Welsar Kurier - der Leitartikel zur NPL 2016

Verehrte Leserinnen und Leser,

Es ist endlich wieder diese Zeit des Jahres gekommen. Die Tage werden kürzer, Schüler müssen sich allmählich wieder auf Klausuren oder, wie man sie in Unterstufen ( @andre) nennt, Klassenarbeiten, vorbereiten. Bei Edeka wird schon mal die Weihnachtschokolade ins Regal gestellt. Werder Bremen und der Verein, dessen Name nicht genannt werden darf, haben ihre Trainer in Frührente geschickt. Bald wird das Verlassen des Hauses für den Nachschub an alkoholischen Getränken nur noch mit Jacke und Handschuhen erträglich sein. Das Jahr hat scheinbar seine beste Phase hinter sich gelassen. Doch das wahre Highlight wartet noch. Fußball-Europameisterschaft, Olympia, AfD-Triumphe, Brexit, Trump und all die anderen Geschehnisse 2016 werden überschattet von diesem einem Event.
Wenn sechs Teams um drei Play-Off-Plätze spielen, dann brodelt es im BisaBoard. Unter der Leitung von @Meteor startet der Höhepunkt der Saison.
Meine Damen und Herren, die Nationale Pokémon-Liga beginnt!
Der Kampf Mann gegen Mann. Fairness. Ehrlichkeit. Der Wettbewerb mehrerer Teams, die sich in aller Sportlichkeit darum messen wollen, wer ein prestigeträchtiges Turnier gewinnt. All dies hat die NPL nie symbolisiert. Doch wie alle anderen Akronyme, die mit N beginnen (Beispiele aus Geschichte und Politik belegen dies eindeutig), steht sie nur für gutes. Etwa 7 Wochen wird die NPL im Strategiebereich alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Das sind 49 Tage, 1176 Stunden oder ein GSC OU Bo3. Statistisch werden zwölf Spieler und drei Manager eine Turniersperre erhalten und der Turnierleiter @Bengal wird mit hoher Wahrscheinlichkeit des Ghostings überführt werden und daraufhin mit einem Doppelaccount weiter leiten. Mindestens zwei mal wird während des Turniers gedroht, dieses abzubrechen. Etwa vier User werden sich beschweren, nicht ersteigert worden zu sein. Sie haben exakt zwei Beiträge, einer zur Anmeldung, einer zur Beschwerde. Nicht zu vergessen sei der jedes Jahr leicht umformulierte Beitrag eines hochvernünftigen Users, der alle Beteiligten eines Disputs dazu auffordert, jeglichen Zwist doch bitte beizulegen, ohne konkret jemanden anzusprechen und sich damit bei irgendwem unbeliebt zu machen. Dieser Beitrag erhält entsprechend Bedankungen von sämtlichen Teilnehmern und trägt zur Problemlösung in etwa so viel bei, wie der Versuch, einen Waldbrand auszupusten.
Freundschaft und Sportsgeist. Es ist jedes Jahr herzerwärmend zu beobachten, wie diese Ideale vom ersten Tag der NPL an ihre Bedeutung komplett verlieren. Die NPL ist mehr als nur ein Pokémon-Teamturnier. Freundschaften fürs Leben können hier zerstört werden. Vom einfachen Flamen bis hin zu Mordgedanken an Managerkollegen und Turnierleitung ist hier alles inklusive. Denn bei Pokémon geht es eben nicht nur darum, der Allerbeste zu sein. Man will natürlich auch die anderen wissen lassen, dass sie weitaus schlechter sind. Und was wäre dafür besser geeignet als provokative Gifs nach einem Sieg und die gegnerische Leistung herabwürdigende Sprüche nach einer Niederlage?
Am glücklichsten darf sich natürlich die Turnierleitung schätzen. Nur ihr ist es gestattet, die Reaktionen und freundlichen Worte der Manager nach einer vermeintlichen Fehlentscheidung in vollstem Ausmaß genießen. Und natürlich ist nichts besser geeignet, um einen Turnierleiter zu beschimpfen, als ein Teamturnier, denn schließlich weiß nicht nur man selbst, sondern das gesamte Team, was für unfähige Hornochsen diese Schieber von der Turnierleitung doch sind.
Los geht es der Spaß übrigens schon zur Auktion. Nachdem die Teamleiter sich nach nur zwei Wochen Diskussion auf einen Termin geeinigt haben und die Auktion mit 30 Minuten Verspätung startet, weil der gutaussehende Turnierleiter @Hassi sich noch im Badezimmer schick machen musste, starten fünf Manager und ein zufällig ausgewähltes, komplett unbeteiligtes Strategiekomiteemitglied, das den einen Manager vertritt, der dank zuverlässiger Unzuverlässigkeit noch nicht anwesend ist, die Versteigerung der Spieler. Jenes absolut planlose BPLK-Mitglied wird üblicherweise auf jeden dahergelaufenen Spieler bieten und damit alle Manager, die unbedingt ihren besten Freund für einen akzeptablen Preis im Team haben wollen, zur Weißglut treiben. Auch ohne diesen ahnungslosen Tölpel werden sich die Manager gegenseitig provozieren und Preise vor allem für Freunde der anderen in die Höhe schnellen lassen, denn bei der NPL kann man bekanntlich nie früh genug Feindschaften schließen. Richtig los geht es dann natürlich erst in den Spielen. Sobald die erste Steinkante daneben geht, kann mit Sicherheit davon ausgegangen werden, dass irgendeine Todesliste eines Teilnehmers mindestens einen neuen Eintrag erhält und das aktuelle Rundenthema wird innerhalb von 24 Stunden zu etwa 50% aus gelöschten Beiträgen bestehen. Der Höhepunkt der gegenseitigen Verabscheuung wird jedoch immer erst zum Abschluss des Spieltages erreicht. Denn erst dann, wenn Freewinentscheidungen zu fällen sind, kann der in uns allen tief verborgene Hass vollständig aufgeweckt werden und den grünen Tisch, an dem wichtige Spiele gegen das eigene Team entschieden werden, vor lauter Zorn rot färben.
Am Ende des Turniers wird es wie immer ein Team geben, welches sich über die Trophäe freut und fünf weitere Teams, die von sich sagen, dass sie lieber ehrlich gespielt haben anstatt mit solch dreckigen Methoden, wie sie die Champions verwendeten, um zu siegen. Und dann hat der Wahnsinn ein Ende. Bis zur nächsten BBL.

In diesem Sinne

Auf ein gutes Turnier!