[Staffel 1] Ash, Lucia und...Maike -vollendet-

Wenn es etwas gab, was sie über alle Maßen hasste, dann war es Streit mit Drew. Und den gab es in letzter Zeit leider sehr häufig.
Gerade war es sogar noch schlimmer als sonst. Sie fuhr sich mit einer zitternden Hand über die tränennassen Augen, niemanden schien es zu kümmern, das sie auf offener Straße weinte. Drews Worte klangen immer wieder in ihrem Kopf nach, diese Worte, die sie nie vergessen würde. "Du bist stur, du bist arrogant und du bist unausstehlisch! Isch 'abe escht keine Ahnung warum isch misch je auf disch eingelassen 'abe. Aline, isch mache Schluss!" Ein Schluchzer tiefster Verzweiflung entrang sich ihrer Kehle. Sie fühlte sich ausgedörrt und wund an. Wie lange weinte sie schon? Fast schon traumwandlerisch setzte sie ihren Weg fort. Ihren Weg, der sein Ziel verloren hatte. Gab es noch einen Sinn zu leben? Was für einen Zweck hatte es noch? Es war vorbei. Mit Drew war es vorbei. Dabei liebte sie ihn doch so sehr. Mehr als alles andere. Er war das wichtigste in ihrem Leben. Ja. Er war. Es war vorbei.
Sie gab es auf die Tränen verbergen zu wollen, ließ ihnen freien Lauf und torkelte benommen weiter. Sie spürte das Kopfsteinpflaster unter ihren Schuhen nicht, obwohl sie sonst immer darüber klagte, das es bis durch die Sohlen ihrer Turnschuhe hindurch wehtun würde, wenn man zu lange darauf liefe. Sie spürte gar nichts mehr. Sie spürte auch nicht, als der Weg unter ihr matschig wurde und schließlich in schlammigen, braunen Schnee wechselte. Sie hörte das leise Rauschen der Bäume im Nachtwind nicht. Sie sah nicht wohin sie lief, obwohl in regelmäßigen Abständen Straßenlaternen den Pfad beleuchteten. Sie hätte schwören können, hier noch nie langgegangen zu sein. Doch sie blickte nicht auf. Sie sah sich nicht um. Sie ahnte nicht, dass sie nicht allein war.
"Aline, isch mache Schluss!"
Sie schluckte schwer und spürte Wut in sich aufsteigen. Was hatte sie denn schlimmes getan, dass Drew das Recht gab, sie so zu verletzen? Sie hatte sich doch nur mit ihm aussprechen wollen. Sie hatte doch nur gewollt, dass diese ewige Streiterei endlich ein Ende hatte. Ihr Fuß stieß gegen einen Stein, der so tief und fest im Schnee verwurzelt war, das sie ins Staucheln geriet. Gezwungener maßen musste sie den Blick von ihren Schuhspitzen abwenden um nicht mit dem Gesicht vorweg auf den Boden zu fallen. Ihr Atem ging schneller, als sie sich mit den Händen abstützte und einen Sturz knapp vermied. Für einen Moment schloss sie die Augen. Sie spürte die Kälte des Schnees langsam zu ihrem Gesicht aufsteigen. Spürte sie in ihren Fingerspitzen wie Messer stechen. Kälte war ja so etwas wunderbares. Wie dampfende Kristalle trafen ihre warmen Tränen auf die weiße Decke und brannten Löcher als unsterbliche Wahrheit ihrer tiefen Verzweiflung hinein. Sie spürte wie ihre Armbeuge zu zittern begann, ihr Blick war auf die feinen Punkte im Schnee geheftet, als sie schließlich die Kraft verließ und sie vornüber in den Schnee fiel.
Mit Mühe hielt sie ihre Augen offen, als sie eine tiefe Müdigkeit erfasste. Sie hatte genug gelitten. Sie wollte einfach nicht mehr. Der Schnee glitzerte im Mondlicht und jetzt sah sie fast schon die einzelnen Kristalle vor ihrem Auge aufblitzen. Wie wunderbar er doch war. Die Kälte kroch wie ein kaltes Tuch an sie heran, begann sie zu umhüllen bis sie sie ganz erfasste. Hier war er noch weiß. So wunderbar weiß. Ihre zitternde, bleiche Hand fuhr durch den Schnee, hob ein Häuflein, das sich auf ihrer Handfläche angesammelt hatte, langsam hoch, kippte die Hand ein wenig und beobachtete stumm, wie der Schnee langsam zu Boden rieselte. Nein. Ohne Drew hatte alles keinen Sinn mehr. Selbst der Schnee hatte seinen Zauber verloren. Wie zur Entgültigkeit begannen ihre Augenlider zu flattern. Sie wurden schwer und sie merkte, dass sie sie nicht mehr lange aufhalten konnte. Mit letzter Kraft murmelte sie: "Drew...", bevor ihr die Augen zufielen und der Schlaf sie hinforttrug wie etwas tröstendes.
Doch er währte nicht lange.
Vielleicht, ja vielleicht, wenn sie betrunken gewesen wäre, hätte sie es nicht gemerkt. Dann wäre es schnell vorbei gewesen. Doch so wehrte sich ihr Körper gegen ihren Geist. Er zwang sie aus dem Schlaf, aus dem herrlichen, befreienden Schleier, der ihr ihre Sorgen zu nehmen versprach und setzte sie wieder hinaus in die grausame, weite Welt. Die Welt die nichts hielt, was sie einem versprach. Entschlossen sich dem Tod hinzugeben blieb sie liegen, ignorierte die ansteigenden Schmerzen der Kälte und schloss wieder die Augen.
Dann kam er.
Er war ein Engel. Er fragte sie nicht, was sie da tat. Er fragte sie nicht ob sie krank sei. Er kam einfach. Er war einfach da. Und sie spürte seine warmen Hände, wie sie an ihren Hals fassten, wie sie den Puls spürten, wie sie ihr die Haare aus dem Gesicht strichen. Sie konnte die Augen nicht öffnen, ihr fehlte die Kraft. Doch der Engel hob sie hoch, hüllte sie in seine warme Jacke und sie spürte das leise Summen einer fremden Melodie durch die Wibbration seines Brustkorbes, der ihr die fehlende Wärme wiederschenkte. Sie ließ es geschehen denn plötzlich war der Wunsch zu sterben verschwunden. Wie weggeblasen. Sie schmiegte ihre Wange an ihn und spürte wie die Taubheit in ihren Fingern langsam nachließ. Sie lauschte auf den rythmischen Klang seiner Schritte, auf sein gleichmäßiges Atmen, auf das Schlagen seines Herzens. Wer immer er auch war. Sie wusste, dass er der Grund war, warum sie leben musste. Noch immer konnte sie ihre Augen nicht öffnen und die Müdigkeit ergriff wieder Besitz von ihrem Körper. Doch bevor sie schlief, hörte sie seine samten weiche Stimme flüstern: "Schlaf. Schlaf. Paul passt auf dich auf." Und sie schlief.

„Also... Planänderung!“, ein Russe dann und grinste fies, nachdem er an seinem Handy aufgelegt hatte. „Ich habe gerade ein Gespräch mit meinem Boss geführt! Die ganze Sache wird zu unsicher!“, erklärte er und holte eine Pistole aus seiner Tasche, welche an seiner Hose befestigt war. Er hielt Drew die Pistole auf die Brust...
„W-Was?“, stieß Drew nur heraus. Der Russe mit der Pistole grinste kurz und zog seinen Zeigefinger, welcher den Auslöser berührter, immer näher zu sich. „S-Stop! Halt! Non!“, versuchte es der Junge, doch er hatte Angst sich zu bewegen... Angst stieg in ihm auf... Gleich war es mit ihm geschehen! Panik! Was solle er nun tun? Nichts? Wegrennen? Heulen? Nein! „Bitte! Stop! I-Isch zahle auch das dreifache!“, sagte der Grünhaarige schnell und ging langsam auf die Knie. „Bitte! Isch zahle eusch bis Ende des Monats das dreifache! Versproschen!“, schwor er und ihm standen schon die Tränen in den Augen. Der Russe zog die Waffe zurück und lachte kurz teuflisch: „Haha! Na dann! Haben wir einen Deal?“, fragte er zu Drew`s Überraschung. Erstaunt stand dieser wieder langsam auf und sagte stotternd: „O-Oui! Isch gebe eusch das Geld! Ende des Monats!“ Als er ihm seine schwitzende Hand reichte, um es zu besiegeln, lehnte der Mafioso, welcher nur alles beobachtete, ab und drehte sich um. Sein Partner tat es ihm gleich und langsam entfernten sie sich von ihrem Opfer. Dieser schnaufte heftig und war froh, überhaupt noch zu leben. „Guter Bluff!“, lobte der eine nach ein paar Schritten den anderen fies grinsend.
Sophie wohnte seitdem erstmal mit ihren Eltern in einem Hotel. Lukas musste noch im Krankenhaus bleiben, da sie sein Gedächtnis überprüfen mussten. Doch dem Mädchen war auf dem Zimmer langweilig... langweilig... und noch mehr langweilig... Ihre Eltern hatten keine Zeit für sie, da sie sich um die Versicherung und das ganze andere Zeug kümmern mussten... „Na toll...“, murmelte die Blondine immer, wenn ihr Vater ein neues Telefonat mit einem Versicherungsbeamten an nahm. Ihren besten Freund durfte sie auch nicht im Krankenhaus besuchen... Was sollte sie also tun...?
„Ich geh mal raus!“, sagte sie und sprang vom Bett auf. Jürgen und Sabine bemerkten das gar nicht und führten ihre Telefongespräche einfach weiter. „Na ja, besser so, als wenn sie nur mit mir und Lukas schimpfen würden, wegen der Explosion...“, dachte Sophie sich, während sie sich eine dicke Jacke anzog und dann in kleinen Schritten das Hotel verließ...
Sie spazierte durch Sonnewik direkt zu ihrem ehemaligem Haus. Alles war verbrannt und nur noch Bruchstücke eines Hauses... Langsam betrat sie vorsichtig die verkohlte Hütte... Alles war weg... ihre ganzen Sachen! Ihr Haus! „Es... ist alles weg! Mein Leben... Mein Haus! Alles weg!“, heulte Sophie verzweifelt... Der Anblick rührte sie zu Tränen... Die Erinnerungsbilder, ihre ganzen Klamotten...! Alles war plötzlich weg. Leere fegte durch das Haus. Kein einziges Erinnerungsstück an ihr bisheriges Leben war noch vorhanden...
Wütend und traurig lief sie weiter nach links in ihr ehemaliges Zimmer... Ihr Kleiderschrank, ihr Bett und ihr Schrank, indem sie alles wichtige aufbewahrte, war völlig verbrannt...
Langsam schlich sie zu dem Schrank hin und zog eine Schublade heraus. Dort bewahrte Lukas seine Briefe von Florian auf! Langsam zog sie die verbrannten Sachen heraus. Alles war unleserlich und zerstört... „Das musste Lukas bestimmt sehr traurig gemacht haben... Aber nun... kann er sich ja sowieso an nichts mehr erinnern!“, dachte sich das Mädchen traurig und griff etwas weiter nach hinten in die Schublade, wo sie etwas großes spürte, dass offenbar aus Metall gemacht war. Saphira hielt die Murmel die ganze Zeit in ihrer geballten Faust. Sie saß auf einem großen Passagierschiff neben ihrem Koffer auf dem Bug dieser Fähre und schaute auf das weite Meer. „Hey, du da!“, sagte ein kleiner grünhaariger Junge im Sandkasten auf dem Spielplatz. Das braunhaarige Mädchen drehte sich um, dass gerade alleine mit ihrer Schaufel spielte. Der kleine Knirps schaute das Mädchen schüchtern an und setzte sich dann langsam neben sie. Die erste Begegnung...
„Wir ziehen weg… Nach Frankreich…“, erklärte der Grünhaarige ein bisschen traurig und schaute auf den Sand. „Frankreich? Was ist das?“ Der erste Abschied...
“Er stand da auf der Brücke und schaute in den Fluss...Ich lief zu ihm hin und wir begrüßten uns und so. Es ging alles völlig schnell. Er sagte plötzlich mit seinem Dialekt: Vous êtes magnifique! Ich war mir nicht sicher was das heißt, jetzt weiß ich, dass es: "Du bist wunderschön" heißt, aber da wusste ich es noch nicht...auf jeden Fall hat er mich darauf nur angeschaut, ich habe ihn angeschaut und es kam dann...zu einem Kuss!“ Und der erste Kuss...
Saphira seufzte und schaute sich die kleine Kugel an. Sie glitzerte in der Abendsonne nur wenig. Das Mädchen fühlte, dass nicht nur ihre Liebe zu Drew den Glanz verloren hatte, sondern auch der Anblick dieser Murmel. Langsam stand das Mädchen von ihrem hölzernen Stuhl auf und ging in kleinen Schritten zum Rande des Schiffes. Ihr Haar wehte ein wenig in dem Wind und das Wasser schlug gegen das gewaltige Schiff. Eine warme Träne lief ihr über die Wangen und ein blödes Gefühl stach sie in den Bauch... Ein letztes Mal schaute sie sich das Erinnerungsstück an und... warf er in das weite Meer hinaus. Doch bevor dieses überhaupt die Wasseroberfläche berühren konnte, sprang plötzlich ein Karpador aus dem Wasser um Luft zu holen. Mit wedelnder Schwanzflosse berührte es kurz die Murmel und schlug sie in hohem Bogen zurück auf das Schiff...
Sie rollte kurz über den Boden, bis sie liegen blieb und wieder kurz glitzerte. Traurig und wütend zugleich lief Saphira wieder zu dem kleinen Ding und hob es auf. „Warum verschwindest du nicht?“, fragte sie heulend, „Verschwinde endlich aus meinem Leben!“, jammerte sie und ihre Tränen wurden immer schneller... Doch etwas wollte diese kleine Erinnerung nicht verschwinden lassen...
Sophie holte dieses „Ding“ aus der verkohlten Schublade heraus. Es war eine geheimnisvolle Schatulle, aber es war nicht die selbe, die Lukas damals am Weihbaum ausgegraben hatte. Es hing auch kein Schloss daran, sodass die Blondine sie ohne weiteres öffnen konnte... Ruß hing an dieser, den Sophie erst einmal abklopfte, bis sie den Zettel heraus nahm, der sich innen drin befand. „Sollte ich... es lesen?“, fragte sie sich kurz, da sie dachte, dies wäre an Lukas gerichtet...
Letztendlich entschied sie sich dafür und klappte den zusammengefalteten auseinander und begann die paar Worte zu lesen: „Des Rätsels Lösung ist manchmal verkehrt!“, las sie laut vor und dachte dann nach: „Des Rätsels Lösung... ist manchmal verkehrt? Was soll das heißen? Verkehrt? Also anders... aber wie?“, murmelte sie vor sich hin und dachte kurz nach. „Na ja... ich werde lieber Lukas fragen... es geht mich ja nichts an!“, beschloss sie dann und versuchte ihre Neugierde zu unterdrücken und verließ dann in langsam und bedachten Schritten das verbrannte Haus...
Noch bis spät in der Nacht war Lucia wach und probierte im Esszimmer des Farmhauses die komischsten Sachen aus, um herauszufinden, ob Johannes auch wirklich der Entführer war. Ash und Alicia lagen bereits in ihren Betten und waren in das Land der Träume versunken...
Nach vielen Stunden gab es die Blauhaarige dann schließlich auf und schlenderte gelassen und leise nach oben und lief direkt zu ihrer Zimmertüre. Ash würde auf sie dort sicher noch warten!, dachte sie sich grinsend und trat an die Türe heran. Doch zu ihrer Überraschung war ihr eigenes Zimmer abgesperrt. „Ash...?“, murmelte sie und traute sich nicht, ihn zu rufen, da er vielleicht noch schlafen würde. „Bist du noch wach...?“, fragte sie ganz leise. Er würde es sicher nicht hören, war sich das Mädchen sicher, aber sie versuchte es zumindest.
„Schlaf gut, mein Süßer...!“, hörte sie plötzlich eine Stimme in dem Zimmer murmeln. Die Stimme war weiblich... sie klang bekannt und es war unverwechselbar... „Maike?“, sagte Lucia zu sich in Gedanken. Sie wollte klopfen, doch sie war erstarrt vor Angst. Warum waren Maike und Ash zusammen in einem eingesperrten Zimmer. Dann war es still... Die Tür war immer noch verschlossen und nachdenklich begab sich Lucia in Ash's ehemaliges Zimmer, wo sie dort traurig und nachdenkend eine Nacht verbrachte... Was war das? Maike?
Am nächsten Morgen war Lucia immer noch nachdenklich und aß beim Frühstück keinen Bissen. „Schmeckt es dir heute nicht?“, fragte Alicia und versuchte mit ihr Augenkontakt zu bekommen, welchen das Mädchen aber ablehnte. „Geht es dir gut?“, fragte Ash besorgt. Dieses mal schaute sie auf und betrachtete ihren Freund böse. Dieser schaute eingeschüchtert und verstand gar nichts mehr... „Dass genau du das fragst!“, schnaubte sie wütend. „Ähm... wieso? Und warum hast du eigentlich heute Nacht nicht bei mir im Bett geschlafen?“, wunderte der Schwarzhaarige und schaute sie ahnungslos an. „Tu doch nicht so blöd! Du hast doch abgesperrt um dann ungestört dich mit meiner Schwester zu vergnügen!“, warf sie ihm auf einmal vor und sprang auf. „Was redest du da?“, fragte der Junge ahnungslos und zuckte mit den Schultern. „Vollidiot!“, schrie Lucia wütend und stieß ihm gegen die Schulter. Er aber verlor das Gleichgewicht und fiel mit seinem Stuhl zur Seite... Er konnte sich gar nicht mehr halten und knallte hart auf dem Fußboden auf. Zitternd hielt die Blauhaarige sich die Hand vor den Mund und wurde ganz bleich im Gesicht. „A...Ash?“, murmelte sie ängstlich und bekam auf einmal totale Angst um ihren Freund... und sie war schuld!

„Schlaf gut, mein Süßer...!“, hörte Lucia plötzlich eine Stimme in dem Zimmer murmeln. Die Stimme war weiblich... sie klang bekannt und es war unverwechselbar... „Maike?“, sagte sie zu sich in Gedanken.
„Tu doch nicht so blöd! Du hast doch abgesperrt um dann ungestört dich mit meiner Schwester zu vergnügen!“, warf die Blauhaarige ihm auf einmal vor und sprang von ihrem Stuhl, im Esszimmer des Farmhauses, auf. „Vollidiot!“, schrie Lucia wütend und stieß ihm gegen die Schulter. Ash aber verlor das Gleichgewicht und fiel mit seinem Stuhl zur Seite... Er konnte sich gar nicht mehr halten und knallte hart auf dem Fußboden auf. „A...Ash?“
Alicia sprang auch sofort auf und schaute zu dem Jungen, der langsam wieder aufstand. Er hielt sich schmerzvoll die Hand an seinen Kopf. Die Farmleiterin warf Lucia kurz einen entsetzten Blick zu und lief sofort zu dem Jungen hin. „A-Ash...! Da habe ich nicht gewollt...! Bitte...!“, flehte diese und kniete sich zu ihm nieder, doch als dieser komplett aufgestanden war, stellte sie sich mit einem entschuldigenden Blick vor ihn hin. „Soll ich dir Eis bringen?“, fragte die Frau sofort besorgt und lief zum Gefrierschrank. „Nein, geht schon...! War nicht so schlimm!“, lehnte aber der Schwarzhaarige ab und warf seiner Freundin einen fragenden Blick zu. „Sorry!“, murmelte sie und sie hatte schon wieder Tränen in den Augen...! Was hatte sie da nur getan?
Nach Tagen durfte Sophie endlich wieder ihren Freund im Krankenhaus besuchen. Dieser konnte schon wieder richtig laufen und spazierte ein wenig mit ratlosem Gesicht durch das gesamte Krankenhaus.
„Lukas?“, fragte das Mädchen ihn plötzlich von hinten. Dieser blieb aber erst nicht stehen, da er sich in dem Namen nicht identifizieren konnte. „Hey! Bleib doch stehen!“, verlangte die Blondine und wollte nach seinem linken Arm greifen, doch dann merkte sie, dass er diesen gar nicht an seinen Bauch hielt, sondern er gar nicht vorhanden war. „Oh...“, dachte sie sich nur und griff schließlich nach seinem rechten Arm. Erschrocken drehte sich dieser um und erblickte das lächelnde Mädchen. Ihr Lächeln schaute gekünstelt aus... überhaupt nicht freundlich! „Du... du bist doch das Mädchen von letztens...? Sabrina...? Sophie...?“, fragte er verwirrt und erkannte sie zum Glück wieder. „Sophie!“, meinte das Mädchen lächelnd und nun war es komplett echt... Er konnte sich wieder an ihr Gesicht erinnern! „Ah... Sophie...! Und ich bin... Lukas... richtig?“, wollte der Junge dann wissen und lief ein wenig mit seiner „neuen“ Freundin weiter. „Ja, genau!“, bestätigte Sophie nur und huschte schnell auf seine rechte Seite hin, dass sie nach seiner Hand langen konnte. „Was... machst du da?“, war Lukas immer noch verwirrt und zog seine Hand zurück. „Oh... Entschuldigung!“, bat diese um Verzeihung und schwieg wieder eine Zeit lang...
„Wie kommst du darauf, dass ich etwas mit Maike hätte? Spinnst du?“, fragte Ash entsetzt, als er mit seiner Freundin in deren Zimmer sprach. „Na ich habe gestern ihre Stimme hier in diesem Zimmer gehört! Und in dem Zimmer warst auch du... oder? Und dann war auch noch die Tür abgesperrt! Da musste doch was faul sein...“, erklärte diese und sah ihn mit Schuldgefühlen an. „Aber... das stimmt nicht! Ich hatte nichts mit Maike! Und... glaubst du ernsthaft, dass ich nur ansatzweise mich in die Nähe dieser Psycho-Tante wagen wolle?“, stellte er ihr nun die Frage und wanderte ständig von Fenster zu Bett, wohingegen sich seine Freundin gegen ihren Kleiderschrank lehnte. „Aber... das war eben eindeutig...! Und Maike ist nun mal ein hübsches Mädchen und da war ich eben... eifersüchtig!“, erklärte die Blauhaarige und stand schon wieder den Tränen nahe. „Aber es war nicht so! Wirklich! Ich würde dich niemals, nie in meinem ganzen Leben betrügen... und vor allem nicht mit deiner bescheuerten Schwester!“, redete sich dieser heraus und blieb schließlich am Fenster stehen und schaute heraus. „Ja, aber... okay... du hast wohl recht...“, gab das Mädchen schließlich nach und setzte sich auf ihr kleines Bett. „Gut...! Und schau mal, dein angeblicher Entführer ist wieder da!“, meinte Ash grinsend und ging wieder weg vom Fenster, um Lucia Platz zu machen. „Was?“, fragte diese entsetzt und stürmte zum Fenster. „Tatsächlich!“, erschrak sie und rannte sofort aus dem Zimmer. „Wohin gehst du?“, wollte ihr Freund noch wissen, aber ehe sie antworten konnte, war sie schon aus dem Haus heraus gerannt in Richtung Weide, wo gerade Johannes und Stefan sich um die Pokemon kümmerten.
Stefan warf gerade Pokemonfutter den kleinen Tieren zu, als ein fremdes Mädchen auf die Farm hinzu gelaufen kam. Sie hatte blondes, langes Haar. Sie trug eine blaue Brille, die einen etwas dünneren Rahmen hatte, als die von Stefan. Auf ihrem weißen Kleid waren Schneeflocken ein gestickt. Aber da der Schnee sehr hoch stand, trug sie unpassend dicke Schneeschuhe an. Außerdem trug sie eine rote, hübsche Jacke... „Einfach wunderschön!“, dachte der Junge grinsend und lief langsam ihr entgegen.
„Ähm... hi!“, sagte das Mädchen mit wundervoller Stimme und ihr man sah von der Kälte schon ihren gefrorenen Atem. „Hallo! Willkommen auf der Farm von Route-“, begrüßte sie der Junge feierlich, aber wurde dann von ihr kichernd unterbrochen: „Du musst mir die Farm nicht vorstellen! Ich kenne sie schon... na ja, aber es hat sich einiges geändert, seit ich das letzte Mal hier war...“, sagte sie nachdenklich und schaute sich die große, verschneite Weide an, auf der zahlreiche Pokemon herum tollten. „Oh... na dann ist ja schön! Aber ähm... möchtest du zu der Frau Farmleiterin?“, schlug der Schwarzhaarige dann vor und wurde leicht rot. „Alicia? Ja, klar! Wegen ihr bin ich ja da...! Und Lucia? Arbeitet die auch noch hier?“, wollte diese dann wissen, doch ehe er antworten konnte, fügte sie noch hinzu: „Ach ja... wie dumm von mir! Ich bin übrigens Tina!“, lächelte Tina verlegen und lies ihn schließlich antworten: „Oh... Tina! Ein wirklich schöner Name...! Meiner lautet Stefan... und ja, Alicia und Lucia sind beide noch hier, warte, ich begleite dich zum Farmhaus!“, meinte der Junge lächelnd und lief schließlich in langsamen Schritten mit ihr durch den hohen Schnee...
„Und... wo ist meine Familie?“, fragte Lukas schließlich, nachdem Sophie ihm schon einiges über sein bisheriges Leben erzählt hatte. Über sie und ihn... über die Sache mit Lucia... und über seine Schule, die er eigentlich am Ende dieses Monats beginnen wollte... „Deine Familie...?“, wollte das Mädchen dann noch einmal bestätigt haben, worauf sofort ein Nicken folgte, „Na ja... also... deine Mutter ist vor langem gestorben... dein jüngerer Bruder ist tot, dein Vater auf der Flucht und dein älterer Bruder ist irgendwo hier und schickt dir ständig Briefe, die ein Rätsel enthalten...!“, rückte sie mit der vollen Wahrheit heraus und fühlte sich etwas blöd dabei. Der Blonde schluckte kurz und dachte kurz. War das eine Träne, die das Mädchen gerade gesehen hatte? Ja, es musste für ihn emotional sein, aber anderseits konnte er sich ja an nichts mehr erinnern... war es also schlimm für ihn? „Oh...“, gab er nur nach langer Zeit zur Antwort. „Ja... aber sei nicht traurig! Das warst du vor dem Unfall auch nicht...! Du hattest ja mich!“, meinte die Blondine grinsend und nahm noch einmal seine Hand. „Ach... ja?“, fragte der Junge unsicher und zog seine Hand nun nicht mehr zurück. „Ja! Wir waren ganz dicke Freunde...! Und du hast bei uns gewohnt! Na ja, bis eben... Aber das ist jetzt egal! Meine Eltern werden Geld von der Versicherung bekommen und dann mieten wir uns eine neue Wohnung und du gehörst zu der Familie!“, meinte Sophie sich sicher und grinste ein wenig vor sich hin. „Danke... das ist wirklich nett von euch!“, murmelte Lukas nur und wirkte etwas angeschlagen...
„Na warte...!“, murmelte Lucia wütend vor sich hin, während sie das Farmhaus verließ. Kurz schob sie sich die Ärmel hoch und war schon fast bereit, für eine Prügelei. „Lucia!“, schrie Tina glücklich, als sie ihr gerade entgegen kam. „Warte mal, ich kann gerade nicht, Tina!“, antwortete das Mädchen nur und lief direkt an Stefan und ihrer Freundin vorbei. Aber kurz darauf stoppte diese abrupt und drehte wieder herum. „Tina!“, kreischte sie dann glücklich und fiel ihrer blondhaarigen Freundin direkt in die Arme. „Lucia! Schön dich mal wieder zu sehen!“, sagte das Mädchen glücklich und drückte sie ganz feste, bis die beiden sich wieder voneinander lösten. „Ähm... ihr kennt euch?“, fragte Stefan etwas unwissend und stand nur – offenbar Fehl am Platz – daneben. „Ja...! Aber Tina, auch wenn ich mich freue, dich seit Jahren mal wieder zu sehen, ich muss jetzt schnell was erledigen...!“, meinte Lucia ernst und lief wieder an den beiden vorbei in Richtung Johannes. „Ähm... okay! Bis dann!“, rief die hübsche, junge Dame ihr noch hinterher, bis sie sich auf den Weg mit ihrem neuen Verehrer in das Farmhaus machte, um Alicia zu begrüßen.
„Aber...!“ Johannes schaute ernst: „Warum nicht... Kai?“ Er telefonierte gerade mit jemanden, doch das war Lucia vollkommen egal! „Aha!“, sagte diese wütend und schaute den Jungen wütend an. „Warte mal... ich ruf dich gleich wieder an!“, meinte der junge mit den langen, schwarzen Haaren nur am Handy und schob sein Sliderhandy wieder zu. „Was? 'Aha'?“, fragte er dann das Mädchen, welches aus Angst zitterte, aber ihn dennoch zur Rede stellen wollte. „Gib es doch zu! Du bist Johannes!“, maulte sie sauer. „Ähm... na ja, klar! So heiße ich...“, murmelte Johannes und schaute sie fragend an. „Du weißt, was ich meine! Und das gerade am Telefon! Du sagtest 'Kai'! Das ist dein schmutziger Komplize!“, beschuldigte ihn die Blauhaarige und deutete auf seine Hosentasche, wo das Handy steckte. „Erst einmal, ist Kai nicht schmutzig! Und zweitens ist er ein Freund von mir... was dagegen?“, wurde nun auch der Junge sauer und versuchte sich etwas groß zu machen. „Dass du es auch noch zu gibst...! Du dreckiger kleiner...!“, schimpfte Lucia kopfschüttelnd. „Also ich weiß echt nicht, wovon du redest!“, war sich er sicher und drehte sich nun um.
“Johannes! Es gibt Neuigkeiten!“, sagte Kai, als sein Komplize den Keller betrat, in dem Lucia an der Heizung gefesselt war. „Ach ja...? Erzähl's der Hand!“, antwortete Johannes nur und hielt ihm seine offene Hand kurz hin.
„Aber wenn du wirklich reden willst... Erzähl's der Hand!“, meinte Johannes nur im Gehen. „Erzähl's... der... Hand?“, murmelte Lucia und ihr Zittern wurde immer stärker. „Johannes' Lieblingsspruch!“, dachte sie sich ängstlich und konnte sich keinen Schritt mehr rühren...! War Johannes der Entführer?

„Aber wenn du wirklich reden willst... Erzähl's der Hand!“, meinte Johannes nur im Gehen. „Erzähl's... der... Hand?“, murmelte Lucia und ihr Zittern wurde immer stärker. „Johannes' Lieblingsspruch!“, dachte sie sich ängstlich und konnte sich keinen Schritt mehr rühren...!
Er bog schließlich zum Weidentor ab und rief noch zu Lucia: „Ich gehe! Sag der Frau Farmleiterin, dass ich aufgrund ihrer doch so freundlichen Mitarbeiter mir heute frei nehme!“ Lucia hätte so gerne jetzt etwas gesagt oder etwas getan! Doch sie konnte nicht... sie hatte Angst.. sie stand wie festgenagelt da! „S...Stop!“, rief sie, aber das leider nur in ihren Gedanken...
Maike lief mit einem braunen Briefumschlag unsicher durch eine verlassene Wiese zu einem kleinen Haus, welches einfach mitten in der Landschaft stand. Ein perfekter Ort, für ein verbotenes Treffen, dachte sie sich, dort würde sie sich mit Louis ungestört treffen können. „Gute Neuigkeiten!“, murmelte sie die ganze Zeit fies grinsend vor sich hin und probte schon einmal einen coolen Auftritt bei dem erwachsenen Schwerverbrecher.
„Buh!“, sagte plötzlich eine Stimme hinter ihr, als sie an dem verlassenen, hölzernen Haus ankam. Sie erschrak und zitterte am ganzen Körper, doch sie wollte es nicht zeigen. Ganz lässig drehte sie sich dann langsam um und schaute dem Mann ernst ins Gesicht. „Hai...! Gute Neuigkeiten!“, sagte sie mit einem neutralen Gesichtsausdruck und drückte ihm sofort den Umschlag in die Hände. „Oh... interessant...! Sind das die Bilder?“, wollte Lukas' Vater sofort wissen und öffnete den Umschlag rasch. „Genau! Wie du es wolltest liegt Ash auf der linken Seite und auf meinen Fotos liege ich auf der rechten Seite!“, erklärte das Mädchen lächelnd und schaute die Augen des Mannes an, welche über die vielen Bilder schweiften. „Gut...! Ich werde Markus Bescheid geben!“, versprach er es ihr und nahm langsam seinen linken Arm nach oben und zeigte hinter Maike. „Schau mal, was ist denn das?“, fragte Louis sie dann, woraufhin diese sich kurz umdrehte. „Was denn?“, wollte Maike wissen, als sie sich wieder zu ihrem neuen Partner umdrehen wollte. „Louis...?“, murmelte sie verwirrt... Er war einfach verschwunden!? Die Brünette lachte kurz und machte sich dann auch auf dem Weg von dort weg...
„Alicia...?“, rief Tina durch das Haus, während Stefan nur schweigend neben ihr an der geschlossenen Eingangstüre stand. „Alicia!“, sagte das Mädchen erneut und machte langsam einen Schritt nach vorne. „Tina?“, fragte die Farmleiterin ganz überrascht, als diese aus dem Wohnzimmer gestürmt kam. Sie trug gerade ihre Lesebrille und schien gerade schwer beschäftigt mit Unterlagen und Akten gewesen zu sein. Die Brünette kicherte kurz und umarmte dann schnell die Frau. „Alicia...! Es ist so schön, dich mal wieder zu sehen!“, sagte sie glücklich und löste sich dann langsam wieder von der herzlichen Umarmung. „Tina...! Aber sag mal, Kind, was machst du denn hier? Bist du nicht in Kanto unterwegs?“, wollte die Erwachsene wissen und setzte sich langsam mit ihrer jugendlichen Freundin an den Tisch.
Irgendwie fühlte sich Stefan... fehl am Platz! „Ich... geh dann mal wieder...!“, sagte er nur, doch darauf reagierten die beiden gesprächigen Frauen gar nicht, denn diese waren zu sehr in ihr spannendes Gespräch vertieft...
Seufzend verließ er wieder das Farmhaus und lies die beiden alleine.
„Ja, ich wollte eigentlich nach Kanto... na ja, was heißt wollte?“, fragte sich Tina selbst lachend, während Alicia einfach nur zuhörte. „Ich war natürlich auch in Kanto! Ich habe da dann bei meinen Großeltern ein Jahr lang gewohnt, bis ich dann irgendwann gegangen bin... und jetzt bin ich in Sinnoh, bei meiner Tante, im Erholungsgebiet! Und da dachte mich: Oh, geh ich mal meine alte Chefin Alicia und zu meiner Freundin Lucia! Die würden sich sicher freuen“, erzählte die Brünette grinsend und schaute der Farmleiterin in die Augen. „Das ist ja schön...! Na ja, Stefan hast du auch schon kennen gelernt... er arbeitet seit kurz vor Weihnachten hier auf der Farm und auch ein anderer Junge, Johannes, aber der erscheint kaum zur Arbeit...“, meinte die Frau und machte dann schließlich während des Redens einen Tee für sich und ihre ehemalige Mitarbeiterin. „Außerdem haben wir hier noch einen! Dieser arbeitet aber schon seit Sommer hier mit. Er heißt Ash!“, berichtete sie und lies das heiße Wasser durch die kleine Kaffeemaschine laufen, womit man auch Tee machen konnte. „Aha... klingt ja süß! Ash... Ash... Toll! Vielleicht werde ich ihn ja mal näher kennen lernen!“, grinste Tina und nahm dann ihr heißes Glas entgegen, an dem eine Schnur herausragte, an der der Teebeutel befestigt war. „Oh, du, lieber nicht!“, meinte Alicia nur und setzte sich allmählich auch wieder hin, „Der Junge ist nämlich... und jetzt halte dich fest...! Er ist Lucias Freund!“, erzählte die Farmleiterin grinsend und die beiden lachten kurz. „Nein, echt jetzt?“, fragte das Mädchen während des Lachens. „Ja, wirklich! Aber die beiden sind echt süß miteinander...“, schwärmte die Frau und schaute in ihren kochenden Tee. „Das kann ich mir denken! Und nun hat Lucia auch endlich ihr Glück gefunden!“
Dicker, brauner Mantel. Lange Jeans. Dicke Schneeschuhe. Eine große Gestalt lief durch den Park im Erholungsgebiet... Man konnte genau seine Schritte verfolgen, da er viele Fußspuren im Schnee hinter lies. Kalter Atem blies er aus seinem Mund und seine Hände hatte er fest eingesteckt in seinen Manteltaschen. Seine braunen Haare, in denen sich viel Gel befand, aber dennoch cool aussah, wurden von einer dicken Wollmütze bedeckt...
Schnaufend blieb er langsam vor einem großen Baum stehen und schaute zu den dicken Ästen nach oben. „Der Weihbaum...“, murmelte er nachdenklich und seufzte einmal. Vorsichtig nahm er ein Teelicht aus seiner Manteltasche und ein Feuerzeug. Ganz langsam legte er das kleine Ding auf den Boden und zündete es an. Ein kleines Licht erleuchtete im weißen Schneeparadies. Mit gefrorenem Atem kniete sich der erwachsene Mann davor und schaute in die kleine Flamme. Er packte seine Hände zusammen und nahm eine Stellung ein, als ob er beten würde. Der Mann schloss die Augen und eine letzte Träne lief über seine Wangen. „Lukas...“, murmelte er kurz und eine weitere Träne lief über seine Wange... „Barry...“, murmelte er dann und öffnete seine Augen. Traurig blickte er von dem kleinen Licht hinauf zu den Ästen und durch sie hindurch in den Himmel. Barry...
„Tina...! Nochmal hallo!“, sagte Lucia lächelnd, als diese das Farmhaus betrat und ihre alte Freundin einsam und alleine mit einer Tasse Tee am Esstisch sitzen sah. „Lucia!“, sagte das Mädchen glücklich und wollte aufstehen, doch als sich die Blauhaarige hinsetzte, blieb auch sie sitzen. „Was machst du denn hier? Na ja, versteh das nicht falsch, ich freue mich darüber, aber...“, meinte Lucia und lächelte. Nachdem Tina einen kurzen Schluck von ihrem kochenden Tee nahm, lächelte sie ebenfalls und begann zu erzählen: „Ich wohne jetzt im Erholungsgebiet! Und da wollte ich dich und Alicia mal besuchen kommen. Aber wie ich gehört habe, kommst du auch ohne mich zurecht!“, zwinkerte die Brünette und lachte kurz. Die Blauhaarige schaute bloß kurz blöd und verwirrt und versuchte dann auch ein wenig mit zu lachen...
Sophie brachte Lukas freudig zu ihren Eltern in das Hotel. „Ich bin wieder da!“, rief sie glücklich und zog ihn -an seinem rechten Arm- zu seinen Eltern hin, die gerade mal Ruhe von den ganzen Telefonaten hatten. „Sophie! Da bist du ja wieder!“, begrüßte Sabine sie und musterte dann den verletzten Jungen... Überall hatte er Verbrennungen im Gesicht und sein linker Arm war verschwunden... „Oh mein Gott!“, sagte sie mitfühlend und schaute ihn traurig an. „Hör auf!“, zischte das Mädchen wütend und warf ihrem Freund einen kurzen Blick zu, dem das Mitleid anscheinend nicht gerade erfreute... „Ist schon okay...“, murmelte er nur und schaute traurig auf den Boden...
„Na hoffentlich kommst du uns noch öfters besuchen!“, sagte Lucia lächelnd und schaute kurz auf die Treppe, von der Ash gerade herunter gelaufen kam. „Das ist wohl dieser Ash... der sieht ja süß aus...!“, schwärmte Tina in Gedanken und schwieg einfach nur mit roten Wangen... „Schatzi! Das ist Tina!“, sagte die Blauhaarige grinsend und stand von ihrem Stuhl auf. „Tina?“, fragte er nur, da er noch nie etwas von ihr gehört hatte. „Ja, sie ist eine alte Freundin von mir...! Sie hat hier auch mal auf der Farm gearbeitet!“, erzählte seine Freundin lächelnd, als nun auch zitternd die Brünette aufstand. „Oh... hallo!“, grüßte der Schwarzhaarige herzlich und hielt dem schüchternen Mädchen die Hand hin. „H-Ha.. H-Hallo!“, stotterte diese und wollte seiner Hand näher kommen. „Vorsicht, die Tasche!“, warnte Lucia ihre Freundin noch, doch plötzlich stolperte Tina über eine Handtasche, die achtlos vor ihren Füßen lag und fiel direkt in Ash's Arme... Dieser fing sie erschrocken auf und sie standen sich nun ganz nah... Das Mädchen mit der Brille bekam langsam wieder Gleichgewicht und schaute den Jungen mit roten Wangen tief in die Augen... Er hatte so eine herrliche Ausstrahlung... In seiner Nähe fühlte sie sich plötzlich ganz anders... so... komisch! Hatte sie sich in den Freund ihrer Freundin verliebt?

„Vorsicht, die Tasche!“, warnte Lucia ihre Freundin noch, doch plötzlich stolperte Tina über eine Handtasche, die achtlos vor ihren Füßen lag und fiel direkt in Ash's Arme... Dieser fing sie erschrocken auf und sie standen sich nun ganz nah... Das Mädchen mit der Brille bekam langsam wieder Gleichgewicht und schaute den Jungen mit roten Wangen tief in die Augen... Er hatte so eine herrliche Ausstrahlung... In seiner Nähe fühlte sie sich plötzlich ganz anders... so... komisch!
Lucia schaute ihre Freundin misstrauisch an, da sie sich gar nicht mehr voneinander lösten. „Ähm...“, murmelte sie nur und unterbrach die romantische -aber auch nur für Tina romantisch- Stimmung. „Oh... ähm... D-Danke!“, bedankte sich das Mädchen lächelnd und ging einen Stück zurück. Ash schaute kurz lächelnd zu seiner Freundin und warf dann wieder dem neuen Mädchen einen neutralen Blick zu. „Schon okay!“, sagte er dann grinsend und nahm die Hand seiner Freundin. Plötzlich sank Tinas Stimmung auf den Nullpunkt... Gerade so romantisch und nun das! Mit einem wütenden Gesichtsausdruck sagte sie nur: „Ja... ich werde dann wohl mal wieder gehen!“ Geschwind zog sie sich ihre Jacke wieder an, welche über den Stuhl geworfen war und öffnete die Haustüre. „Was? Aber wieso? Bleib doch noch!“, forderte die Blauhaarige freudig auf. „Nein, passt schon...! Ich will euch nicht länger zur Last fallen!“, antwortete Tina nur und rannte schnell aus dem Haus. „Warte!“, rief Ash nur noch, doch sie suchte schon das Weite...
„Komm, Lukas!“, meinte Sophie plötzlich ganz entschlossen. „Was ist...?“, fragte der Junge und gewöhnte sich schon langsam an seinen 'neuen' Namen. „Wir machen jetzt einen kleinen Trip!“, erklärte das Mädchen grinsend und zog ihn mit aus dem Hotelzimmer. „Einen Trip?“ „Ja!“, antwortete die Blondine lächelnd und lief mit ihm aus dem Hotel heraus auf die Straße, „Einen Trip durch die Vergangenheit...! Besser gesagt, durch deine Vergangenheit!“ „Wie... wie meinst du das?“, wollte ihr Freund wissen und runzelte die Stirn. „Na wir gehen zu bestimmten Orten aus deiner Vergangenheit und vielleicht kannst du dich dann wieder an etwas erinnern! Ich glaube man nennt so etwas ein... Tetra wü... oder so!“, dachte das Mädchen kurz nach und blieb dann auf der Straße stehen. „Mal sehen... wo gehen wir zuerst hin...? Ah, ich weiß! Wir gehen am besten zu deinem alten Zu hause, wo du mit deiner Familie mal gewohnt hast!“, erklärte Sophie und zog ihn schnell mit. Mit einer kleinen Fähre fuhren sie dann zum Erholungsgebiet...
„Louis...! Mein alter Freund!“, meinte ein fremder Mann grinsend und kam auf seinen alten Kumpel, Louis, zu gelaufen. „Markus...! Ich hätte da einen kleinen... Auftrag für dich!“, erklärte dieser fies grinsend und hielt die Bilder feste in den Händen. „Ach... ich habe es mir schon fast gedacht! Wäre ja auch mal ein wunder, wenn mein alter Kumpel sich mit mir mal trifft, ohne dass er etwas von mir will!“, scherzte Markus und schaute auf die Bilder. „Ja... egal...! Du kannst doch so gut mit Computern umgehen...! Kannst du die Bilder vielleicht miteinander bearbeiten?“, wollte der Blonde interessiert wissen und reichte ihm die Fotos, die er von Maike bekommen hatte. „Ein Mädchen... und ein Junge... und beide in einer Bettkulisse...? Sag bloß, du steigst jetzt in so eine Branche über?!“, meinte Markus und dachte kurz nach. „Was? Spinnst du! Nein... das ist eine Bitte, worum mich das Mädchen gebeten hat...! Ich hab da einen gewissen... Deal... mit ihr!“, erzählte Lukas' Vater und schüttelte kurz den Kopf. „Einen Deal...? Mit einer Jugendlichen...?“, fragte sein Kumpel ungläubig. „Na ja... ist jetzt nicht so wichtig...!“, antwortete der Blonde nur und schüttelte den Kopf, worauf ein kurzes Zwinkern folgte.
„Hier wären wir... glaube ich!“, sagte Sophie stolz und zeigte Lukas die Einrichtung von außen, in der er mal mit seinem Bruder Barry und seinem Vater Louis gewohnt hatte. „Da... habe ich mal gewohnt...?“, fragte der Junge nachdenklich und schaute kurz auf seine Freundin, die fasziniert auf das Haus starrte. „Ja, na klar! Erinnerst du dich nicht mehr...?“, meinte die Blondine und schaute in seine nachdenklichen Augen. „Na ja...“ Er sah so süß aus, wenn er dachte... „ich glaube...“ Wie seine Augen funkelten... „Sophie...?“ So herrlich... so schön... „Sophie...?“ So... „Äh... was?“, wurde das Mädchen nun aus ihren Träumen gerissen, die aus Lukas' Augen bestanden. „Alles okay bei dir...?“, war sich der Junge nicht sicher und schaute sie lächelnd an. „J-Ja...! Ja, doch, klar! Alles prima!“, antwortete diese grinsend und warf nur noch einen allerletzten Blick in seine funkelnden Augen... „Also... kannst du dich nun erinnern, oder nicht?“, drängelte sie dann und schaute auf seine Lippen, die sich zögerlich bewegten: „Na ja... nicht wirklich...! Es kommt mir so vor, als hätte ich das Haus noch nie in meinem Leben gesehen...! Auch diese Gegend hier... ist mir völlig fremd!“, erklärte dieser knapp und wirkte wieder etwas traurig... Was sollte er nur tun...? Wie konnte er sich wieder an etwas erinnern? Nie wieder...? Das konnte er nicht glauben! „Das ist blöd... na ja, es gibt sicher noch andere 'magische' Orte, an denen du dich an etwas erinnern könntest!“
Lucia und Ash genossen, mal wieder, ihre Freizeit und spendeten diese im Erholungsgebiet beim einkaufen. Aber anstatt, wie ein normales Mädchen, Klamotten zu suchen...
„Also... wir brauchen sicher wieder Pokemonfutter...!“, meinte Lucia nachdenklich und lief durch die Gänge mit ihrem Freund, der sich aber anscheinend für etwas anderes interessierte. Das Mädchen schaute kurz auf. „Hallo...?“, fragte sie und verfolgte seine Blicke, die zu einer jugendlichen Blondine führten, die durch die Gänge mit ihrer Handtasche und ihrem schwarzen Mantel lief. „Hast du der etwa gerade nach geglotzt?“, fragte Lucia wütend. „W-Was...? Ähm... nein... ich... ähm...“, kam ihr Freund ins Stottern und schaute abwesend zu seiner blauhaarigen Freundin, die sauer drein schaute. „Idiot...“, schimpfte diese nur und lief einfach, mit ihrem kleinen Einkaufszettel in der Hand, weiter und schaute die Regale durch.
„Ah... da bist du ja wieder!“, grüßte Stefan glücklich, als Tina wieder das Farmhaus betrat. Er hielt gerade eine Flasche Cola in der Hand und schenkte sich etwas ein. Das Mädchen nahm ihre Brille von den Augen ab, da diese durch die plötzlichen Klimaänderungen völlig beschlagen war. „J-Ja... ähm... weißt du wo Lucia und Ash sind...? Ich bin vorhin einfach gegangen und wollte mich entschuldigen...“, erklärte diese und setzte sich zögerlich auf einen Stuhl, der der Junge für sie raus zog. „Lucia und ihr Freund...? Die sind gerade außer Haus! Aber bleib doch ein wenig und warte auf sie!“, bot der Junge ihr sofort lächelnd an und stellte sein Glas auf den Tisch. „Möchtest du auch etwas zu trinken haben?“, folgte sofort die nächste freundliche Frage. „Ähm... nein... äh... ja... ähm... ne... also weißt du... ich...“, versuchte sich die Brünette heraus zu reden, da sie jetzt nicht wirklich Lust hatte, mit dem fremden Jungen in einem Haus zu sein und sich im schlimmsten Falle auch noch mit ihm unterhalten zu müssen. „Oh... also was jetzt...? Du kannst gerne hier bleiben! Ich habe nichts dagegen!“, erklärte ihr Verehrer glücklich und lächelte über beide Ohren. „Also gut... dann warte ich eben...“, gab Tina seufzend nach und schaute gelangweilt auf den Holztisch...
Glücklich rannte Sophie mit Lukas an der Hand durch das Erholungsgebiet und wusste schon genau, wo sie hingehen würde. „Wo gehen wir hin?“, fragte der Junge alle zehn Schritte, doch er bekam immer die selbe Antwort, die ihn ziemlich verärgerte: „Das siehst du schon gleich!“
Nach vielen, mühsamen Schritten, kamen sie endlich dort an, wo das Mädchen hin wollte: Zum Weihbaum. „Hier wären wir!“, sagte sie lächelnd und schnaufte erst einmal heftig. „Ein... riesiger Baum...?“, fragte der Blonde verwirrt und musterte den Riesen. „Genau! Das ist der Weihbaum!“, erklärte Sophie und lachte bei dem Wort schon wieder. „Der... Weihbaum...? Den kenne ich aber nicht...!“, war sich Lukas sicher und schaute den großen Weihbaum genau an. „Doch, du kennst ihn! Ganz sicher! Fass' ihn doch mal an... vielleicht kommt dann so ein Tetra wü!“, war sich das Mädchen sicher, und meinte dabei ein déjà-vu, also eine plötzliche Erinnerung. „Hmm...“, versuchte es dieser und fasste den Baum einmal an... doch nichts geschah. „Nein... nichts passiert!“, meinte der Junge und wirkte immer noch traurig. „Komisch...“, murmelte die Blondine und schaute kurz das Teelicht an, welches am Boden stand, aber nicht brannte. „Hier war wohl in letzter Zeit jemand...“, dachte sie kurz und lächelte kurz. Doch was sie nicht ahnte... derjenige ist nicht nur hier gewesen... sondern er war immer noch dort...! Er war den beiden ganz... nahe!
„Geld... isch brauch Geld...“, sagte Drew verzweifelt vor sich hin und lief in seinem Hotelzimmer, im Erholungsgebiet, hin und her. „Verdammt!“, fluchte er und wusste nicht mehr weiter... Woher soll er so eine große Geldmenge bekommen? Soviel würde man im ganzen Leben nicht bei einem Job bekommen! Woher solle er es denn auf einmal er bekommen...? Es war alles Saphiras Schuld, da war er sich sicher. Sie wollte doch die große Hochzeit! Und was hätte er denn tun sollen...? Nein sagen sollen...? Wenn er jetzt darüber nachdenkt, wäre es wohl besser gewesen, 'nein', zu sagen... aber nun war es zu spät! Es würde nicht mehr lange dauern, dann würde er von der Mafia umgebracht werden...! Was sollte er denn tun...? Eine Bank überfallen...? Seine Eltern enterben?Er brauchte Geld... „Und zwar schnell!“, zischte er sauer und schlug mit seinem Fuß gegen das Holzbett...
„Was war da...?“, fragte Sophie erschrocken und drehte sich schnell in alle Richtungen. Ein Schauder lief ihr über den Rücken... Da war so ein komisches Gefühl... so ein Gefühl, beobachtet zu werden! Aber dort war niemand... oder? „Lukas...“, murmelte sie und versuchte sich an ihm fest zu halten, aber diese starrte immer noch auf den Baum. „Wer ist da...?“, dachte sich das Mädchen und bekam langsam wirklich Angst... Doch warum bekam sie Angst? Was wäre daran so schlimm, wenn sie jemand beobachten würde? Nein! Es war so ein verdammt... komisches Gefühl! Etwas... ein... „Was...?“, murmelte sie und ihr stiegen, aus einem unerklärlichen Grund, Tränen in die Augen. Sie fühlte sich hilflos, als würden tausend Polizisten um sie stehen und sie hätte etwas schlimmes getan. „Hör auf...!“, sagte sie nun leise und Schweißperlen liefen ihr über die Wangen. Was war es...?
Eine Berührung... von hinten! Eine Hand! Jemand berührte sie von hinten an der Schulter! Es war eine große Hand... aber nicht die von Lukas.... Sophie traute sich gar nicht, sich um zu drehen... Sie zitterte am ganzen Körper. „Lukas...“, sagte sie und ihr liefen Tränen über die Wangen. Ganz vorsichtig drehte sie sich in die Richtung, in der eigentlich ihr Freund stehen sollte... doch dieser war plötzlich weg! „Lukas!“, stieß sie laut heraus und drehte sich nun ganz um. Doch ihr bester Freund war weg...! Nur ein erwachsener Mann stand vor ihr und hatte einen komischen Blick aufgesetzt. „Wer bist du...? Was willst du von mir?“, fragte sie und weinte immer weiter. „Nicht weinen...“, sagte der Mann und lächelte ein wenig hinter seinem roten Schal, der fast sein ganzes Gesicht bedeckte. „Wer bist du...?“, fragte Sophie und beruhigte sich langsam wieder... es war ja nur ein fremder Mann! Er wirkte sogar etwas freundlich... „Ich bin... Florian!“

„Wir machen jetzt einen kleinen Trip!“, erklärte Sophie grinsend und zog Lukas mit aus dem Hotelzimmer. „Einen Trip?“ „Ja!“, antwortete die Blondine lächelnd und lief mit ihm aus dem Hotel heraus auf die Straße, „Einen Trip durch die Vergangenheit...! Besser gesagt, durch deine Vergangenheit!“
„Wer bist du...? Was willst du von mir?“, fragte sie und weinte immer weiter. „Nicht weinen...“, sagte ein fremder Mann, der vor ihr stand, und lächelte ein wenig hinter seinem roten Schal, der fast sein ganzes Gesicht bedeckte. „Wer bist du...?“, fragte Sophie und beruhigte sich langsam wieder... es war ja nur ein fremder Mann! Er wirkte sogar etwas freundlich... „Ich bin... Florian!“
„F...Florian...?“, stotterte Sophie überrascht. Man konnte das Gesicht des Mannes kaum erkennen, nur die Augen konnte man etwas sehen. Die Haare waren von einer dicken Wollmütze bedeckt und der untere Teil des Gesichts war mit dem roten Schal bedeckt, aber dennoch glaubte das Mädchen es ihm. „Ja...! Der bin ich! Ich bin... Lukas' Bruder!“, fügte Florian noch hinzu und blieb aber neutral beim Reden. „Was...? Aber wo ist Lukas...?“, wollte diese sofort wissen und schaute wie wild um sich. Ihr Gegenüber hob langsam den Arm und deutete kurz zu einem Busch: „Da drüben!“, sagte er und lachte ein wenig. „Oh!“, meinte die Blondine nur grinsend und verstand es. „Aber ich kann jetzt nicht lange! Lukas darf mich nicht sehen!“, wurde Lukas' Bruder sofort wieder ernst. „Was...? Aber warum...? Was ist los?“, löcherte ihn sofort die Jugendliche, doch sie bekam keine Antwort auf ihre Fragen: „Ich kann nun nicht! Ich muss hier weg! Sofort...! Es ist gefährlich...! Sehr gefährlich...! Aber wenn du mich treffen willst... ich warte morgen um Punkt 12 Uhr mittags auf dich beim Hafen in Sonnewik! Ich muss jetzt gehen...!“, war Florian in eile und rannte sofort durch den Schnee. „Warte...!“, rief das Mädchen ihm noch hinterher, doch er war schon weg...
„Wer soll warten?“, fragte Lukas auf einmal hinter ihr. Sie bekam plötzlich Gänsehaut und drehte sich schnell um. „Herr Gott im Himmel! Hast du mich jetzt erschreckt!“, schnaufte sie heftig und schaute ihren Freund entgeistert an. „Was...? Was ist denn los? Ich war doch nur kurz hinter dem Busch und habe-“, doch dort stoppte er den Satz, da es ihm etwas peinlich war... „Ja... schon okay...! Lass uns jetzt aber besser gehen. Wie es aussieht, ist hier nichts magisches!“, drängelte Sophie sofort und wollte so schnell es ging Lukas ablenken. Morgen. 12 Uhr. Hafen von Sonnewik. Das war ihre Chance, Lukas' angeblich verstorbenen Bruder zu treffen! Ein Treffen mit einem Toten? Nein... er ist lebendig!
Bis zum Abend geschah nichts aufregendes. Lukas durfte im Hotel bei Sophie und ihren Eltern schlafen, Lucia hatte sich wieder langsam beruhigt von ihrer Eifersucht und alles wurde langsam wieder normal... Oder doch nicht?
Alicia kam kreischend in das Farmhaus gerannt und schaute auf Ash und seine Freundin, die gerade ohne die Frau frühstückten. „Was ist denn passiert?“, fragte das Mädchen erschrocken und schaute ihre Chefin erschrocken an. „Da! Lies das! Da steht's! Siehst du? Hier!“, war die Erwachsene ganz außer Häuschen und drückte ihrer Mitarbeiterin ein Magazin mit einer bereits aufgeschlagenen Seite in die Hand. „Die 'Brevo'?“, fragte der Junge nach, doch von der Farmleiterin folgte nur ein kurzes Nicken, da sie der Blauhaarigen zuhören wollte, die gerade den Artikel vorlas: „Die Märchen-Farm auf der wunderbaren Route 224. Ein Ziel für jeden Touristen. Hier kommen die verschiedensten Pokemon zusammen und werden dort von den Arbeitern gepflegt, gefüttert und gut umsorgt. Es scheint wie im Bilderbuch, denn hier gedeihen wundervolle Blumen, prächtige Wiesen und selbst im Winter -wenn alles zu geschneit ist-, ist dies einer herrliche Landschaft. Die freundlichen Mitarbeiter sorgen für einen harmonischen Aufenthalt von Pokemon und Touristen und haben immer ein Ohr für jeden offen...“, las sie vor und stoppte dort kurz: „Wie cool!“, sagte sie sofort und grinste komisch. „Ja, total! Na ja, das was jetzt kommt ist nicht so interessant, aber das Lob in dem Absatz... ich kann es gar nicht glauben! Tausende Leute lesen diesen Artikel!“, quiekte die Frau vergnügt und war ganz aus dem Häuschen.
Wütend. Zornig. Entschlossen. Eifrig. So lief Saphira durch das Erholungsgebiet und schien jemanden zu suchen. Ständig drehte sie sich um und schaute in alle Richtungen. Wurde sie verfolgt? Oder schaute sie sich nur nach etwas oder jemandem um?
„Na warte...“, murmelte sie voller Hass.
Ihr dicker Bauch, in dem ihr Baby immer weiter heran wuchs, war von einem dicken Mantel bedeckt. Er war braun und sah sehr hübsch aus. Außerdem trug sie noch eine blaue Wollmütze und eine Schneehose mit passenden Schneeschuhen.
„Zeig dich...“, murmelte das Mädchen und man konnte ihren eisigen Atem bei der Kälte schon sehen. „Damals hast du dich mir doch auch gezeigt!“, beendete sie den Satz und bog in eine andere Gasse ab. „Fabian...! Du...!“, fluchte sie und blieb schließlich vor einer Haustüre stehen. „Na warte!“, meinte das Mädchen wütend und hämmerte entschlossen gegen die Holztüre des Reihenhauses.
„Ich bin dann mal weg!“, rief Sophie in das Hotelzimmer, während sie schon in Jacke und Schuhe in der Eingangstüre des Zimmers stand. „Wo gehst du denn hin?“, fragte Lukas, der gerade mit den Eltern die Betten machte. „Ich... ähm... gehe kurz wohin...!“, antwortete das Mädchen nur und wollte schnell weg huschen. „Ach ja...? Was machst du denn? Darf ich mit?“, wollte der Blonde sofort wissen und ging zu seiner besten Freundin hin. „Ähm... nein, lieber nicht! Ist nicht so wichtig! Bleib du kurz hier. Ich bin auch gleich wieder da“, versprach sie und schaute kurz auf die Uhr, die halb 12 anzeigte. „Ähm... okay?“, fragte der Junge verwirrt und schaute ihr nach, die in schnellem Schritt in die Lobby des Hotels rannte, „Komisch...“, murmelte Jürgen plötzlich und schaute ihr ebenfalls nach. „Na ja... Mädchen!“, scherzte Lukas schnell und grinste den Erwachsenen an, mit dem er sich anscheinend gut verstand.
Stefan rannte ganz begeistert durch die Weide und fütterte ein Pokemon nach dem anderen. Er spielte. Er summte. Er lächelte. Und er hatte Spaß! So glücklich war er mit seiner Arbeit, doch Johannes schien sich nur für sein Handy zu interessieren, mit dem er schon die ganze Zeit telefonierte und nur nebenbei ein bisschen hier und ein bisschen dort auf der Farm etwas machte.
„Komischer Kerl...! Wie kann man nur so gelangweilt hier arbeiten?“, verstand es der Junge nicht und streichelte gerade nebenbei ein Fiffyen. Auf einmal sah er Tina wieder zur Farm laufen und sein Herz klopfte schon wieder wie verrückt. „Tina!“, rief er eifrig, stand in von dem Schnee, auf dem er saß, auf und rannte zu dem genervten Mädchen hin, dass wie immer keine Interesse an ihm hatte. „Hallo...“, murmelte sie nur in ihren Schal hinein und lief eiskalt an ihm vorbei. „Hi! Na, alles okay bei dir?“, wollte der Junge mit der Brille freundlich wissen und lief neben ihr her, was ihr so gar nicht passte: „Bevor ich dich gesehen habe, ging's mir noch gut...!“, schnaubte sie kurz und wurde etwas schneller. „Wie jetzt? Nerve ich dich?“, fragte der Schwarzhaarige enttäuscht und beschleunigte auch, da er sie nicht so einfach aufgeben wollt. „Nein, das habe ich nur so gesagt!“, meinte Tina ironisch, worauf Stefan wieder lächelte, da er die Ironie nicht wirklich verstand... Schweigend und glücklich lief er neben ihr weiter in Richtung Farmhaus...
„Alicia!“, rief Tina durch das Haus, welches sie mit ihrem Verehrer betrat und zog geschwind ihre Stiefel aus. „Willst du was trinken? Soll ich irgendwas für dich tun?“, fragte dieser direkt und lächelte mit roten Wangen, doch Tina blieb ganz hart: „Etwas für mich tun?“, fragte sie genervt, „Ja, du kannst in der Tat etwas für mich tun! Nämlich verschwinden!“, zischte sie und wurde sauer, da er ihr die ganze Zeit nach rannte. „Oh...“, murmelte dieser traurig und verließ schnell und enttäuscht das Farmhaus... „Upps...“, murmelte die Brünette nur und schaute ihm etwas mitfühlend hinterher, denn erst jetzt kapierte sie, was sie da eigentlich gesagt hatte...
Sophie lief in der Kälte zum Hafen von Sonnewik und setzte sich dort auf eine Bank, um auf Florian zu warten...
Ihre Hände waren von Handschuhen gewärmt und ihr Gesicht wärmte ihr dicker Schal. Der Schnee an ihren Füßen war schon fast wieder geschmolzen, denn langsam kam wieder der Frühling...
Ständig schaute das Mädchen auf die Uhr und wartete, dass es endlich zwölf Uhr wurde. “Aber wenn du mich treffen willst... ich warte morgen um Punkt 12 Uhr mittags auf dich beim Hafen in Sonnewik!“
„Na komm schon...“, murmelte das Mädchen ungeduldig und stand nun wieder von der gefrorenen Holzbank auf und lief ein wenig im dem Hafen herum...
„Sophie...“, murmelte plötzlich eine Stimme hinter ihr. Ein Schauder lief ihr über den Rücken und erschrocken drehte sie sich zu Florian um, der lächelnd vor ihr stand. Er trug nun einen anderen Schal, eine andere Jacke und ganz andere Schuhe. Außerdem trug er eine Brille, die er normalerweise nicht trug... „Florian...?“, fragte die Blondine, da sie nicht wirklich ihn wieder erkannte. „Ja...! Entschuldige bitte diese Maskerade, aber ich muss unentdeckt bleiben...!“, sagte er und wirkte ernst. „O-Okay...! Also... erzähl! Was ist hier los? Warum warst du die ganze Zeit verschwunden...? Und wie hast du damals überlebt?“, drängelte sie sofort und schaute ihn ratlos an. „Komm... setzen wir uns...! Ich werde es dir erzählen!“, meinte er mit einer tiefen Stimme und lief mit ihr zu der Bank, auf der immer noch der Abdruck von Sophie war, der in die gefrorene Eisschicht rein geschmolzen war, die sich auf der hölzernen Bank befand. „Es geschah vor länger als einem Jahr...“, begann er zu erzählen und versuchte dabei nicht zu laut zu sprechen...

"Es ist gut, dass Sie in Azuria City sind, der Bombenanschlag findet nämlich ebenfalls in einem Einkaufszentrum statt, dem "Yakumoto"!", sagte ein Mann, den Z783 (Florians CIA-ID) am Telefon hatte. "I-In dem bin ich!", sagte Florian dann und blieb mit Fiona stehen.

"Na dann lass Papa mal arbeiten!", sprach Flo dann und öffnete schon einmal die Bombe. "Hm? Was ist denn das? V-Verdammt...das ist...ein Mikrofon...sie haben alles mitgehört was ich gerade gesagt habe!", dachte er sich erschrocken. "Oh mein Gott..."

Der Boss der russischen Mafia grinste nun und...drückte auf den Knopf, welcher die Bombe auslöste. Florian fuhr gerade mit dem Aufzug in den dritten Stock, wurde aber von Leuten, die in den zweiten Stock wollten, gebremst und war nun in der Menschenmenge des 2. Stocks. "Mann...was ist denn hier los?", fragte er sich. Plötzlich tat es einen lauten Knall. Fenster zersprangen, lodernde Flammen durch fegten die Aufzüge und den 2. Stock, krachend fiel die Decke ein und begrub...hunderte von Toten unter sich...auch Florian...
Fiona zuckte zusammen als sie den Knall hörte. Sie schaute nur zitternd zum Kaufhaus hin, das langsam zusammen krachte. "Flo...FLORIAN!", schrie sie und ihr kullerten Tränen herunter. Das CIA musste fassungslos zusehen wie der Brand und der Einsturz alles unter sich...begrub... "B-Bitte nicht...", murmelte Fiona heulend.

„Ja, ja, das weiß ich schon! Das hat mir Lukas damals schon alles erzählt im ungefähren...! Aber was ist dann passiert? Ich dachte du wärst an dem Tag auch gestorben?“, fragte Sophie schließlich, während sie der Geschichte von Florian lauschte. „Ich bin natürlich nicht gestorben...! Sonst wäre ich ja nicht hier! Ich hatte Glück... im Unglück!“

Florian schrie laut, als die ganzen Trümmer herab fielen... Er sah vor sich, wie alle Leute starben.. Sie wurden zerquetscht, oder fielen in die Flammen, wo sie verbrannten... Es war ein Schock fürs Leben. Nicht lange würde es dauern, bis er auch von einem der Teile über ihm erschlagen werden würde...
Überall war Rauch und Flammen. Jede Sekunde fiel ein großes Stück von der Decke über sich auf den Boden und das Kaufhaus stürzte immer weiter ein. „Ich muss hier raus...“, murmelte er und hielt sich die Hand vor den Mund, damit er keinen giftigen Rauch einatmete. Er versuchte allen Trümmern auszuweichen und es konnte jede Sekunde seine letzte Sekunde gewesen sein...
Schreie, Knalle, lauter laute Geräusche waren um ihn herum und er wusste gar nicht mehr, wie ihm geschah... Panik entstand unter den letzten paar Überlebenden, aber sie überlebten nicht, so wie Florian... Sie wurden auch alle nacheinander von Teilen erschlagen oder verbrannten...
Der Mann schaute traurig auf all die Leichen, die neben ihm waren... Alte Damen... Männer... Kinder... und Babys, liegen hier begraben, alles passierte wie in Zeitlupe für ihn... es war ein Schock, den er nie vergessen würde...
Er rannte einfach immer geradeaus, egal ob dort ein Haufen Trümmer lagen oder Flammen wüteten... Hauptsache, er würde lebendig entkommen...

„Du willst mir doch jetzt nicht wirklich erzählen, dass du in den Trümmern überlebt hast und aus einem Fenster gesprungen bist, lebendig gelandet bist und...“, meinte Sophie ungläubig, doch wurde von Florian unterbrochen: „Doch! So ungefähr war es... Da ich von dem CIA einiges her gewohnt bin, ist so ein Stunt nichts aufregendes für mich gewesen... Ich rannte also so schnell es ging und rannte schließlich durch ein Fenster, das ja wegen der Explosion weg gesprengt war! Es war eigentlich nicht meine Absicht, aber dann flog ich in die Tiefe aus dem zweiten Stock des Kaufhauses...“, erklärte er und schaute traurig, als er sich an die Vergangenheit erinnerte. „Aber bei so einem Kaufhaus... da sind das doch sicher 10 Meter, oder mehr!“, war sich das Mädchen immer noch nicht ganz sicher, ob sie es glauben wollte... „Ja schon... ich habe mir auch einige Wunden zu gezogen, aber anscheinend hat Gott mich beschützt... er hat mich vor dem nahem Tod geschützt! Gott...“, murmelte der Mann und die Blondine bemerkte eine Träne in seinen Augen... „Gott...? Den gibt es nicht... Ein Gott... existiert nicht!“, war sich das Mädchen sicher und wurde plötzlich wütend. „Es ist wegen Lukas, stimmt's...?“, fragte der Braunhaarige dann, wegen ihrer Reaktion auf Gott. „Ja... würde es einen Gott geben... wäre das nicht geschehen!“, schnaubte sie sauer und wurde plötzlich tief traurig. So ein Leid wurde ihrem besten Freund angetan! Würde es einen Gott geben... hätte er das sicher verhindert!
„Es ist schlimm... aber es wird alles gut... es wird sicher alles gut!“, versuchte Lukas' Bruder sie aufzumuntern und streichelte ihr sanft über den Rücken. Plötzlich schaute der Mann auf und wurde etwas nervös... Er unterbrach das Streicheln und schaute ernst hinter seiner Mütze und seinem Schal hervor. „Was ist...?“, fragte die Blondine traurig und schaute ihn nun wieder an. Sie wischte sich kurz ihre Tränen weg und wartete auf eine Antwort: „Wir werden beobachtet...“, zischte dieser ernst und machte dem Mädchen richtig Angst...

„Florian lebt... da bin ich mir sicher!“, dachte sich Fiona damals immer, um sich aufzumuntern. Sie hatte nach seinem angeblichen Tod das CIA verlassen und zog nach Azuria City, um dort dem damaligen Kaufhaus ganz nahe zu sein... Der Ort, an dem sie ihre große Liebe das letzte Mal gesehen hatte...
Noch heute war sie sich sicher, dass er lebte... sie konnte monatelang nicht einschlafen und weinte nur die ganze Zeit... ihre große Liebe... war verschwunden! Sie hatte ihn nie vergessen... und für sie gab es keinen anderen: nur Florian!
Doch oft wurde sie von ihren alten Kollegen besucht, die aber nicht in freundlichen Absichten kamen... sie wollten wissen, was sie über Florians momentanen Aufenthalt wusste! Auch das CIA glaubte, dass er noch lebte... doch er versteckte sich vor ihnen...
Jedes Mal versuchte sie die Leute ab zu wimmeln, da sie ihre große Liebe beschützen wollte... „Er ist tot!“, schwor sie ihnen immer, doch sie gaben nicht auf, bis das CIA schließlich eine Spur fand, der auch Fiona folgte... bis zum Hafen von Sonnewik...

„Was... warum? Wer beobachtet uns?“, fragte Sophie hastig und schaute vorsichtig um sich. „Du musst schweigen! Du musst über das Geheimnis schweigen! Es ist gefährlich!“, erklärte Florian mit einem schnellen und geheimnisvollen Ton. „Welches Geheimnis? Warum gefährlich? Was ist hier los?“, wollte das Mädchen ängstlich wissen und zitterte am ganzen Körper. „Das Geheimnis! Schweige! Sage kein Wort zu niemanden! Tue es für... Lukas!“, sagte Florian und schaute das Mädchen ernst an, doch sie erkannte, dass er tief im inneren gerade sehr traurig war... er erkannte anscheinend, was gleich passieren würde...

„Warte...! Noch nicht!“, sagte ein Mann zum anderen, der ein Fernglas an den Augen hielt und die beiden beobachtete. „Warum nicht? Wir müssen zugreifen!“, entgegnete der andere und wollte jederzeit los laufen und Florian schnappen. „Warte noch... Einen kurzen Augenblick...!“, hielt ihn aber der Mann mit dem Fernglas ab...

„Ich muss weg von hier...! Sie suchen mich...! Sie wollen mich schnappen!“, sagte Florian ängstlich und sprach ganz schnell zu Sophie, die aber überhaupt nichts von allem verstand... was war hier los? Wer verfolgte ihn? Und warum? Worüber musste sie schweigen? Welches Geheimnis? Des Rätsels Lösung ist manchmal verkehrt... ist das das Geheimnis? Und warum ist es gefährlich? Seine Worte waren ein einziges Rätsel für sie...

„Florian!“, schrie Fiona so laut sie konnte und sprang aus ihrem Versteck. Sie stand etwa 12 Meter von ihrem alten Geliebten entfernt und wollte ihn warnen. „Renn!“, schrie sie so laut sie konnte, woraufhin der Mann sofort von der Bank aufsprang und hastig um sich sah.

Was ging hier vor sich?Was das Fiona?, wunderte sich Sophie und schaute Florian an, der sich ängstlich um sich drehte.

„Schnell! Zugriff!“, forderte ein CIA-Agent auf und fünf Leute sprangen aus verschiedenen Gebüschen heraus und umzingelten Sophie und ihren neuen Freund. „Flo!“, schrie Fiona noch einmal und wusste nicht, was sie tun sollte... Gleich würden sie ihn schnappen...

Ratlos beobachtete die Blondine alles: Florian bemerkte die fünf Männer und suchte schnell mit seinen Blicken einen Ausweg. „Des Rätsels Lösung ist manchmal verkehrt... löse es!“, waren seine letzten Worte. Er war sich wieder seine Sache sicher und grinste sogar ein wenig zu dem Mädchen.

„Bleib stehen!“, rief einer der Männer. „Schnappt ihn!“, forderte ein anderer auf und sie stürmten alle auf den ehemaligen Agenten zu. Dieser aber lachte nur kurz und war vollkommen cool in seiner jetzigen Situation. Er hob kurz die Hand und wedelte wie verrückt damit herum. Die Männer blieben stehen und schauten ihn verwirrt an. Was machte er da? Er fuhr vor seinem Gesicht mit seinen Handschuhen herum und grinste kurz, bis er schließlich... ins Nichts verschwand! Es schien, als würde er sich auf der Stelle vor allen Augen in Luft auflösen!

„Flo...?“, fragte Sophie erschrocken und schaute zu dem Platz, an dem er gerade noch stand... Seine Fußabdrücke waren dort in den Schnee, doch dort hörten sie auch auf und führten nirgends hin... Wo war er hin?

„Wo ist er? Wie ist das möglich?“, fragte ein Agent panisch und schaute kurz auf Fiona, die zufrieden lächelte. „Sein guter alter Trick... Und jedes mal fallen erneut Leute darauf rein!“, murmelte sie glücklich zu sich und grinste ihre alten Kollegen nur frech an. Sie zwinkerte ihnen nur kurz zu, bis auch sie durch Rennen die Flucht ergriff...

Die CIA-Agenten schauten verwirrt Sophie an, die heulend zurückgelassen wurde... „Sucht ihn... um die... kümmern wir uns wann anders!“, sagte einer der Männer nur leise und lief langsam mit den anderen weg. Ganz alleine saß sie da... so viel Action... sie viel Angst... so viele Geheimnisse! Was war hier los? Was hatte Florian denn gemacht, dass das CIA ihn suchte? Wie ist er gerade verschwundeb? Und warum sie? Warum musste das alles ihr geschehen...? Würde sie eine Antwort auf die Fragen bekommen? Oder wäre Florian nun wieder... für immer weg?