Original Story - Die "persönlichere" Art, FFs zu schreiben?

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  • Wovon lebt der Bereich? Richtig, von seinen geschriebenen Texten und den vielen Geschichten, die sich rund um die verschiedensten Themen drehen. Einen Großteil machen dabei sogenannte Fanfictions (FF) aus, die ein bestimmtes Universum zugrunde liegen haben und so neue Einträge in dieser großen Welt wiedergeben. In diesem Fall ist das Pokémon, da sich eben das ganze Forum um die kleinen Monster dreht. Was wäre allerdings, wenn man jegliches Fandom außen vor lässt und sich erst gar nicht auf seine liebsten Charaktere stürzt, sondern gleich etwas ganz Neues, noch nie zuvor dagewesenes erfindet? Dann spricht man von einer Original Story (OS), die, wie es der Name schon ausdrückt, als die ultimative Idee angesehen werden kann, weil jegliche Ideen einem selbst entsprungen sind und noch nie zuvor verwendet wurden. Die Frage ist jetzt aber: Macht diese Art von Geschichte das Schreiben nun persönlicher oder nicht?


    Für mich macht das im Großen und Ganzen keinen Unterschied, weswegen als Antwort am ehesten noch Jein passen würde. Tatsächlich hat die OS den Vorteil, dass man sich selbst alles ausgedacht hat und dadurch einen persönlicheren Wert bekommt. Nüchtern betrachtet ist das in einer FF allerdings nicht anders, denn auch dort werden Charaktere, vorzugsweise Menschen, neu erfunden und definiert und diese machen beinahe das Herzstück der Geschichte aus. Aber auch bereits vorhandene Charaktere, wie etwa Figuren aus dem Anime, einem der zahlreichen Manga oder aber den Pokémon selbst, können, wenn man sie richtig ausarbeitet, ebenso "persönlich" werden; weil man ihnen selbst diese Charakterzüge gegeben hat.
    Aber jetzt würde mich interessieren: Wie seht ihr das?

  • Ehrlich gesagt, muss ich sagen, dass ich mittlerweile nur noch selten Originale Online lese (und wenn meist eher auf Animexx und da auch eher, weil ich es Leuten versprochen habe oder ich speziell um Rat gefragt wurde).
    Der Grund ist einfach: Originale leiden (wie zwar die meisten anderen Bereiche auch, nur da weiß ich, warum ich es online lese) an allgemeiner Einfallslosigkeit. Die meisten Geschichten, die ich in Onlineforen und allgemein Communities kenne, lassen sich in eine der folgenden Kathegorien einteilen:
    - Klischeelastiges Boys Love
    - Klischeelastige Romanzen (die ich persönlich nicht mal als romantisch empfinde)
    - Vampirgeschichten, die schnell auch zu Klischeeromanzen verkommen
    - Versuch einen Shonen-Manga in Schriftlicher Form zu schreiben
    - Versuch HdR nachzumachen
    - Fantasystory mit Elementarmagie
    - Drachenreitergeschichten
    - Versuch von Auftragskillergeschichten/Seinen-Storys


    Es wird sich letzten Endes vorrangig an beliebten Buch- und Mangagenres orientiert. Sowas wie Pacing und schlüssiger Handlungsaufbau geht nahezu immer früher oder später abhanden, weil nicht geplant wird, und die Charaktere sind einander immer sehr ähnlich.
    Deswegen sehe ich auch nicht, was daran "persönlicher" ist. Letzten Endes sind es meist auch nur Fanfics, bei denen bekannten Charaktere neue Namen gegeben wurden. Weil es sind letzten Endes doch in neun von zehn Fällen die bekannten Stereotypen, die mir da entgegen kommen.
    Sicherlich gibt es auch ausnahmen. Nur denke ich mir bei Originalen immer: Da lese ich dann doch lieber ein Buch. Da gibt es natürlich auch viel schlechtes zwischen und neue Ideen findet man selten, aber zumindest verderb ich mir die Augen nicht am Bildschirm.
    Außerdem ist es bei Amazon und Co einfacher gezielt nach bestimmten Genre zu suchen.
    Cyberpunk, SciFi und Co, die eher selten online zu finden sind, finden sich da sehr leicht.


    Bei Fanfiction weiß ich, warum ich sie online lese: Weil es so etwas bei UNS hier in Deutschland nicht in gedruckter Form zu kaufen gibt.
    Bei Originalen fehlt mir das.


    Aber "persönlicher" oder "origineller" als Fanfictions find ich Originale nie.
    Im Gegenteil. Das mir Ausnahme Originale über den Weg laufen, passiert seltener, als (zumindest für ihr Fandom) außergewöhnliche Fanfics.



    Wie gesagt: Ich rede hier nicht nur vom BB, sondern vom Netz allgemein. Schließe also FF.de und Animexx auch mit ein.

  • Zitat von Alaiya

    Das mir Ausnahme Originale über den Weg laufen, passiert seltener,als (zumindest für ihr Fandom) außergewöhnliche Fanfics.


    Jap. Denn das Problem an solchen Geschichten ist: Sie bleiben von Stil, Planung und Veröffentlichungsrythmus sowie Handlungsverlauf etc. in der Regel nichts anderes als FFs, denen das zugrunde liegende Universum fehlt (Ausnahmen bestätigen die Regel ;3). Das Problkem ist, dass bei solchen Fortsetzungsgeschichten i.d.R. nicht die komplette Geschichte geschrieben wird, bevor mit der Veröffentlichung begonnen wird. Sicher, FFs und co. leben von solch spontanen Entwicklungen - aber bei FFs liegt eben eine Unterfütterung zu Grunde. Bei OSs fehlt das, man muss sich das selbst so sehr zurecht legen, dass es gut, schlüssig und stimmig ist, dass etwas, das ich gern als "rahmengebendes Element" bezeichne (bei Pokémon etwa das Sammeln/Reisen der Taschenmonster) komplett selbst erdacht werden muss.


    Kurz gesagt: Wer eine gute OS schreiben eill, muss im Grunde einen richtigen Roman konzipieren. Manchen gelingt das, für die meisten Vorhaben ist das aber doch zu aufwendig.

  • Ich denke, dass es nicht viel persönlicher ist, als Geschichten zu bereits vorhandenen Themen.
    Auch wenn man Charaktere, Figuren oder anderes verwendet, das jemand anderes erfunden hat, so wie viele hier
    z.B. FF's über Pokémon schreiben, ist es eher.. wie eine Hilfestellung, weil es schwer ist, sich solche Wesen sleber aus zu denken.
    Aber, wenn man sich die Geschichte, einige Charaktereigenschaften und so selber ausdenkt, vllt. auch eigene Charaktere und
    Gefahren, besonderheiten und all das,
    dann ist die Geschichte auch so schon sehr Persönlich, finde ich.


    Hat man eine eigene Idee, für Charaktere, Verlauf und Ort und Zeit, etc. einer Geschichte so ist das etwas, aber nicht viel persönlicher, aber dennoch en bisscehn.

  • Nein, absolut nicht. ^^
    Ich hab mich schonmal an einer OS probiert und muss sagen, dass ich zu dieser eher weniger Bezug hatte als zu meiner derzeitigen Fanstory. Beziehungsweise zu der Welt.
    Dazu muss ich sagen, dass ich auch das Pokemonuniversum nicht nur wegen den Pokemon an sich so gerne habe, sondern weil es mir so viel Spielraum für Eigenkreationen lässt - mit jeder neuen Generation jeweils stärker als bei der Letzten. Als in der dritten Generation es erst richtig losging mit den Sagen und Legenden, explodierte plötzlich die Fülle an Möglichkeiten für mich.
    Warum manche Serien so viel Platz für Eigenkreationen lassen? Weil ich die Geschichte eines beliebigen Trainers oder Koordinators schreiben und die Welt nach meinen Wünschen formen kann. Zudem ist die Welt an sich eher unlogisch und mit einiges an Phantasie kann man diese "Plotholes stopfen". Daher wird alles sehr persönlich und individuell. Eben, wenn man auch eigene Charaktere auf Reise schickt und jene vollkommen anders gestaltet als gewöhnt. Die Kunst ist es den Leser eine so persönliche Note darzulegen, dass er im Glauben ist ein Original zu lesen, obwohl sein Verstand weiß, dass es sich "nur" um eine Fanfiction handelt.
    Natürlich könnte es man sich leicht machen und eine Fanstory schreiben, die dem Anime in fast allen Punkten ähnelt, aber viele Autoren gehen darüber weit hinaus und machen kaum etwas anderes als die Schreiber einer Original-Story.


  • Ich denke nicht, dass man zu Original Storys einen besseren Bezug haben muss, als zu FF's, schließlich werden eigentlich ja alle Storys, egal, ob in einem eigenen Universum oder in dem vom Pokémon oder anderen Animes, mit Herzblut und Mühe geschrieben, geplant und meist auch beendet. Man macht mit jeder Story Schreibblockaden durch und leidet oder freut sich mit den Charakteren, die man auftreten lässt. Von daher, finde ich, macht es keinen viel größeren UNterschied ob OS oder FF.
    Zwar kann ich das selbst noch nicht so genau beurteilen, da ich ja bisher hier noch nicht wirklich etwas schreibe, aber dennoch empfinde ich es so. Obwohl man schon viel mehr Planung in eine OS stecken muss und man deswegen auch manchmal total verzweifelt, weil man denkt, man kommt so nie zum schreiben, aber im Grundprinzip ist beides eigentlich gleich, weshalb ich versuche zu jeder meiner, gar kindischen, Geschichten einen guten Bezug zu haben. Letzten Endes hängt es nämlich auch damit zusammen, ob man genug Zeit in seine Story investiert und sie nicht verkümmern lässt, denn ansonsten kühlt auch die Idee ab und man hört auf weiterzuschreiben, weil man sich einfach nicht mehr der Geschichte anpassen kann. Egal, ob nun Pokémon, Digimon, OS oder ähnliches.


    Bye, Achlys

  • Willi00

    Hat das Label Diskussion hinzugefügt.
  • Bei mir ist es mittlerweile schon so, dass ich mich meiner eigenen Welt mehr verbunden fühle, als einer anderen, in der ich eine Fanfiction schreiben könnte. Das hat aber eine Weile gebraucht.


    Zu einer Fandom-Welt fühlt man sich sofort verbunden, weil man bereits etliche Stunden darin verbracht hat und die Charaktere und Lore in der Regel sehr gut / gut genug kennt, wenn man soweit ist eine Fanfiction darin zu schreiben.

    Bei der eigenen Welt ist das erst ein Kennenlernprozess. Anfangs wirkt die Welt noch leer und es ist so einiges unklar, sowie es bei mir teilweise noch ist, und auch mit den Charakteren ist man noch nicht so sehr vertraut.


    Fanfiction würde ich dato keine mehr schreiben, oder bloß eher kurze Fanfiction, weil ich keinen Kopf und keine Geduld für zwei größere Projekte habe.


    Ich habe aber lang genug Fanfiction geschrieben, um zu wissen, dass auch eine Fandom-Welt, die man sich sozusagen "zu eigen macht", etwas sehr Persönliches sein kann und ich kenne genügend geniale Fanfiction, die in mancher Hinsicht den Canon übertreffen bzw. gewisse Elemente bessermachen.


    Währenddessen gibt es auch Original Storys, bei denen man merkt, dass nicht besonders viele Gedanken und Liebe hineingesteckt wurden und wie schon erwähnt wurde: vieles, was man so auf FF.de und anderen Seiten an eigenen Serien gefunden hat, waren vor allem klischeehafte Romanzen, besonders klischeehaftes Boys Love, und Self Insert-Isekais etc.

  • Bei der eigenen Welt ist das erst ein Kennenlernprozess. Anfangs wirkt die Welt noch leer und es ist so einiges unklar, sowie es bei mir teilweise noch ist, und auch mit den Charakteren ist man noch nicht so sehr vertraut.

    Wobei das im Grunde genommen bei einem Fandom nicht anders ist. Wenn du an eine Serie herantrittst, musst du von Beginnn weg auch erst einmal viele Aspekte wie Worldbuilding und Charaktere kennenlernen, bevor du aktiv etwas schreiben kannst. Je größer das Fandom am Ende ist und je mehr in der Zwischenzeit entstanden ist, desto länger dauert es meist auch, sich mit allem auseinanderzusetzen und das meiste verinnerlicht zu haben. Lediglich der Prozess ist ein anderer, wenn du eine eigene Welt gestaltest, da du selbst die Regeln aufstellen kannst und nicht andere verstehen lernen musst.


    Dem Rest kann ich so aber zustimmen. Je nach Person kann ein Projekt mit viel Liebe versehen sein und da ist es einerlei, ob es sich um eine eigene Welt handelt oder eine Fanfiction. Die Kunst ist es am Ende, daraus etwas Interessantes zu machen.

  • Steh da zwischen den Stühlen, weil ich beides schreibe, also sowohl eine Fanfiction (und Kurz-Fanfiction für Wichteln) wie auch wieder recht viele K zu Ende des alten und Beginn des neuen Jahres für meine Originalstory geschrieben und auch wieder mehr Fantasyromane gelesen, daher würde ich nun schon wieder dazu tendieren zu sagen, dass mein Original mir sogar noch mehr zusagt, weil es Charaktere, Ideen und Wesen zu der Welt darin gibt, die quasi nur mir gehören und nur von mir stammen können.


    Wobei ich nichtmal weiß ob man es als Original bezeichnen kann, wenn man eine eigene DnD-Welt erschafft, eben mit Magie, Rassen und Monstern basierend auf dem System, oder ob das noch eine "Fanfiction" ist.

    Andere High Fantasy-Welten funktionieren auch nicht so groß anders und es ist eben eine eigene Welt. Wenn man zB. Rassennamen oder Corellons Namen oder den anderer Gottheiten austauscht, oder den Namen einiger Spells austauscht oder gewisse Bestien, kommt wieder eine Welt heraus, die nicht zu sehr an DnD erinnert. Aber genau das will ich ja und ich hab auch schon andere Forgotten Realms Bücher gelesen.


    Ich habe gar nicht mehr versucht "originell" zu sein, hab schon Romane und Anime mit einzigartigen Ideen und Prämissen gesehen, bei denen ich die Umsetzung aber gar nicht mochte, sprich ich versuche gar nicht mehr möglichst viele typische Elemente und Tropes solcher High Fantasy-Geschichten zu umschiffen, und hab auch unglaublich Spaß am Schreiben.

    Ich kann von mir dennoch behaupten, dass ich automatisch sehr viel Eigenes einbringe, einfach dadurch dass ich eigene Sichtweisen, Erfahrungen, Vorlieben etc. von mir persönlich einbringe.


    Online bin ich bei Originalen jedoch immer etwas picky. Vor allem was große Seiten wie Wattpad betrifft, die ich schon seit längerem aufgegeben habe, weil es gefühlt der Heimatort von Teenagegirlies geworden ist, die dort veröffentlichen, und dementsprechend lesen sich die Stories auch.

    Für Originale habe ich online sonst Belletristica gefunden und bisher ist der Eindruck ein wenig besser, geht aber auch stark Richtung Wattpad.


    Ansonsten hab ich zu einem ein Fantasyforum gefunden, dort gibt es aber ein paar Leute, die sich über nicht-binäre Identitäten lustigmachen, netter Einstieg da, mit anderen versteht man sich und findet dort auch Lesestoff, - und man liest halt vor allem die Realstories von va Realfreunden und aus einer Schreibgruppe, und umgekehrt.

    Bin auch öfters zufrieden damit mein Geschreibsel lange niemanden oder nur engen Freunden zu zeigen.