Episode 1.185: In luftigen Höhen!

Die 25. Staffel, die auf den komischen Namen "Pokemon Ultimative-Reisen" getauft ist, startet wie erwartet relativ ernüchternd...jedenfalls für mich.

Man kommt an diesem Punkt wohl oder übel nicht über die Tatsache hinweg, dass die ersten etwa 10 Folgen der jeweiligen Staffel sehr träge- und/oder voll gespickt mit Filler-Episoden sein dürften, quasi genauso wie wir es in der vorherigen Staffel gesehen bzw. erlebt haben. Ob nun die leicht bizarr-anmutende Episode um die (Galar-)Flegmon bzw. (Galar-)Laschoking oder eben diese Folge in dem zwei Zirkusperformer durch einen unglücklichen Unfall ihre beiden Evolis zu den jeweils "falschen" Pokemon weiterentwickeln.

"Falsch" in Anführungszeichen denn tatsächlich gewinnt am Ende die Erkenntnis dass man sein Pokemon ungeachtet des Typen aus tiefstem Herzen lieb hat.

Obwohl die Botschaft sehr leicht verständlich und auch moralisch sehr wertvoll sein dürfte, besonders für das jüngere Publikum, ist die Präsentation relativ durchschaubarer Pokemon-Einheitsbrei. Einzig Chloes Anwesenheit mit ihrem Evoli ist erwähnenswert, da sie sich zunehmend als weitere Begleitperson um Ash & Goh zu etablieren versucht. Außerdem wird ihr je ein Feuer- und Donnerstein überreicht, was gegebenenfalls Auswirkungen für später haben dürfte, obwohl mittlerweile vieles dafür spricht dass Chloes Evoli sich fürs Erste nicht entwickeln wird.

Bis zu den ersten Kämpfen in den Krönungs-Weltmeisterschaften dürfte dieses gemächliche Tempo anhalten, ab- und an durchbrochen von interessanteren Folgen wie die um Ashs Gengar & das Gigadynamaximieren.

Nachdem mich Toggo ausgiebig geärgert hat, konnte ich zumindest eine der beiden Folgen des heutigen BisaWatches beenden.

Die Folge zeigt ganz gut, was geschehen kann, wenn man sich auf einen bestimmten Typen spezialisiert. Dadurch, dass Harmonie und Billie streiten und nicht aufpassen, entwickeln sich ihre Evolis genau in die Evolition, die sie nicht wollten. Dabei übersehen sie, dass ihre Pokémon dennoch immer noch ihre alten Charaktere und Eigenschaften haben und vor allem immer noch ihren Trainern zugeneigt sind, während diese beiden sich erst nicht damit arrangieren können. Gut, dass sich die beiden mit Hilfe von Chloe und ihrem Evoli letztendlich doch noch mit ihren Pokémon wieder angefreundet haben, auch wenn mir der Sinneswandel am Ende etwas zu schnell ging, um wirklich glaubwürdig zu wirken.

Auch wenn es nicht ausgesprochen wird und Chloe die Entwicklungssteine am Ende annimmt, denke ich, dass sie sich aufgrund diesen Vorfalls noch mal ganz genau überlegen wird, in welches Pokémon Evoli sich entwickeln soll/möchte/könnte. Ich persönlich hege die Hoffnung, dass es immer ein Evoli bleibt und die Message ist, dass sich Pokémon nicht zwangsläufig entwickeln müssen. Bei Pikachu war das ja z. B. auch so.

Die Prämisse dieser Folge war eine grundsätzlich interessante, zwei Gegenpole mit ihren Evolis zu haben, die sich aufgrund eines Missgeschicks in das für sie jeweils falsche Pokémon entwickeln. In dieser Hinsicht stimme ich Unova-Champion Iris zu, dass die moralische Aufmachung rund um dieses Ereignis und dass ein Pokémon ungeachtet seines Aussehens oder seiner Fähigkeiten lieb gewonnen werden kann gelungen ist, die Folge insgesamt aber sehr standardisiert für die Serie umgesetzt wurde. Als neu empfand ich, dass Blitza und Flamara stärker in die Handlung eingebunden und sie mit ihren Emotionen mehr wie eigenständige Charaktere behandelt wurden. Chloes Integration in die Episode reichte sogar so weit, dass ich bei der Zirkusnummer das Gefühl bekam, dass sie im Rampenlicht stand und nicht die eigentlichen Artisten, die lange für ihre Auftritte geprobt haben.

Für sich alleinstehend hatte diese Geschichte beim vermittelten Inhalt ein angenehmes Tempo und war angemessen aufgezogen. Wer den Pokémon-Anime schon länger verfolgt, wird aber vermutlich nicht darüber hinwegkommen, ähnliches schon recht oft gesehen zu haben.

Bei den beiden Pokémon-Protagonisten der Folge musste ich diese Episode natürlich nachschauen, da ich beim BisaWatch nicht dabei sein konnte. Zwei Evolitionen, dazu Chloes Evoli und am Anfang sieht man noch ein Vulnona - das ergibt für mich eine sehr hohe Lieblingspokémon-Dichte und damit Zuckerschock-Gefahr :3

Grundsätzlich mag ich Folgen total, bei denen Pokémon nicht nur als Kämpfer oder Kuscheltiere auftreten, sondern einen bestimmten Job haben. Und Zirkus mit Pokémon fand ich auch immer schon sehr spannend, weil man mit den Attacken tolle Effekte erzeugen kann, wie bei Wettbewerbsvorführungen. Dass die Evoli sich nicht so entwickelt haben wie geplant, war für mich ziemlich erschreckend und fast schon ein wenig zu tragisch. Wenn man bedenkt, dass so eine Entwicklung nie wieder rückgängig gemacht werden kann, stelle ich mir so ein Missgeschick schon ziemlich deprimierend vor, auch wenn natürlich alle Evolitionen süß und liebenswert sind. Auf der anderen Seite finde ich es eigentlich auch immer ein wenig unglaubwürdig, dass es Trainer:innen gibt, die so fokussiert auf einen Typen sind und keine Pokémon anderer Typen trainieren wollen. Bis auf wenige Ausnahmen wirken solche Charaktere meist sehr einfältig.

Ich muss gestehen, dass ich das Drama wegen der Vorführung aber nicht ganz verstanden hab, weil die letztendliche Lösung, die Pokémon einfach das jeweils andere Trapez anzünden bzw. elektrisieren zu lassen, relativ naheliegend war. Die Vorführung am Ende fand ich daher tatsächlich ein wenig unspektakulär. Aber es war dennoch schön zu sehen, dass die beiden Trainer ihre Differenzen überwunden haben und die Vorführung stattfinden konnte.

Insgesamt stimme ich zu, dass die Handlung natürlich typisch für einen Filler ist und damit sehr vorhersehbar, aber durch das besondere Setting und natürlich die Pokémon hat mir diese Folge trotzdem sehr gut gefallen ^-^

Ich mag ja die Folgen, wo Evoli ihre Entwicklungen trifft und Chloe wird mir auch immer sympathischer auch wenn sie gefühlt nicht mehr so viele Auftritte hat. Wobei ich am Anfang der Folge erstmal den Kopf schütteln musste, wie doof man sich anstellen kann und sich mit den Entwicklungssteinen in den Händen streitet. Kein Wunder, dass dann etwas schief geht.

Umso besser fand ich dann, wie das Ganze aufgelöst wird. Blitza Bella und Flamara Toril wollen nicht mit ihren neuen Partnern üben, sondern mit dem üblichen und zeigen wunderbar mit etwas Hilfe von Chloe und Evoli, wie man auch zusammen eine tolle Show auf die Beine stellen kann.

Ash und Pikachu sowie Goh und Chimpep sind hier zwar okay, weil sie ja sowieso im Zirkus aushelfen sollten, sind aber an sich für die Handlund ziemlich irrelevant.