Final Fantasy RPG: Tränen der Erde - Spieltopic

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  • Es wurde immer kälter und man brauchte kein Hellseher zu sein, um zu erraten, dass die Krieger der Vorhut schon bald so hoch auf ihrem Weg in die Berge sein würden, dass sie die Schneefallgrenze überschreiten konnten. Der Maskierte nutzte diese Zeit, von der er nicht wusste, wie viele Tage se noch anhalten würde, bevor die ganze Umgebung unter einer weißen Decke begraben war und die Kälte noch um ein gutes Stück steigen würde, um zu Josef, dem hünenhaften Koch zu treten und ihm vorschlug, zusammen jagen zu gehen, ehe es aufgrund des stetig näher kommenden Schnees nur noch wenige Beutetiere in den Wäldern des Berghanges geben würde. Der Koch, welchen der Gesichtslose noch immer ein wenig seltsam fand, stimmte dem Vorschlag zu und gemeinsam setzten sie sich für wenige Stunden von der Gruppe ab. Es stellte sich heraus, das der vermummte Landstreicher trotz seiner klirrenden Höllenklingen kein ungeschickter Jäger war, zumindest solange er seine Klingen zusammengezogen fest an den Rücken drückte. Fixieren konnte er sie nicht, da er sie benötigte, um aufgeschreckte Kaninchen mit einem blitzschnellen Hieb zu erlegen, dem selbst die flinken Langohren kaum mehr ausweichen konnten, sofern sie in seinem Radius waren.


    Schon bald hatten die beiden um die zehn Kaninchen erlegt und Josef behauptete, dass dies reichen würde, um der Gruppe ein üppiges Mahl vorzusetzen und alle satt zu bekommen. Der Maskierte interessierte sich eher für das Fell der Tiere und nachdem beide zur Vorhut zurückgekehrt waren, machte sich der Gesichtslose auch sofort daran, die Tiere, mit Hilfe seines Dolches zu häuten und auszunehmen, damit der Koch es bei seiner Arbeit leichter hatte. Auch wenn ihm diese Arbeit nicht sonderlich gefiel, erledigte er sie zügig und machte sich auch sofort nach Beendigung dieser mit den blutigen Fellen und den Abfällen, die Josef nicht verarbeiten wollte, wieder auf in den Wald, wo er die Abfälle an mehreren Stellen in kleineren Mengen unter losem Blattwerk entsorgte. So würden sie nicht so schnell zu stinken anfangen, auch wenn der niedrige Temperatur der Umgebung das mit verhindern sollte und Raubtiere würden die Reste schnell finden und beseitigen.


    Anschließend begab er sich zu einem kleinen Bach mit klarem, aber eisigem Wasser, wo er die Felle und seine Oberbekleidung, die er bei der blutigen Arbeit leicht eingesaut hatte, zu reinigen, allerdings, ohne die Kleidung abzulegen. Nachdem er die Felle gewissenhaft vom Blut und sonstigen Resten befreit hatte, machte er sich zurück auf den Rückweg. Kaum angekommen, legte er die Felle auf einen Haufen, damit die anderen sie sich nehmen konnten, mittlerweile war es Abend geworden und die Vorhut würde ohnehin rasten. Nur vier der zehn Felle nahm der Maskierte an sich und begann damit, nachdem er den schweren Umhang abgelegt hatte, sie an dessen Innenseite, mit groben Stichen zu befestigen. Die Schulterpartien, die ohnehin schon mit Tierfellen gepolstert waren, um ihn ein wenig mehr Masse anzudichten, ließ er dabei natürlich aus. So hatte er es schon jeden Winter gehalten. Im Herbst ging er auf die Jagt und nähte die Felle der Tiere, vorwiegend Kaninchen als wärmendes Futter in seinen Umhang. Im Frühjahr, sobald es wärmer wurde, nahm er sie dann heraus und gab sie weiter oder verkaufte sie. Meistens konnte er damit einen Schlafplatz für ein oder zwei Nächte und ein paar Mahlzeiten herausschlagen. Dank des grobmaschigen Gewebe seines Umhangs, sah man an diesem hinterher auch die Löcher des Fadens nicht mehr.
    Flaime hielt sich hingegen zu 99% der Zeit über in der Mitte der Gruppe auf. Ihr wurde zunehmend kälter, ihr gelber Umhang war dreckig und wärmte auch nicht mehr sonderlich. Das musste eben de Körperwärme der anderen helfen. Trotzdem spürte sie ihre zunehmend schneller kommende Müdigkeit, die laufende Nase und auch die blassblauen Finger waren ein deutliches Zeichen dafür, dass es eindeutig zu kalt für die empfindliche Feuermagierin war. Sie dankte Gott dafür, dass sie sich eine dicke Hose eingepackt hatte. Mit ihrem Kampfanzug, der nur bis unter die Oberschenkel reichte, wäre sie schon längst erfroren.
    Als der Ritter dann mit einigen Fellen zurückkam, witterte sie ihre Chance. Sie nahm sich drei der Felle, mit dem innerlichen Kommentar, dass ihr jetzt bloß keiner blöd kommen sollte, und setzte sich, als die Gruppe endlich Rast machte, auf einen Stein in der Nähe des Feuers. Sie war keine begabte Näherin. Mit ihrem Breitschwert war sie nicht auf Geschicklichkeit angewiesen, und außerdem hatte sie öfters mal den Nähunterricht geschwänzt, um Magie zu üben. Jetzt war ihr klar, dass es eine verdammt noch mal schlechte Idee gewesen war. Zitternd versuchte sie, eine Nadel in das Fell zu stechen, hatte aber nicht die nötige Kraft (ihre Finger ließen sich nicht mehr wirklich kontrollieren) um hindurchzukommen. Seufzend legte sie die Felle beiseite und beschwor eine kleine Flamme, die durch die Kälte um sie herum aber wieder schrumpfte. Also besann sie sich eines Besseren und versuchte durch Reiben ihrer Hände diese ein wenig aufzuwärmen.


    Der Maskierte hatte zwar bemerkt, dass auch Flaime sich an den Fellen bedient hatte, aber nicht weiter darauf reagiert. Dafür hatte er die restlichen ja ausgelegt und die Feuermagierin hatte sich schon am ersten Abend in den Bergen als kälteempfindlicher erwiesen. Als er nun aber bemerkte, wie ungeschickt sich die Feuermagierin anstellte, musste er unweigerlich schmunzeln, was man dank seiner Maske aber nur an seinen Augen erkennen konnte. Sie hatte wohl wirklich Probleme, was ihn bei einem Mädchen aus reichem Hause aber nicht verwunderte. Nach einer Weile legte sie die Felle zur Seite und erschuf eine Flamme, wohl, um ihre Hände zu wärmen. Für den Vermummten war damit klar, dass er der Rothaarigen besser helfen sollte, wenn sie diese Nacht noch fertig werden sollte. Aber er wartete, bis sie ihre auf ihn so angsteinflößende Magie hatte erlöschen lassen, bevor er von hinten an sie herantrat und ihr einfach seinen eigenen Umhang, den er ja selbst erst gefüttert hatte, über die Schultern legte, bevor er unaufgefordert ihre Felle und das Nähzeug nahm und sich damit neben ihr niederließ. „Was möchtest du denn daraus machen?“, erkundigte er sich höflich und blickte die ehemalige Soldatin mit einem aufmunternden Lächeln in den Augen an, „Ich bin zwar auch kein Schneidermeister, aber ich bekomme das meiste hin. Solange dir es egal ist, ob die Nähte etwas unsauber geraten, kann ich dir also gerne helfen.


    Als ein fellgefütterter, warmer Umhang über ihre Schultern fiel, bekam sie augenblicklich eine Gänsehaut, die zog sich über ihre Arme und den gesamten Rücken herunter. Flaime schüttelte sich schnell, schlang dann aber das Kleidungstück enger um sich, seufzte zufrieden. Der Maskierte nahm sich die Felle, die er zuvor auch besorgt hatte, und um ein Haar hätte der Leutnant ihn angefahren, dass das ihre Felle wären und er gefälligst seine Pfoten davon lassen sollte (Es lag nicht daran, dass sie ihm nicht traute oder ihn nicht mochte, ganz im Gegenteil, nur war ihre Laune buchstäblich am Nullpunkt angelangt und jede noch so kleine Auseinandersetzung würde ihr Blut zum Kochen bringen.) als er fragte, was sie denn plane aus den Fellen herzustellen. Sein freundlicher Tonfall ließ die unterschwellige Aggression wieder abflauen.
    Ich bräuchte Handschuhe. Den Rest... Falls es einen gibt, meine ich, könnte ich für meine Ärmel gebrauchen.“, erklärte sie. Dankbar merkte sie noch an, dass unsauber und warm sehr viel besser als Eisfinger war.



    Ich fürchte für richtige Handschuhe reicht mein sehr beschränktes Geschick mit der Nadel nicht aus, aber es würde reichen, um zwei kleine Säckchen herauszubekommen, die du dir um die Hände binden kannst. Wie gesagt, nicht schön, aber es würde wärmen.“, erwiderte er schmunzelnd. Er war bei Leibe kein begabter Schneider oder sonderlich geschickt mit der Nadel, aber in den Jahren, die er nun schon allein unterwegs war, hatte er sich doch das ein oder andere angeeignet. Trotzdem lagen ihm grobe Sachen, wie Holzhacken oder allgemein Dinge, wo er von seine Kraft profitieren konnte, eher. Nun nähte der Maskierte eines der Felle an den Ränder zusammen, sodass er ein kompaktes Stück ohne abstehende Pfoten oder Löcher bekam, welches er an den Rändern raffte und der Soldatin um die linke Hand band. „Bevor du kämpfst oder etwas mit deinen Händen machst, muss du die natürlich abnehmen.“, erklärte er, während er mit einem weiteren Fell genauso fortfuhr. Von den beiden Säckchen blieb sogar noch Fell übrig. Diese beiden Teile band der Landstreicher seiner Gesprächspartnerin um einen Unterarm, nachdem er beide Teile mit einer groben Naht verbunden hatte. Das letzte, bisher unbenutzte Fell, wickelte er ihr um den anderen Arm. „Es erfüllt höchstwahrscheinlich nicht deine Erwartungen, aber mehr bring ich nicht zu Stande und für mich zählt auch immer, dass sich die Fälle mit so wenig Veränderungen wie möglich noch am besten verkaufen lassen, sobald ich sie nicht mehr brauche. Wenn ich Glück hab, reicht es bei mir nach dem Winter für ein oder zwei warme Mahlzeiten und ein paar Nächte in einer trockenen Unterkunft. Wenn ich ganz großes Glück habe, springt sogar gelegentlich ein Bett dabei für mich heraus.“ Er lachte bei dem Gedanken, wie befremdlich seine Lebensweise dem Mädchen aus reichem Hause vorkommen musste. Dann lehnte er sich zurück und atmete tief aus. Sein Atem schwebte als weißes Wölkchen noch einen Moment über seinem Kopf, bevor es sich auflöste. Der Vermummte folgte mit den Augen dem Wölkchen, bis es verschwand, ehe er wieder Flaime ansah. „Es würde mich interessieren, wie deine Winter bisher waren, nachdem du ja nicht permanent in der verschneiten Welt herumwanderst. Natürlich nur , wenn es dir recht ist, mir davon zu erzählen.“, meinte er mit einem freundlichen Lächeln. Für ihn war die Welt eines Reichen genauso schwer zu verstehen, wie wohl für Leute wie die Feuermagierin sein abgeschiedenes Leben.
    Flaime versuchte so still wie möglich zu halten, als der Maskierte sich schließlich daran machte, ihr zu helfen. „ K-Kein P-Problem. Ha-Hauptsache es hält warm.“ Das sagt sie nicht nur so, sie meinte es auch. In diesem Moment war sie heilfroh, dass der Ritter Teil der Gruppe war, auch wenn sie noch immer nicht wusste, wie er heißt, und er im Grunde genommen ja eigentlich ein recht furchteinflößender Genosse war. Nichtsdestotrotz, er hatte ihr das Leben gerettet, und jetzt sorgte er auch noch dafür, dass sie nicht erfror. Er erzählte von seinem Leben während des Winters, und erkundigte sich dann auch bei ihr.
    Was ich so getan habe? Schwer zu sagen…“ Sie stockte kurz, Flaimes Gedächtnis war nie das Beste gewesen. „ Ich glaube, es war nicht viel anders von meinem sonstigen Leben. Ich trug mehrere Schichten Klamotten, darüber ein hübsches Kleid, einen Mantel, ein paar Schleifen unter ner Mütze versteckt… Ansonsten war es so wie immer. Nur dass Magietraining im Winter angenehmer war als im Sommer. Du weißt schon, doppelte Hitze und so.“ Sie begann zu kichern. Die Trainingshalle war im Sommer so unheimlich stickig gewesen, dass sie ab und an umgekippt war. Schöne Erinnerungen, hach ja…
    Ansonsten war es immer das gleiche. Mutter und Vater waren häufiger weg, die Nannys nervten mich mit Gesangs-, Tanz- und sonstigem vollkommen unnützem Unterricht, ich schlich mich weg und trainierte mit dem örtlichen Schwertkampfmeister. Danach schlich ich mich nach Hause, hörte mir die Standpauken an und verzog mich in mein Zimmer. Ja, so ungefähr lief das ab.
    Es ist schön, wenn jemand bereit ist sein Wissen mit einem zu teilen.“, bestätigte der Vermummte mit einem warmen Lächeln in den Augen, „So nutzloses Zeug, wie nähen?“
    Da es mittlerweile stark nach Essen roch, richtete er sich auf und verließ Flaime mit den Worten „Bin gleich wieder da.


    EDIT: Jetzt auch in Farbe erhältlich ^^"

  • Als er kurz darauf zurückkehrte, hatte er zwei dampfende Portionen Kaninchen dabei, von denen er der Feuermagierin die Größere reichte. Aber er blieb nicht, um ihr Gesellschaft zu leisten, sondern verzog sich sofort, wie er es bei jedem Essen machte. Er mied die Gesellschaft der anderen bei den Mahlzeiten, da er nur bei diesen seine Maske zwangsweise ablegen musste. Auch diesmal tauchte er erst nach dem Essen wieder auf und gesellte sich erneut zu Flaime. Da es aber schon dunkel geworden war und man die Nacht wohl ohnehin hier verbringen würde, suchte er mit den Augen nach einem Platz, wo er genügend Abstand zum Feuer haben würde, dessen Wärme ihn aber noch erreichen konnte. Zum Glück hatte er keine Berührungsängste, denn hier in den kalten Regionen schliefen die Mitglieder der Vorhut auf recht engem Raum, um sich gegenseitig am auskühlen zu hindern. Allerdings achtete der Maskierte insgeheim auch darauf, ebenfalls einen vernünftigen Abstand zu Senshi und dem Koch Josef, der ihm auf irgendeine Weise suspekt war, zu wahren. „[color=#0cd1076]Ich würde mich hinlegen, es liegt morgen bestimmt wieder ein langer Tag vor uns und höchstwahrscheinlich wird es noch kälter werden.[/color]“, eröffnete er der Rothaarigen mit seinem gewohnten, freundlichen Lächeln in der Stimme, „Wenn du nichts dagegen hast, hätte ich übrigens gerne wieder meinen Umhang zurück. Für die Nacht braucht selbst jemand wie ich einen.


    Flaime sah dem Maskierten noch kurz hinterher, als er mit seinem Essen verschwand. Sie wickelte sich den Umhang noch enger um den Körper und stolperte zur Essensausgabe. Sie nuschelte eine kurzes „Danke„ und setzte sich dann sehr nah ans Lagerfeuer und futterte sich satt. Halbwegs zufrieden setzte sie sich dann wieder etwas weiter weg und wartete auf den Ritter, der sich kurz darauf wieder zu ihr gesellte. Er meinte, sie sollten jetzt schlafen und forderte dann seinen Umhang zurück, auf natürlich höffliche Art und Weise.
    Mist. Ich dachte du hättest es vergessen und ich könnte ihn behalten. Sicher dass du ihn ganz ganz ganz ganz ganz...“ Ein bedeutungsvoller Blick brachte sie zum Schweigen und mehr oder weniger freiwillig rückte sie den Umhang wieder heraus. „Hätte ja sein können.“ Danach legte sie sich auf den kalten Boden und rollte sich zusammen.
    Ne.. Ritterchen. Du hast doch einen Namen, oder? Ich würde mich irgendwie besser fühlen wenn ich wüsste wie der Kerl heißt, der mir schon zwei Mal das Leben gerettet hat.“, murmelte sie mit halb geschlossenen Augen. Die Kälte machte sie noch viel müder als sie ohnehin schon von dem Marsch war.


    Nun konnte der Maskierte nicht mehr an sich halten und brach in schallendes Gelächter aus. Flaime hatte ihn, wohl unbeabsichtigt sichtlich erheitert. „Du bist schon eine seltsame Person.“, er stützte den Kopf mit einer Hand und blickte die Rothaarige amüsiert an, „Man hat mir schon viele Namen gegeben, aber Ritterchen war bisher noch nicht dabei. Es scheint dir ja sehr wichtig zu sein, meinen Namen zu erfahren. Darf ich dich fragen, warum das für dich so eine Bedeutung hat.“ Obwohl er nicht dem Wunsch der Soldatin nachgekommen war, zeigte er kein Anzeichen von Ablehnung und aus seinen Augen sprach ehrliches Interesse.


    Flaime zuckte kurz zusammen als ihr sonst so ruhiger Kamerad plötzlich zu lachen begann. Was war denn bitte so lustig? Sie zog Augenbraue hoch, kicherte aber nach kurzer Zeit auch ein wenig.
    Ich mag es einfach nicht, Leute mit sie oder er anzusprechen. Mal ganz von Lord und Lady abgesehen. Außerdem sind wir doch jetzt irgendwie zusammen in dieser Gruppe, was gibt es dagegen einzuwenden?“ Sie räusperte sich: „Gefällt dir Ritterchen nicht, oder was?


    Es kommt nicht darauf an, ob es mir gefällt, wie ich gerufen werde, sondern einzig und allein, dass ich auch verstehe, dass ich gemeint bin.“, meinte er schmunzelnd und legte sich so auf die Seite, dass er sie betrachten konnte, „Aber das habe ich nicht gemeint. Mich hat noch nie jemand mit einem verniedlichten Namen gerufen, das ist alles.“ Der maskierte wandte den Blick zum Nachthimmel, wo er einen Moment verharrte. Als er wieder Flaime ansah, lag eine leichte Trauer in seinen Augen. „Ich habe dir doch schon gesagt, dass es sich mit meinem Namen anders verhält, als mit deinem oder dem von jedem hier.“ Er seufzte leise. „Meine leiblichen Eltern sahen seiner Zeit in mir nur eine Missgeburt und einen Dämon, aufgrund meiner Klingen. Sie ließen mich aber gütiger Weise auf ihrem Hof leben, solange ich mich von ihnen fern hielt und für die Augen der Besucher und Geschäftspartner unsichtbar blieb. Und ebenso, wie sie sich weigerten, mich als ihr Fleisch und Blut anzusehen, weigerten sie sich auch, mir einen Namen zu geben. Den Namen, den ich heute trage, erhielt ich erst viele Jahre nach meiner Geburt, aber nicht von ihnen. Aus diesem Grund sage ich so oft, dass ich eigentlich keinen Namen habe.


    Achso, das meinst du.“ Flaime wälzte sich etwas auf dem Boden herum, um eine halbwegs bequeme Liegeposition zu finden, gab dann aber schnell wieder auf. „Ich finde dass ein Name zum Charakter passen sollte… Und naja, wirklich blutrünstig bist du ja nicht. Ich weiß nicht, was andere von dir halten, ich meine die, die auf der anderen Seite deiner Klinge stehen, aber auf mich wirkst du recht harmlos. Und wesentlich zivilisierter als die meisten anderen Ritter die ich kenne.“ Sie lachte kurz, hörte dann aber weiter den Erzählungen ihres Gesprächspartners zu.
    Nun, erneut kann ich nur an dem Verstand mancher Menschen zweifeln. Sicher, es ist garantiert erst einmal befremdlich einen Sohn mit.. Klingenschwänzen zu haben, aber daran kann das Kind doch auch nichts ändern. Nun stellt sich mir die Frage: Hasst du deine Eltern dafür, dass sie dich so verachtet haben? Oder bist du ihnen tatsächlich auch noch dankbar? Und bevor du fragst, warum ich das wissen will... Ich versuche einfach, dich zu verstehen. Meine Eltern haben mich immer verhätschelt und alles für mich getan. Da bist du wohl das genaue Gegenteil. Es ist interessant, so ganz andere Schicksale kennen zu lernen, auch wenn sie nicht ansatzweise beneidenswert sind.


    Ich hasse meine Eltern nicht, aber ich bin ihnen auch nicht für diese Behandlung dankbar.“, erklärte der Maskierte ruhig, „Vielmehr verspüre ich nur eine tiefe Trauer, wenn ich an sie denke. Früher, als ich noch ein Kind war, hätte ich alles dafür gegeben, nur ein einziges freundliches Wort von ihnen zu bekommen, egal, wie schlecht sie mich behandelt haben. Und man kann sagen, dass sie mich wirklich wie einen räudigen Köter behandelt haben…“ Er verstummte undblickte gedankenverloren drein, bis er hinter sich griff, eine der Halterungen löste und einen seiner beiden Klingenschweife rasselnd hinter seinem Rücken hervorholte. Beinahe vorsichtig strich er über den Rücken eines der breiten Klingenblätter, welches recht nahe der Spitze angesiedelt lag. Unter den vielen, verschlungenen, schwarzen Gravuren schien es, als würde ein breiterer, dicker Strich das Muster waagrecht teilten. „Wie ein Baum, nicht wahr?“, merkte er plötzlich an und sein typisches, schalkhaftes Grinsen trat wieder in seine Augen. „Sie wachsen, wie die Jahresringe eines Baumes. Jedes Jahr, eine mehr.“ Er wurde wieder etwas leiser, als er hinzufügte: „Ich hatte als kleines Kind noch nicht diese Klingen, zumindest nicht in dieser Länge.“ Plötzlich stocke er, als wäre ihm gerade erst etwas eingefallen. Leicht verwundert blickte er Flaime an, bevor er urplötzlich anfing zu lachen.


    Und man hat nie herausgefunden, warum du diese Dinger besitzt? Ich meine, zumindest eine Theorie sollte es doch geben.“ Flaime ließ sich nicht von seinem Lachen ablenken, jetzt war ihre Neugier geweckt. Wie lebte es sich als so deutlich gezeichneter Mensch? Wie reagierten die anderen Menschen darauf? Warum ausgerechnet er? So viele verschiedene Fragen, so viele Antwortmöglichkeiten.
    Ich wette das man es auf eine göttliche Fügung schiebt, oder? Ich wette es mit dir!“, lachte sie dann aber. „Wir tendieren schließlich dazu, Dinge, die wir nicht verstehen, auf irgendwelche Wesen zu schieben, deren Existenz wir nicht beweisen können. Noch so eine Sache die ich nicht verstehen kann. Wir schieben doch eigentlich nur die eigentliche Erklärung auf und fixieren uns auf eine viel unwahrscheinlichere Lösung.“ Sie schwieg kurz: „Himmel Herr Gott. Wie sind wir von der Frage nach deinem Namen eigentlich so abgeschweift?


    Erneut musste der Maskierte schmunzeln. „Du lässt dich wirklich von nichts abbringen, was du dir einmal in den Kopf gesetzt hast.“, stellte er lächelnd fest, „Aber die Wette verlierst du. Da, wo ich herkomme, glauben die Leute, dass Kinder, die in der Nacht, der Sommersonnwende geboren werden, mit mächtigen Kräften beschenkt werden. Für gewöhnlich spricht man hierbei zwar von magischen Kräften, aber das muss ja meine Veränderung nicht ausschließen. Und immerhin hat Elraine ja große, magische Kräfte bekommen…“ bei der Erwähnung dieses Namens wurde seine Stimme leiser, bis er schließlich stockte. Auch hatte sich wieder eine tiefe Trauer in seine Augen geschlichen. Er schüttelte aber schnell den Kopf, wie um schwere Gedanken loszuwerden. „Da du ja keine Ruhe geben wirst: Mein Name ist Maiwyan.“, gab er schließlich freundlich preis.


    Maiwyan... Maiwyan... Maiwyan...“, murmelte Flaime kurze Zeit vor sich hin. „Noch nie gehört. Was nicht heißt, dass er mir nicht gefällt. Und Hartnäckigkeit zahlt sich augenscheinlich ja auch aus.“ Sie grinste etwas vor sich hin. „Dann ist es eben Hokus-Pokus, keine göttliche Fügung, aber so ungefähr habe ich das gemeint.“ Die brennende Frage 'Wersn' Elraine' schluckte sie lieber herunter, weil es offensichtlich war, dass er nicht darüber sprechen wollte.
    Okay, dann hab ich für heute genug gefragt. Die Frage-Antwortrunde der Hölle ist offiziell beendet. Vorerst!
    Flaime wickelte sich enger in ihren Mantel ein. Während des Gesprächs war es zwar nicht aufgefallen, aber ihre Magie hatte sich selbstständig gemacht und sie von innen gewärmt. „Dann wünsche ich eine geruhsame Nacht, Maiwyan. Möge er mir vielen schönen Träumen gesegnet sein.“ Kichernd schloss sie die Augen.


    Der Vermummte lächelte und deutete, soweit es in seiner liegenden Position ging, eine Verbeugung an. Anschließend zog er seinen Umhang enger um sich und schloss die Augen.


    Die nächsten Tage erreichte die Gruppe wirklich verschneites Gebiet und auch die beunruhigenden Nachrichten der folgenden Armee blieben nicht aus. Scheinbar wurde die große Gruppe nicht so gut mit der schneidenden Kälte fertig, wie ihre Vorhut. Als sich die Meldungen von erfrorenen Kameraden häuften, zog Isaac daraus seine Konsequenzen und kehrte um, um seinen Leuten beizustehen. Ein paar seiner ehemaligen Soldaten folgten ihm und nach einem heftigen Streit zwischen Valeria und Sky, beidem die Geflügelte dem Hexer vorwarf, seine Leute im Stich zu lassen, verschwand auch dieser. Scheinbar war der Succubus aber damit auch nicht zufrieden, denn sie wirkte äußerst ungehalten und flüchtete sich in den Himmel.


    Nach einer Weile kündigte sie aber an, dass bald ein Dorferreicht würde, bei dem niemand wisse, wie die Bewohner ihnen gesonnen waren. Was sie fanden war aber nur eine zerstörte Ansammlung Hütten. Kein Mensch war zu sehen. Dem Maskierten lief ein Schauer über den Rücken. Was war hier nur passiert? Am liebsten hätte er sich sofort auf die Suche gemacht. Vielleicht hatte ja irgendwer überlebt, was immer hiergeschehen war. Ein Rudel riesiger, weißer Wölfe verhinderte jedoch dies, indem sie die Gruppe angriffen. Es waren so viele Tiere, dass jeder kämpfen musste, auch Maiwyan, der sich am liebsten davor gedrückt hätte, schon wieder unschuldige Tiere abzuschlachten. Aber vielleicht würde er wenigstens das Tier so verängstigen können, dass es sein Vorhaben aufgeben würde. Ganz von allein fand Lirrethyl den Weg in seine Hand. Bevor das große Wesen ihn aber anspringen konnte, traf laut klirrend eine seiner Höllenklingen den Schnee vor dem Wolf, worauf dieser knurrend einen halben Schritt zurückwich. Längst nicht so viel, wie der Maskierte gehofft hatte. So leicht würde sich das Biest wohl nicht verjagen lassen. Im Gegenteil, nun war der Wolf richtig wütend und schnellte mit einem Satz und weit aufgerissenem Maul auf seinen Gegner zu, welcher rasch zur Seite auswich und sofort mit seinem weißen Schwert den anschließenden Prankenhieb abfing. Der Wolf war schnell, sodass Maiwyan nicht alle Hiebe nur mit seinem Schwert abfangen konnte und erneut seine Schweife zur Hilfe nehmen musste. Jetzt war er gegenüber dem Wolf aber im Vorteil, da er nun stets eine Waffe beim Blocken frei hatte. Das änderte das Tier aber, indem es einfach nach vorn preschte und mit dem Maul nach dem Vermummten schnappte. Nur mithilfe seiner beiden Klingenschweife, die er um die Beine des Wolfes schlang, gelang es ihm, diesen zu stoppen. Allerdings riss das Biest eine seiner Pfoten los, was ihm eine recht ansehnliche Anzahl von Schnitten, aufgrund der scharfen Kanten der Klingen, einbrachte. Der Maskierte stolperte zurück und entging dadurch den reisenden Krallen. „Ich bin eigentlich tierlieb, aber dein Rudel und diese verdammten Höllenhunde bestätigen mich langsam aber sicher dazu, dass ich kein Händchen für Hunde habe und diese garantiert nicht meine besten Freunde sind.“, beschwerte er sich halblaut bei dem Vierbeiner. Langsam reichte es ihm wirklich, vor allem da ihm die ganze Zeit der faulige Atem des Raubtieres entgegenschlug. Als der Wolf nun erneut einen Satz auf ihn zumachte, löste er auch die andere Höllenklinge vom Vorderbein des Tiere und ließ beide gleichzeitig nach vorn schnellen, während er einen raschen Sprung zur Seite ausführte. Seine beiden Auswüchse schlangen sich um die Beine des Tieres, die dem Gesichtslosen in diesem Moment abgewandt waren, das rechte Vorder- und Hinterbein. Nun stemmte er sich in den Boden und zog mit aller Kraft. Das Tier hielt inne, da es den Zug um seine Beine spürte und um sein Gleichgewicht kämpfen musste. Um sich zu befreien biss es mit aller Kraft auf eine der rostroten Klingen, die sich an dieser Stelle rasch zusammen zog, um die angreifbaren Zwischenräume zwischen den Klingenplatten, zu schließen. Und auch die scharfen Zähne des Wolfes konnten das harte Horn nicht durchdringen, sondern nur die Oberfläche ankratzen. Auch das war für den Maskierten schon äußerst unangenehm , denn wer sieht schon gerne seine Extremitäten im Maul eines riesigen, blutrünstigen Raubtieres? Mit einem kräftigen Ruck riss er dem Tier nun endgültig die Pfoten unter dem Körper weg, wodurch dieses hart auf die Seite stürzte. Mit einem Satz schnellte Maiwyan vor und schnitt mit seinem Schwert seinem gefallenem Gegner die Kehle durch. Dieses Tier hätte niemals aufgegeben, dessen war er sich leider bewusst geworden.


    OT: Und Teil zwei der pinken Invasion XD
    iwi verabscheue ich unsre beiden Charafarben im Zusammenspiel.
    Das am Anfang mit der gemeinsamen Jagdt ist btw mit The Grimm(wolf) abgesprochen.^^

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Seine Flügel zuckten, bewegten sich allerdings keinen Zentimeter aus ihrer gefalteten Lage heraus, ansonsten würde er eine nur noch größere Angriffsfläche für die eisige Luft bieten. Auch die wärmere Kleidung, die Senshi bereits seitdem die ersten Gradzahlen sich verabschiedet hatten übergestreift hatte, besonders mit einem langen Schweif und großen Flügeln, die an der menschlichen Anatomie eigentlich nichts zu suchen hatten. Trotzdem verzog er keine Miene und und wanderte mit den anderen ohne einen Klagelaut.


    Sie waren schon seit Tagen ungestört unterwegs. Das Einzige, was ihr vorankommen verlangsamte beziehungsweise störte waren die fallenden Temperaturen und das entnervte in. Mal abgesehen von dem Offensichtlichem, Reisen machte ihm durch Erfahrung mittlerweile kaum noch etwas, störte es den Söldner einfach, dass ihre Wanderung ohne jegliche Übergriffe verlief, was alle seine Instinkte die Warnleuchten anschalten ließ. Etwas würde noch dazwischen platzen, dessen war er sicher und diese Anspannung war soweit gewachsen, dass er bereits vor einer Weile seine Hydra-Form angenommen hatte. Seine Flügel möglichst eng angelegt, um weniger Fläche zu bieten und etwas mehr Wärme zu gewinnen. Währenddessen ruhte Kage Chisio als wesentlich kleineres Katana an seinem Gürtel an seiner Seite.


    Seine Theorie erwies sich als weder absolut richtig noch falsch, da es zwar kein physischer Gegner war, der vor ihnen stand, die ständigen Berichte von verletzten, erfrorenen, verschiedenen...etc etc Soldaten der Haupttruppe aber einen emotionalen Dämpfer auf das Gemüt von Issac legten, der sich schließlich absetzte, um seinen Männern beizustehen. Damit lag nun die vollkommene Befehlsgewalt bei Sky, der sich aber deutlich weniger um ihren jeweiligen körperlichen Zustand zu kümmern pflegte. Wer kann es ihm verübeln? dachte der Weißhaarige kopfschüttelnd. Isaac ist ein Soldat, der schon teilweise Jahre mit seinen Leuten gearbeitet hat und Sky ist der Kopf einer Rebellentruppe, deren Mitglieder alle aus verschiedenen Gründen das gleiche Ziel haben. Außerdem hatten wir nicht genug Zeit, um eine große Familie zu werden. Valeria dachte deutlich anders und geriet in einen heftigen Streit mit dem ehemaligen Rebellenanführer, der mit dessem Ausstieg endete. Allerdings endete der Tag ohne, dass eines der Mitglieder der Gruppe diesen endgültigen Ausstieg zu 100% bestätigen konnte. Senshi konnte sich allerdings nur wie die anderen zur Ruhe legen (mit eingezogenen Flügeln) und sich wundern, was ihre Reise so bringen würde. Hoffentlich neue spannende Gegner.


    Am nächsten Tag waren sie dank der Succubus, die eine emotionslose Maske aufgesetzt hatte, früh auf den Beinen. Ihre Route führte sie durch ein weiteres Dorf, welches nur einen weiteren Anlass zur Sorge auf einen Angriff gab. Von einem Dorf konnte allerdings gar nicht die Rede sein, da nur ein Schutthaufen übrig war, der auch noch von jeglichen Einwohnern übereilt verlassen wurde, was einige Beweise bezeugten. Der Grund? Ein Rudel riesiger, weißer Wölfe, die zusätzlich zu ihrer natürlichen Agressivität auch noch völlig ausgehungert schienen. Sie würden potenzielle Beute nicht entkommen lassen. Wobei „Beute“ hier entweder für die Wölfe oder die Gruppe stehen konnte.


    Die einzelnen Bestien verteilten recht gleichmäßig sich unter den Gruppenmitgliedern und so kam auch ein knurrendes Exemplar langsam auf Senshi zu, der das ganze mit einem gelangweilten Blick beobachtete. Aus einem unbestimmten Grund, sei es die fehlende Angst oder Kampfbereitschaft des Söldners, blieb der Wolf kurz vor ihm stehen und erhöhte nur noch die Lautstärke seines Knurren. Der Schwertkämpfer starrte dem Tier direkt in die Augen, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.


    Bevor jedoch der Wolf vorschnellen konnte, kollidierte Senshis Faust mit seiner Schnauze und warf ihn zur Seite. „Halt die Fresssse, du blöde Töle“, zischte der Assassine bedrohlich. Der Wolf war davon aber weniger beeindruckt, da er den Schlag schnell wieder wegstecken konnte und fortfuhr bedrohlich zu knurren. Schließlich machte er einen Satz um den Söldner zu Boden zu werfen, welcher sich nach hinten zu Boden fallen ließ, um dann den Angreifer mithilfe seiner eigenen Energie auf seinen Beinen über sich hinweg zu stoßen. Die Bestie landete schmerzhaft auf den Boden, während sich der Schwertkämpfer abrollte, wieder in den Stand kam, nur um schließlich von dem Tier mit der Schulter gerammt zu werden. Nun war es an Senshi mit dem Gesicht zu erst auf dem Boden zu landen. Der Wolf wollte auf den Rücken des Blutjägers springen, doch vorher fesselten ein paar Seelenfäden und ihm wurden die Beine weggezogen, sodass auch er wieder im Dreck lag. Schnell waren beiden wieder auf dem Beinen, und zwar ziemlich angefressen, wobei der Weißhaarige nun auch Kage Chisio gezogen hatte und seine Flügel zu ihrer vollen Größe entfaltet hatte. Wäre das Tier nicht rasend vor Hunger, wäre es bereit geflohen, da Senshis Klinge Blutdurst gerade zu vor Freude weinte. „Kikikikik“, gab die Waffe in ihrem scheppernden Ton bekannt. Darauf veränderte sich der Gesichtsausdruck seines Besitzers, der vorher ein genervtes Stirnrunzeln war, in ein böses Grinsen, wobei seine geschlitzten Augen den Anblick einer Schlange nur noch dem letzten Schliff gaben. „Jup, isssst schon ne Weile her, dassss wir jemanden aussssgesssaugt haben“, züngelte der Söldner, bevor er mit einer ruckartigen Handbewegung einen roten Schleier um seine eigentlich blaue Schneide entstehen ließ. Die nahm der Wolf als sein Zeichen eines erneuten Angriffs, dem der Schwertkämpfer aber mit einem beschwingtem Satz zur Seite entkam. Allerdings änderte das Tier zu schnell die Richtung und erwischte dadurch den Schwanz von Senshi und verbiss sich darin. Vor Schmerz grunzend ließ sich der Weißhaarige dies aber nicht gefallen und nahm mit ein paar Drehungen um sich selbst Anlauf, bevor er die Bestie mit einem Krachen auf die Bretter schickte. Bevor schließlich das Tier sich von der Benommenheit erholen konnte, beziehungsweise der Gehirnerschütterung, schnellte Senshi nach vorne und stieß ihm das Schwert in den Leib. Der Wolf heulte kläglich und bäumte sich vor Schmerzen auf, doch der Assassine zog nur blitzschnell sein Schwert heraus und stieß noch einmal zu, diesmal in den Schädel des Tieres. Nachdem auch die letzten Lebenszeichen verloschen waren, zog er die Klinge heraus, schüttelte das Blut ab und betrachtete neugierig den Leichnam. Unterdessen schloss sich die Bisswunde an seinem Schwanz durch die Wirkung von Blutsauger. "Wie das Fleisch wohl schmeckt?"

  • Die Reise verlangte Fergis körperlich einiges ab. Er war keiner der kräftigen, zähen Kämpfer dieser Armee, nein, er gehörte zur Fernkampfabteilung. Die stetig fallenden Temperaturen setzten ihm ganz schön zu und drückten auf sein Gemüt. Der sonst so aufgeschlossene, fröhliche Fergis wurde stiller, in sich gekehrter. So bekam er auch nicht den Befehlswechsel mit, der sich ereignete.
    Während der ganzen Laufstrecke lief Fergis größtenteils allein. Ab und an lief ein Soldat oder ein anderer Kämpfer neben ihm, doch die Wortwechsel waren einseitig. Es war offensichtlich, dass Fergis ein Problem hatte.
    Als die Gruppe schließlich ein Dorf erreichte, wurde Fergis wieder aktiver. Das Leben kehrte in ihn zurück, in der Hoffnung etwas menschliches Treiben beobachten zu können, doch seine Hoffnung schwand so schnell, wie sie gekommen war. Das Dorf war leer, verlassen, verwüstet. Doch Fergis geübtes Auge erfassten die Umstände: Überstürzter Aufbruch, ganz eindeutig, darauf deutete der Topf auf der Feuerstelle eindeutig hin.
    "Was ist denn hier passiert?", fragte Fergis fast zu laut, und er erschrak selbst, dass er auf einmal wieder sprach. Bevor er jedoch weiter darüber nachdenken konnte, kam etwas auf die Gruppe zu. Sein künstliches Auge erfasste das Ganze vielleicht schneller als die anderen. Ein Rudel weißter Wölfe schritt langsam in das Dorf hinein, und es war offensichtlich, dass die Wölfe nicht zum Spielen kamen. Sie umzingelten die Gruppe geradezu, indem sie verteilt und kreuz und quer langsam auf ihr Futter in spe zuschritten. Ja, Futter in spe war das, was Fergis durch den Kopf ging, als er die hungrigen und aggressiven Mienen der Wölfe sah.
    Mit einer fließenden Bewegung holte er seinen Bogen hervor und hielt ihn angriffsbereit in einer Hand, während er mit der anderen einen Pfeil aus dem Köcher holen wollte. Bevor die Hand jedoch einen Pfeil greifen konnte, hörte er links von sich etwas knurren und gleich darauf lag er am Boden, über ihm einer dieser weißen Wölfe. Fergis hatte glatt einen übersehen, für den er nun leichte Beute war. Sein Bogen flog ihm bei dem Sturz aus der Hand, mehrere Meter weg von ihm. Der Wolf knurrte und schnappte mit seinen kräftigen Zähnen zu, doch Fergis' kräftige Arme drückten ihn weg. Wenn er sich auf eines verlassen konnte, waren es seine Armmuskeln, die sogar meist einen erfahrenen Schwertkämpfer ausstechen konnten.
    Selbstveständlich half das nicht viel, denn nun schnappte der Wolf nach seinem linken Arm, den er demsntsprechend wegzog. Gleichzeitig mit dieser Bewegung griff er mit ebenjener linken Hand nach einem Pfeil. Schnell erwischte er einen, bevor der Wolf realisierte, was er da tat. Mit einem kräftigen Stoss stieß er den Pfeil in Richtung Maul des Wolfes, während er die Pfeilspitze mit dem Eiselement verband. Als das Eisen auftraf, breitete sich eine Eisschicht aus, die dem verdutzen Wolf das Maul zufror. Die Kälte war er sicherlich gewohnt, aber das er sein Fresswerkzeug nun nicht mehr verwenden konnte, war dem Wolf sicherlich unangenehm.
    Im Moment der Überraschung - immerhin würde das Eis sicherlich nicht lange halten - stieß er mit beiden Armen den Wolf weg von sich. Noch während der weiße Riese über den Boden flog, griff Fergis nach dem am Boden liegenden Bogen und lud einen Pfeil nach.
    Mit ruhiger Hand und konzentriertem Auge zielte er und schoss. Der Pfeil traf das linke Bein, woraufhin der Wolf aufjaulte. Vom Eis hatte er sich längst befreit, da ja ohnehin durch den Sturz eine Menge des Eises zersprungen war. Er wusste nicht, ob er beobachtet wurde, aber manch einer mochte denken Fergis, der König der Zielsicherheit, hätte sein Ziel verfehlt.
    Nein, im Gegenteil, er hatte genaustens getroffen, denn sein Ziel war die Kniescheibe des Wolfes gewesen. So machte er ihn langsam und unbeweglich, denn Fergis sah es nicht ein den stattlichen Wolf zu töten, auch wenn er ihn angegriffen hatte. Der Wolf war hungrig, weswegen sein Angriff verständlich gewesen war. Ihn interessierte dementsprechend auch viel mehr, warum der Wolf nichts mehr zu jagen gehabt hatte.
    Fergis beobachtete die Reaktion des Wolfes: Dieser bemerkte, dass er allein kämpfen musste, und auch auf ein folgendes Heulen hin meldete sich keiner seiner Rudelsmitglieder, denn sie alle waren in einen Kampf verwickelt. Offensichtlich kam die Zahl der Wölfe der der Vorhut gleich, und das war sicherlich lebensrettend.
    Der Wolf knurrte noch einmal bedrohlich zu Fergis herüber, und setzte dann zum Sprungangriff an. Diesmal jedoch war Fergis vorbereitet und konnte ausweichen, jedoch erwischte ihn die Kralle des in der Luft fliegenden Wolfes an der rechten Schulter.
    "Autsch. Das war echt unnötig.", flluchte er und lud den nächsten Pfeil nach. Mit einem kräfitgen Zug an der Sehne spannte er selbige und zielte genau auf den Rücken des Tieres. Die Spitze des Pfeiles britzelte mit der kalten Luft, denn er hatte ihn mit Elektrizität aufgeladen. Er ließ los, und der Pfeil surrte zum Rücken des Tieres. Er hatte auf keinen lebensbedrohlichen Bereich gezielt. Sein Glück war, dass der Wolf infolge des Sprungangriffes weiter zum Boden gebeugt aufgekommen war, sodass Fergis überhaupt hatte schießen können. Die kurzen, aber effektiven Stromstöße gaben dem Weißwolf den Rest, und er verschwand jaulend Richtung Wald. Erst jetzterinnerte er sich Fergis an die Lehrstunde, in der er vieles über Wölfe gelernt hatte. In dieser hatte er auch erfahren, dass diese Tiere nie Jagd auf Menschen machten, höchstens dann, wenn sie keine Wahl hatten.
    Wenn es also wirklich nichts mehr zu jagen gibt, beschloss Fergis gedanklich, wäre es für das Tier besser jetzt zu sterben, als grausam zu verhungern.
    In einem kurzen Augenblick revidierte Fergis seine Entscheidung das Tier nicht zu töten, und schickte ihm einen Pfeil hinter, der das Tier genau dann im Hinterkopf traf, als es seinen Kopf infolge des Rennens erhoben hatte.
    Für jemanden, der das noch nie gesehen hatte, sicherlich ein Ereignis. Fergis verfehlte nur äußerst selten. Und darauf war er stolz.
    Einen Moment verharrte er in Stille und Regungslosigkeit, dann schritt er langsam auf das Tier zu. Langsam schlug er ein Kreuz; er vollführte das Ritual, mit dem er normalerweise gefallenen Menschen gedachte. Er entfernte die Pfeile und nur wenig Blut trat aus der Wunde. Das TIer hatte im wahrsten Sinne ein dickes Fell und war äuérst kräftig. Nur am Ort des tödlichen Schusses schien er vollkommen durch die Knochen gedrungen zu sein.
    Noch einmal überlegte Fergis kurz, dann besorgte er sich kurzerhand von einem der Umstehenden einen Dolch. Mit diesem entfernte er sachgemäß das Fell. Dieses würde er vielleicht irgendwie nutzen können, sodass er es bei der Weiterreise wärmer hatte. Zudem hatte er so eine Erinnerung an diesen für ihn denkwürdigen Kampf.
    Vielleicht kam er anderen jetzt grausam vor oder tierhassend, doch er tat das einzig Richtige: Er nutzte den eigentlich unnötigen Tod des Wolfes und machte aus ihm etwas Nützliches. Mit lauter Stimme verkündete er:
    "Manch einem mag es schwer gefallen sein diese Tiere zu töten, denn sie waren unschuldig. Dennoch war dieser Tod angenehmer als ein etwaiger Hungertod, der sie ereilt hätte. Wölfe jagen keine Menschen, es sei denn sie haben keine Wahl."
    Mit diesen Worten gab er das Messer zurück und sah zu, dass er das Fell irgendwie zusammengepackt bekam.

  • Auch die anderen erledigten ihre Wölfe ohne größere Probleme. Bei vielen konnte man sehen, dass es ihnen missfiel, diese stattlichen Tiere zu töten, aber die eigene Sicherheit ging vor. Viel Zeit ließen sich die Krieger aber nicht damit, die von ihnen angerichtete Sauerei im Schnee zu verscharren. Während dessen hatte Maiwyan wortlos einem der anderen seinen Dolch geliehen, als dieser nach einem gefragt hatte.
    Stillschweigend waren alle darin übereingekommen, dass es an diesem Ort nicht sicher war und sie schleunigst weiterziehen sollten. Zuvor jedoch durchsuchten einige das Dorf. Die meisten Gebäude waren an den Dächern oder den Wänden zerstört worden und jeder erkannte sofort, dass hier nicht nur die Wölfe gewütet hatten. Was immer das Dorf angegriffen hatte, es musst über eine gewaltige Kraft verfügen, hatte es hier ja nur Ruinen zurück gelassen. Die Bewohner hatten aber wohl noch rechtzeitig fliehen können.


    Schon bald zogen sie weiter, unter der Führung von Valeria. Die meisten hatten sich wohl darauf gefreut, wieder für eine Nacht Aussicht auf ein Bett gehabt zu haben, sodass die Stimmung nun dementsprechend getrübt war. als sich nach mehreren Stunden der Tag aber zum Ende neigte, erspähte die Sukkubus aus der Luft ein weiteres, diesmal unversehrtes Dorf. Unter ihrer Führung gelangte die Vorhut dort hin.


    Die Leute, die sie hinter den Fensterläden hervorguckend musterten, wirkten wenig gastfreundlich. Sie waren noch nicht weit gekommen, als sich ihnen einige Männer in den Weg stellten. „Verschwindet, wir brauchen keine Fremden hier!“, blaffte einer der Männer die Gruppe direkt an. Ein anderer der Männer legte ihm aber eine Hand vor die Brust und hielt ihn zurück, während er die Gruppe musterte. „Diese Fremden sehen stark aus.“, meinte er an seine Kameraden gewandt, was dazu führte, dass auch diese die Krieger genauer betrachteten. Ihre Blicke glitten vor allem auffällig oft über die Waffen. Einige Augenblicke verstrichen, dann erhob der Mann erneut die Stimme, diesmal an die Krieger gerichtet: „Unter Umständen ließe sich doch etwas machen. Ihr seht aus, als würdet ihr eine Bleibe für die Nacht suchen. Hier in der Gegend ist es aber nicht sicher, da sich seit einiger Zeit ein Ungetüm herumtreibt, dass die Dörfer angreift. Ihr seht aus, als könntet ihr ziemlich viel austeilen. Wenn ihr uns in dieser Sache helft und dieses Biest erledigt, wären wir euch sehr verbunden. Und Sicherlich würde dann auch ein Bett für die Nacht und ein gutes Frühstück für euch herausspringen.“

    OT: Ja, ich weiß, nicht sonderlich viel, aber trotzdem geht es jetzt mal weiter. Es wär gut, wenn min ein oder zwei von euch auf das Angebot eingehen könnten oder nach mehr Informationen fragen könnten. Die Begegnung mit den Wölfen und dem anderen Dorf darf gerne auch erzählt, sowie das Angebot angenommen werden.

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Fergis sah interessiert in die Gesichter derjenigen Kämpfer, die nun einen toten Wolf vor sich liegen hatten. Er sah bei manchen Bedauern, bei anderen Freude oder Interesse. Allein das zeigte, wie unterschiedlich doch die Fähigkeiten und die Persönlichkeit der Reisenden war.
    Da jede Hoffnung auf Asyl in diesem Dorf dadurch zunichte gemacht worden war, dass dieses Dorf nur noch aus Ruinen bestand, zog die Gruppe unter der Führung Valerias weiter. Wie lange würde diese Reise noch gut gehen?
    Fergis jedenfalls legte die kommende Strecke besser gelaunt zurück als zuvor, und diese gute Laune schirmte ihn teilweise von der klirrenden Kälte ab. In Gedanken überlegte er, was er aus dem erbeuteten Fell machen wollte. Einen Mantel fand er zu sperrig und außerdem würde ein solcher seine sonstige Kleidung überdecken. Er beschloss daher, aus einem Teil des Fells zwei Armschützer und zwei Handschuhe zu machen. Als Sohn einer Stoff- und Kleidungsfamilie war es für ihn kein Problem diese selbst anzufertigen, aber dafür benötigte er einen Moment Ruhe und Stillstand. Notfalls konnte er das Ganze wirklich im Stehen erledigen.
    Kurz vor Ende des Tages erreichte der Trott ein weiteres Dorf, welches jedoch diesmal intakt und bewohnt war. Bevor irgendeiner jedoch irgendein Anliegen, sei es Verpflegung oder Unterkunft, vortragen konnte, kamen mehrere Dorfbewohner auf sie zu und versperrten den weiteren Weg.
    „Verschwindet, wir brauchen keine Fremden hier!“, blaffte einer der Männer die Gruppe direkt an, udn Fergis seufzte. Das Wetter hier schien wohl auch den Einheimischen auf den Keks zu gehen. Ein anderer der Männer legte dem Erstredner aber eine Hand vor die Brust und hielt ihn zurück, während er die Gruppe musterte. „Diese Fremden sehen stark aus.“, meinte er an seine Kameraden gewandt, und Fergis musste sich anstrengen diese Worte zu verstehen, weswegen er näher trat. Während seinem Vorwärtsgang beobachtete er, dass mehrmals einer aus der Gruppe der Dorfbewohner zu seinem Bogen starrte. Einige Augenblicke verstrichen, dann erhob der Mann erneut die Stimme, diesmal an die Krieger gerichtet: „Unter Umständen ließe sich doch etwas machen. Ihr seht aus, als würdet ihr eine Bleibe für die Nacht suchen. Hier in der Gegend ist es aber nicht sicher, da sich seit einiger Zeit ein Ungetüm herumtreibt, das die Dörfer angreift. Ihr seht aus, als könntet ihr ziemlich viel austeilen. Wenn ihr uns in dieser Sache helft und dieses Biest erledigt, wären wir euch sehr verbunden. Und Sicherlich würde dann auch ein Bett für die Nacht und ein gutes Frühstück für euch herausspringen.“
    Fergis stieß eine Menge Luft aus.
    "Paah, das ist mal wieder typisch. Hilfe gibt es nur für eine Gegenleistung. In dieser Welt ist nichts mehr umsonst." Er begann es sich auf einem Stein bequem zu machen und packte sein Nähzeug aus. Mit einer Schere schnitt er das Wolfsfell zurecht und maß dann mit einem Lineal aus, wie viel Stoff er benötigen würde. Es würde einiges übrigbleiben, aber darüber würde er später nachdenken. Seine eigenen Maße kannte er auswendig.
    Er begann mit den einfachen Armschützern. Hierfür nahm er einfach die volle Länge seines Armes, und fügte etwas an Länge hinzu, damit er seinen Ellbogen natürlich bewegen konnte. Mit zwei kleineren Fellstreifen, die er oben und unten befestigte, erzeugte er zwei Schlaufen, die als Halterung dienen sollten. Somit musste er nur seine Arme durch diese schieben, damit sie hielten.
    Die Handschuhe waren weitaus schwieriger. Doch auch dieses Problem löste er auf altgediente Art, indem er erst den Stoff für die Handflächen fertigstellte und danach einzeln die Fingerteile annähte. Dieses Unterfangen dauerte natürlich länger als die Herstellung der Armschützer, da die Arbeit hier komplexer war. Mit dem Ergebnis seiner Arbeit war er jedoch äußerst zufrieden, sodass er es gleich anlegte.
    „Nun, weil ich nicht so ein Schweinepriester bin, wie vielleicht manche denken mögen, werde ich euch helfen. Als Soldat habe ich die Mittel ein Ungetüm, welcher Art auch immer, zu erledigen. Und ich hoffe, dass ihr euer Wort bezüglich Unterkunft und Essen haltet. Außerdem bin ich neugierig, was hier in dieser kalten Gegend den Leuten so einen Schrecken einjagt. Da geht wohl der Abenteurer in mir durch.“, erklärte er ruhig und besonnen, und fügte dann an seine Mitstreiter gerichtet hinzu:
    „Und, wer ist noch so dabei? Los, lasst uns gemeinsam auf Monsterjagd gehen!“ Fergis lachte und wartete auf die Reaktionen der anderen.

  • Im Gegensatz zu einigen anderen der Gruppe hatte der Maskierte kein Problem mit der Forderung der Dörfler. Im Gegenteil, bei seinem Lebensstil war es völlig normal, eine Gegenleistung für einen Schlafplatz erbringen zu müssen. Als der Schütze Fergis in der Truppe nachfragte, wer noch dabei sei, meldete sich der Vermummte still, indem er kurz die Hand hob. Nach und nach stimmten aber alle zu, was hätten sie auch sonst machen sollen? Valeria entschied schließlich für alle, dass sie so schnell wie möglich aufbrechen sollten, wenn sie die Nacht noch in Betten verbringen wollten. „Können Sie uns denn genaueres über dieses ‚Biest‘ sagen?“, wollte die Sukkubus wissen. „Der Mann der schon zuvor freundlicher gewesen war, antwortete auch diesmal: „Es handelt sich um einen großen Yeti, einen Schneemenschen. Eigentlich sollen diese Wesen ja eher friedlich sein, aber dieses Exemplar ist äußerst aggressiv. Aber was euch interessieren dürfte, wir wissen Momentan genau, wo er sich befindet und das ist gar nicht weit von hier. Seit vor zwei Tagen unsere Nachbarn plötzlich bei uns ankamen, hat sich ein Trupp Männer an die Fersen dieses haarigen Grobian gehängt.“


    Kaum hatte die Gruppe anschließend den ungefähren Aufenthaltsort des Yetis erhalten, stieg Valeria wieder in die Lüfte und schon nach kurzer Zeit hatte sie tatsächlich den Unhold erspäht, obwohl das Licht schon mehr als schwach war. In der aufkommenden Dunkelheit war es für die Geflügelte kein Leichtes, die Gruppe zu dem Schneemenschen zu führen, vor allem da der vermeintliche Gegner im hellen Schnee kaum zu erkennen war und hohe Schneewehen denen, die zu Fuß unterwegs waren, das Vorankommen erschwerten. Als Valeria endlich ihre Truppe zu dem Wesen geführt hatte, ließ dieser auch nichts anbrennen und stürmte, kaum dass er die Menschen erblickt hatte, brüllend auf diese zu und ruderte mit den Armen. Es war mehr als offensichtlich, dass er sehr aggressiv war und er schien ziemlich stark zu sein.


    OT: So jetzt könnt ihr gegen den Yeti kämpfen. Ich werde den Gegner überwiegend steuern, keine Reaktionen dürft ihr aber schon beschreiben.
    Er wird überwiegend "draufprügeln", also dürfte seine Reaktion jetzt nicht so schwer zu erahnen sein.
    Und bitte Freunde, ich weiß, wir sind im Augenblick nur 6 Leute, aber ich möchte diese Sache trotzdem schnell abhaken.

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Nachdem die Wölfe auch von den anderen mehr oder weniger besiegt wurden, wanderte der Vortrupp weiter. In dem verlassenen Dorf hielt sie nichts mehr und Sam hätte einen Aufenthalt als sehr unheimlich befunden. Nach einer weiteren Strecke erreichten sie endlich ein weiteres Dorf, dass zu Sameas Freude noch bewohnt war. Allerdings waren die Bewohner nicht sehr glücklich sie hier zu sehen. Das konnte die Blitzmagierin verstehen. Sie würde in dieser Gegend auch keinen trauen. Auf der anderen Seite allerdings sehnte sie sich mal wieder in einem vernünftigen Bett zu schlafen. Sie merkte, dass sich die Bewohner leise miteinander unterhielten. Rein instinktiv erschuf sie einen breit gefächerten Schild aus Elektrizität um sich. Nur für den Fall der Fälle versteht sich. Sie hoffte, dass sie ihren Schild nicht brauchen würde, was sich zu ihrer Erleichterung auch als wahr erwies. Wie es sich herausstellte trieb ein aggressiver Yeti sein Unwesen in der Gegend und bedrohte die Dorfbewohner. Wenn es ihnen gelingen würde, das Schneemonster zu töten, dann dürften sie in dem Dorf übernachten. "Na toll." seufzte Samea innerlich. Aber die Forderung der Dorfbewohner und die Belohnung dafür waren fair.


    Die Gruppe brach auf um ihren Teil der Forderung zu erfüllen. Den Schneemenschen inmitten der aufkommenden Dunkelheit und hohen Schneeverwehungen war der Yeti nur schwer zu erkennen. Was aber für das tobende Wesen nicht galt. Ganz im Gegenteil. Es stürmte direkt auf sie zu. Die Magierin schluckte. Sie hatte außer in Büchern noch nie einen richtigen Schneemenschen gesehen. Dann jedoch besann sie sich und hielt inne um sich zu konzentrieren. Dann ließ sie mehrere elektrisch aufgeladene Kugel entstehen, die vor ihr in der Luft schwebten. Sie murmelte:" Angriff." Die Kugeln schossen auf den Yeti zu. Eine Kugel blieb Funken stobend vor den Augen des Yetis stehen und sie entlud sich in der gleichen Sekunde wie die anderen Kugeln. Diese hatten sich auf dem weißen Fell verteilt. Es roch ein wenig nach verbrannt. Ob es das Fell oder sogar das Fleisch war, vermochte sie nicht wirklich zu sagen. Samea hoffte aber, dass der Yeti wenigstens erblindet war, falls die anderen Kugeln nichts ausgerichtet hatten.

  • Nachdem auch Gustavs Kameraden ihre Wölfe besiegt hatten, kam man recht schnell zu dem Schluss, dass man nicht in dem unbewohnten Ort bleiben wollte. Statt dessen machte sich die Vorhut wieder auf den Weg, bis sie ein weiteres Dorf erreichten, in dem dieses Mal sogar Bewohner anzutreffen waren. Die meisten Bürger schienen den Kameraden gegenüber misstrauisch eingestellt zu sein und wollten sie gleich wieder fort schicken, aber einer von ihnen meinte, dass die Reisenden stark aussehen würden. Er bot den Kameraden eine Unterkunft für die Nacht an, falls diese vorher ein gewisses Ungetüm besiegen würden, welches in letzter Zeit die Dörfer der Gegend unsicher machte.


    „Wir müssen gegen irgend ein Ungetüm kämpfen?“, fragte sich der Nachfahre der Fürsten von Zauberbrück. Soweit er sich erinnern konnte, hatten die Fürsten in ihrem Freiheitskampf oft gegen andere Menschen oder von diesen gehaltene Bestien kämpfen müssen, aber an einen Kampf gegen ein selbständig handelndes Ungetüm - und die Beschreibung der Dörfler deutete in diese Richtung - konnte er sich nicht erinnern. Gerade, weil der Kampf gegen die Wölfe noch nicht lange her war, hätte er den Kampf gegen das Ungetüm gerne vermieden, aber er sagte nichts dazu.
    Fergis sprach sich dafür aus, auf die Bitte der Dorfbewohner einzugehen, und weil sich ihm nach und nach auch die anderen Kameraden anschlossen, beschloss Gustav dann doch, bei der Aktion mitzumachen - allerdings mehr, um seinen Kameraden beizustehen als weil er dieses Mal unbedingt kämpfen wollte. Nachdem der Dorfbewohner, der die Gruppe um Hilfe gebeten hatte, ihnen noch ein paar zusätzliche Details über das Monster verraten hatte, machte sich die Gruppe wieder auf den Weg, um das nun als Yeti identifizierte Ungeheuer zu suchen.


    Valeria stieg in die Lüfte und suchte von oben nach dem Gegner, aber für die auf dem Boden folgenden Kameraden war es nicht gerade leicht, sich einen Weg durch die hohen Schneewehen zu bahnen. Der Raum- und Eismagier überlegte kurz, ob er mit seiner Magie hier vielleicht eingreifen sollte, aber das brachte nur die Gefahr, dass er selbst seine Kräfte verbrauchen würde, noch bevor sie den Gegner gefunden hatten. Andererseits kostete auch der Weg durch die Schneewehen einige Anstrengungen. Schließlich ging Gustav dazu über immer dann, wenn der Schnee besonders hoch lag, seine Magie einzusetzen, indem er knapp unter der Oberfläche den Schnee gefrieren ließ, so dass seine Füße nur noch etwa fünf Zentimeter tief einsackten. Möglicherweise konnten die hinter ihm laufenden Kameraden so ebenfalls leichter laufen, aber er achtete nicht darauf, ob sie tatsächlich seinen Spuren folgten oder sich einen eigenen Weg durch den Schnee bahnten.


    Als die Gruppe schließlich auf den Yeti traf, wurde schnell klar, dass dieser tatsächlich ungewöhnlich aggressiv und stark war. Weil er auf dem Weg doch etwas zu verschwenderisch mit seiner Magie umgegangen war, musste Gustav jetzt erst einmal etwas verschnaufen und konnte so bei dem erst einmal heran stürmenden Schneemenschen nur ausweichen, aber wie sich schnell heraus stellte, griff Samea diesen mit Blitzkugeln an. Ohne auf das Ergebnis ihres Angriffes zu achten, blickte sich der Raum- und Eismagier erst einmal nach den Positionen seiner Kameraden um und erschuf - sobald er sich wieder auf seine Magie konzentrieren konnte - unter dem Yeti etwas Glatteis.

  • Da er es nicht unbedingt für gesund hielt, direkt mit dem haarigen Ungetüm zusammenzustoßen, entfernte sich der Maskierte lieber einige Schritte aus der Schussbahn des Gegners, wobei der tiefe Schnee ihn deutlich behinderte. Bis zu den Knien reichte ihm die weiße Masse. Samea schien diese Mühe nicht erfolgversprechend genug, denn sie feuerte mehrere Elektrokugeln auf den Yeti ab. Es funktionierte, denn der Schneemensch blieb stehen und ließ ein geradezu ohrenbetäubendes Gebrüll erklingen. Der Geruch nach verbranntem Fleisch zeugte davon, dass sie doch etwas getroffen hatte. Als das Untier sich wieder den Kriegern zuwandte, erkannte der Vermummte, dass eines der Augen stark gerötet und die Haut darum freigelegt und leicht verbrannt aussah. Ansonsten schien das dicke Fell des Schneeungeheuers den Angriff größtenteils geschluckt zu haben und den angerichteten Schaden zu verstecken. Allerdings war das Ungetüm nun mehr als wütend und stürmte nun direkt auf Sam zu, wobei es die Arme wie Keulen schwang.
    Der Maskierte stieß einen leisen Fluch aus und beeilte sich, zu der Kameradin zu gelangen und sie zur Seite zu stoßen. Während der Yeti an der Stelle Schnee aufwirbelte, wo die Blitzmagierin gerade noch gestanden hatte, ließ Maiwyan seine Klingenschweife vorschnellen und traf den Schneemenschen mit einer Klinge an der Brust, was dieser aber kaum zu merken schien. Erstaunlich schnell drehte sich das große Wesen um und hieb mit beiden Fäusten, nach dem Menschlein, das ihn geradegepiekt hatte. Der Maskierte konnte sich unter den ersten Schlägen wegrollen, doch erneut schränkte der Schnee seine Bewegungen ein, sodass er die nächsten Schläge blocken musste, wozu er sowohl seine Höllenklingen, als auch sein weißes Schwert verwenden musste. Die Kraft der Schläge bereiteten aber selbst dem Vermummten Probleme sie zu halten.


    Senshi grummelte leicht, als er den Wolfskadaver zurücklassen musste, da er gerne mal etwas neues probiert hätte. Doch blieb ihm keine Zeit, da die Wanderung durch Eis und Schnee von neuem begann. Die Stimmung veränderte sich nicht viel im Vergleich zur vor dem Angriff des Wolfsrudels und der Schwertkämpfer hielt seine Sinne und Sehnen bis zum zerreißen gespannt, denn die Umgebung war ihm immer noch nicht geheuer. Auch diesmal kam ihnen aber kein menschlicher Feind unter und das einzige Mal, wo die Gruppe wirklich aufmerkte war, als sie zum Beginn der Dämmerung ein weiteres Dorf betraten. Die Dorfbewohner waren außerdem äußerst zuvorkommend und wollten ihnen gleich den Weg aus der Siedlung heraus zeigen (man beachte den Sarkasmus). Der Söldner schnaubte, am besten hörten sie einfach darauf, was die Leute sagten und schlugen irgendwo geschützt ein Lager auf. Lieber verzichtete er auf ein Bett, als hier mit den Anwohner lange zu diskutieren. Während der Weißhaarige in sich hinein murmelte über schwindende Gastfreundschaft, hatte einer der Menschen vor ihnen einen Meinungswandel und schlug einen Austausch von Interessen vor. Wenn die Gruppe einen Yeti ausschaltete, der in der Gegend einen Aufstand machte und auch wohl das letzte Dorf in dem sie waren zerstört hatte, könnten sie die Nacht im Dorf verbringen.
    Senshi zuckte nur mit den Schultern. Was solls, bringen wir es hinter uns war seine einzige Meinung dazu, als sie los trotteten. Leider war das Vieh ein Wesen, dass genau schneeweiß war, wie ihre Umgebung und das machte es auch für Valeria schwerer das Vieh zu entdecken, auch wenn es eine stattliche Größe hatte. Als sie es dann doch endlich aufspürten ging der Yeti gleich auf sie los, was zeigte, dass es durch aus die Dörfer angegriffen haben könnte. Samea zeigte gleich, was sie mit ihrem Strom so anrichten konnte, obwohl der Schneemensch eher angespornt wirkte als eingeschüchtert, größtenteils weil sein dickes Fell den Schaden absorbierte. Im Moment hatte ihr maskierter Mitreisender ganz schön zu tun, da die riesigen Fäuste auf ihn niederhagelten, während er die Donnermagierin schützte. Der Schwertkämpfer beschloss nun, ebenfalls etwas zu tun und zog zugleich Kage Shisio, welches mit einer giftgrünen Aura leuchtete. Senshi schlug ein paar Mal kräftig mit seinen ledernen Flügeln, um aus dem Schnee herauszukommen und war in Null Komma Nichts hinter dem Yeti und zielte direkt auf dessen Kniekehlen.


    Nun zeigte das von Gustav erzeugte Eis Wirkung und der Yeti verlor durch Senshis Angriff den Halt. Schwerfällig schlug er auf dem Boden auf, doch der weiche Schnee dämpfte den Aufprall deutlich. Ein grunzendes Geräusch ausstoßend kam der Schneemensch auch überraschend schnell wieder auf die Beine. Der Maskierte wollte nicht warten, bis das Ungetüm wieder auf ihn einprügeln konnte und machte einen Satz auf den Gegner zu, wobei er seine Klingenschweife benutzte, um sich vom Boden in die Höhe zu katapultieren. Der Yeti schlug mit einer Faustnach dem Landstreicher, doch der umschlang mit einer seiner Höllenklingenblitzschnell den Arm und zog daran, um die Schlagrichtung zu verfälschen, ehe er selbst auf dem breiten Arm landete und sofort mit zum Hieb erhobenen Schwert einen Hechtsprung auf das Gesicht zumachte. Leider war dieser Gegner trotz Rage nicht so dumm, wie der Troll und wehrte den Angriff mit der zweiten Hand ab, wodurch diese einen Schnitt am Unterarm einsteckte. Wieder nutzte der Vermummte seine Schweife, die er dem Gegner in die Schultern rammte, um seine Position in der Luft zu korrigieren und sich wieder von dem Kolos abzudrücken. Damit der Schneemensch nicht auf die Idee kam, nach ihm zu fassen, schleuderte er noch einmal dem Gegner seine Schweifklingen entgegen.


    Der Schwertkämpfer brachte sich mit ein paar Schlägen aus der Bahns des Yetis, als dieser auf den Boden knallte oder es war schon mehr hinlegen, da der Schnee den Aufprall nicht gerade schlimm machte. Senshi setzte auf den Boden auf und schwang sein Schwert ein paar Mal, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie stark er schwingen musste, um den Schneemenschen zu verletzen. Als er zufrieden war, grinste er diabolisch, was sich allerdings sofort wieder änderte, als er der Faust des Schneemenschen ausweichen musste, abgelenkt von Maiwyan. „Hey, du No Face-Imitation. Wenn du jemanden verteidigst issst essss nicht rechtenss, andere draufgehen zu lasssssen“, zischte er wütend, während er selbst im Schnee rummrutschte, um wieder in die richtige Position zu kommen. Ein paar Seelenfäden sprossen aus seiner Hand, die er schnell am Yeti befestigte, um sich in dessen Richtung zu katapultieren. Er drehte seine Klinge in der Hand, um mithilfe seines Schwungs eine Wunde in den Schneemenschen zu schlagen, während seine Flügel bereit waren, seinen Flug abzubremsen.


    Der Maskierte landete federnd auf den Füßen und deutete, mit einem schalkhaften Aufblitzen in den Augen eine Verbeugung an. „Solltest du hier nicht etwas beweglicher sein, wie ich, Schlangengesicht? Da ich gerade ohnehin etwas abgelenkt bin, nahm ich an, eine Schlange müsste sich im Schnee gut genug herauswinden können.“, neckte er in übertrieben höflichen Ton. Er wusste inzwischen, dass Senshi dies nicht sonderlich schätzte.
    Prompt wirbelte zu Maiwyans Füßen eine Wolke Schneeflocken auf, als er sich erneut mit seinen Schweifen aus der weißen Watte wuchtete, um den Yeti mit dem Schwert an der Wunde zu treffen, die der Auftragsmörder ihm nun sicherlich verpassen würde. Allerdings hatten beide die Rechnung nicht mit dem Schneemenschen gemacht, der nun erneut kräftig brüllte. Sofort entstand um den weißhaarigen Kolos ein heftiger, arktischer Wind, der die beiden Angreifer einfach aus der Luft hob und in entgegengesetzte Richtung ihres Zieles zu Boden schleuderte.
    Zu ihrem Glück war das eisige Element nicht parteiisch und federte auch den Sturz des Maskieren ab. Er musste aber sofort wieder aufspringen und ausweichen, denn die Fäuste des Yetis hagelten schon wieder auf ihn und den Mörder los. „Langsam nervt diese Fellkugel wirklich. Wir sollten aufhören zu spielen.“, schlug der Landstreicher nun seinem ungeliebten Kameraden mit einem bedeutungsvollen Lächeln vor.


    Vor allem bin ich giftig, Lumpen-Edelmann“, züngelte Senshi in seiner dualen Stimme, als er sich wieder aufrichtete und den kalten Schnee abklopfte. Der Wind des Yetis hatten sich in seinen Flügeln verfangen, was den Söldner weit in der Luft zurückbließ. Eine Kombination aus Luftakrobatik und Schneelandung schränkte Verletzungen allein auf seine angekratzten Nerven ein. Er würde dem Maskierten wirklich nochmal seine Meinung geigen, zusammen mit Kage Chisio. „Vielmehr sssolltest du nicht behaupten, ich würde spielen. Ein Kampf ist zwar in derselben Kategorie wie ein Spiel bei mir, Zeitvertreib, aber wenn ich je in einem Kampf gespielt hätte, dann wäre ich nicht mal zehn Jahre alt geworden.“ Er blickte seinen unfreiwilligen Mitreisenden aus seinen geschlitzten Augen entgegen und zischte mit einem hinterhältigen Glimmen in den Augen. „Oder soll das etwa heißen, dass du dich jedes mal zurückhältst, um den Kampf interessanter zu machen? Heißt das, du würdest andere gefährden, für deren Schutz du zuständig bist, deines eigenen Vergnügen wegens?

    OT: In Zusammenarbeit mit drsanke. ^^

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • „Oh, das trifft mich jetzt aber hart.“, stöhnte der Maskierte und fasste sich mit der Hand theatralisch an die Stelle seines Brustpanzers, unter der das Herz lag, bevor ein spitzbübisches Lächeln in seine Augen trat. „Allerdings, mein mörderischer Freund, muss ich dein liebevolles Kompliment leider zurückweisen und zwar nicht wegen den Lumpen, sondern, weil Edelmann auf mich nicht wirklich zutrifft.“ Als wäre ein Schalter umgelegt worden, wurde er nach dieser Stichelei aber wieder mit einem Schlag ernst. „Und nein, ich habe nicht vor, dieses haarige Etwas zu schützen, oder mich zurückzuhalten, aber du musst zugeben, dass keiner von uns beiden ihm bisher gefährliche Wunden zugefügt hat. Und ich finde, das sollten wir ändern, auch wenn das bedeutet, dass ich mich auf deine Hilfe verlassen muss.“


    Der Schwertkämpfer schnaubte. „Was hasssst du erwartet? Das wir fünf Minuten für den Kampf brauchen, wenn esss lange dauert?“, zischte er mit Sarkasmus triefender Stimme. „Das Vieh hat mehrere Dörfer dem Erdboden gleich gemacht, isssst doch klar, dass ess zumindesst etwas drauf haben muss.“ Er reckte das grün leuchtende Kage Chisio in die Richtung des verachteten Mitschwertkämpfers und erwiderte auf dessen Behauptung: „Außßßßerdem, solange ich Giftzahn hab, geht Quantität über Qualität. Jeder Treffer wird ihn ein wenig mehr lähmen. Also macht es gar nichts, wenn ich ihm keine tiefe Wunde zufüge. Hier zählt jeder Treffer, nicht nur kritische.“ Ein paar Sekunden blieb es ruhig zwischen den Beiden und Senshi rührte sich nicht,.....bis er schließlich in Aufgabe zusammensackte: „Gleichzeitig bin ich nicht so blöd, in einem Kampf zu sterben, der mich nicht interessiert.“ Wieder spreizte er seine Flügel und hob erneut ab. „Sieh zu, dass du nicht in den Weg von Kage Chisio kommst.“ Mit erneutem Schwung stürzte sich der Söldner auf den Yeti.


    „Vollidiot!“, zischte der Landstreicher, dessen ohnehin schon kaum vorhandene Sympathie gegen den Söldner stetig abnahm. Aber erließ sich nicht von dem Ärger über den Kameraden aufhalten und ging ebenfalls wieder zum Angriff über. Seine schwarze Kleidung stach in der weißen Landschaft geradezu ins Auge, aber zu seinem Glück, hatte der Yeti gerade seine Aufmerksamkeit auf Senshi gerichtet. Also duckte Maiwyan sich tief und gelangte unentdeckt hinter den Schneemenschen. Dort rammte er schnell seine beiden Höllenklingen in den Boden und stieß sich ab. Seine kräftigen Schweife hoben ihn über den Kopf des Yetis. Bevor der Gegner, der ihn sicherlich aus den Augenwinkeln bemerkt haben musste, ihn abwehren konnte, packte der Maskierte Lirrethyl mit beiden Händen und rammte das weiße Schwert mit aller Kraft in den Rücken den Ungeheuers. Gut eine Handbreit drang der Stahl in den Körper und sein Besitzer landete auf dem Rückendes Yetis, wobei er seine Füße gegen den behaarten Koloss stemmte und mit seinen Höllenklingen mehrere Male auf das Wesen einstach. Lirrethyl nutzte er dabei, um sich in dieser Position zu halten.


    Der Weißhaarige grinste, als er sich unter einer Faust des Eiswesens wegduckte. Pläne und Taktiken sind nutzlos in einem Kampf. Er drückte einen weiteren Schlag von sich weg, konnte aber nur einen Kratzer auf der Haut des Schneemenschen zu erzeugen, da er nicht genug Druck ausüben konnte. Pläne können schief gehen, Taktiken lenken vom Wesentlichen ab. Ein Flügelschlag half ihm dabei den restlichen Schlägen zu entgehen. Instinkt ist alles was nötig ist. Aktion und Reaktion, Messen der Kräfte, Duell der Entschlossenheit, das ist es worum es mir geht. Leute die alles bis ins letzte Detail durchplanen machen mir nur den Spaß kaputt. Das ist schließlich einer der Hauptgründe, weshalb ich von meiner Familie weg bin. „Wenn du wirklich Zusssammenarbeit von mir verlangsssst, mussssst du dich eben meinem Rhythmus anpassssssen und dabei kannst du essss dir nicht leisten, nachzudenken“, rief er seinem gezwungenen Partner zu, als dieser den abgelenkten Yeti von hinten angriff und ihn nun mit den seltsamen Schwänzen auf ihn eindrosch. Senshi griff seine Klinge mit beiden Händen und setzte zu einem gezielten Stich in den Brustkorb des Schneemenschen an.


    Brüllend versuchte der Yeti den kleinen Menschen an seinem Rücken abzuschütteln, wodurch ihm leider der Angriff des Söldners erst zu spät bewusst wurde. Wütend versuchte er noch den Angreifer zu packen, aber dieser verpasste ihm einen tiefen Schnitt quer über die Brust, welcher wohl für einen Menschen tödlich gewesen wäre, das Schneewesen allerdings nur in Rage brachte. Vor Schmerzen bäumte sich das Wesen auf und hangelte dabei erstaunlich geschickt nach dem Maskierten, den er auch zu fassen bekam und mit aller Kraft gegen Senshi schleuderte. Dur den Aufprall wurden die beiden Kameraden hart zu Boden geschleudert. Bereits im nächsten Augenblick krachten Faustschläge auf sie ein. Um diesen zu entkommen, packte Maiwyan den Söldner reflexartig am Kragen und warf sich zur Seite, wobei er den anderen mitriss.


    Der Söldner zischte wütend, als er sich von Maiwyan's Griff befreite. An wen es allerdings gerichtet war, war nicht ganz klar. Senshi holte aus und warf seine Klinge so fest er konnte auf den Yeti, welcher überraschend leichtfüßig für ein Geschöpf dieser Größe dem Wurfgeschoss auswich und brüllend ausholte. Doch der Schwertkämpfer vollführte schnell eine Drehung und ließ seinen kräftigen Schwanz gegen die Faust krachen und brachte ihn so aus dem Gleichgewicht. Der Schneemensch kämpfte darum, oben zu bleiben, doch stieß nun auch noch Kage Chisio von hinten in seinen Rücken und zum zweiten Mal viel das Vieh auf die Schnauze. Leider ging das Schwert nicht so tief, wie der Weißhaarige gehofft hatte, konnte es dafür aber schnell mit einem Seelenfaden wieder zu sich ziehen. Wieder seine unglaubliches Durchhaltevermögen zur Schau stellend sprang der Yeti wieder auf die Beine und brüllte, während er auf die für ihn winzigen Gegner zu stürmte. Währenddessen glitzerte in Senshi's Augen ein gehässiger Funke und schnell hatte er seinen Schwanz erhoben und um sein Ziel gewickelt, diesmal Mai. „Komm, fassst sso wie im Gefängnis“, lachte er und drehte sich mit Schwung im Kreis, wobei er den Maskierten als Verlängerung/Keule seines Schwanzes nutzte.


    „Was zum… Hey!“, entfuhr es dem Landstreicher empört, als er plötzlich von dem Söldner gegen den Yeti geschleudert wurde. Es hatte ihn schon nicht unbedingt gepasst, dass er gerade beinahe von dem stürzenden Schneemenschen begraben worden wäre und dem nur durch eine schnelle Rolle zur Seite entkommen war. Die paar Schritte, die er danach zurückgewichen war, hätte er wohl besser wählen müssen, hatten diese ihn doch zu nah an Senshi gebracht, der die Situation ja auch sogleich ausgenutzt hatte. Schnell beeilte sich das unfreiwillige Geschoss, so gut es ging in der Luft zu drehen und sein Schwert vorzustrecken. Diesmal konnte der Gegner darauf reagieren und die weiße Klinge Lirrethyls traf auf den ledrigen Arm des Untieres. Mit seiner rohen Kraft riss das Schneewesen den Arm hoch und entriss dabei dem Streuner sein Schwert, welches in der Haut stecken geblieben war. Durch den Schwung löste es sich aber und wurde einige Meter hinter den Koloss geschleudert. Fluchend wand sich Maiwyan sofort zu Senshi um, da der Yeti den direkten Weg zu Lirrethyl versperrte. „Was soll die Scheiße? Ich hatte dich doch davor gewarnt, das noch einmal mit mir zumachen.“, griff er den Kameraden scharfan und ließ seine Höllenklingen links und rechts neben dem Schlangenmensch auf den Boden schlagen.


    Der Weißhaarige lachte leicht. „Esss hatte letztes Mal aber relativ gut geklappt. Und esss isssst leichter um Verzeihung zu beten, alss um Erlaubnis, nicht dasss ich einssss von beiden tun würde“, zischelte er amüsiert. „Außerdem hassst du doch Zusssammenarbeit vorgeschlagen.“


    OT: Teil 2.

  • Bei allen magischen Elementen damit hatte sie nicht gerechnet. Zwar hatten die Elektrokugeln den Yeti getroffen, aber wegen dessen dicker Haut oder seines Fells. hatten sie nicht den Schaden verursacht, den Sam im Sinn hatte. Sie hatte es sogar geschafft, dass dieser Schneegolem auf sie aufmerksam wurde und er wütend auf sie zustürmte. Wenn der Maskierte sie nicht aus dem Weg geschubst hätte, wäre es ihr wirklich schlecht ergangen. Dieser steckte nun die Schläge ein, die eigentlich für sie bestimmt waren. Sie war wie erstarrt und konnte nicht klar denken. Innerlich machte sie sich Vorwürfe, wie sie nur so blind und naiv sein konnte. Sie hatte doch ahnen müssen, dass es nicht so einfach war. Dazu kam noch, dass sie nicht ausgewichen war. Stattdessen war sie wie erstarrt dagestanden. Seit wann war musste sie wie eine dieser dummen Weiber gerettet werden? Als wäre sie zu nichts nutze. Solche und ähnliche Gedanken schossen ihr durch den Kopf, während ihr Retter und Senshi diesen Schneemensch angriffen.
    Erst als sie ein wenig Schnee abbekam, fing sie sich wieder. Sie schüttelte ihren Kopf um wieder einen klaren Gedanken zu fassen. Es war nun mal passiert und sie hatte was daraus gelernt. Das nächste Mal würde sowas nicht passieren. Vorsichtig und langsam überprüfte sie, ob sie sich verletzt hatte. Wie es aussah, war alles außer ihrem Stolz, in Ordnung. Das war schon eine ziemliche Erleichterung. Sie stand auf und beobachtete nun den Kampf gegen die Bestie. Der erwies sich als härter und zäher wie ursprünglich gedacht. Wie konnte sie bloß helfen? Es war keine gute Idee den Yeti mit ihren Elektrostatischen Attacken anzugreifen da sie weder den Ritter noch Senshi verletzen wollte. So blieb ihr nichts anderes übrig als abzuwarten.


    Dann sah sie wie der Yeti das Schwert Lirrethyl aus den Händen von dem Maskierten riss und es einige Meter hinter sich schleuderte. Der Ritter konnte aber nicht mehr an es herankommen, da der Yeti es zu verhindern wusste. "Oh Nein, ohne das Schwert hat er kaum noch Chancen diesen Schneemensch zu töten." dachte sie. Das wenigste was sie tun konnte war ihm das Schwert wieder zu geben. Zum Glück war es ganz in ihre Nähe im Schnee steckengeblieben und sie trat vorsichtig auf es zu. Sie wollte auf keinen Fall die Aufmerksamkeit von dem Yeti auf sich lenken. Dieser war aber durch die beiden Kämpfer abgelenkt. Sie schloss ihre Hand um den Griff. Es war ein Fehler gewesen denn sie konnte sich nicht mehr bewegen. Sie versuchte den Griff loszulassen, doch es ging nicht. Ihre Hand war wie erstarrt. Langsam sank sie zu Boden, denn es war, als würde jemand sämtliche magische Kräfte aus ihr heraussaugen. Sie wollte das nicht, doch sie konnte es nicht verhindern. Es war das schlimmste was man einem Magier antun konnte. So furchtbar hatte sie sich noch nie gefühlt. Warum sah keiner wie sie litt und wahrscheinlich starb?


    Plötzlich schoss eine unglaubliche magische Energie in sie, so dass sie nach Luft schnappen musste. Damit hatte sie partout nicht gerechnet. Sie musste sich bemühen ruhig zu atmen und nicht in Panik zu verfallen. Diese neue Kraft die sie durchflutete, war völlig ungewohnt und versetzte sie in einen Rausch, das sie bisher kaum kennengelernt hatte. Es war als würde sie alles schaffen. Selbst diesen Yeti in seine Schranken weisen. Sie griff stand auf und hob das Schwert hoch. Es fühlte sich so leicht und vertraut an, als würde es immer zu ihr gehören. Sie konnte alles um sich herum so scharf und klar sehen wie noch nie zuvor. Sie spürte die Magie in einem solchen Ausmaß wie sie es noch nie zuvor erlebt hatte. Als sie den Yeti betrachtete, kam eine Wut in ihr hoch, die sie noch nie zuvor erlebt hatte. Diese Bestie würde sterben für das was sie ihr angetan hatte.


    Sie schritt langsam auf die Bestie zu, denn sie hatte es nicht eilig. Dabei ignorierte sie alle die ihr im Weg stehen. Der Yeti griff sofort nach ihr, doch er zischte leise auf, denn sie hatte ihm einen elektrostatischen Schlag verpasst. Dann formte sie im Geiste ein Seil aus Elektrizität und schlang sie um die Beine vom Yeti. Anschließend zog sie sie an, so dass das Seil straff gespannt wurde und der Schneemensch fiel laut brüllend auf den Rücken. Sogleich nutzte sie die Chance und kletterte auf seinen Bauch. Dann hob sie das Schwert und stieß es mit voller Wucht in seine Brust. Mit dem Stoß des Schwertes schickte sie gleichzeitig noch einen eine immense Ladung Elektrizität in sein Inneres. Sie hatte genau gespürt, dass sie sein Herz getroffen hatte. Der Yeti stieße einen Schrei aus der einer Mischung aus Angst und Wut gleich. Blut troff aus dessem Maul, als sie das Schwert wieder mit einem höhnischen Lächeln rauszog. Dessen Körper wurde durchgeschüttelt. Er wollte nach ihr greifen doch er griff immer daneben. Langsam wurden seine Bewegungen immer schwächer bis sie ganz aufhörten.


    Samea grinste breit und wischte die schwer nach Yeti Blut stinkende und besudelte Klinge auf dem Fell des Schneemenschen ab. Sie fühlte sich so großartig wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Die Magierin sprang von ihrem Opfer runter und rief spöttisch:" Wer will als nächstes sterben? Kommt macht schon. Ihr werdet alle drankommen."

  • Es trat genau das ein, was der Maskierte um jeden Preis hatte verhindern wollen, Sam hatte Lirrethyl ergriffen und war von der Macht, die ihr das Schwert verlieh geradezu besessen. Mit erschreckender Leichtigkeit besiegte die Blitzmagierin den zähen Yeti, als wäre er kaum mehr, als ein menschlicher Zivilist. Doch offensichtlich war ihr der eine Sieg noch nicht genug, denn wie im Rausch wandte sie sich nun ihren Verbündeten zu, bereit auf sie loszugehen und sie zu töten. Ein leises Seufzen entwich dem Landstreicher. Aber er wusste, dass man Sam keinen Vorwurf für ihr Verhalten machen konnte, immerhin hatte sich auch Lirrethyls alte Besitzerin vor der hypnotischen Macht des Schwertes gefürchtet.
    Schnell näherte er sich dem Mädchen von hinten. Er wusste, dass er nicht sehr viel gegen die Kameradin ausrichten konnte, solang sie in diesem Zustand war, aber zu seinem Glück hatte er noch seine Höllenklingen, von denen eine jetzt nach vorn zischte, viel zu schnell, als dass jemand hätte reagieren können, vor allem nicht Sam, denn sie stand in diesem Moment mit dem Rücken zudem Vermummten. Mit der flachen Seite seiner Schweifklinge traf er das Mädchen am Kopf, während die zweite ihr das weiße Schwert aus der Hand schlug. Sofort sackte Samea zusammen und wurde gerade noch von dem Maskierten aufgefangen. „Böses Mädchen, was machst du für Sachen?“, murmelte er, während er das Schwert ebenfalls aufhob. Ganz klar, ob er jetzt Lirrethyl oder Sam gemeint hatte, war dabei aber nicht. Die weiße Klinge hatte sich verändert, der sonst klare Stein in der Mitte des Klingenblattes hatte sich leicht verfärbt und leuchtete vor zuckender Elektrizität. Auch warenzahlreiche, feine Gravuren sichtbar geworden, die in der gleichen Farbe leuchteten. Den Besitzer schien dies aber relativ wenig zu interessieren, den er schob das Schwert ohne weitere Kommentare zurück in seine Scheide. „Kann sich jemand noch um unseren Beweis kümmern?“, erkundigte er sich.


    Schließlich kamen die Krieger der Vorhut erschöpft wieder im Dorf an. Mittlerweile war auch der Mond aufgegangen und die Temperatur noch mehr gesunken, wie am Tag. Man hatte ihre Ankunft wohl schon angekündigt, denn der Wirt, der ihnen den Auftrag erteilt hatte, wartete schon vor einem einladenden, aber kleinem Gasthof. Kaum hatte er das weiße Zottelfell, welches sie als Beweis mitgenommen hatten, erblickt, winkte er die Gruppe herein. „Ich habe euch bereits Zimmer herrichten lassen.“, berichtete er und nahm ehrfurchtsvoll das Fell entgegen, „Selbstverständlich könnt ihr euch auch etwas zu Essen von dem Küchenpersonal geben lassen, auch wenn wir hier kein großartiges Menü, sondern nur gerade die Reste vom Abendessen anbieten können. Auch hat dieses Dorf etwas ganz besonderes zu bieten: Heiße Quellen. Eine davon liegt direkt hinter dem Gasthof und steht unseren Gästen und Euch zur Verfügung."


    Nach dieser Einführung brachte der Maskierte die bewusstlose Sam nach oben in den ersten Stock, wo die Zimmer lagen. Offensichtlich hatte der Wirt nur Doppelzimmer für die Krieger hergerichtet. Seinen eigenen Umhang legte Maiwyan auf ein Bett in einem noch leeren Zimmer und machte sich auf den Weg nach unten in die Küche, da er doch Hunger verspürte.


    Als er wieder nach oben kam, erwartete ihn eine böse Überraschung, denn als er die Zimmertüre öffnete, erblickte er keinen anderen, als Senshi, der ebenfalls alles andere als begeistert schien.


    OT: Eure Charas können jetzt zu der Heißen Quelle gehen oder anderweitig die Nacht verbringen. Da wir nur noch wenige Spieler sind, bitte erst ein angefangenes Zimmer vollmachen. Ich hatte mit drsnake schon was geplant, deshalb das eingene Zimmer.
    Des Weiteren wird jetzt auch MeentalChocobo zu uns kommen, dessen Chara bereits im Gasthaus ist.

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  • Dies war einer der seltenen Fälle, an denen Al-Cid Gorith sich verirrt hatte. Selbstverständlich war er wegen seines Hauptberufs als arbeitsloser Wanderer öfters in Bergen unterwegs gewesen, aber die Berge von Phoenicia waren irgendwie - bergiger. Kalte, schneidende Luft, bedrohliche Felsstrukturen und noch bedrohlichere Fauna hatten diese Berge zu einer Standart "Geh-da-nicht-hin"-Umgebung gemacht. Warum war er trotzdem da? Weil er ein alter Idiot war, deshalb.


    Mit hinter dem Kopf verschränkten Armen trieb er in der heißen Quelle direkt hinter dem Gasthaus. Das Dorf war ein Glücksfall gewesen, eine Enklave der Zivilisation irgendwo an einem Ort, den man mit Fug und Recht als den Anus des Planeten bezeichnen konnte, zu finden. Die Dörfler waren zwar ins Tuscheln gekommen und hatten öfters auf sein Schwert gedeutet - das er aus Transportgründen auf dem Rücken trug - aber dabei war es auch geblieben. Na ja. Vermutlich sahen sie selten genug Fremde, und sein Aufzug hatte die Angewohnheit, überall fremd zu wirken. Sogar zuhause, in der Wüste von Galbadia, waren Beduinenklamotten schon ein Relikt der Vergangenheit. Genau wie ich, dachte Cid.


    Wo war er stehen geblieben? Ach ja, im Dorf. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Mittlerweile war das schon sein dritter Tag hier, den er mit Kartenlesen und regelmäßigen Bädern in den heißen Quellen zugebracht hatte. Noch nicht einmal die Auslandsreporter der Timber Maniacs waren hier gewesen. Genau genommen war sehr wenig über Phoenicia in den Timber Maniacs zu finden. Al-Cid versuchte sich ein Land vorzustellen, das nur aus unbezwingbarem Gebirge und kleinen Dörfern bestand. Es ging nicht. Irgendwo gibt es bestimmt Zivilisation, überlegte er. Ich bin bisher nur zielsicher daran vorbei gelaufen.


    Als er Geräusche vom Eingang des Wirtshausen hörte, hob er sich aus dem Wasser und näherte sich der Tür, um zu lauschen. Einige Wanderer hatte es tatsächlich hierhin verschlagen - die Dorfbewohner mussten wahrscheinlich kurz vor dem Nervenzusammenbruch vor Aufregung stehen. Zehn Jahre kaum Besucher, und dann kommen gleich zwei Truppen in einer Woche. Er nahm sich vor, die anderen Wanderer morgen beim Frühstück näher zu begutachten. Was sollte er jetzt noch tun? Er zog sich an und verschwand dann leise die Treppe hinauf in sein Zimmer, während die meisten anderen Reisenden sich noch umsahen.


    Sein Zimmer war nicht umbedingt die Krönung der Architektur oder Einrichtungskunst, aber es hatte vier Wände, ein Bett und noch einige andere, vernachlässigenswerte Gegenstände. Momentan waren diese beiden Punkte das wichtigste, und eine deutliche Verbesserung zum traditionellen Campieren am Lagerfeuer. Cid legte sich ins Bett und griff sich eine alte Timber Maniacs vom Schrank, um noch ein wenig vor dem Einschlafen zu lesen. Wenige Minuten später... schlief er.


    :ot: : Und somit bin ich offiziell Teilnehmer des FF-RPGs. Tut mir Leid, falls ihr vorhattet, mit dem neuen Chara ins Gespräch zu kommen (derjenige kann ihn ja die Treppe raufgehen gesehen haben). Am nächsten Morgen wird er sich offiziell vorstellen. Also dann, auf ein gutes RPG. (Sagt man das eigentlich nur bei einem neuen RPG, oder auch, wenn man in einem bestehenden Mitglied wird? Egal, ich sage es trotzdem.)

    No time to search the world around
    'Cause you know where I'll be found
    When I come around
    When I come around, yeah

  • Senshi's Gesichtsausdruck veränderte sich schneller als ein Blitz durch den Himmel zuckte und das immer wieder, da er sich nicht wirklich entscheiden konnte, was er fühlen sollte. Die Wirkung des Schwertes seiner Nemesis war ziemlich faszinierend, wenn es jemanden wie Sam auf dasselbe Level wie ihn selbst stufen konnte, hinsichtlich Blutdurst. Gleichzeitig erschreckte es sogar ihn, wie stark der Einfluss der Waffe sein muss, um so etwas zu bewerkstelligen und wie der Maskierte sich dieser Wirkung entzog. Dieser entwaffnete die Magierin einfach kurzerhand und nahm seine Klinge wieder an sich, ohne auch nur die geringste Spur von ähnlichen Symptomen zu zeigen. Der Söldner zuckte schließlich mit den Schultern, er fragte sich selbst manchmal ob Kage Chisio so gut für seinen Verstand war, auch wenn es technisch gesehen ein Teil seiner Seele war. Das Schwert protestierte mental gegen solche Vorwürfe. Kaum war der tote Schneemensch um sein schneeweißes Fell erleichtert worden, traten sie wieder zum Rückmarsch an. Der Weißhaarige gähnte, wobei er seine Giftzähne öffentlich zur Schau stellte. In dieser Situation hätte der Gedanke an ein weiches Bett sogar beinahe von einem Kampffeld weglocken können, aber eben auch nur beinahe.


    Unter dem Licht des Mondes betraten sie erneut das ach so gastfreundliche Dorf und das Vorzeigen des Pelzes brachte ihnen den Aufenthalt in einem wenig auffallendem Gasthof ein. Er war wirklich nichts besonderes, doch wenn man als wandernder Söldner den Boden als Bett und den Nachthimmel als Decke gewohnt war, war es doch eine deutliche Veränderung. Doch ließ es sich mit einem vollen Magen wesentlich besser schlafen, weshalb Senshi das Angebot des Wirtes nur zur gern annahm. Doch zu aller musste er seine normale Form wieder annehmen, ansonsten würden das Personal ihn wohl kaum hineinlassen.


    Gesättigt trat der Schwertkämpfer aus der Küche, wobei ihm noch ein paar Seitenblicke zugeworfen wurden aufgrund des Auftritts in seiner Hydra-Form, die wohl mehr als nur ein paar Leute eingeschüchtert hatte. Auf dem Weg in die Zimmer kam er an dem maskierten Nerventöter vorbei, wobei er verächtlich schnaubte. Bei der Betrachtung der Zimmer in ersten Stock fiel ihm auf, dass die anderen der Vorhut wohl entweder wesentlich schneller beim Essen waren oder in der Situation besser denken konnten, als er, da die meisten Zimmer schon belegt waren, entweder durch die Person selber oder persönliche Gegenstände. Tatsächlich war nur noch ein Zimmer frei, wobei ihm leider der Umhang auf einem der Betten gar nicht auffiel...


    Gähnend streifte der Assassine Kage Chisio von seinem Rücken und stellte das Schwert griffbereit neben sein Bett. Als er sich aber auf eben jenes setzte und streckte, störte ihn etwas. „Gigigigigi“, kam es seitens seines Schwertes. Der Weißhaarige japste nach Luft, da seine Klinge einen recht unerfreulichen Gefallen forderte. „Ich bin halb tot vor Müdigkeit und du willst geschärft werden? Ausgerechnet jetzt?“, rief Senshi entrüstet. „Gigi“, war die einfache Antwort und der Söldner seufzte. Er wusste genau was passieren würde, sollte er mit einem eingeschnappten Kage Chisio in den Kampf ziehen. Ohne eine wirkliche Wahl zog er die blaue Klinge aus der Scheide und produzierte einen Wetzstein aus einer Tasche und fing an es zu schärfen.


    Ein paar Momente später deutete die knarrende Tür daraufhin, dass er nun erfahren würde, wer eigentlich sein Zimmergenosse/in sein würde. Der Söldner kam mit jedem aus der Gruppe zurechnet oder viel mehr interessierte es ihn nicht, zumindest solange es nicht.... Leider war das Universum wohl gegen ihn, da als er sich zum Neuankömmling umwand, er in das Gesicht des Maskierten blickte, mehr oder weniger. Senshi verzog das Gesicht zu einer säuerlichen Grimasse und dachte einen Moment daran wild fluchend an die Decke zu gehen, beschloss dann aber einfach nur grummelnd seiner Tätigkeit nachzugehen. Seine Energie war auch mal am Ende. Allerdings hielt ihn das nicht davon ab, kinderunfreundliche Flüche zu murmeln. Das ging ein paar Minuten so, in denen niemand etwas sagte, bis der Schwertkämpfer schließlich ergeben seufzte. „Hör Mal Maskenmann“, fing er in einem für ihn überraschend ernstem Ton an, während er Kage Chisio wieder in die Scheide schob. „Normalerweise bin ich für jede Art von „Rivalität“, jedoch denke ich, dass es in unserer Situation es niemanden was bringt, wenn wir uns an die Gurgel gehen, egal wer angefangen hat. Klar ist es nicht leicht, aber es ist wohl besser wenn wir zumindest für den Augenblick zu einer gewissen...Übereinkunft kommen. Was sagst du, Frieden (für den Augenblick)?“

    Warum hassen die Tageswanderer die Kinder der Nacht?
    Balance ist doch alles was zählt!

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  • Wenn der Maskierte mit einer Sache so gar nicht gerechnet hätte, dann mit diesem Friedensangebot seitens des Söldners. Also legte er Lirrethyl, welche er gerade gesäubert hatte, vorsichtig auf seinem Schoß ab. Da sich sein Zimmerkamerad nicht von seiner Tätigkeit groß aufgesehen hatte, hatte er sich ebenfalls der Waffenpflege zugewandt. Sam hatte seine edle Klinge ordentlich besudelt und das inzwischen trockene Yetiblut erwies sich als sehr hartnäckig. Zudem musste der Vermummte höllisch aufpassen, nicht unbeabsichtigt einen Magiestoß auszulösen, was ihm Senshi und der Wirt sicher übel genommen hätten.
    Nun aber nickte er und blickte den Söldner an. „Vermutlich hast du Recht, hier ist kein Platz, um einander aus dem Weg zu gehen und auch wenn keiner von uns sehr begeistert zu sein scheint, bringt es keinem etwas, wenn wir uns gegenseitig bekriegen. Und selbst, wenn es nur für unseren Aufenthalt hier halten sollte, wäre ich dem Frieden ganz sicher nicht abgeneigt.“, antwortete er ernst. Es war dem Landstreicher sehr wohl bewusst, dass er und der mordlüsterne Söldner niemals Freunde werden würden, dazu unterschieden sie sich einfach zu sehr, aber der in Aussicht gestellte Frieden, den er eher als Waffenstillstand auffasste, war ein Schritt in die richtige Richtung und würde ihnen beiden vorerst etwas Ruhe verschaffen (falls Senshi dazu bereit war).


    Der Schwertkämpfer seufzte, obwohl man nicht sagen konnte, aus welchem Grund. „Gut. Ich bin zwar nicht sicher in wie weit das klappen wird, aber ich für meinen Part werde mir Mühe geben. Und ANDERE hier in diesem Raum geben sich besser damit zufrieden, denn es wird besser für die Moral der Gruppe, wenn wir uns nicht gegenseitig abschlachten. Damit meine ich aber niemanden aus FLEISCH“, erwiderte Senshi wobei er nur beim ersten und letzten Satz den Maskierten anblickte, während er im mittleren Teil einen energischen Blick in Richtung Kage Chisio warf, welches deutlich gegen seinen Vorschlag für ein zeitweiliges niederlegen der Waffen protestierte. Auf die Worte des Söldners gab die Klinge ruhe und wirkte als würde sie schmollen. Als er sich wieder zu Maiwyan umdrehte, seufzte er nochmal doch diesmal wesentlich gutmütiger. „Gut, ähm, weißt du in dieser Gegend genießt man zur Besiegelung einer Abmachung ein Bad in den heißen Quellen miteinander. Lust, dieser Sitte nach zu kommen?


    Wieder einmal war der Maskierte sehr froh darüber, eine Maske zu tragen, Senshi hätte seinen Gesichtsausdruck auf diesen Vorschlag sehr wahrscheinlich falsch aufgefasst. Dennoch konnte er nicht verhindern, dass ein verräterisches Funkeln in seine Augen trat. Da er befürchtete, Senshi könnte dieses aufgefallen sein, versuchte er in seiner gewohnten, schalkhaften aber höflichen Tonart das zu überspielen. „Danke für das Angebot, aber ich fürchte, ich muss ablehnen, aus persönlichen Gründen, die dich aber nicht interessieren sollten.“ Während er die letzten Worte sprach, glitt ein Grinsen über sein verdecktes Gesicht, welches sich auch sofort in seinen Augen spiegelte.


    Das linke Auge des Weißhaarigen zuckte wild, als ihm der Ausdruck in den Augen seines Gegenübers auffiel. „Witzig, sehr witzig“, knurrte er ungehalten. „Ich dachte, wir wären uns in diesem einen Punkt mal einig. Und ich dachte, du wärst der Soziale von uns.“ Der Söldner schnaubte, bevor er sich ruckartig zu Kage Chisio um wandte. „Und du halt endlich die Klappe“, brüllte er in die Richtung der (vermeintlich) leblosen Waffe, was aber durch das heftige Zittern der Klinge widerlegt wurde. „Gigigigigigigi“, kreischte das Schwert vor Lachen, so sehr, dass es sogar physisch gehört werden konnte. „Tch. Ach ihr könnt mich doch alle Mal“, murrte Senshi, warf sich unter das Laken und schloss immer noch murmelnd die Augen.


    Maiwyan zuckte zusammen. Ganz offensichtlich war diese Entschuldigung bei Senshi gar nicht gut angekommen, aber was sollte er machen? „Ich bin eben ein Phantom und das muss auch so bleiben.“, murmelte er leise, aber ernst. Es war unwahrscheinlich, dass der Söldner ihn gehört hatte. Leise seufzend schob er das Schwert wieder zurück in die Scheide und legte sie neben sich. Anschließend streifte er die Schuhe ab und legte sich voll angezogen unter die Decke.
    Eine ganze Weile wartete er still, bis er meinte von dem anderen Bett gleichmäßige Atemstöße zu vernehmen. Leise stand er wieder auf und nahm Schwert und Stiefel in die Hände, um sich ohne unnötigen Lärm zu verursachen aus dem Zimmer zu schleichen, nur das leise rasseln seiner an der Rüstung befestigten Klingenschweife, das ihn immer bei jeder Bewegung begleitete, konnte er nicht unterdrücken.


    Erst, als er die Hintertür, welche auch zu dem Bereich der heißen Quelle führe, öffnete, zog er die Stiefel an. Einige Schritte entfernte er sich vom Haus, dann zog er die weiße Klinge. Mit einer Hand umfasste er fest den Griff, während er die andere auf den funkelnden Kristall legte. So stand er einige Sekunden reglos da, bis er einen Schlag ins Leere ausführte und dabei sich ein zuckender Blitz von Lirrethyls Klinge löste, der in den dunklen Nachthimmel zischte. Sobald dieser verblasst war, betrachtete der Maskierte zufrieden die nun wieder normale Klinge mit dem klarem Kristall. Die geraubte Energie war entlassen worden und sein Schwert wieder nur ein ganz gewöhnliches, zumindest auf den ersten Blick. Also schob er es wieder in die Scheide und blickte sich um. Niemand war zu sehen, der ihn beobachtet haben könnte und Fenster hatte das Gebäude auf dieser Seite keine, also war es nun Zeit, sich etwas erfreulicheren Dingen zuzuwenden. Mit kräftigen Schritten stapfte er nun den schmalen, im Schnee festgetretenen Weg entlang, der ein wenig vom Gasthof fortführte.


    Langsam verblassten die letzten roten Tropfen des Lebenssaftes von Senshi's Gegner, den dieser in feinster Manier (in seinem Wortlaut) zerlegt hatte und so langsam nahm die Wirklichkeit wieder Gestalt an. Der Söldner gähnte laut und rieb sich die Augen, um sein Blickfeld vollkommen zu klären. „Hab ich den Morgen schon verpennt?“, fragte er müde in den Raum hinein, da er sich fühlte, als ob er zu viel geschlafen hätte. „Von wegen.“ Mit einem Blick zum Fenster, dass den immer noch dunklen Nachthimmel zeigte, war klar das er einfach noch unausgeschlafen war. Der Schwertkämpfer wollte bereits wieder den Schädel nieder betten und in das Massaker zurückkehren, dass er im Traum veranstaltet hatte, bis er das spürte, was ihn wohl auch aus dem Schlaf getrieben hatte. „Hm?“, fragte er sich intelligent, als er wieder aufmerkte und zu einem Punkt der Wand schaute. Die Richtung führte zur Hinterseite des Gasthofes, woher der Weißhaarige eine schwache magische Spur erfühlen konnte. Die Energie schien wie ein Hauch, also musste es schon etwas her sein, seitdem die Magie gewirkt worden ist. Dies zusammen mit der Tatsache, dass noch kein Gegner hereingestürmt war, machte schon mal klar, dass sie nicht angegriffen wurden. Vielleicht hatte jemand beschlossen, die Chance für ein nächtliches Training zu nutzen? Auch wenn keine offensichtliche Bedrohung festzustellen war, beschloss Senshi nachzusehen, wer mitten in der Nacht draußen herumlungerte. Gähnend und noch immer leicht schläfrig nahm er Kage Chisio zur Hand, welches er in Gedanken leicht schnarchen hören konnte, und verließ das Zimmer, wobei er aber das leere Bett neben sich übersah...


    Im Flur zog der Weißhaarige sein Schwert aus der Scheide uns ließ ein wenig seiner Magie hindurch fließen, sodass sich das leicht bläuliche Glühen der Klinge intensivierte und ihm etwas Licht spendete. Mit geübt leichten aber schnellen Schritt fand der Schwertkämpfer seinen Weg nach unten und schlängelte sich so gut es ging um Hindernisse herum zur Hintertür. Als die kühle Nachtluft durch die geöffnete Tür herein strömte ließ der Söldner sein Licht verlöschen, da der Mond mit seinem Schein die Umgebung ausreichend erhellte. Senshi ließ seinen Blick schweifen, konnte jedoch keine Figur erkennen, die der Ursprung der magischen Energie hätte sein können. Auch die Energie selbst war mittlerweile so dünn geworden, dass sie keinen Hinweis auf ihren Ursprung mehr liefern konnte. „Ist die Trainingsstunde schon so lange vorbei?“, wunderte er sich und fuhr sich durch seinen weißen Schopf. Er wollte schon wieder ins Innere des Gasthofes zurückkehren, bis ihm etwas im Schnee auffiel. Das gefrorene Wasser reflektierte die Strahlen des Mondes großzügig, sodass die einzelnen Spuren in ihm gut sichtbar waren. Dabei lag in allen außer einer eine leichte Schicht frischen Schnees. Es hatte wohl ein paar Stunden zuvor einen leichten Schneefall gegeben, allerdings hatte nachher niemand mehr den Gasthof verlassen, außer einer Person. Ihre hinterlassene Spur führte allerdings nur vom Gebäude weg, was also bedeutete dass sie oder er noch nicht zurückgekehrt war. Senshi blinzelte ein paar, als er der Spur mit den Augen folgte, die ein ganzes Stück wegführte. „Was soll denn die Heimlichtuerei?“, fragte er niemand bestimmtes und begann dann den Abdrücken zu folgen. Er konnte ja verstehen, wenn man nicht wollte, dass andere die eigenen Techniken analysieren können, aber solch ein Verhalten konnte leicht missverstanden werden, besonders wenn es sich um jemanden der Gruppe handeln sollte. Leider vergaß er bei seinen Überlegungen ganz den anderen Grund, warum jemand in die Richtung gehen sollte, die der Schwertkämpfer gerade eingeschlagen hatte. Nach etwa 50m erreichte der Weißhaarige eine kleine Gruppe von Bäumen, die den weiteren Blick versperrten. Doch die Spur führte mitten hindurch, weshalb auch er einfach seinen Weg fortsetzte. Hinter dem leichten Hindernis entdeckte Senshi eine seichte Quelle mit heißem Wasser, soweit man nach dem weißen Dampf über dem Wasser schließen konnte. Der Weißhaarige war zunächst verwirrt und trat bis zum Rand der Quelle vor und erst dann viel ihm wieder ein, wovon der Wirt gesprochen hatte. „Ah ja, er hatte etwas von heißen Quellen erwähnt“, murmelte er, während er langsam den Blick über die Oberfläche gleiten ließ. Plötzlich fiel ihm auf, dass sich am Rande der Quelle eine dunkle Gestalt vom spiegelnden Wasser abhob. Allerdings konnte nichts Genaueres wie zum Beispiel Gesichtszüge erkennen. Was der Söldner aber erkannte war, dass die Person deutlich weibliche Rundungen aufwies. Und genau das reicht um Senshi, der seit klein auf aufs töten trainiert wurde, der schon unzählige Leben auf dem Gewissen hat, der kaum eine einzige Angst kennt, der Blutjäger, knallrot im Gesicht werden zu lassen und auf ein brabbelndes Durcheinander zu reduzieren. Er registrierte gar nicht, wie die Person vor ihm reagierte, musste er sich doch seine volle Konzentration darauf verwenden, korrekte Worte zu formen und sich langsam rückwärts zu bewegen. Dabei bemerkte er leider nicht die Kleidungstücke in seinem Weg, die wohl der Gestalt vor ihm gehörten, und stolperte über genau diese, sodass er mit dem Rücken im Schnee landete. Dabei fiel ihm eine bekannte weiße Maske auf, die neben seinem Gesicht lag. „Huh?


    Das schmale Mädchen, das im wollig warmen Wasser der Quelle wohl etwas gedöst hatte, schreckte auf, als es auf der anderen Seite des natürlichen Beckens leise raschelte. Panik schoss in seine Augen, als es die Gestalt sah, die geradewegs durch den Sichtschutz der Bäume brach. Ängstlich drückte sie sich an den Rand der Quelle, verdeckte beschämt die Blöße, während sie sich tiefer in das dampfende Wasser drückte und den Kopf wie in Erwartung eines Schlages senkte. Als auch noch ein dumpfer Schlag von dort erklang, wo der fremde Mann, den sie im fehlenden Licht nicht genau gesehen hatte, gerade noch gestanden hatte. Durch das dampfende, aber kristallklare Wasser konnte min ihre zierliche, fast schon dürre Gestalt noch immer gut erkennen. So wie es so zusammen gekauert im Wasser saß, hätte man das Mädchen durchaus als zerbrechlich wirkend beschreiben können, wären da nicht in ihrem Gesicht, das vor Scham und Hitze beinahe genauso leuchtend rot angelaufen war, wie ihr kurzes, zu allen Seiten abstehende, karottenrotes Haar, deutlich sichtbar mehrere dunkle Narben über ihre helle Haut liefen, die ihr schmales Gesicht völlig entstellten. Erst bei genauerem Hinsehen erkannte man, dass auch die übrige Haut an Gesicht, Nacken und Schultern, dort, wo sie im Wasser verschwanden, über und über von teils wulstigem Narbengewebe gedeckt waren. Nur direkt um die Augen schien die Haut noch intakt. Unter den Narben konnte man die einst wohl sehr feinen Gesichtszüge nur noch schwer erkennen.


    Hinter ihr ertönte ein überraschtes „Huh?“, dann raschelte es. Vermutlich war der ungebetene Besucher wieder auf die Beine gekommen. Vorsichtig linste das Mädchen zu ihm hin und starrte im nächsten Moment mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen ihn, oder besser das, was er in der Hand hielt an. Ihre Augen waren von einem unverkennbaren, stechenden Gelb…


    Senshi richtete sich langsam wieder auf, wobei er sich mit der einen Hand den schmerzenden Rücken rieb, da er genau auf Kage Chisio gefallen war. In der anderen Hand hielt er die weiße Maske und richtete gegen den Mond, um sie besser betrachten zu können. Er wand sie ein paar Mal hin und her, bevor er wieder zu der weiblichen Gestalt blickte, die sich gerade zu vor ihm verstecken zu wollen schien, da sie sich so klein wie möglich machte. Das sich die Situation nicht wirklich verändert hatte entging dem Söldner dabei, da die Identität der Person sich ihm nun erschloss. „Eine interessante Wendung“, dachte er laut und ließ seinen Blick noch ein wenig auf der Gestalt ruhen. Erst einen Moment später wurde ihm ihre Blöße wieder bewusst, wobei sein Gesicht diesmal so heiß wurde, dass Dampf von seinem Kopf aufzusteigen schien. Er ließ die Maske fallen, drehte sich um und ging zügig seiner Wege.


    OT: Überraschung XD

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Einige Momente verharrte das Mädchen noch, nachdem die Worte von Senshi sie aus ihrer Starre gerissen hatten. Was sollte sie jetzt machen? Das einfachste wäre wohl gewesen, davonzulaufen, aber weit wäre sie nicht gekommen, ihr Umhang lag noch in dem Zimmer, in das sie nun unter keinen Umständen mehr zurück wollte. Schließlich seufzte sie leise und zog sich aus der Quelle. Jetzt konnte man auch erkennen, dass sie wirklich mager war und dass auch der Rest ihres Körpers, der in voller Länge auch den Eindruck des zierlichen Mädchens etwas trübte, komplett von Narben bedeckt war. Auch zeigten sich erst jetzt ihre beiden Klingenschweife, die unter der Wasseroberfläche verborgen gewesen waren. Ihr Ursprung befand sich etwa auf der Taille auf ihrem Rücken, wo aus der Wirbelsäule kleine, rostrote Platten ragten, wie Schuppen einer Echse. Genau genommen war das die veränderte Oberfläche ihrer Wirbelsäule, die sich ab diesem Punkt außerhalb des Körpers zeigte und dort, wo normalerweise das Steißbein liegt in zwei vollkommen funktionstüchtige Schweife teilte. Vorher verbreiteten sich die anfangs nur Fingerkuppen großen Knochenplatten an ihrer Wirbelsäule aber noch, bis sie beinahe so breit wie eine Frauenhand waren, bevor sie sich teilten. Schnell rubbelte sie sich mit dem Handtuch, das sie sich von dem an der Hintertür bereitgelegtem Stapel mitgenommen hatte, trocken und schlüpfte in ihre Kleidung, wobei sie auch ihre in die feste, schwarze Skimütze eingenähte Maske wiederaufsetzte und am Hinterkopf festschnallte. Dann folgte sie zügig und mit festen Schritten dem verhassten Söldner zurück ins Haus, denn mittlerweile ließ die Kälte, die sie nach ihrem Bad nur um so stärker wahrnahm, frösteln. Hoffentlich hielt er sich noch an das Friedensangebot.


    Vor der Zimmertüre holte der Maskierte noch einmal tief Luft und betrat dann das Zimmer, wo er sofort die Türe schloss. Wortlos durchquerte das verkleidete Mädchen den Raum und setzte sich auf ihr Bett. Nun würde sich zeigen, was weiter geschehen würde. „Bringen wir es hinter uns, wir wissen ja beide, was wir dort draußen gesehen haben.“, begann sie und blickte ihren Gegenüber an. Wie gewöhnlich wurde ihre Stimme von der Maske verfälscht, sodass sie tiefer und leicht hallend klang.


    Als der Schwertkämpfer wieder in dem Zimmer ankam, dass er sich mit seiner Nemesis teilte, setzte er sich auf sein Bett und legte sein Schwert neben sich. Gedankenverloren schlug er die Beine übereinander und lies sein Kinn auf seiner Faust ruhen. Es kam ziemlich überraschend, dass sich hinter der Maske eine Frau befand. Nicht das Senshi wirklich darüber nachgedacht hatte bis jetzt, dafür war er viel zu frustriert über ihre Streitigkeiten. Eigentlich spielte es auch nicht wirklich eine Rolle, er wollte sich nur unbedingt von den Bildern ablenken, die drohten wieder hochzukommen. Schließlich betrat der...äh die Maskierte wieder in voller Montur (Gott sei Dank) das Zimmer, wobei sie mehr als nur frustriert über die Geschehnisse schien. „Äh ja tja, sorry erstmal deswegen“, meinte der Söldner mit einem leicht pinken Hauch auf den Wangen, während er sich verlegen den Hinterkopf rieb. „Ich hatte ganz vergessen, dass der Wirt etwas von heißen Quellen erzählt hatte.“ Nach der kurzen Entschuldigung fasste sich der Weißhaarige wieder und sein Blick wandelte sich zu Interesse, als er sie musterte. „Und du lässt es klingen, als ob ich mitgekriegt hätte, wie du dich in einen Troll verwandelt hättest. Warum trägst du das Ding überhaupt? Übrigens macht es doch wohl auch keinen Unterschied mehr, wenn du sie in meiner Gegenwart abnimmst, jetzt da ich dich...äh...(wieder leicht pinker Hauch) so genau unter die Lupe nehmen konnte.“

    „Der Vergleich ist gar nicht mal so schlecht.“, murmelte das Mädchen missmutig, bevor sie Senshi ernst und misstrauisch betrachtete. Dann aber fügte sie sich seinem Wunsch. Mit den Fingern tastete sie am Hinterkopf nach den Schnallen und löste diese. Anschließend zog sie die Haube mit der Maske vom Kopf und fuhr mit den Fingern durch das kurze, borstige Haar. Der erste Eindruck hatte getäuscht, es war nicht wirr und strubbelig, es wirkte, als wäre es abgescheuert worden, was vermutlich daran lag, dass sie die Maske so gut wie nie abnahm. Und erst jetzt konnte Senshi auch ihr entstelltes Gesicht betrachten, bei dem die Linke, dunklere Seite aussah, als hätte jemand diese verbrannt, während die rechte Gesichtshälfte und der Hals von einer Vielzahl gerader Narben überzogen war, wie schlecht verheilte Schnittwunden. Auch ihre leicht eingefallenen Wangenknochen gab das Licht im Raum nun preis, wie ihre unvorteilhafte Figur ein deutliches Zeichen für lang anhaltende Unterernährung, die die Entwicklung ihres Körpers beeinträchtigt hatte. „Beantwortet das deine Frage?“, erkundigte sie sich, wobei man deutlich den Ekel aus ihrer Stimme hören konnte. Ihre Stimme selbst war um einiges höher und klarer, wie es unter der Maske hervor gehallt hatte. Nur kurz hielt sie seinem Blick stand, bevor sie den Blick gen Boden richtete. Ohne die Maske, die sie vor der Welt verbarg, fühlte sie sich unwohl, ausgeliefert, bloßgestellt.


    Der Weißhaarige hob eine Augenbraue, allerdings war es nicht wegen dem Aussehen von Maiwyan, sondern der Unsicherheit, die sie mit dem Ablegen der Maske in ihre Stimme mischte. Er studierte ihr Gesicht eindringlich und überlegte, was zu solchen Narben führen konnte. Beispielsweise könnten Banditen ihre Familie überfallen haben und sie dabei wortwörtlich ausgeräuchert haben. Der Schwertkämpfer lehnte sich zurück, sein Gesicht zeigte Interesse, aber keinerlei andere Reaktionen hinsichtlich der vergangenen Verletzungen. „Wenn dies der Grund für die Maske ist, dann ja, meine Frage wäre beantwortet“, meinte er schließlich und lehnte sich schließlich zurück an die Wand, wobei er sein Kissen als Stütze verwandte. Er deute auf ihr Gesicht. „Muss ja eine ziemlich eklige Geschichte hinter stecken. Mein Onkel ist der Einzige den ich kenne, der dem nahe kommt. Der alte Sack war so blöd und hat sich beim Experimentieren selbst in die Luft gejagt.“


    Maiwyans Lippen zuckten und mit geschlossenen Augen schüttelte sie kurz den Kopf. „Nur damit du es weißt, ich hab mir keine dieser Narben selbst zugezogen.“, meinte sie leise, wobei ihre Stimme leicht zitterte. Wie aus Reflex schlang sie die Arme um sich. Und als sie den Blick hob und Senshis begegnete lag großer Schmerz in ihnen. „Sagen wir, ich hab mich zur falschen Zeit am falschen Ort schlafen gelegt und musste lange für diesen Fehler bezahlen… Dabei hat das ganze mich nicht mal betroffen, ich hab einfach nur zu viel gesehen…“ Wieder war ihre Stimme leiser geworden und schnell senkte sie den Blick wieder. Dann richtete sie sich auf und holte einige Male hektisch Luft, ehe sie die versteckten Schnallen an der Seite des Brustpanzers etwas lockerte, nachdem Bad musste sie diese wohl etwas zu fest angezogenen haben.


    Senshi musste sich wundern, über den verletzlichen Ton den seine Gegenüber zu Tage brachte. Allerdings war das seine einzige Gemütsreaktion, während seine einzige physische Reaktion ein lautes Gähnen war. „So was passiert häufiger. Menschen bekommen etwas mit, was sie zum überleben nicht wissen dürfen oder werden das Ziel von Improvisation“, meinte er sachlich und zeigte ein freudloses Lächeln. „Und die Reaktionen darauf sind im Grunde immer dieselbe, nicht wahr? Gefangen, gekettet und gefoltert, wenn ich den richtigen Gedankengang hab. Hab ich recht? Wer hat dich erwischt? Ein paar Diebe, Gauner, Mörder, Sklavenhändler? Oder doch jemand in der obersten Etage? Obwohl bei der letzten Option hättest du wohl die Maske festgeklebt. Wie lange haben sie dich festgehalten?“

    Der Ärger auf seine Reaktion war der jungen Frau deutlich anzusehen. „Warum wundert es mich gar nicht, dass du mit solchen Dingen Erfahrung hast?“, meinte sie halblaut und mit deutlicher Abneigung in der Stimme. „Aber du hast recht. Und es waren Kidnapper. Da ich schon damals ein Herumtreiber war, ab ich in einem Waldstück etwas abseits des Weges im Gebüsch geschlafen, bis mitten in der Nacht jemand durch die Büsche brach und über mich stolperte. Es war ein Mädchen, ein Kind. Bevor sie wieder auf die Beine kam, hatten die Männer sie eingeholt und mich hochgerissen. Ich hatte keine Ahnung was gerade geschehen war und konnte in der Dunkelheit nicht einmal Gesichter erkennen, aber die Kerle haben mich trotzdem eingesackt. Ich bin darauf als anonymer Gefangener in einem Gefängnis gelandet und den Rest kannst du dir ja denken. Fünf Jahre war ich dort.“


    Der Söldner wank die Anschuldigung von Maiwyan einfach ab. „Es sollte eigentlich offensichtlich sein. Man muss nicht lange überlegen, um darauf zu kommen, was solch ein Ausmaß an Narben für einen Ursprung haben könnte. Und da du bereits gesagt hattest es war nicht dein Verdienst, blieb nur Folter.“ Der Weißhaarige hob eine Augenbraue. „Und zu schätzen, dass es für eine längere Zeit gewesen sein musste, ist bei dieser Anzahl ebenfalls nicht schwer.“ Ein Grinsen schob sich auf seine Gesichtszüge. „Aber selbst wenn ich mich besser auskenne in diesem Thema als andere, was kann ich dafür? Ich bin in einer Familie von Assassinen aufgewachsen und selbst wenn wir auf Attentate spezialisiert sind, gehört Folter zur Grundausbildung. Allerdings haben wir nicht viele Mitglieder, die sich wirklich darauf verstehen. Meine kleine Schwester ist zum Beispiel so jemand.“ Ein Zittern drang durch seinen kompletten Körper. „Und sie versteht sich auf ihr Handwerk nur zu gut...“


    War Maiwyan die letzten Minuten offener wie sonst gewesen, so verhärtete sich ihr Gesicht nun und ein Ausdruck des Abscheus zierte es. „Bei der Anzahl… Du hattest ja vorhin wohl reichlich Zeit, mich zu betrachten.“, zischte sie verärgert aber noch immer lag auch Schmerz in ihrer Stimme, „Menschen, die Folter praktizieren tun dies meist nicht, um etwas herauszufinden, sondern nur um des Leides willen, an dem sie sich ergötzen. Solche Bestien unter dem Deckmantel der Menschlichkeit sind das Niederste und Verabscheuungswürdigste, das auf dieser Welt lebt.“ Der direkte Vorwurf gegen den Zimmerkameraden war deutlich herauszuhören. Aber dann biss sie sich auf die Lippe und wandte den bebenden Blick ab. Trotz allem musste sie sich zusammenreißen, denn dieser verschlagene Mistkerl ihr gegenüber hatte sie in der Hand und sie zweifelte keine Sekunde, dass er sein neues Wissen auch gegen sie verwenden würde, wenn sie ihm Anlass dazu gab.


    Blut schoss Senshi ins Gesicht und ließ seine Wangen feuerrot anlaufen. „Ich sagte doch schon es tut mir Leid“, zischte er zurück und fuhr hoch. „Ich war neugierig, wer um diese Stunde draußen rumm schleicht und was das Anliegen dafür sein könnte. Die heißen Quellen hab ich total vergessen, es war nicht meine Absicht zu spannen.“ Der verärgerte Ausdruck des Schwertkämpfers wurde sanfter und nachdenklich, während er anfing, in den Taschen seiner Hose zu kramen. „Ansonsten kann ich dir weder wirklich zustimmen noch widersprechen. Für die meisten von meinem Clan ist Folter ebenso ein Geschäft wie ein Attentat.“ Er fand schließlich den gesuchten Gegenstand in Form einer Kiseru, einer kleinen länglichen Pfeife. Der Söldner machte eine kurze Pause, um diese mit Tabak zu füllen und anzuzünden. „Allerdings kann ich für meine Schwester sagen, dass es vollkommen zutrifft. Sie hat ein perverses Vergnügen daran, anderen Schmerz und Leid zuzufügen und sie ziemlich kreativ darin, immer neue Wege zu finden“, fuhr er fort, während er die sich leicht kringelnden Rauschwaden betrachtete. „Trotzdem ist sie nun mal Teil meiner Familie und ich liebe sie wirklich innig, auch wenn ich ihre Freuden nicht begreife. Ich mein, was bringt es dir, jemand anderem eine Klinge durch das Fleisch zu ziehen, wenn es diese Person nicht anstiftet es dir gleich zu tun und heftiger kämpfen kann?“ Seine Mundwinkel zuckten in Abscheu. „Aber wenn du Menschen verabscheust, die es lieben anderen Leid zuzufügen, ist dann nicht das Gewürm, welches andere versklavt, verletzt und vergewaltigt, nur um sich selbst stärker zu fülen nicht noch eine Stufe höher auf der Erbärmlichkeitsskala?“


    Erneut durchzuckte die Erinnerung schmerzhaft den Geist des Mädchens, auch wenn es diesmal eine ganz andere war und ohne, dass sie es verhindern konnte, verspürte sie brennende Eiversucht. „Was du gerade genannt hast, ging für mich nahezu alles Hand in Hand einher.“, murmelte sie schaudernd. Sie dachte nicht gern an ihre Zeit hinter Gittern zurück. „Und von der Liebe zur Familie, egal unter welchen Umständen brauchst du nicht reden, ich liebte meine auch, trotz allem… Aber sie wollten keinen Dämon mit roten Haaren und schweifartigen Auswüchsen… Wenn du es genau wissen willst, meine Eltern haben sich letztlich sogar geweigert mir einen Namen zu geben, weil sie sich so in ihren Augen zu mir bekannt hätten. Während sie meine Schwester nahezu vergöttert haben…“ Bei diesen Worten hatte der Rotschopf vorsichtig eine ihrer Klingenschweife in die Hand genommen. Die Wut war aus ihrer Stimme verschwunden und hatte wieder dem Schmerz Platz gemacht. Auch ihre Stimme war unsicher und zitterte leicht.


    Jetzt verzog sich auch die Miene des Söldners zu einer von purer Abscheu. „Das wäre bei mir sogar noch weiter unten. Sie hätten nicht lange überlebt in meinem Clan“, murmelte der Weißhaarige und inhalierte einen ordentlichen Zug, den er einen Moment hielt, bevor er ihn entließ. „Bei uns werden zwar die verstoßen, die das Ritual unseres Hydra-Zaubers nicht ohne Schreien überstehen, aber im Grunde heißt das nur den Ausschluss aus unseren Geschäften. Zur Hölle, die meisten leben ja immer noch in der Nähe und stehen mit uns in Kontakt.“ Senshi seufzte, was wieder in einer Rauchwolke endete. „Auch wenn ich es nur ungern zugebe, wenn du deiner Familie trotzdem noch Zuneigung empfinden kannst, muss ich dir meine Bewunderung aussprechen.“ Er ließ seinen Blick über das Gesicht der normalerweise Maskierten gleiten. „Dabei kann ich nicht mal verstehen, was sie haben oder warum du diese Maske trägst. Ist doch ein ganz hübsches Gesicht und an deinem Haar kann ich auch nichts sehen“, meinte er und man konnte die Ehrlichkeit hören, mit der es das sagte. Wobei er selbst gar nicht so realisierte, was seine Worte bedeuteten. Er lachte. „Ganz ehrlich, selbst bei meiner Abneigung gegen dich, hätte ich lieber dich als meine Frau, als diese ganzen Tussies, die mir meine Eltern in der Vergangenheit vorgestellt haben. Schrecklich, die konnten nicht mal ein Kurzschwert hochhalten.“ Wieder lachte er. „Überlässt du es deshalb anderen, wie sie dich nennen, oder hast du einen richtigen Namen?“

    „Findest du das etwa witzig?“, fuhr das Mädchen ihn an, wobei ihr Gesicht wieder von der Farbe ihrem karottenroten Haar Konkurrenz machen versuchte, „Ich brauche deinen Hohn nicht. Ich weiß selbst gut genug, dass ich mich so niemals irgendwo offen zeigen kann, ohne dass die Menschen mich für ein Monstrum halten. Also sei einfach nur still und machs nicht noch schlimmer für mich.“ Schnell wandte sie sich ab, denn sie traute ihrer Stimme nicht. Wie sehr sie Senshis lockerer Scherz verletzt hatte, konnte man ihr aber mehr als deutlich ansehen. Ihr Blick suchte die Maske, die wie ein Versprechen von Schutz neben ihr lag. Sie wollte so gerne sie wieder aufsetzen und sich so vor allen Blicken schützen. Ihr grausam entstelltes Aussehen war eine ihrer größten Schwachpunkte, wie eine schlecht verheilte Wunde, die beider kleinsten Berührung wieder aufbrach. Nur mühsam widerstand sie der Versuchung und krallte die behandschuhten Hände in die Decke auf der sie saß.
    „Was meine Eltern angeht, ich konnte sie nie hassen, egal was sie auch getan haben. Ich hab es versucht, aber ich konnte nicht… und als Kind hätte ich wohl alles gegeben, um nur einmal ein Lächeln oder ein Lob zu bekommen. Aber sie träumten ihren Traum von ihrer kleinen, perfekten Welt und in diese passte ich eben nicht. Außerdem war das nicht schlimm, Elraine hat ihre Vorstellungen ja mehr als nur erfüllt, sie war in den Augen meiner Eltern schlicht perfekt. Einen Namen hab ich nicht wirklich, meine Eltern gaben mir Rufnamen, wenn sie nach mir gebrüllt haben, wobei da solche wie ‚Dämon‘ und ‚Missgeburt‘ noch die netteren waren. Nur meine Schwester nannte mich in seltenen Fällen Maiwyan, was wohl am ehesten mein Name ist. Aber ich habe ohnehin bisher nur eine Person getroffen, die es interessierte, meinen Namen zu erfahren und diesen dann auch wirklich verwendet hat, mal abgesehen von Flaime.“ Noch immer starrte sie den Boden vor sich an und hatte dieses Mal recht leise gesprochen. Wann hörte dieses Verhör endlich auf, sie konnte bald nicht mehr.


    Senshi blinzelte. Was hatte er gesagt? Er konnte ehrlich nicht verstehen, warum das Mädchen vor ihm plötzlich so verletzt geklungen hatte. In seiner Familie hatte jeder in irgendeiner Form irgeneine Narbe, ob mental oder physisch, auch wenn nicht auf ihrem Level, daher konnte er nicht wirklich begreifen, wie sehr die Narben die Rothaarige verletzt hatten und auch noch immer tun. „Wie jetzt Hohn? Was meinst du? Jetzt komm ich nicht mehr mit“, fragte er verständnislos, während er im Kopf immer wieder abspulte, was er gesagt hatte. „Wann hab ich gehöhnt? Warum sollte ich es nötig gehabt haben zu höhnen? Genau deshalb hab ich doch Frieden vorgeschlagen, damit wir uns nicht an die Kehle gehen, verbal oder körperlich. Und bevor ich selbst so ein Angebot breche muss schon was ernsthaftes passieren“, meinte der Söldner kopfschüttelnd und inhalierte. Schließlich kam sein Grinsen wieder. „Und wenn du ein Monster bist, dann passen wir beide wohl ganz gut zusammen was? Der Mensch in Monstergestalt und das Monster in Menschengestalt. Bücher und ihr Äusseres nicht wahr? Haha.“


    Ein schneller, prüfender Blick, mehr brachte sie nicht zur Stande. Er merkte scheinbar wirklich nicht, wie sehr dieses Thema an ihr nagte. Mit einem Seufzen stand sie nun aber auf und entledigte sich der störenden Platte. Es tat gut, diese Dose von Zeit zu Zeit loszuwerden, auch wenn sie guten Schutz im Kampf bot und durch die Verschlüsse am Rücken ihre Klingen bändigen konnte, was vor allem beim Schlafen nützlich war. Aber so wie es momentan aussah, würde sie wohl noch eine ganze Weile nicht zum Schlafen kommen. Auch ohne den Brustpanzer konnte man nicht auf den ersten Blick erkennen, dass sie eigentlich ein Mädchen war, denn der Schwarze Stoff ihres hochgeschlossenen Oberteiles fiel locker an ihr herab und verschleierte ihre schwach ausgeprägten Rundungen. Die Zeit nutzte sie, um wieder etwas die Fassung zugewinnen. „Den Vergleich mit Büchern kann ich nicht nachvollziehen, denn ich habe weder lesen noch schreiben gelernt.“, meinte sie schließlich ruhiger, „Ich fürchte, das wirst du mir erklären müssen. Und keine Sorge, meine Eltern waren nicht alleine mit ihrer Ansicht, auch die Leute, denen ich auf meiner Reise begegnete, betrachteten mich meiner Klingen wegen mit abfälligen Blicken.“ Erneut griff sie nach einer der beiden Höllenklingen und fuhr mit der Fingerspitze über eine breite, aber offensichtlich nicht allzu tiefe Scharte, die das ansonsten feine Muster aus schwarzen Gravuren in dem rostroten Knochenteil, unschön teilte. „Und zu meiner Familie, ich hätte alles ertragen, wenn sie mich bei sich gelassen hätten, aber das konnte ich dann doch nicht und dafür haben sie mich schließlich von ihrem Anwesen fortgejagt. Im Nachhinein überrascht es mich, dass sie mich nicht schon viel früher vertrieben oder beseitigt haben.“


    Der Söldner paffte ein wenig und formte einige Ringe aus dem Rauch, während er zustimmend nickte. „Ja, ja, die Oberflächlichkeit der Menschen. Alles was anders ist wird verjagt oder ansonsten eliminiert“, meinte Senshi und fuhr sich mit seinem Zeigefinger über eine der schwarzen Linien, die über sein Gesicht verliefen. „Ich kann nicht behaupten zu wissen wie es dir ergangen ist, aber mir hat auch schon der eine oder andere schief angeguckt. Allerdings ist mir die Meinung anderer in dieser Richtung sowieso scheißegal und wenn die Leute mich deshalb aus einem Gebiet vertreiben wollten, haben sie mir meistens nur einen Spaß bereitet. Danach haben sie plötzlich immer ziemlich schnell Ruhe gegeben.“ Er blickte in die Rauchschwaden und gluckste verträumt. „Ah, gute Zeiten, gute Zeiten.“ Der Blick des Schwertkämpfers richtete sich wieder auf seine Gesprächspartnerin. „Und mit dem Vergleich meinte ich das Sprichwort „Man soll ein Buch nicht nach seinem Äußeren beurteilen“. Schließlich sind Äußeres und Inhalt voneinander unabhängig, sowohl bei Büchern als auch bei Menschen, nicht wahr?“ Senshi tippte sich nachdenklich mit seiner Pfeife an sein Kinn, bevor er mit den Schultern zuckte. „Aber wieder kann ich nichts an deinem Aussehen erkennen, was irgendwie abschreckend sein könnte. Die „normalen“ Menschen sind wirklich komisch.“


    Maiwyan betrachtete ihn stirnrunzelnd und mit verhobener Abneigung, als er wieder von seiner mörderischen Leidenschaft zu reden begann, zeigte dies aber nicht deutlich. Als er dann wieder auf ihr Aussehen zurückkam, stöhnte sie innerlich. Merkte dieser Holzkopf denn nicht, dass es ihr schon genug Probleme bereitete, unmaskiert mit ihm zu reden? Sie hatte keine Kraft mehr, für dieses Gespräch und es war auch schon reichlich spät geworden. „Lass dieses Thema bitte einfach.“, stöhnte sie und schnappte sich jetzt doch die erlösende Maske, behielt diese aber in der Hand. Dann legte sie sie aber noch einmal zurück, um wieder die Rüstung anzulegen. Dabei warf sie ihrem Zimmergenossen einen misstrauischen Blick über die Schulter zu. Nachdem sie die Dose wieder angelegt hatte, fixierte sie ihre Klingenschweife auf dem Rücken und schob die Häkchen zu, die die Höllenklingen dort hielten. Den Abschluss machte die Maske. Es war ein wunderbar vertrautes Gefühl, als der schwere Stoff wieder über ihren Hals und Hinterkopf fiel und sie die Schnallen festzog. Augenblicklich fiel die Hemmung und der Selbstzweifel von ihr ab.
    Mit dem gewohnten, schalkhaften Lächeln, das aber ein wenig wacklig wirkte, in den Augen, wandte sich der Maskierte wieder zudem Söldner um und hielt dieses Mal scheinbar ohne große Probleme seinem Blick stand. „Da wir, sobald es Tag wird, jawohl wieder ein gutes Stück zu laufen haben, sollten wir unser Gespräch wohl besser beenden“, schlug Maiwyan vor und dabei klang seine nun wieder tiefere und leicht hallende Stimme kein bisschen unsicher. Es war, als hätte das schüchterne und von Selbstzweifel erfüllte Mädchen den Platz mit einer völlig anderen Person getauscht.
    Mit einem Gähnen, das man nur hörte, aber nicht sehen konnte, legte er sich aufs Bett und grinste noch einmal zu Senshi hinüber.


    Der Weißhaarige schüttelte den Kopf über den plötzlich über den plötzlichen Wandel der Person vor ihm. Soviel Gewinn an Selbstvertrauen, nur wegen des Verhüllens der Gestalt. Irgendwie erbärmlich ging es ihm durch den Kopf und er nahm einen letzten Zug von seiner Pfeife, bevor er sie löschte. Er stieß die weißen Rauchschaden hinaus und kehrte unter die Decke zurück, während er die Pfeife verstaute. Und dennoch ist sie die Einzige, die seit langer Zeit meine volle Aufmerksamkeit genießt. Du interessierst mich Maiwyan.


    Nachdem das Licht im Zimmer erloschen war, legte der Maskierte leise seufzend eine Hand an die hölzerne Maske. Es war vieleinfacher sich stark oder wie gewohnt zu geben, wenn der Gegenüber nicht die Wahrheit wusste. Dass von allen Leuten ausgerechnet Senshi hinter das schreckliche Geheimnis des Phantoms gekommen war, zu dem das Mädchen geworden war, bereitete ihm Angst. Wie lange würde sich der Söldner an ihr Friedensabkommen halten und würde ihn das daran hindern, sein Wissen gegen sie einzusetzen? Mit vieler solcher Fragen im Kopf schlief Maiwyan schließlich auch ein.


    OT: Teil 2. Und damit das klar ist: KEINER der anderen Charas hat dieses Gespräch mitbekommen.

    Warum hassen die Tageswanderer die Kinder der Nacht?
    Balance ist doch alles was zählt!

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  • Am nächsten Morgen trafen sich die Krieger der Vorhut spät im Erdgeschoss des Gasthauses. Der Morgen war schon weit fortgeschritten, aber der Wirt hatte das nach ihrer späten Ankunft wohl erwartet, denn ein Tisch, der groß genug war, um sie alle zu fassen, war noch gedeckt. Das Frühstück war einfach, aber keineswegs schlecht und das Brod roch, als wäre es diesen Morgen erst frisch aus dem Ofen geholt worden. Die beinahe gemütliche Stimmung schlug aber um, als Flaime, die mit Valeria ein Zimmer geteilt hatte, herunter kam, eine Karte auf den Tisch legte und berichtete, dass die Geflügelte mit allem was sie hatte, verschwunden war. Verwunderlich war es nicht, nach Ansicht des Maskierten, der gerade wieder hinzukam, nachdem er sein Frühstück im Zimmer verzehrt hatte. Rika hatte sehr verletzt nach gewirkt, nachdem Sky gegangen war. Hoffentlich waren die beiden wieder zum Heer zurückgekehrt.


    Doch einige der anderen schienen jetzt, nachdem alle Anführer sie verlassen hatten, den Mut verloren zu haben. Und sie gaben auch zu verstehen, dass sie keinen Sinn mehr darin sahen, allein und ziellos weiter zu irren. Flaime und der hünenhafte Koch schlugen nach einer Weile vor, auf den Rest des flüchtigen Heeres zu warten und dort direkt neue Anweisungen von Isaak zu erhalten. Dem Maskierten reichte das und er stand auf. Nach dem Gespräch mit Senshi hatte er beim Aufstehen eine Entscheidung getroffen. „Dann scheint der Moment des Abschiedes gekommen zu sein.“, verkündete er, „Mir liegt es nicht, Tage lang nur herumzusitzen und zu warten. Ich hab euch versprochen, euch eine Zeit lang zu begleiten und nun trennen sich eben unsere Wege.“ Er ließ den Blick über die anderen wandern und blieb an der Karte, die die Feuermagierin mit nach unten gebracht hatte, hängen. Auf ihr war die Route eingezeichnet, die der General mit dem Heer wohl nehmen wollte und die auch Valeria geführt hatte. „Aber da es für mich ohnehin egal ist, wohin ich gehe, kann ich auch euren Weg nehmen und Ausschau halten, ob er frei ist. Wenn nicht, lass ich euch irgendwie das zukommen oder geb euch ein Zeichen.“, bot er an und deutete auf die Karte. Flaime lächelte ihm entschuldigend zu und gab ihm das Papier. Die Feuermagierin würde im Gasthaus zurück bleiben und auf die Truppe warten, soviel war sicher, denn die Kälte setzte ihr zusehends zu. Auch viele der anderen blickten auf ihre Teller und gaben so schweigend die Zustimmung, dass der Maskierte allein die Aufgabe der Vorhut weiter verfolgen sollte.


    OT: Damit gehts nun weiter^^.
    Dieser Schritt ist dazu gedacht, die Charas der ehemaligen Spieler mit einem Schlag loszuwerden. Eure Charas sollten sich bitte entschließen, meinen Chara auf seinem Weg zu begleiten^^ und der Aufgabe der Vorhut so treu zubleiben.
    MentalChocobo, du kannst gern die Gruppe ansprechen und ausfragen^^.


    Achja: Wundert euch bitte nicht, warum ich weiterhin meinen Chara mit"er" beschreiben werde,solange Mai die Maske auf hat. Im Gegensatz zu euch wissen die Charas nämlich nichts davon,was sich unter der Maske verbirgt und das bitte ich euch auch so zu spielen.

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Der nächste Morgen kam und sendete die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster von Al-Cids Zimmer. Die Reaktion dessen fiel eher einseitig aus: Er drehte sich um und grunzte. Brachte es ihm etwas, hier noch länger rumzuliegen? Er wollte schließlich auch noch abreisen. Die heiße Quelle war schön und gut, aber nach einer Weile war es doch langweilig. Außerdem könnte es sein, dass ihm die Feuchtigkeit an die Glieder ging. Er wollte nicht in diesem Alter noch Rheuma kriegen.


    Er setzte sich auf. Hatte er gestern Abend nicht irgend etwas gehört? Wenn, ging es ihn sowieso nichts an. Vielleicht war noch jemand um spätabends Baden gegangen. Der muskulöse Mittfünfziger stand auf und ging zu dem Stapel seiner weißen Kleidung hinüber, die er auf einem Beistelltisch abgelegt hatte. Langsam kroch ihm eine Alternatividee in den Sinn, wie er die Zeit verbringen konnte - einen Weg zum nächstbesten zivilisierten Punkt in diesem verschneiten Gebirge zu finden. Das würde ihn beschäftigt halten und ihm abgesehen davon einen Weg bringen, dieses Dorf endlich zu verlassen.


    Aber erst einmal wurde gefrühstückt. Das machte wach. Also begab sich der Grauhaarige die Treppe hinunter, in den Speisesaal - wenn man denn dabei von so etwas sprechen konnte. Immerhin war was zu Essen da. Und - an einem etwas entfernten Tisch - Gesellschaft. Vermutlich die Reisenden, die gestern Abend angekommen waren. Egal, momentan hatte das Frühstück Vorrang. Und danach konnte er versuchen, seinen Weg aus dem Dorf zu finden.


    Zwanzig Minuten nach dem Frühstück wurde ihm dann klar, warum er das nicht längst getan hatte. Eine große Mütze Schlaf hatte jede Erinnerung daran ausgelöscht, dass er schon seit drei Tagen jeden Morgen so begann - um sich kurz darauf wieder zu erinnern. Seine Hauptkarte von Phoenicia zierte eine große, annähernd runde Form, von der zu vermuten war, dass Cid sich irgendwo darin befand. Wo, war nicht festzustellen - es war absolut gar nichts markiert. Kein Dorf, keine Landerhebung - nur diese kleinen Zacken, die stellvertretend für "gebirgiges Gebiet" standen.


    Zum ersten Mal wurde ihm nun bewusst, warum das so war: Ein diskretes Viereck auf der linken unteren Ecke der Karte wies den Leser darauf hin, dass seine Karte aus dem Jahr 1951 stammte und hoffnungslos überholt war. Abgesehen davon bezweifelte Cid, dass überhaupt jemals ein Kartograph einen Fuß in dieses Gebiet gesetzt hatte.


    Verzweifelnd warf er einen Blick zu den anderen Reisenden - welche sich über eine anscheinend aktuelle Karte beugten. Das war schon an dem interessierten Blick abzulesen, den keine Zeichen für gebirgiges Gebiet auf dieser Welt hervorrufen konnten. Nun hieß es, die Karte irgendwie in Reichweite zu bringen. Al-Cid wägte kurz ab - und entschied sich dann für den höflichen Weg: Er erhob sich, schritt zu den Wanderern hinüber und fragte "Guten Morgen. Dürfte ich mir kurz Ihre Karte ausborgen? Meine scheint etwas... überholt. Ich suche einen Weg zum nächstbesten zivilisierten Punkt."

    No time to search the world around
    'Cause you know where I'll be found
    When I come around
    When I come around, yeah

  • Sie starrte noch immer vor sich und sie nahm das heiße sprudelnde Wasser um sich herum gar nicht mehr wahr. Ihre Gedanken verweilten noch an dem Vorfall gestern und dabei schlug ihr das Herz bis zum Hals und sie fühlte, wie es ihr heiß und kalt den Rücken hinunterlief. Das was gestern geschehen war, das war so peinlich gewesen. Meine Güte wie konnte ihr das nur passieren? Sie hatte sich wie eine Anfängerin benommen und einfach ein fremdes Schwert angefasst, das zudem noch eine magische Ausstrahlung hatte. Sie hätte es vorher ahnen müssen, das was mit ihr passieren würde. Was das Schwert wirklich konnte, hatte sie zwar nicht kommen sehen, aber dennoch war es gefährlich gewesen. Lebensgefährlich. Ihre Hände zitterten noch immer bei dem Gedanken, dass sie wohl tot gewesen wäre, wenn das Schwert nicht die absorbierte Menge Magie ihr wieder zurückgegeben hätte. Es hatte sogar die Menge verdoppelt und ihrem Körper einen Kraftschub verursacht, der ihresgleichen suchte. Sie errötete bei dem Gedanken, wie sie eiskalt und ohne groß zu überlegen den Yeti kaltgemacht hatte. Das schlimme daran war, dass es ihr sogar gefallen hatte, diese überlegene Macht in den Händen zu halten. Das Schwert hat sie in eine echte Versuchung geführt dass sie immer solch eine Kraft haben könnte, wenn sie denn nur wollte. Aber es verängstigte sie auch und um ehrlich zu sein, es war gut, dass der Maskierte sie niedergeschlagen hatte, bevor sie noch was wirklich Dummes machen konnte. Naja um ehrlich zu sein, sie wusste nicht dass das er es gewesen war. Aber ansonsten kamen nur wenige in Frage und ihm traute sie halt zu. Aber das ganze nahm sie ihm auch nicht übel, dass er sie so hinterrücks bewusstlos geschlagen hatte, wer weiß was ansonsten passiert wäre. An die etwaigen Folgen vermag sie gar nicht zu denken. Ansonsten war es ihr noch peinlich gewesen, dass er sie sogar zurück zum Dorf getragen hatte und als ob das nicht genug war, hatte er sie sogar noch in eines der Gästezimmer des Gasthofes gebracht. Die junge Magierin errötete, bei dem Gedanken, dass sie wie einer dieser hilflosen Jungfrauen gewirkt haben muss. Einfach nur furchtbar.


    Ach ja das Gästezimmer. Es war einfach nur herrlich mal wieder seit unzähligen Tagen, mal wieder in einem richtigen Bett zu schlafen. Sie hatte es so vermisst und sich sofort wieder heimisch gefühlt. Es war gut und erschreckend zu sehen, wie schnell man sich wieder daran gewöhnt. Es gibt einfach nichts besseres, als in einem richtigen Bett zu schlafen, wenn man schon so lange auf einem harten Boden übernachten musste. Dazu gab es hier zwar kein Bad, aber dafür heiße Quellen und sie wusste dass sie in einer sitzen würde. Sie hatte so dringend mal wieder ein heißes und entspannendes Bad nötig gehabt. All der Schmutz musste abgewaschen werden und der war nicht wenig. Zudem war sie erleichtert, als sie sich schon früh am Morgen, die Sonne war gerade im Begriff aufzugehen, auf dem Weg zur Quelle gemacht hatte, dass sich ihre magischen Energievorräte wieder einigermaßen aufgefüllt hatte. Es war zwar noch nicht perfekt, aber dafür nahe dran. So und saß sie hier und ließ sich es sich gut gehen. Sowas hatte sie echt gebraucht. Nun wäre neue Kleidung auch nicht das verkehrteste gewesen, aber das Bad war wichtiger gewesen. Die Kleidung konnte man auch so mal waschen. Ein Blick auf den Sonnenstand genügt und sie stieg seufzend aus den Quellen. Das Frühstück wurde wahrscheinlich schon in dem Speisesaal angerichtet und sie hatte zum einen Hunger und zum zweiten waren die anderen schon wach und sie wollte nicht zu spät kommen.


    Als sie in dem Saal eintraf, war es so wie sie es gedacht hatte. Schweigend setzte sie sich und begann was zu essen, während sie mit Verblüffung zuhörte, dass der Sukkubus ihre Gruppe verlassen hatte. Damit hatte sie weniger gerechnet. Aber man konnte es wohl kaum verhindern. Schade dass es so gekommen ist. Was sie mehr erschreckte, war das auch der Maskierte sie nebst ein paar anderen wieder verlassen wollte. Klar er hatte gesagt, dass er sie nur auf einen Teil des Weges begleiten wollte, aber in der Zwischenzeit, hatte sie sich an ihn sehr gewöhnt. Was soll das für einen Sinn haben, wenn die meisten vertrauten Gesichter die Vorhut verließen und die „alten“ sich immer wieder an diverse Neuzugänge gewöhnen mussten, die sie kaum kannten?


    Sie überlegte eine Weile hin und her. Dann stand sie auf, ging auf den Maskierten zu und sagte:“ Es tut mir leid, aber so einfach ist das nicht. Du gehörst zwar nicht offiziell zu uns aber du hast dich doch als guter und verlässlicher Kamerad erwiesen. Klar du kannst auf dich selbst aufpassen, wie du uns schon oft erwiesen hast, aber dennoch kannst du nicht alleine gehen. Ich werde dich begleiten, ob du willst oder nicht. Es war vollkommen in Ordnung, gewesen mich nach dem gestrigen Vorfall wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Das werde ich nicht vergessen. Auf jeden Fall schulde ich dir nun was und werde nicht eher ruhen, bis wir wieder quitt sind.“ Sie lächelte ihn, obwohl sie innerlich ein wenig nervös war.


    OT: So hoffe das es so in Ordnung geht ^^