Sexismus

  • Ich fühle zb auch bei einer weiblichen Uber Fahrerin wohler, als bei einem männlichen.

    Es ist immer die Frage, dient deine Voreingenommenheit der Diskriminierung anderer Gruppen oder deinem eigenen Selbstschutz. Weil deine Angst ist halt statistisch gesehen berechtigt und da heißt es, better safe than sorry. Die meisten Männer, die sich aufregen und einen auf "not all men" machen, sagen halt nur so lange "not all men", bis es plötzlich die eigene Partnerin, oder Tochter betrifft. Plötzlich ist man auch als Mann sehr vorsichtig und voreingenommen.

  • Ich hatte tatsächlich 2 sehr schlechte Erfahrungen gemacht 🙈.

    1x im Urlaub bei einem männlichen Taxi Fahrer und 1x ist mir in unseren Gefilden ein Mann abends auf Schritt und Tritt gefolgt. Wenn ich irgendwo abgebogen ist, ist er mir gefolgt und am Ende sogar in den gleichen Bus ein und ausgestiegen 🙈 als ich dann schneller wurde, wurde er auch schneller zum glück wurde ich mit dem Auto dann abgeholt hatte wirklich angst und es war jetzt nur kurz vor 21 Uhr...

  • Natürlich sind die meisten Sexualstraftäter Männer, das bringt das Patriarchat mit sich, aber wenn man danach ginge dürfte man auch nie wieder einen Vater mit seinem Kind alleinelassen ohne einen begründeten Zweifel gegen ihn zu haben.

    Ich sag gar nicht, dass es keine Männer gibt, die sich nicht extra pädagogische Berufe raussuchen um dort Macht über Schutzbedürftige zu gewinnen, oder *hust* Theologie mit Priesteramt */hust*, aber ohne begründeten Zweifel kann man nicht jeden Pädagogen und Priester unter Generalverdacht stellen.


    Btw. gibt es natürlich auch Frauen, deren Charakter danach gewired sind Macht über Schwächere ausüben zu wollen. Durch die erlernte Sozialisation erreichen sie diese Machtausübung nicht durch sexuelle Übergriffigkeiten, das sind dann jene Frauen, die zb. Bewohner im Pflegeheim herablassend und grausam behandeln, oder sich depotisch gegenüber jungen Kindern verhalten.

    Die meisten Pädophilien sind auch nicht tatsächlich pädophil, es geht darum Schwächere auszunutzen.


    Was mich momentan besorgt: je populärer wieder Rechtsextremismus wird, desto mehr comfortable werden solche Männer ganz ungeniert auszusprechen, dass sie als vierzig-fünfzigjähriger alter Depp gerne eine Fünfzehnjährige im Bett hätten. Mit einer an den Haaren herbeigezogenen Begründungen von "junge Frauen zeugen gesunde Kinder". Natürlich ist das Bullshit, diese Männer haben bloß kein Interesse an einer gleichberechtigten Beziehung und wollen Macht ausüben.

  • Natürlich sind die meisten Sexualstraftäter Männer, das bringt das Patriarchat mit sich, aber wenn man danach ginge dürfte man auch nie wieder einen Vater mit seinem Kind alleinelassen ohne einen begründeten Zweifel gegen ihn zu haben.

    Ja, da wird es denke ich eine gesunde Balance aus Vertrauen und Vorsicht geben. Aber im Endeffekt geht auch nichts über Aufklärung. Zum einen Kinder aufzuklären und ihnen beizubringen, red flags zu erkennen und zu kommunizieren, aber genauso den Erwachsenen, die von Tätern aus dem eigenen Umfeld mit gegroomed und gegaslighted werden beizubringen, diese red flags zu erkennen und dem Kind zuzuhören, statt sich mit Tätern zu solidarisieren, weil "er ist immer so nett und hilfsbereit, der würde sowas doch nicht machen, weil Kindesmissbrauch das tun ja nur Monster :(".

  • Was sagen denn die Studien genau? Die Studien die ich gefunden habe meinten, bei so Berufen wie Verkäufer:innen würden Frauen im Schnitt etwas besser abschneiden,

    In diesem Video an der Stelle bezieht er sich auf einer Metaanalyse, in der mehrere Studien zusammengefasst wurden, die fiktive Bewerbungen an Stellenausschreibungen verschickt hätten, um zu sehen ob Geschlechterdiskriminierung gäbe. Das Ergebnis sei, dass es seit 2009 keine Diskriminierung mehr bei Frauen gäbe, wohingegen es bei Männer weiterhin vorhanden wäre.

    Als Quelle gab er diese Metaanalyse an:
    Schaerer, M., Du Plessis, C., Nguyen, M. H. B., Van Aert, R. C., Tiokhin, L., Lakens, D., … & Gender Audits Forecasting Collaboration. (2023). On the trajectory of discrimination: A meta-analysis and forecasting survey capturing 44 years of field experiments on gender and hiring decisions. Organizational Behavior and Human Decision Processes, 179, 104280.

  • Was sagen denn die Studien genau? Die Studien die ich gefunden habe meinten, bei so Berufen wie Verkäufer:innen würden Frauen im Schnitt etwas besser abschneiden,

    Also das ist ein Thema über das ich schon länger informiert war, weshalb ich keine aktuellen Studien, oder sowas habe.

    Aber gerade in Pflegeberufen, wie Kimdergärtner wird Männer oft nicht vertraut.

    Obs nun um mögliche Agressionen geht, oder um Sachen wie, na ja. Solche Szenarien.

    "Welcher normale Mann möchte schon mit Kindern arbeiten, dass ist doch nicht normal! Das muss ein Pädo sein und der kommt mir meinem Kind nicht in die Nähe und das ist auch mein Recht!"


    Ich als männlicher Pädagoge würde da gerne meinen Senf dazu geben. Tatsächlich mache ich selbst nicht die Erfahrung, dass Männern, in dem doch weiblich dominierten Berufsfeld, nicht vertraut wird. Vielmehr muss man als Mann im sozialen Bereich eher aufpassen, dass nicht jede Einrichtung versucht einen abzuwerben mit der Begründung "Wir hätten so gerne einen Mann in unserem Team". In den Bereichen ist der Wunsch nach Vielfalt im Team groß, aufgrund der doch geringen Anzahl an Männern im sozialen Bereich gibt es allerdings weiterhin noch viele Einrichtungen, die nur mit weiblichen Personal arbeiten. Die Anzahl an Männern in pädagogischen Berufen steigt übrigens.


    Natürlich sind die meisten Sexualstraftäter Männer, das bringt das Patriarchat mit sich, aber wenn man danach ginge dürfte man auch nie wieder einen Vater mit seinem Kind alleinelassen ohne einen begründeten Zweifel gegen ihn zu haben.

    Ich sag gar nicht, dass es keine Männer gibt, die sich nicht extra pädagogische Berufe raussuchen um dort Macht über Schutzbedürftige zu gewinnen, oder *hust* Theologie mit Priesteramt */hust*, aber ohne begründeten Zweifel kann man nicht jeden Pädagogen und Priester unter Generalverdacht stellen.


    Da würde ich übrigens gern zustimmen. Wie Bastet sagt, sind die meisten Sexualstraftäter Männer, allerdings sind alle Einrichtungen in denen Kinder beheimatet bzw. betreut werden höchst sensibel und anfällig für Machtmissbrauch. Da Männer unter Generalverdacht zu stellen wird dem komplexen Problem nicht gerecht. Da gehts viel mehr um fehlende Konzepte zum Schutz vor Missbrauch und Sensibilität der Pädagogen über die eigene Machtposition gegenüber Schutzbedürftigen. Sobald wir nämlich nicht mehr nur über sexualisierte Gewalt gegenüber Kindern sprechen, sondern im Allgemeinen über Machtmissbrauch, sprechen wir über ein Problem, welches alle Geschlechter betrifft.

  • Ich, männlicher Erzieher im Kindergarten, bin gerade ein wenig empört. Um es nett auszudrücken.


    Ich empfehle jeden mal https://beauftragte-missbrauch.de/ und die dort zu findenden Zahlen und Fakten unter Mediathek -> Publikationen.


    Ich verstehe es ja. Patriachat hier, Frauen-Benachteiligung da...aber übertragt das nicht auf den einzigen Bereich im Leben eines Menschen wo das alles überhaupt keine Rolle spielt. Wir machen keine Unterschiede bei den Kindern und die, im negativen Sinne, auch nicht bei uns.

    Missbrauch im Kita-Bereich gab es schon immer und nicht erst seitdem dort Männer arbeiten. Einer Frau im Kindergartenbereich wird nicht von Anfang an misstraut, wenn sie mit Kindern arbeitet. Ein Mann steht dauernd unter Beobachtung, dass ist der Grund warum die so schnell gefunden werden (das einzige positive an diesem Misstrauen).

    Erinnert Ihr Euch an die Erzieherin, ist jetzt ein paar Jahre her, die 3 oder 4 mal die Kita gewechselt hat bevor ihr Missbrauch an den Kindern überhaupt aufgedeckt wurde. Und wie? Als ihr letztes Opfer verstorben ist. Bei Männern könnt ihr das vergessen. Ist das Ding erstmal auf dem Tisch seid Ihr raus, als Mann.

    In meinem ersten Jahr als fertiger Erzieher (ist jetzt 10 Jahre her), habe ich ein tollen Kollegen verloren, nachdem so etwas im Raum stand. Dabei kritisiere ich nicht einmal die Kita oder die Behörden, die den Kollegen natürlich sofort suspendiert haben, sondern die Eltern. Denn nach Bedrohungen und psychischen Terror hat sich erst nach Monaten (finanzielle und psychische Katastrophe) herausgestellt, dass es ein gleichaltriges Kind war (natürlich auch nicht schön, aber auch das kommt öfters vor, als man denkt), mit dem gleichen Vornamen. Ich bin mir absolut sicher, wenn ein Frauenname genannt worden wäre, hätten die Eltern, intensiver mit dem Kind gesprochen, um ganz sicher zu gehen. Aber Frauen und Kinder machen sowas ja nicht.

    Ich könnte jetzt noch seitenweise weiterschreiben, mit meinen Erfahrungen, oder den von meinen männlichen Kollegen, denn das ist mein täglich Brot und sowas macht mich richtig sauer. Kurz mal googlen finden wir noch mehr von uns https://sz-magazin.sueddeutsch…f-den-schoss-nehmen-80440

    Nichts für ungut Hurley , aber wenn Dir tatsächlich noch nie misstraut wurde, dann Respekt.

    Der ehemalige Kollege ist natürlich komplett rehabilitiert, hat sich seitdem aber nie wieder getraut im pädagogischen Bereich zu arbeiten und ist Tischler geworden (mit Ü30 nochmal ne neue Ausbildung gemacht).

    Ich will damit ganz sicher nicht sagen wartet ab und lasst Zeit verstreichen wenn Euch etwas auffällt. Ich will damit sagen passt auf Eure Kinder auf weil Ihr sie liebt und wollt das es ihnen gut geht, und nicht weil sie Kontakt zu männlichen Erzieher haben. Denn eigentlich sind wir doch ganz cool, Eure Kinder haben das verstanden.

  • Ich schau gerne Worldbuilding-Videos und co. und gerade bei den Writing Videos ist mir neuestens so viel Misogynie und allgemeiner Sexismus begegnet. Hab ich aus Neugierde mal angeklickt und yikes...



    Also da ist mal der Punkt mit der "light vs. dark feminine energy". Was zur Hölle soll das überhaupt sein. Vor allem da "light feminine energy" als "innocent and sweet" dargestellt wird. Ein Schelm, wer denkt, dass man mit diesen Adjektiven auch ein kleines Mädchen beschreiben könnte und Frauen infantilisiert werden.

    Hab (zum Glück!) im realen Leben bzw. in meinem eigenen Umfeld noch nie eine erwachsene Frau erlebt, oder allgemein eine erwachsene Person, die sich "unschuldig und süß" gegeben hat.


    Und speziell ist da der Punkt von "using her head more than her heart". Weil Frauen haben ja die Macht der Gefühle und Liebe auf ihrer Seite. Das hübsche Köpfchen könnte ja wehtun, wenn frau zu viel denkt und zu rational handelt. Das wird btw als "cringeworthy mistake" angeführt, wenn sie ihren Kopf mehr benutzen als "ihr Herz".

    Btw denk ich, dass kein Mensch egal welchen Geschlechts je zu 100 % rational handelt, man kann bloß versuchen möglichst rational zu sein und handeln.



    Hab aber auch schon Videos gesehen, in denen sowohl Männer wie auch Frauen über männliche Charaktere aussagen, dass sie gefälligst "nicht Gefühle zeigen oder über diese sprechen sollen wie eine Frau es tut und mit ihren männlichen Kumpels typisch maskulin umgehen." Weil "sonst wirkt er einfach nicht realistisch". Mann hat auch nur männliche Freunde zu haben und diese "Freundschaft" zeigt sich durch Wettbewerb, Sportschauen und Beschimpfungen!

    Ich würde ja meinen je enger man mit jemanden befreundet ist, je öfter teased man sich gegenseitig und nennt sich Dinge ohne es zu meinen (vielleicht nicht, indem man sich zwanzig Mal am Tag random Arschloch nennt), aber so wie diese Videos das darstellen seh ich einen Haufen 16jähriger vor mir, die sich cool finden, wenn sie sich super maskulin geben lol.


    Das Ding ist, diese sexistischen Videos (oder Videos, die sonst okay sind aber plötzlich diesen Jump Scare haben), schießen in den letzten Monaten wie Schwammerl aus dem Boden. Die meisten waren zuvor nicht zu gebrauchen und ein paar Worldbuilding-Videos waren interessant (selbstredend von anderen Leuten), aber es ist besorgniserregend mit welchem rasanten Tempo Geschlechterrollen wieder als die einzige Wahrheit dargestellt werden, und das auch in Writing Spaces.

    Das geht soweit, dass gemeint wird, wenn du "einen Mann wie eine Frau reden lässt, du keinen Mann im realen Leben kennst." Vielleicht hab ich auch nur Männer in meinem engeren Umfeld, die nicht dem Durchschnittskerl entsprechen und ich sehe keinen Grund weshalb ich über so einen Durchschnittskerl schreiben sollte.


    Das Schlimmste fand ich ein anderes, obwohl ich nur bis Minute 20 oder so gekommen bin: Eine angebliche Erklärung dafür weshalb Männer heutzutage weniger lesen. Ganz klar, weil Bücher zu viel über Gefühle und Beziehungen reden anstatt über Fakten und Technobabble, und Männer mit Trauma dargestellt werden. Das gilt als schwach! Ja welcher Mann interessiert sich schon dafür über Gefühle und Stuff zu schreiben. Ganz bestimmt nicht Shakespeare, oder Oscar Wilde oder so...




    Dazu noch:

    Avatar: Netflix Will Make Live-Action Toph More 'Feminine' (Exclusive)
    Many won't be fans of the newest change with Avatar: The Last Airbender's tomboy, Toph.
    thedirect.com


    Toph soll in der Live Action-Serie etwas femininer werden. Dass das so kurz nach all dem Wahnsinn in den USA geschieht, ist imo kein Zufall.


    Zitat

    "My version of Toph is going to be a little older and slightly more feminine. I feel like I wanted to work into a very humanizing space for her because, you know, she was a cartoon."

    Wtf? Ich fand Toph menschlich genug.

    Avatar hatte so einen diversen Frauencast auf allen möglichen Enden und Mitten des "Feminity-Spectrum".

    Das ist halt... speaking the misogynistic part out loud. Tomboys sind nun nicht mehr menschlich genug, I guess.


    Außerdem war Toph auf ihre Weise feminin bzw. hat dies akzeptiert. Zuerst hatte sie dies abgelehnt, weil ihre Eltern sie zwingen wollen das Prinzesschen zu spielen. Nachdem sie Katara kennengelernt hat, war sie nach einiger Zeit etwas mehr comfortable mit Feminität an sich.