Oje, ich schieb dieses Update definitiv schon viel zu lange vor mir her und es ist an der Zeit, dass damit endlich Schluss ist (ursprünglich sollte es nach dem Schreibturnier letztes Jahr kommen, dementsprechend wird das jetzt etwas länger ^^"). Vielen Dank auf jeden Fall für die vielen, lieben Kommentare!!!
Der Titel wirkt dabei auf den ersten Blick recht banal. Spontan hatte ich ihn auch erstmal mit der Liebe als allgemeines Thema verbunden, aber es war dann doch eine schöne Überraschung, dass genau dieses offensichtliche Thema überhaupt nicht thematisiert wurde.
Vielen Dank, das freut mich. Ich find es immer mal wieder ganz spaßig mit den Erwartungen der Leser bezüglich eines Titels zu spielen und dann etwas zu schreiben, was zwar perfekt zum Titel passt, aber eben genau nicht der Erwartung entspricht. Schön, dass mir das hier bei dir gelungen ist ^-^
Stattdessen scheint sich der Titel eher auf den Aufbau des Textes zu beziehen. Das Wort Frühlingsgefühle setzt sich setzt sich ja (mehr oder weniger) aus dem Frühling und den Gefühlen zusammen. Der Witz ist jetzt, dass auch das Drabble aus zwei Absätzen besteht und während es im ersten Teil einzig um eine Beschreibung des Frühlings geht, kommen im zweiten Teil dann die Gefühle dazu. Das finde ich äußerst gelungen!
Ehrlich gesagt ist es zwar gewollt, dass es eine Unterteilung in die Sinneseindrücke und die Gefühle, die mit dem Frühling verbunden werden können, zu unterteilen, aber dass die Reihenfolge derart gut auch zum Wort "Frühlingsgefühle" passt, war zumindest keine Absicht. Aber du hast recht, das passt tatsächlich ziemlich gut und lässt mich das Drabble persönlich sogar noch nen Ticken mehr mögen.
Außerdem sind es auch alles sehr positiv besetzte Adjektive, sodass man beim Lesen selbst in eine gute Stimmung versetzt wird.
Es ist jedes Jahr so, dass ich ab irgendeinem Punkt genug hab von der Kälte und Eintönigkeit des Winters und wenn dann der Frühling langsam beginnt ist das immer wieder aufs Neue ein gewisses Aufatmen. Da passt es dann natürlich dazu, dass das dementsprechend positiv auch beschrieben wird.
Dazu kommt dann noch, dass mit dem Geruch des Frühling und dem Zwitschern der Vögel verschiedene Sinne in das Erlebnis einbezogen werden. Das alles sorgt dafür, dass man sich in die Szene wunderbar hineinversetzen kann.
Ich versuche möglichst oft möglichst viele Sinne mit einzubeziehen eben gerade um diese Immersion leichter zu machen. Das ist etwas, was ich seit dem ersten Kommentar im Bereich, den ich bekommen habe, versuche umzusetzen. Damals war es für mich selbstverständlich, dass der Leser doch automatisch wissen muss, wie genau die Szene in meinem Kopf aussieht und durch den Kommentar ist mir bewusst geworden, dass alle Sinneseindrücke, die ich dem Leser vermitteln möchte, auch beschrieben werden müssen.
Insgesamt mag ich das Drabble auf jeden Fall sehr gerne! Es hat so eine wunderbar positive Grundstimmung. Außerdem würde ich mich Emerald anschließen, dass wuseln wirklich ein irgendwie wunderbar niedlicher Begriff ist, auf den ich in diesem Kontext definitiv niemals gekommen wäre. Gerne mehr von solchen Texten! ^-^
Freut mich sehr, dass es dir so gut gefallen hat ^-
Ich finde den Aufbau auf jeden Fall sehr gelungen. Fast alle Sätze beginnen mit einem Personalpronomen, das sich entweder nur auf eine andere Person bezieht oder diese zumindest einbezieht. Das hebt die besondere Stellung der ganzen angesprochenen Personen wunderbar hervor. Ich meine, sie nehmen damit ja schon irgendwie die prominenteste Rolle im ganzen Satz ein.
Ich war mir beim Schreiben nicht ganz sicher, ob das dadurch nicht vielleicht zu eintönig wirken könnte, aber freut mich, dass es dir gefällt.
Teilweise sind das dann auch eher allgemeine Sätze, bei denen ich selber direkt die eine oder andere Person im Kopf hatte, mit der ich auch schon länger keinen Kontakt mehr hatte. Ich denke da gerade an den Satz mit dem Bach oder an "Du baust mich immer auf". Die Mischung aus sehr konkreten Erinnerungen und eher vage gehaltenen Sätzen finde ich sehr angenehm und stimmig.
Danke ^-^ Einerseits wollte ich es sehr persönlich halten, weil ich dabei eben an Menschen gedacht habe, die für mich persönlich wichtig sind. Andererseits sollten aber auch andere etwas mit dem Drabble anfangen können, weswegen es sich angeboten hat, ne Mischung aus konkreten und vagen Sätzen zu nehmen.
In jedem Fall weiß hier der sture Charakter Zwollocks zu überzeugen, das trotz aussichtslosen Unternehmens immer wieder und wieder versucht, seinen Plan umzusetzen. Die eigentliche Pointe am Ende, dass es sich nun um die nächste Wand kümmern und seinen Weg fortsetzen wird, macht das Drabble sehr humorvoll und hat mir durchaus gefallen.
Freut mich, dass es dir gefallen hat ^-^ Und es freut mich vor allem, dass du es humoristisch fandest. Ich finde es irgendwie wahnsinnig schwierig etwas zu schreiben, was auch nur ein bisschen lustig ist, weil ich immer das Gefühl habe, dass es dann sehr schnell aufgesetzt und erzwungen klingt.
Ich liebe deine Farbgebung. Das Lila vom Bild steht im starken Kontrast zum Grün des restlichen Startposts, aber es passt einfach. Wie eine Blume in einer Wiese halt.
Danke ^-^
aber da deine Sammlung jetzt schon eine zweite Seite hat, wäre es vielleicht eine Überlegung wert, eine Übersicht deiner Werke zu führen. Musst du natürlich nicht, aber es kann helfen, die Orientierung in deinem Topic zu bewahren.
Das ist eine sehr gute Idee, die ich definitiv bei Gelegenheit mal umsetzen muss, danke!
Der Reim -welt auf -zelt ist jetzt nicht gerade sehr innovativ, aber das Sternenzelt symbolisiert ja die Nacht, welche dann widerum passend den Traum in der nächsten Zeile einleitet.
Stimm ich dir zu, hatte schon mal kreativere Reime ^^" Aber so ganz zufrieden war ich im allgemeinen mit dem Werk irgendwie nicht.
Ob ich mich am Anfang geirrt habe und die Märchenwelt doch nicht das gleiche ist wie die Traumwelt? Ob die Märchenwelt die Gedankenwelt ist, welche später durch den Traum erweitert wird? Ich bezweifle, dass es um echte Märchen geht, weil da das Lyrische Ich ja nicht selbst aktiv werden würde. Also ist es entweder die Gedankenwelt, bevor das Lyrische Ich in den Schlaf und damit in den Traum sinkt. Oder aber es ist doch schon die Traumwelt, in der aber noch etwas geschieht, von dem das Lyrische Ich träumt, das es sich wünscht. Also quasi noch eine Steigerung der ohnehin schon tollen Märchenwelt. Vielleicht ist auch grundsätzlich der Zustand zwischen Schlafen und Wachen gemeint. Das Gedicht klingt auch so ein bisschen ... Das Wort, das ich suche ist weder ätherisch noch schlummern, sondern irgendwo dazwischen
Tatsächlich war beides einfach als Synonym gedacht und mein Gedanke war das Gefühl der ersten Verliebtheit einzufangen, wenn man alles durch eine rosarote Brille sieht und man sich wie in einem Traum oder einem Märchen fühlt, ganz egal was man auch macht.
Inhaltlich gehe ich davon aus, dass jeder Ort der Märchenwelt gemeint ist. Das ist jetzt nicht schlecht, aber ich kann nicht so viel damit anfangen. Allerdings gehe ich davon aus, dass das gar nichts wirklich mit dem Inhalt zu tun hat, sondern ich einfach von Anfang an kein Fan von dem Vers war - und das liegt an dem "gefällt". Es hat einen Moment gedauert, aber dann ist mir klar geworden, dass mich die Dopplung von "fällt" innerhalb von zwei Zeilen stört. "Alles fällt mir hier so leicht" und "Jeder Ort von dir gefällt". Ich kann dir ehrlich nicht sagen, was du hättest besser machen können und vielleicht gibt es auch Leute, die diesen internen Reim toll finden, aber dadurch, dass es halt im Grunde genommen exakt gleich ist, stört es mich halt irgendwie.
Ja, da hast du recht, diese Dopplung ist nicht so wirklich schön und wäre sie mir beim Schreiben aufgefallen, hätte ich sicherlich nach ner Alternativen Strophe gesucht, um das zu Umgehen.
Die zweite Kleinigkeit, die mir aufgefallen ist, ist im sechsten Vers, in dem das "einschleicht" durch das Metrum falsch betont wird. Normalerweise wird das Verb ja auf der ersten Silbe betont, in deinem Gedicht ist es jedoch die zweite. Was besonders schade daran ist, ist, dass ich dadurch das Gefühl bekomme, dass die Betonung dem Inhalt widerspricht. "Sachte" und "einschleichen" sind ja sehr weiche Wörter, aber durch die erzwungene männliche Endung erscheint das Ende ziemlich hart. Ich denke, da war der Reim das Problem.
Ja, da war der Reim das Problem ^^" Eigentlich habe ich mir das Metrum sogar über die Wörter gemalt, damit es immer passt, aber manchmal gerate ich da dann wie in so nen Tunnel und merke nicht, wenn Wörter seltsam/falsch betont werden =x
Die letzte Sache, die mir noch aufgefallen ist, ist das Fehlen von Satzzeichen. Das hat zwar zum einen dazu geführt, dass ich "Wunderbare Märchenwelt" zunächst nicht als Anrede verstanden hatte (was das "dir" im dritten Vers etwas überraschend kommen ließ), aber zum anderen funktioniert es super mit seinem [hier Wort einfügen]. Es ist halt mehr so schummriger Nebel dadurch, dass es durch keine Satzzeichen unterbrochen oder abgeschlossen wird. Es beginnt nicht und es Endet nicht, es ist einfach ein kleiner Ausschnitt aus dem großen Ganzen (a.k.a. dem Nebel). So verstehe ich das zumindest.
Ich muss gestehen, dass das in dem Fall keine bewusste Entscheidung im Sinne der Atmosphäre des Gedichts war, sondern ich persönlich es meistens aus ästhetischen Gründen bevorzuge an Enden von Versen keine Satzzeichen zu haben ^^"
Zum einen weiß ich nun endlich, wie diese Gedichtform(?) heißt, wenn die Buchstaben ein Wort ergeben. Zum anderen, finde ich es schön, wie du hier verschiedene kleine Bilder mit den wenigen Aussagen gezeichnet hast.
Um Gedichtformen kennenzulernen bzw. bei einigen dann den Namen zu wissen, finde ich die NPMs immer wahnsinnig praktisch ^-^
Das Lyrische Ich wartet sehnsuchtsvoll und erwartungsvoll im Sonnenschein. Sehnsucht passt zur Verliebtheit natürlich perfekt, aber auch die Erwartung ist da immer sehr groß. Der Sonnenschein macht die Szene gleich warm und hell. Die folgenden Rosenblätter geben der Szene dann eine zusätzliche Zartheit. Für mich aber auch eine kräftige Portion Farbe, weil ich bei der Rose tatsächlich gleich eine rote Rose vor Augen hab. (Dabei ist meine Lieblingsrose die von der Sorte „Tequila“, die in einem starken, dunklen Orange beginnt und je weiter sie sich öffnet immer heller wird. Am Ende ist sie dann cremefarben bis weiß.)
Rote Rosen passen ja auch einfach wunderbar zum Thema Liebe, wobei deine Lieblingsrose auch sehr schön klingt. Ich persönlich finde Rosen, in der sich verschiedene Farben deutlich mischen immer sehr schön ^-^
„Liebe ist das wahre Sein“ fand ich eine wichtige Aussage. Zwar schreibst du hier — für mich jedenfalls — von der romantischen Verliebtheit, was streng genommen noch nicht Liebe ist, aber(!) Liebe ist ein sehr wichtiges Gefühl. In all ihren Formen. Und da Menschen ja soziale Wesen sind, können wir ohne Liebe tatsächlich kaum glücklich existieren.
Ja, das Gedicht bezieht sich vor allem auf die romantische Verliebtheit, allerdings habe ich bei dem Vers mehr an den generellen Zustand, wenn man Liebe für eine Person empfindet und sich ihr nahe fühlt, ob das Freunde, Familie oder ein Partner sind, gedacht. Stimme dir daher absolut zu, dass Liebe in all ihren Formen ein wahnsinnig wichtiges Gefühl ist.
„Irgendwann seh’n wir uns wieder“ klingt fast so, als würde das Warten, das in der ersten Zeile noch angesprochen wurde, vorerst kein bestimmtes Ende haben. Zu Beginn klang es noch so, als würden sie sich quasi gleich sehen, aber so scheint es mir fast, als würde das Lyrische Ich ein wenig Tagträumen.
Als ich es geschrieben habe, hab ich vermutlich an ein wenig von beidem gedacht ^^"
Ah, kein Liebesgedicht ohne die Erwähnung des Herzens! Gefällt mir aber, dass du „wild und frei“ hier als Adjektive verwendest, weil das für mich danach klingt, dass die beiden Liebenden nicht voneinander abhängig sind. Und das find ich schön.
Ich muss gestehen, dass ist einer meiner liebsten Verse aus dem Gedicht, weil er für mich auch bedeutet, dass Liebe eben nicht einsperrt. Wenn man jemanden liebt, kann man an seiner Seite sein und man kann sich gegenseitig beflügeln. Aber wenn man versucht jemanden zu besitzen und einzusperren, ist das meiner Meinung nach keine wirkliche Liebe.
Bei den Bebilderten Stunden dachte ich gleich an Fotos und es wirkte auf mich, als hätte das Paar nicht nur bereits Erinnerungen in Bild und Ton — du sprichst ja auch Lieder an — sondern auch etwas, was der Wartezeit ein wenig den Stachel nimmt. Und nachdem du mit „Tage ziehen schnell vorbei“ endest, bleibe ich mal bei meiner Wartezeit-Theorie und hoffe, dass die beiden sich bald wiedersehen! Natürlich können auch Tage, die mit Zweisamkeit gefüllt sind, schnell vorbeigehen. Eventuell ziehen aber auch die Tage schnell vorbei, bis die beiden sich nicht mehr für lange Zeit trennen müssen? Ach ja, so viele Möglichkeiten!
Deine Interpretation mit den gemeinsamen Erinnerungen in Bild und Ton gefällt mir gut ^-^ Persönlich habe ich beim Schreiben an Video-Calls gedacht, in denen man dann stundenlang miteinander redet, was zwar nicht so schön ist wie wirklich zusammen sein zu können, aber das Warten bis zum nächsten Treffen zumindest erträglicher macht.
Das ist jetzt alles die Vorbereitung, damit in den Caroit-Monaten (Frühling und Sommer) dann endlich die Werke in diesem Topic blühen, denn wenn ich bei deinem Topic, und natürlich auch Werken, an eine Sache denken muss, dann ist es die Natur.
Ähm, der Sommer ist zumindest noch nicht ganz vorbei ^^"
Ja, Natur-Motive baue ich wahnsinnig gerne in meine Werke ein. Irgendwo bin ich halt doch eine Romantikerin und in der Epoche waren Natur-Motive ja auch sehr präsent.
Etwas, was ich mit ihnen persönlich oder durch die Verbindung mit den Werken und ihnen dann empfinde. Da trägt Endivie als classic Verbindung natürlich bei. Wo ich schon dabei bin, bestimmt habe ich es mal erwähnt, aber ich sage es gerne nochmal: Ich liebe hier das Endivie . Werke, die sich optisch so formen, sind definitiv mal etwas anderes, viel Arbeit leider, aber worth it. Und es sieht toll aus.^^
Wenn du sowas irgendwann übrigens auch mal machen möchtest, kann ich nur dringend dazu raten, den Quellcode in Word zu speichern, weil dir der Editor alles wieder zerschießt, wenn du den Post irgendwann bearbeiten solltest und es dich dann in den Wahnsinn treibt, wenn du die ganze Arbeit auch noch mehrfach machen musst...
Auch das Haiku in dem Beitrag, mit der Seele, die sich in meiner Vorstellung auf einem Bett aus Blättern bettet und alle Sinne lauschen dem Wald, während sich endlich mal die angespannten Muskeln lockern und die Seele ihren Naturzustand des Friedens findet. Ein Haiku ist echt eine Akkumulation an Prägnanz, die in wenigen Worten eine Szenerie aufbaut, die im Kopf vollendet wird. Manchmal weiß ich selbst nicht, wie gern ich Haikus mag, weil sie ganz unterschiedlich ausfallen und umgesetzt werden, aber dieses hat mir durchaus sehr gefallen.
Freut mich, dass es dir so gut gefällt, bin da auch ein wenig stolz drauf ^-^
In Süd-Italien bin ich mal durch einen gefühlt uralten Oliven-Hain geritten. Die Atmosphäre dort war einfach nur unglaublich und daran musste ich bei dem Haiku denken.
Dieses Akrostichon möchte ich allein schon wegen dem vorletzten Vers reinnehmen. Der ist so wahnsinnig schön geworden, ich liebe ihn. Der Klang und wie leicht er sich von der Zunge lesen lässt, ohne auch nur ansatzweise gewohnt zu sein; spricht eindeutig für ihn.
Er ist dadurch entstanden, indem ich mir überlegt habe, wie sich Video-Calls in die restliche Atmosphäre des Gedichts einfügen lassen ^-^
Bin mir gar nicht so sicher, ob das Herz wild und frei ist, wenn die Verliebtheit einen trifft. Für mich ist es fast das Gegenteil in der Gefühlswelt, gerade die Verliebtheit fesselt mich eher und diese Obsession, die einen erwischen könnte, spricht so fernab von frei.
Es kommt vielleicht auch so ein bisschen darauf an, in welchem Zustand das Herz zuvor war. Wenn es zuvor einsam und eher eingesperrt war, kann es durch die Verliebtheit neue Kraft schöpfen, sich befreien und wieder zu sich selbst zurückfinden. Liebe und Verliebtsein ist eine starke Kraft, bei der es vermutlich auch einfach darauf ankommt, in welche Richtung man sie nutzt.
Du siehst schon, deine Werke bringen mich mitten in der Nacht echt ins grübeln und sie sind deutlich interessanter als die Prüfungssachen, lol. Mir gefällt das Werk total und ich bin so verwirrt, dass ich gerade gar keinen Titel dafür finde, aber vielleicht ist das auch Absicht. xD Oder ist das Wort die Überschrift, die gebildet wird? Also „Verliebt“? Kenne mich mit Akrostichon halt echt nicht aus. x)
Ehrlich gesagt weiß ich das selbst nicht so genau xD
Aber freut mich, dass dich mein Werk mitten in der Nacht zum Grübeln bringen konnte. Dann sind wir jetzt vielleicht ein wenig quitt, nachdem eines deiner Gedichte mich zu der Interpretation gebracht hat, die mir bis heute am meisten Spaß gemacht hat sie auszuarbeiten.
Auf jeden Fall gefallen mir deine Werke - Pflanzen-Pokémon liebe ich sowieso, da ist die Stimmung hier ideal -, die scheinen alle irgendwie ihren eigenen Charme zu haben, und ich hoffe wirklich, dass es dir gut geht, und vielleicht kommt ja bald mal wieder ein Update, sonst komme ich irgendwann vielleicht wieder, eiskalte Drohung!
Freut mich sehr, dass dir meine Werke gefallen ^-^ Es hat zwar lange gedauert, aber immerhin ist das Update jetzt endlich da und eigentlich hatte ich mir mal vorgenommen, nach diesem Monster-Update etwas regelmäßiger zu updaten, damit sich nicht mehr so wahnsinnig viel auf einmal ansammelt (und weil ich eigentlich auch bisschen regelmäßiger schreiben möchte). Mal gucken, ob der Plan dann auch Realität wird ^-^
Schöpferkraft
Nervös klammerten sich seine Hände um einen eindrucksvollen Stab, welcher an der Spitze einen geheimnisvoll lila leuchtendend Kristall hatte und überall mit geheimnisvollen Runen geschmückt war. Der Stab der Mächtigen, so wurde er seit Generationen flüsternd genannt. Niemand wagte es, seinen Namen laut auszusprechen. Benjamin war der Name seines Besitzers, welcher sich erwartungsvoll in einen großen Torbogen aufgestellt hatte. In seinem Rücken ein uralter Hain mit allerlei verwunschenen Ecken. An einer Stelle blühten die herrlichsten und schönsten Blumen, die man sich nur erträumen konnte. An einer anderen sangen exotisch anmutende Vögel eine Symphonie, wie man sie lieblicher nie gehört hatte. Der Wald war verzaubert und konnte dadurch jeden Ort, den man sich herbeiwünschte, beinhalten. Benjamin war der mächtigste Zauberer und somit der Wächter zu diesem verwunschenen Reich. Vor sich blickte er auf weite Auen, deren Anblick in der Ferne von einem einzelnen, galoppierenden Pferd gestört wurden. Bald würde es mitsamt seinem Reiter hier sein, doch trotz der Nervosität hatte Benjamin keine Angst. Er besaß den Stab der Mächtigen, ihm würde nichts geschehen können.
Eine Ewigkeit verging, in der Benjamin gebannt nach vorne starrte, bis er endlich aus seiner Warterei erlöst wurde. Auf einem weißen Ross thronte ein wackerer Recke in glänzender Rüstung. Benjamin stellte sich extra gerade hin und hoffte auf eine kleine Brise, die seine lange Robe etwas wehen lassen könnte, damit sie noch eindrucksvoller aussähe. Bedauerlicherweise blieb ihm dieser Wunsch jedoch verwehrt. Von dem Schimmel stieg nun der Ritter etwas unbeholfen herab, zückte sein poliertes Schwert und richtete es auf Benjamin.
„Halte ein Schurke! Lass mich passieren und Prinzessin Mia aus deinem böswilligen Bann befreien, dann will ich, Sir Lancelot, dich auch mit dem Leben davonkommen lassen!“
Was für ein einfallsloser Name. Von ihm musste sich Benjamin nun wirklich nichts gefallen lassen. Er reckte sein Kinn und erwiderte:
„Die Prinzessin ist freiwillig in meinen Hain gekommen und es ist allgemein bekannt, dass niemand ihn je verlassen darf. Verschwinde, bevor ich ungemütlich werde!“
Es breitete sich ein breites Grinsen auf dem Gesicht des Ritters aus. Mit einer solchen Antwort hatte er offensichtlich gerechnet.
„Dann wird dich nun deine gerechte Strafe ereilen!“, rief er und rannte mir erhobenem Schwert auf Benjamin zu. Viel zu offensichtlich. Der Magier zielte mit seinem Stab nach vorne, sprach ein paar mystische Worte und aus dem Edelstein löste sich ein dunkler Strahl, der mit Wucht auf die silberne Rüstung traf und ihren Besitzer nach hinten stolpern ließ. Mit einer sichtlich unzufriedenen Miene berappelte sich dieser wieder, stieß eine Art Kampfschrei aus und sprintete erneut nach vorne. Hatte er nichts aus seinem ersten Versuch gelernt? Ein wenig irritiert zielte Benjamin erneut und ließ wieder einen Energiestoß in Richtung des Recken zischen. Doch dieses Mal war sein Kontrahent vorbereitet und hechtete im letzten Moment zur Seite. Inzwischen war er nur noch wenige Meter von Benjamin entfernt und der Magier verspürte einen Hauch von Panik. Aber er war immer noch der Besitzer vom Stab der Mächtigen. Seine arkane Energie konzentrierend hob er den Stab senkrecht in die Luft und ließ ihn mit einem Rumms auf den Erdboden krachen. Sofort manifestierte sich eine Wand aus lila Flammen in einem Umkreis von einem Meter um ihn herum. Gerade weit genug, um den Ritter den Weg ins Innere des Waldes.
„Deine dunkle Magie wird dir auch nicht weiterhelfen“, rief der Ritter, der inzwischen vor der flammenden Wand zum Stillstand gekommen war.
„Und was willst du dagegen tun?“, erwiderte Benjamin. Solange er den Stab in seiner Hand hielt, konnte ihm nichts was anhaben. Ein kleines, selbstzufriedenes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Heute würde er als Sieger nach Hause gehen.
„Du wirst schon sehen!“ Der Recke war sichtlich verärgert über Benjamins Lächeln und rammte trotzig sein Schwert in den Boden. Als würde er endlich aufgeben, sank er vor seinem Schwert auf die Knie, umfasste mit beiden Händen den Schwertknauf und senkte den Kopf. „Oh ihr wahren Göttern, steht mir bei. Helft mir, diesen Unhold zu vernichten und die Prinzessin, eure Auserwählte, sicher in ihr Schloss zurückzubringen. Ich flehe euch an, erhört mich!“
Auf einmal löste sich aus dem Himmel ein leuchtender Strahl, der Benjamin in güldenes Licht tauchte. Seine schützenden Flammen versiegten und bevor er sich versah, war der Ritter bereits wieder aufgesprungen und rammte ihm das Schwert mit einem überzogenen „Hah!“ in die Brust.
„Das ist unfair!“, empörte sich Benjamin, „Du darfst meine Magie nicht einfach außer Kraft setzen.“
„Die Götter haben mich halt erhört, das ist überhaupt nicht unfair“, erwiderte sein Kontrahent.
„Aber damit gewinnst du dann ja immer, also ist das sehr wohl unfair“
„Ich bin doch auch der Held in der Geschichte und die Guten gewinnen immer. Also stell dich nicht so an“
Das war leider kein schlechtes Argument. Egal in welcher Geschichte, am Ende gewann immer der Held in strahlender Rüstung.
„Dann will ich aber das nächste Mal der Held sein“, gab Benjamin mürrisch als Antwort.
„Ist ja schon gut, wenn’s denn sein muss“
Benjamin hob noch das hölzerne Steckenpferd auf und machte sich mit einem bemalten Stock in der anderen Hand und seinem Bruder Max, welcher in einer Rüstung aus Kartons steckte und sein Papp-Schwert bei sich trug, auf den Weg nach Hause. Inzwischen hatte es bereits begonnen zu dämmern und ihre Mutter wartete sicherlich schon mit dem Abendessen auf die zwei. Dieses Mal war er zwar nicht siegreich gewesen, aber bei ihrem nächsten Abenteuer würde er der Held sein und dann beim Essen von seinem glorreichen Sieg erzählen können. Er musste sich nur noch ein klein wenig gedulden.
Dieser Text ist für den Nostalgie-Wettbewerb: Sei ein Bösewicht! 2021 entstanden. Mir war relativ schnell klar, dass ich nicht aus der Sicht eines klassischen Bösewichts aus Filmen oder dergleichen schreiben und gleichzeitig eine (hoffentlich) unerwartete Pointe am Ende haben wollte. So bin ich dann auch die Idee mit zwei Kindern gekommen, die ihrer Fantasie freien Lauf lassen und sich einen Kampf liefern. Dabei habe ich besonders in den Dialogen versucht eine gewisse kindliche Einfachheit einzufangen und sie zugleich mit einem märchenhaften Charakter im übrigen Text zu verbinden und gehofft, dass es nicht bereits zu früh zu deutlich wird, dass es sich hier um zwei Kinder handelt, die miteinander spielen.
Perfektion
Dein
Lächeln leuchtet
mir ein Licht,
selbst in dunklen Stunden.
Liebe
Viele kennen's, erinnert an Schulzeit
Doch lieber exotischere Worte befreit
Hell wie die Sonne
An wolkenlosem Himmel
Deine Anmut strahlt
Ein wenig länger soll's schon sein
Drum packe noch zwei Verse rein
Deine Umarmung
Wärm auch in kältester Stund'.
Geborgen, sicher
Und voller Glückseligkeit.
Nirgends anders will ich sein
Doch soll mein Liebster auf Reime verzichten?
Eine andere Form muss ihren Dienst verrichten
Du fängst an zu singen, ganz leise und zart
welch wohlige Stimme, die an Bass nicht spart
Einen Blick voller Liebe wirfst du mir zu
Und prompt gesellt sich meine Stimme hinzu
Aus zwei'n wird eins, du bist mein Gegenpart
Eine einzige Strophe, die reicht nicht aus
Mindestens zwei flink aus der Feder heraus
In der Küche stehst du
Lächelst mir liebevoll zu
Göttlicher Duft erfüllt den Raum
Nach langem Tag find ich zur Ruh'
Und höre mit dir vom Känguru
Als wäre ich in einem Traum
Essen im Grünen unter einem Baum
Eine Kerze brennt, nur wir zwei beim Rendezvous
Fassen kann ich das alles noch kaum
Doch du blickst mir aufmunternd zu
So langsam wird's besser, doch noch nicht perfekt
Das Wichtige darf nicht sein so versteckt
Liebevoll' Geborgenheit
Eine Stütze von immenser Kraft
Vor uns eine strahlend Zeit
Liebevoll' Geborgenheit
Über uns ein Mistelzweig
Lang Gespräche in der Nacht
Liebevoll' Geborgenheit
Eine Stütze von immenser Kraft
Ein wenig bildhafter sollte es sein
Und unmissverständlich, das wäre fein
Lachen können wir zwei gut
Immer, überall, froh'n Mut
Ein Gefühl, gewaltig wie die Flut
Benommen, trunken gar vor Glück
Einsamkeit liegt nun zurück
Was tu' ich hier, das ist doch verrückt
Bei Liebe ist die Form doch gleich
Wichtig ist nur welch Gefühl beglückt
Durch dies wird alles und jeder Vers reich
Dieses Gedicht ist für die erster Runde des sinnlichen Schreibturniers 2021 mit dem Thema "Liebe" entstanden. Nachdem ich in dem Jahr den NPM leider nicht so wirklich mitgenommen hatte, mich aber eigentlich an ein paar verschiedenen Gedichtformen ausprobieren wollte, dachte ich mir, dass ich das auch einfach bei diesem Wettbewerb umsetzen könnte. So ist die Idee entstanden ein Gedicht darüber zu schreiben, wie jemand versucht die perfekte Form für ein Liebesgedicht zu finden. Diese Geschichte wird dabei in den Couplets erzählt, während die Gedichte dazwischen die zahlreichen Versuche darstellen das perfekte Liebesgedicht zu schreiben. Von Den Couplets und dem Vierzeiler als Abschluss abgesehen sind es der Reihe nach folgende Formen: Elfchen, Haiku, Tanka, Limerick, Fatrasie, Triolett und Akrostichon.
Extraktion
Teblad in bunter Kleidung kommt voll beladen mit allerlei Dingen in ein völlig weißes Wohnzimmer. Vatn ebenfalls ganz in Weiß sitzt bereits auf dem Sofa.
Vatn: Kann ich dir helfen, soll ich dir was abnehmen?
Teblad: Nein, nein, alles gut.
Vatn: Aber du trägst doch so schwer. Willst du nicht ein paar von diesen ganzen Sachen ablegen?
Teblad: Eigentlich ist das alles nicht schwer.
Vatn: Bist du dir ganz sicher?
Teblad: Ja.
Vatn tritt auf Teblad zu und betrachtet seine Sachen interessiert. Teblad guckt leicht unbehaglich.
Vatn (entzückt): Ist das etwa eine Rose?
Teblad: Ja, aber ... hey!
Vatn nimmt die Blume und stellt sie in eine Vase auf einem Tisch. Teblad hat keine Hand frei, um etwas dagegen tun zu können.
Vatn: Sieht sie dort nicht bezaubernd aus? Bringt ein wenig Farbe in diesen langweiligen Ort.
Teblad: Das ist MEINE Rose. Du hattest kein Recht, sie dir einfach zu nehmen.
Vatn: Aber du hast doch noch so viele andere Dinge. Du brauchst die Rose doch eigentlich gar nicht und hier sieht sie sowieso viel schöner aus.
Teblad: Ich hätte sie trotzdem lieber behalten.
Vatn (vage auf Teblad deutend): Oh, was sehen meine Augen denn da?
Teblad (dreht sich weg): Die sehen gar nichts.
Vatn: Doch, doch, da war doch so eine hübsche, gelbe Decke. Die würde sich bestimmt gut auf dem Sofa machen.
Vatn greift sich die Decke und legt sie mit Begeisterung über das Sofa.
Teblad (leicht verägert): Na schön, die zwei Sachen kannst du behalten. Aber den Rest lässt du dafür in Ruhe, abgemacht?
Vatn: Aber, aber, wer wird denn hier gleich so sauer? Sei doch nicht so egoistisch. Geteilte Freude ist doppelte Freude!
Teblad: Schon, aber die Sachen gehören halt nunmal zu mir. Sie sind ein Teil von dem, was mich ausmacht.
Vatn: Also du solltest dich nun wirklich nicht über irgendwelche Dinge identifizieren, das klingt nicht gesund. Du solltest versuchen dich einzig und allein über dein Innerstes zu definieren. Komm, ich helf dir dabei.
Vatn nimmt Teblad einige bunte Dinge ab und dekoriert damit weiter das Zimmer.
Teblad (aufbrausend): Jetzt reicht es aber wirklich! Du hast dir mehr als genug Dinge genommen, irgendwann muss auch mal Schluss sein!
Teblad verlässt den inzwischen bunten Raum. Vatn fischt zeitgleich noch einen farbigen Schal aus Teblads Sachen und legt ihn sich um.
Vatn: Ich kann wirklich nicht verstehen, warum er nicht bleiben und diesen wunderschönen Raum ein wenig genießen wollte. Manchen kann man es wohl nicht recht machen.
Mein erster Versuch mich an ein Drama zu wagen entstand für die zweite Runde des sehenswerten Schreibturniers 2021 zum Thema "Konflikt". Es war ehrlich gesagt Tag der Abgabe, ich hatte immernoch keine Idee, worüber ich schreiben wollte, und da musste ich dann daran denken, dass ich bei einer Drabble-Kette mal ein Drabble aus Sicht des Teebeutels geschrieben habe und mir diese ungewöhnliche Perspektive damals ziemlich gut gefallen hat. So entstand die Idee eine Abgabe über den Prozess des Tee-Kochens zu schreiben. Die Namen sollten dabei einerseits Hinweis sein, worum es geht (was von den Votes her zu urteilen auch ganz gut geklappt hat) und zugleich nicht so eindeutig sein, dass nicht noch Raum für eigene Interpretationen gegeben sind. Daher habe ich dank Google-Übersetzer geguckt, was Teeblatt und Wasser auf Schwedisch heißt und so sind die Namen entstanden. Da ich kurz zuvor noch nen Anfänger-Sprachkurs in Schwedisch hatte, hatte ich zumindest ein wenig einen Bezug zur Sprache und gleichzeitig war es zum Glück so, dass die Namen nah genug an den deutschen Wörtern als Hinweise dran sind, aber es auch nicht zu eindeutig ist.
Reflexion
Es ist dunkel. So dunkel, dass ich den Weg vor mir nur erahnen kann. Der Wald steht dicht und der fahle Mondschein schafft es kaum, die Laubdecke zu durchdringen. Hin und wieder fährt ein sanfter, kühler Wind über meine Arme und lässt die Blätter um mich herum rascheln. Ansonsten ist es still. Geradezu unheimlich still, kein Tier ist zu hören. Dort in der Schwärze, könnte dort hinter dem Baum nicht jemand versteckt sein und nur auf eine Gelegenheit warten? Ich weiß, dass das Quatsch ist. Dort im Dunkeln lungert keine Gestalt hinter einem Baum. Es ist meine Einbildung, die es mir weismachen möchte. Und doch. Ein kalter Schauer läuft mir den Rücken herunter und ich drücke die warme Hand, die ich halte, ein klein wenig fester.
„Hey, alles in Ordnung?“
„Ja ja, alles in Ordnung.“
Er zieht mich ein klein wenig näher zu ihm und seine Nähe zu spüren, gibt mir ein vertrautes Gefühl der Sicherheit. Er kann offensichtlich deutlich besser bei Nacht sehen als ich, denn bisher hat er uns ohne Probleme den schmalen Pfad entlang navigiert. Eigentlich bin ich nicht gerne bei Nacht im Wald unterwegs. Es ist nicht so, dass ich die Nacht nicht mag, ganz im Gegenteil. Sie hat eine gewisse Ruhe, die ich überaus schätze. Ich sehe nur einfach gerne, wo ich entlanglaufe und auch wenn ich meinen Begleiter bedingungslos vertraue, bin ich ungern auf ihn angewiesen, wie in dieser Situation. Er wollte mir etwas Einzigartiges zeigen und dafür musste es eine Nacht wie diese sein, hatte er gemeint. Neugierig wie ich bin, konnte ich es ihm natürlich nicht abschlagen und so wandern wir nun zusammen durch den Wald.
Es ist ein seltsames Gefühl, die Augen aufzuhaben und trotzdem absolut gar nichts sehen zu können. Wie sehr man sich sonst auf visuelle Eindrücke verlässt und wie hilflos man sich plötzlich fühlt, wenn einem dieser Sinn nicht mehr weiterhilft. Wie viel mehr man sich plötzlich darauf konzentriert, was man hört und wie sich der Boden unter den Füßen anfühlt. Was ich zuvor als Stille wahrgenommen hatte, füllt sich immer mehr mit zarten Geräuschen. Ein entferntes Rascheln, allerdings nicht der Wind, sondern bedachte Schritte auf dem Boden. Das leise Schlagen von nahezu lautlosen Schwingen über unseren Köpfen. Das Geräusch von flinken, abrupten Bewegungen im Laub und dem Klang von kleinen Zähnen auf einer harten Oberfläche. Ich weiß gar nicht mehr, warum ich mich anfangs gefürchtet hatte.
Erde und vereinzeltes Laub unter meinen Füßen fühlen sanft und kühl, aber nicht unangenehm an. Ursprünglich hatte ich nur auf meine Schuhe verzichtet, weil mein Freund meinte, ich würde sie nicht brauchen. Aber jetzt bin ich froh über die zusätzlichen Sinneseindrücke. Überhaupt, wann bin ich eigentlich zuletzt barfuß gelaufen? Als Kind war ich ständig mit bloßen Füßen unterwegs. Mit der Zeit wurde das dann immer weniger, auch wenn ich nicht genau sagen kann, woran es liegt. Eigentlich ist es ein sehr schönes Gefühl, so eine direkte Verbindung zum Boden zu spüren. Ich sollte mir vornehmen, dies wieder öfter zu machen.
„Wir sind gleich da, nur noch ein kleines Stück.“
Ich nicke. Erst im nächsten Moment fällt mir ein, dass er mein Nicken aktuell vielleicht gar nicht sehen kann. Aber er scheint darauf auch keine Antwort zu erwarten. Er ist mein bester Freund, mit ihm gibt es kein peinliches Schweigen oder dergleichen. Nur angenehme Stille, wenn wir beide gerade nichts sagen möchten. Ein wenig bin ich im dankbar dafür, dass wir den Weg ohne viele Worte entlang gehen. Zu Reden hätte vermutlich einen Teil der faszinierenden Atmosphäre, die diese Nacht langsam auf mich ausübt, zerstört.
Vor uns lichtet sich der Wald ein wenig und ich kann endlich mehr erkennen. Ich bleib verzaubert stehen, lasse die Hand meiner Begleitung los und kann nicht sagen, ob ich jemals etwas Schöneres gesehen habe. Vor uns erstreckt sich ein spiegelglatter See und es scheint, als würde sich ein Meer aus Sternen vor mir erstrecken. Der Wolkenlose Himmel glitzert im Wasser und strahlt mir entgegen. Ich könnte stundenlang hier stehen und staunen. Aber mein Freund lenkt meine Aufmerksamkeit mit einer Geste auf sich und grinst mich breit an.
„Ich wusste, dass es dir gefallen würde. Das Wasser dürfte warm sein, lass uns schwimmen gehen.“
Und Bewegung ins Wasser bringen und damit diesen wunderschönen Anblick zerstören? Im ersten Moment sträub ich mich gegen den Gedanken, aber letztendlich siegt der Wunsch, diesem verzauberten Funkeln noch näher sein zu können und ich nicke. Es ist eine laue Sommernacht und wir haben beide kurze Sachen an. Als wäre es das normalste der Welt, gehen wir langsam ins Wasser. Die kleinen Wellen, die von uns aus gehen, bringen die Lichter zum Tanzen, aber zu meiner Freude sind sie nach wie vor gut zu erkennen. Das Wasser ist kühler als erwartet. Sonst gehe ich nicht gerne schwimmen, wenn es nicht knalle heiß ist und mitten in der Nacht ist nur noch eine schwache Erinnerung an die Hitze des Tages verblieben. Doch in diesem Moment stört es mich nicht. Zu begeistert bin ich von dem Leuchten um mich herum und nachdem das Wasser endlich tief genug ist, dass ich schwimmen kann, fühlt es sich so an, als würde ich langsam ein Teil davon werden. Ein Teil von dieser Flut aus Sternen. Es fühlt sich friedlich an. Ruhig, geradezu himmlisch. Das muss das Paradies sein. Meine alltäglichen Sorgen fühlen sich im Anbetracht dieser Unendlichkeit unbedeutend an und mit einem leisen Seufzen lasse ich sie los. Ich fühle mich leicht und meine Muskeln fangen an sich zu entspannen, während ich mich vom Wasser tragen lasse.
Irgendwann schwimmen wir zurück und wringen unsere nassen Klamotten aus. Ich beginne zu frösteln und mein Freund reicht mir ein Handtuch. Er muss es wohl schon vorher hier drapiert haben, ohne dass ich es mitbekommen hatte.
„Danke.“
Ich lächle ihn an und sehe an seinem Blick, dass er versteht. Es ist ein aufrichtiges Danke, mit dem ich ihm für diese wundervolle Erfahrung danken möchte. In ein Handtuch gewickelt ist es zwar ein wenig wärmer, aber durch die nassen Klamotten ist mir nach wie vor kalt. Er nimmt wieder meine Hand und führt mich hinein in den düsteren Wald, aus dem wir gekommen sind. Zurück auf dem Pfad, der sich meinen Augen entzieht.
Später liege ich in meinem kuschligen Bett und starre an die Decke. Der Schein einer Straßenlaterne leuchtet schwach in mein Zimmer. Früher hätte ich es als dunkel empfunden, aber nachdem ich nun in diesem Wald wahre Dunkelheit wahrgenommen hatte, kommt mein Zimmer mir nun geradezu erleuchtet vor. Ich weiß nicht, ob ich jemals wieder solch einen Anblick wie von diesem funkelnden See bewundern werde. Aber die Erinnerung an diese magische Nacht werde ich niemals vergessen können.
Dieser Text ist für die dritte Runde des saphirblauen Schreibturniers 2021 mit dem Thema "Erlebnisse in der Nacht" entstanden. Von den drei Abgaben ist dieses hier diejenige, mit der ich persönlich am unzufriedensten bin, weil ich nicht das Gefühl habe das Gefühl, welches ich vermitteln wollte, wirklich gut eingefangen zu haben. Grundlage für den Text ist dabei ein nächtlicher Besuch eines Badesees während einer LAN mitten im Nirgendwo in Brandenburg, auf der ich vor Jahren mal war. Wir waren ne Gruppe von etwa 15 Leuten und um zum See zu kommen, musste man etwa 5 min durch einen Wald laufen. Es war dabei tatsächlich so stockfinster, dass wir eine Kette gebildet und die Schuler unseres Vordermanns festgehalten haben, während der erste barfuß gelaufen ist und nur ertastet hat, wo der Weg ist und wo kein Weg mehr ist. Die eigene Hand auf der Schulter des Vordermanns konnte man dabei tatsächlich nicht mal mehr erahnen, weil man absolut nichts gesehen hat. Umso faszinierender war es dann an dem See anzukommen, durch die Sterne wieder was zu sehen und da es windstill war, sah der See wie ein Meer aus Sternen aus und auch wenn er durch das eigene Schwimmen dann nicht mehr komplett glatt war, hat es sich trotzdem so angefühlt, als würde man in diesem Meer aus Sternen und Unendlichkeit schwimmen können. Ein unglaublich faszinierendes Erlebnis, das ich wohl nie vergessen werde.
Entschleunigung
In bahnbrechender Geschwindigkeit lasse ich die Welt und alle Sorgen hinter mir. Ich spüre meinen Atem, der schwer und etwas keuchend sich bemüht, meinen Körper und besonders meine Muskeln mit Sauerstoff zu versorgen. Nach einer Weile lasse ich das Grau der Stadt hinter mir. Die lebendige Umgebung lässt meine Brust gleich viel freier werden und ich und drossle mich ein wenig, um nun mehr als zuvor von meiner Umwelt mitzubekommen. Geradezu gemütlich gleite ich dahin, als ich abrupt an einem Geländer zum Stehen komme. Der Weg vor mir ist nicht mehr geteert und meine Inliner zwingen mich wieder zurück.
Dieses Drabble entstand im Rahmen der Valentins-Drabble-Aktion 2022. Zu dem Zeitpunkt bin ich sehr viel Inliner gefahren und da ich gerne Naturthematiken in meine Texte integriere, hat sich der Kontrast zwischen Stadt und Geschwindigkeit sowie Natur und Entschleunigung sehr schnell angeboten.
1.4.22
Vor einer Woche
Sonnenwärme. Nun wieder
kalter Winterhauch.
2.4.22
Erst scheinen sie zu
siegen, doch dann die Wende,
bitt'rer Misserfolg.
3.4.22
Sonnenstrahlen, Schnee,
und wieder strahlend' Himmel.
Willkommen April!
4.4.22
Semesterbeginn,
welch Motivationswelle.
Wird sie anhalten?
5.4.22
Bald ist es Freitag
dann suche ich mir endlich
ein weißes Kleid aus
6.4.22
Eulenbären sind
wundervolle Wesen, die
missverstanden sind.
8.4.22
Weberknechte sind
Spinnentiere doch keine
Spinnen. Erstaunlich.
Die Zeit fliegt dahin
Noch so vieles ist zu tun
Fokus nicht verlier'n
Brautkleid
Schlicht
Doch elegant
Ein weißer Traum
Bin das wirklich ich?
Ja!
Eigentlich wollte ich beim diesjährigen NPM mehr teilnehmen und auch jeden Tag ein Haiku schreiben. Zu Beginn hat das dann ganz gut geklappt, aber nachdem ich es dann einmal vergessen hatte, hatte die Motivationen nen Dämpfer und ich war dann auch mit Hochzeitvorbereitungen sehr stark zeitlich eingespannt, sodass daraus dann nicht wirklich was geworden ist. Aber wer weiß, vielleicht dann ja endlich 2023!
Selbstverwirklichung
Glück und Freude, Leid und Liebe
Einigt und zusammen hält
Sonst viel unerzählt doch bliebe
Ausdruck meiner inn'ren Welt
Niemals lasse ich's mir nehmen
Gar zu groß wär sonst das Sehnen
Es war nach 23 Uhr am Tag der Abgabe für den Bisavision Schreib Contest 2022, ich saß im Bus, hatte zum Tippen nur mein Handy und wollte unbedingt noch eine Abgabe fertig bekommen. So bin ich auf die Idee gekommen ein Akrostichon zu schreiben, da es zwar kurz ist und ich das auch auf dem Handy abtippen kann, man damit aber gleichzeitig auch viel ausdrücken kann. Da der Wettbewerb an den Eurovision Song Sontest ist, habe ich mir dabei die Frage gestellt, was Gesang für mich bedeutet und versucht das in den Versen einzufangen. Ein wenig Schade ist dabei, dass das Wort nur 6 Buchstaben hat und keine 8, so wirkt es ein wenig abrupt zu Ende und nicht ganz abgeschlossen. Eventuell hätte ich mir da lieber ein Reimschema aussuchen sollen, dass sich auf jeweils 3 Verse bezieht und nicht eines mit 4 und 2 Versen.
Kühl und warm und so verschieden
Lieb und zart liebkos' ich dich
Eng tu' ich mich um dich biegen
Innig kuschelst dich in mich
Doch von Dauer ist dies nicht
Ungefähr nach einem Tag
Nun uns're Verbindung bricht
Gleich den Wäschekorb ertrag
Dieses Akrostichon ist im Rahmen einer Aktion entstanden, bei der man aus der Perspektive eines Gegenstandes schreiben sollte. Man merkt, so ein wenig habe ich diese Gedichtform seit dem NPM 2021 liebgewonnen. Mir gefällt das Werk insgesamt ganz gut und besonders die Wendung wollte ich unbedingt mit drin haben, auch wenn ich mit dem letzten VErs überhaupt nicht zufrieden bin, aber ich hab auch partout keine bessere Idee bekommen, wie ich den Wäschekorb ganz am Ende sonst noch mit einbringen kann.