskalten Schauer bereitete.
    „Hikari.“, wiederholte sich seine raue Stimme. „Habe keine Angst.“
    Schlagartig öffnete sie ihre Augen und war vom grellen Licht der Sonne geradezu geblendet. Obwohl seine Stimme das Mädchen aus ihrer Starre befreite, verwirrte der Gedanke an ihn sie nur noch mehr. Hikari vermisste ihn so sehr, dass sie sich seine Stimme bereits einbildete.
    Hastig verdrängte das Mädchen diesen lächerlichen Gedanken und zückte Hikari einen Pokéball, der ihr beinahe aus der Hand entglitt.
    Marilyn war irritiert, da sie erwartete, dass Hikari in bester Verfassung war. Doch sie täuschte sich. „Alles in Ordnung?“, fragte die Moderatorin vorsichtig.
    Erschrocken blickte Hikari Marilyn an und nickte zögernd. „J-Ja, a-alles in Ordnung.“, gab die Blauhaarige zurück, atmete tief durch. „Pachirisu! Spotlight!“
    Der Lichtstrahl formte ein eichhörnchenähnliches Pokémon, welches sich keck auf seinen Schweif setzte und leicht wippte. Doch das kluge Pokémon fühlte das Chaos in Hikaris Innerem und rutschte unglücklicherweise aus.
    „Oh nein! Pachirisu, ist alles okay?“, wollte das Mädchen wissen, verfluchte sich jedoch im selben Moment.
    Das Eichhörnchen starrte erstreckt auf die schwiegenden Zuschauer. „Pachi?“ Ängstlich schloss es die Augen und begann orientierungslos auf der Bühne im Kreis zu laufen. „Pachirisu! Du musst dich beruhigen!“, rief Hikari mit zitternder Stimme ihren Partner zur Ordnung. Doch Pachirisu schien als ob ihre Worte das aufregte Pokémon nicht zu besänftigten.
    Unruhig biss sich Hikari auf die Unterlippe, überlegte fieberhaft wie sie diese Vorführung noch retten konnte. Schließlich kam dem Mädchen die rettende Idee. Aus der kleinen eingenähten Tasche ihres rosafarbenen Kleides zog Hikari einen kleinen pinken Keks. „Zeit für ein bisschen Knursp!“, rief Hikari und warf dabei den Leckerbissen in die Höhe.
    Pachirisu hält inne, hob den Blick gen Himmel und beruhigte sich. Blaufarbene Funken umspielten das kleine Energiepaket und dann schoss es dem Knursp entgegen.
    Mit Bravur fing Pachirisu diesen und landete elegant wieder auf den Boden der Bühne. Genüsslich knabberte das Pokémon an dem schmackvollen Leckerbissen.
    Hikari atmete erleichtert auf. Das Schlimmste war überstanden! Doch noch immer musste das Mädchen eine Vorführung zu Ende bringen.
    „Und jetzt Ladevorgang“
    Pachirisu duckte sich, eine Welle aus flüssiger Elektrizität baute sich hinter dem Eichhörnchen, wie eine Wand, auf. Diese erschien dem Publikum wie eine Welle des Wassers gleich: herabstürzend, aber von einer atemberaubender Schönheit, die sich nicht als wahr bezeichnen ließ.
    In dem Moment als die blaufarbene Elektrizität sich um Pachirisu zierlichen Körper legte, vernahm das Pokémon seinen nächsten Befehl: „Ladungsstoß!“
    Pachirisu entlud die gewaltige Welle der Elektrizität, die zu allen Seiten hinfort gespült wurde. Tausend kleine Funkensterne erhellten das gesamte Stadion.
    „Und jetzt das Finale! Bitterkuss!“
    Pachirisu bezauberte das Publikum mit Luftküssen, die große Herzen erschufen und schließlich mit einem Schweifschlag über das gesamte Stadion verteilt wurde.
    Trotz Hikaris anfänglicher Unkonzentration legte sich nun ein begeisterter Applaus in die Luft. Das Mädchen und Pachirisu verbeugten sich dankbar.
    „Hinreißend! Du hast bewiesen, dass du deine Nerven im Zaum halten kannst!“, lobte Mikuri.
    Doch trotzdem fühlte Hikari, das ihr gesamtes Ergebnis nicht gut war. Dafür war sie viel zu abgelenkt gewesen um eine zufrieden stellende Punktzahl zu erlangen. Dennoch erhielt sie einhundachzig Punkte.
    Rasch verließ Hikari die Bühne und rannte beinahe zurück in den Trainerraum. Tränen lagen in ihren Augenwinkeln. Es waren Tränen der bitteren Enttäuschung. Warum?! Warum beherrschte Shinji bloß ständig ihre Gedanken? Es war Dummheit. Dummheit ihn zu lieben! Wieso musste sie so starke Gefühle für ihn empfinden?
    „Hikari?“, kam es leise von Nozomi. Hikari schreckte hoch und sah ihre Freundin und Rivalin vor sich. Sie war so in ihren Gedanken vertieft, dass sie nicht bemerkte, dass sie bereits im Trainerraum war, die Hand auf den Türknauf gelegt. „Ist alles okay mit dir?“, fragte die Freundin besorgt. Auch Satoshi und Takeshi sahen das Mädchen bekümmert an.
    Hikari senkte den Kopf und biss sich auf die Unterlippe. Sie wollte nicht ihren Tränen freien Lauf lassen, doch nun übermannte der schmerzliche Kummer das Mädchen. Sie sackte in sich zusammen und weinte. Nozomi schlang fürsorglich die Arme um die Blauhaarige und drückte sie tröstend an sich. Beruhigend strich diese ihr über denRücken, auch wenn sie nicht wusste, was der Grund war. Ob Shinji oder der missglückte Auftritt. Oder vielleicht Beides?
    Schließlich verrauchte Hikaris Kummer. Nur das dumpfe Schluchzen verriet Nozomi, das sie noch aufgewühlt war. „Ich habe versagt, Nozomi! Ich habe an Shinji gedacht… und… und versagt!“
    Tränen kullerten über Hikaris gerötenen Wangen. Sie fühlte sich so unsagbar niedergeschlagen. Doch sie war froh, dass sie nun nicht allein war.


    „Unser nächster Koordinator...“, rief Marilyn freudig aus. „...heißt Kengo.“ Diese Worte veranlassten die Bühnentechniker den Vorhang abermals für einen Teilnehmer zu öffnen.
    „Simsala!“
    Ohne Umschweife rief er den einem Zauberer gleichen Pokémon auf die Bühne. "Lichtschild!"
    Simsala umgab eine Wand aus rotierendem Licht. Mal leuchtete sie in einem strahlenden Blau, sodann wechselte sie flink zu einem matten Rosa. „Psystrahl!“, befahl Kengo seinem Pokémon. Ein Regenbogenstrahl durchtraf den Schild, sowie ein Stein eine Fensterscheibe einwarf. Klirrende Scherben legten sich zu Kengos Füßen.
    „Psychokinese!“
    Den Befehl befolgend hoben die magischen Kräfte des Pokemon die Scherben an, ließ sie eines lebendigen Wesens gleich um sich rotieren.
    „Los, schieß sie von dir.“ Simsala nickte knapp. Dirigierend streckte das Pokemon, welches in einem ockerfarbenen Fell gekleidet war, die Arme aus. Hunderte Scherbenstückchen folgten seinem Befehl, ließen sich in das Wasserbecken vor ihm schießen.
    Zu schnell waren die Scherben des einstigen Schildes gekommen als dass sie keine Wirkung auf die Oberfläche ausgeübt hätten. Fontänen schossen in die Höhe.
    „Psychokinese.“ Der Zauber des Pokemon ließ die Fontänen in unzählige Blasen verwandeln. Sie alle spielten mit dem Licht so wie es bloß es Prisma vermochte zu schaffen. So langsam als würden sie auf Wolken schweben glitten sie zu Boden oder zur Wasseroberfläche zurück. Auch bei Kengo schloss Mikuri, der Namensgeber des Wettbewerbes, mit lobenden Worten ab.


    „Sie wird wohl doch nicht teilnehmen.“, meinte Shuu mit trockener Stimme. „Ja, ich denke die Runde ist zu Ende.“ Haruka nickte einstimmend.
    „Zu unserem letzten Teilnehmer.“, rief Marilyn mit fester Stimme. Der Monitor des Trainerraumes zeigte eine professionelle Moderatorin in offener Haltung. „Eine Trainerin, auf Arenakämpfe spezialisiert, versucht sich an dem Mikuri-Cup. Begrüßt Rika und ihr Hundemon!“
    Der Vorhang glitt ein letztes Mal an diesem Tag zur Seite. Haruka sah erst still auf den Monitor, war beinahe erschrocken ob ihrer Verkleidung. „Rikas Verkleidung.“, kommentierte sie ihre Verwunderung. Die Kapuze des schwarzen Umhangs war tief bis in ihr Gesicht gezogen, gab bloß Kinn und Mund preis. Jener Umhang reichte bis zum Boden, besaß ja gar eine schwarze Schleppe.
    Doch er war nicht zugeknöpft, mochte nicht das schwarze Leder ihres Körpers verbergen. Sie kam einer dunklen Kriegerin gleich. Mit quälend langsamen Schrittes betrat sie die Bühne, hob zur keiner Zeit den Kopf. Neben ihr stolzierte der Schattenhund mit den gebogenen Hörnern auf seinem Haupt. Um seinen Hals legte sich eine Halskette mit Totenkopfzeichen. Vollendete Stille war eingekehrt.
    „Hundemon.“, befahl sie mit finster belegter Stimme. „Spukball.“
    Ein dunkler Ball, dessen Innerstes lilafarben leuchtete, bildete sich vor dem Schattenhund, von so manchen Menschen mit Zerberus gerufen. „Abschießen!“
    Sodann streckte sie den Arm vor sich. „Flammenwurf!“
    Lohende Flammen umgaben den Spukball, erinnerte die Zuschauer an einen unheilvollen Metoriten. So traf jener auf der Wasseroberfläche auf, schoß eine gigantische Welle von sich, welche zu beiden Seiten aufschwappte.
    „Das war... außergewöhnlich.“, rang Mikuri um die passenden Worte. „Deine Aufführung...“ Der Topkoordinator suchte ihren Blick, doch Rika vermied es ihre Indentität preiszugeben. „...unbekannte Fremde war gefüllt von Anmut und einer seltsam unbekannten Atmosphäre. Ich hoffe du wirst dich in Zukunft ebenfalls auf Wettbewerbe konzentrieren.“
    Bloß langsam kam das Publikum seinem Enthusiasmus nach und wagte es allmählich der unheimlichen Fremden zu applaudieren.
    Rika nickte dem Publikum knapp zu, zeigte trotz ihrer Freude den Zuschauern keine Emotionen. So wandte sie sich um und verließ mit ihrem treuen Gefährten an ihrer Seite die Bühne. Dieser Auftritt sollte jeden Einzelnen von ihnen im Gedächtnis bleiben.

  • Arme Hikari. Sie ist wirklich oft ein Häufchen Elend, so wie du es mir gesagt hast. Ich hoffe nur sie kommt weiter, denn sonst würdest du es übertreiben. Ich meine, es trifft schon oft auf Hikari zu, dass ihr Selbstbewusstsein leicht verletzbar ist. Doch sieh zu, dass du es nicht allzu sehr übertreibst.
    Ansonsten sind einige Tippfehler drinnen, daher würde ich dir raten den Text(etwa von Satoshi) nochmals durchzulesen.


    Die Aufritte fand ich sehr schön, allerdings hättest du zu manchen eine Überleitung schreiben können. Zu Rika zum Beispiel oder auch zu den anderen, das ging mir wie an der Supermarktkasse. Ala: der Nächste bitte bis wir alle durch haben. Die Überleitung von Haruka und Shuu beispielsweise oder auch von Hikari zu Satoshi fand ich sehr hübsch.


    Jedenfalls fand ich hast du dich in deinem Schreibstil bei diesem Kapitel selbst übertroffen. Kenta zum Beispiel, obwohl ich denke du weißt, dass sein Auftritt etc... mich an meinen Ken erinnert, und Shuus Auftritt waren sehr, sehr gut gelungen. Die anderen natürlich auch.


    Hab dich lieb, Chari. <3

  • Zitat

    „Und nun ist es Zeit für unsere nächste Teilnehmerin, Hikari!“

    Also...hm. Inhaltlich ganz gut, nur hat mich eines gstört: die Szene mit Pachirisu ist identisch mit Hikaris erstem Wettbewerb. Nichts für Ungut, aber das war mir ein bisschen zu langweilig. Ein déjà-vu, wenn man so will^^


    Dann zum Wettbewerb selber- nicht übel beschrieben, vor allem Rikas Auftritt hat mir gefallen =) Schön gothik*lach* Macht jedenfalls einen guten Eindruck XD Und der Vergleich mit dem Meteoriten ist dir ebenfalls gut gelungen...Ansonsten...hm. Dass Hikari ablosed war ja klar...*seufz* Viel zu sehr abgelenkt.
    Stoshis Vorführung war...nja, nicht schlecht, und weil's super beschrieben war mecker ich da nicht XD Obwohl, hätt wohl eh nicht gemeckert...lol...

  • gut...jetzt schreib ich auch mal ein Kommi...war ziemlich hart die Geschichte zu lesen die ist total lang!
    Aber ich finde kaum einer schreibt so gut wie du! :thumbsup:
    Wenn ich deine Geschichte so lese ist es fast so als würde ich alles mit erleben
    *ins schwärmen kommt* ja also R&S sind wie immer fast fehlerferi und die Szenen sind toll beschrieben!
    Also Psiana ist jetzt trächtig...wie süß!! Aber wer kriegt nacher das Evoli-Ei? Haruka oder Shuu? Ich finde die beiden voll süß *schon wieder ins Schwärmen kommt* XD jetzt mal weiter... der Wettbewerb ist total toll beschrieben! Aber wenn Psiana jetzt nicht kämpfen kann, wer vertritt sie? Ich hoffe Haruka kommt in dem Wettbewerb noch in die Finalrunde! Aber was passiert mit Lugia? Früher hast du immer was von dem süßen Baby geschrieben, jetzt hört man gar nichts mehr von ihm....und Shinji? Ist der noch sauer? Wird das wohl noch was aus ihm und Hikari? Ich hoffe du schreibst bald weiter *kann dein nächstes Kap kaum erwarten* und sry falls dass jetzt alles auf einmal etwas viel war.... :pika:
    sorry aber deine Geschichte ist einfach toll! Also dann bis bald!

  • Phoenix
    Dieses Kapitel habe ich wohl nicht mir zu verdanken. Du hast einen großen Teil dazu geleistet. ^^


    Cali
    Danke nicht mir, sondern deinem Schatz. Aber dankeschön. ^^


    @Leafon
    Vielen, vielen Dank! Ich habe mich sehr darüber gefreut. <3 Hoffe du bleibst weiterhin eine fleißige Kommischreiberin. ^^
    _________________________________________________________


    45. Kapitel


    Das Geschenk


    Fieberhaft wartete Hikari im Pokémon Center mit ihren Freunden auf die Bekanntgabe der Ergebnisse. Die Stunden schlichen quälend langsam fort und erschienen dem Mädchen als würde eine Ewigkeit vergehen. Vor Aufregung ging ihr Atem unregelmäßig und die Hände waren feucht und kalt.
    Als Haruka dem Mädchen eine Hand auf die Schulter legte, zuckte die Blauhaarige erschrocken zusammen.
    „Du wirst es schon schaffen.“, sprach Haruka aufmunternd, aber Hikari teilte nicht diesen Optimismus. Traurig schaute sie Haruka an. Ihr war gewiss, dass Haruka ohne Probleme in die nächste Runde käme. Solch ein dummer Anfängerfehler würde ihr niemals passieren. Aber sie selbst? Viel zu einfach ließ sich Hikari von ihren Gefühlen leiten. Oftmals traf sie dabei falsche Entscheidungen oder beschwor bei wichtigen Dingen eine wahres Missgeschick hervor, was sich das Mädchen nicht hätte leisten können.
    Schließlich ließ Hikari den Kopf wieder sinken und schaute trübselig auf den Monitor. Noch immer waren die Ergebnisse unbekannt.
    „Dir nützt es nichts hier auszuharren, Hikari. Du solltest etwas an die frische Luft gehen.“, schlug Satoshi dem Mädchen vor.
    Eisern schüttelte Hikari jedoch den Kopf. Was sollte dies bringen? Sollte dies bezwecken ihren Kopf von ihren vielen Sorgen frei zu machen?
    Wieder fühlte Hikari, das ihr Tränen in den Augen lagen. Sie war verzweifelt. Ihr fehlte nur noch ein Band um ihr endgültiges Privileg am großen Festival teilzunehmen. Warum ließ sie sich bloß so beherrschen?
    „Man bist du ein Jammerlappen.“, sagte Rika kühl, ohne den Blick dem Mädchen zuzuwenden. „Pass auf, dass du nicht in deinen Kummer ersäufst.“
    In Satoshi flammte plötzlich Wut auf. Wut auf diese Fremde, die es wagte sich über die Gefühle seiner engsten Gefährtin lustig zu machen. „Was fällt dir ein?“, donnerte Satoshi. Die Schwarzhaarige blickte erst überrascht, dann aber wandelte sich ihre Gesichtszügen, sie wurden hart und ausdruckslos.
    Rika dämpfte ihre Stimme, die nun ein beunruhigendes Flüstern war: „Was mischst du dich da ein, Grünschnabel? Ich sage nur die Wahrheit.“
    Hikari blickte Rika nahezu eingeschüchtert an. War es ihre düstere Verkleidung oder doch das Fünkchen Wahrheit in ihren Worten, die sie ängstigte?
    Satoshi tobte innerlich. Ob es klug oder dumm war das Mädchen herauszufordern, scherte den jungen Trainer nun nicht. „Ob es die Wahrheit ist oder nicht, du hast kein Recht darüber zu urteilen. Und wenn doch…“
    Rikas Augen wurden gefährlich schmal. „Du willst mir drohen?“, lachte die Schwarzhaarige, amüsiert über Satoshis Torheit.
    Der Angesprochene zückte augenblicklich einen rot-weißen Pokéball hervor, ohne etwas zu erwidern.
    Rika verzog die Mundwinkel zu einem gehässigen Lächeln. „An dir mache ich meine Finger sicherlich nicht schmutzig.“, gab Rika in einem zischenden Tonfall zurück, der einem Arbok gleich kam.
    Satoshi schaute Rika finster an. Als sich diese wieder auf ihren alten Platz niedersetzte und sich in Schweigen hüllte, atmete Satoshi erleichtert auf.
    Trotzdem herrschte eine gedämpfte Stimme. Niemand vermochte diese unangenehme Stille zu brechen, bis es Hikari mit einem Seufzen tat.
    „I-Ich gehe etwas raus…“, sagte die Blauhaarige hastig, dann erhob sie sich und ging rasch ins Freie. Der Wind peitschte ihr augenblicklich ins Gesicht und trieb ihr die Tränen erneut in die Augen. Die Luft war kühl, aber die Frische tat ihr gut, ihre Gedanken beruhigten sich.
    Mit langsamen Schritten ging sie hinunter zum See, dessen Oberfläche im Sonnenlicht funkelte. Auch wenn sich das Chaos in ihren Inneren allmählich gelegt hatte, so vergaß sie nicht vollkommen ihre Sorgen. Die Angst, an der nächsten Runde nicht teilnehmen zu können, blieb.
    Schließlich erregte ein dunkler Schatten, der sich im Wasser widerspiegelte, ihre Aufmerksamkeit. Dieser war kaum wahrzunehmen, die Umrisse waren verschwommen und kaum erkennbar.
    Hikari hob den Kopf, doch sie konnte nur noch einen kurzen Blick auf die Gestalt erhaschen, bevor die Bäume die Gestalt verschlangen. Violettes Haar schimmerte auf, ehe die Person aus ihrem Blickfeld verschwunden war.
    Für einen Moment glaubte Hikari, ihr Herz würde einen Augenblick aufzuhören zu schlagen als ihr bewusst wurde, wer diese Person war. Sie rang nach Luft, während ihr Herz einen Hüpfer unternahm und ihre Gedanken abermals ins Chaos stürzte.
    Ob er in einem Zimmer im Pokémon Center wohnte? Vielleicht konnte sie ihn wenigstens sehen, ohne mit ihm reden zu müssen, denn für Letzteres fühlte sich das Mädchen kaum imstande.


    „Rika? Musste das eben sein?“, durchbrach Shuu die neue Stille und blickte das Mädchen ernst an. Diese schaute ihn in gespielter Unschuld an. „Was? Ich habe nur die Wahrheit gesagt, Shuu.“
    Sie spürte Satoshis wütenden Blick auf sich und in diesem Moment wusste Rika, das es bald böses Blut zwischen ihnen geben würde.
    „Hikari wird sich schon erholen.“, murmelte Rika schließlich, schloss für einen Moment die Lider. Auch sie war angespannt, ob sie in die nächste Runde käme. Mikuri schien von ihrer Performance begeistert gewesen. Verhalf ihr diese positive Wertung in die nächste Runde?
    Haruka schaute die Freundin nachdenklich an. „Rika?“, kam es von ihr. Mürrisch öffnete die Angesprochene die Augen und neigte den Kopf zu dem braunhaarigen Mädchen. „Du siehst unheimlich aus.“
    Ein unsicheres Lächeln zierte Harukas Gesicht, unwissend wie die Schwarzhaarige reagierte. Diese hüllte sich vollkommen ein, bedeckte das Leder, welches sich an ihren Körper schmiegte.
    „Es passt zu dir.“, lobte Shuu, während seine Augen auf dem Mädchen ruhten. „Das will Haruka damit sagen.“
    Ein Grinsen huschte über Rikas Gesicht, dann wandte sie ihren Blick ab. Es gefiel ihr, dass ihre Verkleidung tatsächlich abschreckend wirkte und ihrer kühlen Persönlichkeit gleichkam.
    Haruka kümmerte die einkehrende Ruhe nicht weiter. Das Mädchen umsorgte Psiana, die zufrieden auf Harukas Schoss eingerollt hatte, und die sanften Bürstenstriche genoss. Ein wohliges Seufzen entrann der Lichtkatze. Dies brachte Haruka zu einem schwachen Lächeln, auch wenn sie innerlich betrübt war. Anderseits war sie sehr glücklich über die Gewissheit, das Psiana trächtig war, aber auf der anderen Seite verlor sie somit ein wichtiges Teammitglied.
    Shuu fühlte mit Haruka mit. Er legte fürsorglich eine Hand auf die Schulter und versuchte seine Freundin mit dieser stummen Geste aufzumuntern. Ihm war bewusst, dass Psiana ein bedeutsames Pokémons ihres Teams war. Kein Anderes von Harukas Pokémon besaß so viele Erfahrungen wie Psiana. Oder doch?!
    Haruka hob augenblicklich den Kopf. Shuu sah sie verwirrt an. „Was hast du?“, wollte der Junge wissen, bekam jedoch keine Antwort. Shuu wurde ungeduldig. „Haruka!“
    Sein ernster Ton ließ das Mädchen zusammen zucken. „Ich muss telefonieren.“, erwiderte sie schnell um den Grünhaarigen mit ihrem Schweigen nicht zu kränken.
    Nachdem Haruka ihrem Liebsten Psiana anvertraut hatte, erhob sie sich schließlich und ging rasch davon.
    Ebenso irritiert, wie es Shuu war, fragte Takeshi: „Was hat Haruka?“
    Shuu spürte die Augen Satoshis und Takeshis auf sich. Ob es mit seiner Vermutung richtig war, dass es Haruka Unbehagen bereitete Psiana nicht mehr einsetzen zu können?
    Der Junge seufzte. „Psiana ist trächtig und“, er sah auf die Lichtkatze, die sorgsam ihr Fell säuberte. „Haruka kann ihr daher keine Kämpfe mehr zumuten. Es stimmt sie traurig dies nicht tun zu können.“
    Takeshi und Satoshi wirkten überrascht. Man merkte Shuu an, dass er Haruka liebte und er sich Sorgen um sie machte.
    Rika hingegen grinste bloß. „Toll, dann haben wir bald einen Kindergarten.“, meinte diese sarkastisch. Satoshi sah das Mädchen ausdruckslos an, sagte jedoch nichts.
    Takeshi nickte zustimmend. „Ich denke Haruka hat Recht. Sie kann Psiana nicht kämpfen lassen, auch wenn sie ihr bestes Pokémon ist.“
    Shuu strich Psiana über den Kopf, die sie reckte und sich offensichtlich wohl fühlte, und er nickte schweigsam.


    Atemlos kehrte Hikari in das Pokémon Center zurück. Ihr kam es so vor als würde ihr Herz ihren Brustkorb sprengen wollen. Ob vor Freude oder aus Panik, sie wusste es nicht.
    Ein kurzer Blick vergewisserte Hikari, das die Ergebnisse noch immer nicht bekannt waren. Doch dies beschäftigte das Mädchen im Geringsten.
    Hastig ging Hikari auf Schwester Joy zu, während sie sich selbst zur inneren Ruhe zwang. „Schwester Joy!“
    Einen Augenblick glaubte Hikari ihre Emotionen im Griff zu haben, doch sie täuschte sich. Ihre zittrige Stimme verriet das Mädchen vor Aufregung.
    Die Rosahaarige wandte sich beunruhigt zu Hikari, lächelte sodann. „Hikari.“, sagte Joy freundlich, ehe diese zur Wort kommen konnte. „Es wurde etwas für dich abgeben. Es schien wichtig zu sein.“
    Hikaris Anspannung verrauschte. „Für… mich?“, fragte sie vorsichtig nach um sicher zu stellen, dass ihre Ohren sie nicht täuschten.
    Die Krankenschwester nickte, zog dann einen Briefumschlag aus der Innentasche ihrer Kleidung. Diesen übergab sie völlig an den Adressaten.
    Verunsichert nahm Hikari den Umschlag an, der keinen Absender hatte. Zudem wog dieser mehr als ein gewöhnlicher Brief.
    Noch immer zweifelte Hikari, das dieser für sie bestimmt war. Unentschlossen öffnete das Mädchen den Umschlag um dessen Inhalt zu lüften. Als sie schließlich hineingriff, fühlte sie etwas Rundes in ihren Fingern und ließ diesen Gegenstand in ihre Hände fallen, gleichzeitig schwebte ein zusammengefaltetes Blatt zu Boden, welches Hikari nicht realisierte. Ihre Aufmerksamkeit galt dem runden Gegenstand. Es war ein blauer Pokéball. Ein Superball.
    In Hikari regte sich unerwartet eine unwiderstehliche Neugier, die das Gefühl der Unsicherheit verbannte. Was wohl in seinem Inneren war? Und wer vermochte ihr einen Superball zu schenken?
    Dann gab sich Hikari dieser Ungeduld hin. Mit einer geschmeidigen Geste warf sie den mysteriösen Superball in die Höhe.
    Das grelle Licht blendete das Mädchen für wenige Sekunden, erkannte dennoch, dass sich aus dem Superball die Umrisse eines fuchsähnlichen Pokémon sich abzeichneten. „Vulpix.“, kam es von dem Pokémon, der sich genüsslich streckte und Hikari mit einem durchdringenden Blick musterte. Schließlich erhob sich Vulpix und nahm behutsam den Brief in das Maul, den das Mädchen übersehen hatte.
    Das Mädchen kniete nieder, nachdem sie die erste Verwirrung überwunden hatte. Vulpix legte Hikari den Brief in die hand und zog sich anstandsmäßig zurück.
    Unwohl blickte das Mädchen das Stück Papier an, faltete dieses jedoch sorgsam auseinander, dann rang sie nach Luft.


    Hikari,
    dumm war es von mir dich im Kraterberg angetroffen zu haben. Noch dümmer war es, dich in meiner Nähe zu geduldet zu haben. Verzeih.
    Als Wiedergutmachung für diese Fehler schenke ich dir dieses Vulpix.


    Shinji


    Einfühlsam strich Hikari über das Papier, las immer wieder seine Worte, die sie eigentlich verletzten sollten, bis sie diese auswendig konnte. Eine Träne rann ihr über das Gesicht und benetzte das Papier.
    Diese krakelige, fast unlesbare Handschrift gehörte tatsächlich zu Shinji. Denjenigen, den sie so sehr vermisste… Und er hat ihr dieses Vulpix geschenkt.
    Allmählich spürte Hikari, wie das Leben in ihren Körper strömte, ließ ihre Freude und Unbekümmertheit wiederauferstehen. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, welches einem unerwarteten Schrecken Platz machte. Der Blick schnellte zu Schwester Joy. Shinji konnte noch nicht weit sein, wenn ihr Gefühl sie nicht täuschte und er es wirklich am See war! „Wann ist er gegangen?“, wollte das Mädchen panisch wissen. Schwester Joy dachte nah. „Gar nicht lange her. Vielleicht vor einer Viertelstunde?“
    Ein schwacher Hoffnungsschimmer durchzog ihr Sein. Augenblicklich begann Hikaris Herz abermals zu rasen, beraubte dem Mädchen jeglichen Verstand. Sie kehrte der Krankenschwester den Rücken zu und rannte davon.
    Hinaus! Hinaus ins Freie um ihn zu suchen, ihn zu sehen! Dieser Wunsch ließ jeglichen Kummer verpuffen an dem Shinji verantwortlich war.
    Treu ergeben folgte Vulpix dem Menschenmädchen, das völlig aufgelöst und schnell erschöpft war. Hikari rang nach Luft. „Shinji…“, hauchte sie und spürte Tränen in den Augen. All ihre Kräfte mobilisierend, legte sie diese in ihre Stimme. „SHINJI!!“
    Erschrocken flohen die Vögel in den Baumwipfeln. Das Mädchen sah ihnen seufzend nach. Dann folgte eine qualvolle Stille, die Hikari einen Stich ins Herz gab. Leises Schluchzen ertönte. Sie hatte Shinji verpasst!
    Tröstend zupfte Vulpix am Saum ihres Kleides. Die Füchsin legte den Kopf schief als Hikari zu ihr hinunter sah. Dennoch betrachtete Vulpix das Mädchen mit wissenden Augen, gerade so als wüsste sie, was Hikari fühlte.
    „Oh Vulpix…“, wisperte Hikari bekümmert als sie sich niederkniete und dem Pokémon über das warme Fell streichelte. Ihr wurde klar, dass Vulpix ein Geschenk Shinjis war. Ausgerechnet ihr, die sein schlechtes Gewissen geweckt hatte.
    „Danke.“, sagte das Mädchen leise.
    Das Pokémon schaute Hikari mit lieblichen Augen an. „Vul!“, erwiderte es aufmunternd.
    Schließlich erhob sich Hikari, ließ Vulpix in den Superball zurückkehren, bevor sie sich auf den Rückweg machte.


    „Wo warst du, Hikari?“, wollte Nozomi vorwurfsvoll wissen. „Die Ergebnisse sind bekannt.“
    Hikari hob gedankenverloren den Kopf, betrachtete Nozomis Blick für einen Moment. Dann begriff sie. Ihre Augen schnellten umher und starrten auf den Monitor.
    „Herzlichen Glückwunsch. Du bist weiter.“, strahlte Satoshi freudig.
    Hikari schien nicht zu verstehen. Ihr Griff um den Superball wurde stärker. Sie hielt den Atem an.
    „Atmen nicht vergessen.“, riet Nozomi lächelnd. Schließlich sah Hikari die Rothaarige erstarrt an. „Ich bin… weiter!“, entfuhr das Mädchen.
    „So ist es.“, kam es von Rika. „Du hast dir unnötige Sorgen gemacht, Hikari.“
    Für einen Augenblick schloss Hikari zuversichtlich die Augen. Shinji tauchte in ihrem Geiste auf, nickte ihr stumm zu. Eine Vorstellung, die die Blauhaarige allzu gern in der Realität erleben würde.
    „Die Runde wird ziemlich anstrengend.“, erklang Kentas sanfte Stimme und fesselte die Anwesenden.
    Sein trüber Blick traf auf Rika, die angespannt auf den Bildschirm starrte. Sie war seine Gegnerin.
    Doch es herrschte nun ein allgegenwärtiges Schweigen, das wie ein unwahrnehmbares Gewicht auf ihnen lastete. Dieser Wettbewerb war ein Konkurrenzkampf unter Freunden. Weggefährten, die man allzu gut kannte und mit ihnen lebte. Selbst innige Freundschaftsbande wurden auf eine harte Probe gestellt. Rivalität.
    Wie würden die Kämpfe wohl ausgehen? Und welche Wirkung hatte dieser Wettkampf auf die Kameradschaften unserer Freunde?

  • *Rika vergötter* Das Mädchen ist genial. *_* Ich liebe ihre sarkastischen Bemerkungen und ihre gesamte Art und vor allem Rika selbst. ^^


    Ich liebe komplizierte Wortstellungen und kaltherzige Mädchen wie du weißt. Hoffe dabei nur, dass Ersteres nicht zu sehr auf dich abfärbt. Bleib einfach deinem Schreibstil treu. ^^
    Ich finde ihn gut, so wie er jetzt ist. Meinungen und Geschmäcker sind verschieden, aber wie gesagt, habe ich manchmal das Gefühl, dass mein relativ alter und komplizierter Schreibstil ab und an abfärbt.


    Achja, zu meiner Kritik: Shinji wird ein wenig OOC, ist aber noch im Rahmen des Glaubwürdigen. Mach dir da erstmal keine Sorgen. Wenigstens war es ja kein schnulziger Liebesbrief. Allerdings war es ein wenig übertrieben, dass er ihr ein Pokemon schenkt. Ich meine, das ist Shinji. ^^"


    Nya, tolles Kapitel und bin auf die Kämpfe gespannt.
    hdl Chari. <3

  • 46. Kapitel


    Und die nächste Runde! (Teil I)


    „Und hier sind zwei Freunde aus Kindheitstagen!“, rief Marilyn erfreut. „Begrüßt Kenta und Rika!“
    Donnernder Applaus schlug ihnen entgegen als die Kontrahenten sich gegenüber traten und folglich ihre Plätze einnahmen.
    „Rika, gib dein Bestes.“, bat der schmächtige Junge.
    Rika, noch immer gewandt in ihrer düsteren Ledermontur, erwiderte nur ein leichtes Lächeln. Die Kapuze war tief ins Gesicht gezogen und verdeckte dieses, vermochte zu keiner Zeit die wahre Identität des Mädchens preiszugeben.
    „Möge der Bessere gewinnen.“, war ihre Antwort.
    Mit diesen Worten hob Rika den Arm, winkelte diesen vor ihrem Körper an, bevor sie in einer gewandten Drehung einen Pokéball zur Erde warf. Kenta tat es dem Mädchen dies gleich.
    Eine Lichtflut offenbarte einen Affen, der in einem dunklen orangefarbenen Fell gewandt war, und am Schwanzende eine lodernde Flamme glühte, ebenso enthüllte der geballte Lichtstrahl einen kraftvollen Stahlvogel, dessen eisenharte Panzerung in der Sonne fabelhaft funkelte. Seine Flügel waren makellos geschwungen und scharf wie ein Schwert. Ein markerschütternder Schrei legte sich über das Stadion.
    „Panpyro!“, rief Kenta, zuversichtlicher durch seinen Vorteil. „Beginne mit Sonnentag!“
    Das gleißende Licht der Sonne war so stark wie noch nie. Dieses fiel auf Panzaerons Stahlpanzer und wirkte nahezu wie ein Reflektor. Schützend bedeckte Panpyro das Gesicht.
    „Panzaeron! Sternschauer!“, konterte Rika rasch.
    Der Vogel öffnete seinen Schnabel und scharfkantige Geschosse, die die Form von Sternen besaßen, prasselten auf den Affen nieder, der geblendet vom Licht den Angriff ohne Gegenwehr geduldig abwartete.
    „Richte deinen Feuerwirbel gegen Panzaeron, Panpyro!“, befahl Kenta sogleich.
    Panpyro schöpfte Kraft, suchte ruhig nach einer geeigneten Angriffsposition, dann sprang es in die Höhe. Lichterlohe Flammen entsprangen aus dem Maul des Pokémons, umschlungen die sternenförmige Geschossen und erhitzte diese so sehr, bis diese sich in einem Knall auflösten.
    „Gute Gegenwehr, Kenta.“, lobte die Schwarzhaarige grinsend. „Aber denkst du, ich mache es dir einfach? Stahlflügel!“
    Unter den starken Flügelschlagen Panzaerons schwappte das Wasser zu beiden Seiten auf als der Stahlvogel knapp über der Oberfläche auf Panpyro zu raste, begleitet von einem durchdringenden Kreischen. Seine Schwingen wurden von einem metallischen Glanz überzogen und ließen den Schmerz im Körper des Feuerwesens auflodern. Panpyro sank auf die Knie und musste einen Augenblick um Atem ringen.
    Welch Intensität dieser Kampf besaß und die Fäden hatte Rika vollkommen in den Händen, konnte diesen steuern, wie ein Marionettenspieler seine Puppen bewegte.
    „Wieder Stahlflügel!“
    Kentas Blick fiel auf den Punktestand, der mangels von Gegenwehr erheblich an Größe einbüßte. Der junge Koordinator biss sich auf die Unterlippe. Falls er diesen Kampf gewinnen wollte, so musste er handeln und zwar schnell!
    „Panpyro!“, seine Stimme holte das Pokémon in die Gegenwart zurück. „Solarstrahl!“
    Durch das noch immer verstärkte Sonnenlicht war die mächtige Attacke rasch geladen. Ein grünlicher Energieball sammelte sich vor Panpyros Maul und bahnte sich seinen Weg auf Panzaeron zu.
    Rika sah gebannt auf den machtvollen Strahl, gebündelt aus reinem Licht. „Verdammt.“, fluchte das Mädchen leise. „Du musst da weg, Panzaeron! Agilität!“
    Panzaeron hielt ruckartig an. Wasser umwirbelte den Vogel, bevor sein Antlitz verblasste. Der Solarstrahl schien das Wasser zu spalten und prallte geballt gegen die Wand. Gischt spritzte auf und rieselte über dem Kampffeld nieder.
    Nun büßte auch Rika einige Punkte ein, ließ sich aber davon nicht beeindrucken. Ein Grinsen umspielte ihre Lippen.
    Dem Mädchen war bewusst, welches Element Kentas Pokémon war. Feuer und Kampf vereinte dieses Pokémon in sich, welches aufgrund des Feuerelements Panzaeron überlegen war, aber auch der Stahlvogel lag im Vorteil.
    Wer würde wohl gewinnen?
    Panzaerons Schwingen schlugen ruhig auf und ab, vertraute vollends auf das schnelle Reaktionsvermögen seiner Trainerin. „Flammenwurf, Panpyro!“
    Erneut zügelten Flammen aus seinem Maul, solange bis diese stark genug waren um als kraftvoller Strahl entfesselt zu werden.
    „Ausweichen!“, vernahm Panzaeron Rikas Befehl und gehorchte. Mit einem kräftigen Flügelschlag erhob sich der Panzaeron weiter in die Lüfte, umkreiste den Feuerstrahl, bis dieser sich schließlich im Himmel verlor. „Luftschnitt!“
    Wie ein Adler stürzte sich Panzaeron auf Panpyro, begab sich dabei in höchster Gefahr. Dann stoppte der stählerne Vogel plötzlich und formte mit einem Flügelschlag eine sichelförmige Klinge. Panpyro wurde zurückgeschlagen, erholte sich jedoch rasch wieder.
    „Angreifen mit Tempohieb!“
    Flink, wie der Affe war, hastete Panpyro auf Panzaeron los, mit der Faust eng an den Körper gewinkelt. Sich vom Boden abstoßend, gelangte das geschickte Pokémon in die Reichweite Panzaerons. Seine Faust schlug auf dem Stahlkörper auf und obwohl dieser eine solche Härte besaß, strauchelte Panzaeron einen Moment. Seine Schwingen aber fingen das verlorene Gleichgewicht wieder, auch wenn die Schläge langsam und angestrengt waren.
    „Nochmals Luftschnitt, Panzaeron.“, befahl Rika ein weiteres Mal mit ruhiger Stimme.
    Eine Luftklinge, die so scharf war, dass diese mit Leichtigkeit einen Baum zerteilen konnte, sauste auf Panpyro zu und ließ einen brennenden Schmerz in seinen Körper aufsteigen. Leichte Kratzer oder gar blutige Schürfwunden zeichneten seine Gestalt.
    „Zurückschlagen mit Feuerwirbel!“
    Ein wirbelnder Flammentornado erhob sich in die Luft, legte sich um Panzaerons Körper und ließ es nicht entkommen. Ein verzweifelter Schrei durchschnitt das Stadion. Dann löste sich der glühende Feuerwirbel auf.
    Panzaerons Flügelschlagen waren geschwächt. Quälend versuchte sich der erhabene Vogel in seinem Element zu halten, doch es spürte wie die Kraft seinem Körper entwich und es in die Bewusstlosigkeit fiel. Krachend schlug es auf einer Platte auf, die auf der Oberfläche des Wassers schwamm.
    Kenta kniete neben Panpyro nieder, lobte seinen treuen Gefährten, während Rika ungläubig auf Panzaerons reglosen Körper starrte. Verloren. Sie hatte gegen Kenta verloren.
    „Was für ein Kampf!“, schrie Marilyn, hingerissen von der Spannung des Gefechts. Auch die Jury war begeistert gewesen und klatschte bloß Beifall.
    Die Stimme der Moderatorin riss Rika aus den Gedanken. Sie verneigte sich hastig, ebenso ihr erschöpftes Panzaeron. Dann kehrten sie dem Stadion den Rücken zu.


    „Was für ein klasse Kampf.“, empfing Haruka die Kontrahenten nach ihrem hervorragenden Kampf. „Ihr wart beide klasse.“
    Rika lächelte enttäuscht. „Zu dumm, dass ich verloren habe. Wettbewerbe liegen mir nicht.“, erwiderte das Mädchen rasch.
    Kenta sah Rika vorwurfsvoll an. „Du weißt, dass es nicht stimmt, Rika. Du bist talentiert. Mikuri hat es selbst gesagt.“
    Funkelnd warf die Schwarzhaarige dem Jungen ihren Blick zu. Doch Rika sagte jedoch nichts, da sie ihrem Freund nicht seiner Fantasien berauben wollte.
    „Der nächste Kampf beginnt…“, teilte Shuu dem Trio mit. Haruka, Kenta und Rika wandten sich nun dem Monitor zu. Nun waren Kengo und Hikari an der Reihe. Wie wohl das Mädchen ihren Kampf meisterte?


    Selbstsicher betrat Kengo, gekleidet in einem grünlichen Anzug, die Bühne und sah auf seine langwierige Freundin. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht als der Braunhaarige das Mädchen musterte, dass er so sehr mochte und doch gab ihm dies einen heftigen Hieb.
    Hikari schloss die Augen, besann sich die Nervosität zu unterdrücken. Nein, sie würden diesmal keinen dummen Anfängerfehler begehen. Nicht wie in der ersten Runde!
    „Und unser Kampf in dieser Runde. Hikari und Kengo, beide aus dem schönen Zweiblattdorf!“, begrüßte die Moderatorin die Koordinatoren. Hikari und Kengo hoben den Blick und sahen sich eine Weile in die Augen, bis Marilyn das Zeichen gab, dass der Kampf begann.
    „Schlapor! Spotlight!“, rief Hikari freudig, bedacht jede ihrer einstudierten Bewegungsabläufe korrekt zu folgen.
    Der Lichtstrahl formte ein anmutiges Hasen-Pokémon, dessen gut gepflegtes Fell im hellen Schweinwerferlicht vollends zur Geltung kam.
    Kengo grinste und zückte einen Pokéball hervor. „Kapilz, auf geht’s!“
    Ein reptilähnliches Pokémon, welches auf zwei Beinen aufrecht stand, materialisierte sich. Seine Arme waren, im Gegensatz zu seinem Körper, kurz, jedoch bestückt mit gefährlichen, roten Krallen.
    „Beginnt!“, erklang Marilyns laute Stimme.
    Kengo ließ sich nicht lange um den ersten Angriff bitten. „Tempohieb!“, war sein Befehl.
    Schlapor spannte ihren geschmeidigen Körper an, bereit den Schlag schmerzlos zu ertragen. „Ausweichen und Irrschlag!“, konterte Hikari gleich darauf.
    Schlapor gehorchte und wich tanzend aus. Als dann das Pokémon schließlich auf Kapilz zu hastete, leuchteten seine geballten Pfoten auf. Mehrfache Schläge musste Kapilz einbüßen, verlor daraufhin immer mehr an Halt unter seinen Füßen.
    „Kapilz, pack es und schleudere es auf den Boden!“
    Das Reptil reagierte sofort, hinderte Schlapor daran weitere Hiebe auszuteilen, indem es die Hasendame mit beiden Krallen griff und zu Boden schleuderte. Mühevoll richtete sich das Pokémon wieder auf, verärgert darüber, dass die Pflege ihres Fells nun vollends unnötig gewesen war.
    „Schlapor!“, rief Hikari besorgt, aber dieses realisierte ihrer Trainerin das der Kampf weitergehen konnte!
    Wieder umspielte ein höhnisches Grinsen Kengos Lippen. Hikari war naiv. Naiv zu denken, dass er sich tatsächlich zurückhalten würde. „Kapilz, erteil ihnen einen Lektion mit Energieball!“
    Eine grünliche Aura sammelte sich vor Kapilz’ Maul, ein pulsierender Energieball, dessen Innerstes hell glühte. Mit jeder Sekunde, die verstrich, wurde dieser stärker, größer. Dann raste dieser zischend auf Schlapor zu.
    „Abwehren mit Eisstrahl!“, erwiderte Hikari hastig.
    Ein Kältehauch umfing die Hasendame als eine klare Kugel in ihrem Maul sich sammelte, bis diese bereit war als Strahl entfesselt zu werden. Der gebündelte Strahl traf auf den Energieball, schien diesen für einen Augenblick aufzuhalten, dann aber teilte die unheilvolle Attacke den Eisstrahl und traf auf dessen Anwender. Schlapor prallte auf den Boden. Schwache Funken zuckten an Schlapors Körper, während kurze Momente dieses erschöpft liegen blieb, bevor die Hasendame sich aufrichtete.
    „Sehr gut gemacht, Kapilz. Der Sieg ist so gut wie unser.“, wog sich Kengo in bereits in seiner Errungenschaft. „Himmelhieb!“
    Er täuschte sich. Hikari gab nicht so einfach auf, warf jenes weg, was sie sich so hart erkämpft hatte. Auch wenn Kengo ein guter Freund war, sie konnte ihm nicht einfach so den Sieg schenken. „Schlapor! Power-Punch!“
    Während Kapilz auf Schlapor zu rannte, mit den Krallen nach vorne gestreckt, erhob Schlapor die rechte Faust, die vom Licht eingehüllt wurde und somit bedrohlich wirkte. Sekunden später prallten diese kraftvollen Attacken aufeinander und verursachten eine Art Druckwelle, die das Wasser um ihre Plattform verdrängte. Ein erbitterter Machtkampf entfachte, indem niemand Schwäche zeigen wollte. Unerwartet schien sich das Blatt zu wenden, zugunsten von Hikari.
    Schlapors Power-Punch schien sich zu befreien. Ein weit ausgeholter Schlag der anmutigen Hasendame katapultierte ins Wasser. Hilflos strampelte das reptilähnliche Pokémon umher und suchte nach dem rettenden Boden. Ein fataler Fehler war aufsteigende Kapilz’ Panik, denn je mehr zappelte, desto unruhiger, unkonzentriert wurde es.
    „Kapilz, beruhige dich!“, schalt Kengos Stimme zu seinem Pokémon. „Du musst dich beruhigen!“
    Hikari biss sich auf die Unterlippe. Sollte sie angreifen und diese Schwäche ausnutzen, die ihr zum Sieg helfen würde? Auch wenn Kengo ihr dies sicherlich nicht verziehen würde?
    Heftig schüttelte das Mädchen den Kopf um den Nebel aus ihren Gedanken zu vertreiben. „Schlapor!“
    Die entzückende Hasendame, die die Zuschauer in ihren Bann zog, wandte sich zu Hikari. Ihr topasfarbenen Augen funkelten ihre Trainerin lebhaft an, alsdann sie zustimmend nickte als ob Schlapor wüsste, was in Hikari vorging.
    „Hilf Kapilz, los!“
    Schlapor gehorchte und stürmte auf das Wasser zu. Mit flinken Sprüngen gelangte an jene Stelle wo sich Kapilz befand. „Schla~por!“
    Ihre Pfote streckte das Pokémon vor, damit Kapilz nach jener greifen konnte, aber Kengos Gefährte war wie von Angst gelähmt. Nur, dass seine Arme immer noch aufgewühlt umher ruderten.
    Kengo schaute versteinert dem Szenario zu. Versuchte Hikari tatsächlich sein Pokémon zu retten, obwohl sie eigentlich Gegner waren, die dasselbe Ziel hatten?
    Wie auch er, war das Publikum überrascht über Hikaris Entschluss, doch sie unterstützten Schlapor und ihre Trainerin mit lauten Rufen.
    „Streng dich an, Schlapor. Du schaffst es!“, feuerte Hikari das braungefellte Pokémon an. Doch es schien als ob auch Schlapor Kapilz nicht aus dem fremden Element retten konnte. Schließlich kam Hikari eine rettende Idee. „Frier das Wasser mit Eisstrahl zu, Schlapor, aber pass auf, dass du Kapilz nicht verletzt.“
    Abermals befolgte die Hasendame den Befehl, ließ das Wasser zu Eis erstarren, sodass nur noch eine einzige Stelle eisfrei war. Darauf konnte Schlapor Halt finden um Kapilz auf die dicke Schicht des Eises zu ziehen.
    Seiner Kräfte beraubt, ließ sich Kapilz erschöpft auf den Boden fallen. Seine Atmung war stockend, unregelmäßig.
    Sofort eilte Schwester Joy dem Pokémon entgehen um es rasch zu untersuchen zu können. Kengo schaute regungslos der Krankenschwester zu, während diese fieberhaft Kapilz’ schwachen Puls fühlte, der sich zögernd wieder erholte. Schwester Joy atmete erleichtert auf. „Kapilz ist durch seinen Panikanfall völlig übermüdet. Es muss sich dringend im Pokémon Center ausruhen.“
    Der Kampf war entschieden. Hikari gewann den Kampf, aber für Kengo war der Wettbewerb vorbei. Diesmal freute sich das Mädchen wenig an ihrem Sieg, denn wer hätte ahnen können, dass Kapilz im Element Wasser eine Panikattacke bekam?
    Nun wandte sich Mikuri an Hikari, die langsam den Kopf hob und den Top-Koordinator schüchtern ansah. Seine Gesichtszüge strahlten wärmende Freude aus. „Du hast Mut und Entschlossenheit gezeigt, indem du des Gegners Pokémon vor dem Ertrinken gerettet hast. Meinen ehrwürdigen Respekt hast du verdient, junges Mädchen.“
    Nun taute auch Kengo aus seiner Zurückhaltung auf und trat Hikari lächelnd entgegen. „Es war… nett von dir, dass dein Schlapor Kapilz aus dem Wasser gefischt hat.“, bedankte sich der Braunhaarige zögernd. Das Mädchen erwiderte dies bloß verhalten, erwiderte dann: „Das hättest du doch auch getan, oder?“
    Kengo schwieg. Die Offenheit seiner Kindheitsfreundin überraschte ihn immer auf das Neue, und doch konnte er auf ihre Frage, die eher eine Feststellung war, nicht beantworten. Mit gesenktem Haupt, ohne dem Jungen einen weiteren Blick zu würdigen, verließ Hikari die Bühne.

  • 46. Kapitel


    Und die nächste Runde! (Teil II)


    Aufgeregt trommelte Marilyn gegen das Mikrofon, holte tief Luft um dann schließlich den nächsten Kampf zukündigen. „Und hier, meine lieben Zuschauer, betreten Satoshi…“, sie deutete schwungvoll auf die rechte Seite des Kampffeldes. „…und Shuu die Bühne!“
    Selbstbewusst trat Shuu dem ehemaligen Gefährten Harukas entgegen. Auch wenn er nicht sonderlich davon ausging, dass Satoshi ein begabter Koordinator war, wie er oder Haruka es war, so musste sich Shuu dennoch in Acht nehmen. Satoshi war ein sehr guter und erfahrender Trainer. Dies war nicht zu verleugnen.
    Ruhig holte Shuu einen Pokéball hervor, hielt diesen kurz vor sich. „Roselia, los!“, rief der Grünhaarige, bevor der rot-weiße Ball in die Höhe geworfen wurde. Aus dem Lichtstrahl formte sich explosionsartig Roselia, umgeben von zartrosafarbenen Blüten.
    „Bamelin!“
    Der Wiesel, umgeben von einem tanzenden Funkenregen, befreite sich aus dem engen Gefängnis des Pokéballs.
    Shuu nickte dem Jungen aufmunternd zu. „Du darfst beginnen.“, sagte der Grünhaarige auffordernd.
    Satoshi wirkte überraschte, überwand diese jedoch rasch. „Bamelin, Wasserdüse!“
    Eingehüllt in einem dichten Schleier von Wasser raste Bamelin geradewegs auf Roselia zu. Ein undurchdachter Angriff.
    So fuhr sich mit den Fingerspitzen durch die Haare. „Blättertanz.“
    Wie eine elegante Tänzerin wich Roselia dem Meereswiesel spielend leicht aus. Gleich darauf schossen hellfarbene Blätter Bamelin hinterher. Als dieses sich zu Roselia umwandte, trafen ihn diese frontal und Bamelin fiel auf eine Plattform herab.
    Shuus Gesicht zierte ein selbstgefälliges Grinsen. „Roselia, Zauberblatt.“, rief er ruhig.
    Abermals schossen scharfkantige Blätter aus den Blütenköpfen. Diese schienen wundervoll im Scheinwerferlicht zu schimmern.
    „Abtauchen!“, befahl Satoshi.
    Der Wiesel gehorchte und sprang sofort auf, dann glitt sein Körper graziös unter die Wasseroberfläche und entging der unheilvollen Attacke, die zu jeder Zeit ihr Ziel traf.
    Auch nun war der erfahrene Koordinator nicht aus der Ruhe zu bringen, obwohl das Wiesel unter Wasser unerreichbar war. Die Sonne warf ihr Licht auf die Oberfläche und ließ dieses wie einen flüssigen Edelstein funkeln, dabei offenbarte es den Schatten Bamelins.
    Satoshi missfiel, dass Shuu bloß den richtigen Moment für einen weiteren Angriff abwartete. „Bamelin, Klingensturm!“
    Das orangegefellte Wiesel stieß in nächster Nähe zu Roselia aus dem Wasser. Aufmerksam folgte das Pflanzen-Pokémon seinen Bewegungen, wartete nur auf Shuus rasches Kommando.
    Dann vernahm es deutlich den Befehl: „Zauberblatt!“
    Satoshi blickte Shuu schockiert an, denn er war gar nicht auf einen Angriff vorbereitet gewesen. „Was?!“, entfuhr es dem Jungen. „Bamelin, du musst da weg!“
    Zu spät. Roselias Blättersalve schleuderten Bamelin einige Meter fort, bis es ins Wasser fiel und benommen immer weiter in die Tiefe tauchte.
    Satoshi fluchte über seine eigene Dummheit Shuu unterschätzt zu haben. Nicht nur das er ein ausgezeichneter Koordinator war, – davon mal abgesehen – war Shuu einer seiner wohl härtesten Gegner. Nun neigte der Schwarzhaarige den Kopf auf das Wasser und sah erleichtert, dass Bamelin wohlauf auf eine schwimmende Plattform sprang
    „Nicht schlecht, Satoshi.“, meinte Shuu lächelnd. „Du bist ein zäher Gegner. Aber nun ist Schluss mit Spielzeit.“
    Ein bloßes Fingerschnipsen veranlasste Roselia wieder ihren Blütenarm auf das Wiesel zu richten, der Satoshi flüchtig ansah. Dieser nickte. „Abwehren mit Klingensturm!“, konterte der Schwarzhaarige.
    Bamelins geteilter Schweif glühte auf, dann raste auch schon eine silbrige Sichel auf Roselia, die eine schwache Explosion hervorrief als dieses von der Attacke hart zurückgeschleudert wurde.
    „Und jetzt Aquawelle!“
    Funkelnd glimmte ein bläulicher Schein zwischen den Pfoten Bamelins auf, wuchs heran zu einer Kugel, dessen Innerstes aus Wasser war. Diese Kraft schien sich vollkommen zu entfallen als die Kugel auf Roselia traf und diesem ihre Kraft raubte. Mühevoll raffte sich Roselia wieder auf und schien nicht aufgeben zu wollen. Dies Verbot ihr Stolz.
    Shuu war überrumpelt und reagierte zu langsam. Satoshis nächster Befehl hallte durch das Stadion.
    Ein zischender, gebündelter Wasserstrahl bahnte sich seinen Weg und verfehlte knapp jedoch dessen Ziel. Abermals war Roselia mit einem geschmeidigen, nahezu fließenden Tanz ausgewichen.
    Satoshi fluchte in seinen Gedanken, gab sich aber nach außen hin ruhig und Herr der Situation. Bloß einen kühlen Kopf musste der Junge bewahren.
    „Richte deine Aquaknarre gegen Roselias Beine!“, rief Satoshi hoffnungsvoll.
    Shuu grinste. „Soweit wird es nicht kommen, Satoshi. Blende sie mit deinem Sonnentag!“, konterte der Top-Koordinator Johtos.
    Die Arme überkreuzend, begann feiner, schimmernder Staub Roselia einzuhüllen. Ein Lichtkegel fiel auf Roselia hinab, wirkte als ob dieser von ihrer Schönheit angezogen wurde, dann aber richtete sich dieser gegen Bamelin, der geblendet von der Sonne, die Augen verzweifelt schloss.
    Shuu hob die Hand, sodass die innere Fläche zum Himmel zeigte. „Und jetzt das Finale, Roselia!“, rief dieser mit fester Stimme. „Solarstrahl!“
    Ein Energieball formte sich vor Roselia, gewann so schnell an Größe, wie noch nie zuvor. Gebündelt aus reinem Licht der Sonne prallte der Energiestrahl auf Bamelin. Schmerzerfüllt richtete dieses seinen klagenden Schrei zum Himmel, ehe es kampfunfähig zusammen brach.
    Marilyn applaudierte, dann aber gab die Moderatorin bekannt: „Ein schneller Sieg, der an Shuu fällt!“
    Niedergeschlagen rief Satoshi Bamelin zurück in seinen Pokéball, lächelte den Zuschauern freundlich entgegen und senkte den Kopf.
    Shuu tat es ihm gleich; er legte einen Arm unter die Brust und verbeugte sich dankend, ehe der Top-Koordinator Johtos die Bühne verließ.


    Im Trainerraum wurden Shuu und Satoshi bereits erwartet. Shuu aber schien bloß körperlich anwesend zu sein. Seine Gedanken hingen bei Haruka, die wohl im diesem Moment auf dem Weg zur Bühne war. Welch dumme Entscheidung seiner Freundin für ihren nächsten Kampf kein Glück zu wünschen. Was war er bloß für ein Freund?
    Seufzend lehnte sich der Junge, wartete bis Haruka das Stadion betrat und dieses mit ihrer Anwesenheit bezauberte. Shuu wurde kümmerlich bewusst, dass er jene Gedanken zuvor beim Kanto-Festival gehegt hatte. Damals waren ihre enormen Fortschritte vor seinen Augen. Noch immer sah er dieses unbekümmerte, tollpatschige Mädchen vor sich, die mit der Zeit verfeindet und stets zu spät gekommen war. Shuu selbst verachtete dieses Mädchen anfangs, doch mit jedem erneuten Aufeinandertreffen, wuchs das Können Harukas, bis es zu einer schmerzlichen Niederlage gegen jenes Mädchen kam. Shuu akzeptierte diese und sah ein, dass diesmal Haruka besser war als er selbst, aber trotz allem tat diese Erfahrung weh. Damals beim Johto-Festival war er glücklich über ihren gemeinsamen Sieg. An jenem Festival wurde ihnen klar, dass etwas Starkes sie verband: Liebe.
    Und nun war Haruka ein junges, hübsches Mädchen geworden, die eine hervorragende Koordinatorin war. Nur wenige konnten sich wohl mit ihrem Talent messen.
    ‚Meine Haruka.“, waren seine letzten stolze Gedanken.


    „Und hier die letzten Koordinatorinnen des heutigen Tages!“, rief Marilyn. „Haruka und Nozomi!“
    Angespannt traten die Mädchen vor, sahen sich einander in die Augen, bevor sie nach ihren Pokébällen griffen.
    „Charmian!“
    Eine graugefellte Katze sprang freudig aus ihrem Pokéball. Sie drehte sich um ihre eigene Achse und landete elegant auf den Pfoten.
    Haruka atmete tief durch und verdrängte ihre wirren Gedanken. „Papinella, on stage!“
    Langsam formte der Lichtstrahl eine wunderschöne Schmetterlingsdame, deren Flügel fein glitzerten.
    „Charmian! Eisenschweif!“, befahl Nozomi rasch. Charmians Schweif glühte auf als dieses sich bereit für einen kraftvollen Sprung machte.
    „Papinella, Silberhauch!“, konterte die Braunhaarige sogleich.
    Eine Energiesalve, umspielt von einem heftigen Windstoß, überraschte die Katze so sehr, dass sich diese verzweifelt am Boden fest krallen musste um nicht fort zu wehen.
    „Charmian! Spring!“
    Charmian musste all ihre Kräfte mobilisieren um aus dem Silberhauch zu entkommen durch den Nozomi ein Viertel Punkteverlust einbüßen musste. Doch nun war die graue Katze in die Höhe geschnellt und war mit Papinella nahezu auf einer Ebene. Die Schmetterlingsdame betrachtete das flinke Pokémon erschrocken, die Flügelschläge dadurch beschleunigt.
    „Eisenschweif!“, rief die Rothaarige laut.
    Ein harter Schlag mit dem erhärteten Schweif fuhr auf Papinella herab und schleuderte dieses auf die Wasseroberfläche zu. Im letzten Moment konnte das Pokémon den Sturz abfangen und erhob sich wieder in die Luft.
    „Mit Psychokinese zurückschlagen!“
    Nozomi blickte Papinella angespannt an, während die Augen des geschmeidigen Pokémons leuchteten und schließlich ein blauer Energiestrahl sich formte.
    Nozomi reagierte schnell, da ihr bewusst war, dass diese starke Psycho-Attacke verheerende Folgen haben könnte: „Abwehren mit Dunkelklaue!“
    Eine schemenhafte Kralle, getaucht in einer bösen, schwarzen Aura, umgab Charmians Pfote und repräsentierte Anmut und Stärke zugleich. Die Psychokräfte wurden von jener Kralle regelrecht gepackt und auf dessen Anwenderin zurückgedrängt. Papinella aber unterbrach rasch den Energiefluss um sich mit einem Aufschlag ihrer Flügel in Sicherheit zu bringen.
    Haruka war hochkonzentriert, bedachte jede Lücke in Charmians Defensive und ihrer Eigenen, die Nozomi bloß nur auszunutzen wusste.
    „Und jetzt Windstoß!“ Haruka spürte den schneidenden Wind auf ihren Wangen als Papinella einen Wirbelsturm entfachte.
    „Nochmals Dunkelklaue!“, entgegnete die Rothaarige erneut.
    Mühelos zerschnitt Charmians Schattenklaue den Windstoß und raste geradewegs auf die Schmetterlingsdame zu. Flink wie diese war, konnte sie Charmian ausweichen.
    Nozomi grinste überheblich. „Charmian!“
    Die geschmeidige Katze wusste, was zutun war. Die Kralle ins Wasser stoßend, schoss das dieses in die Höhe, hielt Papinella wie in einem unheilvollen Käfig gefangen.
    „Schockwelle!“
    Um Charmians Körper legte sich eine gelbe Welle Elektrizität, die unheilvoll hervorbrach und vom Wasser auf Papinella weitergeleitet wurde. Taumelnd versuchte sich die Schmetterlingsdame in der Luft zu halten. Etwas, was ihre Konzentration abverlangte.
    Charmian sprang währenddessen aus dem Wasser. Bläuliche Blitze zuckten an ihrem Körper, aber diese verliehen der Katze eine kämpferische Seele.
    Mikuri und die übrigen Jury waren begeistert von dieser Darbietung, ließen aber Haruka die Gesichtszüge erhärten.
    „Papinella, alles in Ordnung?“, wollte das Mädchen besorgt wissen. Papinella nickte zustimmend.
    „Charmian! Hochsprung und Kratzfurie!“
    Der Schweif Charmians diente hervorragend als Sprungfeder. Es schoss abermals hoch in die Luft, dann aber spreizte es seine Klauen um diese auf Papinella widerfahren zu lassen. Zu flink waren die Krallen als das ein menschliches Auge diese wahrnehmen konnten. Bloß ihre Gegnerin vernahm jede Bewegung, wich einigen von ihnen aus, doch andere verfehlten ihr Ziel nicht. Papinella benötigte rasch Harukas Befehl!
    „Ausweichen!“
    Wendig konnte die Schmetterlingsdame Charmians nächstem Krallenhieb elegant ausweichen. Doch jenes Pokémon war nach diesem heftigen Angriff sehr angeschlagen.
    „Morgengrauen!“, befahl Haruka, während sie Papinellas Bewegungen folgte.
    In grelles Licht wurde der Schmetterling getaucht, ließ die unzähligen Wunden der Krallen rasch heilen und gab ihr neue Kraft. Nachdem das Licht schwand, wurden die Flügel mit einem hellen Glanz überzogen.
    Nozomi biss sich auf die Unterlippe um ein Fluchen zu unterdrücken. „Eisenschweif!“
    Haruka musste diesen Kampf zu Ende bringen. Es waren nur noch wenige Sekunden, bis dieser entschieden war. „Windstoß ins Wasser!“
    Ein Windstoß fuhr ins Wasser herab und Charmian verfehlte schockiert Papinella, die plötzlich neben der Katze auftauchte als jene durch das Wasser brach.
    Haruka fühlte sich zunehmest selbstsicherer und nun erfüllte ihr letzter Befehl das Stadion: „Energieball, Papinella! Beende es!“
    In helles Licht wurde die Schmetterlingsdame gehüllt, während sich ein Energieball, dessen Inneres grünlich leuchtete, vor ihr bildete und rasch an Größe und Kraft gewann. Eine Erschütterung ließ die Luft des Stadion erbeben und hüllte das Kampffeld in dichten Rauch, der wabernd über den Boden zog. Charmian war so überrascht gewesen, dass seine Verteidigung nachgelassen hatte und kampfunfähig war. In diesem Moment endete auch das Zeitlimit und der Sieg ging an Haruka und ihrem Papinella.
    Mikuri, Mr. Contesta, sowie Mr. Sukizo und Schwester Joy lobten und gratulierten der Siegerin, ebenso Nozomi bekam einige anerkennende Worte Mikuris.
    Schließlich umarmte das Mädchen freudestrahlend ihre langwierige Freundin. „Du bist die Beste!“, hauchte sie.
    „Nella~“, erwiderte das Pokémon fröhlich.


    Die Anspannung der Kämpfe war den jungen Trainern nun gänzlich abgefallen und sie saßen entspannt im Restaurant des Pokémon Centers beisammen. Es herrschte eine ausgelassene Stimmung, obwohl für Haruka und Shuu, ebenso für Kenta und Hikari der nächste Tag anstrengender werden würde. Immerhin mussten sie nun gegeneinander kämpfen.
    „Rika hat sich gut geschlagen! Auch wenn es ihr erster Wettbewerb war!“, vernahm Rika die lobenden Worte ihres besten Freundes. Jene Anerkennung, die sie an diesem Tag schon zu oft gehört hatte, vor allem aus dem Mund Kentas. Sie warf bloß einen genervten Blick dem Jungen zu. „So gut war ich auch nicht.“, erwiderte das Mädchen gleichgültig.
    Shuu lachte lebhaft. „Haruka hat sich bei ihrem ersten Wettbewerb dümmer angestellt als du es warst, Rika!“
    Einen zornigen Blick seiner Freundin spürte er plötzlich auf sich und warf dieser ein breites Grinsen zu. „Musst du das überall herum erzählen? Das ist unter den peinlichsten Erlebnissen abgespeichert, du Blödmann!“
    Sein Grinsen wurde noch intensiver, während er Haruka ansah, die schmollend die Mundwinkel verzog. Schließlich legte Shuu seine Arme um das Mädchen und zog sie eng an seinen Körper. „Du bist zu niedlich, wenn du dich schämst.“
    Haruka sah ihn verwirrt an. Zu schnell kam sein unerwarteter Strategiewandel. Ein leichter Rotschimmer zierte ihre Nase. „Shuu!“
    Rika grinste. Sie kannte inzwischen die Neckereien zwischen dem Pärchen und fand dies immer wieder auf das Neue amüsierend.
    Obwohl Hikari und Kenta sich eher zurückhaltend verhielten, begannen sie in das schallende Gelächter Satoshis und Takeshis einzusteigen.
    Haruka kam sich von Shuu bloßgestellt vor und würdigte ihm, während der Junge sie fest im Griff hielt, keines Blickes. Während sich die Anderen wieder ins folgende Gespräch vertieften, spürte Haruka Shuus warmen Atem ihrem Hals und schließlich seine sanften Lippen. Ein Gefühl seiner Begierde fühlte Haruka und irritierte sie zunächst, dann aber schloss sie die Augen um seine Nähe vollends zu genießen.
    Den gesamten Abend lag Haruka in seinen Armen und hörte aufmerksam Satoshis Erzählungen über seine bisherigen Reise durch Shinou. Der Junge beschrieb die Städte, die er mit Hikari und Takeshi gemeinsam gesehen hatte, besonders aber schwärmte der Trainer Alabastias über die Bekanntschaften, während seiner Kämpfe und von den Pokémon, die er getroffen hatte.
    Das Mädchen fühlte sich in jene Zeit zurückversetzt als sie mit Satoshi, Takeshi und ihrem kleinen Bruder Masato zusammen gereist war. Es war eine schöne Zeit gewesen, die aber schließlich, mit der Entscheidung nach Johto zu gehen, ihr Ende fand.
    Den Fortlauf der Erzählungen bekam Haruka kaum mehr mit. Die Worte Hikaris und Takeshis, die nun fortfuhren, klangen so fern. Ihre Lider wurden schwerer und ihr eigener Körper verlangte nach Ruhe. Ein Gähnen ihrerseits zog Shuus Aufmerksamkeit auf sich.
    „Bist du müde?“, hauchte er ihr sanft ins Ohr.
    Die Angesprochene schlug die Augen auf. „Nein. Ich… ich bin nicht müde.“, nuschelte Haruka. Shuu lächelte und strich ihr über die Wangen. „Es ist schon spät. Wir gehen jetzt ins Bett, verstanden?“, erwiderte der Junge.
    Haruka wandte schmollend den Kopf ab. Ja, ihr Körper war erschöpft, aber nicht sie selbst!
    „Gute Nacht“, wünschten die Anwesenden dem Pärchen einstimmig. Shuu nickte ihnen kurz zu, bevor er sich erhob und Haruka die Arme um die Hüfte schlang. „Bis morgen!“, rief halblaut. Sanft zog Shuu das Mädchen mit sich. „Ich kann selbst laufen, Shuu!“, fuhr sie ihn kurz an, grinste aber schließlich. Dann verließ das Pärchen das Restaurant.
    „Ein schönes Pärchen.“, schwärmte Kenta, während er Shuu und Haruka nachblickte. Rika lachte leise. „Nach meiner Meinung zanken sie zu oft.“
    Satoshi grinste. „Ich kenn das irgendwo her…“, meinte der Junge.
    Die Schwarzhaarige schaute in die erschöpften Gesichter der Anwesenden. „Ich denke die Runde ist aufgehoben.“, entschied Rika. „Wir sind alle müde.“
    Nacheinander nickten sie einstimmig, erhoben sich stumm und klaubten ihre Halbseligkeiten zusammen. Schließlich verabschiedeten sie sich und gingen nun ihre eigenen Wege.


    Shuu beobachtete schweigend Haruka, während sich das Mädchen ihre brünetten Haare kämmte. Ihm kamen seine Gedanken wieder in den Sinn, die ihm kurz vor ihren Kampf durch seinen Kopf gegangen waren. Sie war, seit das Johto Festival vorbei war und sie zusammen reisten, reifer geworden. Nicht nur körperlich, sondern auch ihre Persönlichkeit hatte sich verändert.
    Als ihm die Tatsache bewusst wurde, dass am nächsten Kampf sie gegeneinander kämpften, versetzte ihm dies ein Stich ins Herz. Gequält verzog er das Gesicht, worauf Haruka aufmerksam wurde.
    „Was ist los?“, fragte sie besorgt. „Du siehst so nachdenklich aus.“
    Shuu fuhr sich rasch durch die Haare. „Nichts.“, log er. Haruka musterte ihn skeptisch, wandte sich dann aber von ihm, jedoch legten sich Shuus Hände um ihre Handgelenke. Seine Gedanken zum Teufel schickend, zog Shuu sie ruckartig an seinen Körper.
    „Haruka…“, er sah ihn ihr fragendes Gesicht. Es kostete ihm eine Menge Überwindung diese Worte, die ihm soeben in den Sinn kamen, auszusprechen, dann aber fasste er erneut seinen Mut zusammen. „Du bist die hübscheste und talentierteste Koordinatorin, die ich getroffen habe… Ich-“
    Auf Harukas Gesicht schlich sich ein Grinsen. „Du hast mir doch etwas zu sagen!“
    „Haruka.“, mahnte Shuu zurechtweisend. „Ich versuche dir gerade eine Liebeserklärung zu machen und was machst du? Du machst dich lustig!“ Es kränkte den Jungen, dass Haruka ihn missverstanden hatte. Harukas überraschtes Schweigen gab ihm jedoch die Zeit jene Worte zu finden, die er auszusprechen versuchte.
    „Haruka… Du hast meinem Leben einen Sinn gegeben, du hast mein Herz in ein Flammenmeer verwandelt, wenn ich dich nur ansehe.“, in seiner Stimme schwang eine Hauch seiner Unsicherheit mit. „Du gehörst zu den Menschen, die ich niemals verlieren will. Ich liebe dich, Haruka, verlasse mich nicht.“
    Haruka spürte ein Kribbeln, das durch ihren Körper lief. Quälende Sekunden des Schweigens gaben Shuu unzählige, feine Nadelstiche. Dann aber drängte sich Haruka an seinen Körper, stellte sich auf die Zehenspitzen und nahm, sein Gesicht in beide Hände, sodass ihre Nasenspitzen sich nahezu berührten. Der warme Atem des Anderen kitzelte ihnen im Gesicht. „Niemals!“, hauchte Haruka. „Niemals verlasse ich dich, Shuu! Ich liebe dich, Schatz!“
    Ihre Lippen senkten sich auf Shuus Mund. Ein leidenschaftlicher Kuss entflammte, während Shuus Hände über ihre entkleideten Seiten strich und diese unter ihr Shirt schob.
    Das Mädchen schlang ihre Arme um seinen Hals und erwiderte seinen Kuss aus vollster Erregung. Sie genoss jede Minute, jede Sekunde. Jede Berührung. Jeden Atemzug. Ihre Küsse wurden wilder, heißer.
    Herausfordernder.
    Shuu und Haruka konnten ihr Vorgehen nicht verfolgen. Zu schnell wurden sie von ihrer Leidenschaft überrascht. Zu schnell hatten sie die Kleider von ihren Leibern…

  • ö,ö"
    Höh, da geht's wild her...^^" Mehr sag ich dazu lieber nicht, sonst werd ich noch wegen Brechen des JuschG angeklagt XD Allerdings- wird das ein Special? :whistling:


    Nja. Also...im Kapitel hast du einige stilistische Unschönheiten mit eingebaut, liegt daran, dass du zu kompliziert gedacht hast :P Hast du ja selbst gesagt, lol^^

    Zitat

    Die Einfachheit ist der Weg zum Erfolg, doch Komplikationen bringen den Menschen zum Vorschein.

    Ich erlaube mir, mich selber zu zitieren :P Aber im Grunde verhält es sich doch so, ne? Wenn du so schreibst, erkenne ich die Person, die dahinter steckt, wenn du lesespassige Kapitel schreibst sehe ich die Wörter und nicht die Person. Nur muss man in einer FF, oder auch sonst, Hirn von Herz trennen. Oder um optimale Ergebnisse zu erhalten, mischt man Wissen und Wille und erhällt so ein vollkommenes Werk =)
    Schreibtechnisch sag ich mal nix- und dass du die Kämpfe gut beschrieben hast brauch ich ja wohl auch nicht zu sagen, neh? Ich denk aber mal, dass ich in diesen wenigen Zeilen mehr geschrieben habe als manche in einem Monsterkommi XD(Und damit sind nicht die guten Kommischreiber wie Era&Saph, Eldi, eiZzi, Rexy,... gemeint.{Sry an alle nichterwähnten XD})

  • Die Kämpfe waren sehr schön beschrieben. Dass Rika verloren hat, ist verständlich. Schließlich ist sie keine Koordinatorin und die Wahl sie verlieren zu lassen, ist ebenso richtig. Auch eine Rika gewinnt nicht immer. Auch wenn ich das Mädchen vergötter. So meine selbsternannte Pokemon-Quest-Göttin. XD
    Aber da ich Kenta auch sehr gerne mag, ist das halb so schlimm. Im Gegenteil: Ihre Niederlage empfand ich als sehr gut.


    Dann kam der Kampf zwischen Hikari und Kengo. Schlapor rettet Kapilz. Wobei ich an dieser Stelle fragen muss was um Gottes Willen dich bei Kapilz an ein Reptil erinnert. ^^ So, zurück zum Kampf: Mich erinnert es so ein wenig an die Situation als Haruka das Groink ihrer Gegnerin gerettet hatte. Vergönnt habe ich es dem Mädchen allemal. Ihr Selbstbewusstsein hat schon oft genug in letzter Zeit gelitten. Da vergönnt man ihr solchen Erfolg dann umso mehr. Und...sicher, dass das nicht noch Penguinshipping werden kann? =)...Nein, nur ein Scherz. Ich weiß doch, du wirst ein Ikarishipping einbauen.


    Der Kampf zwischen Satoshi und Shuu war auch logisch nachvollziehbar. Satoshi ist kein Koordinator, zuminderst nicht vorrangig, und hatte Elementnachteil. Wenigstens kam es nicht rüber, dass du ihn nicht magst. Du hast ihn ordentlich kämpfen lassen. Nichts zu meckern. ^^


    So, schließlich die Szene im Lokal und die darauf Folgende. Sehr süß. Allerdings...! (Du kommst mir nicht ohne Kritik davon, oh nein! Niemand entflieht meiner Kritik! ^^) Shuus Gefühlsausbruch war zwar nicht so wie von dir befürchtet OOC, aber zuviel des Guten und schon leicht kitschig. In den davor hergehenden Kapiteln hat man nicht wirklich gemerkt,wieviel er für sie empfindet. Es ist nicht OOC, dass er es ihr gesagt hat, sondern wie. Ich denke, etappenweise hätte es besser gepasst. Was ich damit meine ist, dass die Gefühle nicht aus ihm herausbrechen sollen, sondern du, wenn du Shuu das alles in einem Kapitel sagen lässt, die Szene ruhig angehen hättest lassen sollen. Was danach geschieht, kann sich ja jeder vorstellen. *schnurr* Ich mag diese Andeutungen, leider mag ich geschriebenes Lime lieber als bloß Andeutungen. Da bleibt bloß die Frage: Traust du dich das dann auch on zu stellen? ;)


    Super Kapitel, toller Schreibstil, ...großartig.
    Hab dich lieb, Chari. <3

  • 47. Kapitel


    In der Hitze der Gefechts


    Es war Mitternacht. Das kalte Licht des Halbmondes warf mattes Licht auf den Boden, allerdings war jenes nicht so hell wie das des Vollmondes.
    Haruka lag in dem Arm ihres Freundes, in denen sie eingeschlafen war. Ihr Brustkorb hob und senkte sich gleichmäßig.
    Shuus Gesichtszüge verzerrten sich und ein leises Keuchen, als ob er Schmerzen erlitt, verriet, dass sein Schlaf unruhig war. Gestört von Etwas, was sein Bewusstsein attackierte.


    Dichter Nebel umfing ihn, trübte seinen Geist, sodass er keinen klaren Gedanken fassen konnte. Die Sicht wurde ihm verwehrt, aufgrund des nebligen Dunstes, der die Luft erfüllte und diese feucht und kalt erschienen ließ. Das Licht des Mondes war spärlich, dennoch war ihm bewusst, dass er sich auf einer Lichtung befand. Laublose Bäume umzingelten und schienen ihn nicht entfliehen lassen zu wollen. Ihre Stämme jedoch waren verkohlt als ob ein Brand das Leben aus ihnen gesaugt hätte.
    Sein Blick fiel auf den schwarzen See, der verpestest war von einer spüren, dunklen Energie.
    Es war ein trostloser Anblick, der Shuu beunruhigte befiel, jedoch konnte er seinen Blick nicht abwenden. So als ob eine unsichtbare Macht ihn davon abhielt. Ihm war es so, dass dieser Ort ihm bekannt vorkam, wie in einer Art Traum erinnerte er sich daran, konnte aber sich nicht ins Gedächtnis rufen, ob dies die Wahrheit gewesen war.
    Unerwartet verzerrte sich dieses Bild der Verwüstung, wurde seltsam irreal. Shuu kniff die Augen zusammen als ein grelles Licht ihn blendete.
    Ein mysteriöses Wesen schwebte anmutig vor seinen Augen. Jene Kreatur war so rein wie das Licht selbst, welches es ausstrahlte. Dennoch trübte dieser Schein. Blut klebte an seinem Körper und verunreinigte diese schöne Gestalt. Es wirkte gehetzt, gejagt.
    „Menschenwesen.“, erklang eine uralte Frauenstimme, die so alt war, wie die Welt und die Menschheit selbst.
    Als diese Stimme seine Gedanken sanft berührte, erstarrte Shuu. Das Lichtwesen lächelte sanft, obgleich der Reaktion des Jungens. „Menschenwesen… Du bist auserwählt, auserwählt mir zu helfen.“
    Sie schlug die Augen nieder und wirkte plötzlich sehr erschöpft. „Zerstörung wird Shinou heimsuchen. Nichts wird so sein, wie es einst war… Alles Leben wird ausgelöscht. Eine Welt voller Tod und Blut wird geboren, wenn das Zeitalter gekommen ist…“
    Grausame Bilder des Krieges begannen in Shuus Bewusstsein einzudringen, gezeugt von Machtgier und Hass. Jene Bilder zeigten zerstörte Dörfer und Städte, die in den Flammen untergingen. Trauer, Leid und den Tod unzähliger Menschen spürte Shuu deutlich und erschreckte ihn zutiefst.
    Plötzlich sah er das Haus seiner Eltern vor sich, eingehüllt in einem vernichtenden Flammenmeer. Das Schreien seiner Eltern hallte durch seinen Kopf.
    „Hilf mir.“, hallte die geheimnisvolle Stimme in seinem Kopf leise, bis diese allmählich verklang.


    Erschrocken fuhr Shuu aus dem Schlaf hoch. Sein Körper war schweißgebadet, seine Muskeln angespannt und seine Atmung kam stoßweise hervor. Beunruhigt jagten seine Blicke umher auf der Suche nach diesen grauenvollen Bildern. Zu viele Gedanken drängten sich in den Vordergrund, verwirrten den Grünhaarigen vollkommen.
    Haruka stützte sich auf, nachdem sie aufgewacht war. Besorgnis lag in ihren Augen. Als sie mit den Fingerspitzen sanft über Shuus Handrücken fuhr, zuckte der Junge zusammen. Er sah sie erschrocken an, doch auch ein willkürlicher Schmerz war ihm anzusehen. Jener Schmerz, den sie erst vor kurzem erfahren hatte: der Tod seiner Eltern.
    Behutsam legte Haruka den Kopf auf seine unbekleidete Brust und horchte seinem beschleunigten Atem. „Alles ist gut. Du hast geträumt, Shuu.“, sagte sie sanft und küsste ihm auf die Brust. Haruka spürte bloß, wie die Umarmung fester wurde. Abermals stützte sich Haruka auf und küsste ihm zärtlich auf die Stirn. „Schlaf jetzt, mein Schatz. Ich bin bei dir.“, sagte sie mit gedämpfter Stimme.
    Shuu lächelte sie müde an und strich ihr über die Wangen. Ein kurzer Kuss gab er ihr auf den Mund, ehe sich das Mädchen wieder an seinen Körper drängte und die Augen schloss. Ein zufriedenes Lächeln zierte ihre Lippen.
    Shuu betrachtete Haruka nachdenklich. Sollte sie von seinem Traum erzählen? Was würde Haruka dazu sagen? Dass dies ein blöder Traum war oder war er die Realität?
    Schließlich hob er langsam den Kopf. „Haruka…?“, seine Stimme war nur ein leises Flüstern in der Stille der Nacht. Doch die Braunhaarige regte sich nicht. Sie war bereits zurück in dem Land der Träume.
    So legte Shuu den Kopf zurück und wartete, dass bald der Schlaf über ihn kam. Nach wenigen Minuten war dies geschehen und er folgte Haruka.


    Erste Sonnenstrahlen weckte Shuu aus dem leichten Schlaf. Noch immer hatte er die Arme um ihren Körper gelegt und sie eng sich gedrückt, so als ob Bedrohung seines Traumes über ihnen schwebte.
    Shuu grübelte eine Weile über die Worte des Wesens. Eine vollkommene Zerstörung? Welch absurdes Gerede.
    Ein wohliges Summen kam von Haruka, die sich genüsslich streckte und die Lider über ihren blauen Augen aufschlug. Ihre Blicke trafen auf Shuu, der sie lieblich anschaute. „Du bist schon wach?“, kam es fragend von ihr.
    Seine Finger strichen durch ihr wirres Haar. Ein sanftes Grinsen, welches er nur ihr zeigte, zierte seine Lippen. „Dir auch guten Morgen, Schlafmütze.“
    Shuu küsste sie sanft auf das Haar und schlang seine Arme um ihren Körper. Haruka legte den Kopf zurück, sodass sie in seine schönen Augen sehen konnte.
    Während er den Blick umher streifen ließ, wurde sein Gesicht breiter. „Es sieht schon wieder so aus als wäre eine Bombe eingeschlagen.“, meinte Shuu süffisant und strich ihr über das Kinn hinab zum Hals. Ein dunkler Fleck zeichnete sich auf ihrer hellen Haut ab.
    Haruka entwand sich seinem Griff und beugte sich unerwartet über ihn. Ihre warmen Saphire funkelten ihn neckisch an als wären diese blitzende Katzenaugen. „Die Nacht war schön…“, hauchte Haruka zärtlich und fuhr mit den Lippen über seinen Hals. „Sehr sogar…“
    Shuu schloss die Augen, konzentrierte sich bloß auf die zarten Lippen, die mehr Zuneigung verlangten und sein Blut zum Brodeln brachte.
    Schließlich hob Haruka den Kopf und ließ diesen auf das kleine Nachttischchen zu Shuus Rechten schweifen. Ein leises Stöhnen stieg in ihrer Brust auf und sie setzte sich mit verschränkten Armen auf. „Aufstehen.“, stellte Haruka empört fest.
    Shuu schlug schlagartig die Augen auf und blickte in ihr enttäuschtes Gesicht. Ohne ihn eines weiteren innigen Blickes zukommen zu lassen, erhob sich Haruka und suchte rasch ihre verstreuten Kleidungsstücke zusammen, die in ihrem Zimmer herumlagen. Ein Grinsen schlich sich auf Shuus Gesicht, doch verleugnen, dass diese Nacht – abgesehen von seinem Traum – wunderschön war, konnte er nicht. Seit langem war er ihr wieder so nah gewesen und beide, Shuu und Haruka, hatte diese genossen. Jeder Kuss und jede Berührung geschah aus tiefster Liebe zueinander.
    Ihr Kopf lugte aus dem Badezimmer hervor. „Shuu? Kommst du? Alleine baden ist langweilig.“, sagte das Mädchen grinsend.
    Shuu verzog leicht den Mund. Zu dieser Aufforderung ließ er sich nicht zweimal bitten!


    „Ihr seid spät.“, bemerkte Rika knapp, die soeben einen Blick auf die Uhr warf. Das Grinsen in ihrem Gesicht war nicht zu übersehen.
    Allesamt waren sie bereits im Trainerraum versammelt, bloß darauf wartend, dass das Halbfinale begann. Es waren nur noch wenige Minuten. Marilyns feierliche Stimme dröhnte aus dem Monitor.
    Shuu strich sich eine smaragdgrüne Strähne aus dem Gesicht und blickte in die Gesichter seiner erwartungsvollen Freunde. „Wir haben verschlafen.“, knurrte der Junge und distanzierte sich von Haruka, die sich derweil versuchte ihre Gedanken an die letzte Nacht verdrängte um diese vollends auf den Wettbewerb zu lenken.
    Rika grinste bloß schweigend, dann aber unterbrach die laute und klare Stimme der Moderatorin das morgendliche Gespräch. Shuu verschränkte die Arme vor der Brust und starrte überlegt auf den Monitor.


    „Nun beginnt unsere spannendste Phase des Mikuri Cups!“, rief Marilyn energisch. „Das Halbfinale! Begrüßt Hikari aus Zweiblattdorf und Kenta aus Jubelstadt!“
    In diesem Moment richtete sich das Scheinwerfer auf die weinroten Vorhänge. Sodann das grelle Licht auf die Koordinatoren gerichtet war, die soeben die Bühne betraten.
    Kenta trat vor, in der linken Hand hielt er einen weißen Fächer, der sein Gesicht zum Teil verdeckte und so konnte er einen abschätzenden Blick auf Hikari werfen, die leicht unsicher auf die Bühne trat. Doch die Aufregung verschwand sogleich als sie das Jubeln der Zuschauer hörte, was schließlich verstummte. In anmutiger Gestik warfen die Koordinatoren nun ihre Pokébälle auf den Boden.
    „Snobilikat, es wird Zeit!“
    „Pliprin, Spotlight!“, rief Hikari erfreut. Ihre Worte folgten einem sich öffnenden Pokéball.
    Eine geschmeidige Rassekatze formte sich aus dem Lichtstrahl des Pokéballs, umhüllt von einem schwarzen Blütenregen. Das Juwel auf der Stirn Snobilikats funkelte feurig auf. Sie blickte den Pinguin, der sich genüsslich streckte, gierig an als ob sich Pliprin eine Beute war, die es zu fangen galt.
    „Pliprin, Blubbstrahl!“, befahl Hikari sodann.
    Pliprin gehorchte, hüpfte in die Höhe und drehte sich um seine eigene Achse, während ein Strahl Wasserblasen auf die elegante Katze zuschoss.
    „Spring!“, konterte Kenta bloß.
    Mit den Pfoten am Boden abstoßend, machte Snobilikat einen kraftvollen Satz nach vorn. „Und jetzt Dunkelklaue!“
    Die Pfote der Katzendame wurde in eine schwarze Aura getaucht, die auf Pliprin niedersauste und den Pinguin zurück stieß. Schnell war das Wasser-Pokémon jedoch wieder auf den Beinen gesprungen.
    „Spukball!“
    Ein dunkler Schattenball, dessen Inneres violettfarben glühte, formte sich vor Snobilikats Maul, wurde stetig größer.
    Hikari reagierte schnell: „Abwehren mit Metallklaue!“
    Von einem metallischen Glanz überzogen, überkreuzte Pliprin seine Flossen und hielt dem zischenden Spukball mühelos stand.
    „Whirpool!“, rief Hikari rasch, bevor Kenta einen weiteren Befehl geben konnte. So entschloss sich Hikari kurzerhand die Fäden des Kampfes in die Hände zu nehmen.
    Pliprin leuchtete bläulich auf. Ein reißender Strudel bildete sich, der Snobilikat mit sich riss.
    Zufrieden lächelte Hikari, doch Snobilikat war sehr viel stärker als das Mädchen angenommen hatte. Den Körper der Rassekatze zierten bloß einige leichter Kratzer, die Snobilikat nur gering störten.
    „Unterschätz uns nicht, Hikari.“, meinte Kenta mit sanfter Stimme. „Snobilikat! Aquawelle!“
    Auf Pliprin raste nun ein blauer Wasserball, der mit voller Wucht aufschlug. Zwar war der Schaden, den dieser anrichtete, gering, dennoch wurde der Pinguin hart zurückgeschlagen. Dessen Benommenheit nutzte nun Kenta ein: „Kratzfurie und dann Eisenschweif!“
    Ein anmutiger Sprung katapultierte Snobilikat in die Luft, seine Krallen, die bedrohlich aufblitzten auf und fuhren wie tausende Lichtblitze auf Pliprin herab. Unzählige blutige Kratzer überzogen nun den Körper des Pinguins. Dann aber traf der eisengehärtete Schwanz das Pokémon. Pliprin ging kurz zu Boden und krümmte sich leicht vor Schmerz. Mühevoll erhob sich das Pokémon wieder auf.
    „Nochmals Blubbstrahl!“
    Eine Salve von Wasserblasen spie Pliprin auf Snobilikat, sodass jenes nicht fähig war der Attacke ausweichen zu können. Der Wirbel der Blasen hielt die Katze in einem eisernen Griff.
    „Und jetzt angreifen mit Bohrschnabel!“
    Pliprin rannte auf Snobilikat zu. Dieses richtete stolz wieder auf. Seine dominante Haltung gegenüber dem Wasser-Pokémon wurde nur allzu deutlich als Snobilikat seinen Schwanz in die Höhe streckte und seine Reißzähne entblößte. Ein Zeichen dafür, dass die anmutige Katzendame nicht daran dachte aufzugeben.
    „Spukball, mein Mädchen!“
    Einen unheilvollen Spukball schleuderte Snobilikat auf Pliprin, der mit jener Attacke zusammenstieß. Eine schemenhafte Mauer erhob sich zwischen den Pokémon und trennte sie voneinander.
    Hikari hielt kurz inne und dachte angestrengt nach. Jene Art dieser Situation war ihr in einem ihrer vergangenen Wettbewerbe begegnet. Damals war sie so sehr überrascht, dass diese Attacke ihr zum Verhängnis geworden war. Sie hatte verloren. Doch nun kannte sie einen Ausweg!
    „Blubbstrahl, Pliprin!“
    Entschlossen spie ihr Gefährte einen weiteren Blubbstrahl, der durch Pliprins besonderer Eigenart die Attacke vorzuführen, verstärkt wurde.
    Snobilikat knurrte verdrossen als ein weiteres Mal die herum wirbelnden Blasen sie in der Gewalt hatte. Benommen schüttelte sich die Katze und strauchelte einen Moment.
    „Unterschätze mich auch nicht.“, sagte Hikari lächelnd. Der feine Riss ihres Selbstbewusstsein, der Shinji bei ihr hinterlassen hatte, schien sich zu schließen.
    Kenta erwiderte das Lächeln bloß Schweigend, gab aber dennoch nicht auf. „Nochmals Dunkelklaue, Snobilikat!“
    „Kontern mit Metallklaue!“
    Von Hikaris Zuversicht erstärkt, stürmte Pliprin vor. Seine rechte Flosse weit nach vorne gestreckt und von einem Glänzen umgeben, prallten die Attacken aufeinander.
    Die Pokémon wurden von einer Druckwelle weggerissen und schlugen hart auf dem Boden auf. Zunächst reglos blieben sie liegen, beide waren dem Ende ihrer Kräfte nahe.
    Doch es war nur noch eine halbe Minute zu kämpfen. Die Zeit rannte Kenta und auch Hikari davon.
    „Pliprin! Steh auf!“, flehte Hikari mit zittriger Stimme.
    „Du schaffst das. Halt durch, Snobilikat!“, sprach Kenta ermutigend.
    Die Anfeuerungen ihrer Trainer hinterließ tatsächlich Wirkung. Pliprin und Snobilikat erhoben sich und gewannen die Auseinandersetzung mit der Schwerkraft.
    „Sehr gut.“, lobte Kenta. „Aquawelle!“
    Hikari biss sich auf die Unterlippe. Nur noch eine Attacke konnte helfen, doch jene hatte Pliprin nur schwer unter mäßiger Kontrolle. Aber sie musste handeln!
    „Pliprin!“, holte Hikari mit ihrer Stimme laut aus. „Hydropumpe!“
    Der Pinguin stieß einen kurzen, kämpferischen Schrei aus, ehe in seinem Schnabel eine Kugel, gefüllt mit Wasser, sich formte. Durch den massiven Druck des Wasserstrahls verlor Pliprin den Halt und drohte den Boden unter den Füßen zu verlieren. Doch der Hochdruck-Wasserstrahl bahnte sich seinen Weg, prallte auf die Aquawelle und beide Attacken schienen sich gegenseitig abzufangen. Dann aber drückte die Hydropumpe die Aquawelle auf Snobilikat zurück. Anschließend schleuderte der Wasserstrahl die Katzendame gegen die Wand und blieb regungslos liegen.
    „Ein grandioser Sieg für Hikari und Pliprin! In den letzten Sekunden haben sie den Kampf für sich entschieden!“, schrie Marilyn fröhlich.
    Hikari schaute Kenta an, der noch überrascht war über die unerwartete Wendung, lächelte sodann freundlich.


    Während Shuu und Haruka gemeinsam zur Bühne schritten, schwiegen sie nachdenklich. Vor dem dunkelroten Vorhang blieben sie stehen und warteten geduldig ab. Die Worte Marilyns drangen deutlich und klar in ihre Ohren, doch diese schienen Haruka in tiefe Gedanken zu stürzen.
    Besorgt warf Shuu Haruka einen kurzen Seitenblick zu und griff nach ihrer Hand. Diese drückte die Seine sanft, dann aber fiel auch schon der Vorhang zur Seite.
    „Viel Glück, Süße.“, wünschte Shuu grinsend. Haruka lächelte bloß. Dann traten sie aus dem Schatten und die Zuschauer begannen laut zu jubeln, so wie damals beim großen Festival als sie gemeinsam das Kampffeld betreten hatten.
    „Und hier liebe Zuschauer die Top-Koordinatoren Johtos! Begrüßt Haruka und Shuu!“, schrie die Moderatorin gegen die begeisterten Rufe des Publikums an.
    Mit gesenktem Blick nahmen die Jugendlichen ihre Plätze ein und schauten sich ein letztes Mal tief in die Augen. Dann verdrängten sie jegliche Zuneigung zueinander, die in einem Kampf nur hinderlich waren.
    „Glumanda, los!“
    Mit einer fließenden Bewegung warf Shuu den Pokéball in die Höhe. Aus dem Licht formte sich eine reptilähnliche Kreatur, gewandt in orangeroten, harten Schuppen. Kampfeslustig flackerten die Augen der Echsendame auf.
    Haruka schloss besinnend die Augen und atmete tief durch, ehe sie zwischen ihren Fingern ein Pokéball nahm. „On Stage – Enekoro!“
    Ein Katzenwesen, gewandt in einem beigefarbenen Fell, verließ in einem Funkenregen den Pokéball. Graziös landete Enekoro auf den Pfoten. Schon an unzähligen Wettbewerben war sie beteiligt gewesen und verzauberte das Publikum stets mit ihrem Charme. Enekoro war den Zuschauern nur in guter Erinnerung.
    Shuu war dies nur allzu bewusst. „Glumanda, Feuerwirbel!“
    Flammen glimmten im Rachen der Echsendame auf. Als sie sodann stark genug waren um entfesselt zu werden, legte sich der Wirbel um Enekoros Körper.
    „Befreie dich! Dann Eisenschweif!“, konterte Haruka.
    Die geschmeidige Katze durchbrach den Feuerwirbel mit Leichtigkeit. Ein schwacher Glutregen umhüllte Enekoro als es in die Luft sprang und sein Schweif zu glühen begann.
    „Ausweichen und Drachenwut!“
    Glumanda machte einen kurzen Ausfall, formte dann in seinem Maul einen blaufarbenen Energieball, der Enekoro davon stieß.
    „Und jetzt Schlitzer!“, rief Shuu selbstsicher.
    Haruka lächelte sanft. „Hättest du wohl gerne. Finte!“
    Während Glumanda auf Enekoro zu rannte, verschwamm der Körper der Katze vor seinen Augen und tauchte unerwartet im Totenwinkel der Echse auf. Ein heftiger Schmerz durchzog Glumandas Flanke.
    „Gut gemacht, und jetzt Zuschuss!“
    Shuu fluchte leise. Er hasste es, wenn sich Haruka auf ihr verdammtes Glück verließ. Diese Attacke wählte willkürlich ein Angriff von ihren Team-Pokémon. Doch welche? Dies war wohl dem blinden Zufall überlassen.
    Enekoro hob den Kopf. Eine unheilvolle, schwarze Kugel trat aus dem Maul des Pokémons hervor. Gelbe Blitze zuckten lebhaft und die Energie des Balles wurde in jeder Sekunde kraftvoller. Als diese nun ihre vollständige Kraft erlangt hatte, schleuderte Enekoro Psianas Blitzkanone auf Glumanda, welches von der Kugel erfasst und gegen eine Wand geschleudert wurde. Schwerfällig rappelte sich die Echsendame auf die Beine, keuchte leicht, aber es bedachte nicht aufzugeben.
    „Glumanda? Alles in Ordnung?“
    Die Echsendame knurrte zur Antwort leise und spreizte angriffslustig die Krallen. „Gut. Auch eine Antwort. Flammenwurf!“
    Zügelnde Flammen loderten auf und schossen als gebündelter Strahl auf Enekoro.
    Rasch erfolgte Harukas Gegenbefehl: „Ausweichen, dann Duplexhieb!“
    Enekoro kräuselte die Lippen zu einem schelmischen Grinsen, dann wich sie flink aus, indem sie zur Seite sprang und auf Glumanda zu rannte. Kurz bevor beide Pokémon zusammen krachten, hieb Enekoro mit dem Schweif einige Male auf die Echse ein.
    „Pack es, Glumanda!“
    Die Echsendame bekam Enekoros Hinterläufe zu fassen um sie schließlich ruckartig wegzuziehen. Hart fiel die Katze auf den Boden und blickte nun in das Angesicht Glumandas.
    Shuu fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. Eine Geste, die sich in Harukas Gedächtnis geprägt hatte und nur Schlechtes mit ihr verband.
    „Drachenwut!“, sagte er gleichgültig.
    Ein freudiges Grinsen machte sich auf den Lippen der Echsendame breit, bevor ein schwaches Glimmen verriet, dass sich Energie anstaute und zu einer blauen Kugel sich formte.
    Enekoro schaute Hilfe suchend ihre Trainerin an, die fieberhaft nach einem Ausweg suchte. Schließlich rief sie: „Puste die Drachenwut mit Blizzard weg!“
    Leichter Puderschnee sammelte sich im Rachen der Katze und wurde zu einem frostigen Eissturm, der die Drachenwut und auch Glumanda wegfegte.
    Rasch war Enekoro wieder auf den Pfoten und beobachtete die Echsendame als es mühsam auf die Füße kam. Glumanda zog die Lefzen hoch, sodass die kleinen Fangzähne sichtbar wurden.
    „Benutze deinen Flammenwurf!“
    Glumanda legte den Kopf zurück und entfesselte einen glühenden Feuerstrahl, der auf Enekoro zu raste, welches er Attacke entgehen wollte, jedoch nicht mehr das Ausweichmanöver schaffte. Der Flammenwurf prallte auf ihre Brust.
    „Und jetzt Schlitzer!“
    Entschlossen stürmte Glumanda vor und winkelte die blanke Kralle neben seinem Körper an. Enekoro richtete ihren Blick auf die Echsendame und wurde schwer getroffen. Die Kralle riss ihr eine schmale Wunde an der Schule auf. Sie blutete nicht stark, doch sie schmerzte bei jeder Bewegung, die Enekoro unternahm.
    Haruka musste also den Kampf so rasch wie möglich beenden um Enekoro zu schonen! „Zuschuss, Enekoro!“, befahl sie sodann.
    Nochmals setzte Haruka auf das Glück. Diesmal aber legte sich eine gelbe Färbung um Enekoros Gestalt, wie Wasser den Körper umschloss. Dann aber raste eine gelbliche Welle auf Glumanda und die Elektrizität floss durch ihren Körper. Geschwächt sank die Echsendame zu Boden, stützte sich bloß auf den Boden und keuchte schwer.
    Shuu verlor immer weiter an Punkte, bis diese nur noch auf ein Viertel zusammen geschrumpft war. Haruka hatte im Laufe des Gefechts ebenfalls erhebliche Punkteverluste einstecken müssen. Im Gegensatz zu Shuu, hatte Haruka die Gewalt über den Kampf und konnte so einen deutlichen Punkteverlust rechtzeitig vorbeugen. Sie hatte viel gelernt von ihrem einstigen Rivale und nun ihrem Freund.
    Doch dann ertönte ein schrilles Signal. Die Zeit war abgelaufen. Der Kampf vorbei. Und Haruka entschied diesen für sich! Sie hatte gegen ihren geliebten Rivalen gewonnen!
    Die Zuschauer applaudierten lautstark, sodass Marilyn mit ihrer Stimme gegen sie ankommen musste: „Die Zeit ist um und Haruka ist der Sieger dieses Kampfes!“
    Haruka schaute zu Shuu, der sie zunächst überrascht ansah, dann aber zufrieden lächelte. Die Niederlagen gegen seine Freundin ärgerten ihn schon lange nicht mehr. Ihm wurde umso mehr bewusst, welch gute Koordinatorin sie geworden war.
    Der grünhaarige Koordinator und sein Glumanda verbeugten sich dankbar. Lobende Worte Mikuris ehrten Shuu, bevor er die Bühne verließ, gefolgt von Haruka.

  • Zitat

    Die Kralle riss ihr eine schmale Wunde an der Schule auf.

    Oh, Enekoro gehen also auch zur Schule XD


    Sonst hab ich aber keine markanten Fehler gefunden*lach* War jedenfalls lustig, das Kapitel. Wennauch abgesehen von den Kämpfen nicht sonderlich viel passiert ist XD Weiss nicht warum, aber ich seh einen Kampf immer nur als Überleitung XD Nja...unterhaltsam war's auf jeden Fall, und das ist ja auch die Hauptsache^^ Solange's Spass macht ist's jut.
    Hmmjah..also, die Beschreibungen waren jedenfalls göttlich^^ Derart detailliert...man konnte sich richtig gut in die Stimmung hineinversetzen. Und believe me or not, aber das geschieht nicht oft....nun ja, doch XD Eigentlich immer. Aber mit variierender Intensität. Und mit einer hohen Intensität, so wie hier, war's noch nicht oft. ;)
    Hm. Also, Schreibtechnisch kann man nichts bekritteln, jedoch- da muss unbedingt ein Special her*grins*

  • 48. Kapitel


    Sieg oder Niederlage?


    Hikari saß in einem Nebenzimmer des Trainerraumes und gönnte sich wenige Minuten der Ruhe. Bald würde das große Finale beginnen. Bald würde sich entscheiden, ob sie gut genug für das große Festival war. Dieser Kampf stellte Hikari auf eine harte Probe, denn ihr war bewusst, dass Haruka eine phantastische Koordinatorin war.
    Hikari schloss die Augen. Selbstzweifel und Nervosität ergriff ihr Herz und stürzte sie in eine Flut wirrer Gedanken. Ob sie diese Prüfung bestand? Und was geschah, wenn nicht? Würde dann ihr Traum am großen Festival teilzunehmen ein für alle Mal zu Ende sein?
    „Vul!“
    Die mahnende Stimme Vulpix riss Hikari aus ihren Gedanken. Mit einem durchdringenden Blick sah die Füchsin das Mädchen an und schien sie mit bloßem Blick tadeln zu wollen. All ihre Gedanken waren unnötig.
    Hikari lächelte sanft. „Du hast Recht, Vulpix.“, erwiderte das Mädchen. Augenblicklich blinzelte Vulpix zufrieden und genoss die sanften Bürstenstriche.
    Hikari hielt inne. Erneut sah Vulpix auf.
    Die Entscheidung, ob es klug war auf Vulpix zu vertauen, so wie sie es bei ihren anderen Kameraden tat, quälte Hikari. Gegenseitiges Vertrauen war der Schlüssel zum Sieg und bei einem Wettbewerb war dies von größter Wichtigkeit. Fehlte dieses Vertrauen, so war Hikari zu einer schmerzvollen Niederlage verdammt.
    Das Mädchen senkte den Kopf. „Vulpix? Akzepierst du mich als deine Trainer? Auch wenn ich keine sonderlich gute Koordinatorin bin?“, wollte Hikari wissen.
    Ohne einen Moment zu zögern, nickte die Füchsin. „Vul!“; stimmte sie zu und stupste Hikaris Hand zärtlich an.
    Das Mädchen lachte befreit.


    „Verdammt.“, fluchte Haruka leise, während sie Enekoros Wunde in Augenschein nahm. „Ich kann Enekoro nicht in den Kampf schicken.“
    Traurig ließ die Katze den Kopf sinken. Shuu streichelte das Pokémon. „Es ist nicht deine Schuld.“
    Die Wunde, die Glumanda Enekoro zugefügt hatte, war zwar nicht sonderlich tief, behinderte aber die Katze bei jeder Bewegung.
    Hilfesuchend schaute Haruka ihren Freund an, der ihr zu jeder Zeit mit einem mehr oder weniger guten Ratschlag zur Seite stand. „Was jetzt?“
    Der Angesprochene zuckte mit den Schultern. „Du musst dir wohl ein anderes Pokémon auswählen. Enekoro muss sich erstmal auskurieren.“
    Erneut fluchte Haruka. Lugia sah das Mädchen fragend an. Warum war sie bloß zu unglücklich?
    Aufmunternd stupste Lugia Haruka an, die erschrocken auf ihr Findelkind schaute. „Ich würde dich ja gerne einsetzen, aber es würde noch mehr Aufmerksamkeit erregen.“, sagte Haruka.
    Lugia wandte den Kopf rasch zu Enekoro und spürte, dass der Gefährte Schmerzen erlitt. Sanft berührte das mysteriöse Pokémon die Schulter Enekoros. In ein grünliches Licht wurde die Schnauze Lugias getaucht und durchflutete den Körper der Katze. Jegliche Kratzer schlossen sich, auch jene Wunde an der Schulter verblasste nach wenigen Sekunden. Dann schwand das seltsame Licht. Enekoro streckte sich genüsslich in ihrem erholten Körper. Sogleich ließ sich Lugia erschöpft auf die kalten Fliesen nieder
    Haruka betrachtete Enekoro überrascht. „Lugia? Wie hast du das gemacht?“, wollte das brünnette Mädchen wissen.
    Rika grinste. „Genesung.“, erwiderte die Schwarzhaarige. „Lugias Genesung hat Enekoros Wunden geheilt.“
    „Lugias Kraft scheint von Tag zu Tag zu wachsen.“, meinte Shuu.
    Haruka sah ihr Findelkind dankend an. „Du bist der Beste!“
    Verlegen verdeckte Lugia sein Gesicht unter einem Flügel. Zuviele Augen starrten ihn fasziniert an!
    Haruka lachte und umarmte das Kleine liebevoll. Man musste das Jungtier einfach lieb haben.
    Shuu sah auf den Monitor. „Dein Kampf fängt bald an.“, bemerkte der Grünhaarige knapp. „Bist du soweit, Haruka?“
    Die Brünette sah auf und erhob sich. „Ja, ich bin soweit.“, erwiderte sie und rief Lugia in seinen Pokéball zurück.
    Der Koordinator grinste. „Gut. Und verliere bloß nicht, verstanden?“
    Haruka stemmte die Hände in die Hüfte. „Kümmere dich um deinen Kram und mach mich nicht verrückt.“, sagte das Mädchen streng, aber anstatt, dass Shuu konterte, zog er Haruka an sich. „Viel Glück.“, wünschte er leise.
    Haruka lächelte. „Danke.“


    „Nun beginnt das langersehnte Finale des Mikuri Cups!“, gab Marilyn laut bekannt. „Bühne frei für Haruka und Hikari!“
    Gigantische Geysire schossen in den Himmel empor. Frischer Dunst verwehrte den Zuschauern die Sicht auf das Kampffeld. Als dann sich der Nebel verflüchtigt hatte, erschienen Haruka und Hikari.
    Mikuri erhob sich. „Willkommen im Finale!“, sagte der Top-Koordinator Hoenns. „Ihr habt, während des Wettbewerbs eure Fähigkeiten unter Beweis gestellt und ebenso habt ihr gezeigt, dass ihr wandelbar seid.“ Er hob die Arme. „Und verzaubert das Stadion mit eurer Eleganz!“
    „Okay!“, sagten Haruka und Hikari einstimmig. Die Braunhaarige zog ihren Pokéball hervor. „Enekoro! Stage on!“
    Enekoro verließ in einer geschmeidigen Umdrehung den Pokéball und landete graziös auf dem Boden. All die Schwürfwunden des letzten, harten Kampfes waren verschwunden.
    Nun zückte Hikari den blauen Superball hervor und warf diesen selbstsicher in die Höhe. „Vulpix! Spotlight!“
    Der Lichstrahl formte einen Fuchs, gewandt in einem roten Fell, und umgeben von bläulichen Flammen.
    Haruka schaute Hikaris Vulpix irritiert an. Seit wann besaß Hikari solch ein schönes Vulpix?
    Diese unwichtigen Gedanken abschüttelnd, rief sie dann: „Tackle, Enekoro!“
    Gehorsam nickte Enekoro und sprang flink über die schwimmenden Plattformen auf Vulpix zu.
    „Ausweichen und Feuerwirbel!“, konterte Hikari rasch.
    Schnell entging Vulpix dem Tackle, indem sie mit einem Ausfallschritt zur Seite wich. Dann legte die Füchsin den Kopf in den Nacken. Flammen loderten auf.
    „Zuschuss!“
    Enekoro drehte sich um und schaute auf die flackernden Feuerringe. Die Augen der Katze glühten kurz auf, ehe der Feuerwirbel zurückgedrängt wurde und schließlich auf Vulpix traf. Doch der Fuchs schien dies in geringsterweise zu schaden. Vulpix schien die Feuerkraft regelrecht zu absorbieren.
    Hikari grinste zufrieden. „Ruckzuckhieb!“
    Geschwind raste Vulpix auf Enekoro zu um es mit ihrem gesamten Körpereinsatz zu rammen.
    „Finte, schnell!“, rief Haruka.
    Vor Vulpix’ Augen verblasste Enekoros Körper. Sofort stoppte die Füchsin und ihre Blicke schossen alarmiert umher, aber dann spürte Vulpix einen heftigen Schlag an der linken Flanke.
    „Jetzt Eisenschweif!“
    Enekoro stieß sich vom Boden ab und schnellte die Höhe. Den eisenharten Schweif ließ die Katze auf Vulpix’ Kopf herabfahren. Abermals war dies ein heftiger Treffer, der die Füchsin für einen kurzen Moment das Augenlicht raubte. Doch Vulpix Kampfgeist war stärker, so stark wie das innere Feuer in seinem Herzen, loderte ihr Selbstbewusstsein.
    „Flammenwurf!“, befahl Hikari.
    Bevor Enekoro mit den Pfoten den Boden berührte, traf sie ein gebündelter Feuerstrahl. Mühsam erhob sich die Katze wieder. Die Beine zitterten leicht unter dem Gewicht.
    „Irrlicht, Vulpix!“
    Blaue Flämmchen tanzten verspielt um Vulpix’ Körper.
    „Jetzt Abschießen!“
    Wie durch Geisterhand gelenkt, prallten die Irrlichter auf Enekoro hinab. „Und Feuerwirbel!“
    Segende Flammen sammelten sich um dann anschließend als geballter Flammenstrahl entfesselt zu werden.
    „Zuschuss, Enekoro!“
    Zuschuss wurde zu einem kraftvollen Silberhauch, der die lodernen Flammen teilte und Vulpix in arge Bedrängnis brachte.
    „Vulpix!“, rief Hikari besorgt, aber die Füchsin erhob sich wieder rasch. Das Mädchen atmete auf. „Konfustrahl!“
    In Vulpix’ Maul formte sich ein violettfarbener Strahl, der Enekoro frontal erwischte. Dieser schien zunächst keine Wirkung zu zeigen.
    „Enekoro? Alles in Ordnung bei dir?“
    Die Worte Harukas erreichten Enekoro nicht mehr. Der Verstand des Pokémon schwand. Nun begann die Wirkung des Konfustrahl sich vollends zu entfalten. Enekoro war nicht mehr bei Sinnen. Sie strauchelte und konnte sich kaum mehr aufrecht auf den Beinen halten.
    Hikari lächelte. „Gut gemacht. Wieder Feuerwirbel!“
    Ein loderne Flammentornado klärte Enekoros Verstand. Doch die Katze war am Ende ihrer Kräfte.
    „Los, Flammenwurf!“, befahl das blauhaarige Mädchen.
    Abermals spie die Feuerfüchsin einen glühenden Flammenstrahl, der sich seinen Weg auf Enekoro bahnte.
    „Abwehren mit Blizzard!“, konterte Haruka selbstbewusst, auch wenn es ein riskanter Gegenzug war. Feuer und Eis waren gegensätzliche Elemente, die stets verfeindet waren.
    Der heftige Eissturm brauste über die Wasseroberfläche hinweg und ließ diese erstarren. Der Flammenwurf wiederum taute das Eis. Als diese gegensätzliche Attacken aufeinander trafen, lieferten sie sich einen erbitterten Machtkampf, den doch keiner zu gewinnen schien.
    „Verstärken mit Blizzard!“
    Ein weiterer Schneesturm stieß auf den Feuer-Eis-Sturm zusammen und schien diesen noch weiter anzufachen. Die Flammen verloren immer weiter an Stärke.
    „Energieball, Vulpix!“
    Ein grünlicher Energieball formte sich und brachte den Sturm zu einer machtvollen Explosion, der die beiden Pokémon hinfort schleuderte. Sie blieben einen Moment erschöpft liegen, dann aber erhoben sich Vulpix und Enekoro und starrten sich schweratmend in die Augen.
    Dann geschah es: Enekoro brach zusammen, nur wenige Sekunden später fiel auch Vulpix nieder.
    „Und die Siegerin des Mikuri Cups ist…“, die Koordinatorinnen warfen fieberhaft ihre Blicken auf den Monitor. Sie hatten beide nur noch sehr wenige Punkte. Haruka und Hikari schienen beinahe auf Gleichstand zu sein, aber doch hatte eine der Mädchen die Nase vorn. „…Hikari mit ihrem Vulpix!“
    Enekoro ließ niedergeschlagen den Kopf hängen. „Enekoro, mach dir keine Sorgen.“ Sie hob den Kopf und schaute zu Hikari. „Herzlichen Glückwunsch Hikari!“
    Diese schien noch nicht zu verstehen, dass sie den Kampf für sich entschieden hatte. „Wir… Wir haben gewonnen!“
    Sie hatte leichte Tränen in den Augen. Doch es waren keine Tränen der Trauer, sondern des Glücks. Vulpix sprang seiner neuen Trainerin in die Arme und schmiegte sich an sie. „Vielen Dank, Vulpix! Du bist die Beste!“
    Nun erhoben sich die Jury und ehrten Hikari mit einem begeisterten Applaus. „Ein spannender Kampf von Schönheit und Stärke!“, kommentierte Mr. Contesta.
    „Ja, wirklich bemerkenswert.“, lobte Mr. Sukizo knapp.
    Schwester Joy lächelte freundlich. „Vulpix und Enekoro haben ihr Bestes gegeben um ihre Koordinatoren glücklich zu machen.“


    Wenige Momente später folgte dann auch schon die Siegerehrung. Hikari fühlte sich großartig und stolz zugleich. Sie hatte ihr Können bewiesen und die Top-Koordinatorin Johtos geschlagen. Ein umwerfendes Gefühl empfand sie dies.
    Auch war Hikari stolz auf ihre Pokémon, die hervorragend gewesen waren in diesem Wettbewerb.
    „Und nun ist es Zeit, das Mikuri einige Worte an unsere tolle Siegerin Hikari richtet!“, sagte Marilyn feierlich.
    Ein donnernder Jubel brach aus, der sich bald darauf legte als Mikuri seine lobenden Worte aussprach: „Es war wundervoll. Du hast wahre Eleganz präsentiert. Ein liebevolles Ende für einen Wettbewerb. Danke dir!“, sagte er. „Hikari, du bist eine sehr gute Koordinatorin. Ich freue mich dir dies übergeben zu dürfen.“
    In Mikuris Handfläche lag ein blau-weißes Band. „Nun gehört das Aqua-Band dir.“
    Milotic hob das Band mit einem wundervollen Wasserring hoch und legte es in Hikaris Hände nieder. Freudig tanzten Hikaris Pokémon um ihre Trainerin herum und schienen genauso glücklich zu sein, wie sie selbst. „Wow. Danke, Mikuri!“
    Dieser lächelte bloß und wandte sich nun dem Publikum zu. „Ich bin erfreut darüber so viele gute Koordinatoren mit ihren Pokémon gesehen zu haben und natürlich über die vielen hervorragenden Freunde. Und mein Wunsch ist irgendwann an diesem Ort uns wieder zu treffen. Für einen erneuten aufregenden und wundervollen Mikuri Cup!“
    Milotic spie eine Hydropumpe zum Himmel empor, die sich teilte und feine Tropfen auf das Publikum herab regnete, welches sich nun nicht mehr halten konnte.


    An diesem Abend feierten die Jugendlichen noch lange den Sieg Hikaris und das sorgenlose Zusammensein. Es herrschte eine ausgelassene Stimmung. Die Rivalitäten, die während des Mikuri Cups entstanden waren, lockerten und lösten sich dann schließlich vollständig. Auch der Alkohol floss an diesem Abend. Zwar nicht in reichlichen Mengen, aber die Freunde gönnten sich ein Glas Sekt zu diesem Anlass.
    Und so fand nun der Mikuri Cup sein Ende. Ein wundervolles Ende. Hikari hatte ihr letztes Band gewonnen, welches sie nur noch einen Schritt vom großen Festival abgehalten hatte.

  • O-o-oooh...Aki, was sind denn das für viele Fehler? òó

    Zitat

    Akzepierst du mich als deine Trainer? Auch wenn ich keine sonderliche Koordinatorin bin?

    Als deine Trainer ich sein du finden gut? XD Ich denk mal, du hast einfach nicht aufgepasst :}
    Bei der Koordinatorengeschichte: keine sonderlich gute Koordinatorin hört sich doch viel besser an, oder?^^

    Zitat

    In Vulpix’ maul formte sich ein violettfarbener Strahl,

    Tippfehler, nehm ich mal an^^

    Zitat

    Die Beine zitterten leicht unter dem Gewicht ihrer Beine.

    Ähm...da fehlt wieder die Logik^^"


    Nja..also, dieses Kapitel hat mir ehrlich gesagt nicht sooo gut gefallen...Liegt zum einen an den logistischen Fehlern, zum anderen- wo sind die schönen Beschreibungen geblieben? :( Das letzte Kapitel hat vor guten Beschreibenungen nur so gestrotzt und diesmal ist's sogesehen nur auf das Wichtigste reduziert...Schade eigentlich. Ausserdem: dieses Kapitel ist, finde ich, recht kurz- kann es sein dass du so langsam die Lust verlierst? Oder neigt's sich etwa(Horror!) dem Ende zu? Du hast zwar was Anderes angedeutet, aber...nja. Mal schaun.
    Hmmm...inhaltlich ist ja auch nicht sooo viel passiert...gut, der Finalkampf, aber um ehrlich zu sein: ich find's im Vergleich mit dem letzten Kapitel recht lasch. Das letzte Kapi war nämlich sogesehen ein Wettbewerb, wie er beschrieben sein sollte. Also, Spannung, Beschreibungen und Lebendigkeit. Wobei Ersteres und Letzteres an die Beschreibungen gekuppelt sind. Nja. Wie gesagt: es ist definitiv nicht schlecht, aber es fehlt ein bisschen der Pepp.

  • War mal wieder ein tolles Kap! :thumbsup:
    Von 'zu kurz' hab ich eigentlich nicht viel gemerkt,
    aber die Beschreibungen haben wirklich etwas nachgelassen, da hat Cali recht.. Schade eigentlich!! :|
    Sonst hast du wirklich ziemlich viele Fehler reingebaut, aber die brauch ich dir ja nicht mehr markieren, Cali war schneller^^
    Ansonsten ist mir noch was aufgefallen: Hikari hat Vulpix doch erst während des Wettbewerbs bekommen, das heißt, sie hatte nicht einmal Zeit, mit ihm zu trainieren. Und da besiegt sie schon Harukas Enekoro? Das ist doch sehr erfahren und stärker...
    ich muss sagen, da fehlt die Logik.....
    sonst war dein Kap wieder ziemlich gut!
    Hoffe, du schreibst bald weiter!
    lg,
    _Leafon_ :pika:

  • Erstmal sorry, dass es so lange gedauert hat, bis ich dieses Kapitel gepostet habe, auch wenn es schon lange fertig ist. ^^" Hatte zurzeit viel zutun... Und danke an Ancalagon, das ich ihn nerven durfte. Er weiß den Grund. *pieks*
    Viel Spaß beim Lesen!


    49. Kapitel


    Gehorsam und Selbstzweifel


    Nachdem Nozomi und Kengo bereits aufgebrochen waren, war eine bedrückende Stimmung zwischen den Jugendlichen entstanden. Niemand vermochte das Schweigen zu brechen, nur um die Nähe der Freunde zu genießen.
    Schließlich aber hob Haruka den Kopf und blickte in die Gesichter ihrer einstigen Gefährten. „Es ist Zeit Abschied zu nehmen, hm?“, stellte Haruka mit einem wehmütigen Lächeln fest. Sie hasste es Abschied zu nehmen. Es tat immer wieder sich von Menschen zu verabschieden, die man sehr schätzte, auch wenn dies nur von kurzer Dauer war.
    Satoshi nickte zögernd. Ihm war bewusst, dass es Haruka schwer fiel nach ihrem Wiedersehen erneut getrennte Wege zu gehen. Ihr Seufzen versetzte den Jungen in die Erinnerungen an ihre gemeinsame Reise.
    „Wir sehen uns sicher bald wieder.“, sagte Satoshi schließlich lächelnd.
    Kentas Blick huschte zu Rika, die an einer Wand gelehnt der Szene beiwohnte. Genervt verdrehte das Mädchen die Augen. Kenta grinste.
    Takeshi räusperte sich um an Aufmerksamkeit zu erlangen. „Satoshi hat Recht.“, pflichtete der Züchter mit einem Nicken bei.
    Haruka erwiderte das Lächeln und hob die Hand um dem Pikachu, das stets auf Satoshis Schulter saß, die Wangen zu streicheln.
    „Pika-pii!“, sagte die gelbe Maus genießend.
    „Pass gut auf Satoshi auf, dass er keinen Unsinn macht, Pikachu.“, sagte das Mädchen. Pikachu nickte daraufhin. Dann wandte sich die Braunhaarige an Hikari, die ihr freundlich zulächelte. Trotz der Niederlage waren Haruka und Hikari gute Freundinnen geworden.
    „Passt auch auf euch auf.“, sagte Hikari und umarmte das Mädchen kurz.
    Shuu nickte. „Natürlich.“, sagte dieser knapp.
    Rika schaute den Jungen skeptisch an, strich sich dann kurz durch die Haare und grinste. „Keine Sorge, ich werde auf die Streithähne schon aufpassen.“
    Rika blickte auf die Uhr ihres Pokétch. „Ihr solltet euch auf den Weg machen.“, meinte diese. „Ihr vertrödelt nur unnötige Zeit.“
    Takeshi nickte bloß zustimmend und verabschiedete sich mit kurzen Worten vom dem Trio. Dann kehrten Satoshi, Takeshi und Hikari ihnen den Rücken zu und wanderten in Richtung Route 222, die nach Sonnewilk führte.
    Rika wandte sich nun an Kenta, der sie musternd ansah. „Wo wirst du hingehen?“, fragte das Mädchen ihren Freund.
    Der Angesprochene zuckte die Schultern, sagte dann aber: „Ich benötige für mein Team noch etwas Verstärkung. Vielleicht finde ich im Großmoor ein passendes Pokémon.“
    Rika nickte bloß. „Warum begleitest du uns nicht bis dahin? Wir sind auf dem Weg nach Weideburg.“, erwiderte die Schwarzhaarige.
    Kenta freute sich über das Angebot. „Gerne!“, stimmte der Junge ein.
    „Rika? Was ist das Großmoor?“, kam es von Haruka, die das Mädchen und Kenta irritiert anschaute.
    Rika lächelte. „Das Großmoor ist eine Safari Zone, in der man einige seltene Pokémon fangen kann.“, erklärte das Mädchen. „Und diese liegt direkt auf unserem Weg.“
    „Dann solltet wir uns auf den Weg machen.“, meinte der Grünhaarige und wandte sich zur Passage, die zu Route 213 führte, um das Reservat des Hotelgeländes zu verlassen, gefolgt von Rika, Kenta und Haruka.


    Während die Gruppe schweigend einem Pfad entlang der Küste folgte, pfiff der kalte Herbstwind ihnen in den Ohren und ließ sie regelrecht erschaudern, wenn dieser sie ergriff. Man spürte immer deutlicher, dass die sommerlichen Temperaturen vorbei waren und nun der Herbst seine stürmisch, kühle Winde mit sich brachte.
    Wunderschöne Sanddünen lagen zur ihrer Linken und verloren sich in der Weite. Der feine Sand wurde vom Wind aufgeweht und wirbelte herum, ebenso wog der Wind sanft die Pflanzen und ließ diese jedes Mal erzitterte, wenn der Wind an ihnen zehrte. Geschwängert von salziger Meeresluft, verkündete dieser Bote, das das Wasser nicht mehr weit war.
    Dies veranlasste, dass eine euphorische Freude sich in den Jugendlichen breit machte, auch wenn nicht das Wetter herrschte für einen Badetag im Meer. Schließlich konnte man einfach auf das Meer hinaus blicken und seinen Gedanken nachhängen.
    Haruka genoss die frische Seeluft, die durch ihre Haare fuhr und eine wohltuende Kühle mit sich brachte. Der Küstenwind war zwar sehr viel kälter und heftiger als im Landesinneren, aber das Mädchen fühlte sich an die frischen Herbsttage in Hoenn zurück erinnert, die sie immer sehr genossen hatte.
    „Zu schade, dass wir nicht im Sommer hierher gekommen sind, nicht wahr, Rika?“, meinte Kenta, während seine Blicke über die Sanddünen schweiften. Es war ein schöner Ort an denen wohl viele Erinnerungen der Kindheit hingen.
    Bevor Kenta und Kyouji auf ihre Reise aufgebrochen waren, hatten sie sehr viel Zeit an diesem Strand verbracht. An warmen Sommertagen war dies der beliebteste Aufenthaltsort der Menschen, die in Shinou lebten. Es war der einigste, schöne Strand, den es in der Region gab.
    Das Mädchen fühlte sich ebenso an die schönen Tage, die sie mit Kenta und Kyouji verbrachte, zurückerinnert. Ein Grinsen huschte über ihr Gesicht und sie nickte bloß. „Wir können ja trotzdem am Strand Rast machen.“, schlug Rika vor.
    Begeistert schaute Kenta seine Freundin an. „Toll!“, rief er freudig, zückte seine Pokébälle und warf diese in die Höhe. „Pause, meine Freunde!“
    Im grellen Lichtschein der Pokébälle tauchten die vier Pokémon des Jungen auf: Panpyro, Staravia, Absol und Snobilikat. Genüsslich streckte sie ihren Körper und sogen die klare Luft des Meeres in ihre Lungen.
    Der Grünhaarige umschloss mit den Händen seine Pokébälle. „Kommt raus!“, kam es von Shuu, während dieser seine Pokémon aus ihren Bällen ließ.
    Rika tat es den Jungen nach und warf ihre Pokébälle in die Höhe, die sich mit einem klickenden Geräusch öffneten und daraus die Pokémon des Mädchens sich formten. Haruka lächelte. „Ihr seid alle dran!“, rief sie erfreut und sah sich ihren Pokémon gegenüber, die sie freudig begrüßten. Bloß Riolu hielt Abstand zu der Gruppe und nahm auch nicht an der Freude der Pokémon teil.
    Die vier Trainer folgten ihren Pokémon hinab zum Strand. Der dunkle Sand gab bei jedem ihrer Schritte leicht nach und knirschte unter ihren Füßen. Einige Zeit sahen sie ihren Pokémon hinterher, die wie befreit umher tollten. Nachtara und Psiana begannen eine spielerische Rauferei. Sie zwickten und versuchten sich in einem Fangspiel zu erhaschen. Doch das vergnügte Spiel besaß nicht seine übliche Intensität, denn Nachtara behandelte die Lichtkatze mit zärtlicher Vorsicht als ob das Wesen die Veränderung seiner Partnerin spürte.
    Das Baby-Lugia versuchte in der Zeit Shuus Luxio zu einem Spiel zu animieren, aber dieses kümmerte sich nicht um das sanfte Stupsen des jungen Pokémons. Beleidigt kehrte Lugia ihm den Rücken zu und sah Schillok und Bamelin im Wasser sich vergnügen. Freudig tapste Lugia auf das Wasser zu, wich jedoch vor dem kühlen Nass, was soeben seine Füße benetzt hatte, zurück. Wie nass es doch war und vor allem so kalt!
    Lugia schüttelte sich heftig. Enttäuscht blickte das Kleine zu Bamelin und Schillok, die versuchten das Baby aufzumuntern – ohne Erfolg. Abermals wandte sich Lugia ab um einen neuen Spielgefährten zu suchen.
    Dagegen schritt Hundemon ruhig mit anmutiger Würde am Wasser entlang, gefolgt von seinen Teamgefährten Frizelbliz, Chelcarain, Nidoran und Onix. Sie spielten nicht miteinander, genossen bloß die kühle Luft des Meeres.
    Kenta lächelte. „Den Pokémon scheint der Strand ebenso zu gefallen.“, sagte der Junge.
    Haruka sah sich um. „Sag mal, Rika… Wo hast du Panzaeron und Sengo?“
    Die Angesprochene schaute Haruka eine kurze Zeit an. „Ich habe sie zu Professor Eibe geschickt, damit sie sich ausruhen können. Hundemon hat Sengo schwer zugesetzt und Panzaeron ist sehr erschöpft. Sie brauchen eine Auszeit.“, erwiderte das Mädchen.
    Haruka nickte. Sie spürte, wie sie ungeduldig wurde. „Warum stehen wir eigentlich hier herum? Sollen wir uns nicht Mal hinsetzen?“, fragte sie. „Meine Füße tun weh!“
    Shuu lachte leise. „Okay.“, der Junge stellte seinen Rucksack in den Sand und fischte eine Decke aus dem Inneren. Diese breitete er aus und strich die Falten sorgfältig glatt.
    Haruka schaute ihn irritiert an. „Ich bin immer wieder überrascht.“
    Ein leichtes Grinsen umspielte seine Lippen. „Worüber? Diese Decke hat mir deine Mutter mitgegeben, kurz bevor wir in Hoenn aufgebrochen sind.“
    Haruka seufzte. „Wie schön, dass ich davon auch etwas weiß.“, meinte das Mädchen. Ihr Freund lachte schallend auf. „Für deine Eltern bin ich doch schon beinahe der Schwiegersohn!“
    Harukas Gesicht nahm eine rötliche Farbe, während sie den Blicken ihrer Freunde versuchte auszuweichen. „Pah!“
    Grinsend setzte sich Rika auf die Decke nieder, neben Kenta, der aus seiner Tasche Proviant heraussuchte. Jedem gab er ein Reisbällchen in die Hand.
    „Du kannst es nicht leugnen, Haruka.“, sagte Shuu, der sich neben seine Freundin setzte und ihr einen leichten Kuss gab. Die Braunhaarige seufzte. „Leider.“, gab sie mit einem süffisanten Ton zurück und erwiderte seinen Kuss.
    Kenta und Rika wandten anstandsmäßig den Blick ab und schauten hinaus auf das glitzernde blaue Meer, welches in kalten Herbsttagen beinahe grau erschien.
    Als sich Shuu und Haruka voneinander lösten, lag auf den Lippen des Mädchens ein Grinsen. „Hast du Lust auf einen Kampf? Ich schulde dir noch eine Revanche.“, flüsterte das Mädchen und zog den Jungen an sich.
    Shuu drückte Haruka leicht von sich weg. „Ein anderes Mal, Haruka. Ich bin müde.“
    Enttäuschung war auf dem Gesicht des Mädchens zu sehen, doch sie verstand und bedrängte ihn nicht weiter. Haruka seufzte.
    Rika erhob sich und strich sich die Kleidung mit einer schnellen Bewegung glatt. Ernst schaute sie Haruka an. „Wenn dein lieber Freund zu faul ist, dann würde ich gerne die Herausforderung annehmen.“
    Shuu erkannte, dass Haruka zögerte. Das schwarzhaarige Mädchen war eine Trainerin, die ihr Handwerk verstand und diese Tatsache jagte Haruka wohl einen Hauch von Furcht ein. Dennoch war ihre Entscheidung rasch getroffen: „Einverstanden.“
    Am nahen Wasser wählten die Mädchen den Platz für ihren Kampf aus. „Wähle du dein Pokémon zuerst, Rika!“, rief Haruka. Diese nickte bloß und sagte mit ruhiger Stimme: „Chelcarain!“
    Das träge Pokémon, welches einer Schildkröte ähnelte, trat vor. Einst war dieses Wesen das erste Pokémon, das Rika erhalten hatte und doch kam dieses kaum zum Einsatz. Daher konnte Haruka schlecht seine Stärke abwägen.
    Harukas Wahl war rasch getroffen. Ihre Augen fielen auf das blaue, kleine Riolu. „Bist du bereit?“
    Dieses erwiderte ihren Blick desinteressiert. Die verschränkten Arme vor der Brust unterstrichen die Ablehnung gegen seine Trainerin mehr als Haruka annahm, jedoch war es dem Kampf nicht abgeneigt.
    Kenta und Shuu musterten beide Mädchen und schätzten die Chancen der Gegnerinnen ab. Doch hatte Haruka einen Hauch von Möglichkeit auf einen Sieg, denn immerhin schien es als ob Riolu sie noch immer nicht akzeptierte?
    „Chelcarain, Tackle, los!“, befahl die Schwarzhaarige, ohne auf diese Tatsache Rücksicht zu nehmen. Kampf war Kampf und dies bedeutete, dass man seine Entscheidung nicht rückgängig machen konnte.
    „Schnell! Ausweichen, Riolu und Ruckzuckhieb!“, konterte die Braunhaarige, während Chelcarain auf Riolu zu lief. Doch Riolu rührte sich nicht. Das Pokémon wurde vom Tackle erfasst und zu Boden geworfen.
    Haruka fluchte. Warum hörte Riolu noch immer nicht auf ihre Befehle? War sie nicht würdig seine Trainerin zu sein?
    „Chelcarain!“, holte Rikas Stimme das Mädchen aus ihren Gedanken. „Rasierblatt!“
    Eine Salve von messerscharfen Blättern raste auf Riolu zu. Leichte Kratzer übersäten seinen schlanken Körper, dennoch erhob sich Riolu rasch wieder.
    „Nochmals Tackle, Chelcarain!“
    Haruka biss sich auf die Unterlippe. „Riolu! Weich mit Ruckzuckhieb aus!“
    Doch abermals ignorierte das werwolfsähnliche Pokémon das Mädchen und harrte reglos aus. Eine schwache, rötliche Energie umgab Riolu als Chelcarain auf ihn prallte. Einen Augenblick schienen beide Pokémon sich keinen Zentimeter zu rühren, aber dann wurde Chelcarain zurückgedrängt.
    „Ausdauer.“, murmelte Rika überlegt, sogleich schlich sich aber ein schmales Grinsen auf ihre Lippen. „Fege es mit Blättersturm von dir weg!“
    Blätter umschwirrten die schwerfällige Schildkröte, die grünlich glühten, dann aber braute sich ein heftiger Blättertornado zusammen, der Riolu ins Meer katapultierte.
    „Riolu!“, schrie Haruka und rannte in die Wellen, dabei achtete sie nicht darauf, dass ihre Schuhe und ihre Hose völlig durchnässten.
    Riolu aber stützte sich auf und keuchte schwer. Sein Blick wurde hart und verbittert. Die Arme zitterten vor Anstrengung als das Pokémon versuchte sich zu erheben. Er wollte nicht aufgeben. Niemals! Dabei merkte er noch nicht Mal seine Trainerin, die sich besorgt zu ihm hinunter beugte.
    „Riolu! Geht es dir gut?“, wollte die Braunhaarige wissen, aber Riolu beachtete das Mädchen nicht. Mühsam richtete sich das Pokémon auf und zuckte zusammen als ein stechender Schmerz durch seinen rechten Arm fuhr.
    „Du bist verletzt!“, sagte Haruka und streckte die Hand nach ihrem Pokémon aus. Doch Riolu stieß die Braunhaarige grob zurück und rannte, nicht seine Schmerzen beachtend, blitzartig auf Chelcarain zu. Die linke Pfote vor seinen Körper gestreckt, stoppte er kurz vor Chelcarain, welches so überrascht war, dass es sich nicht rühren konnte.
    Unter Riolus Pfote aber erschien grelles Licht, welches Chelcarain kraftvoll zurückstieß und seinen Körper lähmte. Abermals begann Riolu einen weiteren Angriff, ungeachtet seiner Verletzung am Arm.
    „Verdammt. Chelcarain, Rasierblatt!“, rief Rika ihrem Pokémon zu. Doch Chelcarain agierte zu langsam und wurde von Riolus blitzschnellem Ruckzuckhieb hart getroffen. Als der kleine Werwolf wieder den Boden berührte, drehte er sich geschwind um und lief nochmals auf Chelcarain zu, die Pfote vor seinen schmächtigen Körper gereckt.
    „Riolu! Es reicht, komm zurück!“, rief Haruka und streckte seinen Pokéball vor. Der rote Lichtstrahl des Pokéballs fing Riolu auf, bevor Unheil geschah. Erst als Haruka auf den rot-weißen Ball sah und ihr klar wurde, dass Riolu im Inneren dieser magischer Kugel war, konnte sie aufatmen. Warum gehorchte Riolu ihr bloß nicht? War sie solch eine schlechte Trainerin?
    Das Mädchen war so in ihren Gedanken versunken, dass sie Rika, Kenta und auch Shuu neben sich gar nicht realisierte. „Haruka, alles in Ordnung?“, erkundigte sich der Grünhaarige besorgt um ihr Wohlsein.
    Die Angesprochene hob den Blick. „Shuu?“, Harukas Stimme zitterte vor offenkundiger Unsicherheit, während sie den Jungen ernst ansah. „Bin ich eine gute Trainerin?“
    Shuu schwieg überrascht. Sein Schweigen deutete Haruka als Bestätigung ihrer Angst und senkte daraufhin den Kopf zu Boden. „Schweigen ist auch eine Antwort.“, seufzte das Mädchen.
    „Verdammt noch mal, Haruka!“, fuhr es wütend aus Shuu heraus, sodass das Mädchen furchtsam zusammen zuckte. Grob packte Shuu Haruka an den Schultern und sah ihr streng in die blauen Augen. „Du bist eine gute Trainerin, sogar eine verdammt gute Trainerin und Koordinatorin. Du pflegst deine Pokémon sorgsam und ziehst sie liebevoll auf. Sie würden alles für dich tun, Haruka. Verstehst du?“
    Haruka schaute ihn einige Zeit irritiert an, dann aber neigte sie den Blick zur Seite. „Warum befolgt dann Riolu nicht meinen Befehlen?“, fragte sie kleinlaut.
    Bevor Shuu Worte formen konnte, ergriff Rika das Wort: „Riolu vertraut dir nicht. Dies ist der springende Punkt.“
    Shuu nickte zustimmend. „Du bist zwar eine gute und fürsorgliche Trainerin, jedoch könntest du deinen Pokémon mehr Strenge und Folgsamkeit beibringen.“, meinte der Junge als er Haruka los ließ und seine Schultern straffte.
    Einige Zeit schwiegen Haruka und Shuu sich gegenseitig an und wichen dabei sorgsam den Blicken des Anderes aus. Ja, es verletzte Haruka, das Shuu verlangte, dass sie mehr Strenge im Training ihrer Pokémon zeigen sollte um somit ihre Autorität als Trainerin – als Herrin – klar herauszustellen. Mit diesem Vorwurf bekräftigten sich ihre Sorgen und sie zweifelte mehr an sich als zuvor. Doch es widerstrebte ihr auf solche Methoden zurückzugreifen. War denn ihre offene, freundschaftliche Art nicht genug?
    Diese Stille ließ Unbehagen in Kenta aufkommen. Streit widerte ihn an. Der Grund für seine tiefe Ablehnung war, dass er dies schon zu oft miterleben musste.
    In der Vergangenheit hatten seine Eltern oft Auseinandersetzungen, bis seine Mutter ihrem Mann, Goyo war sein Name, vorgeworfen hatte, dass ihm seine Karriere wichtiger war als die Familie. Diese heftige Meinungsverschiedenheit führte dazu bei, dass sich Kentas Eltern geschieden hatte. Seine Mutter zog aus und ließ ihren Sohn im Stich als ob es ihn niemals gegeben hätte. Dann wurde sein Vater befördert und wurde das stärkste Mitglied der Top 4.
    Und Kenta kam zu seiner Großmutter väterlicherseits, aber auch wenn ihm der Streit seelisch stark zugesetzt hatte, so fand er Trost bei Kyouji und Rika, die ihm in dieser schwierigen Zeit zu Seite gestanden waren.
    Während dieser Gedanken schlug sein Unbehagen in Ärgernis um. „Könnt ihr euch nicht vertragen?“, kam es unerwartet von ihm. Seine sanfte Stimme zitterte, ob vor Wut oder vor Ärger über diesen belanglosen Streit. Er spürte sodann die verwirrten Blicke von dem jungen Paar und auch von Rika, die als Einzige den wahren Grund für seinen Ärger kannte. Doch sie nickte nur zustimmend. „Kenta hat Recht. Dieses Schweigen bringt nichts.“, bestärkte das Mädchen den ‚Ausbruch’ ihres besten Freundes, der erleichtert aufatmete.
    Prüfend sah Shuu seine Freundin an, trat näher zu ihr und nahm dabei ihre Hände in Seine. „Es tut mir Leid, Haruka. Ich hätte dich nicht bedrängen dürfen, vor allem weil du strenge Trainingsmethoden ablehnst.“, entschuldigte er sich.
    Die Lippen des Mädchens verzogen sich zu einem schwachen Lächeln. „Schon gut.“, erwiderte sie mit belegter Stimme, die Shuu nicht zu überzeugen schien.
    Daraufhin zog der Junge das Mädchen an seinen Körper und strich eine Strähne aus dem Gesicht. „Wirklich vergeben und vergessen?“, fragte der Grünhaarige behutsam nach.
    Haruka seufzte. „Du bist ja sowieso nicht locker.“, sagte das Mädchen bissig. „Ich muss ehrlich sagen, du bist mir als mein Rivale lieber als der fürsorgliche Freund.“
    Ein Grinsen huschte über sein Gesicht, aber er antwortete nicht und legte bloß die Arme um Haruka. Sie duldete dies, auch wenn seine Worte eine schmerzvolle Nachwirkung hinterlassen hatte.

  • Poh...Aki, Übergangskapitel! Da...nun ja. Ein bisschen nach dem Stil: Wenn einem nichts Besseres einfällt, schreibe einen Kampf. Der Kampf an sich war zwar wieder gut beschrieben, aber nicht spannend. Was wohl daran liegt, dass es ziemlich klar ist dass so ein...hm, nja: Fast-Neugeborenes nicht gegen ein Chelcarain gewinnen kann, das schon Jahrelange erfahrung hat. Schreibtechnisch kann ich- wie üblich- nicht klagen. Aber die Idee...*seufz* Tut mir Leid, aber deien Story hat irgendwie an Pepp verloren...Obwohl: liegt wohl daran dass ich einen doicken teil davon schon kenne*lach* Die Szene ist nämlich, denke ich, die beste des ganzen Kapitels. Und wenn man was schon kennt geht automatisch die ganze Spannung verloren...nja^^" Witzigerweise ist das hier ein sehr kurzes Kapitel- für deine Verhätnisse XD Vom Inhalt her jedenfalls...nja. Keine Ahnung...bin vielleicht zu müde um anständig zu schreiben^^"

  • Puh, endlich geschafft!
    Bin so lange Kapitel gar nicht mehr gewöhnt....war aber wieder super!
    Schade, dass Riolu Haruka nicht gehorcht...
    Auch wenn ich Calis Kommi etwas übertrieben finde! :|
    ja, es stimmt, dieses Kapitel war vielleicht nicht ganz so spannend wie die anderen vorher, aber dann würde ich nicht gleich sagen, dass die Story ihren Pepp verloren hat!
    Aber in einem muss ich Cali doch zustimmen, es ist unlogisch, dass ein gerade mal ein paar Tage altes Pokémon
    ein erfahrenes Pokémon besiegt, gerade wo Chelcarain doch schon eine weitere Entwicklungsstufe hat!
    Also ich finde sowieso, zwischen Haruka und Riolu stimmt die Chemie nicht. Die passen einfach nicht zueinander.
    Vielleicht sollte Rika das Riolu aufziehen?
    Von wegen dass es mehr Strenge braucht....


    naja ansonsten hab ich noch ein paar kleine Gramattikfehler gefunden, aber in dem langen Text find ich die jetzt nicht mehr wieder ^.^ sorry
    aber das waren auch nur Kleinigkeiten. egal^^
    naya ich hoffe das du beeilst dich mit dem nächsten kapitel etwas mehr das ewige Warten ist schrecklich..XD
    naya bis bald
    Lea

  • @Calagon
    Sorry. Ich kann leider nicht immer actionreiche Kapitel schreiben, daher war dieses nur ein Übergangskapitel. Mit diesen Kapiteln musst du dich leider abfinden. ;) Und mit dem ungleichen Kampf - jedes Pokémon hat mehr Erfahrung als ein Neugeborenes, daher muss es ja direkt gegen ein Erfahrenes kämpfen. XP
    Zudem gibt es bei dem Kampf keinen Sieger... ><


    Lea
    Langes Kapitel? *hust* o_o Dann wart das nächste ab. XD


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    Ich musste das Kapitel teilen. *hust* Sonst wäre es über 9.000 Wörter lang gewesen. XD'


    50. Kapitel


    Lugia in Gefahr


    „Habt ihr etwas Interessantes entdeckt?“, schalt eine weibliche, frostige Frauenstimme, die auf zwei junge Männer blickte. Ihre Gesichter waren von Kapuzen verdeckt. Sie hatten ehrfürchtig die Köpfe gesenkt, um der Frau nicht ins Gesicht sehen zu müssen.
    Bloß ein aufforderndes Zischen der Kobra an Js Seite hallte durch den Raum. Die schlitzartigen Schlangenaugen folgten jeder Bewegung der Männer.
    „Nein, ha-haben wir nicht, Herrin…“, stammelte einer der Männer, noch immer wich er den kalten Augen seiner Vorgesetzten aus.
    Unerwartet spürte dieser als er zur Wand gestoßen wurde. Seine schreckensgeweiteten Augen starrten in die roten Augen der Kobra, die fauchend ihr Maul öffnete. Entsetzen zeichnete sich auf des Mannes Gesicht wider.
    Mit quälend langen Schritten trat die unheilvolle Frau den jungen Mann näher. „Ihr enttäuscht mich…“, sagte Hunter J mit monotoner Stimme.
    Sein Gesicht war totenblass, als ein kalter Schauer seinem Rücken herunter rann. Furcht ergriff den Mann, aber es gab kein Entkommen.
    „Wollt ihr nicht eure Antwort überdenken, meine Herren? Sonst muss ich mir andere, fähige Männer suchen, die meine Befehle ausführen…“, säuselte die gespielt bedauernde Stimme Js.
    „Nicht… Herrin, bitte!“, jammerte der Mann kläglich. Hunter J hob elegant die Hand, fuhr mit den Fingern über sein Kinn, dann aber holte die Frau aus und schlug ihn mit der Faust ins Gesicht. Blut tropfte aus der Nase des Mannes.
    Die Jägerin lachte bloß leise auf, wurde sodann aber wieder ernst. „Du wagst es deinen Auftrag nicht zu erfüllen, und erhebst dich dann in die Stellung mich anzuflehen?“, donnerte Hunter J drohend. Doch der Angesprochene schwieg, denn er wusste, dass es zwecklos war sich ihr zu widersetzen.
    Ein zufriedenes Lächeln zierte Js Lippen, dennoch verhärtete sich im selben Moment ihre Gesichtszüge. „Ich habe für dich keine Verwendung mehr… Arbok!“
    Die Kobra baute sich vor dem Mann auf, während die Schlange das Maul aufriss und die spitzen Zähne entblößte, dessen Gift jedes Leben aushauchte.
    „Bitte nicht…“, hauchte der junge Mann abermals als er in die blutroten Augen der Kobra starrte. Sein Tod war ihm bewusst, und dieser sollte schmerzvoll verlaufen.
    „Giftzahn.“, befahl Hunter H mit einer wegwerfenden Handbewegung.
    Blitzschnell stieß Arbok vor. Seine Zähne vergruben sich tief in die Halsbeuge des Mannes. Seine Gesichtszüge wurden gequält, erbleichten, während des stillen Todeskampfes. Viel zu schnell war das Gift in den Blutbahnen und gelangte anschließend zum Herz. Dort entfaltete das Gift seine volle Wirkung; die Gliedmaßen des Mannes wurden schlaff, seine Atmung kam stoßweise. Zeichen, das der stille Kampf um die Lebenserhaltung bald vorbei war. Eine kalte Totenblässe legte sich auf sein Gesicht, dann war sein Leben ausgehaucht und sein Körper fiel mit einem dumpfen Aufschlag zu Boden.
    Befriedigt musterte Hunter J den Leib des jungen Mannes, wandte ihren Blick an seinen Kamerad, der den Todeskampf schockiert beigewohnt hatte.
    Grausamkeit zeichnete seine Herrin aus. Selbst vor einem Menschenleben machte diese fürchterliche Frau keinen Halt. Sie kannte keine Skrupel. Hatte Hunter J überhaupt ein Gewissen?!
    Doch solch große Furcht, die sein Körper ergriff, hatte er noch nie verspürt. Die Angst um sein eigenes Leben. Mit bestürzter Verschwiegenheit betrachtete der junge Mann den Leichnam.
    Hunter J stellte den rechten Fuß auf den Oberkörper des Mannes und bohrte den Absatz ihrer Stiefels fest in seine Schulter. „Dein Name!“
    „Ta-Taka…“, erwiderte der Mann zögernd.
    „Nun? Bist du willig meinen Befehlen zu meiner Zufriedenheit auszuführen?“
    Schüchtern bejahte der Mann vor ihr. „Ja, Herrin.“, erwiderte Taka mit offenkundiger Untergebenheit. Sich dieser Frau zu widersetzen, bedeutete für ihn ebenso einen brutalen Tod, wie für seinen Kamerad, der sein Freund gewesen war.
    „Gut.“, gab Hunter J knapp von sich. Schließlich deutete sie mit einem Fingern auf den Toten vor sich. „Schaff die Leiche hier weg. Sofort.“
    Der junge Mann zögerte. Ein widerwärtiger Geschmack legte sich in seinen Mund, welcher einen Würgereiz auslöste. Die Hand auf den Mund pressend, versuchte Taka dies zu verhindern. Schwäche zu zeigen vor Hunter J war ein großer Fehler.
    Dies blieb Hunter J nicht unbemerkt. „Nichtsnutziger Trottel.“, formten Js Lippen verärgert. Ihre Lippen verzogen sich als sich eine Falltür unter seinen Füßen sich öffnete. „Adieu.“, flüsterte sie leise.
    Der Boden wich unter Takas Füßen und er fiel herab, konnte jedoch den Rand der Falltür umfassen. Verzweifelt versuchte der sportliche, junge Mann sich hinauf zu ziehen, doch Hunter J machte ihm dies zunichte. Sie trat mit den Absätzen auf seine Hände und quetschte diese, bis man ein Knacken der Finger zu vernehmen war.
    Taka unterdrückte einen schmerzvollen Schrei, während er spürte, wie die Kräfte ihn verließen. Dem Ende seines Lebens war ihm vollends bewusst.
    Während seines ersichtlichen Endes lag ein teuflisches Grinsen auf den Lippen der Frau, dann stieß sie den Leichnam von sich weg, der ebenso in die Tiefe stürzte. Doch dieser sollte den schmerzvollen Aufprall nicht mehr spüren, Taka hingegen empfand den Tod bei vollstem Bewusstsein. Ein grausamer Schmerz sollte ihn ereilen, bevor er einem qualvollen, aber schnellen Todes starb.
    Dann wandte sich Hunter J ab und trat zu ihrem Sitz um Platz zu nehmen, den Blick auf den Monitor gerichtet. Mit einem raschen Knopfdruck betätigte sie diesen. „Bozan!“
    Das Profil eines Mannes erschien auf dem Bildschirm. „Herrin, was wünschen Sie?“
    „Habt ihr den Jungen mit dem gewünschten Pokémon gesichtet?“, erkundigte sich die Jägerin autoritärem Tonfall.
    Bozan schüttelte selbstbewusst den Kopf. Er besaß Js vollstes Vertrauen und war ebenso ein ergebender Handlanger. „Nein, das gesuchte Objekt ist auf unserem Radar verschwunden.“, erwiderte der dunkelhaarige Mann. „Taka und Nobu sollten ihn verfolgen, aber sie haben versagt.“
    Die Frau grinste diabolisch. „Ich weiß. Sie weilen nichts mehr unter uns.“, sagte J unberührt.
    Nachdem Bozan für einen kurzen Moment sich in Schweigen hüllte, sagte er: „Dafür haben wir eine andere Trainergruppe am Strand ausgemacht. Sie haben ein wertvolles Pokémon bei sich.“
    Interessiert hob Hunter J den Blick. „Auf den Monitor.“
    Bozan nickte und übermittelte seiner Herrin diverse Aufzeichnungen, die eine vierköpfige Gruppe mit ihren Pokémon zeigten. Dabei umfassten ihre schlanken Finger angespannt die Armstütze. Die Knöchel ihrer Hand wurden weiß als J jene schwarzhaarige Person erkannte, die ihr ins Auge fiel. Dann aber zoomte die Kamera auf jenes Pokémon heran, welches ihre Begierde wecken sollte.
    Gefesselt beugte sich Hunter J vor. „Lugia.“, formten ihre Lippen nahezu lautlos.
    Bozan, Js rechte und ausführende Hand, grinste siegessicher. „Wie lautet der Befehl, Herrin?“
    Hunter J lehnte sich, mit einem diabolischen Grinsen auf den Lippen, zurück. „Landen.“, befahl sie harsch.
    Bozan nickte gehorsam, bevor der Monitor schwarz wurde und Stille einkehrte, welche bloß von Arboks erregtem Zischen durchbrochen wurde.
    J stützte ihr Kinn auf den Handrücken. Auf ihrem Gesicht lag ein kaltes Grinsen. „Ihr werdet mir nicht entkommen.“, flüsterte die Frau kühl.


    Am Boden landete das mächtige Luftschiff Js. Würdevoll schritt J die geöffnete Luke herunter und wurde von Bozan, der weitere Befehle erwartete, empfangen. Mit einer knappen Verbeugung begrüßte er seine Vorgesetzte um dann schließlich gehorsam ihren Auftrag anzunehmen.
    „Wie lautet euer Befehl?“, fragte er untergeben. J hielt inne und ließ ihre Blicke über die Gefolgschaft schweifen, die bereitwillig ihre Befehle ausführten. Schließlich wandte sich die Frau an den treu ergebenden Mann. „Ich werde mich selbst darum kümmern.“
    Bozan schien irritiert zu sein. „Aber-!“, versuchte er zu widersprechen, brach jedoch erschrocken ab als die kalten Blicke Js ihn trafen. „Du wirst Truppe A übernehmen und stellst sicher, dass sich niemand einmischt oder keiner von ihnen fliehen kann.“, befahl die Jägerin rau.
    Die Gruppe stimmte schüchtern ein. Sie zögerten, ob vor Angst um ihr Leben, falls sie versagten.
    Strengen Blickes würdigte Hunter J ihre Gefolgschaft, musterte jeden, der furchtsam den Kopf gesenkt hatte. „Ich dulde kein Versagen oder ist hier jemand, der sich nicht fähig fühlt meinen Befehlen Folge zu leisten?“, sagte sie mit schneidender Stimme. „Falls doch, werdet ihr bestraft.“
    Untertänig verneinten ihre Handlanger, darauf bedacht nicht in die urteilenden Augen der Frau zu fallen.
    Zufrieden lächelnd über das unterwürfige Verhalten ließ die Jägerin abermals den Blick über die Gefolgschaft, die bloß aus Furcht jener Frau dienten, wandern. „Abtreten!“, kommandierte J harsch.
    Nahezu erleichtert begaben sich die Männer an ihre aufgetragene Arbeit, nur um nicht mehr in der Nähe Js zu sein. Ihnen war bewusst, dass jene, die versagten mit dem Tod bezahlen mussten. Gnade walten lassen, gehörte nicht in Hunter Js Natur.
    Auch Bozan schickte Hunter J mit einer wegwerfenden Handbewegung weg. Zwar konnte sich J nur auf ihn verlassen, doch er bedeutete ihr nichts. Er war bloß ein Werkzeug, der zu gehorchen hatte. Und so fügte sich Bozan der Order seiner Herrin und begab sich mit seiner Gruppe, die er befehligte, auf den Weg.
    Nun wandte sich Hunter J vollends ab und zückte einen Pokéball hervor, nachdem sie Arbok in seinen Pokéball rief. „Brutalanda.“
    Js muskulöser Drache materialisierte sich im Lichtschein der magischen Kugel. Ein unheilvolles Knurren entrann seiner Kehle. Hunter J schwang sich auf den Rücken des Drachens, der bereitwillig das Kommando seiner Trainerin erwartete.
    „Abfliegen.“, befahl die Frau mit bissiger Stimme. Doch Brutalanda gehorchte. Als treues Pokémon war es seine Pflicht Folge zu leisten.
    So wirbelten die blutroten Flügel des Drachens Staub auf als es in die Höhe schnellte. Die rhythmischen Flügelschläge ließen Hunter J in eine Trance fallen. Sie war eine Person, die Gnade und Reue verloren hatte. Und doch empfand sie so manches Mal Mitleid mit ihren Opfern, obwohl ihr Herz kalt und hart geworden war.
    Das erregte Knurren Brutalanda riss J aus ihren Gedanken. Die Jägerin hob den Blick als der Strand als ein ferner Landstrich in Sicht kam. Rasch beschleunigte Brutalanda die Schläge seiner Flügel.
    Ein diabolisches Grinsen umspielte ihre Lippen, während sie die Dünen bereits erreichte und ihre Opfer befanden sich ahnungslos in der Falle. Es gab kein Entkommen, dafür würde sie, Hunter J, sorgen.
    Als Brutalandas Silhouette am Himmel klare Formen annahm, hob Hundemon instinktiv den Kopf und ein warnendes Grollen aus der Kehle stieg auf. Alarmiert über dieses frühzeitige Signal, hoben nun Haruka, Shuu und Kenta die Köpfe. Rika agierte rasch auf das Knurren ihres Partners, erstarrte jedoch. „J.“, presste das Mädchen hervor.
    „Flammenwurf, Brutalanda.“, sagte J gleichgültig.
    Der Drache warf seinen Kopf in den Nacken, würgte den Brei heraus, der sich auf der Zunge entzündete. Lodernde Flammen stießen aus seinem Maul.
    In Sekunden stand die karge Vegetation in lichterlohe Flammen. Dichter Rauch lag in der Luft, der keine klare Sicht zuließ. Über den Flammen schwebte der große Drache, der auf Js Geheiß landete. Schließlich stieg die Frau hinab und ging langsam auf die Gruppe zu, die über den unerwarteten Angriff aus der Luft zutiefst erschrocken waren.
    Rika drückte die Hand auf dem Mund um den schweren Rauch nicht einzuatmen. Doch sie war nicht die Einzige, der gleichermaßen so erging. Haruka, Shuu und Kenta litten ebenso unter dem Rauch, der in den Lungen brannte.
    Die Arme um Haruka legend, presste Shuu ihr ein Taschentuch auf dem Mund, welches er zuvor hastig mit Wasser übergoss. „So wird dir das Atmen leichter fallen.“, raunte er seiner Freundin leise zu, die unter einem quälenden Hustenreiz litt.
    Verschreckt von den Flammen, drückte sich Lugia ängstlich an Shuus Beine. Ein jammervolles Wimmern ihres Schützlings lag Haruka und Shuu in den Ohren.
    „Hunter J!“, zürnte Rika wütend, während diese auf sie zuging. Nur wenige Meter von der vierköpfigen Gruppe entfernt, blieb J stehen. Die Flammen flackerten matt auf ihrem harten Gesicht. „Werdet ihr mir Lugia freiwillig aushändigen oder muss ich es mir mit Gewalt holen?“, rief Hunter J kühl, begleitet vom aggressiven Knurren ihres Brutalandas.
    „Niemals!“, erwiderte Shuu, der den zitternden Körper Harukas los ließ. Daraufhin verzog J bloß amüsierend die Lippen. „Falsche Antwort, Junge! Hyperstrahl!“
    Brutalanda erzeugte einen machtvollen Energiestrahl, der vor den Füßen der Jugendlichen aufprallte. Die Druckwelle dieser gewaltigen Attacke schleuderte die Trainer hinfort. Für einen kurzen Moment wurde ihnen schwarz vor Augen.
    Benommen hob Shuu den Kopf und suchte nach seiner Freundin, die wenige Meter von ihm entfernt lag. „Ha-Haruka!“, wisperte er besorgt, doch das Mädchen regte sich nicht.
    Langsam erhob sich Rika, dessen Blick auf Kenta gerichtet war, der sich stöhnend zur Seite wälzte. Großes Glück war ihnen beschert, denn der Hyperstrahl hätte ebenso als Tribut eines ihrer Leben verlangen können.
    Sich dieser Sache bewusst, stand Shuu mit zitternden Beinen auf. Er war ebenso zornig, wie Rika es war. Der einzige Unterschied war bloß, dass er nicht zögerte und das Vergehen der Frau duldete.
    „Nachtara! Hyperstrahl!“, rief er entschlossen.
    Im Maul der Schattenkatze braute sich ein Energiestrahl zusammen, der Brutalandas Hyperstrahl ebenbürtig war.
    J grinste bösartig. „Hyperstrahl!“
    Mächtige Attacken prallten aufeinander, die an Stärke gleichwertig waren. Die Konzentration der beiden Pokémon ließ in keiner Sekunde nach. Ein zäher Machtkampf zehrte an ihren Kräften.
    „Hundemon!“, rief die Schwarzhaarige. „Spukball!“
    Ein dunkler Ball, dessen Innersten violett schimmerte, erzeugte Hundemon vor seiner Schnauze, der die gebündelten Energien zu einer reißenden Explosion brachte. Eine weitere Druckwelle fegte über die Anwesenden hinweg, verlor jedoch zunehmest an Kraft.
    „Hundemon!“, schalt Rikas Stimme durch die Wolke.
    Doch plötzlich ertönte ein zischendes Geräusch, welches einer Schlange glich. Doch es ging alles zu schnell als das ein menschliches Auge dieser raschen Bewegung hätte auch nur folgen können.
    Flink glitt Arbok über den weichen Sandboden. Sein schlanker Körper legte sich um Kenta, der erschrocken schrie als die Giftzähne der Kobra aufblitzten.
    Grinsend wandte sich Hunter J an Rika, die fluchend inne hielt, bevor sie ihrem Schattenhund einen Befehl geben konnte. „Willst du etwa das Leben deines Freundes auf’s Spiel setzen?“, säuselte J lieblich.
    Rika grollte leise. Doch sie war machtlos. Niemals könnte das Mädchen das Leben eines Menschen riskieren, der ihr nahe stand. Vor allem aber konnte sie nicht wagen das Leben ihres besten Freundes in Gefahr zu bringen.
    Zufrieden grinste Hunter J und wandte sich nun an Shuu, der Haruka auf die Beine half. Lugia kauerte neben ihnen und schaute die unheilvolle Frau verachtend an.
    „Ihr habt keine Chance, daher erspart mir doch dieses lächerliche Theater und gebt mir Lugia.“, drohte Hunter J böswillig.
    „Niemals!“, keuchte Haruka atemlos, die sich an Shuus Schulter klammerte um ihr Gleichgewicht zu halten.
    Hunter J lachte bloß. „Dummes Mädchen!“, sagte sie finster. „Flammenwurf, Brutalanda!“
    In Brutalandas Maul züngelten lodernde Flammen auf, die sich ihren Weg auf Shuu und Haruka bahnten.
    Schock lag auf ihren Gesichtern, während der Feuerstrahl auf sie zu raste. Shuu blickte Haruka nur wenige Herzschläge ins Gesicht, bevor der Junge sich auf seine Freundin warf und diese zur Seite stieß. Dann ging Shuu zu Boden.
    Haruka prallte mit dem Kopf hart auf dem Boden und verlor nur für wenige Sekunden das Bewusstsein. Es war alles so rasch ineinander übergelaufen, dass Haruka nicht begriff, was soeben geschehen war, bis sie das leise, schmerzerfüllte Stöhnen ihres Freunds hörte.
    „Shuu!“, flüsterte sie schwach, bevor sich das Mädchen aufrichtete. Sie wankte auf den geschwächten Beinen. Doch da sah sich das Mädchen dem großen Drachen gegenüber, der Zähne fletschend sich zwischen Shuu und ihr stellte.
    „Du musst hier weg! Flieh, Haruka!“, keuchte der Junge. „Nimm Lugia und flieh!“
    In Harukas Augenwinkel sammelten sich leichte Tränen. Wie konnte Shuu nur verlangen, dass sie ihn alleine ließ? Sie liebte ihn und Haruka konnte aus diesem Grund nicht von seiner Seite weichen!
    „Kümmert euch nicht um uns!“, rief Kenta, nur um den Mädchen Antrieb zu geben, nicht mehr an diesem Ort zu verweilen.
    Haruka zuckte zusammen als Rika sie rüde am Arm packte. „Sie haben Recht.“, sagte sie mit gedämpfter Stimme, sodass dies bloß für Haruka hörbar war.
    Das Mädchen wusste nicht, was sie tun sollte. Ob ihr Gewissen diese Flucht rechtfertigte, wenn sie Shuu und Kenta zurücklassen mussten? Und wieso konnte Rika diesen Gedanken so leichtfertig ertragen?
    Mit dem Handrücken wischte sich Haruka die Tränen von den Wangen. „Okay.“, stimmte sie mit zittriger Stimme ein.
    Hunter J verzog die Lippen zu einem finsteren Grinsen. Sie ahnte das Vorhaben der Mädchen.
    „Ich verschaffe dir einwenig Zeit.“, erklärte Rika. Unsicher schaute Haruka das Mädchen an. „Geh!“, befahl die Schwarzhaarige schroff. Die Brünette nickte, wandte sich ab, um sich in Sicherheit zu bringen, gefolgt von Lugia.
    Ein schallendes Gelächter legte sich in die Luft. „Ihr wollt fliehen? Brutalanda! Halt sie auf!“
    „Nicht so schnell!“, rief Rika und lenkte so die Aufmerksamkeit auf sich. Es war ein primitiver Trick, der ihr gelingen sollte. „Hundemon, Spukball!“
    Brutalanda wurde von einem finsteren Schattenball getroffen und kam in kurzes Straucheln. „Und jetzt Flammenwurf!“, fuhr Rika fort.
    In Flammen wurde der Drache gehüllt als der Feuerstrahl Hundemons es traf. Für einen Moment regte sich Brutalanda nicht. Dies gab Rika Gelegenheit Haruka nachzulaufen.
    J ließ ihnen den Genuss des Vorsprungs. Emotionslos blickte sie auf Shuu herab, der seine Hand auf den rechten Arm presste. „Steh auf.“, forderte sie ruhig, aber als der Junge nicht zu reagieren schien, wurde auch der Tonfall der Jägerin schärfer. „Los! Steh auf!“
    Gehorsam erhob sich Shuu, so wie es J von ihm verlangte. Rüde packte sie Shuu am Arm, der schmerzhaft das Gesicht verzog, und presste diesen an den Rücken. Die Jacke war an einer Stelle verbrannt und die Haut darunter gerötet.
    Shuu versuchte sich noch immer J zu entwinden, doch ihr Griff ließ es nicht zu. „Keine Dummheiten.“, zischte sie ihm ins Ohr. Seine Gegenwehr wurde schwächer.
    J wandte sich zufrieden gestellt an ihren Drachen. „Schneide ihnen den Weg ab, damit sie uns nicht entkommen.“, befahl sie schroff.
    Brutalanda fauchte zustimmend, dann erhob sich der muskulöse Drache in die Luft, während Haruka und Rika einem Abhang hinauf kletterten, der von den Flammen unberührt geblieben war. Doch plötzlich entfachte eine lodernde Feuerwand. Jeder Fluchtweg war ihnen verwehrt. Js Plan schien aufzugehen.
    „Rika!“, sagte Haruka atemlos. Die Angesprochene schwieg und suchte nach einer Möglichkeit aus dieser heiklen Situation zu entfliehen. Doch ihre Gedanken waren zu aufgewühlt als das sie Ruhe bewahren konnte.
    Schließlich fiel ihr Blick auf einen Felsen, der aus dem Boden ragte und für einen Augenblick Schutz bieten konnte. „Wir suchen dort Schutz!“, erwiderte die Schwarzhaarige, während die Haruka mit sich zog.
    Dort ließen sie sich im Sand nieder und keuchten schwer. Ängstlich drückte sich Lugia an Haruka, die schützend ihre Arme um das Kleine legte.
    Die Lippen der Jägerin verzogen sich zu einem gehässigen Lächeln. Glaubten sie etwa, dass sie ihnen auch nur einen Moment der Ruhe gönnte?
    „Euren Freunden wird es schlecht ergehen, wenn ihr mir nicht sofort Lugia ausliefert.“, sagte J drohend, begleitet vom Fauchen Arboks und Brutalandas.
    „Rika? Was sollen wir tun?“, fragte Haruka. Panik lag in ihrer Stimme, die zitterte. Js Brutalanda trieb die Mädchen als wären sie seine Beute, die nicht entkommen konnte. Und nun saßen sie fest, ihre Rücken an einem kalten Felsen gelehnt.
    Doch Rika schwieg. Entsetzen lähmte das Mädchen. Die Jägerin hatte keine Scheu ein Menschenleben zu riskieren, um ihre Ziele zu erreichen. Nur mit knapper Not war Shuu dem glühenden Flammenwurf entronnen.
    Das Brüllen des aufgebrachten Drachens riss Rika vollends aus den Gedanken. „Wollt ihr, dass eure Feigheit euren Freunden das Leben kostet?“, erklang die frostige Stimme Js abermals. Noch immer herrschte Stille. „Na los! Kommt heraus aus eurem Loch!“
    Haruka schaute die Schwarzhaarige voller Panik ins Gesicht. Sie hatte Angst um Shuu. Furchtbare Angst.
    Rika jedoch biss sich verzweifelt auf die Unterlippe. Ihre Finger spielten mit dem roten Pokéball, der plötzlich so schwer um ihren Hals lag. Sie hatte sich geschworen diesen Schritt niemals zu gehen. Doch nun war die Not größer als die Vernunft.
    Faita war das stärkste Pokémon der Gruppe, aber auch das Unberechenbarste von ihnen. Noch immer war er das Pokémon ihrer Mutter und zollte nur jener Person sein vollstes Vertrauen. Dieser Gedanke erfüllte Rika mit Sorge. Zwar hatte sich Faita ihr angeschlossen, jedoch wer gab ihr Gewissheit, ob Faita auf sie hörte?
    „Rika!“, flehte die Brünette bittend.
    Das Mädchen hob den Kopf. Entschlossenheit lag in ihren Augen. „Wir werden kämpfen.“, entschied Rika.
    „Was?!“, entglitt es Haruka irritiert. Rika blickte sie an. „Du hast schon verstanden.“, sagte die Schwarzhaarige und erhob sich. Haruka folgte ihr zögernd.
    „Bleibt wo ihr seid!“, rief Kenta. „Es ist eine Falle!“
    Doch zu spät. Plötzlich wurde Haruka von Piondragi gepackt und Js Ariados umwickelte Rika mit den klebrigen Fäden. Lugia gab einen erschrocken Laut von sich.
    Hunter J lachte böse auf. „Ich habe euch gewarnt. Nun werde ich mir Lugia mit Gewalt holen.“, sagte die Jägerin ruhig.
    Haruka blickte ihren Schützling an, der nicht von ihrer Seite wich. „Lauf weg, los!“, befahl sie ihm. Doch das silberne Pokémon verstand sie nicht. „Du musst weglaufen!“
    Doch Lugia rührte sich noch immer nicht.
    Hunter J grinste. Sie richtete den Arm auf Lugia, dessen Körper sich in Stein verwandelte.
    „Lugia!!“, schrie Haruka entsetzt, doch sie war machtlos. Sie konnte es nicht verhindern, dass Lugia in Js Hände fiel.
    Siegessicher lächelte J als sie auf die Versteinerung Lugias herab sah. „Mission abgeschlossen.“, sprach sie feierlich, dann legte J behutsam Lugia auf den Rücken ihres Brutalandas.
    Sie wandte sich an Haruka, Shuuu, Rika und Kenta, die sie zornig anfunkelten. „Ihr hättet mir den Zeitaufwand ersparen können, indem ihr sofort mir Lugia ausgehändigt hättet.“, sagte Hunter J kalt, während sie Piondragi, Ariados und auch Arbok zu sich rief.
    „So schnell wirst du nicht abhauen!“, keifte Rika wütend. J drehte sich der Schwarzhaarige zu. „Ach ja? Wollt ihr mich noch immer aufhalten? Arbok und Brutalanda, Hyperstrahl.“
    Gebündelte Energien schlugen vor den Füßen der Jugendlichen ein und schleuderten sie abermals weg. Diesmal verloren sie durch den Aufprall das Bewusstsein.
    „Die werden erstmal einwenig schlafen.“, lachte J auf. Dann drehte sie sich zu Brutalanda, auf dessen Rücken das versteinerte Lugia lag, und bestieg den Drachen, der in die Höhe stieg.