Sexualität, Geschlechter und Paraphilien

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  • Natürlich ist es nicht verboten, aber es wird eben oft durch die Linse "notgeil" und/oder "Harem" betrachtet.


    Was das Standesamt angeht: Natürlich muss man nicht. Aber Leute wollen halt Menschen heiraten und offiziell an sie gebunden sein, wenn es Liebe ist. Davon abgesehen, dass es eben soziale Sicherheit gibt. Meistens ist es letzten Endes so, dass die Poly-Beziehungen, die ich kenne, darin enden, dass zwei Partner heiraten (gerade auch für die Sicherheit etwaiger Kinder) und der dritte Partner halt nur mit im Haus lebt, was natürlich nach außen hin auch oft den Eindruck des "Hauptpartners" und "Nebenpartners" gibt - auch wenn die beteiligten es nicht so sehen.

  • Natürlich ist es nicht verboten, aber es wird eben oft durch die Linse "notgeil" und/oder "Harem" betrachtet.

    Dumm, denn wahrscheinlich hatten die meisten Menschen mal Seitensprünge oder das Verlangen danach. Die soziale Sanktionierung von Polyamorie zeigt (wie so oft bei Sexualität) nur die Angst, sich mit ungeliebten Teilen seiner selbst auseinanderzusetzen.


    Was das Standesamt angeht: Natürlich muss man nicht. Aber Leute wollen halt Menschen heiraten und offiziell an sie gebunden sein, wenn es Liebe ist.

    Ja, das ist aber Nonsens. Man lässt sich ja auch nicht Freundschaften oder sein Lieblingsspielzeug eintragen. Die Ehe hat meiner Meinung nach grundsätzlich nichts im Staat verloren.


    Davon abgesehen, dass es eben soziale Sicherheit gibt.

    Was meinst du damit?


    auch wenn die beteiligten es nicht so sehen.

    Dann ist ja alles gut.

  • Dumm, denn wahrscheinlich hatten die meisten Menschen mal Seitensprünge oder das Verlangen danach. Die soziale Sanktionierung von Polyamorie zeigt (wie so oft bei Sexualität) nur die Angst, sich mit ungeliebten Teilen seiner selbst auseinanderzusetzen.

    Fraglos. Menschen sind natürlich rein vom Sexualverhalten her nicht Monogam (schon gar nicht echt-monogam im biologischen Sinne) und viele verleugnen dank gesellschaftlicher Konventionen sehr gern, dass sie nun einmal (natürlich) auch sexuelles Verlangen für andere Menschen als den Partner, ja, durchaus auch romantische Gefühle für jemanden anderen entwickeln.
    Macht es nur für die jeweils betroffenen nicht besser, die eben dazu stehen, vernünftig damit umgehen ("wir sind jetzt zu dritt") und eigentlich eine glückliche Beziehung führen - aber permanent gesagt bekommen, dass es ja "nicht echt sei" o.ä.
    Genau wie halt auch Homosexuelle die Echtheit ihrer Gefühle oftmals abgesprochen bekommen. :(


    Was meinst du damit?

    Nun, es gibt bestimmte Sachen, die nur offiziell eingetragene Ehepartner dürfen, weil nur diese vor dem Gesetz als Familie zählen. Dabei kann es um was Prophanes von Steuerlichen Vor- und Nachteilen gehen. Andere finanzielle Sachen (z.B. wer zusammen ein Konto eröffnen darf oder wenn Krankenversicherungen Familien versichern). Aber es geht eben auch auf andere Sachen weiter. Nur der Ehepartner hat ohne Testament Erbrecht. Nur der Ehepartner darf im Krankheitsfall bestimmte Informationen vom Krankenhaus bekommen. Auch bestimmte Pflegebeihilfen, Entscheidungsmöglichkeiten wenn irgendetwas passiert etc. sind oft nur eingetragenen Ehepartnern vorbehalten. Bestenfalls ist es auch für "Lebenspartner" möglich, aber auch davon darf man meistens nur einen haben.
    Und dann kommen eben so Sachen wie die Kinder mit hinzu. Nachdem in Deutschland nun zumindest leibliche und einzeln adoptierte Kinder nun in Deutschland auch vom Homosexuellen Partner nachträglich adoptiert werden können, ist dies für einen dritten Partner nicht möglich. Was zum Beispiel auch heißt, dass diesbezüglich dem Kind eine soziale Absicherung fehlt, die es durchaus verdienen würde.


    Ein Beispiel, das ich in meinem Bekanntenkreis diesbezüglich gehört habe: Eine Triade hat gesamt drei Kinder. Zwei davon sind zwischen Partner A und B, das dritte zwischen Partner A und C. Nun waren Partner A und B zusammen Einkaufen und wurden in einen Autounfall verwickelt, sind beide auf der Intensivstation gelandet und waren auch länger im Krankenhaus. Nun war es natürlich eigentlich absolut sinnig, dass während des Krankenhausaufenthalts die Kinder der beiden, die Partner C als Elternteil anerkannt haben, im Haus bleiben, wo die Familie lebt, bei einer Bezugsperson und dem effektiven Geschwisterkind. Aber das Jugendamt wollte die Kinder in einer Pflegefamilie unterbringen, weil irgendein Idiot vom Jugendamt, dessen Weltbild das nicht entsprach, sich aufgespielt hat. Partner C hatte wenig rechtliche Möglichkeiten um Kinder, die sie als ihre eigenen Kinder betrachtet, für die Zeit zu behalten. Dankbarer Weise haben sich die (sehr akzeptanten) Eltern von A eingeschaltet (die zu weit weg waren, um die Kinder erst einmal aufzunehmen) und dafür gesorgt, dass die Kinder doch zuhause bleiben konnten. Aber es war dennoch unnötig viel Stress in einer ohnehin sehr emotionalen Zeit und auch unnötige Belastung für die beiden Kinder.


    Und natürlich ist es so, dass es nicht zwangsweise so laufen muss - da nicht alle Jugendamtmitarbeiter so drauf sind. Fakt ist nur, dass es für solche Fälle zu wenig rechtliche Möglichkeiten gibt, um die Familei zu schützen.

  • Ja, das ist aber Nonsens. Man lässt sich ja auch nicht Freundschaften oder sein Lieblingsspielzeug eintragen. Die Ehe hat meiner Meinung nach grundsätzlich nichts im Staat verloren.

    Fakt ist nur, dass es für solche Fälle zu wenig rechtliche Möglichkeiten gibt, um die Familei zu schützen.


    Meine Traumvorstellung wäre die eines reinen Zivilvertrags, den wir nicht von Verfassungs wegen schützen müssen und der jedem offen steht, der will. Von mir aus kann das auch geöffnet werden für mehr als zwei Leute, wieso auch nicht. Ein Vertrag, in dem Leute selbstbestimmt Erbfragen, Vermögensfragen, Betreuungsfragen etc. regeln können. Und ein Vertrag, der durch die Erklärung der Leute auch wieder ohne Weiteres aufgehoben werden kann (dass man zur Zeit mit Anwälten vor dem Scheidungsrichter antanzen muss, selbst wenn beide Seiten sich über alles einig sind, ist hirnrissig.).


    Ich glaube, dass in dieser Diskussion vieles durcheinander geworfen und verknüpft wird, das heutzutage nicht mehr verknüpft sein muss.


    Warum war Ehe früher sinnvoll? Weil man so einem Kind eindeutig einen Vater zuordnen konnte. Heute ist man da nicht mehr auf Spekulationen angewiesen. Gleichzeitig wäre es dann aber auch nicht der richtige Schritt, meiner Meinung nach, die rechtliche Behandlung von Kindern weiter an die Ehe zu knüpfen. Steuerliche Vorteile nicht für Ehe, sondern für Kinder, zack.


    Zum Thema bin ich allerdings skeptisch, ehrlich gesagt. Ich habe überhaupt nichts gegen Polyamorie, aber ein Kind hat nunmal nur zwei biologische Eltern. (Zumindest in aller Regel und meiner Meinung nach ist es auch richtig so, dass das so bleibt. Ich meine damit natürlich nicht Adoption, sondern Leihmütter.) Es mag Fälle geben, in denen eine Dreierbeziehung ein Leben lang stabil bleibt und ein Kind sozial tatsächlich drei Eltern hat. Ich bezweifle aber, dass da nicht die Natur des Menschen reingrätscht - und die "eigentlichen" Eltern dann doch die sind, die für die Identität des Kindes eine größere Rolle spielen. Was ich sagen will, ist (und ich gestehe, dass da auch in meinem Kopf noch viele Fragen offen sind), dass die Frage der Herkunft jedem anhaftet (siehe adoptierte Kinder, die ihre biologischen Eltern umtreiben) - und dass die Anknüpfung an das Elternpaar für einen Staat die sinnvollste Regelung ist, um Kinder zuzuordnen.


    Wie sonst würde man die Dritten da "mit reinlassen"? Per Vertrag, also wenn Eltern und Dritter (und Vierter etc.) erklären, dass sie sich jetzt alle als Eltern ansehen. Was, wenn einer geht? "Kinderzuordnung" nach einer Scheidung von zwei Leuten kann ja schon eklig genug sein. Nee, also da bin ich für Rechtssicherheit vor freier Gestaltung. Oder was meint ihr?

  • Es mag Fälle geben, in denen eine Dreierbeziehung ein Leben lang stabil bleibt und ein Kind sozial tatsächlich drei Eltern hat. Ich bezweifle aber, dass da nicht die Natur des Menschen reingrätscht - und die "eigentlichen" Eltern dann doch die sind, die für die Identität des Kindes eine größere Rolle spielen.


    Was für eine »Natur des Menschen« denn? Heutzutage haben doch eh schon etliche Kinder drei oder mehr Eltern, nämlich die biologischen Eltern und beispielsweise den neuen Freund der Mutter nach der Scheidung. Es ist ganz normal, dass man in seinem Leben als Mensch viele unterschiedliche Partner hat, und das einzige, was einem sagt, dass das nur einer pro Zeitabschnitt sein soll, ist die Gesellschaft und sicher nicht die »Natur des Menschen« (zugegebenermaßen spielt die Eifersucht als natürlich-menschliches Gefühl hier aber eine große Rolle).
    Ansonsten sehe ich den Zusammenhang nicht: Nur weil einen die eigene Herkunft interessiert und man gegebenenfalls seine biologischen Eltern kennen möchte, heißt das doch noch lange nicht, dass die dann auch einen größeren Einfluss auf die eigene Identität haben. Das ist doch schlichtweg Neugierde. Es haben diejenigen den größten Einfluss auf die Identität des Kindes, die es aufziehen.


    Nee, also da bin ich für Rechtssicherheit vor freier Gestaltung.


    Rechtssicherheit kommt doch dadurch, dass man dafür sinnvolle und faire Gesetze aufstellt, die das regeln sollen. Klar, dass man nicht einfach hingeht und ohne Nachdenken polyamore Eheschließungen gestattet. Aus dem Stehgreif sehe ich jedenfalls kein Problem, wieso etwas, das bei zwei Ehepartnern geregelt werden kann, nicht auch bei mehr Parteien geregelt werden könnte. Falls man tatsächlich auf keine anderen Lösungen kommt, können die biologischen Eltern, soweit sie Teil der Beziehung sind, ja immer noch bei ihren Kindern bevorzugt werden. Andererseits wäre es wohl auch eine Option, dass schon zur Laufzeit der Beziehung jedes Kind ein dezidiertes Mitglied der Beziehung als sorgeberechtigte Person zugeschrieben bekommt, was dann auch weiter gilt, wenn die Beziehung zerbricht, denn bei größeren Gruppen wird das Problem der Verantwortungsdiffusion immer gefährlicher und darunter sollte kein Kind leiden müssen.


    Ich finde die Ehe als Konzept insgesamt schon ganz schön unsinnig, aber die realen Nachteile, die @Alaiya aufgezählt hat und die sich für Betroffene ergeben, sollten addressiert werden.

  • Was für eine »Natur des Menschen« denn? Heutzutage haben doch eh schon etliche Kinder drei oder mehr Eltern, nämlich die biologischen Eltern und beispielsweise den neuen Freund der Mutter nach der Scheidung. Es ist ganz normal, dass man in seinem Leben als Mensch viele unterschiedliche Partner hat, und das einzige, was einem sagt, dass das nur einer pro Zeitabschnitt sein soll, ist die Gesellschaft und sicher nicht die »Natur des Menschen« (zugegebenermaßen spielt die Eifersucht als natürlich-menschliches Gefühl hier aber eine große Rolle).

    Ich glaube, da habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Du hast Recht, mit dem, was du sagst. Ich meinte auch nicht, dass es in der Natur des Menschen läge, monogam zu leben. Ich meinte, dass es in der Natur des Menschen liegt, dass Mutter und Vater Teil der eigenen Identität sind. Undzwar tiefer, als das viele zugeben oder auch glauben würden. Man muss ja nicht gleich Freud auffahren, aber meiner Erfahrung nach treibt es die Leute heftig um, wie sie zu ihren Eltern "stehen" in der Welt, wo sie sich verordnen.
    Und dass es normal ist, unterschiedliche Partner zu haben, heute, kommt ja nur hinzu - denn trotz aller Meinungsverschiedenheit über die richtige Aufzucht der Minimenschen, stimmen alle darin überein, denke ich, dass Stabilität der Bezugsperson ein wesentlicher Faktor ist. Und so sehr ich auch dafür bin, endlich Eifersucht als ein Gefühl unter anderen und nicht das wesentliche Bestimmungsmerkmal zwischenmenschlicher Beziehungen einzusortieren, so sehr muss man trotzdem sagen, dass Dreier(+)beziehungen keine einfache Kiste sind. Zumal es ja in der ganzen Sache schon gedanklich angelegt ist, dass man freier ist, dass man sich nicht ewig bindet, weil "man das halt so tut". Daher meine Zweifel.


    Rechtssicherheit kommt doch dadurch, dass man dafür sinnvolle und faire Gesetze aufstellt, die das regeln sollen. Klar, dass man nicht einfach hingeht und ohne Nachdenken polyamore Eheschließungen gestattet. Aus dem Stehgreif sehe ich jedenfalls kein Problem, wieso etwas, das bei zwei Ehepartnern geregelt werden kann, nicht auch bei mehr Parteien geregelt werden könnte.

    Das widerspricht etwas dem, wie ich es meinte. Ich fände es am besten, Ehe und Kinder zu trennen - damit die Ehe endlich frei wird von dem ganzen Ballast, dem man ihr jahrhundertelang aufgebürdet hat. (Dann muss man auch nicht mehr lange über polyamore Eheschließungen nachdenken, soll doch jeder machen, was er mag.) Was dann zur Frage führt, woran man Vormundschaft, Erziehungsrechte u.ä. knüpft - und da meine ich weiterhin, dass es am sichersten, effizientesten und kindgerechtesten ist, wenn man es bei der Anknüpfung an die biologische Elternschaft belassen würde (mit der Ausnahme von adoptierten Kindern,...).

  • Nur der Ehepartner hat ohne Testament Erbrecht.


    Finde dieses Argument sehr fragwürdig. Ich weiß, dass das viele tun, aber meiner Ansicht nach wird die Ehe missbraucht, wenn man nur oder vorwiegend deswegen heiratet, weil man hofft einen reichen Ehegatten beerben zu können.


    Ansonsten stellt sich die Frage wo man die Grenze ziehen sollte und irgendwo müsste man eine Grenze ziehen. Eine Dreier-Beziehung ist noch überschaubar, eine Zwanziger-Beziehung hingegen kaum noch. Gerade im Hinblick auf steuer- und sozialrechtliche Fragen gäbe es da ein unendlich großes Missbrauchspotential, aber auch was die Erlangung der Staatsbürgerschaft angeht oder der Namensänderung. Wenn man diese Fragen ausklammert dann lässt sich ohnehin alles, auch ohne Ehe, im Rahmen der Vertragsfreiheit regeln. Wobei ich persönlich nicht verstehe weshalb Menschen, die sich lieben, meinen ihr gemeinsames Leben vertraglich regeln zu müssen. Aber jedem das Seine. Die Ehe ist als Rechtsinstitut ihrem Zweck nach einfach nicht auf polyamore Beziehungen ausgelegt und wenn man sie als eine Art religiösen Bund versteht dann schon gar nicht.


    Meiner Meinung nach ist die Ehe im 21. Jahrhundert nicht mehr zeitgemäß. Man sollte sie nicht für alles und jeden "öffnen" (wieso darf man keine Puppen heiraten?), was praktisch nicht möglich ist, sondern sie in ihrer jetzigen Form komplett abschaffen.

  • Stimme Leviator zu und möchte von meiner Seite aus hinzufügen, dass es nicht sein kann, dass alles und jeder heiratet, um Steuervergünstigungen zu erlangen. Das Argument, dass man mit Steuererleichterungen Familiengründungen fördert, ist nicht besonders gut, schließlich bekommt ein Ehepaar nicht automatisch Kinder. Es verschließt sich mir aber völlig, warum ein gleichgeschlechtliches Pärchen Steuererleichterungen bekommen soll, nur weil sich die beiden Partner Herd und Bett teilen.


    Die Forderung, dass homosexuelle Paare in der Ehe leben dürfen, hat meines Erachtens etwas Tragisches, denn der Wunsch wird in einer Zeit geäußert, in der die lebenslange Ehe ohnehin kaum noch existiert. Es ist der völlig berechtigte, aber einfach nicht zu verwirklichende Wunsch nach gesellschaftlicher Gleichrangigkeit, weshalb ich auch bei vielen homosexuellen Bekannten beobachte, dass sie zum Teil ein sehr biederes Pärchenleben führen, was ich bei Heterosexuellen kaum beobachten kann. Es scheint, als ob man sich damit Anerkennung erschleichen möchte, nach dem Motto: "Schaut, wir leben so langweilig und spießig wie ihr."
    In eine Talkshow war ein entsprechendes Ehepaar eingeladen, zwei Männer, die für die Ehe für alle eintraten. Als ein CDU-Politiker (denkbar dumm) meinte, dass dann ja bald alle kommen, z.B. auch die Vielehen, wurde einer der Partner energisch und unterbrach: "Ja, stellen Sie mich doch in eine Ecke mit den Perversen!". Ich denke nicht, dass das der Weg der Anerkennung ist, ich beobachte ihn jedoch in meinem persönlichen Umfeld sehr häufig, ja eigentlich ausschließlich.
    Die einzige logische Forderung muss die Abschaffung der Ehe sein und nicht die Partizipation an einem Idealbild, das längst nicht mehr existiert.

  • Früher waren Ehen auch aus anderen Gründen attraktiv. Wenn man sich vor dem Wehrdienst drücken wollte^^


    Ein längst verloren ist. Für viele ist es aber eine nette Illusion und auch wenn sie wohl wirklich bedeutungslos ist. Sie ist keine Garantie dafür dass man sich nicht trennt, oder so und unverheiratete Paare haben auch kein Recht darauf sich anderweitig umzusehen.
    Na ja eigentlich schon, aber nur wenn man es rücksichtsvoll macht und erklärt dass es aus ist, anstatt einfach durchzubrennen. Ach egal.


    Jedenfalls bedeutet die Ehe vielen noch sehr viel und das kann man nicht einfach erzwingen. Genau wie die Nationalität ein Teil der eignen Definition sein kann. Ich für meinen Teil würde jedenfalls gerne mal heiraten, mit Brautkleid und was sie anzieht weiß ich noch nicht... Ein Scherz aber man könnte es machen. Ich sollte nicht so viele Witze machen.
    Die Ehe ist einfach eine nette Tradition die man nicht so einfach verbieten kann. Und ausnahmsweise auch nicht sollte, da sie vielleicht vieles kompliziert macht, aber niemanden schadet.

  • Wobei ich persönlich nicht verstehe weshalb Menschen, die sich lieben, meinen ihr gemeinsames Leben vertraglich regeln zu müssen.

    Wo ist denn die Rede vom »gesamten Leben«? Es ist immerhin schon wichtig, was mit dem Vermögen im Todesfall passiert oder was passiert, wenn einer ins Koma fällt und wer dann welche Befugnisse hat. Das mit dem Durchplanen des gesamten Lebens zu vergleichen ist doch überzogen, in einer Ehe ist das ja auch nicht so, und es geht ja gerade darum, eine Parallele zur Ehe zu schaffen, damit es für die Betroffenen leichter wird. Gerade da merkt man aber auch, dass es eben nicht dasselbe ist, es vertraglich zu regeln oder über eine Ehe. Wenn man es über eine Ehe macht, ist es allgemein anerkannt und normal, aber wenn man es durch extra Verträge macht, heißt es »na, wenn ihr euch liebt, braucht ihr doch keine Verträge!«


    Stimme aber generell zu, was es angeht, die Ehe (als Rechtsinstitut) abzuschaffen. Man kann ja gerne heiraten, aber ich sehe keinen Sinn darin, warum das staatlich subventioniert werden sollte.


    Edit: Hab mich verlesen :(

  • Ich frage mich, was ein Kerl dazu verleitet sich ein Harem zu zulegen. Ich meine, wenn sich 7 Frauen sich alle bspw in @Dusk verlieben und die vertragen sich allesamt, dann grenzt das an ein Wunder. Es ist in der westlichen Hermisphäre oftmals so, ass eine Frau genau ein Mann will. Wenn sie aber herausfindet, dass der Mann ne zweite hat, dann ist Ärger vorprogrammiert und wird als Verrat/Seitensprung gewertet. Das ist ein Big No. Die meisten Frauen sind also nicht bereit den Mann mit einer anderen zu teilen. Die andere Frage wäre dann noch ob der Mann in der Lage ist bspw um alle 7gleich gut zu kümmern. Das ist schlicht und einfach nicht möglich, weil jeder Mensch seine Präferenzen hat.
    Hinzu kommt noch ob der Mann in der Lage ist sich finanziell um die sieben Frauen zu kümmern.
    Die Frage ist, wenn Nachkommen in der Welt gesetzt werden, wie ist da die Rechtmäßígkeit?


    Wehe dem, Die Frau hat 7 Kerle, dann ist sie wohl unten durch in der Gesellschaft.


    Ich kann mir nicht vorstellen mit 7 Frauen in ein Harem zu leben, weil mitunter es schon ausgesprochen schwierig eine Frau absolut glücklich zu machen. Wie soll ich dann 6 andere glücklich machen?


    Interessanz finde ich die Haremsparte bei Animes, dagibt es harmloses Zeug wie Love Hina oder diverse Hentais.

  • Das ist doch alles total verdreht. Ich frage mich, ob du hier rumtrollst, oder es wirklich so gar nicht verstehst.


    1. Die Zeiten, in denen ein Kerl sich Frauen "zulegt", sollten ja wohl vorbei sein. Bzw. wenn Frau das mit sich lassen lässt, selber Schuld.
    2. Harem hat eine ganz andere Konnotation als eine freie Beziehung. Meiner (allein aus Geschichten herrührenden) Vorstellung nach bedeutet Harem eingesperrt sein und seinen Mund zu halten. --- Wenn das anders ist, lerne ich gerne dazu. Auch wenn jemand dazu mehr weiß, interessiert mich wirklich. ---
    3. Wenn Mann nicht von vornherein offen legt, dass er mit einer zweiten Frau schläft, ist er ein Arschloch. Später rausfinden hat nichts mit Polyamorie zu tun. Gilt natürlich auch umgekehrt und kreuz und quer.
    4. Darauf lebe ich auch hin, endlich einen Mann zu finden, der sich gut um mich kümmert. -_- Nicht.
    5. Woran liegt es nur, dass es bei Frauen immer noch schwieriger ist, offen zuzugeben, mehrere Partner zu haben...?
    6. Im Prinzip schon 4., nur noch eine Stufe mehr: Der Mann, der sich kümmert, möge mich bitte auch noch absolut glücklich machen. Keine schlechte Laune mehr, keine Traurigkeit, keine blöden Tage. Und wenn doch, ist es seine Schuld! Ha, das macht alles so einfach.

  • @Mogelbaum


    Für mich ist ein Harem, wenn sich mehrere Frauen sich in einen Mann verlieben und die anderen entsprechend davon wissen.
    Hinzu sei gesagt, dass die Frauen nicht eingesperrt gehören, das wäre Barbarei. Sie können ja so frei sein, wie andere Frauen. Sie lieben halt nur den einen Mann.


    Auch, wenn das Setting für mich, auf das reale Leben bezogem. nahezu unmöglich ist.


    Polyarmor wäre es vermutlich dann, wenn das Harem sich untereinander liebt, sehe ich das richtig?


    Ich ging von Harem aus, bestehend aus einen Mann und mehrere Frauen, wie beim Vogel Strauss.
    Wobei ich nicht denke, dass man Straussenharem und Menschenharems miteinander vergleichen kann.


    Es ist nicht die Pflicht eines Mannes oder Frau, die Person, die erliebt, glücklich zu machen, deass sie sich geborgen und geliebt fühlt?
    So habe ich das Prinzip Liebe verstanden!
    oder ist das falsch?

  • Ich bezweifle aber, dass da nicht die Natur des Menschen reingrätscht - und die "eigentlichen" Eltern dann doch die sind, die für die Identität des Kindes eine größere Rolle spielen.

    Das hast du aber auch bei anderen Modellen. Adoptierte Kinder, Kinder mit einem Vater, der aber nie ein Vater war, während sie bei einem Stiefvater aufgewachsen sind (dasselbe natürlich auch noch mal mit Mutter). Kinder die bei anderen Verwandten aufwachsen oder bei Pflegefamilien. Kinder, die innerhalb von Patchworkfamilien aufwachsen. Kinder, wo sich Eltern und Großeltern imselben Haus drum kümmern. Und so viel anderes.


    Ich hatte in meiner Jugend eine Freundin (die ich mittlerweile aus den Augen verloren habe), die lebte in einem echten Patchworkkonstrukt: Vater gab irgendwann zu, dass er homosexuell war. Die Eltern trennten sich friedlich. Vater blieb im Haus mit wohnen. Mutter suchte sich neuen Freund mit Kindern aus alter Ehe die miteinzogen. Neuer Freund und Mutter bekamen weiteres Kind. Vater fand einen Freund. Auch der war früher in einer Heterobeziehung gewesen und brachte Kinder mit. Sie lebten da am Ende mit vier Eltern und sieben Kindern im Haus. Und während sich Kinder natürlich teilweise gezofft haben, wie das eben so ist mit vielen Kindern im Haus, war das ganze doch erstaunlich harmonisch.


    Ich weiß, dass das viele tun, aber meiner Ansicht nach wird die Ehe missbraucht, wenn man nur oder vorwiegend deswegen heiratet, weil man hofft einen reichen Ehegatten beerben zu können.

    Ich bin mir dessen bewusst, dass es im Falle von Reichen Leuten durchaus häufiger passiert, als es sich viele reiche Leute eingestehen. Das Klischee mit dem jungen Mädel und dem reichen Alten kommt hier tatsächlich sicher nicht von irgendwoher. Allerdings rede ich hier viel eher von normalen Menschen, mit normalem Einkommen und keinen Millionen. Klar, wenn man es für die einen öffnet kann es im anderen auch passieren und es kann auch zwischen normalen Menschen Ehe geben, die eher geschlossen wird irgenwelcher weltlichen Vorteile wegen - aber so what?


    Eine Dreier-Beziehung ist noch überschaubar, eine Zwanziger-Beziehung hingegen kaum noch. Gerade im Hinblick auf steuer- und sozialrechtliche Fragen gäbe es da ein unendlich großes Missbrauchspotential, aber auch was die Erlangung der Staatsbürgerschaft angeht oder der Namensänderung

    Wie gesagt, dass ich ein Argument dass ich durchaus verstehen kann und bei dem ich auch nicht sicher bin, wie man damit umgehen oder es verhindern kann. Ich meine, heck, ich wurde schon einmal von einem Bekannten gefragt, ob ich ihn heiraten würde, da er aus Indien stammte und darauf wartete in Deutschland einen Studienplatz zu bekommen, aber kurz davor war die Aufenthaltserlaubnis zu verlieren, weil er effektiv in Deutschland war, aber "nichts machte" (da Warteschlange). Und ja, ich sehe es durchaus als ein Problem, wenn man nun die Mehrehe in irgendeiner Form erlaubt, da es natürlich zwangsläufig den Weg für Leute öffnet, die Geschäfte damit machen, Leute aus einem anderen Land zu heiraten, damit diese sich so eine Aufenthaltserlaubnis zu erschleichen. Ich meine, den "Geschäftszweig" gibt es jetzt schon und er könnte so lukrativer werden.


    Es ist auch mehr oder weniger das Hauptargument dagegen, das ich wirklich nachvollziehen kann.


    Wenn man diese Fragen ausklammert dann lässt sich ohnehin alles, auch ohne Ehe, im Rahmen der Vertragsfreiheit regeln.

    Du, ganz ehrlich: Wenn es nach mir ginge bräuchte man die Ehe auch nicht mehr - sofern man einen Weg findet so etwas wie mit den Kindern und Krankenhausaufenthalt (aka, dass dann Partner Informationen bekommen dürfen etc.) anders zu regeln. Ich meine, ganz ehrlich. Ich habe selbst kein wirkliches Interesse daran zu heiraten - auch wenn mein Freund gerne würde, weil hoffnungsloser Romantiker - aber ich möchte halt schon, dass es unkomplizierter wird, sofern einer von uns mal krank wird o.ä.


    Ein anderes Problem, um Sinne von "Ehe abschaffen" sehe ich natürlich allerdings auch die ganzen Leute, für die es halt immer noch Tradition ist und die von dieser Tradition nicht lassen wollen (und das dürfte aktuell noch die Mehrheit der Leute sein, weil die meisten eben immer noch mit dieser ganzen "Zeugnis wahrer Liebe" Schmunzette aufwachsen).


    Die Forderung, dass homosexuelle Paare in der Ehe leben dürfen, hat meines Erachtens etwas Tragisches, denn der Wunsch wird in einer Zeit geäußert, in der die lebenslange Ehe ohnehin kaum noch existiert.

    So what? Ganz ehrlich, das Problem, das du damit hast, verstehe ich nachwievor nicht.
    Gleiches Recht auf Scheidung. lol


    Es scheint, als ob man sich damit Anerkennung erschleichen möchte, nach dem Motto: "Schaut, wir leben so langweilig und spießig wie ihr."

    Ganz ehrlich: Klar, ich kenne auch Homo-Spießer, aber mir wirkt das gerade ein wenig zu sehr über einen Kamm geschert. Ich kenne eigentlich mehr Homosexuelle die einfach "Normal", also nicht spießig, aber auch nicht über die maßen wild, leben. Gerade unter den verheirateten Paaren (und ich nenne sie verheiratet, egal dass es nur eine Lebenspartnerschaft ist).
    Was natürlich nichts daran ändert, dass sowas, wie du beschreibst, aka dann sich wieder moralisch über andere Stellen, ziemlich daneben ist. Und ja, das kenne ich natürlich auch.


    Ich frage mich, was ein Kerl dazu verleitet sich ein Harem zu zulegen. Ich meine, wenn sich 7 Frauen sich alle bspw in @Dusk verlieben und die vertragen sich allesamt, dann grenzt das an ein Wunder.

    Irgendwie habe ich das Gefühl, dass du, wie @Mogelbaum richtig sagst, da ein paar Sachen durcheinander wirfst.
    Harem per se, bezieht sich eigentlich ja nur auf einen Teil eines Hauses, wo nur Frauen leben. Es wird meistens aber von uns heute benutzt, um das Prinzip sich "Nebenfrauen" zu halten, die mehr oder weniger nur dazu dienen, den Hausherren "zu beglücken" dienen. Aber auch das ist wieder eher ein Vorurteil.
    Harem wird durchaus auch dazu benutzt, um eben das Szenario, wo ein Mann mehrere "Hauptfrauen" hat zu beschreiben.
    Hier sei natürlich gesagt, dass es tatsächlich so ist, dass hierbei im Orient, wo tatsächliche "Harems" eben noch heute existieren, die Frauen, allerdings oft auch der Mann nicht gefragt werden ob sie dahin wollen und das ganze eher mit politischen Sachen zu tun hat - und mit Kultur. Viele Frauen zu haben zeigt dort halt auch Macht und Reichtum - bis heute.
    Allerdings möchte ich auch darauf hinweisen, dass es nicht zwangsläufig ein elendes Leben für die Frauen ist, in großen Harems zu leben. Kann sein, ist aber nicht automatisch so.


    Allerdings rede ich hier nicht davon, sondern von Polyamorie. Jemand ist mit mehreren Leuten zusammen, weil er mehrere Leute liebt. Das kann dann durchaus so sein, dass die beteiligten allesamt einander lieben. Ein Mann ist mit zwei Frauen zusammen, liebt die beiden, die beiden lieben ihn, aber auch einander.
    Wobei es natürlich auch Polykonstilationen gibt, wo nur eine Person mehrere Personen liebt. Endlose Möglichkeiten, wie so etwas aussehen kann.


    Es ist in der westlichen Hermisphäre oftmals so, ass eine Frau genau ein Mann will.

    Nein. Kann ich so nicht bestätigen. Begehrt werden auch Frauen von vielen. Den meisten Leuten wird hier nur von allen Seiten eingeredet, dass es nur "eine wahre Liebe" gibt. Fraglos, Frauen sind dafür anfälliger, da dies vor allem durch Medien verbreitet wird, die sich speziell an Frauen richten. Ändert dennoch nichts daran, dass viele Frauen es durchaus genießen können von mehreren begehrt zu werden - und statistisch gesehen tun sich überraschender Weise Frauen und Männer bezüglich Saitensprüngen wenig.


    Wenn sie aber herausfindet, dass der Mann ne zweite hat, dann ist Ärger vorprogrammiert und wird als Verrat/Seitensprung gewertet.

    Wenn es heimlich gehschieht, dann schon. Es gibt aber auch das Konstrukt "offene Beziehung", was so viel heißt wie, dass es okay ist nadere Sexualpartner, eventuell auch andere romantische Partner zu haben. Und wie gesagt, eben auch Triaden und dergliechen, also Beziehungen zwischen mehr als zwei Leuten.


    Die andere Frage wäre dann noch ob der Mann in der Lage ist bspw um alle 7gleich gut zu kümmern.

    Wieso muss sich der Mann um die Frauen "kümmern"? Ich meine, Aufmerksamkeit ist natürlich gegeben, Zuneigung usw. Aber alles in allem sind die meisten Frauen durchaus Fähig, sich um sich selbst zu kümmern.

  • @Alaiya und @Mogelbaum


    Ich kannte Harem überwiegend nur als Animes wie Love Hina und To Love ru.


    Mir war zwar bekannt, dass dies auch in der realen Welt gibt, allerdings dachte ich eher an Konkubinen und Mäträsse.
    WEnn nicht gleich das eine Ähnlichkeit hat, so ist für mich eine Harem legitim, wenn du alle Frauen in eine gewisse Art und Weise Liebe und Respekt zeigst.


    Mit Kümmern meinte ich eher die emotionale Bindung zwischen den Liebenden, denn Liebe ist eine Art Emotion/Gefühl.
    Ohne eine emotionale Bindung geht die Liebe ein.


    Mot Kümmern mein ich mitunter da zu sein, sie supporten und so für den Personenkreisen.

  • Das hast du aber auch bei anderen Modellen. Adoptierte Kinder, Kinder mit einem Vater, der aber nie ein Vater war, während sie bei einem Stiefvater aufgewachsen sind (dasselbe natürlich auch noch mal mit Mutter). Kinder die bei anderen Verwandten aufwachsen oder bei Pflegefamilien. Kinder, die innerhalb von Patchworkfamilien aufwachsen. Kinder, wo sich Eltern und Großeltern imselben Haus drum kümmern. Und so viel anderes.

    Hm, das stimmt natürlich und ist mir auch bewusst. Trotzdem sind das ja alles Beispiele, die eher dem Bereich Ausnahme/Hilfskonstruktion o.ä. zuzuordnen sind. Ich will das damit nicht abwerten, mir fällt gerade kein gutes Wort ein. Nur eben, das Grundmodell ist: Eltern sind verantwortlich für ihre Kinder, qua Geburt (Mutter) und Gesetz (Vater, heute per Ehe, Anerkennung oder Erstreitung der Vaterschaft). Und mir fällt einfach kein besseres Prinzip ein als das - dh. es fällt mir schwer, einen Vorschlag zu machen, wie man Elternschaft in Poly-Beziehungen anders regeln könnte oder sollte (siehe Argumente oben). Dass es immer 'Ausnahmen' geben wird, wie du sie beschreibst, und einen rechtlichen Umgang mit Fällen, in denen Eltern verstorben, unwillig oder komplett unfähig sind, ist auch klar.


    @Faris van Windmond: Ich glaube, du gebrauchst das Wort einfach nicht richtig. Wie der Gebrauch in Anime aussieht, weiß ich nicht, da ich die beiden nicht kenne, die du erwähnst. Der Duden definiert Harem so:

    Polyamorie bedeutet, dass mehr als zwei Personen eine romantische Beziehung miteinander führen. Da gibt es die verschiedensten Modelle, wie @Alaiya ja auch sagt. Oder eben offene Beziehung, wo man nur einen festen, romantischen Partner hat, aber man nicht sexuell monogam lebt.


    Es ist nicht die Pflicht eines Mannes oder Frau, die Person, die erliebt, glücklich zu machen, deass sie sich geborgen und geliebt fühlt?
    So habe ich das Prinzip Liebe verstanden!
    oder ist das falsch?

    Du hast ja schon gesagt, dass du kümmern anders meinst, als es in deinem ersten Beitrag klang. Okay. Was du hier schreibst, greift aber meiner Meinung nach zu kurz - und mir machen solche Formulierungen etwas Bauchweh, weil sie oft der Grund dafür sind, dass zwei Leute keine vernünftige Beziehung miteinander führen, sondern nur Abhängigkeiten pflegen. Zu einer Beziehung gehört meiner Meinung nach, zu verstehen, dass "glücklich machen" nicht die erste Aufgabe ist, mitunter sogar einfach ein Ding der Unmöglichkeit, je nachdem, was man jetzt unter glücklich versteht. Es gibt einfach soviele Leute, die vom Leben und ihrer Beziehung oder Ehe enttäuscht sind, weil sie die gesamte Verantwortung für ihr eigenes Glück an den Partner abgeben und Perfektion vom Leben erwarten. Und das klang ein bisschen an, in dem, was du gesagt hast. Ansonsten ja, Liebe ist Geborgenheit und Geliebt werden, aber meiner Meinung nach auch Streit, gegenseitige Erziehung, Verantwortung tragen, Kompromisse schließen, Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit (die man von vielen nicht bekommt, also auch mal die unschönen Wahrheiten aussprechen), gemeinsame Persönlichkeitsentwicklung und vieles mehr.

  • Allerdings rede ich hier viel eher von normalen Menschen, mit normalem Einkommen und keinen Millionen.

    Das macht für mich keinen Unterschied. Ich meinte das eher so, dass das Erbrecht überhaupt keinen Einfluss auf die Entscheidung haben sollte, ob man heiraten möchte oder nicht. Wenn man heiraten möchte hat man ja im Normalfall nicht den Tod des Partners vor Augen, man wird ihn (nehme ich mal an) gar nicht miterleben wollen. Daher finde ich es eben fragwürdig ein gesetzliches Erbrecht als Argument für die Einführung einer Mehrehe zu sehen. Zumal jemand der Wert darauf legt was nach seinem Tod mit seinem Vermögen passiert ohnehin ein Testament verfassen würde, weil anderenfalls nach der gesetzlichen Erbfolge geerbt werden würde und nicht nach dem Willen des Erblassers.


    Du, ganz ehrlich: Wenn es nach mir ginge bräuchte man die Ehe auch nicht mehr - sofern man einen Weg findet so etwas wie mit den Kindern und Krankenhausaufenthalt (aka, dass dann Partner Informationen bekommen dürfen etc.) anders zu regeln.

    Möglichkeiten dazu gibt es bereits, wobei ich die Sache mit dem Krankenhausaufenthalt nicht ganz nachvollziehen kann. Ärzte haben eine Schweigepflicht und machen sich strafbar, wenn sie diese verletzen. Diese gilt auch gegenüber dem Ehepartner. Allerdings kann der Patient den Arzt von der Schweigepflicht entbinden, auch vorsorglich in einer Patientenverfügung. Sehe gerade den Zusammenhang mit der Ehe nicht.

    Ein anderes Problem, um Sinne von "Ehe abschaffen" sehe ich natürlich allerdings auch die ganzen Leute, für die es halt immer noch Tradition ist und die von dieser Tradition nicht lassen wollen

    Da muss ich etwas konkreter werden: abschaffen, aber nicht verbieten. Es soll die Zivilehe nicht mehr geben. Wer traditionell heiraten will soll das natürlich in einer anderen Form tun dürfen. Ansonsten bin ich auch nicht dafür sie ersatzlos abzuschaffen, sondern durch ein modernes Modell zu ersetzen.

  • Ich kannte Harem überwiegend nur als Animes wie Love Hina und To Love ru.

    Wie @Mogelbaum schon sagt: Das ist etwas ganz anderes. Ich meine reale Harems sind eben ganz anders, als das Haremgenre.
    Wobei, unter uns gesagt, To Love Ru ist dahingehend nur eine Sondersache. Weil die Mädels WOLLEN ja ein Harem bilden - nur der Hauptcharakter möchte es ja nicht, weil er an die Monogamie glaubt. lol


    Hm, das stimmt natürlich und ist mir auch bewusst. Trotzdem sind das ja alles Beispiele, die eher dem Bereich Ausnahme/Hilfskonstruktion o.ä. zuzuordnen sind. Ich will das damit nicht abwerten, mir fällt gerade kein gutes Wort ein. Nur eben, das Grundmodell ist: Eltern sind verantwortlich für ihre Kinder, qua Geburt (Mutter) und Gesetz (Vater, heute per Ehe, Anerkennung oder Erstreitung der Vaterschaft). Und mir fällt einfach kein besseres Prinzip ein als das - dh. es fällt mir schwer, einen Vorschlag zu machen, wie man Elternschaft in Poly-Beziehungen anders regeln könnte oder sollte (siehe Argumente oben). Dass es immer 'Ausnahmen' geben wird, wie du sie beschreibst, und einen rechtlichen Umgang mit Fällen, in denen Eltern verstorben, unwillig oder komplett unfähig sind, ist auch klar.

    In meinen Augen sind diejenigen die "Eltern", die sich um ein Kind kümmern, das Kind großziehen und erziehen. Ich meine, ganz ehrlich: Meine genetischen Erzeuger sind in meinen Augen keine Eltern. Meinen Vater habe ich alle paar Monate mal gesehen und meine Mutter... Ja... Nun. Da ist auch Vormundschaft vollkommen egal.
    Man darf außerdem nicht vergessen, dass es in diversen Kulturen ein wenig anders aussieht, als bei uns. Ich meine, es gibt diverse Kulturen in denen es Üblich sind, dass die Großeltern Kinder großziehen, dass bestimmte Gruppen (alle Frauen, bestimmte Frauen, manchmal auch bestimmte Männer) die Kinder großziehen etc. Ich denke bei uns hat man nur über die Jahre hinweg halt dieses Konstrukt mit Ehe = zum Kinder bekommen gebaut. Aber ich halte es weder prinzipiell für das beste und garantiert nicht für das einzig wahre Konstrukt um Kinder großzuziehen.


    Zumal jemand der Wert darauf legt was nach seinem Tod mit seinem Vermögen passiert ohnehin ein Testament verfassen würde, weil anderenfalls nach der gesetzlichen Erbfolge geerbt werden würde und nicht nach dem Willen des Erblassers.

    Das ist zwar prinzipiell wahr - aber auch nicht zwangsweise eine Garantie. Man kann da leider sehr viel Anzweifeln und selbst wenn es nicht viel zu erben gibt, kann es erstaunlich schnell in Mord und Todschlag enden. Klar, hat man eventuell so oder so. Aber gerade mit weiteren Partnern und so kann ein guter Anwalt einiges erreichen, wenn es "offiziell" keine Verbindung gab. :(


    Möglichkeiten dazu gibt es bereits, wobei ich die Sache mit dem Krankenhausaufenthalt nicht ganz nachvollziehen kann. Ärzte haben eine Schweigepflicht und machen sich strafbar, wenn sie diese verletzen. Diese gilt auch gegenüber dem Ehepartner. Allerdings kann der Patient den Arzt von der Schweigepflicht entbinden, auch vorsorglich in einer Patientenverfügung. Sehe gerade den Zusammenhang mit der Ehe nicht.

    Nun, nicht ganz. Die Sache ist, dass man als direktes Familienmitglied zumindest erfahren darf, in welches Krankenhaus jemand gebracht wird. Bzw. zum Beispiel wenn jemand zusammenbricht eventuell auch im Krankenwagen mitfahren darf. Das ist im Normalfall in anderen Fällen nicht so leicht möglich, bzw. erfordert einige Telefoniererei und Bürokratie.


    Ansonsten bin ich auch nicht dafür sie ersatzlos abzuschaffen, sondern durch ein modernes Modell zu ersetzen.

    Wie würde in deinen Augen denn so ein Modell aussehen. Ernsthafte Neugierde.


    Wie gesagt, ich bin durchaus auch kein Fan der staatlichen Ehe - jedenfalls so wie sie im Moment geregelt wird. Aber bezüglich diverser bürokratischer Regelungen fällt mir keine Adequate Ersatzregelung ein.