Die anderen kamen nicht mehr dazu, Sheewa zu antworten, denn Fedwik, Stefans Adler, kam angeflogen und trug den Orientierungsstein in seinen Klauen. „Oh, das ging ja schnell.“, grinste die Soldatin, als der Adler den Stein inmitten der Gruppe fallen ließ. „Danke für deine Hilfe.“, rief Sheewa dem großem Raubvogel und reckte ihm einladend den Arm hin, damit er sich ausruhen konnte. Dieser nahm das Angebot an und schloss seine Klauen um Sheewas Unterarm. „Tut das nicht weh?“, wollte Tomy wissen. Die Soldatin verdrehte genervt die Augen und antwortete: „Die Ringe um meine Unterarme sind härter als Stahl. Wie soll mir der Adler da wehtun?“ Während dessen hatte Saira den Orientierungsstein von den Ranken befreit und an sich genommen.
Nun machte sich die Gruppe wieder auf den Weg. Dank der Hilfe von Fedwik fanden sie Stefan recht schnell wieder. Da es im Holoholo Dschungel so gut wie keine Wege durch das Gestrüpp gab, hätte die Suche sonst lange dauern können. Der Adler ließ sich zufrieden auf der Schulter seines Herren nieder. Nun wieder vollzählig setzten sie ihren Weg fort.
Nach einiger Zeit plusterte sich der Adler auf und schlug mit den Flügeln. „Was hat dein Freund?“, fragte Sheewa Stefan besorgt. Dieser hatte auch keine Ahnung und blickte sich suchend um. „Bleibt mal alle stehen.“, rief die imperiale Soldatin, als Stefan etwas zurückfiel. Fedwik wurde ungeduldig und deutete seinem Herrchen mit dem Schnabel in Richtung der Baumwipfel. Der Junge folgte mit dem Blick der gewiesenen Richtung und entdeckte hoch oben in einem Baum etwas Leuchtendes. „Hey Leute, da oben ist etwas.“, informierte er die anderen. „Ist das nicht ein Koa-Affe?“, wollte Tomy wissen, „Doch und er hat was in der Hand.“ „War klar, dass du einen Affen sofort erkennst. Du bist selbst fast einer.“, neckte Ryan ihn scherzhaft. „Hört auf rumzualbern!“, befahl Sheewa ernst, „Der Koa-Affe hat was in der Pfote, was ihm sicherlich nicht gehört. Wir sollten es ihm abnehmen und in Komo-Mai seinem Besitzer zurück geben.“ Der lila Affe hatte wohl alles mitbekommen, denn er fing hämisch zu lachen an. Zumindest erzeugte er ein Geräusch, welches einem menschlichem Lachen durchaus ähnlich war. „Ich hol ihn runter.“, meinte Tomy sofort und begann einen Baum emporzuklettern. „Was macht dieser Trottel da? Warum fliegt der nicht einfach?“, stöhnte die Soldatin genervt. „Tomy kann nicht fliegen, nur gleiten. Deswegen die Sache vorhin mit dem ‚Flugkünstler‘“, erklärte Vaan ihr grinsend. Der Affe beobachtete Tomys kläglichen Versuch sichtlich amüsiert. Plötzlich schlug ein Pfeil in den Stamm direkt neben seinem Gesicht ein und schleuderte dem Tier eine Ladung Wasser ins Gesicht. Vor Schreck fiel dieser vom Baum, konnte sich aber an dem nächsten Ast festklammern. Seine Beute entglitt ihm dabei jedoch und landete klirrend vor Sheewas Füßen. Beleidigt machte sich der Koa-Affe aus dem Staub. „Erledigt.“, grinste Saira cool und verstaute ihren Bogen wieder. Sheewa hob die Beute des Affens auf. Es war ein tropfenförmiger Stein, der in allen Regenbogenfarben leuchtete und an einem Lederband hing. Ohne den Anhänger weiter zu beachten, packte sie ihn weg. Ein paar lobten Saira für den guten Schuss, dann ging die Gruppe weiter.
Nach kurzer Zeit lichtete sich der Dschungel und die kleine Gruppe trat auf eine Lichtung. Ein Bild der Zerstörung breitete sich vor ihnen aus. Die umstehenden Bäume waren zertrümmert und lagen kreuz und quer verstreut. Der feuchte Boden war aufgewühlt und teilweise über die Überreste der Bäume verteilt. Ein Tiefer Krater bildete das Herz der künstlichen Lichtung. Zweifelsohne waren sie am Ziel: Am Einschlagskrater des Meteoriten. Entsetzt starrten alle auf die Zerstörung vor ihnen. „Er ist nicht da.“, riss Shadow sie aus ihren Gedanken, „Der Meteorit ist weg.“ Mit diesen Worten deutete er auf die gegenüberliegende Seite des Kraters. Dort verlief eine leicht gewellte Schleifspur zwischen zwei sehr eigenartigen Abdrücken, wie von breiten, gezackten Schwertern, die in den Boden gerammt worden waren, direktaus dem Herz des Loches in das Gestrüpp des Dschungels. „Was für ein Wesen hinterlässt solche Spuren?“, fragte Sheewa in die Runde, „Ich habe mich mit den Wesen sämtlicher Inseln beschäftigt und so etwas wurde in keinem Bericht auch nur erwähnt. Weiß einer von euch, was das sein könnte?“
OT: An alle, die ich sprechen hab lassen, ich hoffe es ist ok und ich hab eure Charas nicht falsch dargestellt. Fasl doch, bitte PN an mich^^.