Vornweg sei gesagt, dass ich kaum noch etwas schreibe, aber um so begeisterter lese. Das Thema kann man sicherlich gut aus beiden Standpunkten heraus betrachten.
Als ich kürzlich einen Beitrag von Andreas Eschbach zu seinem kommenden Roman las, erwähnte er, dass er zumindest schon soviel verraten kann, dass es sich nicht um eine Geschichte handelt, die auch nur in irgendeiner Richtung Bezug auf Viren oder Pandemien nehmen wird und er fragte sich, ob dazu in absehbarer Zeit überhaupt noch jemand etwas lesen möchte.
http://www.andreaseschbach.de/files/corona-1.html
Stephen King sagte in einem Interview, dass er die Absicht hatte, seinen neuen Roman im Jahr 2020 spielen zu lassen. In diesem soll es u.a. um eine Kreuzfahrt gehen. Nun fühlte sich das aber so gar nicht mehr richtig an, weil in diesem Jahr ganz sicher niemand unbeschwert eine Kreuzfahrt machen wird, also wählte er kurzerhand das Jahr 2019 als Handlungszeitraum.
https://www.kingwiki.de/index.php/Manuskript_2020
Ich bin mir sicher, dass andere Schriftsteller ähnliche Überlegungen plagen. Manche Ereignisse sind so gravierend, dass man sie nur schwer völlig ignorieren kann. Oder kann man doch? Ist es überhaupt wichtig, was in der realen Welt vor sich geht, wenn ich in eine Geschichte vertieft bin oder fühlt sich dann plötzlich alles völlig falsch an?
Ich gebe zu, so mancher hier wird vielleicht eher Fantasy schreiben und dann spielt dieses Thema nicht die entscheidende Rolle, aber vielleicht kann man dann zumindest etwas dazu sagen, wie man es beim lesen empfindet.
Lasst ihr beim schreiben aktuelle Geschehnisse einfließen?
Fühlt sich eine Geschichte falsch an, wenn in ihr gravierende Dinge außer acht gelassen werden?
Gibt es Beispiele, die euch positiv oder negativ im Gedächtnis geblieben sind?