Bürgergeld / Hartz IV

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  • Ich meine, natürlich kann man das. Meine Kernaussage war, dass einen andere Leute recht wenig angehen, solange du nicht hörst, wie der täglich seine Frau verprügelt oder dein Nachbar in der Nebenwohnung eine Bombe baut.


    Wenn man sich über andere aufregt, obwohl es dein eigenes Leben nicht beeinträchtigt, dann kann man sich auch manchmal selbst fragen, wozu das überhaupt dient. Speziell wenn es um etwas geht, das andere nichts angeht.

    Am Ende wird man halt der Klischee-Kleinbürger, kA ob du das so willst.



    "Auch Arbeitnehmer nehmen Drogen" heißt aber dennoch nicht, dass die süchtig sind. Gerade Menschen, die viel Verantwortung haben und "Kontrolle über ihr Leben", nehmen gerne Drogen zum Ausgleich und um Spaß zu haben, und auch intelligente Menschen, die neugierig auf die Wirkung von Drogen sind und wozu dein Gehirn fähig ist. Sieh es als eine Art Selbstexperiment an.


    Woher kommt diese autoritäre Einstellung von Leuten. Ich glaube, dass du Kontrolle und Machtausübung meinst, wenn du von "Hilfe und Unterstützung" sprichst. Kann es auch gar nicht ab, wenn es Leute um allen Zwang "gut mit anderen meinen", ohne zu fragen ob das erwünscht ist.




    Zitat von Bastet

    Nein, das ist es nicht. Und ich hab andere Ideen: Ich tu das, worauf ich Bock habe und bin zumindest etwas freier als viele andere Leute in dieser Gesellschaft, die geradezu darum betteln Fesseln angelegt zu bekommen und diese jedem anderen auch anlegen wollen.


    Und das ist für dich besser als im schlechtesten Fall Langzeitarbeitsloser zu sein? Allein der Gedanke, dass Andere für dich aufbringen müssen und das ohne, dass du auf die Anderen verlassen musst.

    Hab ich das gesagt?

    Ich bin zumindest 30 Stunden in der Woche mit akademischen Zeugs beschäftigt. Nun bringt das aber noch kein Geld ein und das AMS ging mir einfach am Arsch, also hab ich seit längerem einen Teilzeitjob angenommen.

    Davor in der vorbereitenden Buchhaltung, wo ich mich mit dem Team gut verstand, aber ich fand die Arbeit an sich furchtbar langweilig; nun im Verkauf. Das ist wenigstens abwechslungsreicher. Ich würde nichtmal sagen, dass das sonderlich stressig oder belastend wäre, ich meine es sind 20 Stunden, aber ich würde die Zeit dennoch lieber in Bildung und Freizeit stecken. 🤷🏻‍♀️


    Danach ging mir das AMS / die von der Grundsicherung am Arsch, ob ich nicht mehr arbeiten will, weil ich bis zum Lebensminimum aufstocken wollte und die waren bisher like: "Dann können's auch Vollzeit arbeiten, dann hätten Sie ihr Existenzminimum erreicht."

    So I guess, stell ich einfach keinen Antrag mehr / überleg ich es mir, aber ich find jetzt um die 900 € für ich selbst auch nicht zu wenig zum Leben tbh. Miete wird geteilt, ich weiß wie ich günstig esse etc und etwas bleibt für Freizeit. Ist mir lieber als gegängelt zu werden.

  • Haltlos? Einmal Google nutzen mit den Stichwörtern "Folgen Arbeitslosigkeit" und du kriegst eine beachtliche Liste an Studien und Infoseiten darüber. Wenn du konstruktiv mitdiskutieren möchtest, dann informiere dich bitte entsprechend.

    Was für Folgen hat die Arbeitslosigkeit für Betroffene?


    Je länger die Arbeitslosigkeit andauert, desto destruktiver ist sie für Betroffene.

    Haltlos! Hast du deinen ergoogelten Text eigentlich gelesen? Wenn ja, dann wundert mich unten stehende Aussage von dir. In dem Text geht es hauptsächlich darum, dass Menschen sich (angeblich) besser fühlen, wenn sie arbeiten gehen. Vorallem gehts da halt um psychische Probleme, was bei der Seite natürlich nicht verwundert. Nur belastet Arbeitslosigkeit nunmal nicht jeden psychisch und genau das (und andere Aussagen) sehe ich als Pauschalisierung an. Aber egal, lies dir wenigstens das Ende durch (das willkürliche Fallbeispiel kann man getrost ignorieren). Da steht u.a.:

    Zitat
    Menschen, denen es leichter fällt, eine andere (auch unbezahlte, ehrenamtliche), aber gesellschaftlich relevante oder persönlich als wichtig empfundene Rolle zu übernehmen, leiden erwiesenermaßen weniger.

    Dort geht es schlicht um die Beschäftigung ansich. Ein Argument, was Ämter auch gerne als strukturieten Tagesablauf bezeichnen usw. Dir geht es darum aber offensichtlich keineswegs, oder wie kommst du dann darauf, dass Arbeit nicht lohnenswert ist, wenn man kein Geld dafür bekommet? Was nebenbei bemerkt halt auch nicht stimmt, weil du als Arbeitender immer einen bestimmten Betrag bekommst, der über das Bürgergeld hinausgeht. Und wie Adko schon ansprach, Bürgergeld ist halt eine Sozialleistung...


    Wusstest du, dass man als Arbeitsloser nur einen bestimmten Teil nebenbei verdienen darf? Alles was über dieses Limit hinaus geht, wird dir anschließend vom Arbeitsamt wieder abgezogen. Sprich, du gehst arbeiten, in deinem Beispiel Zeitungaustragen, was auch kein besonders fairer Job ist, um dann mit Glück ein paar Euros davon behalten zu dürfen. Also ja, man könnte das tun, ist allerdings absolut nicht lohnenswert.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Das, was einen Minijob bei Bürgergeld nicht so einfach macht wie "einfach einen Minijob machen!", sind die Einschränkungen und der einhergehender Stress. Zum einen hat das Jobcenter das Recht eine Maßnahme über den Minijob zu stellen und tut das durchaus regelmäßig, sodass man mit seinem Betrieb neue Arbeitszeiten (die vielleicht nicht wirklich passen) klären muss oder ausfällt, was natürlich nicht jeder Betrieb gerne sieht. Und dann ist da die Leistungsberechnung … Zuerst, bevor man die Lohnabrechnung einreicht, wird mit dem gerechnet, was im Vertrag steht. Das können auch 520,- € sein und die werden abgezogen - sofort. Das heißt, bis ich das Geld selber in den Händen halte und eine Lohnabrechnung habe, können auch zwei Monate vergehen, wo ich knapp 400,- weniger an Leistungen erhalte. Danach ist es Sache des Sachbearbeitenden, ob weiterhin mit 520,- gerechnet wird und immer - ebenfalls nach Ermessen des Sachbearbeitenden - sofort oder mit der nächsten Leistungsauszahlung die Differenz wieder ausgezahlt wird oder ob man den tatsächlichen Durchschnittsverdienst nachrechnet und damit weiter arbeitet. Wenn innerhalb einer Bedarfsgemeinschaft dann mehrere was dazu verdienen wollen (z. B. Jugendliche/Heranwachsende) , kann das zu richtigen Problemen führen, weil man plötzlich nicht mehr ausreichend Geld für mehrere Monate erhält (Folgen sind z. B. Mahngebühren für andere Rechnungen oder Verzicht auf notwendige Dinge wie Kleidung/Schulsachen etc.). Zusätzlich ist die Leistungsberechnung in der Praxis ein absolutes Wirrwarr, selbst für die Betreuenden. Auch Anrufe bei der Leistungsabteilungen direkt können zu antworten wie - erst letzten Mittwoch gehabt lol - "da spielen viele Faktoren mit rein, das kann ich ihnen nicht beantworten" führen und die Betroffenen hängen in der Luft. Da auch viele Bewilligungsbescheide fehlerhaft sind, steigt hier natürlich bei monatlicher Neuberechnung auch das Risiko und entweder man erhält zu wenig und muss nochmal alles neu einreichen oder merkt das nicht und muss klar kommen; oder man erhält zu viel und darf dann später zurückzahlen, obwohl man es natürlich selber nicht mal durchblickt hat. Davon abgesehen zieht sich jeder einzelne Prozess oft lange, wenn man nicht zufällig einen motivierten Sachbearbeitenden erwischt.


    Ein solches Durcheinander ist leider nicht Seltenheit, da ja auch noch andere Dinge mit reinspielen. Vor allem, wenn es sich um mehr als nur 1-2 Personen in der Bedarfsgemeinschaft handelt. Es wäre tatsächlich schön, wenn vor allem Heranwachsende aus betroffenen Familien "in Ruhe" erste Erfahrungen sammeln könnten oder Langzeitarbeitslose dadurch der Einstieg ermöglicht wird, aber in der Praxis ist das oft mit viel Stress und zusätzlicher Arbeit verbunden. Also ja, manchmal ist es besser "gar nicht" dann zu arbeiten und somit mehr finanzielle Planungssicherheit zu haben.

  • Ich muss Gucky insofern Recht geben, dass oft nicht die Arbeitslosigkeit selbst zu Suizidgedanken und psychischen Problemen führt (abseits davon, dass das Amt einen in der Mange hat), aber viele ihren Wert als Mensch viel zu sehr an der Gesellschaft und ihrem Umfeld ausmachen.

    Selbst wenn man einen Job verloren hat, den man eigentlich nicht mochte, oder jemand in einer längerer Periode von Aebeitslosigkeit ist, fühlen sich nicht wenige Leute so, als hätten sie ihren Wert als Mensch verloren.

    Das kann einen niemanden abnehmen an sich selbst zu arbeiten und kein Opfer des kapitalistischen Gedankenguts mehr zu sein.


    Auf der verlinkten Seite ist auch ein Fallbeispiel aufgeführt:


    Zitat

    Obwohl er immer ein sehr aktiver Mensch mit zahlreichen Hobbys, viel sportlichem Ehrgeiz und einem großen Freundeskreis war, definierte er sich über seine Arbeit. Sein Selbstwertgefühl basierte auf seinen beruflichen Leistungen und Erfolgen.


    Er litt sehr darunter, keine angemessene Arbeitsstelle zu finden, auch wenn er überdurchschnittlich motiviert an die Arbeitssuche ging und sich dem Erwartungsdruck der "Gesellschaft" entsprechend aktiv, qualifiziert und engagiert überregional bewarb. Sein ganzes Denken fokussierte er nur auf die gewünschte neue Anstellung. Mit der Zeit gab er seinem Umfeld kaum noch eine Chance, ihm Mut zu machen.


    Es muss jeder für sich selbst lernen sich eben nicht über Erfolg zu definieren, speziell wenn es Arbeit ist, die man nicht ihrer selbst wegen und aufgrund ihrer Tätigkeit liebt, sondern wegen der gesellschaftlichen Anerkennung.



    Was Minijobs betrifft: also ich weiß nicht, wie man das nun formulieren soll und dann ist es wieder illegal, aber man muss jetzt auch nicht jede Nachhilfe, die man gibt, jedes Babysitting, oder Artists, die Commissions annehmen etc, allgemein nicht jede kleine Aktivität gleich dem nächstbesten Amt auf die Nase binden, nicht.

  • Bastet

    Ich rede hier nicht von irgendwelchen Ausnahmefällen oder Schwarzarbeit. Es ging hier in der Gesamtdiskussion um die Möglichkeiten von Minijobs, um im Arbeitsmarkt Fuß zu fassen bzw. eigenes Einkommen zu generieren. Zumal das, was du erwähnst, vielleicht passende Jobs für dich oder deinen Freundeskreis sind, aber nicht wirklich für die Mehrheit von Langzeitarbeitslosen geeignet sind. Wir reden von offiziellen Minijobs in Betrieben mit regelmäßigen Arbeitszeiten. Es ging hier um die Problematik offiziellen Einkommens, nicht irgendwas, das man unter der Hand macht.


    Im Übrigen: Bitte super vorsichtig mit sowas wie Commissions sein, wenn man das Geld nicht direkt in die Hand gedrückt bekommt. Gerade über Paypal Privatzahlung und ähnliche Wege. So gläsern wie man sein muss beim Jobcenter kann auch mal ein heimliches Konto auffallen. Geht auch bitte immer sicher, dass die Person, die euch bezahlt, das nicht irgendwie offiziell macht (aus Gründen der Steuervorteile z. B.).

  • Ich bin langjähriger Bezieher von Leistungen nach dem SGB 2 (vormals inoffiziell "Hartz IV" genannt, nun Bürgergeld). Direkt nach Abbruch meines Studiums im ersten Viertel des Jahres 2011 wurde ich Kunde des hier zuständigen Jobcenters.


    Seitdem kaum gearbeitet. (Längste Beschäftigung ging vier Monate - da hatte das Jobcenter nen Lohnkostenzuschuss gezahlt an den Arbeitgeber. War 2019/2020 rum.) Dazwischen eher mal Maßnahmen - aber auch nicht sooo oft. Die haben schon geil Kosten verursacht und ich wusste eigentlich vorher, dass das mir nicht so viel bringt.


    Komplett sanktionsfrei gewesen, bisher. Wie kommts? Ich hab den einfachen Trick angewendet, nicht gegen die Leute im Jobcenter zu arbeiten (es gibt ja Foren die davon reden, dass man den Mitarbeitern das Leben schwer machen soll) - auf der andern Seite es aber auch nie wirklich als Ziel gesehen, eine Beschäftigung aufzunehmen. Wegen der Psyche.


    Wobei ich das mit der Psyche natürlich lange verheimlicht habe - aus Angst, dass man dann besonders drauf achten würde und einem als faul ansieht und dann extra noch Druck macht. Geschickt bewerben ... und dass einen die Personalverantwortlichen (meist, leider nicht immer) auch ansehen, dass da dann was nicht passt - hat von allein geholfen, eine Anstellung zu vermeiden. Bis Ende 2019.


    Beim Schriftverkehr mit dem Jobcenter verhalf mir sicher meine überdurchschnittlicher Intelligenz - so dass ich da selten Probleme hatte. Versuchte auch vorausschauend immer ausreichend Infos mitzuarbeiten. Da bin ich sicher als "bequemer" Kunde bekannt. Die gelegentliche Teilnahme an Maßnahmen ohne zu sehr zu "bocken" (am Ende gings dann bei manchen aber doch nich - aber kam trotzdem mit langem Text den ich ans Jobcenter schrieb ... irgendwie ohne Sanktion wieder raus) hilft auch dem Mitarbeiter.


    Er (oder sie - meist Frauen, die sind auch angenehmer) ist mein Verbündeter. Wenn ich gut mitarbeite kann Mitarbeiter seinen Vorgesetzten nachweisen, dass er "was gemacht hat" mit den Leuten (schlägt sich dann auch in Kennzahlen nieder). So darf er weiter im Job bleiten - und ich krieg die Sozialleistungen.



    Zwei hatte ich die waren kritisch. Eine Teamleiterin die sich die Leute einlädt bei denen es schon länger nicht klappt. (So hatte sie es mir zumindest erklärt.) Hat aber auch nix gemacht als mir nochmal zu sagen, dass sie Leistungen kürzt, wenn ich mich mich x Mal bewerbe. Am Krassesten war der (männlich!) Kerl der wohl vorher mal BWLer war (igendwie ein Master oder so - stand beim Schild an Tür oder Visitenkarte dabei). Den konnte man wohl sonst in der freien Wirtschaft nicht gebrauchen.


    Er zickte ein bisschen rum. Wegen der Liste mit Bewerbungen (manche forderten die, manche nich) - angeblich mal per Mail (er erzählte mir dann wie doof doch Mail sei und das sowas auch abgefangen werden kann und man lieber per Post schicken soll :D) nich gekommen und ich hatte sie auch nich nochmal persönlich dabei. Musste dann gedruckt hin.


    Die aktuelle Mitarbeiterin ist cool. Die krasseren Sachen waren auch noch bevor auf Bürgergeld umgestellt wurde. Jobcenter arbeiten auch an Vereinfachung von Anträgen, damit es für Leute ohne Abi/Studium da einfacher wird. Find ich gut. Dass man eigenes Personal heranzüchtet auch. (Eigene Hochschule der Bundesagentur für Arbeit. Einer der Vorstände ist auch nich von Politik extern da rein gesetzt sondern hochgearbeitet, wohl selber eine Agentur für Arbeit mal geleitet. Besser als Leute die von den Abläufen komplett gar keine Ahnung haben.)



    Ich hab gemerkt, dass - seit ich eigenkündigen musste (die geförderte Beschäftigung die mich nich von sich aus rausgeschmissen hätten) es doch angenehmer wurde. Weil dann erstmals natürlich die Psyche offenbart werden musste. (Um Sanktionen abzuwehren.) Sind alle eher darauf bedacht, dass man erst daran arbeitet - bevor Vermittlung angegangen wird. Weiterbildungen, etc. ggf. auch noch irgendwann mal Gespräch.


    Ich find ja auch persönliche Termine besser als Telefontermine (zu Zeiten von Corona) - auf einen Blick direkt abschätzbar (an Mimik/Gestik), mit wem man es zu tun hatte. Aktuelle Mitarbeiterin hatte hinten so nen Teil stehen wo irgendwie Dampf rauskam ... so a la "Räucherstäbchenkessel" - weiß nicht wie das hieß. Vom Kleidungsstil wirkte sie eher esoterisch/links angehaucht. Da kann man denkt ich schon mal gut klarkommen - die Art im Gespräch auch. Ohne so Druck zu machen und so.



    Was mir persönlich ein bisschen fehlt ist noch so ... die "Awareness" für psych. Probleme bei Männern. Allgemein gesamtgesellschaftlich gesehen dürfte es so sein, dass da bei vielen Gruppen gewisser Bias vorhanden ist. Auch ggf. dann bei JC-Mitarbeitern. Wobei es doch positiv wohl ist, wenn man anspricht, wenn Probleme da sind. (Statt zu denken, dass die es eh nicht ernst nehmen, etc. Ohne es zu wissen kanns halt auch nicht berücksichtigt werden. Doof halt wenn die Ängste es anzusprechen größer sind, erst mal.) Gerade Leuten mit Migrationshintergrund wird man wohl eher (ich glaub sowas wurde auch mal getestet!) Faulheit, etc. unterstellen.


    Wenn ich mit etwas höherer Bildung und ganz normal gekleidet (die psych. Probleme wirken beeinflussen zumindest nicht mein Äußeres) entsteht da ein anderer Eindruck. Wobei das halt auch mal so sein kann, dass dann gedacht wird "so krank krann der doch nich sein". Lustigerweise merkten eher potenzielle Arbeitgeber sowas (da aber auch eher selten, aber kann nur nach Rückmeldungen gehen, das sagt einem auch nich jeder so gern dann) - als Leute im JC. Dass psychisch was nicht stimmen konnte. Bevor es "offiziell" beim JC bekann wurde.


    Witzig war dann 1 Psychiater der nach 10-20 Minuten (toll, wie schnell die diagnostizieren - nehm ich nich ernst) mit Tabletten kam (will ich nich), aber auch Psychotherapie empfahl. Therapeutinnen bei 2 in Sprechstunden. Kamen zu unterschiedl. Ergebnissen. Die zweite nahm mich tendenziell ernster. Aber merkte, dass ich auch keine eigene Motivation so richtig habe. (Wenig Leidensdruck.) Bin ja zufrieden und würde es nur fürs Jobcenter machen - wäre ja schon bereit es mal auszuprobiern. Aber so geht es scheinbar nich.



    Also halt beim Jobcenter bleiben - die Leute zur Verzweiflung bringen. Vermitteln könnten sie mich nich. Rechtliche Handhabe gibt es auch nich, wenn ich mich ja genug bemühe. (Zu Therapie zwingen kann man halt nich wirklich und wenn ich sag ... ich würd es ja mal machen, wenn das Jobcenter es so vorgibt, aber Therapeutin meinte es macht keinen Sinn ohne eigene Motivation ... ist das halt ne Sackgasse. :D)


    Gutachter vom Jobcenter sagte übrigens - auch nach 10-20 Minuten Gespräch ohne viel vorige Unterlagne die verfügbar gewesen wären: 3-6 h möglich pro Tag. Mit einigen Einschränkungen. (Da fände das JC wohl nix Gescheites und die Vollzeitmaßnahmen geen dann auch natürlich nich.) Das ist dann "teilweise erwerbsgemindert". Ich hätte echt nich damit gerechnet. (Gedacht der sagt voll erwerbsfähig.) Da es hier also eh wie Lotto spielen ist - bei den Diagnosen (man muss nan passenden Arzt/Gutachter "ziehen") macht das imo alles nicht so viel Sinn für mich - das Gesundheitssystem bezüglich psych. Sachen.



    Der Fokus liegt eh mehr auf Leuten die nicht cis männlich und ohne Migrationshintergrund (und ggf. noch hetero) sind. Wenn man das fast alles "hat" gilt automatisch, dass man privilegiert ist. (Man kann per Definition gar keine Probleme haben.) Dann weiterhin er Fokus auf "passend machen". Diese "Verhaltenstherapie" ist ja dominant. Bei Therapeuten. (Als ich in der 1 Sprechstunde war und kurz Mobbing erwähnte fragte die Therapeuten die mich ernster niem als die andere ... auch nicht nach Mobbing, etc. - das scheint gar nicht zu interessiern. Nur festgestellt, dass ich ja ganz okay mit den Sozialleistungen lebe und nich so Motivation habe was zu ändern. Und man dann auch nix machen muss. Was quasi ja eigentlich auch so stimmt. Aber wenn ich denn was ändern würde müsst es vermutlich auch eher so "tiefenpsychologisch" sein - gibt es viel weniger Therapeuten im System.)


    Ich bin halt jemand der gegen Veränderungsversuche stark rebelliert. Vor allem wenns auch unterschwellig ist. Nehme aber auch keinen Alkohol/Drogen - will wachsam sein können bezüglich meiner Umwelt. Dafür auf der andern seite halt ... irgendwo "stabil" - kriege meinen Alltag geregelt, laufe nicht Amok, etc. Sofern ich weiter Bürgergeld krieg ... kann ich brav sein. Und koste weniger als jemand der "durchdreht". (Insassen in JVAs kosten ja viel mehr.)