Wie Böse darf ein Schurke sein?

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  • Menschen sind viel komplexer, als dass sie bloß zu einem Produkt ihrer Umwelt werden und Erlebnis A führt nicht automatisch zu Verhaltensweise B. Dazwischen steht nämlich noch das Individuum, das über diese Erlebnisse reflektieren kann und all das.

    Das würde natürlich voraussetzen, dass sich während des Schreibens mit einem Charakter als Individuum oder generell mit der Psyche von Menschen auseinandergesetzt wird. Meistens wird dieser Schritt aber übergangen und am Ende stehen eindimensionale Charaktere da, die selten aus ihrer Komfortzone im Umgang mit anderen ausbrechen und keine Abwechslung zeigen. Die Umsetzung mag am Ende verschiedene Gründe haben. Entweder wollte von vornherein kein tiefgehenderer Charakter geschrieben werden oder man wollte den lesenden Personen nicht zu viel zumuten und den Charakter möglichst einfach, aber nachvollziehbar gestalten. In Anbetracht dessen, dass nur die wenigsten Antagonisten als ganz normale Menschen mit anderen Sichtweisen dargestellt werden, ist das aber durchaus schade.

  • Menschen sind viel komplexer, als dass sie bloß zu einem Produkt ihrer Umwelt werden und Erlebnis A führt nicht automatisch zu Verhaltensweise B. Dazwischen steht nämlich noch das Individuum, das über diese Erlebnisse reflektieren kann und all das.

    Das würde natürlich voraussetzen, dass sich während des Schreibens mit einem Charakter als Individuum oder generell mit der Psyche von Menschen auseinandergesetzt wird. Meistens wird dieser Schritt aber übergangen und am Ende stehen eindimensionale Charaktere da, die selten aus ihrer Komfortzone im Umgang mit anderen ausbrechen und keine Abwechslung zeigen. Die Umsetzung mag am Ende verschiedene Gründe haben. Entweder wollte von vornherein kein tiefgehenderer Charakter geschrieben werden oder man wollte den lesenden Personen nicht zu viel zumuten und den Charakter möglichst einfach, aber nachvollziehbar gestalten. In Anbetracht dessen, dass nur die wenigsten Antagonisten als ganz normale Menschen mit anderen Sichtweisen dargestellt werden, ist das aber durchaus schade.

    Das mag schon sein, ich meine die meisten eins zu eins kopierten Tropes sind eben nur das: einfach kopiert.

    Aber ich finde nicht, dass es diesen Trope, dass Trauma zu Gewalt und psychotischen und gewaltätigen Ausbrüchen gegen random Ausenstehende, oder zu einer Person ohne Empathie führt, harmloser macht.

    Wie gesagt hab ich den schon so oft gesehen und speziell wenn damit das Verhalten einer Person entschuldigt wird, find ich das furchtbar.


    Bei manchen Villains sollte man tbh auch gar nicht zu viel Tiefe reinstecken.

    Ich krieg irgendwie nicht aus dem Kopf, dass Suzanne Collins ein Prequel ausgerechnet über Präsident Snow geschrieben hat. Gerade halt in unserem Jahrzehnt / letzten Jahren kommt das etwas sehr icky. Das ist irgendwie so, als würde man Trump humanisieren wollen lol.


    Ich meine, die meisten Leute geben es nicht gerne zu, weil viele eben gerne in ein bisschen Ignoranz leben, aber es gibt nunmal Menschen, an denen nichts mehr zu retten und Gutes zu sehen ist, oder die man nicht so darstellen sollte als hätten sie bloß andere Ansichten.

  • ich habe vor vielen Jahren eine englische Fanfiction gelesen, da war Adoof Hitler der Oberböse sozusagen.

    Im Gegensatz zum Original-Hitler wurde Hitlers sHass darin begründet, wegen eines dramatischen Kindheitserlebnis , er wurde von Juden fast beinshe zu Tode geprügelt. Dann wurde er von son Art satanischen Priester gerettet und er hat ihn ins Ohr gesetzt, dass er eine Art Heiliger/Auserwählter sei um die Welt von Bösen zu befreien. Hitler wurde mit eihen Dämön verschmolzen.

    Laut dem Autor sah Hitler für ihn aus wie ein Dämon.

    Was denkt ihr darüber, wenn man Fiktion und Realitüt mischt. Und versucht Hitlers Taten zu rechtfertigen?

    Ich bin mir nicht so sicher, ob das so eine gute Idee ist.

    Ich meine, ichbhatte so ein ähnliches Szenario, wo Vogelmenschen innihren Wahn die federlosen killen wollten.

    Mir wurde gesagt, ich dürfte sowas nicht schreiben, weil ich damit das NS-Regime verherrliche.

    Ich glaube, es war sogar einer von euch.

  • Also, ich hatte ja schon zuvor in dieses Topic geschrieben, aber das ist schon eine Weile her. ^^


    Einer meiner Haupthandlungsstränge bleibt im Kern wie gehabt. Meine Hauptantagonist/in / meine Villains sind like... Gründer von Nestle ein, etwas in die Jahre gekommenes, Paar. Sie sind in Inbegriff, in Kooperationen mit zwei Regierungen, die davon ebenfalls sehr profitieren würden, einen Großkonzern aufzubauen, der Rohstoffe, darunter Energiekristalle, die Magie von Drachen, den anderen Wesen, die hier existieren (in gewisser Weise und man kann einiges mit anstellen) und auch Wasser, aus anderen Ländern ausbeutet.

    Und wem das nicht subtil genug ist, der hat vielleicht Recht. But I don't care. xD


    An sich hab ich es des Öfteren so, dass meine Villains in erster Linie Machiavellianisten sind, die einem vielleicht Furcht einflößen können, wenn man sie persönlich trifft, zumindest wenn man ihrem Ziel im Weg steht, bei denen ich aber nicht auf zu große Shockvalues zurückgreifen muss.

    Ich könnte nun nicht sagen, dass sie andere Menschen gerne leiden sehen, dieses Leid des Leids Willen produzieren, oder gegenüber diesen Menschen hasserfüllt sind. Es ist ihnen schlicht und ergreifend gleichgültig, solange sie an ihr Ziel gelangen ihr Unternehmen auszubauen.


    Diese beiden Villains sind einfach kühl und kalkuliert, in ihrem Privatleben genauso wie im Geschäft und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie ihre Kinder tatsächlich lieben. Es ist eine sehr narzisstische und kontrollierende Art von Elternliebe, die bloß jene Kinder mit Zuneigung belohnt, die ihren Erwartungen gerecht werden; die richtige Universität abschließen, die richtige Person heiraten, die richtigen Freunde, sprich Connections, haben etc. You know that shit.


    Ich muss damit wenigstens keine übertrieben edgy Villains mit irrem Lachen oder tragischer Vorgeschichte, die deren Arschlochsein entschuldigen sollen, erschaffen. Man kann halt auch sehr gut ohne Tragik(tm) ein Arschloch sein.


    Die beiden hatten eine recht vorbildliche Vergangenheit. Vielleicht war sein Elternhaus auch etwas unterkühlt, aber da war nichts Supertragisches. Sie sah damals die Gutmütigkeit und Gelassenheit ihrer Familie sogar eher als Hindernis an weiter nach oben zu kommen. Die Eltern besaßen ein kleineres Unternehmen, das genügend Gewinn abwarf, um sich ein wenig Luxus leisten zu können und das hatte ihnen an sich ausgereicht. Ihr nicht und deshalb hat sie nach dem überraschend frühzeitigem Ableben ihrer Eltern das Unternehmen übernommen und neu aufgezogen. Es war btw. ein tragischer Unfall. :/

    Stimme aus dem Off: Die Antagonistin hatte keine tragische Vergangenheit, also sorgte sie selbst für eine. xD



    Aus anderen Medien mag ich schon einige Villains, die einen sie einfach nur hassen lassen und gleichzeitig furchteinflößend sind, oder solche, die gewisse Ideologien verfolgen. Es kommt immer drauf an, wie es geschrieben ist. Gebt mir bloß nicht die "poor psycho just needs a hug! :("-Art. xD


    Und es gibt halt genügend schlechte Menschen, die sich nicht "bekehren" lassen und bei denen es in der Realität eigentlich im Endeffekt egal ist wie es dazu kam, dass sie nun so sind. Manchen Menschen bereitet das Leid anderer schlicht und ergreifend Freude und ein Machtgefühl; das muss man nicht schönreden, verschweigen oder mit Freudscher Psychoanalyse darüber weshalb dem so ist, entschuldigen.

    Es ist auch nicht wahr, dass jede Person ihr eigenes Handeln als moralisch richtig ansieht und quasi die*r Held*in der eigenen Geschichte ist. Einigen ist es schlicht und ergreifend gleichgültig wie richtig ihr Handeln auf moralischer Ebene ist.


    Also ja... ich denke bloß, dass man nicht alle Antagonist*innen und Villains auf dieselbe Weise abbilden und allen dieselbe Motivation und Art zu ticken geben sollte, weil das eben auch verschiedene Ebenen an Tiefe und Realismus miteinbringen kann.

  • Ich habe mir die Frage gestellt, wie böse darf ein Schurke sein?
    Ich denke, dass das Verständnis von 'böse' ziemlich individuell ist. Daher ist es schwierig, die Grenze zu ziehen, ab wann ein Schurke - oder dessen Handlung - böse ist.

    Es kommt natürlich auch immer auf den Kontext drauf an, bzw. welches Genre deine Geschichte verfolgt. Wenn du beispielsweise eine RomCom schreibst, dann können schon kleine Schikanen seitens des Schurken als böse Tat gezählt werden. Die Definition lässt also viel Spielraum für Eigeninterpretation offen.


    Ich frage mich, darf ein Schurke überhaupt jemanden von den Protagonisten töten oder sie quälen.

    Auch hier alles eine Frage der Perspektive, aber prinzipiell: Ja, darf er.

    Schurken sind, wenn man es ganz oberflächlich nimmt, dazu da, einen Gegenpart zu schaffen. Meistens haben wir einen Helden, oder eine zumindest gutherzige Person als Protagonisten, der während der Erzählung das Gute verkörpert. Der Schurke ist dann in diesem Fall das Böse.

    Oftmals sind die Taten wie Mord oder Folter die Aspekte, die unser Interesse beim Lesen wecken. Klar sind uns, Mörder, die ihre Opfer quälen und letztendlich umbringen, bekannt. Aber wir sind so weit weg von diesen Dingen, dass unsere Neugierde davon geweckt ist.

    Auch wenn wir die schrecklichen Taten des Schurken nicht unterstützen, so tut es der Spannung der Erzählung im Regelfall echt gut. Wir wollen wissen, was in dem Kopf dieses Menschen vorgeht. Wir wollen seine Beweggründe und Ziele erfahren, wieso er bereit ist, über Leichen zu gehen.


    Sind Schurken mit Weltherrschaftspläne ausgelutscht?

    Persönlich gesehen, ja. Wir kennen alle die Geschichte. Ein Schurke will die Weltherrschaft an sich reißen, alles verläuft nach Plan, der Held (und seine Gang) kommt, besiegt den Schurken und alles ist wieder in Ordnung. Na ja, zumindest so ähnlich. Ihr wisst, was ich meine.

    Das Prinzip hat sich so oft schon wiederholt, dass es mit der Zeit langweilig geworden ist. Ist aber Geschmackssache.


    Was für Bösewichte schreibt ihr denn so?

    Ich schreibe meine Villains nie so gerne als komplett krank, sondern versuche sie so darzustellen, dass man die Beweggründe verstehen kann. Ich finde es immer schwierige einen Schurken nachzuvollziehen, der sich als Ziel gesetzt hat, die Welt zu regieren. Ich möchte mich als Leser irgendwo / irgendwie wiederfinden. In jedem von uns schlummert eine düstere Seite.

    Meine Villains konzentrieren sich meistens darauf, eine andere Figur innerhalb der Erzählung irgendwie kaputtzumachen. Hierbei lege ich meinen Schwerpunkt auf mentale Misshandlung, meistens gezielte Manipulation. Physische Gewalt lasse ich meine Villains nur im "kleinen" Rahmen ausüben. Brutale Folter schreibe ich überhaupt nicht gerne.


    Was ist der ideale Schurke?

    Ich denke, dass der ideale Schurke in erster Linie spannend sein sollte. Wir sollten als Leser gewillt sein, mehr über den Villain herauszufinden. Wieso handelt er so? Was sind seine Beweggründe? Was ist sein Ziel? Wie weit geht er? Für wen geht er wie weit?

    Der Schurke sollte auch, wie im vorherigen Punkt angesprochen, in gewisser Weise nachvollziehbar sein. Ein stumpfes "Ich will die Erde regieren, weil ich Bock drauf habe." ist platt und verleiht dem Charakter nicht die Tiefe, die er benötigt, um für uns interessant zu sein.