Kuscheljustiz Deutschland?

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  • QueFueMejor

    Das nicht, aber ein paar Jahre Knast wären angebracht.

    Wenn der Täter - was ja noch nicht bekannt ist - psychisch auffällig gewesen wäre und man ihn einfach ein paar Jahre ins Gefängnis steckt, wäre ihm damit auch nicht geholfen. Nur, weil jemand eine Strafe verbüßt, bedeutet das nicht, dass dadurch seine Krankheit einfach zu Luft geworden ist.


    Ich muss sagen, ich verstehe generell nicht wirklich, wieso alle immer auf so hohe Strafen pochen, ohne sich wirklich einmal Gedanken um diesen Menschen zu machen; und gerade, wenn die Psyche mit reinspielt, die gängigen Strafen als zu milde erachten. Natürlich sind solche Taten nicht schön und natürlich hat man nicht gerade ein behagliches Gefühl, wenn solche Menschen frei herumlaufen. Aber es ist ja nicht so, als wäre diesen Menschen nicht mehr zu helfen (in vielen Fällen, gibt selbstverständlich auch Ausnahmen).

  • Wie gesagt, ich habe mich nicht mehr damit beschäftigt und es interessiert mich auch nicht


    Ich bin, wie offensichtlich sein sollte, absolut kein Fan von (verfrühten) Kuscheljustiz-Schreiern, aber ich finde es ziemlich bedenklich, dass manche Leute hier mittlerweile anscheinend nur noch posten, um sich in ihrem "ich bin reflektierter/intelligenter als du weil ich gegen härtere Strafen bin"-Weltbild zu bestärken. Wenn man sich für einen Fall nicht interessiert, warum geht man dann überhaupt auf die Bedenken eines Users zu diesem Fall ein, insbesondere dann noch mit so einer Bilderbuch "was wäre wenn"-Gedankenexperiment-Frage, die mit dem eigentlichen Thema einfach absolut nichts zu tun hat?


    Genau so muss man nicht jeder Person, die ein eher opfer-zentriertes Strafrecht vertritt, direkt Heuchelei und gespieltes Mitleid vorwerfen. Es gibt durchaus viele vertretbare Positionen, die sich halt zwischen "hängt jeden Straftäter" und "jeder Straftäter ist therapier- und resozialisierbar" befinden - auch wenn ich zustimme, dass man mit dem public outcry über Urteile doch zumindest so lange warten sollte, bis überhaupt ein Urteil feststeht.

  • Wenn man sich für einen Fall nicht interessiert, warum geht man dann überhaupt auf die Bedenken eines Users zu diesem Fall ein, insbesondere dann noch mit so einer Bilderbuch "was wäre wenn"-Gedankenexperiment-Frage, die mit dem eigentlichen Thema einfach absolut nichts zu tun hat?

    Weil, obwohl noch nicht einmal die Ermittlungen begonnen haben, bereits von einigen hier Haftstrafen gefordert werden und noch ein paar andere schon direkt davon ausgehen, dass der Täter aufgrund von welchen Gründen auch immer nicht hart bestraft wird.


    Ich benutze jetzt einen Satz, der mir selbst schon zu den Ohren raushängt, aber:
    Einfach mal abwarten

  • Ja, ich verstehe schon, was dein Problem mit dem Post war. Nur war deine Frage mit Bezug auf diesen Fall ca. so anregend wie "Ja aber was wäre, wenn er nicht nur ihn, sondern noch 10 weitere Personen abgestochen und sie davor ausgeraubt hätte und dabei stand er auch noch unter LSD-Einfluss?" - nun, auch dann müsste der Fall aus anderen Perspektiven betrachtet werden, nur ist das in der Betrachtung dieses Falles halt (wohl) völlig irrelevant.

  • Arrior

    Man darf es also nicht mehr schlimm finden wenn ein Mensch getötet wird ? Gut, geb ich an meine Arbeitskollegen weiter wo der mord heute morgen thema war und das auch alle schlimm fanden.

    Die Wenigsten der Leute, die sich ganz dolle echauffieren, finden es in Wahrheit schlimm oder nehmen Anteil. In Wahrheit freuen sich Leute eher darüber, dass wieder mal was geschehen ist worüber sie sich in der Luft zerreißen und ihre Wut an etwas ablassen können, obwohl sie keinerlei Bezug dazu und Wissen darüber haben.

  • Arrior

    Man darf es also nicht mehr schlimm finden wenn ein Mensch getötet wird ? Gut, geb ich an meine Arbeitskollegen weiter wo der mord heute morgen thema war und das auch alle schlimm fanden.

    Kannst du gerne machen, aber dann auch das, was ich jetzt sage:
    Denn es "schlimm" zu finden, dass ein Mensch gestorben ist, ist nicht das verwerfliche, sondern zu sagen "der arme Mann"
    Das ist vorgeheuchelt, denn kein Mensch findet den Tod eines anderen Menschen wirklich "schlimm", solange man ihn nicht selbst kennt (guter Freund) oder mit einem Verwandt ist.

    Und das ist ein natürlicher Egoismus, den jeder Mensch hat und für den man sich auch nicht schämen muss. Sich aber dann hinzustellen und zu sagen "Der arme Mann" obwohl man keinerlei Verbindung zu ihm hat, ist vorgeheuchelt

  • Arrior

    Nach dieser Logik dürfte man dann aber auch sagen, dass einem beispielsweise die Nazi-Verbrechen nicht interessieren. Die Opfer hat man ja auch nicht gekannt, aber wenn man sagt ist einem egal ist es ja auch wieder schlimm.

    Ich verstehe deine Argumentationsweise bzw den Sinn dahinter, jedoch kann man dem Holocaust schlecht mit einem aktuellen Mord vergleichen.

    Wenn sich jemand ohne Familiäre/Freundschaftliche Bindungen zu den Opfern hinstellen und sagen würde "Die armen armen Juden, die damals umgebracht wurden" würde ich ihn auch als Heuchler bezeichnen.

    Wenn sich jemand ohne Familiäre/Freundschaftliche Bindungen zu den Opfern hinstellen und sagen würde "Das, was damals geschehen ist, war schlimm und menschenverachtend und darf nie wieder geschehen", dann gebe ich ihm Recht.


    Um zurück zum aktuellen Fall zu kommen:

    Ja, der Mord ist schlimm, wie jeder andere auch, aber sich ohne Familiäre/Freundschaftliche Bindungen zum Opfer hinzustellen und zu sagen "der arme Mann" ist für mich heuchlerisch

  • Messer gefunden Messer weggenommen = Dozent noch am leben :)

    Die Mathematik geht nur auf, wenn man zumindest einen Anteil von Affekt annimmt. Sobald ein gewisser Vorsatz beim Mitbringen der Waffe besteht, wird man natürlich versuchen das Messer trotz Sicherheitsmaßnahmen reinzubringen. Man kann dann natürlich die Sicherheitsmaßnahmen verschärfen, bis es genauso schwer ist ein Messer in den Hörsaal zu bringen, wie Flüssigkeiten in Flugzeuge. Sinnvoll kommt mir das jedoch nicht vor.

  • Arrior

    Man darf es also nicht mehr schlimm finden wenn ein Mensch getötet wird ? Gut, geb ich an meine Arbeitskollegen weiter wo der mord heute morgen thema war und das auch alle schlimm fanden.

    Die Wenigsten der Leute, die sich ganz dolle echauffieren, finden es in Wahrheit schlimm oder nehmen Anteil. In Wahrheit freuen sich Leute eher darüber, dass wieder mal was geschehen ist worüber sie sich in der Luft zerreißen und ihre Wut an etwas ablassen können, obwohl sie keinerlei Bezug dazu und Wissen darüber haben.

    Da kann ich dir zum Teil zustimmen, finde die Aussage aber schon ziemlich weithergeholt. Ja, manche Nachrichten interessieren mich eher nicht, aber bei der Meldung hab ich schon irgendwie Mitleid gefühlt. Das Opfer ist ein Chefarzt gewesen, diese Person hat wahrscheinlich viele Menschen behandelt und geheilt und wahrscheinlich hat eine Station/eine Klinik unter seiner Leitung gestanden, kA. Ich fühle mich auch schlecht für seine Angehörigen und die ganzen Beschäftigten in der Klinik. Er hat für seinen Posten bestimmt sehr viele Erfahrungen gesammelt und ist bestimmt sehr engagiert gewesen in dem, was er macht und am Ende ist er zu früh gestorben, als er andere angehende Mediziner(?) belehren wollte.

  • Bestimmt wieder aus dem Affekt heraus und daher mit einem leichten Verständnis dafür > Bewährungsstrafe?

    Wir haben mittlerweile verstanden, dass du findest, dass Mord zu lasch bestraft wird, aber ich würde dich darum bitten, erst einmal die ersten Urteile abzuwarten, ehe du schon von "Kuscheljustiz" sprichst

    Der Mord zumindest ist mit einem Messer passiert. Das steht fest. Oder gibt es da was zu bezweifeln?


    So wie es sich lesen lässt, dann deutet alles auf eine mutwillige Tötung hin. Aber lasst uns warten was die Kriminalpolizei herausfindet. Aber was ist daran falsch vorher Theorien und Vermutungen aufzustellen. Ich habe ja nichts bestätigt, weil ich auch nichts zu bestätigen habe.


    Also an Selbstverteidigung kann ich nicht glauben. Warum soll ein Zuhörer sich mit einem Messer bei einem Vortrag wehren? Wenn der Vortrag so schlimm war hätte er auch den Raum verlassen können. Dieses Recht steht jeden zu.


    Es wäre halt einfach angepasst, wenn Mörder härter bestraft werden und das egal wer es war. Die Rückfallquote ist hier nicht so entscheidend. Wen jemand 20 Jahre ins Haft muss bei Mord und bei einem Wiederholungsfall würde die Haftstrafe verdoppeln. Also 40 Jahre Haft. Da wird sich der Mörder auch überleben, ob er sich das antun will. Das wäre aber eine angemessene Haftstrafe meinerseits. Der Mörder war über 50. Also kein Jugendschutz und Sonstiges. Bei 20 Jahren Haft wäre er dann über 70.


    Es gäbe die Möglichkeit, das Tragen von Messern zu verbieten. Es seidenn man hätte einen Waffenschein oder Ähnliches als Berechtigung wo auch ein Messer sinnvoll zum Einsatz kommt. Zum Beispiel Feuerwehr, Pfadfinder usw. Dann könnte man dieses Verbot auch bei Vorträgen ausweiten und dann muss auf Messern geprüft werden. Möglich ist alles.

  • Der Mord zumindest ist mit einem Messer passiert. Das steht fest. Oder gibt es da was zu bezweifeln?


    So wie es sich lesen lässt, dann deutet alles auf eine mutwillige Tötung hin. Aber lasst uns warten was die Kriminalpolizei herausfindet. Aber was ist daran falsch vorher Theorien und Vermutungen aufzustellen.

    Weil du in deiner Filterbubble einer Kuscheljustiz bzw eines "ungerechten Systems", weil deiner Meinung nach Mörder nicht mit dem Tod bestraft werden, direkt davon ausgehst, dass der Täter mildere Umstände bekommen wird, obwohl du absolut nichts weißt


    Das ist genau dasselbe, als die AfD kurz nach dem Amoklauffahrer davon schwadroniert hat, dass das die Schuld der Flüchtlingspolitik sei

  • Denn es "schlimm" zu finden, dass ein Mensch gestorben ist, ist nicht das verwerfliche, sondern zu sagen "der arme Mann"
    Das ist vorgeheuchelt, denn kein Mensch findet den Tod eines anderen Menschen wirklich "schlimm", solange man ihn nicht selbst kennt (guter Freund) oder mit einem Verwandt ist.

    Naja, sind halt spontane Reaktionen, die man kriegt, wenn man in den Nachrichten hört, dass irgendjemand gestorben ist. "Der arme Mann" ist nun mal eine häufige Reaktion, die man sieht, wenn man von so etwas hört. Keine Ahnung, wieso du das als vorgeheuchelt bezeichnest, aber eine andere Reaktion kann man in den meisten Fällen doch gar nicht erwarten, wenn man so eine Message kriegt. Kommt aber auch drauf an, wie aufmerksam man auf die Nachrichten eingeht, weil in den meisten Fällen jucken mich die Tode auch nicht, wenn ich die Nachrichten lese. Außerdem kommt es auch drauf an, wie der Tod ausgefallen ist und wie es gerade berichtet wird. Diese klassischen "Mann wurde vom Auto überfahren" habe ich schon so oft gelesen, dass ich einfach nicht mehr drauf aufmerksam werde. Aber bei solchen Fällen wie "Mann wurde bei einer Vorlesung erstochen", da zeige ich dann schon ein bisschen Mitleid, weil diese Fälle nicht häufiger zutreffen und sowas einfach nur schade ist.


    Und dann kriege ich noch diese klassischen "der Mann war physisch krank, den muss man helfen" Aussagen von Leuten hier. Goodness me, dieser Typ gehört in den Knast, aber sofort!

  • Arrior

    Man darf es also nicht mehr schlimm finden wenn ein Mensch getötet wird ? Gut, geb ich an meine Arbeitskollegen weiter wo der mord heute morgen thema war und das auch alle schlimm fanden.

    Die Wenigsten der Leute, die sich ganz dolle echauffieren, finden es in Wahrheit schlimm oder nehmen Anteil. In Wahrheit freuen sich Leute eher darüber, dass wieder mal was geschehen ist worüber sie sich in der Luft zerreißen und ihre Wut an etwas ablassen können, obwohl sie keinerlei Bezug dazu und Wissen darüber haben.

    Da kann ich dir zum Teil zustimmen, finde die Aussage aber schon ziemlich weithergeholt. Ja, manche Nachrichten interessieren mich eher nicht, aber bei der Meldung fühlte ich schon irgendwie Mitleid. Das Opfer war ein Chefarzt, diese Person hat wahrscheinlich viele Menschen behandelt und geheilt und wahrscheinlich stand eine Station/eine Klinik unter seiner Leitung, kA. Ich fühle mich auch schlecht für seine Angehörigen und die ganzen Beschäftigten in der Klinik. Er hat für seinen Posten bestimmt sehr viele Erfahrungen gesammelt, war bestimmt sehr engagiert in dem, was er macht und am Ende starb er zu früh, als er andere angehende Mediziner(?) belehren wollte.

    Was das Opfer war, sollte doch eigentlich egal sein?

    Natürlich hat man ein gewisses Mitgefühl für Angehörige, diese Person etc., aber das ist bei weitem nicht dasselbe, als wäre man persönlich betroffen oder schonmal in solch einer Lage gewesen. Die Leute, die sich am meisten darüber aufregen, dass der Täter hinter Gitter gehört (was sowieso in irgendeiner Form sicherlich passieren wird), haben meiner Erfahrung nach das wenigste Mitgefühl, auch weil sie den Täter so sehr in den Vordergrund rücken und das Opfer nur benutzen, um es für ihre Wut zu instrumentalisieren.


    Arrior

    Nach dieser Logik dürfte man dann aber auch sagen, dass einem beispielsweise die Nazi-Verbrechen nicht interessieren. Die Opfer hat man ja auch nicht gekannt, aber wenn man sagt ist einem egal ist es ja auch wieder schlimm.

    Da ging es auch um das systematische Töten von Menschen. Die Leute haben solch einen Horror davor, weil dort aufgrund eines Systems Millionen Menschen zum Opfer fielen. Ich sehe den Vergleich zu einem Einzelfall in der heutigen Zeit auch nicht.

    Zumal du kaum in der Lage sein wirst für jedes einzelne Opfer tatsächlich einzeln Mitgefühl zu empfinden, es sei denn du bekommst wirklich einen Bericht und persönliche Briefe von dieser Person vorgesetzt. Aber für jeden? Das ist unmöglich.

  • Zitat

    Und dann kriege ich noch diese klassischen "der Mann war physisch krank, den muss man helfen" Aussagen von Leuten hier. Goodness me, dieser Typ gehört in den Knast, aber sofort!

    Weil das eben die einfachste Reaktion ist.

    Man liest etwas über jemanden, der etwas Böses getan hat, kennt nicht einmal die genauen Hintergründe, und der erste Gedanke, der einem kommt, ist 'der gehört auf die härteste Art und Weise bestraft'. Ich wage auch zu behaupten, dass sich die Wenigsten diesem Schema entziehen können, weil es einfach gesellschaftlich verankert ist; auch, weil so ein Staat funktioniert und wir das in den Grundlagen so beigebracht bekommen haben.

    Das Ding ist nur, dass das vielleicht nicht immer der richtige Weg ist. Ja, Strafen sind sicherlich auch notwendig, aber jeder Mensch ist unterschiedlich. Und gerade wenn psychische Belastungen mit reinspielen, ist es nunmal mit einer Gefängnisstrafe nicht getan,denn dadurch wird es nicht besser.

    Denn wenn derselbe Täter nach seiner Strafe nochmal rückfällig wird, heißt es 'die Strafe war nicht hart genug' und der Sache ist wieder nicht geholfen.


    Deshalb denke ich, sollte man sich im Zweiten Schritt einfach mal fragen, ob das wirklich die richtige Vorgehensweise sein kann. Denn ja, ohne wirklich weit umfassende Informationen zu besitzen, ist es immer einfach, so ein Urteil zu fällen.

  • Bastet

    "Was das Opfer war, sollte doch eigentlich egal sein?"


    Why tho? Ich kann rein subjektiv mehr Mitleid für einen Chefarzt als für zB einen Alki empfinden. Vllt ist das im Gericht weniger relevant, aber ich bin ja kein Richter und/oder nicht in der Position, wo ich möglichst objektiv den Täter bestrafen müsste. Ich finde es schon ziemlich schade, dass ein Mensch mit diesem Posten unter diesen Umständen gestorben ist. Für mich macht es schon einen Unterschied, was das für ein Mensch war, der gestorben ist. Was er gearbeitet hat und welchen Posten er hatte.


    "Die Leute, die sich am meisten darüber aufregen, dass der Täter hinter Gitter gehört (was sowieso in irgendeiner Form sicherlich passieren wird), haben meiner Erfahrung nach das wenigste Mitgefühl, auch weil sie den Täter so sehr in den Vordergrund rücken und das Opfer nur benutzen, um es für ihre Wut zu instrumentalisieren."


    Dem stimme ich zu. Tatsächlich ist mir der Täter erstmal egal. Er wurde geschnappt. Sein Urteil überlasse ich dem Gericht..