[Staffel 1] Ash, Lucia und...Maike -vollendet-

Das Fett in der Pfanne brannte lichterloh. Große Flammen flogen nach oben und erreichten schon fast die Decke. Die Blondine geriet in Panik und rannte kreischend weg...
Es war eine Stille Nacht... eine Heilige Nacht! Doch... Die Flammen wurden immer größer und breiteten sich schlagartig aus. Bis schließlich... Das Deospray explodierte! Ein Schwall von Feuer drang durch das ganze Haus. Fenster zersprangen, wodurch das Feuer hinaus strömte. Es war eine gigantische Fettbrandexplosion, das alles zerstörte...
Sophie hatte sich in ihrem Zimmer versteckt und die Türe abgeschlossen. Das Feuer konnte nicht hindurch dringen, doch sie kreischte nach dem lauten Knall. „Lukas?“, schrie sie ängstlich. Der Rauch aber verteilte sich in ihrem Zimmer durch alle kleinen Löcher, sodass sie dann husten musste. „Verdammt...!“, dachte sie bei such und konnte nicht mehr richtig sprechen. Sie wollte um Hilfe rufen, doch es ging nicht... Die Flammen knisterten außerhalb ihres Zimmers und schienen sich langsam von Möbelstück zu Möbelstück auszubreiten.
„Also echt...! Hätte ich gewusst, dass in Sonnewik auch Schneekugeln mit eingravierten Namen verkauft werden und du für mich auch eine kaufst, hätte ich dir etwas anderes gekauft!“, meinte Ash traurig. „Warum? Ich fand das ziemlich süß, dass wir uns beide das selbe gekauft haben! Außerdem ist so ein persönliches Geschenk doch schöner, als so eine billige Halskette oder so!“, antwortete Lucia glücklich, während die beiden sich auf ihren Bett unterhielten. „Da hast du auch wieder Recht...! Ach ja...“, stöhnte dieser dann, „Der Tag heute war wunderschön!“ „Ja... das war er!“, bestätigte die Blauhaarige freudig und kuschelte sich an ihren Freund.
Wunderschön war der Tag aber nicht für Lukas und Sophie! Während der Junge am Boden mit geschlossenen Augen in den lodernden Flammen lag, hatte das Mädchen Todesangst. Sie musste schnell handeln, also öffnete sie die Zimmertüre langsam. Das Feuer wütete vor ihrer Zimmertüre und wollte in ihr Zimmer kommen. Sofort knallte sie die Holztüre wieder zu und rannte ans andere Ende des Zimmers. Ihr war überall heiß, Schweißperlen liefen ihr über das Gesicht und sie hatte keine Ahnung, was sie tun sollte...! Ängstlich beobachtete sie die Situation...
„Ich geh dann wohl besser mal...!“, meinte Beatrice glücklich, zog sich eine Jacke über und machte ihre braunen, langen Haare noch kurz ordentlich. „Okay...! War echt schön, dass du mich besucht hast!“, verabschiedete sich Saphira freundlich und öffnete ihr die Türe. „Hoffentlich treffen wir uns mal wieder!“, hoffte Bea lächelnd und umarmte dann noch einmal schnell ihre neue Freundin. „Na klar...! Mach's gut!“, sagte die Brünette abschließend und schloss hinter dem Mädchen die Türe. Sie schnaufte kurz zufrieden und setzte sich auf ihr Bett. „Sie ist wirklich nett... wenn doch nur alle Menschen so wären, wie sie...“
Plötzlich zersprengte es auch ihre Zimmertüre und sie fiel brennend zu Boden. Flammen kamen in Sophies Zimmer und fingen an, alles nieder zu brennen. Sophie dachte, nun wäre ihr Leben vorbei... Schluchzend und ängstlich setzte sie sich auf den Zimmerteppich und war bereit... zu sterben!
„Sophie!“, hustete Lukas, als er plötzlich im Türrahmen stand. „Luk... Luk... Luka...“, murmelte das Mädchen und sah vor lauter Rauch die Hand vor Augen nicht mehr. Sofort rannte der Blonde durch das Zimmer, einfach mitten durch die Flammen. Sein Arm brannte höllisch, ihm war sehr heiß und er wusste gar nicht, was er gerade tat. „Ich hol dich hier raus...!“, schnaufte er schwer, als er das Mädchen bewusstlos erblickte. Lukas packte sie und zog sie langsam aus dem Zimmer. Er hatte das Gefühl, sein linker Arm würde in Flammen stehen, denn es waren Schmerzen, die er nie zuvor gespürt hatte. Doch er wollte das Leben seiner Freundin retten!
Louis betrachtete das Feuerspektakel aus sicherer Entfernung mit einem Grinsen im Gesicht. „Da bekommt er also endlich das, was er verdient...! Den Tod! Und ich muss nicht einmal dafür büßen!“, meinte er zuversichtlich und betrat wieder seinen Wagen, gegen den er sich lehnte. „Was soll's...? Soll er doch sterben! Mir egal!“, murmelte er vor sich hin, stellte den Spiegel ein und fuhr mit lautem Getöse los.
Das ganze Haus stand schon in Flammen. Möbelstücke waren nur noch ein Haufen Asche, Rauch vernebelte die Sicht und die beiden Jugendlichen befanden sich immer noch darin.
Auf einmal explodierte etwas kleines im Wohnzimmer, was die dortige Luke nach unten zum Keller auf sprengte, wodurch das Feuer nun auch dort hin eindrang. Es griff auf die ganzen Vorratsregale über und es näherte sich immer mehr den Öltanks, mit dem Sophies Familie heizte...
Der Junge zog seine Freundin langsam durch das Zimmer. Er konnte sie nicht sehen, nur fühlen. Ihm wurde ganz schwindlig, doch er gab nicht auf. Lukas hustete, doch als er an der Haustüre ankam, fühlte er sich sicher. Um ihn herum waren über all die Flammen, Hitze und er schwitzte, wie noch nie.
„Frohe Weihnachten...“, sagte Maike zu sich selbst, die gerade durch die Straßen von Sonnewik lief. Nur das Licht der Laternen erhellte diese ein wenig, doch sie fühlte sich irgendwie traurig. „Das Fest der Liebe... pah! Fest der Vollidioten! Ich kann gar nicht verstehen, wie man daheim vor einem Weihnachtsbaum sitzt, sich beschenkt und vielleicht auch noch Lieder singt...! Das ist doch grausam!“, murmelte sie und entdeckte auf einmal ein brennendes Haus, nicht weit von ihr entfernt. „Da... da wohnt doch Sophie!“, fiel ihr erschrocken auf und sie eilte hin. Die Brünette machte große Augen, in denen sich die Flammen spiegelten. „Ach du scheiße...!“, meinte sie und wählte erschrocken eine Nummer mit dem Handy. „Hallo?! Ja, hier brennt es!“, schrie Maike ins Telefon, die mit der Feuerwehr telefonierte. Sie gab noch schnell die Adresse an und flüchtete aus Angst sofort von dort weg...
„Damals hab ich mit ihm im Sandkasten schon gespielt...“, murmelte Saphira spät in der Nacht mit der Murmel in der Hand. Eine Träne kullerte über ihre Wangen, die sie aufhielt und wegwischte. „Und dann.... haben wir uns wieder beim Wettbewerb kennen gelernt...! Ich habe mich sofort in ihn verliebt... und er sich in mich!“, erinnert sich die Brünette zurück. „Wir kamen zusammen und waren glücklich...! Er wollte mich heiraten... ich bin schwanger... und nun? Jetzt sitze ich hier in meinem Hotelzimmer, schaue ein altes Andenken an und jammere vor mich hin...“, jammerte sie traurig. „Es ist wohl... endgültig aus!“, dachte sie bei sich und stand auf. Mit langsamen und vorsichtigen Schritten ging sie zum Fenster heran, welches sie öffnete. Mit der Kugel in de Faust schaute sie in die Tiefe. „Mach's gut...“m, murmelte sie ein wenig lächelnd, holte aus... und warf die kleine Glaskugel so weit sie konnte...
Die lodernden Flammen erhitzten die beiden Öltanks immer mehr... wie lange würden sie es noch aushalten?
„Alles wird wieder gut... ich verspreche es dir!“, murmelte Lukas und atmete dabei viel Rauch ein. Er hustete kurz und legte dann das bewusstlose Mädchen vor sich ab. Mit seinem Husten drückte er langsam den Türgriff der Haustür herunter...
Die Tanks wurden wärmer und wärmer. Die Tanks schmolzen langsam und das Feuer dran immer weiter hindurch zu dem Öl...
Als der Griff ganz unten war, fühlte sich der Blonde sicher, lächelte und öffnete sie einen Spalt weit. Er sah die Dunkelheit außen. Nur noch einen kleinen Schritt... und er wäre in Sicherheit...! Sofort riss er die Türe auf und zog Sophie so schnell er konnte nach außen auf die Straße. Schwer schnaufend und mit Ruß im Gesicht atmete er erst einmal schwer. Erst nun erkannte er, was die Flammen angerichtet hatten... „Oh mein Gott...“, murmelte er. Lukas schaute kurz seinen linken Arm an, der ihm immer noch fürchterlich weh tat. „Verdammt!“, brüllte er und erschrak auf einmal. „Florian...! Florians Briefe...!“, murmelte er und schaute zu der offenen Eingangstüre. „Ich brauch dir Briefe!“, schrie er und rannte wieder in das brennende Haus...
Die Feuerwehr kam mit lauter Sirene angefahren und stoppten knapp vor der liegenden Sophie. Sofort eilten Männer aus den Wägen heraus und fingen mit ihrer Arbeit an...
Die Öltanks schmolzen immer weiter... Die Explosion der beiden Tanks war nur noch ein paar Sekunden entfernt...
Lukas rannte mit der Hand vor dem Mund durch das brennende Haus in Sophies Zimmer, wo er eine brennende und verkohlte Schublade öffnete. Er entdeckte Florians Hinweise, doch diese waren nur noch ein Häufchen Asche... „Nein!“, wollte der Blonde schreien, doch er konnte vor lauter Rauch nicht. Lukas hustete kurz, bis...
Mit einem Male drang das Feuer zu dem Öl hindurch. Dieses fing Feuer und es gab eine riesige Explosion! Die Flammen strömten wieder durch das ganze Haus, zerrissen Wände und drangen sogar bis zu den Feuerwehrautos vor.
Lukas lag bewusstlos in mitten der Explosion, die das ganze Haus in die Luft sprengte...

„Ich hol dich hier raus...!“, schnaufte Lukas schwer, als er das Mädchen bewusstlos erblickte. Der Junge packte sie und zog sie langsam aus dem Zimmer. Er hatte das Gefühl, sein linker Arm würde in Flammen stehen, denn es waren Schmerzen, die er nie zuvor gespürt hatte.
„Keine Sorge, Ihr Freund ist noch am Leben, doch... wir mussten ihn operieren! Er hatte sehr starke Verbrennungen am linken Arm...“, meinte der Arzt und sah die Trauer in Sophie aufsteigen. „W...Was heißt das jetzt?“, traute sie sich leise zu fragen. „Wir mussten Ihrem Freund... den linken Arm weg operieren... Er wird nie wieder einen linken Arm haben...“, erklärte der Weißhaarige mitfühlend, doch in dem Mädchen brach gerade eine Welt zusammen...!
„E...S....Se....“, stotterte Sophie. Ihr ganzer Körper zitterte und langsam bewegte sich ihre zarte Hand vor ihren Mund. Ihr Vater langte dem Mädchen mitfühlend von hinten auf die Schulter und murmelte: „Komm mit...! Sei nicht traurig...“ Nicht traurig?“, schrie die Blondine auf einmal los und riss sich von ihm los. „Lukas linker Arm...! Er ist...! Aber...!“ Verzweifelt brach sie zusammen und fing auf Knien das Weinen an... Sabine schaute besorgt auf ihre Tochter. „Wir bringen sie wohl nun besser auf ihr Zimmer...!“, meinte Jürgen zu der Frau und nahm deren Hand.
„Nur noch zwei Stunden!“, freute sich Lucia, während sie auf die Uhr schaute. Sie saß gemeinsam mit Alicia und Ash am Küchentisch des Farmhauses und fieberte dem neuen Jahr entgegen. „Ja!“, meinte Ash glücklich und war gerade damit beschäftigt, Blei zu gießen. Er nahm seinen Löffel schließlich mit dem Blei wieder zu sich und schaute sich es an. „Hmmm... das hat vier Kreise... sieht aus wie ein Kleeblatt!?“ „Das heißt bestimmt 'Glück'!“, war sich die Farmleiterin sicher und blätterte in einem dünnen Buch nach, in dem alle Zeichen gedeutet waren. „Tatsächlich!“, stieß sie dann hervor und las laut vor: „Kleeblatt – Glück heißt es für dich im neuen Jahr. Etwas schönes wird passieren und 2010 wird dein Jahr! Dir wird etwas Gutes widerfahren, oder das bisherige Gute, wird noch besser! Du Glückspilz!“, las sie vor, „Und dann ist da noch so ein Smiley nach dem Wort 'Glückspilz'!“, meinte sie grinsend. „Oh! Du hast Glück...! Klingt toll...!“, lobte seine Freundin und schaute nun auch ihr kleines Stückchen Blei an. „Das... sieht aus wie ein... Diamant! Vielleicht werde ich ja reich!“, überlegte die Blauhaarige, woraufhin die Frau sofort nach blätterte: „Nein...! Das ist kein Diamant! Hier wird es als 'Hagelkorn' bezeichnet...“ „Und... was heißt das?“, wollte der Schwarzhaarige nachdenkend wissen. „Hagelkorn – In 2010 hagelt es nur Pech für dich! Dies wird kein Gutes Jahr! Doch versuche dich nicht vor dem Hagel zu verstecken, es trifft dich sowieso! Vor allem im Februar kommen dunkle Wolken, die aber erst am Jahresende verziehen!“ Lucia erschrak und hatte ein wenig Angst: „Was? Das klingt ja furchtbar...!“ „Aber... das ist ja nur Aberglaube! Das ist bestimmt nicht wahr!“, versuchte ihr Freund sie ein wenig aufzumuntern.
„Da bin ich!“, meinte Maike grinsend zu Louis, als sie sich in einem Wirtshaus nahe Sonnewik trafen. „Gut... aber warum hast du das Treffen auf heute verschoben? Gab es gestern Probleme?“, wollte der Mann wissen. „Na ja, ich musste eine halbe Nacht unter dem Bett von Ash verbringen, da sie mich sonst erwischt hätten... Aber dann ungefähr um drei Uhr in der Früh habe ich mich heraus geschlichen!“, erzählte die Brünette stolz. „Aber... Hast du die Bilder?“, fragte der Blonde fies grinsend. „Ja...Klar! Nun muss Lucia... Ash bye-bye sagen!“, antwortete das Mädchen ernst. „Sehr gut... Zeig mal her!“, forderte Lukas' Vater auf und nahm den digitalen Fotoapparat entgegen. „Oh... sehen sehr gut aus!“, lobte er daraufhin, während er sich alle Bilder ansah. „Danke...! Und dein Kumpel macht das dann?“, versicherte sich Maike noch einmal und schaute in das interessierte Gesicht ihres erwachsenen Partners. „Na klar... aber wo sind die Bilder von dem Jungen? Das sind ja nur Bilder von dir!“, meinte dieser wütend. „Oh... na toll...! Das habe ich ganz vergessen...“, sagte sie lachend. Aggressiv drückte Louis ihr den Foto wieder in die Hand und wurde langsam laut: „Na dann mach! Aber schnell!“
„Nur noch eine Stunde!“, jubelte Lucia auf einmal und wirkte schon wieder viel fröhlicher. „Juhu!“, meinte Ash dazu lachend und drehte die Rassel wie verrückt. Auf einmal klopfte es an der Tür kräftig und alle drei zuckten zusammen. „Nanu? Wer ist das wohl?“, fragte sich die Blauhaarige nachdenklich und stand von ihrem Stuhl auf. „Warte!“, sagte Alicia plötzlich glücklich gestimmt und stand ebenfalls auf, „Das ist für mich!“ Fröhlich grinsend lief sie zur hölzernen Haustüre heran und öffnete diese sanft. „Uwe!“, quiekte sie freudig und umarmte ihren alten Schulfreund schnell.Es war ein Mann in ihrem Alter. Er hatte braunes kurzes Haar, das mit Gel zu Stacheln gemacht wurde. Der Mann schien freundlich zu sein und nahm die Umarmung der Frau auch sofort an. „Alicia! Schön, dass ich kommen durfte!“, begrüßte Uwe lächelnd und löste sich dann langsam von ihr. „Na ich hab zu danken! Schön, dass du kommen konntest!“, bedankte sich die Brünette und schloss die Türe hinter ihm. „Hi! Ich bin Lucia!“, grüßte auch das Mädchen den Mann, schüttelte ihm kurz die Hand und setzte sich wieder hin. „Ash! Hallo!“, stellte sich der Schwarzhaarige lächelnd vor, stand auf, schüttelte ihm ebenfalls seine dicke Hand und setzte sich lächelnd wieder hin. „Ich bin Uwe, hallo!“, sagte der freundliche Mann mit einem breiten Grinsen im Gesicht zu den beiden Jugendlichen. „Ja...! Wir haben schon viel von Ihnen gehört!“, antwortete der Junge höflich. „Ach, sagt doch bitte 'du' zu mir!“, wollte Uwe und setzte sich schnaufend auf einen freien Stuhl. „Okay... Uwe!“, betonte das junge Mädchen und schaute die Farmleiterin an, die sich nun auch wieder hinsetzte. „Ja...! Schön, dass wir nun alle Silvester gemeinsam feiern können!“, war diese glücklich und schaute ihren Freund dabei lächelnd an. „Ja klar! Und Silvester-Raketen habe ich auch genügend dabei! Die stehen alle vor der Tür!“, erklärte der Braunhaarige dann und wischte sich kurz mit einem Taschentuch seine Schweißperlen von der Stirn. „Willst du sie nicht hereinholen?“, schlug seine Bekannte besorgt vor. „Oh nein, lieber nicht! Die passen hier gar nicht alle rein!“, antwortete Uwe lachend. Verwirrung stieg in das Gesicht der drei Farmarbeiter und sie nahmen es alles nicht wirklich ernst...
„Als Drew das letzte Mal ging... ich wollte ihn aufhalten...! Doch dann sagte er noch zu mir“, erzählte sich Saphira selbst, während sie kurz vor Mitternacht durch Herzhofen durch den hohen Schnee lief, „'Nächstes Jahr... ist ein neues Jahr! Und das wird anders für mich als dieses Jahr! Ein Jahr... ohne dich!' Das... hat er gesagt...“, murmelte das Mädchen vor sich hin. „Nein! Das darf ich nicht zulassen! Wenn ich ihn bis Mitternacht nicht... gefunden habe... bin ich für ihn für immer in Vergessenheit!“, dachte sie sich und wurde immer schneller. „Nein! Ich muss ihn bis Mitternacht getroffen haben! Sonst... ist es vorbei... für immer!“, meinte dir Brünette heulend und wäre am liebsten aus Trauer stehen geblieben, doch sie gab nicht auf... Sie schaute kurz auf ihre Armbanduhr und wollte am besten laut fluchen: „Verdammt! Nur noch 15 Minuten...! Komm schon, hier muss er doch irgendwo sein!“, jammerte sie und wäre am liebsten auf der Stelle gestorben...
„Das nächste Jahr... wird ein grandioses Jahr...! Für mich!“, war sich Maike sicher und stand mit einem Glas Sekt an einem Straßenrand und schaute auf die große Kirchenuhr. „Noch zehn Minuten... und dann beginnt... mein Jahr!“, war sie sich sicher und grinste fies. „Lucia wird untergehen...! Diese verdammte Farm wird untergehen! Es wird kein 'Ash und Lucia' mehr geben... dann wird es nur noch eine 'Maike' geben!“, murmelte sie vor sich hin und lachte daraufhin schon leicht betrunken. „Maike! Maike! Maike!“, jubelte die Brünette vor sich hin und schaute in ihren Sekt: „Das wird... grandios! Ach... was für ein Glückspilz ich doch bin!“
„Pechmarie...! Ich bin eine einzige Pechmarie!“, heulte Saphira vor sich hin und setzte sich in den eiskalten Schnee... „Warum musste mir das passieren? Und warum macht Drew einfach wegen so etwas Schluss mit mir?! Ich kann zurecht sauer sein! Er hat schon so viel scheiße gemacht und ich habe es ihm immer wieder verziehen...! Dieses Jahr hat er so viel falsch gemacht und ich habe jedes mal ein Auge zugedrückt...! Er hat mir ein Kind verheimlicht! Er hat Maike geküsst...! Er hat so viel...“, das Mädchen hielt kurz inne, „Ich... ich habe auch viel falsch gemacht... oh Drew! Bitte! Verzeih mir!“, schrie die Brünette verzweifelt, legte sich in den tiefen Schnee und schaute auf ihre Uhr: „5 Minuten... nun müsste aber wirklich ein Wunder geschehen...! Aber Wunder gibt es wohl nicht...“, dachte sie sich und der Schnee auf dem sie lag, schmolz schon wegen ihren warmen Tränen aus Trauer...
„So! Die letzte Minute ist angebrochen!“, sagte Uwe lächelnd und schnell eilten die Farmarbeiter nach draußen mit ihren Sektgläsern.
„Wow! Das ist ja viel!“, war Ash überrascht und machte große Augen, als er die vielen Kartons mit Silvesterraketen sah. „Danke...! War auch teuer! Aber einmal im Jahr muss das ja sein!“, meinte der Braunhaarige lächelnd. „Noch 30 Sekunden!“, verkündete Alicia glücklich. „Jetzt ist es wohl gleich so weit...!“, sagte Lucia glücklich und umarmte noch einmal schnell ihren Freund. „Ich liebe dich...!“, murmelte sie lächelnd hielt dabei ihr Glas feste in der Hand. „Noch 10! 9! 8!“, zählte nun der Mann herunter und schaute auf die Uhr.
„7! 6! 5!“, fieberte Maike mit und schaute gespannt auf die Kirchenuhr. Viele Leute waren ebenfalls in der Stadt und waren alle bereit, das neue Jahr zu begrüßen. „Grandioses Jahr 2010...! Hier komme ich!“, murmelte die Brünette noch einmal fies grinsend und zählte dann noch weiter runter.
„4...3...“, heulte Saphira und ihr Leben war geistig vorbei... „Drew...“, jammerte sie heulend und schaute in den dunklen Himmel. „Es ist vorbei... es ist nun vorbei...!“, meinte sie und schaute auf ihren Sekundenzeiger an der Uhr.
„2...! 1...!“, schrien Lucia, Ash, Uwe und Alicia fröhlich. „0!“, beendeten sie dann den Countdown und fielen sich alle in die Arme... 2010 war endlich da...! Ein neues und ein fröhliches Jahr... oder nicht? „Ich liebe dich...!“, sagte Ash glücklich und küsste seine Freundin dann leidenschaftlich.
„2010... meine Rache kommt... das schwöre ich!“, sagte Maike fies grinsend und trank einen großen Schluck von ihrem Sektglas.
Raketen explodierten am Himmel. Rot, blau oder eine ganz andere Farbe. Leute kreischten glücklich und machten laute Knalle mit China-Böllern.
„Drew... Drew!“, heulte Saphira und schloss ihre Augen. Es war vorbei... mit Drew... war es endgültig vorbei...

Mit voller Freude steckte Uwe die riesigen Raketen in leere Glasflaschen und zündete eine nach der anderen an. Blitzschnell schossen sie in den Himmel, wo sie explodierte. Große, wunderschöne Bilder wurden dabei erzeugt. „Wow!“, staunten Alicia und Lucia immer. „Toll!“, bewunderten sie auch manchmal. „Beeindruckend!“, meinte die Farmleiterin auch bei jeder dritten Rakete.
Ash dagegen zündete nur seine kleinen Raketen an, die entweder gar nicht in die Luft schossen, irgendwo im Wald explodierten oder nur einen Funken am Himmel abgaben. „So ein Mist!“, fluchte der Junge in Gedanken und schaute vorsichtig zu seiner Freundin. Diese beachtete ihn aber gar nicht und schaute nur auf das Feuerwerk von dem Schulfreund.
„Na warte, Uwe!“, meinte der Schwarzhaarige nun und stellte einen schwarzen Kasten auf den Boden, etwas weiter weg von den Leuten. Er holte sein Feuerzeug heraus und zündete eine dicke Zündschnur an. Schnell eilte er dann wieder zu den anderen und tippte die Blauhaarige an. „Schau mal!“, forderte er grinsend auf und schaute auf den schwarzen Block.
Langsam endete die Zündschnur und die Blockbatterie wurde aktiviert... Im Sekundentakt schossen wunderschöne Lichtstrahls heraus und explodierten mit schönen Effekten am Himmel. „Cool! Das ist ja schön!“, war Lucia nun beeindruckt und schaute kurz lächelnd zu ihrem Freund. „Du bist so ein Schatz!“, meinte diese lächelnd, nahm sein Gesicht in die Hand und küsste ihn auf den Mund...
Saphira lag immer noch zitternd im hohen Schnee und hatte ihre Augen geschlossen... Schlief sie? War sie tot? Nein!
„Saphira...? Hey! Bist du das?“, fragte eine weibliche, bekannte Stimme sie. Langsam, aber auch ganz langsam, öffnete das Mädchen wieder die Augen und musste erst wieder zu sich kommen. „Hey! Alles okay bei dir?“, wollte die Frau weiter wissen und beugte sich zu ihr hinunter. „A...Aline...?“, murmelte die Brünette mit getrockneten Tränen in den Augen. Wieder ganz langsam stand sie auf und fühlte sich ganz schwach an... „Warum liegst du denn da im Schnee?“, wollte Aline lachend wissen. „Ich... Drew... Weg... Schluss... Aus... Ich...“, stotterte das Mädchen müde. „Drew.... hat Schluss gemacht?“, fragte die Frau erschrocken und warf einen kurzen Blick in den Kinderwagen neben sich, in dem Sebastian unter vielen Decken brav schlummerte. Er schien die ganzen Silvesterraketen gar nicht zu bemerken. „J-Ja...! Er... er hat Schluss gemacht...!“, fing Drews Ex wieder an zu heulen und fiel ihrer Freundin in die Arme...
Maike trank genüsslich von ihrem Sekt und schaute fies drein. „Lucia... mach's gut...!“, murmelte sie lachend. „Dieses Jahr ist das Jahr, an dem dich Ash für immer... verlässt!“, rief sie laut und es störte sie gar nicht, dass ein paar Leute sie verwirrt ansahen. Das Mädchen nahm noch einen letzten Schluck und schleuderte dann das Glas gegen eine Hauswand, wo dieses zersprang. Splitter fielen auf den Boden und spiegelten ein wenig das Spektakel am Himmel, dass sich gerade abspielte. Die Brünette hob einen der kleinen Glassplitter auf und nahm ihn feste in die Faust. „Ich... hasse dich... Lucia!“, murmelte sie wütend und zerdrückte ihn in ihren Händen. Als sie die geballte Faust wieder öffnete, hatte das Mädchen viele Wunden, welche stark bluteten. Doch Maike lachte nur darüber und genoss ihren aktuellen Suff...
„W-Was machst du denn hier... in Herzhofen...?“, fragte Saphira müde, als sie sich wieder von der Umarmung löste. „Ich...? Ich bin hier um morgen früh, beziehungsweise heute früh mit einem Flugzeug hier weg zufliegen! Ich habe ein Jobangebot bekommen und das führe ich dann dieses Jahr dort aus...!“, erzählte Aline glücklich. „Aha... was machst du denn?“, wollte die Brünette daraufhin wissen und schaute sie traurig an. „Ich mache bei Musicals mit...! Musicals haben mich schon immer beeindruckt...! Kennst du 'Das Phantom der Oper'? Das ist so...“, berichtete die Frau glücklich, doch dann bemerkte sie wieder die Trauer in der Jugendlichen... „Oh, das tut mir Leid...!“, entschuldigte sie sich sofort. „Schon... schon okay!“, meinte Saphira dazu und wischte sich ihre Tränen weg. Dann warf sie einen Blick auf Basti. „Der kleine ist wirklich gut...! Also eins muss man Drew lassen... süße Kinder bringt er anscheinend auf die Welt!“, sagte sie und schaute dann auf ihren Bauch. „Ähm... also... weißt du...!“, fing die Frau dann an und erzählte ihr ein Geheimnis...
„Sebastian ist nicht von Drew?“, platzte Saphira erschrocken heraus. „Ja...! Ich dachte auch erst, dass er von Drew ist, aber er ist von jemanden anderes...!“, erzählte Aline nun und schaute das Mädchen entschuldigend an. „Und... wer ist der Vater...?“, fragte die Brünette dann vorsichtig. „Da kann es nur einen geben...“, murmelte ihre Freundin dann, als ein Junge plötzlich hinter ihr Stand. Mit seiner Hand tat er kurz seine violetten Haare zur Seite und sagte: „Das wäre dann ja wohl ich..., Aline!“
Uwe zündete die ganze Zeit eine Rakete nach der anderen an. Man könnte meinen, er wäre stinkreich... Doch zu Ash's Glück – da er keine mehr hatte – wurde Alicia und Lucia auch langsam langweilig und sie wurden müde. „Ich glaube...“, murmelte die Farmleiterin und gähnte einmal, „wir gehen so langsam mal ins Bett... oder?“ „J-Ja!“, antwortete die Blauhaarige nur und gähnte ebenfalls. „Ins Bett?“, fragte der Mann empört, „Ich habe hier noch 10 Kilo Raketen! Die müssen noch alle verschossen werden!“ „Also ich bin auch müde...“, jammerte der Junge und hielt die Hand seiner Freundin. „Das kannst du doch auch morgen weiter in die Luft schießen...!“, meinte die Frau dazu und holte schon einmal den Hausschlüssel heraus. „Also ich gehe ins Bett...!“, beschloss auch Lucia und ging mit in das Farmhaus. „Sorry... aber ich bin auch müde!“, entschuldigte sich Ash bei Uwe und ging ebenfalls in die warme Stube. „Solche Langweiler...“, dachte sich der Braunhaarige und hatte immer noch - nach etwa 3 Stunden – Spaß am verschießen der Böller.
„P...Paul?“, stieß Aline erschrocken heraus. „Aline...! Hey!“, begrüßte sie der Junge und umarmte sie schnell einmal. „Paul...! Was machst du denn hier...?“, wollte die Frau wissen und war leicht verwirrt. „Na ich habe dich gesucht...! Und auch... mein Kind!“, erklärte der Junge und schaute kurz in den Kinderwagen. „Ich habe... überall nach euch beiden gesucht...! Dass du damals deinen Drew betrogen hast... und das mit mir... und dann auch noch von mir schwanger wurdest...! Das hätte ich nicht gedacht... aber nun, Aline, ich... muss dir etwas gestehen!“, fing der Viloetthaarige nun an und schaute sie mit glänzenden Augen an.
„Das war ein schönes Jahr... oder?“, fragte Lucia ihren Freund dann, als sie gemeinsam im Bett lagen. „Allerdings...! Aber es gab auch schlechte Seiten... Erst so richtig schön wurde es am Anfang des Dezembers...!“, erklärte der Schwarzhaarige lächelnd. „Als... wir uns geküsst haben?“, fragte die Blauhaarige und wurde ganz rot. „Ja...! Das war der schönste Moment in meinem Leben...!“, schwärmte der Junge und schaute die Decke über sich an. „Meiner auch...! Aber denkst du... wir werden für immer zusammen bleiben?“, hatte sie dann ihre Zweifel. „Ja na klar! Für immer und ewig!“, schwor er lächelnd und küsste sie kurz auf die Stirn.
„J-Ja...? W-Was... willst du mir denn sagen...?“, fragte Aline und zitterte ein wenig. „Aline... ich... ich...“, stotterte Paul und nahm dann aber seinen ganzen Mut zusammen: „Ich liebe dich!“, gestand er ihr und schaute ihr in die Augen. Diese lächelte kurz und kam ihm langsam näher...
Trauer und Wut stieg in Saphira auf... Wie konnten die beiden nur?
Paul und Aline schlossen gleichzeitig die Augen, bis sie dann schließlich ihre Lippen aufeinander pressten. Paul legte seine Arme um ihre Hüfte und die Frau umarmte ihn über den Schultern. Beide liebten sich...
Doch das konnte Saphira überhaupt nicht verstehen! Wütend beobachtete sie die beiden, als sie von hinten an getippt wurde. Ein eiskalter Schauder lief ihr über den Rücken. Schnell drehte sie sich um und schaute dem Jungen in die Augen. „Drew?“, fragte sie ängstlich. Er schaute wütend aus... sehr wütend...! „Sebastian... ist nischt von mir...!“, sagte dieser ernst. „Und dein Kind...“, er stoppte kurz, „Ist... genauso wenig von mir!“, sagte er knallhart. Erschrocken erblickte ihn die Brünette und wusste gar nicht, was sie sagen sollte. „Isch bin nischt zeugungsfähig... Du hast misch damals... betrogen!“, schimpfte der Junge ernst und schaute ihr bissig in die Augen...

„Sebastian... ist nischt von mir...!“, sagte Drew ernst. „Und dein Kind...“, er stoppte kurz, „Ist... genauso wenig von mir!“, sagte er knallhart. Erschrocken erblickte ihn Saphira und wusste gar nicht, was sie sagen sollte. „Isch bin nischt zeugungsfähig... Du hast misch damals... betrogen!“, schimpfte der Junge ernst und schaute ihr bissig in die Augen...
Als er dies sagte, schauten auch Paul und Aline nun wieder auf. „W-Was soll das heißen?“, wollte die Frau wissen und schaute nachdenkend drein. „A-Aber D-Drew...!“, stotterte die Brünette langsam. „Sag es! Wer war es?“, drängelte ihr Ex wütend. „D-Das k-kann ni-nicht sein...!“ „Das ischt es aber...! Und das weißt du auch! Wer war es?“, verlangte der Grünhaarige weiter zu wissen. Dem Mädchen liefen langsam wieder Tränen über die Wangen. Ein hartes Stechen war in ihrem Bauch und sie schaute aufgebend auf den Boden. „D-Das wollte ich nicht...“, heulte sie schließlich und kniete im Schnee nieder. „Drew...! Bitte! Das wollte ich nicht!“, jammerte Saphira, doch als sie wieder aufschaute, war dieser bereits verschwunden. Nur Sebastian und seine beiden Eltern standen ratlos hinter ihr und schwiegen...
Paul und Aline beschlossen noch an diesem Abend gemeinsam weg zufliegen und ihr Leben zu teilen. Wegen einer Verspätung konnten sie aber erst ein paar Tage später fliegen, traten den Flug dann aber auch an...
Saphira erstickte währenddessen in Selbstverzweiflung und dachte viel nach... Sie wusste, wer der richtige Vater war. Doch nun war es zu spät... Drew, sollte der einzig wahre Vater sein! Doch diesen Glauben... führte er nicht weiter und verschwand seitdem spurlos...
„Sag mal... warum hast du Drew eigentlich damals betrogen?“, fragte Paul schließlich, als sie schon mit dem Flugzeug über das hohe Meer flogen. „Ich habe ihn nicht betrogen...! Ich bin doch keine Schlampe!“, schimpfte diese daraufhin und spielte mit ihrem Gurt herum. „Aber ihr wart doch zusammen, als wir beide...?“, fragte der Violett-haarige verwirrt nach. „Nein! Das habe ich dir damals ja gar nicht erzählt...! Ich und Drew hatten uns mal wieder gestritten...! Wir haben uns für zwei Tage getrennt und in den zwei Tagen haben wir und ja kennen gelernt...! Aber dann hat er ein so schönes Liebesgeständnis gemacht, sodass ich wieder zu ihm zurückgekommen bin... als ich merkte, dass ich schwanger war, schob ich dies auf Drew und das glaubte er dann auch, bis zur Geburt...! Er sah die Augenfarbe und die Haarfarbe... Das konnte nicht gehen! Also hat er offenbar einen Flug für mich und Basti gebucht, nach Hawaii, aber dann hat er es angeblich nicht mehr geschafft, rechtzeitig in den Flieger zu steigen... Aber irgendwann kam ich dann wieder und lernte ihn mit Saphira kennen! Aber seitdem habe ich dich die ganze Zeit vermisst!“, lächelte Aline erzählend, „Ich war die ganze Zeit sauer, dass ich damals wieder zu Drew zurück kam! Wäre ich doch bei dir geblieben!“ Paul wurde ganz rot und legte dann seine Hand auf ihre. „Aber nun... sind wir ja wieder gemeinsam auf dem Weg in UNSER Leben“, betonte er glücklich...
Sophie lief langsam nach einigen Tagen wieder alleine durch das große Krankenhaus. Sie war wieder genesen und ihr war es auch erlaubt, wieder frei herum zulaufen. Ganz leise betrat sie - erst klopfte sie – Lukas' Krankenzimmer, wo dieser auf dem Bett aufrecht saß und gar nichts tat. „Lu-Lukas?“, fragte sie leise und bemerkte sofort, dass sein linker Arm komplett fehlte. Erstarrt blieb sie vorerst stehen und schaute auf sein nichts aussagendes Gesicht, das immer noch auf seine weiße Decke gerichtet war. Nach wenigen Sekunden schaute der Junge auf und sein Gesicht kam zum Vorschein. Er hatte überall noch starke Verbrennungen und sah richtig erschreckend aus... Das Mädchen wollte die Angst vor ihm nicht zeigen, also kam sie ihm, mutig, langsam näher. „Lukas...?“, fragte sie erneut und legte nun sachte ihre Hand auf seine. Natürlich die Hand, welche er noch hatte... „Wer...“, murmelte er schließlich mit einem leeren Gesicht. Die Blondine lächelte kurz zuversichtlich und wartete kurz ab. „Wer bist du...?“, beendete dieser schließlich mit fragender Miene seinen Satz...
„Ich bin mir jetzt ganz sicher!“, meinte Lucia aufgeregt, „Er ist es!“ „Wer ist wer?“, fragte Ash verwirrt, als seine Freundin plötzlich in sein Zimmer gestürmt kam. „Na Johannes! Er ist der-“, wollte sie erklären, doch da wurde sie unterbrochen: „Ist er wohl endlich mal bei der Arbeit? Ich dachte er habe sich bis Samstag frei gegeben?“, wollte der Schwarzhaarige wissen und stand vom Bett auf. „Ja...! Er ist auch noch weg! Aber vorhin wollte ich eine Freundin von mir anrufen und da habe ich zufällig gesehen, wie die Nummer lautet, die Alicia zuletzt gewählt hat...! Und als ich sie dann fragte, wer das sei, antwortete sie, dass es Johannes ist!“, erklärte sie und rannte zum Fensterbrett. „Schön und gut... Aber warum sollte das etwas aussagen?“ „Na weil der Entführer die selbe Nummer hatte! Na ja, glaube ich zumindest...“, murmelte die Blauhaarige nachdenklich, war sich aber schon fast vollkommen sicher. „Und warum glaubst du es nur? Und woher kennst du die Nummer des Entführers?“, blieb Ash weiter stutzig. „Na Kai hat damals manchmal Johannes angerufen! Und jedes mal wenn er die Nummer wählte, kam so ein Piep-Ton, bei jeder eingegebenen Zahl...! Und diese Melodie habe ich gerade ausprobiert...! Und es stimmt alles überein!“, war sich Lucia sicher und schaute ernst aus dem kleinen Fenster auf die Farm herab. „Aber Kai würde doch eher die Nummer von seinem Freund speichern und sie nicht jedes mal erneut eintippen? Jeder speichert doch seine wichtigen Nummern in seinem Handy!“ „Ja er vielleicht nicht!“, war die Jugendliche immer noch überzeugt und lief wieder zur Zimmertüre. „Das werde ich herausfinden!“, beschloss sie mit ernster Stimme und rannte wieder die Treppen nach unten. „Wenn du meinst...!“, rief Ash ihr noch Augen verdrehend hinter her.
„Lukas...? Na ich bin es doch, Sophie!“, sagte das Mädchen verwirrt und blieb neben dem Krankenbett stehen. „Sophie?“ Der Junge dachte kurz nach: „Ich... ich kenne dich nicht!“, murmelte er dann und schaute wieder auf seine Zudecke. „W-Was...? Aber ich bin es doch, Sophie! Deine beste Freundin! Erinnerst du dich nicht mehr?“, wollte die Blondine wissen und wurde langsam wütend... Kurz wartete ihr Freund ab, bis er sie wieder an sah: „Nein! Ich kenne dich nicht! Und wer ist Lukas?“ „Lukas? Na du! Du heißt doch Lukas!“, versicherte ihm Sophie. Lukas dachte wieder kurz nach und nach langer Zeit rutschte ihm über die Lippen: „Wirklich...? I-Ich weiß es nicht... wer bin ich? Wo bin ich? Wer bist du...? Und... was ist passiert?“, stellte er die Fragen und Sophie schaute ihn verzweifelt an: „Du bist Lukas! Du liegst im Krankenhaus! Ich bin Sophie , deine beste Freundin! Kannst du dich denn gar nicht erinnern?“ Wieder Schweigen. „Nein“, murmelte er dann und schaute erneut auf seine weiße Zudecke...
Saphira lief mit ihrem Koffer aus dem großen Hotel heraus, welches in Herzhofen stand. „Also dann...!“, sagte sie und warf noch einmal einen Blick auf das Gelände, „Ich habe mir mein Leben versaut, Drew verloren und stehe nun hier einsam und alleine da...! Toll, Saphira!“ Wütend drehte sie sich um und lief langsam zur Straße hin. Den Koffer zog sie hinter sich. Sie hätte am liebsten schon wieder geheult, doch es kamen keine Tränen nun mehr... Im Vorbeigehen warf sie noch einen Blick in das schöne Gebüsch, an dem sie vorbei lief. „Ist das Geld?“, wunderte sie sich und blieb stehen. Vorsichtig lief sie an die Hecke hin und griff nach dem glänzenden. „D-Die...“, murmelte sie erstaunt. Und nicht nur sie murmelte, sondern auch die kleine Kugel in ihrer Hand. Drew's Murmel!
Drew lief mit einem Geldkoffer durch Sonnewik, wo er sich mit der Russen-Mafia in der Nacht traf. Leise schlich er in eine Seitengasse, wo er auf zwei stark gebaute Männer traf, die ihre Arme beide verschränkt hatten. „Drew?“, fragte einer der beiden ernst guckend. „O-Oui! Isch habe das Geld!“, antwortete der Grünhaarige und überreichte den Geldkoffer dem einen, welcher einen schwarzen, feinen Anzug trug. Während dieser das Geld nachzählte, sagte der Junge schnell: „Das sind aber nur 80 Prozent! Isch konnte leider nicht mehr kriegen...!“ Wütend stoppte er zu zählen und schaute ihn ernst an: „Willst du uns verarschen, Alter?“, schnaubte er und rückte ihm näher. „Non, non! Aber isch habe das Geld nur wenig zurückerstattet bekommen! Das andere Geld hat die Hochzeitsgesellschaft leider behalten...!“, versuchte Drew sich zu entschuldigen. „Halt die Fresse!Wir wollen den ganzen Betrag...! Und wenn du ihn bis morgen nicht hast... bist du tot!“, schwor ein Russe ihm. „A-Aber i-isch kann n-nischt!“, stotterte er, als der andere Russe an sein Handy ging und ein Gespräch auf russisch führte. Der Mann mit dem Koffer wartete kurz und schaute ab und zu den Grünhaarigen böse an. „Also... Planänderung!“, meinte der andere dann und grinste fies, nachdem er aufgelegt hatte. „Ich habe gerade ein Gespräch mit meinem Boss geführt! Die ganze Sache wird zu unsicher!“, erklärte er und holte eine Pistole aus seiner Tasche, welche an seiner Hose befestigt war. „Умереть! (Stirb!)“, beendete er seinen Satz und hielt Drew die Pistole auf die Brust...