Wenn eine Person zugibt, dass ihr das Leben anderer Menschen egal ist, muss sie sich selbst und anderen also automatisch etwas "beweisen"?
Wie @Shorino schon sagte: Nicht die Tatsache, dass du sagst, dir seien Menschen egal, ist interessant, sondern die Penetranz, mit der du betonen möchtest, wie unglaublich egal dir Menschen seien.
Wozu? Um zum Wohle einer fremden Person selbst in Gefahr zu raten? Um einer Person zu helfen, die man womöglich hassen würde?
Warum blendest du die umgekehrte Möglichkeit des Vorteils aus? Womöglich ist die Person, der du das Leben retten könntest, die schönste Person aller Zeiten (hier sei erwähnt, dass ich "schön" nicht auf das Äußere beziehe), sich eine tolle Freundschaft bildet, der Mensch zu einem wird, den man im Leben nicht mehr missen möchte. Das wirst du in deiner extrem negativen Weltsicht bestreiten, aber grundsätzlich ist das genauso möglich, wie die Möglichkeit die Person zu hassen. Zumal ich es nicht schlimm fände, wenn ich eine hassenswerte Person gerettet hätte. Dir müsste es auch egal sein, denn wenn die Welt so scheiße ist, wie du sie darstellst, macht keinen Unterschied mehr, ob die eine hassenswerte Person mehr oder weniger noch lebt.
Es ist jedoch dumm, das eigene Glück zum Wohle anderer, fremder Menschen zu riskieren oder eindeutig wegzuwerfen.
Wie eindeutig wirft man denn sein Leben weg, weil man irgendwem hilft?
Ich habe mich vor einiger Zeit mal gefragt, warum Menschen eigentlich immer enorme Schlechtigkeit anderer Menschen unterstellen. Und die Antwort war: Die eigene Schlechtigkeit. Man kehrt Aktion und Reaktion um und tut Dinge, weil man anderen Menschen unterstellt, dass sie genauso schlecht handeln würden. In diesem Fall ist es halt nicht handeln, die Idee bleibt die gleiche: Die andern würden ja auch nicht, deshalb werde ich nicht. Man ist selbst die Ursache, mit der man die eigene Handlung gerechtfertigt hat. Das ist dumm in meinen Augen.