Weil ich kann mir, pardon, keine Welt vorstellen, in der man von einem Mann beleidigt, provoziert oder gedemütigt wird und sich nach wochenlangem Missbrauch denkt "jawohl den nehm ich"?
Ich möchte dazu anmerken: Ja, doch, gibt es. Vornehmlich bei Leuten, die von ihren Eltern misshandelt wurden. In dem Fall kann es sein, dass das Gehirn gelernt hat, dass so eine Behandlung "Liebe" ist, weil immerhin müssen Eltern ja ihre Kinder lieben und wenn die Eltern so handeln, dann können sie das nur aus Liebe tun, sprich, wenn ein*e potentielle*r Partner*in einen so behandelt, dann muss das eine Form von liebe sein. Deswegen fallen oftmals auch Leute, die mit missbrauchenden Eltern aufgewachsen sind, von einer Missbrauchsbeziehung in die nächste.
Lässt sich noch dadurch toppen, dass Leute, die mit misshandelnden Eltern aufgewachsen sind, teilweise auch selbst zu missbräuchlichem Verhalten neigen (oft aus Überlebensstrategien während der Kindheit hervorgehend) und es schnell Beziehungen geben kann, wo genau aus dem Grund beide Partner super toxisch zueinander sind, weil sie nicht mit und nicht ohne können.
Manche Menschen können das eben eine Zeit lang verbergen und ihr "wahres Gesicht" erst dann zeigen, wenn man schon in der festen Beziehung ist, teilweise kann das bei manchen Menschen sogar noch eine bedeutend längere Zeit gut gehen.
Dazu kommt auch, dass in manchen Fällen toxisches Verhalten auch aus psychischen Problemen hervorgehen kann und dann auf Basis der psychischen Gesundheit mal stärker vorhanden ist, mal gar nicht. Dann kann auch eine Beziehung mal mit mehreren guten Monaten, ja sogar einem guten Jahr anfangen (gerade auch weil die Honeymoon-Phase psychische Probleme überspielen kann, weil Gehirnchemie) und dann geht es auf einmal steil bergab.
Habe ich doch zu Beginn erläutert. Investiert man mal Zeit und Emotionen in eine potentielle Partnerin, erlebt man oft, dass sich besagte potentielle Partnerin zurückzieht
Vielleicht, weil das auch einfach super aufdringlich sein kann? Und aufdringlich ist halt auch einfach scheiße.
Zumal frau eventuell Erfahrung mit aufdringlichen Männern gemacht hat, die ihr in der Beziehung keine Luft zum Atmen lassen.
Ansonsten ja... es gibt leider so manche Frau mit geringem Selbstbewusstsein, die auf jeden dahergelaufenen Deppen reinfallen, nur weil er ihnen ein paar Komplimente gemacht hat und "dominant" wirkt. Da manche eben kaum auf sich selbst klarkommen, brauchen sie eben wen, bei dem sie denken, dass der ihnen irgendwo mehr Halt uä gibt.
Ich würde es nicht einmal per se nur auf ein geringes Selbstbewusstsein schieben. Es gibt Frauen, die treten in allen anderen Lebensbereichen super selbstbewusst auf und fangen trotzdem was mit solchen Typen an. Ich denke, da spielt auch sowas wie gesellschaftliche Erwartung und Norm mit hinein. Plus noch so ein Faktor ist auch: Wenn eine Frau sehr dominant auftritt, kann es auch sein, dass die weniger dominanten Männer von ihr verschreckt werden.
Und dieser Film war glaub ich auf Platz 1 in den Netflix Charts, und bedenke dabei, dass der Film hauptsächlich nur die eine Hälfte der Zuschauerschaft (Frauen) bedient.
Weil Dark Romance halt beliebt ist. Ich habe mal darüber einen ganzen Essay geschrieben, aber die tl;dr Version ist: Viele Leute haben Fantasien darüber, dass sie sich komplett aufgeben und fallen lassen können. Mit einem dominanten Partner, der halt sagt, wo es lang geht, aber tatsächlich wirklich das beste für einen will. Aber das ist nicht mehr, als das: Eine Fantasie.
Das heißt nicht, dass solche Geschichten nicht kritisch sein können - ich finde es durchaus problematisch, wenn Jugendliche damit in Kontakt kommen, die weniger reflektiert damit umgehen. Aber für viele Erwachsene ist es einfach genau so eine Fantasie, wie halt auch Superheldenfilme eine Fantasie darstellen. Etwas, das man für ein paar Stunden genießen kann und dann ist gut.
Würdest du nicht behaupten, dass im Schnitt mehr Frauen submissive sind als Männer?
Als jemand, dier in der BDSM Szene aktiv ist: lol Nein.
Wenn ich auf einem BDSM-Stammtisch bin, sind meistens 2/3 bis 3/4 der Männer dort Subs oder Switches, von den Frauen mindestens die Hälfte dominant.
Ich meine, ich habe schon Kritik bekommen, weil der Porn, den ich schreibe, nur weibliche oder nicht-binäre Subs hat (weil ich persönlich männliche Subs halt nicht so scharf finde, to each their own kink). Findet auch Abnehmer, duh, ist ja immer noch Porn, aber zumindest von der BDSM-Szene wird öfter mal kritisiert.
Ändert nichts daran, dass noch genug Männer Porn wollen, in denen Frauen erniedrigt werden, aber Porn-Habits sind noch mal eine komplett andere Schiene.